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Nagolder TagdlattDer Gesellschafter-

bar. Wir müssen aber die Nerven behalten» bis wir so weit sind.

Zur Magdeburger Mordsache Magdeburg, 3. Aug. In Köln wurde die angebliche Braut des Schröder. Hilde Götze, ermittelt und festgenommen. Sie wird nach Magdeburg überführt-

Nach dem D. T. soll sich der Verdacht gegen den Fabri­kanten Haas wegen Mords bzw. Anstiftung so verdichtet haben, daß mit der Eröffnung des Hauptverfährens zu rech- n n sei. Das dienstliche Verfahren gegen den Magdeburger Knminalkommisfar Ten hold fall eingestellt werden.

Der Vorsitzende des Preußischen Richteroereins, Bezirk Magdeburg, Landgerichtsrat R e s ch k e, hat an die R e i ch s- regierung und den Reichstag Eingaben gerich­tet, sie mögen auf Grund der Artikel 15 und 102 der Reichs- ver'assuna zum Schutz der Rechtspflege und zur Wahrung der Unabhängigkeit der Richter eingreifen, weil einem Richter (Kölling) in Magdeburg, dem die Führung einer Voruntersuchung nach dem Gesetz obliegt, von den Verwal­tungsbehörden außerordentliche Schwierigkeiten be­reitet werden. Dadurch entstehe die Gefahr, daß die Klä­rung der Angelegenheit unmöglich gemacht werde.

Deutsche Unterstützung für die englischen Bergarbeiter Bochum, 3. Aug- Der Deutsche Bergarbeiteroerband ver­öffentlicht einen Aufruf an die Bergarbeiterschaft, in dem um erhöhte Sammeltätigkeit zugunsten der englischen Berg­arbeiter ersucht wird. In einem Schreiben von Cook und Richardson wird dem Deutschen Bergarbeiterverband der Empfang von 142 000 Mark für die ausständigen Berg­arbeiter bestätigt.

Die deutschen Bauern in der Krim Moskau. 3. Aug. DieJswjestija" spendet den deutschen Kolonisten in der Krim großes Lob- Ihr Fleiß, ihre Kennt­nis der Landwirtschaft und ihre Intelligenz seien schon früher bekannt gewesen- Jetzt hätten sie sich auch unter den neuen Verhältnissen als die tüchtigen Ackerbauer bewährt, die sie «inner waren. Das Blatt schreibt ferner, die deutschen Bauern hätten sich auch die ihnen nach Zahl und Bedeu­tung zukommende Stellung in den Dorf- und Kreisräten er­obert.

Englische Waffenlieferungen an die Türke!

London, 3. Aug. «Daily Lhronicle" meldet, die englische Regierung habe den Verkauf von 100 000 englischen Ge­wehren Modell 1914 mit entsprechender Munition an die Türkei genehmigt. Das Blatt weist darauf hin, daß die englische Politik damit ihre altüberlieferte, gegen die Türkei gerichtete Politik verlassen habe. Der Waffenverkauf ver­stoße gegen die Grundsätze der Völkerbundssahung.

Auf eine Anfrage im Unterhaus sagte Lhamberlain. die Regierung habe nicht mit der Türkei über Waffen­lieferungen verhandelt. Einige englische Privatfirmen haben jedoch diesbezügliche Fragen an die britische Regierung ge­richtet.

England ist ««schuldig

London» 3. Aug. 3m Unterhaus verlas Chamberlain die Antwort der Regierung auf die Anfrage des Völkerbunds wegen Abessiniens. Es sei bedauerlich, daß der abessinische Einspruch behaupte, die englische und die ita­lienische Regierung hätten Absichten auf da/ Land. Schon vor 24 Zähren sei mit dem damaligen König Menelik eine englische Vereinbarung über den Bau eines Damms ge­troffen worden. Die englische Regierung bürge nur in dem Abkommen mit Italien dafür, daß sie nicht mit italieni­schen Unternehmungen in bestimmten Teilen Abessiniens in Wettbewerb trete öder einen solchen unterstütze. (!) Abg. Kenworthy entgegnete, Italien habe von jeher Gelüste auf Abessinien gehabt.

Feng jo W aa g wieder in China

Paris, 3. Aug. Es wird gemeldet, Fengjuhsiang sei aus Moskau «och China zurückgekehrt und in der Nähe von Kcll- A« enryetrvffe«, wo er eine Regierung gebildet habe- Er kt der Dritten hbocnyewMschen) Älternationale als Ver­treter ^ drei Oftprovinzen mit der Hauptstadt Kirm bei­getreten.

Der Jahresertrag der Erbschaftssteuer wird auf 2,7 Mil­liarden, Zusatzsteuern aus Veräußerung von Gebäuden und Handelsgeschäften auf 800900 Millionen, aus dem Tabak­monopol auf 2,8 Milliarden angegeben. Man glaubt, daß schon die Einnahmen aus dem Tabakmonopol genügen wer­den. um den Zinsendienst sicherzustellen. Der Rest mit etwa 3,6 Milliarüene würde der Rückzahlung gewidmet werden können.

Zeitungsslreik in Kanton

Hongkong, 3. Aug. Mit Ausnahme von zwei Regierungs­blättern haben sämtliche kn Kanton erscheinenden Zeitun­gen, deren Zahl über 30 beträgt, ihr Erscheinen bis aus weiteres eingestellt. Diese Maßnahme ist auf die Forderung des Kuomintang und der roten Gewerkschaften nach einem tariflichen Minimallohn und nach der Unterdrückung aller Kommentare zurückzuftihren, in denen diese von den Ver­legern adgelehnten Forderungen kritisiert werden.

Der allasiatische Kongreß

Nagasaki, 3. Aug. Derallasiatische Kongreß" mit dem WahlspruchAsien den Asiaten" wird allgemein als ein voll­kommener Fehlschlag beurteilt. Unter den Vertretern herrscht Uneinigkeit. Die japanische Regierung steht dem Kongreß ab­lehnend gegenüber.

Lin australisch-italienischer Arbeitersireitfall

London, 3. Aug.Daily Expreß" berichtet aus Mel­bourne: Infolge eines Beschlusses des australischen Arbeiter­bunds, kein Zuckerrohr zu befördern, das von italienischen Arbeitern gebcmt worden ist. werden Verwicklungen befürch­tet. Die Italiener haben bei der australischen, der britischen und der italienischen Regierung Einspruch erhoben.

Württemberg

Stuttgart, 3. Aug. Ergebnis der Prüfung für den kirchlichen Hilfsdienst. Die bei der Ev. Dia­konieschule hier eingerichtete Prüfung für den kirchlichen Hilfsdienst haben im Juli d. I. 11 weibliche Personen mit Erfolg abgelegt.

Gedenkstein des Jvf.-Reg. 126. Am Sonntag, 12. Sep­tember, wird auf dem Waldfriedhof in Stuttgart ein Ge­denkstein für die 5000 Gefallenen des ehemaligen achten württ. Infanterie-Regiments Rr. 126Großherzog Fried­rich von Baden" eingeweiht werden.

Die Rettungsmedaille wurde verliehen dem Baugewerk­schüler Josevb Bendel in Stuttaart. dem Mechaniker Gust.

Hofer in Marbach a. N-, dem Oberingenieur Richard Sperr in Ulm a. D., dem Polizeiwachtmeister Christian Walcher in Leutkirch und dem Maurer Eduard Wohn- Haas in Sulmingen, OA. Laupheim.

Aus dem Lande

Eßlingen, 3. Aug. Rennen im Weil. Aus allen Kreisen des Lands wurde der Wunsch geäußert, daß der herrlich gelegene Rennplatz in Weil nicht länger brach liegen bleibe. Nachdem sich der Rennverein, der früher die Rennen veranstaltete, aufgelöst hak, will der Schwäbische Reiter­verein den Versuch machen, die Pferdezucht und auch den Fremdenverkehr unseres Lands, der sehr zu wünschen übrig läßt, durch Veranstaltung von Rennen auf dem Weiler Renn­platz zu heben. Das Herzogliche Rentamt und die Frau Für­stin zu Wied haben sich bereit erklärt, die erst im Jahr 1914 neu errichtete Tribüne, die Stallungen und den Platz zur Verfügung zu stellen. Der Reiteroerein will bei genügender Unterstützung am 10. Oktober ein Rennen veranstalten.

Uhlbach, 3. Aug. .Diamantene Hochzeit. Fried­rich Mayer und seine Frau Friederike, geb- Silberhorn konn­ten im Kreise von sechs Kindern, 26 Enkeln und 10 Urenkeln die diamantene Hochzeit feiern. Aus diesem Anlaß wurden dem kreisen Jubelpaar zahlreiche Ehrungen zuteil.

Tübingen. 3. Aug. Von der Universität. Der Staatspräsident hat den ordentlichen Professor Dr. Wilhelm Schmid an der philosophischen Fakultät der Universität Tübingen seinem Ansuchen von den Amtspflichten enthoben.

Oberkochen. OA. Aalen. 3. Aug. Zur Ermordung ? ^ Förster s B raun. Im Laufe der seitherigen Unter- luchung, zu der Kriminalbeamte von Stuttgart mit Polizei- Hunden erschienen waren, sind bereits vier Verhaftungen in Ochsenberg und Königsbronn vorgenommen worden, dar­unter auch derBeerensucher", der von der Auffindung der Leiche zuerst Meldung machte.

Altenstadt-Geislingen, 3. Aug. Ein kalter Trunk. Der 68 Jahre alte Maurermeister Kaspar Binder war am Kinderfestmontag auf dem Festplatz und hat sich dort durch emen Trunk erkältet. Am andern Tag mußte er sich einer schweren Magenoperation unterziehen, dazu trat noch Lun­genentzündung und der sonst kräftig gebaute Mann erlag der Krankheit. ^

Veikersheim OA. Mergentheim, 3. Aug. Jugend­licher Selbstmörder. Eine Mutter züchtigte ihren 16 I. a. Sohn wegen ungebührlichen Betragens. Darüber aufgebracht, nahm sich der junge Bursche durch Erhängen das Leben.

Heidenheim, 3. Aug. Zum Flugzeugunglück. Die Württ. L-ustverkehrs-A.-G. teilt mit, daß das verunglückte Flugzeug, das am Sonntag bei den Schauflügen so großes Unheil unter den Zuschauern anrichtete, durch einen Wind­stoß aus ungefähr 25 Meter Höhe bis beinahe auf den Boden gedrückt wurde. Der Führer Drechsler habe wieder Voll­gas gegeben und die Maschine sei wieder gestiegen. Sie wäre glatt über die zwei Meter hohe Bretterwand des Sportplatzes hinweggekommen, wenn nicht in diesem Augenblick ein zwei­ter Windstoß das Flugzeug noch einmal heruntergedrückt hätte. Die Räder des Flugzeuges stießen die Bretterwand um, und die Zuschauer, die sich dahinter befanden, wurden durch die Wand zu Boden geworfen und zum Teil an die etwa zwei Meter entfernte Schranke des inneren Sport­platzes gedrückt. Dadurch seien die Verletzungen entstanden. Von der Maschine selbst sei kein Zuschauer verletzt worden. Die Maschine schlug in den freien Raum vor den Zuschauern fast senkrecht auf den Boden auf und überschlug sich, wobei sie auseinander brach.

Starker Besuch des Naturtheaters. Die Aufführung des Naturtheaters am Sonntag hatte mit über 3000 Zuschauern den stärksten Besuch feit Beginn der diesjährigen Spielzeit.

Arach, 3. Aug. Gefallenenfeier. Am Denkmal für di« Gefallenen auf der Hohen Warte veranstaltete der Schwäbische Albverein am Sonntag seine alljährlich wieder­kehrende Gefallenengedenkfeier, zu der sich zahlreiche Ver­einsmitglieder aus dem ganzen Land eingefunden hatten. Professor N ä g e l e - Tübingen hielt eine Begrüßungsan­sprache, in der er besonders auch den Staatsvräsidenten Bazille bewillkommnete. Gesangsvorträge des Liederkran­zes Eintracht in Metzingen umrahmten die Feier. Der Staatspräsident dankte dem Dirigenten Strecker und den Sängern und beglückwünschte sie zu ihren Darbietungen. Staatspräsident Bazille weilt zurzeit in St. Johann zur Er­holung.

Mehingeu, 3. Aug. Radsahrerunfall. Ein 15- Zähriger Bursche, der noch nicht richtig Radfahren konnte, hatte das fünfjährige Söhnchen des Gerbers Jakob Ruoff von hier auf die Verbindungsstange seines Rads gesetzt und fuhr mit ihm in großer Geschwindigkeit in ein Auto. Das Kind wurde unter das Auto geschleudert und erlitt eine schwere Schädelverletzung.

Tübingen, 3. Aug. Im Wandel der Zeiten. In der Universitätsstadt Tübingen sind in den letzten drei Jahr­zehnten, besonders aber in der Inflationszeit, nicht weniger als 30 Wirtschaften eingegangen, und zwar 3 Hotels, 5 Gast­höfe und 22 Wirtschaften. Dagegen sind in den letzten dreißig Jahren mehr als 30 studentische Verbindungshäuser haupt­sächlich auf dem Schloß- und auf dem Oesterberg entstanden.

Alm, 3. Aug. Deutscher Imkertag. Der Deutsche Jmkerbund hat auf seiner hiesigen Tagung folgende Ent­schließung angenommen: Die deutsche Bienenzucht ist mit ihrem unmittelbaren Jahresertrag von 35 Millionen Mark und ihrer davon das Vielfache betragenden mittelbaren Nutzleistung bei der Befruchtung unserer Kulturpflanzen ein nicht zu übersehender Posten in unserer Volkswirtschaft. Die Viehzählung vom Dezember 1925 hat leider gezeigt, daß die Bienenzucht ihrem Ende entgegen zu gehen droht. Der Deut­sche Jmkerbund erkennt die Verpflichtung an, alle Kräfte zur Erhaltung und Hebung der Bienenzucht einzusetzen. Er weist aber darauf hin, daß diese Selbsthilfe begleitet sein muß von einer ans das gleiche Ziel eingestellten Staats­hilfe. Diese Staatshilfe ist in folgenden Punkten dringend notwendig: 1. Die staatliche Fortwirtschaft hat soweit als angängig auf die Bienenzucht Rücksicht zu nehmen, ins- besonders auch durch Bepflanzung der Feuerschutzstreifen und Oedländereien mit Bienennährpflanzen und durch För­derung der Wanderbienenzucht. 2. Die laufenden Aufwen­dungen für die Bienenzucht sind entlorechend der Bedeutung oer Bienenzucht angemessen zu erhöhe«. 3. Der gegenwärti­gen Rechtsnot der Bienenzucht ist durch sachgemäße Aus­gestaltung und Anwendung der gesetzlichen Bestimmungen über Bienenhaltung zu steuern. 4. Die Bekämpfung der Bienenseuchen ist reichsgesetzlich zu regeln. 5. Bei der an sich notwendigen Bekämpfung tierischer Pflanzenschädlinge kft für angemessenen Schutz der Bienenzuckt zu ioraen.

Mittwoch 4. August 1926

6. Der Honig ist gegen 'Ersatzfabrikate, Fälschungen und Mischungen zu schützen; insbesondere ist der NameHonig" nur für den echten Bienenhonig zuzulassen. 7. Der deutsche Honig bedarf wirksamer Schutzmaßnahmen gegenüber dem Auslandshonig. 8. Die große Notlage der deutschen Bienen­zucht in diesem Jahr, hervorgerufen durch die Wetter- und Hochwasserschäden, verlangt besondere Notstandsmaßnahmen der Reichsregierung. Die schnellste und wirksamste Hilfe wird der deutschen Bienenzucht durch die sofortige Aus­führung eines Antrags im Reichstag zuteil, der die Reichs­regierung ersucht, vom Juli 1926 bis zum 1. Mai 1927 den Bienenzüchtern für jedes Bienenvolk 20 Kilogramm Zucker zur Bienenfütterung von der Verbrauchsabgabe für Zucker freizustellen.

Aus Stadt und Land

Nagold, 4. August 1926. Für jeden gibt es im allgemeinen nur einen Weg zu sich selbst; diesen entdeckt und wandelt am sicher­sten, wer einem äußeren Werke dient.

Keyserling.

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Thymian (Quendel, Kienle)

In unseren Küchen werden eine große Anzahl überseeischer Gewürze verwendet, um die Speisen schmackhaft zu kochen. Unsere Vorfahren gebrauchten zum Würzen ihrer Nahrung viele einheimische Pflanzen. Um Schweinebraten selbst dem verwöhn­testen Gaumen recht bekömmlich zu machen, gibt man einige Stengelchen Thymian in die Bratpfanne. Dies ist ein kleines gewürzhaft riechendes Pflänzchen mit zierlichen, rosaroten Lippen­blüten, das bei uns überall an Wegen, Rainen und Heiden rasenbildend wächst. Man sammelt die blühenden Zweige und trocknet sie im Schatten. Der Tee leistet vorzügliche Dienste bei Keuch- und Krampfhusten, bei Krämpfen im Unterleib, bei Kolik und bei Verschleimung. Aeußerlich benutzt man das Kraut zu stärkenden Bädern, namentlich für skrofulöse Kinder, zu Waschungen und Umschlägen bei Quetschungen, Verrenkungen und Lähmungen. Quendelöl ist gut zu Einreibungen bei Rheu­matismus und Lähmungen. Der Waldausflug des Homöop. Dereius an dem sich eine schöne Zahl Mitglieder beteiligte, brachte einige genußreiche Stunden. Nicht nur die heriliche Natur des Killbergs, sondern auch die pflanzenkundigen Mit­glieder des Vereins boten des Interessanten und Lehrreichen genug. Es wurde aus der Mitte der Teilnehmer der Wunsch rege, recht bald wieder einen solchen Vereinsausflug auszuführen.

Ausflug der Ortsgruppe Feuerbach des Reichs« buud» der Kriegsbeschädigten etc. nach Nagold.

Am vergangenen Sonntag erfreute die Ortsgruppe Feuer­bach die hiesigen Kameraden des Reichsbunds mit ihrem lieben Besuch. Mit 14 Personen- und Last-Autos kamen die Feuer­bacher Kameraden, es waren ca. 150 Personen, darunter 30 Ferienkinder, vormittags hier an, wo sie von den hiesigen Ka­meraden empfangen und in die für sie bestimmten Lokale ge­leitet wurden. Nach dem Mittagesten fand offizielle Begrüßung im Gasthaus zur Traube durch Kamerad I l g statt, an welche sich musikal. Unterhaltung durch Feuerbacher Musik sowie Dar­bietungen des hiesigen Ver. Musikkolleg schloß. Der Vorsitzende der Feuerbacher Ortsgruppe dankte herzlich für den schönen Empfang und versicherte, daß alle von dem Ausflug hochbe­friedigt wären, was besonders auch darauf zurückzusühren sei, daß die Kraftwagen sämtlich von Feuerbacher Fabrikanten un­entgeltlich zur Verfügung gestellt worden seien; ein Fabrikant habe sogar noch einen Geldbetrag und In Zigarren gestiftet, was sehr anerkennenswert und nachahmungswürdig wäre. Nur zu bald verließen uns die Feuerbacher Kameraden und wollen wir hoffen, daß dieses Zusammensein die Kameradschaft, die vor 12 Jahren beim Ausmarsch und später im Schützengraben so sehr gepflegt wurde, auch weiterhin, solange noch ein ehe­maliger Feldgrauer lebt, aufs Neue befestigt und gestärkt hat.

Solitude-Lotterie.

Die Hauptgewinne bei der Solitude-Lotterie entfielen aut folgende Nummern: Mercedes-Personenwagen 104643, Steiger- Personenwagen 182402, Mauser-Personenwagen 114249, Stai- ger-Sportwagen 213596, Motorrad NSU. mit Seitenwagen 141614, Motorrad NSU. 215987, Motorrad Klotz 48 196, Motorrad U.T. 132 066, Schlafzimmer-Einrichtung 190558, Eßzimmer-Einrichtung 33348, Herrenzimmer-Einrichtung 139288.

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40 Jahre Bürgerliches Gesetzbuch. 40 Jahre sind es her, seit der vorher stark zersplietterte Rechtszustand im Deutschen Reich durch die Verkündung des Bürgerlichen Gesetzbuchs be­seitigt worden ist. Die Schaffung eines einheitlichen Rechts war die 20jährige Arbeit der hervorragendsten Rechts­kammer.

Winke für Besitzer von Kraftfahrzeugen- Nach dem frühe­ren Kraftfahrzeugsteuergesetz bestand kein Zwang, für un­benutzte Fahrzeuge Steuer zu zahlen. Die Steuerbehörde war nur verpflichtet, bei Nichtzahlung der Steuer die Zah­lungsbescheinigung und die Kennzeichen einzuziehen. Nach dem neuen Steuergesetz ist dagegen für jedes Kraftfahr­zeug mit Kennzeichen Steuer zu entrichten, solange es bei der Zuloffungsbehörde nicht abgemeldet oder das Probefabrtkennzeichen nicht zurückgelie­fert ist. Wenn also jemand seinen Wagen verkauft und nicht abmetdet, kann er für die spätere Steuer in Anspruch genommen werden, weshalb eine Abmeldung bei Verkauf oder Nichtbenutzung unbedingt erforderlich ist. Die Erneue­rung der Steuerkarte hat svätestens drei Tage vor Ablauf der alten Steuerkarte unaufgefordert zu erfolgen. Bei ver- sväteter Erneuerung wird ein Zuschlag bis zu 10 v. H. der Steuer erhoben, es kann sogar ein Strafverfahren eingeleäet werden.

Ein Hcffensahr. 1926 soll sin außerordentliches H"sen- scchr sein. Zu zweien, dreien und vieren begegnen einem diese Tiere in Wald und Feld und zwar wohlgenährt und fett Das ungewöhnlich milde Frühjahr bis April bat den ersten Wurf sehr begünstiat. Schließlich kann man noch auf einen späte­ren zweiten Wurf rechnen.

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Altensteig, 4. Aug. Zur Stadtschultheißenwahl. Die

anläßlich der gestern abend stattgefundenen Wählerversammlung vorgenommene Probeabsiimmung ergab folgendes Bild: Stadt- pfleger Pfizenmaier, Altensteig, 132 Stimmen, Verwaltungs­aktuar Kalmbach, Altensteig, 105 Stimmen, Ulrich Merz. Eßlingen, 89 Stimmen, Schultheiß Braun, Darmsheim, 65 Stimmen. Die vier genannten Herren kommen somit in die engere Wahl. Herr Amtsverweser Krapf mußte, obwohl er auch 65 Stimmen wie Herr Schultheiß Braun erhielt, aus- scheiden, da von vornherein nur zwei Altensteiger und zwei Auswärtige zur engeren Wahl zugelassen werden sollten.