Sette 3 - Nr. 225

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Montag, 27. September 1V2S

über Bord geworfen. Besonders erfreulich ist es für uns, daß wir im kommenden Winter jedenfalls Gelegenheit haben, ein Quartett, zufammengestellt aus Instrumenten, welche nach dem neu entdeckten Verfahren allitalienischen Geheimnisses hergestellt und, hören zu dürfen. Die Unterschutzstellung und Anmeldung in weiteren Kulturstaaten wurde von H. Oberingenieur Hirsch- mann-Stuttgart, durchgeführt. Wir gratulieren Fräulein Enßle zu ihrer großen Erfindung und wünschen, daß sie uns durch ihren edlen Geist, den sie durch ihre wertvollen Gedichte zum Ausdruck bringt, ein reicher Segen und als Erfinderin eine tüch­tige Mitarbeiterin an der Ruhmestafel unserer Stadt Nagold sein möge.

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Steuertermlnral-r.Lxr der LLndrvirkl^«''! >''r 1626

1. Oktober: Nemenbrmküuieii. Schonsrist ins 8. OCobe:. Betrag nach Grund> ch »> dbelche: L,

1. Oktober: Staats- und Gemeindesteuern (Grand-, Gebäude-, Ge- bäudecnstchuldungs- und Gewerbesteuer), Schnnfrist bis 8. Oktober,

5. Oktober: Wohnsteuer für Sieuerbeträge, die vom 21.30, Sepk, eiiibehalten wurden. Kein« Schontrist,

10. Oktober: Umsatzsteuer sür Vierieijahreszahler vom 1, Juli bis 30, Sept.: sür Monatszahler für den Monat Septem­ber Steuersatz 0,75 o. H. Schonfrist bis 17, Oktober, 15. Oktober: Lohnsteuer für Steuerbeträge, die vom 1,-10, Okt einbehalten wurden. Kein« Schonfrist.

25. Oktober: Lohnsteuer sür Steuerbeträge, die vom 11,-20 Okt, einbehallen wurden. Keine schonfrist,

Deutscher Reicksbahnkalender. Die Deutsche Neichsbahn- gesellschast gibt für 1927 erstmals einen Abreißkalender heraus, der in Wort und Bild eine Rundschau über den Werdegang der Deutschen Reichsbahn gibt.

Die Statistik des Unterrichts- und Lrzrshungsrvesens in Württemberg für die Jabre 19211925 ist soeben erschienen. Sie kann zum Preis von ^ 1.50 von der G. W. Zaiser- st'chen Buchhandlung Nagold bezogen werden. Für die Zukunft ist geplant, die Statistik wieder öfter drucken zu lassen. Ueberdies ist beabsichtigt, alljährlich kurze statistische Zusammenstellungen über den Besuch der Volks-, Mittel- und höheren Schulen, sowie der allge­meinen und der gewerblichen Fortbildungsschulen im Amts­blatt selbst zu veröffentlichen.

Freigabe der Schnellzüge für Sonntagskarten. Vom Sonntag, 3. Oktober 1926 bis 14. Mai 1927 werden in den Bezirken der Reichsbahndirektionen Stuttgart, Karlsruhe, Mainz, Frankfurt a. M-, Ludwigshafen, Augsburg, Würz­burg, Nürnberg und München sämtliche Eil- und Schnell­züge mit Ausnahme der Fernschnellzügs (FD.) für die Be­nützung mit Sonntagsrückfahrkarten freigegeben.

Streisdienste aus den großen Bahnhöfen. Die Deutschs

Reichsbahngesellschaft hat vor kurzem besondere Streifdienste eingerichtet, deren Aufgabe darin besteht, Personen, die durch ihre unbedachten Handlungen sich und andere in Ge­fahr bringen, festzustellen und der Strafe zuzuführen. Es handelt sich dabei besonders um Personen, die die Türe der Abteile bereits beim Einfahren der Züge in die Bahn­höfe öffnen und abspringen, bevor der Zug zum Halten ge­kommen ist. Das gilt nicht nur für Schnellzüge, sondern namentlich auch für Arbeiterzüge.

Warenzeichen für Blindenaröeit. Der Absatz der von blinden Handwerkern im eigenen Betriebe, in Anstalten oder Werkstätten hergestellten Waren leidet in starkem Maße unter dem Wettbewerb desjenigen unreellen Hau­sierhandels, welcher Fabrikware als angebliche Blinden- arbeik zuWohlfahrtspreisen" verkauft. Die Blinden- und Blindenfürsorgeverbände haben deshalb in Zusammenarbeik mit der Kreditgemeinschafk gemeinnütziger Selbsthilfeorgani- sationen beschlossen, ein Warenzeichen für die von Blinden hergestellten Waren einzuführen. Das Waren­zeichen soll durch eine bei der Kreditgemeinfchaft errichtete Kommission unter Mitwirkung örtlicher Ileberwachungsaus- schüsse verliehen werden. Es soll dem Käufer die Sicherheit geben, daß er wirklicb von Blinden angefertigke Waren kauft. Der Berkauf der mit den Warenzeichen geschützten Ware wird im Rahmen der ortsüblichen Preise stattfinden. Auf diese Weise soll erreicht werden, daß der blinde Hand­werker genügenden Absatz für seine Ware und dadurch dauernde Arbeit findet.Gebt mir Arbeit, so gebt Ihr mir Licht!" das ist der Sinn des Bildes auf dem Waren­zeichen, in dem sich zwei Hände der S"nne enlgegenstrecken!

Die Sterblichkeit im Jahr 1926 war bisher verhältnis­mäßig günstig. Während sie auf 1000 Ansässige und aufs Jahr in der ersten Hälfte von 1924 in den deutschen Groß­städten noch 11,1 betragen hatte und 1925 auf 10,8 gesunken war, ergab sie in den beiden ersten Vierteln dieses Jahrs zusammen nur noch 10,S Prozent.

Reichswohnungszählung. Im nächsten Jahr soll in allen Gemeinden des Reichs (mit Ausnahme des Saargebiets) mit 2000 und mehr Einwohnern eine Wohnungszählung vorgenommen werden. Der Reichstagsausschuß hat dem Diesbezüglichen Gesetzentwurf bereits zugestimmt. Das Reichsarbeitsministerium will ferner ermächtigt werden, Vorschriften zu erlassen über die Anlegung und Füh­rung von Verzeichnissen der Wohnungsuchenden in den Ge­meindebehörden, insbesondere über die Voraussetzungen der Eintragung und über deren Geltungsdauer.

Ist verspätete Steuerzahlung strafbar? Das Reichsgericht hat sich in letzter Zeit wiederholt mit Steuerstraffachen be­saßt und dabei eine für weite Kreise wichtige Entscheidung gefällt: Zum unverkürzten Eingang der Steuereinnahmen gehört nicht nur, daß sie überhaupt in voller Höhe entrich- tet werden, sondern namentlich im Fall einer Voraus­zahlungspflicht, daß dies rechtzeitig geschieht- Also schon die nicht rechtzeitige Entrichtung von Steuern kann straf­rechtliche Folgen haben. Dabei ist es gleichgültig, ob Vorsatz oder Fahrlässigkeit vorliegt. Es empfiehlt sich daher, genau aus die Termine zu achten und gegebenenfalls ein Stun- "ungsgesuch einzureichen. Ganz besonders trifft dies für und die Lohnsteuer zu, weil der jeweilige An- ^ Behörde nicht bekannt ist und diese somit zum ^ Ehrlichkeit der Steuerpflichtigen angewiesen

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derneck, 26. Sept. Abschied. Nächsten Dienstag verlaßt Herr Stadtpfarrer Esenwein unser Städtchen, um die 2. Stadtpfarrstelle in Oehringen zu übernehmen. Am letzten Mettag fand im .Waldhorn" hier eine sehr gut besuchte Ab- schledsseier statt, die Zeugnis ablegte von der großen Beliebt­heit, deren sich der Scheidende und seine Familie in den sieben Jahren ihres Hierseins erfreuen durften. Oberlehrer Schwarz­maier rühmte das gute Verhältnis, das stets zwischen der Gemeinde und seinem Stadtpfarrer bestanden, er hob ferner die Verdienste hervor, die sich der Scheidende auf allen Gebieten des kirchlichen Lebens, namentlich auch auf dem der Jugend­

fürsorge erworben und sprach dafür den Dank aus, er wünschte für das fernere Wohlergehen alles Gute. Stadtpfarrer Esen­wein führte in längerer Rede aus, was er in seiner sieben- jährigenTätigkeit erfahren hat. Auch Stadtschultheiß Kalm- bach sprach im Namen der Gemeinde und Müller K. Weil namens des Kriegerverems dem Scheidenden den Dank aus. Die ganze Feier war umrahmt von Sologesängen von Frau Stadtpfarrer, von Flötenvorträgen von Herrn Stadtpfarrer und gemeinsamen Gesängen der ganzen Versammlung. Im Anschluß an die heutige ergreifende Abschiedspredigt sprach Stadtpfarrer Esenwein dem nunmehr 85 Jahre alten, noch sehr rüstigen Mesner Johannes Wirrster vor versammelter Gemeinde den Dank der Gemeinde aus für seine 50jährige Tätigkeit als Mesner und überreichte ihm ein Geschenk.

r. Berneck. 26. Sept. Fischwasser-Berpachtung. Die Frhrl. von Gültlingen'sche Gutsherrschast verpachtete gestern ein ca. 56 Klm. langes Forellenwasser in der Nagold abwärts von Altensteig in 3 Losen auf 9 Jahre und erzielte dabei einen jährlichen Pachterlös von 950 Mk., genau die gleiche Summe wie in den letzten 13 Jahren.

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AffMki OA. Herrenberg, 26. Sept. Ein Altveteran. Karl Wörner, ein Altveteran von 1866 und 1870, feierte am 23. September den 86. Geburtstag. Im Gasthaus zum schatten" fand eine Feier statt, bei der Schultheiß Bsk dem Jubilar ein Festgeschenk des Württ. Kriegerbunds über­gab.

Aus aller Welt

Per erste Deutsche Bismarcktag in Hannover wurde we­gen der Typhusgefahr vom 16. Oktober auf den 2. und 3. Avril 1927 verschoben. Es soll eine große Geburtstagsfeier Bismarcks (1. April) mit der Tagung verbunden werden.

Diamanthochzeit. Der bekannte Begründer der Rhein­metallwerke in Düsseldorf, Geheimrat Dr. Heinrich Ehr­hardt begeht mit seiner Gemahlin, geb. Winckler, am 29. September die seltene Feier der Diamanthochzeit. Ehrhardt war ursprünglich einfacher Schlossergeselle.

146 hundertjährige, Männer und Frauen, gibt es nach der letzten Volkszählung in Italien. Der Aelteste mit 120 Jahren lebt in der Provinz Ligurien

In Brostau bei Glogau (Schlesien) feierte der Hauvt- lehrer a. D. Gustav Krause am 25. September den 100. Geburtstag in geistiger Frische.

Der Typhus in Hannover. Zahl der TyphuskrankeU'M den Krankenhäusern am 25. Sept. 1744, Todesfälle 117h

In Marl (Westfalen) wurde der Typhus durch einen Knaben aus Olfen eingeschleppt. Bis jetzt werden 8 Er­krankungen und 1 Todesfall, ferner ein Paratyphusfall ver­zeichnet.

Skeinwurf auf einen Schnellzug. Auf den Schnellzug D 53 FrankfurtStuttgartMünchen ist am 24. September) bei der Fahrt zwischen Illingen und Vaihingen a. d. E. von einem unbekannten Täter ein Stein geschleudert worden, wodurch ein Reisender leicht verletzt worden ist. Fahndung nach dem Täter ist veranlaßt.

Eisenbahnfrevel. Ein von Göttingen nach Bodenfelde (Hannover) fahrender Güterzug stieß auf zwei große Ouadersteine, die auf die Schienen gewälzt worden waren. Die Lokomotive schob glücklicherweise die Steine zur Seite. In der Nähe derselben Stelle wurde tags zuvor ein Per­sonenzug mit Steinen beworfen.

Wieder ein Einbruch in das Karlsruher Hauptzollamt.

Im Hauptzollamt in Karlsruhe wurden Steuerwertzeichen für Zigaretten im Betrag von 24 000 Mark gestohlen.

Raubmörder. In Riga wurde ein Straßenräuber ver­haftet, der 16 Morde und 30 Raubübersälle eingestanden hat.

Vater und Sohn. In Sizilien wurde dieser Tage ein Wjähriger Bauer aus dem Kerker, in dem er 50 Jahre zu­gebracht hatte, entlassen. Er war seinerzeit wegen Mords zu lebenslänglicher Kerkerstrafe verurteilt worden. Gerade damals wurde ihm ein Sohn geboren, den er niemals zu Gesicht bekam. Als der Sohn 20 Jahre alt war, ermordete er aus Rache die beiden Hauptzeugen, auf deren Aussagen hin sein Vater verurteilt worden war. Der Sohn wurde Zu 30 Jahren Kerker verurteilt. Die Begnadigung des Vaters erfolgte am gleichen Tage, an dem der Sohn seine Strafe abgebüßt hatte und da sahen sich Vater und Sohn zum erstenmal. _

Letzte Nachrichten

Orkan über Brasilien. 20V Todesopfer

London, 27. Sept. Nach einer Meldung aus Buenos Aires hat ein Orkan von 48stündiger Dauer einzelne Land­striche Brasiliens schwer heimgesucht. Bisher wurden 200 Todesopfer gezählt.

Bartel übernimmt die Neubildung des polnische« Parlaments

Warschau, 27. Sept. Aus dem Sommeraufenthalt Pilsudskis kommt soeben die Meldung, daß es Pilsudski gelungen sei, den bisherigen Ministerpräsidenten Bartel zu bewegen, die Neubildung des Kabinetts zu übernehmen. Pilsudski hat beschlossen, den Kampf gegen die Rechts­parteien nicht aufzugeben, ungeachtet der Forderungen der Opposition, ausgesprochene Kampfkandidaten in das Kabi- binett aufzunehmen. Bartel begibt sich am Montag früh nach Warschau und wird dem Staatspräsidenten eine fer­tige Kabinettsliste, die noch am Sonntag abend zwischen Pilsudski und Bartel ausgearbeitet wird, vorlegen. Der Staatspräsident ist durch Pilsudski über das Ergebnis seiner Besprechung mit Bartel bereits unterrichtet worden und wird am Montag früh Bartel den Auftrag zur Kabinettsbildung offiziell übästragen. Als neuen Innenminister nennt man Tugutt, als Unterrichtsminister Mlodzianowski.

Blutige Rote Frontkämpfer-Schlägerei

Berlin, 27. Sept. Wie derMontag" aus Gelsen­kirchen meldet, wurde eine Stahlhelmtruppe auf der Rück­kehr von einer Veranstaltung in Altenessen von Mitgliedern des Roten Frontkämpferbundes überfallen und mit Bier­krügen, Steinen und anderen Gegenständen aus einer Wirt­schaft heraus beworfen. Außerdem wurde eine große Zahl von scharfen Schüssen auf den Trupp abgegeben. Vom Stahlhelm Gelsenkirchen wurden 7 Mitglieder durch Schüsse verletzt.

Poftraub in London.

Rund 160VÜ00 Mark Schaden.

London, 27. Sept. Ein Postauto, in dem sich Dia­manten, Perlen, Zahlungsanweisungen, Schecks im Betrag von rund 1600009 ^ befanden, ist am Samstag nachmit­tag ausgeraubt worden. Das Auto wurde in der Nähe von King Croß aufgefunden. Der Chauffeur, der erst seit kurzer Zeit im Dienste der Post stand, ist flüchtig.

Baudtteuuuwefe« in China Eine Stadl geplündert

Paris, 27. Sept. Nach einer Meldung derChina Preß" haben Banditen die Stadt Shenki Chen in der Provinz Honan geplündert. Tausende von Einwohnern wurden massakriert. Hunderte von Frauen wurden gefangen fortgeführt, darunter 2 englische Misfionarinnen. Das Ge­bäude der englischen Mission wurde zerstört.

Auf der Suche «ach den JuwelenrSuberu 15 000 Mark Belohnung

Berlin, 27. Sept. Der freche Raubüberfall im Kuust- kabinett Tauenzienstraße, der am Samstag nachmittag von bisher noch unbekannten Tätern ausgeübt wurde, beschäftigt aufs eifrigste die Dezernate im Berliner Polizeipräsidium. Auf die Ergreifung der Täter und Wiederherbeischaffung der geraubten Werte ist eine Belohnung von insgesamt 15 000 ausgesetzt worden und zwar haben das Polizei­präsidium 3000 und die geschädigte Firma 12 000 aus­gesetzt.

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Die Vertretung des Reichsfinanzministers Dr. Reinhold im ministeriellen Thoiry-Ausschuß übernimmt Staatssekretär Popitz.

Als aussichtsreichster deutscher Kandidat für das Vize­sekretariat im Völkerbund wird der Reichspreffechef Dr. Kiep genannt.

Beim Schluß der Völkerbundstagung hielt Präsident Nintschitsch eine Ansprache, in der er auf die Bedeutung des Eintritts Deutschlands hinwies.

Der französische Ministerpräsident Poincare sprach gestern in einer Sonntagsrede wieder von der Alleinschuld Deutsch­lands am Weltkrieg.

Die beiden Ostasienflieger trafen gestern mittag wieder in Berlin ein.

Spiel «ud Sport,

S.B. N. II Sp.-D. Altensteig ! 2 : 8 (Halbzeit 2 : 2).

Die zweite Elf des S.V. N. mußte gestern eine hohe Me­derlage einstecken, die in dieser Höhe nicht verdient war; bei Halbzeit stand das Spiel noch 2:2. Ohne Zweifel war Alten- steig besser und hat verdient gewonnen, aber der Schiedsrichter, ein Herr aus Effringen, brachte durch seine Fehlentscheidungen die ganze Elf untereinander. Trotz der hohen Torzahl war das Spiel ausgeglichen. Nagold mußte zudem beinahe die ganze zweite Spielhälftemil 10 Mann bestreiten. Der Schiedsrichter hatte einen schlechten Tag und brachte auch das Publikum in Wal­lung. Es muß aber dem Publikum gesagt werden, daß der Schiedsrichter, ob er nun gut oder schlecht spielt, der Leiter des Spieles ist und daß das Publikum sich auf alle Fälle ruhig zu verhalten hat.

S.B. N. I F.--L. Jselshausen (2:0).

Unter der vorzüglichen Leitung von Herrn Beuscher, Oberndorf, fand derLokalkampf" statt. Die ersten 20 Minu­ten wogte das Spiel auf und ab. Jselshausen legte sich be­sonders energisch ins Zeug und konnte das Spiel offen halten; man sah aber voraus, daß dieses starke Anfangstempo von Jselshausen nicht durchgehalten werden konnte. Durch einen Strafstoß ging Nagold in Führung und erzielte bis Halbzeit in gleichen Abständen 2 weitere Tore.

Auch die zweite Spielhälfte begann mit ausgeglichenem Feldspiel; eine Ueberlegenheit von Nagold war in der Folge aber nicht zu verkennen. Es gelang zwar Jselshausen im An­schluß an einen Durchbruch das verdiente Ehrentor zu erzielen, aber damit war es dann auch Schluß. Nagold's technische u. taktische Ueberlegenheit wurde immer stacker. Nagold konnte trotz energischer Verteidigung und dem hervorragend spielenden Torwächter von Jselshausen, weitere 4 Tore erzielen. Beim Stand von 7:1 für Nagold ertönte der Schlußpfiff des Schieds­richters.

Jselshausen stellte eine faire und energische Elf, die in der Verteidigung und vor allem im Torwächter, ihre besten Stützen hatte, aber auch die Läuferreihe war stets auf dem Posten und hauptsächlich in der Abwehr beweglich. Der Sturm ist der schlechteste Mannschaftsteil und muß noch manches lernen, vor allem Stellungsspiel, wenn er sich durchsetzen will. Alles in Allem war die Gesamtleistung gut und wird vie Elf sicher­lich manchen Punkt holen.

Unsere einheimische Elf gab ihr Bestes und muß sich mit einem Gesamtlob begnügen.

Sportverein Ältensteig II S. B. N. HI 4:1.

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D. f. R. Effringen : Sp. Althengstett 2 : 1.

Unter der korrekten Leitung des Herrn Schiedsrichter Besch Nagold trafen sich beide Gegner. Gleich in der 1. Halbzeit konnte Effringen mit 2 Toren führen. In der 2. Halbzeit hat Althengstett das Ehrentor für sich entschieden. Das Spiel zeigte ein sehr scharfes Tempo. Eine stattliche Zahl Zuschauer hatte sich auf dem Platz angesammelt, die wohl befriedigt über die Leistungen der beiden Mannschaften waren. Mit diesem Sieg hat Effringen die 6 Punkte gesichert.

Ein Opfer des Kanalschwimmens. Der 26jShrige Spanier Ro- driguez Delara ist Montag dieser Woche um 10.30 llhr vormit­tags ohne Begleitboot zur Durchquerung des Kanals von Kap Gris-Nez abgeschwommen. Fischer fanden an der französischen Küste ein Schreiben, in dem er bat, seine Kleider und Papiere in ein näher bezeichnetes Gasthaus in Bouiogne zu bringen, in dem er ang-"»llt sei. Seitdem fehlt von ihm jede Spur.

Ehrung Tunneys. Der amerikanisch« Boxkampfsieger Tunney wurde zum Leutnant der amerikanischen Marine ernannt. Die Stadt Neuyork verlieh ihm das Ehrenbürgerrecht.

Der Kampf um dir Weltmeisterschaft mit dem Engländer Dempsey, dem bisherigen Weltmeister, im Ausstellungskampf­platz in Philadelphia fand vor 132 000 zahlenden Zuschauern statt. Mit den Eintrittskarten wurde von wilden Händlern Wucherhandel getrieben, die bis 200 Dollar für einen Sitz verlangten und er­hielten. Aus allen Richtungen liefen Sonderzüge ein. Am Rand der Stadt mußten für die Fremden Zelte aufgefchlagen werden,. Die Wetten standen 3:1 für Dempsey: in Philadelphia allein sollen 1V Millionen Dollar gewettet worden fein. Der Kampf war n i K §

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