Nr. 32
Calwer Stadtnachrichten
Dienstnachricht. Der Vorstand des Postamts .Calw, Oberpostinspektor Hagenlocher, wurde zum Postamtmann ernannt.
AUersjubUar, Oberlehrer i. R. Theodor H a u g , * Hindenburgstraße, kann am 17. März seinen 80. Geburtstag leiern. Herr Haug ist körperlich upd vor allem geistig noch gehr rüstig.
Todesfall. Im Alter von 78 Jahren ist Frau Johanna Daur, Inhaberin des Textilfachgeschäftes auf dem Marktplatz, gestorben. Ihr Mann ging ihr im.Jahr 1925 im Tod voraus; er lebte mit seiner Familie vor dem ersten Weltkrieg in Jerusalem und war Industriedirektor am Syrischen Waisenhaus. Die Verstorbene war in Calw viele Jahre in der weiblichen Jugendarbeit tätig und hatte für die M • sion immer ein wares Herz» Vielen war sie eine Mutter. Das Leid ging, auch an ihr nicht vorüber; im ersten Weltkrieg ist 'der einzige Sohn und im letzten drei Enkelsöhne und ein Schwiegersohn gefallen.
Die Bezirksstelle Calw des Evang. Hilfswerks veranstaltet am 27. 3., um 20 Uhr, im Evangelischen Vereinshaus in Calw eine Wohltätigkeitsveranstaltung mit Verlosung. Der Ertrag soll vor allem dazu dienen, den Holzeinschlag für alte und kranke Leute sowie alleinstehende Frauen wieder durchzuführen. Im vergangenen Jahr war diese Aktion von großem Erfolg. Die Situation war vor der Währungsreform die, daß im allgemeinen über den Rechnungsbetrag hinaus ein gewisser Betrag gespendet wurde. In diesem Jahr muß aber damit gerechnet werden, daß ein großer Teil der Aerm- sten der Armen nicht ih der Lage ist, den verlangten Holzpreis nebst Einschlaglohn und Anfuhr aufzubringen. Um helfend eingreifen zu können, wijd die Verlosung veranstaltet. Unter 5000 Losen sind 1000 Gewinne. An alle Geschäftsleute ergeht der Aufruf, durch Zurverfügungstellung guter
Preise die Gewinnmöglichkeiten und den Anreiz zum Kauf der Lose zu vergrößern. Es wird gebeten, die Preise im Dekanatamt abzugeben.
Kulturwerk. Für den am Donnerstag, den 17. 3., 20 Uhr, im Festsaal.der Spöhrerschule angesetzten Vortragsabend konnte Universitätsprofessor Dr. Schöeps", Erlangen, gewonnen werden. Das Thema heißt: ,,Die geistige Situation der Zeit an der Schwelle des Atomzeitalters." „Ueber den Vortragenden wird gesagt: Ebenso klar in seiner Formulierung wie lebendig -in. seiner Betrachtungsweise stellt Professor Dr. Schoeps die bewegenden Mächte unseres Zeitalters mit verantwortungsvoller Folgerichtigkeit heraus. Durch, seine Lehrtätigkeit vor allem auch der jungen Generation verbunden schlägt Hans Joachim Schoeps die heute so wichtige Brücke zwischen den Zeiten und Fronten, von denen er spricht. Wir laden zu diesem Vortragsabend als einer einmaligen Gelegenheit. ganz besonders ein.
. Seine Wiedereröffnung soll der neuhergerichtete Georgenäumssaäl durch einen festlichen Brahms- Abend am Sonntag, den 20. März, um 20 Uhr, erhalten. Einheimische und auswärtige künstlerische Kräfte, darunter der bedeutende, Pianist Professor Brehme, bringen ausschließlich Werke von Joh. Brahms zu Gehör.' Das Programm kündigt Lieder mit Klavierbegleitung für Sopran, AU, Tenor und. Baßbäriton an. «ine Klaviersonate und die ungemein melodiös beschwingten Liebeslieder - Walzer (Vierstimmige Gesänge mit Klavier zu 4 Händenl an. Der Vorverkauf der Eintrittskarten (DM 3.20. 2.20, 1,20 einschließlich Programm und Text) bei der Buchhandlung Häußler hat bereits begonnen. Es - ist zweckmäßig,' rechtzeitig davon Gebrauch zu machen. , , .
80 Jahre Nagoldbahn
Mitte Februar 1869 ertönte um Calw herum der erste Pfiff einer Lokomotive. Es handelte sich allerdings um die Maschine, die zum Transport von Auffüllmaterial von Calw nach Hirsau verwendet wurde. Bei Hirsau mußte ein für den Bahnbau notwendiger Uebergang über den Tälesbach bewerkstelligt werden. Auf der Strecke Calw—Nagold wurde damals mit Hochdruck gearbeitet» ein Tunnel war bereits fertig, und man hoffte, in kuzer Zeit die ganze Strecke Weil der Stadt—Nagold eröffnen zu können. — Anfang März wurde der
Aus dem Nagold*, Enz* und Albtal
durch den Rudersberg bei Kentheim getriebene Tunnel fertig und am 11. März 1869 folgte die feierliche Schlußsteinsetzung. Im Juli 1867 hatte man den Tunnelbau begonnen und nicht unerhebliche Schwierigkeiten waren zu überwinden. Bei der Eröffnung war der Tunnel von einer großen Menge Lichter und bunter Lampen erleuchtet. Un
ter Böllerschüssen und den Klängen einer Musikkapelle zog man in den Tunnel ein. In der Mitte wurde der letzte Gewölbestein unter festlichen Reden in feierlichem Akt eingefügt. Mit brennenden Grubenlichteru. veranstalteten die Bauarbeiter einen Umzug durch Calw.. Später traf mah sich im ,,Waldhorn’* zu einem fröhlichen Festmahl.
Was Nagold zu berichten hat
Sladtkapelle Nagold ln großer Form Im überfüllten Traubensaal gab die Stadtkapelle Nagold erstmals wieder einen ihrer traditionellen Voiksmusikabendo. Musikdirektor Gottlob Rometsch hat nicht nur eine zahlenmäßig starke, schmuck einheitlich gekleidete Kapelle geschaffen, sondern auch eiuen ; Klangkörper von Format, der weit und breit seinesgleichen sucht. Mit einer Auslese volkstümlicher. wertvoller Konzertstücke bewies das Orchester. üaü es musikalisch durchaus auf der Höhe ist. Etwas besonderes war die prächtige Uraufführung der von Musikdirektor Alfred Rometsch, dem Bruder des leiters der Stadtkapelle Nagold, komponierten Schwäbischen Ouvertüre, in der unsere köstlichen schwäbischen Volksweisen geschickt verarbeitet 6ind. Bürgermeister Breitling dankte der Kapelle und ihrem Musikdirektor dafür, daß sie iu erstaunlich kurzer Zeit ausgezeichnete Leistungen zu vollbringen in der Lage waren. Er gedachte u. a. auch der 9 gefallenen und 4 vermißten Musikkameraden und ehrte ihr Andenken. Der Bezirksleiter des Volksmusikverbandes. Alfred Haug, Calw, feierte Nagold als die Stadt, in der von jeher edle Volksmusik eifrig kultiviert wurde. Er pries im übrigen die Volksmusik im Dienste der Volkskultur und dankte Herrn Rometsch als dem unermüdlichen Leiter der Kapelle dafür, diese Pflegestätte edler Freuden auf- und ausgebaut zu haben. Zwei hübsche schwäbische Schwänke, ausgezeichnet gespielt, fanden wie die Musikstücke reichsten {Seifall. Die - Nagolder Geschäftsleute hatten durch reiche Spenden eine umfangreiche Verlosung ermöglicht. Kurz: ein Abend, an dem die Volksmusik die Stadtfamilien-Gemeinschaft enger knüpfte, -g.
Gründung einer Baugenossenschaft. Um den dringend notwendigen Wohnungsbau zu fördern, soll nach dem Vorgang anderer Städte auch in Nagold eine Baugenossenschaft ins Leben gerufen werden. Es ist gedacht, dieselbe auf breiteste Grundlage zu stellen, damit der Wohnungsbau ein die ganze Einwohnerschaft angehendes Problem ist. Auch kleine und kleinste Beträge, die möglichst zinslos zur
Verfügung gestellt werden, ergeben Summen, die eine Finanzierung der auf dem neuen Siedlungsgelände beim Altersheim der Methodisten geplanten Wohnhäuser ermöglichen, bis die Frage geklärt ist, welche Kredite von staatlicher Seite oder von Kredit- und anderen Genossenschaften zu erwarten sind. In Kürze wird eine Bürgerversammlung ah- gehalten, auf d^ alles Nähere dargelegt wird.
Die Brenner’sche Chorvereinigung Stuttgart, die im vorigen Jahre mit großem Erfolg in Nagold ein Gastspiel gab, wird in Kürze wieder in Nagold auf- treten. Sie wird in den Sanatorien Rötenbach und Waldeck den dort untergebrachten Kranken Proben ihrer reifen Kunst geben, um dann auch ein öffentliches Konzert zu veranstalten. Die genannte Chorvereinigung gehört zu-den besten iu Württemberg.
Holzdiebstähle waren in letzter Zeit hauptsächlich im Waldteil „oberes 1 Horn” über dem Kurhaus Rötenbach zu verzeichnen.
Schach. Die Schachabteilungen Nagold und Eb- hausen trugen in Nagold ein schönes Spiel aus. Ergebnis 9:5 für Nagold. Ebhausen ist ein guter Gegner, ja eine der besten Mannschaften im Kreise. Am kommenden Sonntag spielt Nagold kombiniert gegen Mölzingön in Mötzingen. Die einzige Spiellücke bildet Calw. Alle Schachfreunde würden es begrüßen, wenn sich auch in der Kreisstadt ein Schachklub bilden würde.
Tonfilmtheater Nagold. In dieser Woche läuft ein interessanter englischer Film: „Die Kinder von Mara-Mara", Erlebnisse im australischen Busch.
Das Volksblldungswerk führt eine Vortragsreihe „Forscher und- Entdecker — Was wissen wir von ihneh?” durch. Zwei einleitende Abende behandeln Leben und Werk bedeutender Männer auf diesen Gebieten. Die folgenden Abende über Elektrotechnik gewähren interessante Einblicke in die geheimnisvollen Kräfte der Natur. Vortragender ist Ingenieur Otto Rudolph. Der 1. Abend findet am Samstag, den 19. März, um 20 Uhr, im Volks- hildungsheime (Kirchgasse) statt. Unkostenbeitrag 30 Ffg (für einen Vortragsabend).
Tagesgeschehen in den Kreisgemeinden
Der vielgeplagte Landarzt In launigen Versen gratulierte vor einigen Tagen an dieser Stelle ein Wildberger Herrn Dr. Vesenmayer zum 77. Geburtstag. Der Jubilar antwortet darauf:
Jawohl, zu Fuß, per Rad und Wagen, bin ich in guten und bösen Tagen in Kälte, Hitz\ verstaubt, vereist,
— den Kranken, nach — herumgereist.
Bald lobt man mich, bald schimpft män auch: das ist halt so beim Landarzt Brauch.
Nun werd’ ich, — wie das Blatt berichtet, — noch angepflaumt und angedichtet.
Für Beides bin ich nicht zu alt.
So danke ich dem Dichter halb der meine Kur hat überstanden, und auch den lieben Gratulanten, die er — zu all den Kranken jetzt — mir hat noch aüf den Hals gehetzt.
Doch meine ich, die Liebesmüh’ kommt um ein Jährlein noch zu früh. Neunundvierzig Jahr’ sind dahin, seit ich Wildbergs Stadtarzt bin.
Nächstes Jahr zur Fünfi’gerfeier
ladet Dr. Vesenmayer.
Stammheim. Beerdigt wurde die 80 Jahre alt gewordene Christine Erhardt von hier, Sie hatte einen Witwer aus Holzbronn mit 8 Kindern geheiratet und war denselben immer eine gute Mutter. — Im Kreise der'-, Kinder und zahlreicher Enkel feierte am Sonntag Frau Friederike Pfeifle ihren 70. Geburtstag. — Das Gemeindebackhäus, das auch der BrandkataStrophe von 1945 zum Opfer fiel, ist nun wieder besser -und schöner gerichtet. — Nach
langem Warten scheint nun auch hier der Musikverein wieder auf erstehen zu wollen: alte und neue Musiker hab^n sich zusammengefunden. Leider sind verschiedene wertvolle Instrumente und fast das ganze Notenmaterial beim Brand 1945 verloren gegangen. Zu wünschen ist, daß die Einwohner den neuen Verein in seinem Bestreben unterstützen.
Unterreichenbach. Am kommenden Sonntag ladet die hiesige Ortsgruppe des Schwarzwaldvereins alle Wanderfreunde zur planmäßigen Wanderung nach Grunbach und Kapfenhardt ein. Bei dieser Wanderung dürfte die Besichtigung der historischen Stätten, wobei vor allem der Aussichtpunkt „Zu den sieben Eichen" bei klarer Sicht eine interessante Aussicht bildet, neben der Kirche in Grunbach und der „Oberen Mühle" im Kapfenhardter Tal, den Wanderfreunden einen schönen Nachmittag bereiten. Die Teilnehmer versammeln sich 13.30 Uhr an der Linde. — Ein bedauerlicher Unfall ereignete sich vor einigen Tagen bei der Fa. Bossert n. Co. Eine Arbeiterin kam in das Walzwerk einer Maschine, wobei der Bedauernswerten eine Hand zerquetscht wurde.
Bieselsberg. Hauptlehrer Flqischle tritt am 1. April 1949 krankheitshalber in den Ruhestand. Herr Fleischte, am 3. 7. 1895 in Oberjettingen geboren, wirkt schon 25 Jahre lang als^feschätzter Lehrer ln der hiesigen Gemeinde. Er hat u. a. sich auch auf künstlerischem Gebiet betätigt und das von Schulrat Keck herausgegebene Neuenbürger Heimatbuch auf eine feinsinnige Art nnd Weise illustriert. Möge ihm im Ruhestand noch ein, erträglicher Lebensabend beschieden sein! — Lehrer Blalch hat die Leitung des neugegründeten Gesangvereins übernommen.
Umschau in Altensteig
, Vom Rathaus
Der Gemeinderat beschloß in seiner letzten Sitzung den Beitritt zum Gemeindeverband Energieversorgung Schwarzwald-Donau. Der Verband bezweckt eine gemeinsame Vertretung der berechtigten Belange der Stromabnehmer und Wahrung der Rechte der früheren 'Verbandsgemeinden aus Ihrer einstigen Zugehörigkeit zum Gemeindeverband Elcktiizhätswerk Teinach. Die Stadtverwaltung sah »ich gezwungen, die seitherigen Waagegebühren zu erhöhen. —* Durch höhere Weisung wurde der Stand der Feuerwehr auf 34 Mann festgesetzt. Zum Feuerwehrdienst sind sämtliche männlichen Einwohner vom 18. bis 50. Lebensjahr verpflichtet. Die nicht zum Feuerwehrdienst herangezogenen männlichen Einwohner müssen zur Feuerwehrabgabe herangezogen werden. Der Mindestsatz beträgt 10 DM für Hausbesitzer 15 DM und Ist je nach Verhältnissen und Grundbesitz bis zu 50 DM gestaffelt.
— In nichtöffentlicher Sitzung wurde noch eine umfangreiche Tagesordnung erledigt.
Allerlei
Die Fi auenarbeitsschule wird voraussichtlich im April eine Ausstellung veranstalten.
— Die mißliche Lage des unteren Schulhau- »es an einer Hauptdurchgangsstraße bildet eire »tete Gefahrenquelle für die Schuljugend. Wenn so 250 Kinder in der Hauptpause losgelassen sind, ist es bei der besten Aufsicht und den eindringlichsten Ermahnungen nicht immer möglich, zu verhüten, daß das eine oder andere im Eifer des Spiels die Straße betritt. Und manchmal Ist es wie ausgemacht, daß gerade in den Hauptpausen ein besonders lebhafter Autoverkehr festzustellen ist. Vergangene , Woche überquerte efn Schüler kurz nach einem e Vorüberfahrenden Lastauto die Straße und beachtete nicht, daß von der entgegengesetzten Sette ein Personenwagen daherkam. Von diesem wurde er erfaßt, jedoch nur leicht angefahren, so daß er ßlücklicherweise nach kurzer Zeit wieder auf dem Damme war. Es hätte aber auch anders gehen höhnen, — Die achtest sehe Märchenbühne gab
mit „Max und Moritz“ ihre erste Vorstellung in Altenstetg. Sie war sehr gut besetzt trotz der für Kinder in der heutigen Lage hohen Eintrittspreise von 1.— DM und 60 Pfg. Die Darbietungen standen auf einer beachtlichen Höhe und lösten natürlich bei der Jugend Begeisterung aus. Die Schlesische Bühne ist ein Flüchtlingsunternehmen und verdient Unterstützung, wenn auch heute mit Ernst gesagt werden muß, daß viele Eltern heute einfach nicht in der Lage sind; ihren Kindern solche Freude möglich zu machen.
Konzertabend
Als Ausklang der Vortragsreihe über Musik von Prof. Max Lang fand im Rathaussaal ein gutbesuchtes Wohltätigkeitskonzert statt. Sämtliche Darbietungen standen auf. beachtlicher künstlerischer Höhe. Ein Symphonie-Satz von Mozart, gespielt von Frau Hertrampf und Prof. Lang, und ein solcher von Beethoven (Pastoralsymphonie), wiedergegeben von den Herren Rümelln/Lang, kamen im ersten Teil xu sehr wirksamer und exakter Wiedergabe. Anschließend sang mit schöner, verinnerlichter Stimme Frau Koch zwei Arien aus ..Elias" von Mendelssohn-Bartholdy und aus „Messias" von Händel. Es folgte der Vortrag des Melodrams „Das Hexenlied" von Ernst von Wildenbruch (Musik von Max von Schillings), das Herr Spahr mit großem Ausdruck deklamierte, begleitet vom Veranstalter. Die Zuhörer wurden sichtlich ergriffen. Den Abschluß bildete die meisterhafte Wiedergabe der 5. Symphonie von Beethoven durch Frau Schaal und Max Lang, wodurch den Anwesenden ein tiefempfundenes, musikalisches Erlebnis mit festlichem Gepräge zuteil wurde. Der 1 Beigeordnete Otto Weinstein sprach lm Namen der Stadtverwaltung allen Mitwirkenden, insbesondere aber Prof. Lang, den Dank aus. Er stellte fest, daß es ln Altensteig auf dem Gebiet der Musik mehr Künstler gebe, als man ge- jneinhin wisse. Der von Herrn Prof. Lang eingeschlagene Weg sei der richtige, er wünsche nur, daß er sich auch künftig der Kulturpflege in Altensteig annehmen werde. S.
SommenhardL Seit November vergangenen Jahres hat hier unter der Leitung von Frl. Luise Roller aus Holzbronn ein N ä h k u r s stattgefunden. Dieser fand durch eine Ausstellung der Arbeiten im Schulhaus am vergangenen Sonntag seinen Abschluß. Die Leistungen zeigten großes Können der Leiterin und ausgesprochenen Fleiß der beteiligten Mädels. Anschließend war im Gasthaus zum Löwen ein bunter. Abend, welcher durch Lieder und Gedichte, sowie Theateraufführungen reichlich ausgeschmückt war. Den Abschluß bildeten noch einige Musikstücke und gemeinsam gesungene Hei- matlieder.
Rötenbach. Ortsobmann Stoll lud die Landwirte zu einem Diskussionsabend über die Aktion „Es geht um Haus und Hof“ ein. Vor einem zahlreichen Zuhörerkreis sprach Michael Pfrommer, Weltenschwann, Mitglied des Kreismarktleislnngs- ausschusses. Maßnahmen wurden empfohlen, die mit Erfolg ausprobiert sind und in jedem, auch dem kleineren und mittleren Betrieb eingeführt werden können. Insbesondere wurde die Verbesse-
Amtseinsetzung im
Nachdem die Einwohner nach scharfem Wahlkampf bereits im Dezember ihre Wahl getroffen hatten, fiel eine endgültige Entscheidung jedoch erst Anfang März. Dieser Tage fand nun im festlich geschmückten Rathaussaal unter lebhafter Beteiligung der Bevölkerung und vieler auswärtiger Gäste die feierliche Amtseinsetzung des neugewählten Bürgermeisters Schittler, Buchdruckermetster aus Altensteig, statt. In einer' Ansprache richtete Verwaltungsaktuar Krap! zunächst Worte des Dankes an Bürgermeister Gutekunst, der als Nachfolger des langjährigen Bürgermeisters Kalmbach die Geschicke der Gemeinde in der schweren Zeit vod August 1945 bis jetzt leitete. Zu Herrn Schittler gewandt, sagte er: Bürgermeister werden, ist nicht schwer, noch schwerer aber ist, Bürgermeister sein." Als Losung gab er ihm das Wort mit auf den Weg: „Tue recht und scheue niemand I“ Im Anschluß daran vollzog der erste Beigeordnete und stellv. Bürgermeister Johannes Wurster die Amtseinsetzung
16. März 1949
Investitur in Altburg
Nachdem Herr Pfarrer Dierlama im November vorigen Jahres in den Ruhestand getreten ist, wurde die hiesige Pfarrsteile durch Herrn Pfarrer Schüz und Herrn Pfarrverweser Gaiser versehen. Am 8. März ist Herr Pfarrer Bock, aus Stuttgart kommend, hier aufgezogen. Beim Einzug wurde derselbe durch Bürgermeister Walz, Kircheng^meiaderat Weil, Schulvorstand Schnaitmann- und durch einen von den Schülern der Oberklassen gesungenen Choral unter Leitung von Hauptlehrer Dietle begrüßt. Im Pfarrhof begrüßten die zahlreich erschienenen Gemeindeglieder ihren neuen Pfarrer. Der Liederkranz und der Musikverein begrüßten den neuen Ortsgeistlichen am Einzugstag mit je 2 Chorälen. Die feierliche Amtseinsetzung fand am 12. März durch Herrn Dekan Höltzel aus Calw statt Herr Dekan Höltzel legte die'Aufgaben und Pflichten des Pfarrers dar und ermahnte die Kirchengemeindemitglie- der, treue Hörer und Beachter des Wortes Gottes zu sein. Als geistliche Zeugen wirkten der Schwiegervater unseres heuen Pfarrers, Herr Stadtpfarrer Mildenberger aus Stuttgart und Herr Stadtpfarrer Rohleder aus Neubulach, mit. Für die Kirchengemeinde sprachen die Kirchengemeinderäte Weil aus Altburg und Talmon-Groß aus Oberreichenbach herzliche Begrüßungsworte. Der Gemischte Chor und der Posaunenchor verschönten den Antrittsgottesdienst unseres neuen Pfarrers. — Für Pfingsten erwartet die Kirchengemeinde zwei neue Kirchenglocken. Von da an wird die Kirchengemeinde wieder drei Glocken haben, die zum Gottesdienst ein- laden werden.
Altburg. Eines unserer ältesten Gemeindemitglieder, Friedrich Burkhardt, Landwirt in Spindlershof, wurde- am Montag unter zahlreicher Beteiligung der Gemeinde zu Grabe getragen. Burkhardt erreichte ein Alter von nicht ganz 81 Jahren. .
rang der Wiesen durch öfteres Umbrechen behandelt, was einer Ertragssteigerung von besserem Futter gleichkommt. Zur Steigerung der Milchleistung wurde dem Weidebetrieb zugesprochen. Sortenwahl, Saatgutwecbsel, sachgemäße Düngung un- * serer Kulturpflanzen wurden erläutert, auf eine richtige Bodenbearbeitung zur Erzielung unkrautfreier Aecker und Ausnutzung der Bodenfeuchtigkeit wurde hingewiesen. Bei sachgemäßer Pflege der Obstbäume können regelmäßige Ernten erzielt werden. Hinsichtlich des Gemüseanbaues will man aus den Erfahrungen des vergangenen Jahres die Folgerungen ziehen. In maschineller Hinsicht sind die hiesigen Betriebe zwar auf einer beachtlichen Höhe, doch wäre noch manches zu beschaffen.
Oberkollbach. Heuer werden hier konfirmiert: Adolf Schroth, Hans Kugele, Siegfried Keppler; Hugo Rathfelder, Lisa Schlecht, Erna Hamberger, Ruth Maier.. *
Althengstett. Friedrich Morof feierte dieser Tage sein 25jähriges Dienstjubiläum als Farrenwärter der Gemeinde. Bürgermeister Röttinger sprach ihm di# Glückwünsche aus unter Ueberreichung einer Ehrengabe
Die Landespolizei berichtet
Diebstähle. Auf dem Krämermarkt in Calw am 9. März wurde in 3 Fällen durch Taschendiebe eine Brieftasche und 2 Geldbeutel mit einem Gesamtbetrag von 168 DM entwendet. — Einem Geschäftsmann in Altensteig wurde aus dessen Schreibtisch 85 DM, und weiter der Schaukasten eines Eisenwarengeschäftes erbrochen nnd aus diesem Gegenstände im Gesamtwert von 60 DM. entwendet. — Aus - einem unverschlossenen Gartenhaus in Wildbad wurde von bis jetzt unbekannten Tälern Wäsche entwendet. — Einer Familie in Schwann wurden Stoffe, Unterwäsche und Lebensmittel im Gesamtwert von etwa 200 DM durch eine Mitbewohnerin gestohlen. — ln der Nacht zum 11. März wurden einem Schreinermeister aus Neuenbürg Furnierhölzer im Werte von etwa 4000 Mark entwendet.
Abtreibung. Wegen Abtreibung und Beihilfe zu dieser Handlung in Neubulach wurde durch die Kriminalpolizei eine ledige Kontoristin aus Wildberg festgenommen. Gegen zwei weitere Personell wurde Anzeige erstattet.
Brandfall. Am 13. 3. brach in einem Schuppen in Gräfenhausen ein Brand aus, der durch unvorsichtige Aufbewahrung von Brikettasche entstanden ist. Der Sachschaden ist nicht erheblich.
Verkehrsunfall mit Todesfolge. Am Sonntag, den 13. März ist ein jugendlicher Radfahrer auf der Straßenkreuzung in Rohrdorf mit einem PKW. zo- sammengestoßen. Der Radfahrer erlitt durch den Zusammenstoß schwere Verletzungen, an deren Folgen er im Krankenhaus Nagold gestorben ist. Wie bis jetzt feststeht, it der Radfahrer in zu schnellem Tempo in die Reichsstraße eingebogen und hat so den Zusammenstoß verursacht.
Scheckbetrug. Ein verheirateter Kaufmann aus Calw hat durch Täuschung in 4 Fällen durch Hergabe von ungedeckten Schecks eine größere Grld- summe in seinen Besitz gebracht.
Aus Nachbarkreisen
Pforzheim. Im Bahnhof Niefern sprang der Rangierer Bonifaz Schottmüller aus Malsch von einem rangierenden Wagen auf das Nebengeleis vor eine von Mühlacker kommende Lokomotive. Der 30 Jahre alte Mann wurde überfahren und so schwer verletzt, daß er auf der Stelle starb. )-(
Luftkurort Berneck
und überreichte die Ernennungsurkunde. Mit bewegten Worten dankte der neugewählte Bürgermeister für das in ihn gesetzte Vertrauen und versprach, seine ganze Person in den Dienst der Gemeinde zu stellen. Im Bestreben,''•die gegenwärtig so schwere Zeit zu überwinden, brauche er die Mitarbeit aller. Auch sprach er die Hoffnung auf ein gutes Einvernehmen mit der Gutsherrschaft aus. Baron Friedrich von Gültiingen-SchlepperpreH erwiderte. daß die Beziehungen zwischen Gemeinde und Schloß gut gewesen seien und es auch heute noch seien. — Im Anschluß hieran fand im „Rößle" ein gemütliches Beisammensein statt, wobei auch der Mannergesangverein mitwirkte. Als recht erfreulich kann festgestellt wefden, daß das Städtchen sich über der Wahl nicht in zwei Lager gespalten hat. Dies kam überzeugend im Ausklang dieses Tages zum Ausdruck und das gemeinsam gesungene Lied „Brüder reicht die Hand zum Bunde , bedeutet mehr als nur leere Worte,