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Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Samstag, 24. 3«li 1928

seinerzeit vom' Reichskanzler Dr. Luth e r in das Amt be­rufen worden. Der neue Reichskanzler Dr. Marx wollte ,für den Posten einen Mann seiner, der Zentrumspartei Haben. Kempner wurde daherder Abschied bewilligt", er soll einen diplomatischen Posten im Auswärtigen Amt er­halten. Zu seinem Nachfolger wurde Dr- Pünder ernannt.

Die Katholiken Württembergs haben in dieser Wochg einen schweren Verlust zu beklagen. Bischof D r. von Keppler ist im Alter von 74 Jahren gestorben, eine Zierde des deutschen Episkopats, ein Mann von echter Re­ligiosität, ein gewandter Schriitstell-r. dessen schöne und ernstgestimmte Sprache auch aus Protestanten «inen tiefen Eindruck machte, jeder Zoll ein Kirchensürst, der bei aller dogmatischen Bestimmtheit doch den konfessionellen Frieden zu wahren verstand.

Württemberg

Stuttgart. 22. Juli. K r a n k h e i t s st a t i st i k. In der 27. Jahreswoche vom 4. bis 10. Juli wurden folgende Fälle von gemeingesährlichen und sonstigen übertragbaren Krank­heiten amtlich gemeldet: Diphtherie 14 (tödlich Lungen- und Kehlkopftuberkulose 6 (58), Scharlach 13 (1), Typhus 4 (1), Spinale Kinderlähmung 1 ().

Todesfall. Nach kurzer Krankheit ist heute unerwartet der Landtagsabgeordnete Fabrikant und Landwirt Gott- ioh Baumgärtner im Alter von 55 Jahren an den Fal­zen eines Schlaganfalls gestorben. Er gehörte seit 1920 der Fraktion des Württ. Bauern- und Weingärtnerbunds an. Der Verstorbene war als kenntnisreicher Mann und vor­trefflicher Charakter allgemein geschätzt.

Ein allgemeiner deutscher Schuhmachertag wird vom 7. his 9. August in Stuttgart abgehalten werden.

Lebensretter. Dem löjähr. Schüler Alfred Moericke, Sohn des Majors d. Res. a. D. Moericke, wurde vom preußischen Skaaksministerium die Anerkennung zur Rettungsmedaille erteilt. Mit vollendetem 18. Lebensjahr »irü er die Auszeichnung erhalten.

Haussuchung. Bei derSüddeutschen Arbeiterzeitung" fand am Mittwoch auf der Redaktion und in der Buch­handlung eine Haussuchung statt. Es wurden einige Exem­plare der kommunistischen ZeitschriftDer Knüppel" be­schlagnahmt; außerdem wurde nach dem Manuskript einer Notiz in derSüdd. Arbeiterzeitung" gejucht, in der Ar­beiterkinder aufgefordert worden waren, sich am Gautrefsen der Roten Frontkämpfer zu beteiligen. Diese Aufforderung verstößt gegen das Verbot der Beteiligung der Schuljugend an politischen Veranstaltungen.

Der Trompetenbaum, eine Sehenswürdigkeit der Planie, steht in voller Blüte. Diese Bäum« sind selten. Stuttgart besitzt nur noch ein weiteres Exemplar.

Lin schwerer Junge. Das Schöffengericht hat den Kraft­wagenführer Kilian Schwarz von Tristolz OA. Leutkirch wegen zahlreicher Diebstähle in Bauernhäusern der ver­schiedensten Gegenden des Landes'zu 3 Jahren 4 Monaten Zuchthaus verurteilt.

Aus dem Lande

Waiblingen. 23. Juli. Amtsversammlung. Die Amtsversammlung hat nach Abstrich von 14 000 -4t Beiträgen zu Straßenbauten, die im Weg^ der Schuldaufnahme aufge­bracht werden sollen, die Einnahmen auf 327 729 -4l, die Ausgaben auf 813 950 -4t und den durch Umlage auf die Be- zirksgemeinden aufzubringenden Abmangel auf 430000 °4t (1925 440 000 »4t) festgesetzt. Der weitere Fehlbetrag kann durch verfügbare Restmittel gedeckt werden. Allseitig wurde die Notwendigkeit eines Krankenhausneubaus anerkannt, da das derzeitige Krankenhaus andauernd übersetzt ist und den heutigen Anforderungen nicht mehr genügt. Aus dem bis­herigen Krankenhaus soll eine Abteilung kür innere Krank­heiten erstehen, während in dem Neubau die chirurgische Ab­teilung untergebracht sein wird. Das vorliegende Bau­programm sieht Raum für weitere 60 Betten vor. Der Ge­samtaufwand ist mit 700 000800 000 -4t in Rechnung ge­nommen. Mit den Grabarbeiten soll schon im Laufe de- Winters begonnen werden.

Wilbekmsbos DA Ldni!"-!bni'a. 23. Juli. Vom Hund

Kirchenkonzert

Sonntag, den 25. Juli, vormittags 11V» Ahr in der Stadtkirche zu Nagold.

Dieses Konzert ist wie der ganze »Nagolder Tag" eine Abschiedsfeier. Unser gemischter Chor und unser Orchester ge­hen zum letzten Mal in ihrer heutigen Zusammensetzung in die Oeffentlichkeit. Wer weiß, wie es später aussehen wird ?

Außer der Cantate wird das Brandenburgische Kon­zert in O-ckur von I. S. Bach ausgeführt. Es besteht aus drei Sätzen, die sich im Wechsel: (Schnell, Langsam und wie­der Schnell) folgen. Diesem Gegensatz in der Bewegung ent­spricht ein anderer in der Gestaltung des Klangkörpers. Der schweren Masse des Orchesters und der Orgel ist der luftige Klang der drei Einzelinstrumente gegenübergestellt, der Solo- Violine und der beiden Flöten. Die Musik ist sozusagen bald ein schreitendes, bald ein fliegendes Wesen. Bach verfügt in der Handhabung der Gegensätze über eine große Mannigfal­tigkeit, sodaß der Zuhöhrer nie aus der Spannung entlassen wird, sondern im Gegenteil am Schluß noch eine gewaltige Steigerung erlebt, wie denn überhaupt das ganze Werk den Eindruck reifer Meisterschaft macht.

Ist nun dieses Konzert ausgesprochen die Musik des spä­ten Bach, so müssen wir in der Cantate »Gottes Zeit" zweifellos ein Jugendwerk erkennen. Damit kann man nun am wenigsten sagen, daß sie etwa in ihrem Wert gegenüber dem Konzert zurückstehe. Ja mancher wird vielleicht den jungen Bach dem alten vorziehen. Das was man so Genialität nennt, ist bei dem jungen Bach zu finden; er wimmelt geradezu von Einfällen. Da ist jeder Satz des Textes wieder anders kom­poniert: »Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit", ein Psalm auf Gott Vater. »In ihm leben, weben und sind wir", ein wogendes Luftmeer des Daseins, in dem wir schwimmen;In ihm ster­ben wir zu rechter Zeit", eine schattige Wolke des Todes. Wer seine Freude hat an »den guten mutwilligen Dingen, die vor Lust ins Dasein springen", dessen Herz wird sich zu dieser Musik hingezogen fühlen.

Das Thema der Cantate ist dasselbe wie in »Jedermann", eines der Lieblingsthemen Bachs: Der Tod.

Bach hat diesmal ein eigentümliches Orchester: Orgel, Baß, Cello, 2 Bratschen, 2 Flöten; die Violinen schweigen. Die dunkeln Streicher sind ihm offenbar Sinnbild des schweren Er­dendaseins, die Flöten Symbol des Reiches der Erlösung. Zwei, drei oder vier Personen begegnen uns beim Gang durch

gebissen. Das etwa 6 I. a. Töchterchen des Ernst Haug wurde vom Hofhund, seinem treuen Gespielen, der das Kind im Augenblick nicht erkannt hatte, zu Boden ge­worfen und am ganzen Körper, besonders am Kops mit starken Biß- und Kratzwunden versehen.

Poppenweiler OA. Lndwigsburg. 23. Juli. Auffin­dung einer Leiche. Am Elektrizitätswerk wurde die Leiche des am letzten Freitag in der Nähe des Seilerwasens bei Eannstatt beim Baden ertrunkenen Schuhmachers Gotk- Keb Beißwenger von Wildgarten, Gde. Ankerroth OA. Gaildorf, gefunden. Es ist dies die dritte in diesem Monal am Elektrizitätswerk geländeke Leiche.

Nordheim OA. Brackenheim, 23. Juli. Selbstmord. Der am 14. Juli als vermißt gemeldete Christoph Hönnige wurde am Dienstag in der Rühe des Bahnwärkerposiens zwischen Klingenberg und Bückingen erhängt aufgefunden.

Murrhardk. 23. Juli. Heimatspiele. Bon herrlichem Wetter begünstigt, fand die erste Aufführung des Heimat­spiels .Am Äömerwald' im zweiten Spieljahr statt. Der Besuch zeigte, wie das Spiel seine Anziehungskraft noch ge­steigert hat. Die nächsten Spieltage sind der 1. und der 15. August.

Brettenfeld OA. Gerabronn, 23. Juli. Tödlicher Sturz. Eine 36 I. a. led. Landwirtstochter stürzte infolge Fallsucht in einen Brunnentrog. Sie wurde tödlich verletzt.

Münsingen, 23. Juli. Unterbietungsblstten. Die Angebote zur Herrichtung der Straße bis nach Hundersingen für den späteren Postautoverkehr ergaben zwischen dem nie­dersten und dem höchsten Angebot einen Unterschied von rund 100 000 »4k- Die brauchbaren Berechnungen bewegen sich um 100 000 »4t herum. Die Arbeiten sollen baldmöglichst in Angriff genommen werden.

Gomadingen OA. Münsingen, 23. Juli. Unwetter- schade n. Das in der Nacht auf Dienstag niedergegangene Gewitter hat hier verheerend gewirkt. Ein großer Teil der Felder ist bis zu 90 Prozent verhagelt. Auf der Markung Gomadingen und Offenhausen dürften 50006000 Fest­meter Holz dem Wind zum Opfer gefallen sein. Der Staats­wald Pfaffenkal ist fast vollständig zerstört. Durch Fichken- kutturen von 60jährigem Bestand hat er ganze Gassen nie- dergerisien. Eine im vorigen Jahr von der Gemeinde erstellte Unterkunftshütke bildet einen Trümmerhaufen.

Sohlstetten OA. Münsingen, 23. Juli. Die Hand in der Fukterschneidmaschine. Die Haustochter Fr. Baisch, die zurzeit beim Ortsvorsteher bedienstet ist, brachte ihre beiden Hände in die Futterschneidmaschine. Es mußten ihr einige Finger an der linken Hand abaenommen werden.

Ravensburg, 23. Juli. Beiträge für die hoch- wasserbeschädigtenBezirkedeswürtt. Ober­lands. Der Vorstand des Württ. Sparkaffen-Girover- bands hakte beschlossen, zur Linderung der Not in den hoch­wasserbeschädigten Bezirken des württ. Oberlands ebenfalls einen Beitrag zu verwilligen, insoweit, als der in den einzel­nen Bezirken ermittelte Schaden mindestens 200 000 »4t be­trägt. Danach erhalten die Bezirke Biberach a- R. 1000 A, Ehingen 500 -4t, Laupheim 1000 »<t, Ravensburg 500 »ll, Riedlingen 400 -4t, Tettnang 400 °4l, Waldsee 200 -4t. Die verwilligten Beträge sind den einzelnen Bezirken bereits überwiesen worden.

Weingarten, 23. Juli. Oberschwäbischer Städte­tag. Auf einer hier abgehaltenen Tagung des Oberschwä­bischen Städteverbands wurde beschlossen, beim Ministerium des Innern Verwahrung dagegen einzulegen, daß der Lan­desfürsorgeoerband 500 000 »4t Restmittel aufspark, statt sie zur Senkung seiner Umlage zu verwenden. Ferner wurde beschlossen, Schritte zu unternehmen, um den Gemeinden auch die über den 1. April 1927 hinaus die Getränkesteuer wegen Fehlens eines geeigneten Ersatzes zu erhalten. Ihre Aus­hebung würde eine Erhöhung der Gemeindeumlagen von 35 v. H. bedeuten. Bezüglich der Bekämpfung der Er­werbslosigkeit wurde beschlossen, dem württ. Arbeitsmini- fterimn zur Kenntnis zu bringen, daß eine allzu enge Fassung und Auslegung der Vorschriften für die Gewährung von Darlehen zu Nvtstandsarbeiten den kleineren Bezirken und Städten die Erlangung solcher unmöglich mache. Der Zins­fuß für solche Darlehen sollte höchstens 4 statt bisher 514 und A o. h. betrauen. Als unoerständlick wurde bereicknet. daü

das Werk: Die Seele, die sich nach Jesus sehnt, Jesus selbst, die Gemeinde und die Engel,

In drei Bildern zieht die Cantate vor uns vorüber: Erde, Tod und Jenseits. Da ist zuerst das Erdendasein als Gottes Zeit. Davon sprachen wir ja schon zu Anfang. Die breite Mitte der Cantate gilt dem Tod.Herr, lehre uns bedenken, daß wir sterben müssen, auf daß wir klug werden", betet die Seele. Die Gemeinde verkündet das eherne Gesetz des Todes: »Es ist der alte Bund, Mensch du mußt sterben".Ja komm, Herr Jesu", so hören wir hell die gläubige Seele zwischen den ernsten Gesang der Gemeinde rufen:In deine Hände befehl ich meinen Geist", so vernehmen wir weiter ihre ergebungsvolle Stimme. Ihr antwortet Jesus:Wahrlich, heute noch wirst du mit mir im Paradiese sein", begleitet vom Gesang der Seele:Mit Fried und Freud ich fahr dahin." Die Stimme deS Jesus ist immer einem Baß anvertraut, die der Seele bald einer einzelnen Chorsiimme, bald einem Sänger. Von beson­ders schöner Wirkung ist sie da, wo sie als Chorsopran in leuchtender Hoffnung mit den WattenJa komm Herr Jesu" die dunkle Schwere des Chores durchbricht, der den Tod des alten Bundes verkündigt, und wo sie zuletzt im Pianissimo ganz allein schließt, gleich als ob sie im hingegebenen Glauben an Jesus verhauchen wollte.

Das letzte Bild führt uns in die Ewigkeit. Der dreieinige Gott sitzt auf dem Thron, und die himmlischen Scharen rufen ihm zu:Glorie. Lob, Ehr und Herrlichkeit", und alle Engel fallen ein:Die göttlich Kraft, mach uns sieghaft durch Jesum Christum, Amen!" Dreimal hören wir das Amen zum Schluß, zweimal vom Chor, laut und dann halbstark, und zuletzt leise nur noch von den Instrumenten, so als ob der Schall einige Zeit brauchte, bis er in den weiten Räumen des Himmels verklänge.

Zeit und Ewigkeit

Leidend nicht klagen» verzichtend wagen, dem Schein nicht trauen, doch freudig schauen, schassen und bauen.

Versuch es. und kann es nicht ganz gelingen, soviel du vermagst, es doch z» zwingen, soviel ragst du aus Zeit und Schein empor in die Ewigkeit hinein.

Fr. Th. Vischer.

die Gemeinden durch Bekanntmachung im Stäatsanzeiqer zur weitgehenden Rücksichtnahme zur Steuerstundung auf- g's rdert und nebenher durch besondere schriftliche Erlaffe schärfstens zur Ablieferung der rückständigen Staatssteuern aedränat werden.

Aus Stadl und Land

Nagold, 24. Juli 1926.

Was ist der Mensch, wenn er sich nicht etwas Rechtes zu sein dünkt in allen Stücken, wenn er nicht das Geringste verrichtet, als ob er die allergrößte Ehre damit einlegen müßte. Wilhelm Raabe.

ZUM Sonntag

So viele Tage im Leben können Sonnentage sein, weit mehr, als wir nur denken. Wie oft schon hörte man Jemand sagen: Mit was soll ich nur den Tag, die Zeit totschlagen. Ach, das ist ein häßliches Wort, und zeigt dazu noch an, wie hohl und leer ein solcher Mensch ist. Totschlägen, nein das brauchen wir weder Tag noch Zeit. Die eilen von selbst schnell, nur zu schnell davon. Nützen müssen wir die Tage, Sonnentage aus ihnen machen, wirkliche Sonnen­tage für Leib und Seele. Jeder Mensch kann es tun, es kostet kein Geld, es gehört nur ein guter Wille dazu.

Lernen wir doch einmal Sonne, Wärme, Liebe um uns verbreiten, wie schnell kommen da die Sonnenstrahlen. Der Alltag ist dann schon nicht mehr so dunkel, selbst der schwerste Tag, hak noch eine Lichtseite: man muß sie nur suchen, sie läßt sich finden. And ist es anfangs auch nicht möglich in den eigenen Wänden Sonne zu finden und zu verbreiten, so geht hinaus in die Natur, dort ist Sonne, auch wenn sie nicht vom Firmament scheint. In jedem Blümlein, in jedem Zwitschern der Böoelein, überall ist ein Sonnenstrahl ver­borgen, der aufblinkk, sobald man nach ihm sucht.

And diesen Sonenstrahl nimmt man in seinem Herze») m i t n a ch H a u s e, ins Stüblein. O wie hell wird es dan« dort! Aus diesem einen Sonnenstrahl werden viele uM gar bald sind der Sonnentage mehr, als der Regentage. AM Sonne, Sonnentage tun dem einzelnen Menschen, ja, des ganzen Menschenheit so sehr not. Darum sorget M Sonnentage!

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Deranstaltrmge» und Feste.

Samstag und Sonntag: Nagolder Seminartag.

Sonntag und Montag: Schäserlauf in Wildberg, Preisschießen des Militäx-.. und Veteranenvereins, vor­mittags von 7 dis 11 Uhr und nachmittags 4 bis 7 Uhr. Sonntag: Preisschießen in Deckenpfronn.

Feuerwehrfest in Reutlingen.

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Die Aufführung desJedermann"

erfährt entgegen der Anzeige in der heutigen Ausgabe 2 Ab­änderungen, die sicher vielen willkommen sind: 1. wird der Preis für den Sitzplatz von l,50 Mk. auf 1 Mk. herabgesetzt, 2. beginnt das Spiel am Samstag Abend statt um V-9 Uhr schon um 8Uhr. Die Spieldauer beträgt 1 Vs Stunden. Der nächtliche Burghof bei Fackel- und Mondlicht verhilft dem Spiel zu einer doppelt statten Wirkung. Darum sei auf die Abendvor­stellung noch einmal besonders hingewiesen.

Zirkus Hagenbeck.

Wie aus dem Anzeigenteil ersichtlich, ist am Dienstag abend, durch Autoverbindung die beste Gelegenheit gegeben, den berühmtesten aller Zirkus', Hagenbeck, zu besuchen und noch am gleichen Tage zurückzukommen. Die Leistungen und Darbietungen müssen phänomenal und einzig dastehend sein, denn wenn der Stuttgarter, der auf diesem Gebiet sicherlich sehr verwöhnt ist, sich des Lobes nicht genug tun kann und in Ekstase gerät, und das tut er, dann muß es wirklich etwas ganz Hervor­ragendes sein. i

UnsereFeierstunden"

führen uns durch das Titelbild in das sonnige, fröhliche Rhein­land, wo man den malerischen Winkel in Kamp am Rhein bald in jedem Rheinöttchen, "das voll von alten Bauten undidyllischen Plätzchen ist, finden könnte. DasNeues vom Tage" zeigt uns Verheerungen durch Unwetterkatastrophen, die Kinder­zeche in Dinkelsbühl, die Einweihung des Gefallenendenkmals der Berliner Universität, von den deutschen Kampfspielen in Köln und vieles andere mehr. Eine stimmungsvolle Ausnahme ist derWaldausgang". Neben dem bekannten Roman bringen wir weiter die SkizzeKismet", sowie etwas vom Zeitungs- dienst und sonstiges buntes Allerlei.

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Die Gemeinschaft der Freunde in Wüstenrot hat im Juk wieder 1,6 Millionen Matt Baugelder zu 5 v. h. an 11t Bausparer bereitstellen können.

Die deutsche Einwanderung in Amerika. Nach dem Be­richt des Landesamts der Vereinigten Staaten sind in diesem Jahr 62 643 deutsche Einwanderer nach Amerika gekom­men, gegen 58 328 im Vorjahr. Davon entstammen der Industrie 38,2, der Landwirtschaft'25,5 v. h.

Die Rettung Ertrinkender. In jedem Jahr häufen sich in der heißen Jahreszeit die Meldungen über tödliche Un­fälle beim Baden. Schon mancher, der einem Ertrinkenden zu Hilfe geschwommen ist, ist dabei selber ums Leben ge­kommen. Es ist daher von Wichtigkeit, daß der Retter ste^ von rückwärts an den Ertrinkenden heranschwimmt, dam» er von dem letzteren nicht umfaßt werden kann, denn Falle einer Umklammerung schwebt auch der beste Schwim­mer in höchster Lebensgefahr.

Warum läßt der Hund die Zunge heraushängen? Man­cher denkt, wenn es heiß ist oder der Hund schnell gelaufen ist, er sei durstig oder erschöpft. Dies ist aber nicht der Fan- Vielmehr tritt bei der erhöhten Körperwärme die Bildung von Schweiß auf, dessen Berdunstung von dem Körper e^ strebt wird. Dies wird nur dadurch erreicht, daß der hun» die lange mit Speichel bedeckte Zunge weit heraushange» läßt. Zugleich atmet er schneller, wodurch die Lunge statt« durchlüftet wird, was der Ueberhitzung im Körperinner» entgegenwirkt.

Freudenstadt, 22. Juli. Dom Rathaus. Aus Anlaß : in letzter Zeit sich mehrenden Widersätzlichkeiten von Mietern len die Hausmeister, sowie der zunehmenden Streitfälle unter i Mietern der städtischen Häuser beantragt die Baukommission l Ankauf von Eisenbahnwagen als Notwobnung für streu- htige und widersätzliche Mieter sowie für solche, die dauemd t der Bezahlung des Mietzinses im Rückstand bleiben. Die