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Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
Samstag, 25. September 1926
Bericht über die Arbeiten der Finanzkommisston. Die nächste Vollversammlung des Völkerbundes findet heute vormittag 10 Uhr statt.
Zu der Bestätigung Dr. Dorpmüllers Berlin, 25. Sept. Wie der „Lokalanzeiger" erfährt, fand am Freitag nachmittag in der Reichskanzlei eine Besprechung des Reichskanzlers mit den Leitern der in Betracht kommenden Ressorts über die seit längerer Zeit schwebende Frage der Bestätigung des Generaldirektors der deutschen Reichsbahn, Dr. Dorpmüller, statt. Es sei anzunehmen, daß das Reichskabinett in einer seiner nächsten Sitzungen in der kommenden Woche nun die Bestätigung Dorpmüllers beschließen werde.
Botschafter Ereszinski nach Berlin zurückgekehrt Berlin, 25. Sept. Der Botschafter der Union der sozialistischen Sowjet-Republiken in Deutschland, Ereszinski, ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Botschaft wieder übernommen.
Reichsschulgesetz und Elternschaft Die Führerschaft des evang. Reichselternbundes zur schulpolitischen Frage Berlin, 25. Sept. Die gestern unter dem Vorsitz des Unterstaatssekretärs a. D. Dr. Conze in Berlin versammelte Führerschaft des evang. Reichselternbuudes nahm zu der zur entscheidenden Auseinandersetzung stehenden Frage des Reichsschulgesetzes Stellung. In einer Erklärung sprach sie die Erwartung aus, daß der in Aussicht gestellte Reichsschulgesetzentwurf in Bälde dem Reichstag vorgelegt und öffentlich bekanntgegebeu werde. Für die Gestaltung des Gesetzes fordert sie im Namen von Elternrecht und Gewissensfreiheit erneut die volle Gleichberechtigung auf der bekannten Schule und gleiche staatliche Förderung, wie sie andern Schularten gewährt wird. Die bei Erlaß der Reichsverfasfung vorhandenen Schulen sollen ohne besonderes Antragssparverfahren erhalten bleiben und für Kinder die Möglichkeit eines sofortigen Eröffnungsverfahrens gegeben werden. Die Be- i stimmung über einen geordneten Schulbetrieb müsse durch ! das Reichsgesetz getroffen und dadurch auch die Schule mit geringerer Gliederung als ein geordneter Schulbetrieb anerkannt werden.
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Riefenhanshaltsüberfchutz in de« U. S. A. § Berlin, 25. Sept. Nach einer Meldung der Morgenblätter aus Washington wird im amerikanischen Schatzamt für das laufende Jahr der Ueberschuß der Einnahmen über die Ausgaben auf 185 Millionen Dollar geschätzt.
Reue Reife Banderveides u. Franqnis «ach Paris Berlin, 25. Sept. Nach einer Meldung des „Berliner Tagblattes" aus Paris bestätigt es sich, daß sich die beiden belgischen Minister Vandervelde und Franquis demnächst wieder nach Paris begeben werden, um mit Poincare von neuem über eine französisch-belgische Zusammenarbeit auf finanziellen Gebieten zu verhandeln.
Mit dem Auto in eine marschierende Truppe Berlin, 25. Sept. Wie die Morgenblätter aus Amsterdam melden, fuhr bei Nymwegen ein Privatkraftwagen in ein von den Mannöverübungen zurückkehrendes Infanterie- Bataillon hinein. 11 Soldaten wurden verwundet, davon 4 schwer.
Erweiterung der Koalition in Preuße«? Berlin, 25. Sept. Wie die „Vosstsche Zeitung" mel
det, findet am Montag eine Aussprache zwischen Vertretern der Deutschen Volkspartei (Abgeordneter Leidig) und des Zentrums (Abgeordneter Heß) statt, die einen Eintritt der deutschen Volkspartei in die preußische Regierungskoalition zum Gegenstand haben soll. Von dem Ergebnis dieser ersten Aussprache wird es abhängen, inwieweit sich die anderen Regierungsparteien, Demokraten und Sozialdemokraten an den Verhandlungen beteiligen werden.
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Die Völkerbundsversammlung nahm nach einer Rede des Staatssekretärs von Schubert eine Entschließung an, die die Abrüstungskonferenz vor der nächsten Völkerbundssitzung fordert.
Der Hauptausschuß des Reichswafserstraßenbeirats billigte den Plan der Verreichlichung und der strafferen Gliederung der Wasserstraßenbehörden.
Die Generalversammlung der Portland-Zementwerke Heidelberg-Mannheim-Stuttgart beschloß die Erhöhung des Aktienkapitals um 5,1 auf 25 Millionen Mark.
Wie verlautet, werden sich im Oktober deutsche Großindustrielle nach London begeben, um u. a. die Frage einer deutsch-englischen Wirtschaftsannäherung zu prüfen.
Spiel und Sport.
Die Verbandsspiele der Klaffe -1 im Neckar-Nagoldgau nehmen am morgigen Sonntag ihren Fortgang. Unser einheimischer Verein steht mit seiner >. Elf der 1. Mannschaft des F. C. Jselshausen gegenüber. Jselshaufen durfte infolge seiner- guten Leistungen im ehemaligen Sportoerband Schwaben in die 7V-Klasse des S. F. V. aufsteigen. Soviel wir unterrichtet sind war Jselshausen Verbandsmeister. Jselshausen wird sich ohne Zweifel sehr anstrengen, um gegen feinen — sagen wir — Lokalgegner gut abmschneiden. Die 1. Elf des S. V. N. darf den Gegner keinesfalls zu leicht nehmen; wenn sie zu der am Sonntag gezeigten Form aufläuft, dann dürfte der Sieg sicher fein.
, Um Vs2 Uhr tritt die 1. Elf des Sp.-V. Altensteig der ! 2. Elf des S. V. N. gegenüber. Der Ausgang dieses Spiels ist ungewiß; inbezug auf Spielkullur sind beide Mannschaften gleich.
Die 3. Elf des S. V. N. schließlich fährt nach Altensteig und hat dort die 2. Elf des Sp.-V. A. zum Gegner. -n§.-
Dir Weltmeisterschaft im Boxkampf. Bei dem Boxkampf um die Schwrrgemichtsmeisterjchast der Welt zwischen dem Titelverteidiger Jack Dempsey und dem Herausforderer Jim —unney in Philadelphia gewann Tunney die ersten S Runden. Racy Beendigung der zweiten 5 Runden traten die Preisrichter zusammen und erklärten Tunney als Sieger.
Handel und Dolkswirtfchast
Die AustandvcrfchLldlmg Deutschlands. In einein in Wien gehaltenen Vortrag schätzte Dr. Schacht die Gesamtverschuldung Deutschlands einschließlich der Dawcsschen Anleihe zurzeit auf fünf Milliarden Goldmark, darunter seien vier Fünftel langfristige Kredite.
Die Einfuhr ausländischer kohle nach Enzian- geht mehr und mehr zurück. Zurzeit werden wöchentlich etwa 0,75 Millionen Topnen eingeführt, gegen 1 und 1l< Millionen vordem. In Erwartung, daß der Kohlenarbeiterstreik bald zu Ende geht, schränken die Kohlenhändler die Bestellungen ein.
Der Einnahmeüberschutz im Staatshaushalt der Vereiniatcn Staaken wird vom amerikanischen Schatzamt auf 185 Millionen Dollar geschätzt.
Die Zahl der Bäckereien in den Bereinigten Staaken ist auf 12 00g zirrückgegangen, während sie im 3ahr 1914 noch rund 26 000 betrug. Der Rückaan« wurde in der Hauvtlache durch das <Hrt-
peyen oer großen Brotfabriken verursacht. Zn den Haushalten rSkkS doppelt so viel Mehl zum Brotbacken verbraucht, als in den Bäcks- reien zusammen, trotzdem findet der Bäcker noch sein Auskommei», weil er einen guten Absatz an Kuchen und feineren Backwaren findet.
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Stuttgarter Börse, 24. Sept. Die Börse hatte heute ein wesentlich freundlicheres Aussehen. Das Geschäft war zwar wiederum sehr gering, die Kurse konnten aber zum Teil um einige Prozent anziehen und man bleibt befestigt. Am Rentenmarkt waren Vor- kriegs-Pfandbriefe durchweg fester und mußten bei kleinen Er. Höhungen teilweise rationiert werden. Württ. Vorkriegs-Staats- anleihen lagen unverändert fest.
Württemberaische Vereinsbank, Filiale der Deutschen Bank
Viehprelse. Biberach: Kalbinnen 450—480, gute Kühe 420—500, Zuaochsen 580—600, Jungrinder 220—350. — Ehin- g e n: Farren 500—800, Kühe 280—320, Küibeln 540—650, Jung- vieh 180—330. — Köngen DA. Eßlingen: Kühe 350—550, Stiere 400—500, Jungvieh 150—350. — S ck w e n d i bei Laupheim: Kühe 425—520, Jungrinder 150—290, Kälber 80. — Wangen i. A.: Jungstierle 270—280. größere bis 400, Kalbeln 500—700, Rindle 250—300, trächtige Kühe 500— 600, äitere trächtige Kühe 400—450 d. St.
Schweinepreise. Biberach: Läufer 45—70, Milchschweine 20 bis 33. — Ehingen: Ferkel 30—35, Läufer 40—50, Mutterschweine 180—200. — Bühlertann: Milchschweine 25—37. — Dörzbach a. d. Jagst: Milchschweine 35—40. — Köngen: Milchschweine 30—37, Läufer 85. — Niederstetten: Saugschweine 25—37. — Spaichingen: Milchschwein« 26—40. —, Tross in gen: Mlchschweine 20—25. — Wangen i. A.: Ferkel 30—35. — Oberstenfeld: Milchschweine 22—36, Läufer 83 -K. — Ofterdingen OA. Rottenburg: Mlchschweine 20 bis 30 d. St.
hopsen. In Tettnang wurden von Bierbrauern einige kleine Posten zu 580—600. ,ik gekauft. Für Frühhvpfen wurden bis 540 und für Späihapfen bis 500 ^kt bezahlt. Der Einkauf ist ruhig. — In Hailfingen OA. Rottenburg wurde ein« Partie um 500 -R und 150 -kt Trinkgeld verkauft. Verschiedene Produzenten halten noch zurück, sie erwarten 600 «kt nebst Trinkgeld. — In Breiten Holz OA. Herrenberg stick nur noch kleinere Posten vorhanden. Erlöst wurden 500—520 und 20 -R Trinkgeld. — In Bollmaringen OA. Horb wurden die ersten Hopfen verkauft um 530 -1t ohne Beikauf.
Nürnberger Hopfen, 24. Sept. Zufuhr: 150 Ballen: Umsatz: 100 Ballen: Markthopfen 400—417; Hallerdauer 540—560, Tett- nangex 555; Tendenz: unveränderlich ruhig.
' Lausten a. N., 24. Sept. Wenig, aber gut. Im Durchschnitt ist aus kaum mehr als einen Viertelsherbst zu rechnen. ,Jn der Reise sind die Trauben sehr weit voran.
Beilagen-Hinweis.
Der heutigen Nummer unseres Blattes liegt ein Prospekt der Lotterie-Einnahme H. Gottwick in Stuttgart, die 28. Südd. Klaffenlotterie betreffend bei, den wir der Beachtung unserer Leser bestens empfehlen. Bekanntlich sind die Lose der Südd. Klassenlotterie, die sich infolge der großen Gewinn-Chancen immer größerer Beliebtheit erfreut, meist sehr frühzeitig ansverkauft, sodaß es sich empfiehlt, sein Los für die erste Ziehung, die am 15. und 16. Oktober stattfindet, rechtzeitig zu bestellen. Bekanntlich fiel bei der Ziehung der 5. Klasse ein Haupttreffer mit 100 000.— in die Kollekte des Lotteriebüro Gottwick. Z
Die heutige Rnmmer umfaßt 8 Setten hiezu die 8seitige illustrierte Beilage „Feierstunden-.
Weiter für Sonntag und Montag
Die Hochdruck-Wetterlage wird in den nächsten Tagen noch fortbestehen, so daß für Sonntag und Montag bei schwacher Lust- bewegung vorwiegend heiteres und trockenes Wetter zu erwarten ist.
Ebhansen.
Der Unterzeichnete verkauft am Montag, den 27. Sept., nachm. V°2 Uhr bei der oberen Mühle:
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(2 schwere und 2 leichtere),
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1 Heuwender, 1 Rüden- fchneider, 2 Schweinetröge,
1 großes Mostfatz, 1 Moststande und 1 kleinere, steinerne Krantstande.
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gegen fettes Rind und bittet um Nachricht 915 A. Blaich. Teleph.-Amt. Beuren OA. Nagold.
Haiterbach, den 24. Sept. 1926.
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Danksagung. V
Für die vielen Beweise herzlicher Liebe M und Teilnahme, die wir während der Krank- M heil und dem Hinscheiden meines lieben M Gatten, unseres treugeliebten Vaters, Schwie- «s- gervaters, Großvaters, Bruders u. Schwagers M
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Lhristian Saur ß
Wagnermeister ^
erfahren durften, für die trostreichen Worte M des Herrn Stadtpsarrers, den erhebenden KD Gesang des Leichen-Chors und dm ehrenden M Nachruf des Herrn Jnnungsmeister Bäuerle M aus Altensteig, sowie für die vielen Kranz- M spenden und die zahlreiche Begleitung von M nah und fern sagen wir unfern herzlichsten M Dank. 916 M
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