Sette S Nr. 166 __ Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Bezirksfeuerwehrlag in Hochdorf OA. Horb

Der Bezirksfeuerwehrtag, verbunden mit 40jährigem Jubi­läum der bisherigen hiesigen Pflichtseuerwehr, am vorgestrigen Sonntag ist gut verlausen und zur allgemeinen Befriedigung der zahlreich erschienenen Feuerwehren, Gäste und hiesigen Ein­wohnerschaft bei günstiger und sehr heißer Witterung ausgefal­len. Der Tag wurde eingeleitet durch eine von der Musik­kapelle Göttelfingen-Baisingen schneidig ausgeführte Tagwache. Um 8 Uhr fand ein gemeinsamer Kirchgang der hiesigen Frei­willigen Feuerwehr statt, daraus folgte ein Frühschoppen im Gasthaus zur .Linde".

Von 10 Uhr ab fand die Vollversammlung des Bezirks- feuerwehrverbands, der die Kommandanten des Bezirks, Herr Oberamtsbaumeister Kiefer, einige Ortsvorsteher und die hiesige Freiwillige Feuerwehr beiwohnten, im Gasthaus zum Waldhorn" statt. Nach einigen Begrüßungsansprachen seitens des Vorsitzenden des Bezirksfeuerwehrverbands und gleichzeiti­gen Kommandanten der hiesigen Feuerwehr, Herrn Baumeister Götsche und Herrn Schultheiß Pfeif le namens der Ge­meinde, wurde in die Tagesordnung eingetreten. Von den Feuerwehren des Bezirks fehlten die Kommandanten von Fell­dorf, Isenburg, Mühlen (entschuldigt), Wachendorf und Wie- senstetlen Die Protokolle von den letzten Ausschußsitzungen wurden von Herrn Gunkel-Horb verlesen. Eine Einsprache wurde nicht erhoben. Ein Beschluß des Besirksrats, wonach nur alle 3 Jahre ein Bezirksfeuerwehrtag stattfinden soll, wurde bekannt gegeben. Diese Zeitspanne wurde allgemein für zu groß gehalten. Nach längerer Erörterung wurde beschlossen, alle 2 Jahre einen Bezirksfeuerwehrtag abzuhalten und zwar abwechslungsweise einmal diesseits einmal jenseits des Neckars und den Bezirksrat zu bitter, die Kosten für die Motorspritze zu übernehmen. In dem Jahr, in dem kein Bezirksfeuerwehr- Tag staltfindet, soll eine Vollversammlung der Kommandanten in einer Gemeinde sein, die jeweils 1 Jahr zuvor bestimmt wird. Diese Versammlung soll mit einer Hebung der betreffenden Feuerwehr verbunden werden. Bewerber für ben Bezirksfeuer­wehrtag waren die Gemeinden Nordstetten und Eutingen. Bei geheimer Abstimmung wurde mit 18 gegen 5 Stimmen bei einer Stimmenthaltung beschlossen, den Bezirksfeuer­wehrtag 19 2 8 in Nordstetten und den Aus- ichußsitzungstag 1927 in Eutingen abzuhalten. Dadurch, wenn eine Gemeinde den Ausschußsitzungstag hat, soll üe die Anwartschaft aus den nächsten Bezirksfeuerwehrtag nicht verlieren. Zu zahlreicher Beteiligung der Kommandanten bei dem Feuerwehrfest in Reutlingen (hundertjähriges Bestehen) wurde aufgefordert. Der weitere Verlauf der Versammlung war sehr interessant und die Teilnahme an der Debatte sehr rege. Der Antrag auf Gründung von Freiw. Feuerwehren an Stelle von Pflichtfeuerwehren fand allgemeinen Anklang. Es wurde zum Ausdruck gebracht, daß es für eine Feuerwehr besser ist, wenn sie aus weniger Leuten, die ihr ohne Zwang angehören, besteht. Verschiedene Kommandanten klagten über das Verhalten einiger meist junger Leute in Hinsicht auf Drückebergerei von der Feuerwehr, Unfug machen wie z. B. Rauchen oder in einem Fall sogar Stehen mit einem Regen- - schirm im Glied. Zusammenarbeiten von Feuerwehr, Orts- I

Vorsteher und Oberamt und in den erwähnten Fällen enrpfind- liche Bestrafung führen nur zum Ziel; wo das erwähnte Zu­sammenarbeiten fehle, ist der Verwaltungsrat machtlos. Die Gemeinden sollen durch den Herrn Bezirksfeuerlöschinspektor und im Weigerungsfälle durch das Oberamt veranlaßt werden, daß sämtliche Kommandanten mit einem Rock und einer Mütze und die Feuerwehr mit dem erforderlichen Gerät und Aus­rüstung ausgestattet werden. Bedauert wurde, daß der Ober­amtsoorstand, die einzelnen Ortsvorsteher und Gemeinderäte verschiedener Gemeinden die vorstehend genannten und noch weiter vorgebrachten Klagen nicht gehört haben. Zum Schlüße betonte der Vorsitzende Götsche nochmals die Wichtigkeit der Feuerwehr und führte u. a. aus, daß voran ein Ochse stehen soll, der zieht selbst, wenn man ihn auf die Nase schlägt. Im Interesse der Allgemeinheit dürfe man nicht Nachlassen und müsse immer wieder in dieselbe Kerbe hauen.

Während des im Gasthaus zurRose" stattgefundenen Mittagessens hielt H. Bezirksfeuerlöschinspektor Kiefer einen Vortrag über Tätigkeit, Verhalten der Feuerwehr bei einem Brand.

Um 1.30 begannen nach vorherigem Alarm die Schul­übungen der Freiw. Feuerwehr Hochdorf bestehend in Leiter- Steiger- und Spritzenübungen. Daran anschließend wurde vom H. Bezirksfeuerlöschinspektor folgende Aufgabe gestellt: Brand­herd ist Gebäude Nr. 116 des Robert Kah, Möbelschreinerei, es geht heftiger West-Nordwest-Wind mit Gefahr des Ueber- springens auf Gebäude Nr. 118 und 118g, daher Brandhilfe von Vollmaringen und, da Wasserleitung völlig ungenügend (5 Meter Druckhöhe) und Feuersee in nächster Nähe, wird noch Motorspritze Nagold herbeigerufen.

Bei der direkt nach der Angriffsübung durch den H. Be­zirksfeuerlöschinspektor stattgefunbenen Kritik wurde der Heuer neugegründeten Freiwilligen Freuerwehr Hochdorf mit ihrem Kommandanten Anerkennung ausgesprochen; nur kleinere Fehler, die nicht von Bedeutung sind wuroen bemängelt. Im Anschluß daran erfolgte die Aufstellung zum Festzug, der sich in guter Ordnung durch die Altheimer-, Schietinger-, Vollmaringer- und Horber-Straße zum Festplatz bewegte. Unter Abwechslung von Musikvorträgen der Musikkapelle Göttelfingen und Gesangsvor- irägen seitens des hiesig. Gesangvereins wurden Eindruck wir­kende Ansprachen gehalten von Schultheiß Pfeifle, Oberamts­baumeister Kiefer, Baumeister Götsche, Oberamtmann Bushard und A. Schnepf als Vertreter der Motorspritze Nagold. Von Frl. Friedrike Raufer wurde anläßlich des 40jährigen Ju­biläums der Pflichtfeuermehr Hochdorf ein Fahnenband überreicht. Ein errichtetes mit Holz, Reisig und Stoh gefüll­tes Balkengerüst, das von unberufener Hand verfrüht in Brand gesteckt wurde, wurde mit der Motorspritze Nagold von deren Mannschaft gelöscht. Gegen 5 Uhr leerte sich der Festplatz. Der Bezirksfeuerwehrtag in Hochdorf ist gut verlaufen und hat besten Eindruck hinierlassen. Allen denen, die zum guten Ge­lingen des Tages beigetragen haben, sei herzlicher Dank gesagt. Die Freiw. Feuerwehr Hochdorf und insbesondere auch die Mo­torspritze Nagold können sich ihrer Leistungen rühmen.

Jubiläum der Freiw. Feuerwehr Reutlingen hat sich eine außerordentlich große Zahl von Wehren aus dem ganzen Land angemeldet. Vormittags 10.30 Uhr wird auf dem Marktplatz eine große Uebung stattfinden. An dem Festzug werden sich außer dem Festivagen nahezu 400 Mann Musik und etwa 150 Spielleuts beteiligen. Abends wird ein großes Feuerwerk auf der Rennwiese abgebrannt.

Pfullingen. 19. Juli. Bezirkskriegertag. Ohne Stadtvorstand. Am Sonntag, den 18. d. M., beging der Kriegerverein sein 50- und der Militärverein sein 25jähriges Jubiläum. Damit war der Bezirkskriegertag ver- bunden. Am Samstag abend war Zapfenstreich, dem sich am Sonntag vormittag der Verkretertag anschloß. Der Fest- zug lockte eine riesige Menschenmenge aus dem ganzen Be­zirk Reutlingen heran. Die ganze Veranstaltung verlief aufs schönste. Gegen die von der Regierung nicht bestätigte Wahl des Amtsmanns Dr. Stierle zum Stadtvorstand wurde Einspruch erhoben, so daß sich unsere Stadt nun schon seit einem Jahr ohne Stadkvorstand begnügen muß.

Roltenburg, 19. Juli. ZumTod des Bischofs. Am Dienstag, den 20., um 8 Uhr morgens beginnen die Trauer­messen, anschließend ist feierliches Requiem und hierauf die Leichenrede im Dom. Für den Leichenzug zur Sülchener Kirche ist eine Ordnung ausgegeben worden. Der tote Bischof wird in der sechsten Nische der Gruft der Sülchen- kirche beigesetzt. Fünf Nischen von den 12 vorhandenen sind schon besetzt und tragen die Namen: Dr. Johann Baptist von Keller, gestorben 1845; Dr. Joseph von Lipp, gestorben 1869; Dr. Karl Joseph von Hefele, gestorben 1893; Dr. Wil­helm von Reiser, gestorben 1898 am 11. Mai, während am 21. September 1898 Dr. Franz Xaver Linsemann seinem Vorgänger im Tode folgte, noch vor der Konsekration und Inthronisation.

Minister Bolzhat von der Ostsee ein herzliches Beileids­telegramm an das Domkapital gesandt und sein herzliches Bedauern ausgesprochen, wegen der großen Entfernung sei­nem Bischof das letzte Geleit nicht geben zu können.

Rokkwefl, 19. Juli. Eine k l e i n e che l d i n. Am Wehr des Elektrizitätswerks fiel ein vierjähriges Knäblein beim Spielen in den Neckar. Die 13jährige Emma Maier aus der Kaufhausgasse, die sich in der Nähe befand, sprang sofort in den Fluß und rettete das Kind.

Dom Schwarzwald. 19. Juli. Gefährliche Wild­sau. Aus dem Waldshuter Bezirk wird mitgeteilt, daß sich ein Mann aus einer dortigen Gemeinde, der im Wald von einer Wildsau angegriffen wurde, vor dem wütenden Tier auf einen Baum flüchten mußte, wo er drei Stunden lang belagert wurde. Erst nach dieser Zeit wurde dem Tier die Sache scheinbar zu langweilig, und es entfernte sich.

Uhingen OA. Göppingen, 19. Juli- Zwei Gebäude abgebrannt. Am Freitag nachmittag schlug der Blitz tn das Gebäude des Webers Jakob Schneider, das mit dem Anwesen des Gemeinderats und Bauern Friedrich Weiß zu- lammengebaut ist, und zündete. Beide Gebäude wurden ein Raub der Flammen.

Ulm, 19. Juli. Abgewiesene Beschwerde. Die von Gemeinderat Landgerichtsrat Dr. Kirchgeorg seiner­zeit erhobene Beschwerde gegen die Entscheidung der Mini- sterialabteilung für Bezirks- und Körperschastsverwaltung, durch die er wegen ungebührlichen Benehmens gegen den Vorsitzenden des Gemeinderats, Oberbürgermeister Dr. Schwammberger, zu der Ordnungsstrafe von 40 -4L verurteilt worden ist, ist nunmehr vom Ministerium des Innern als unzulässig und unbegründet abgewiesen worden.

Aus Stadt und Land

Nagold, 20. Juli 1926.

Was innere Zufriedenheit gewähren soll, darf nicht mit Eigennutz gemischt erscheinen.

DcTlsngerung der Amksdauer der Beisitzer der Cewerbs- und «aufmannsgerichie. Die Amtsdauer der am 1. April 1926 im Amt gewesenen Beisitzer der Gewerbegerichte und der Kaufmannsgerichte ist, soweit nicht inzwischen bereits Neuwahlen durchgeführt worden sind, bis zum Inkraft­treten eines Arbeitsgerichtsgesetzes, längstens bis zum 31. Dezember 1927, ausgedehnt worden.

Alte 20-Mark-Scheine im Umlauf. Zn letzter Zeit mehren sich die Fälle, in denen in Geschäften alte 20 Mark-Scheine der Vorkriegszeit in Zahlung gegeben werden. Den Ge­schäftsleuten wird nachdrücklichst Vorsicht empfohlen.

Zmkerfchulung. In der letzten Zeit ließ die Württ. Landwirtschaftskammer an der Hohenloheschen Hausfrauen­schule in Kupferzell für das Unterland und in Laupheim für das Oberland viertägige Kurse für Bienenzüchter ab­halten. Leiter dieser Kurse war der württ. Landessachver­ständige für Bienenzucht, Oberlehrer H. Rentfchler in Stuttgart. In einem theoretischen und praktischen Teil wur­den die Teilnehmer in alle Gebiete der Zucht und Pflege unserer Honigbiene eingeführt. Auch den Schülern des Obstbaukurses in Ehingen a. D. wurde durch einige bienen­wirtschaftliche Vorträge die Bedeutung der Bienen für die Befruchtung der Blüten unserer Obstbäume, Beerensträuche, Feld- und Gartengewächse, sowie das Leben und Treiben im Bienenstock klar gelegt. Obstzüchter und Bienenzüchter sollten in Zukunft viel mehr zusammenarbeiten als dies seit­her der Fall war. Im Schwarzwald- und Donaukreis findet im Lauf dieses Sommers eine Prämiierung muster­gültiger Bienenzuchtbetriebe statt.

*

Ebhausen, 20. Juli. Dom Turnverein. Bei dein am letzten Sonntag in Möttlingen startgefundenen Gauwetturnen hat der Verein wieder mit gutem Erfolg teilgenommen. Es erhielten Preise: in der Altersklasse Georg Krauß einen 3., Eberhard Schüttle 4., Johannes Helber 7.; im Secbskanrpf der Aktiven Paul Geiger außer Konkurrenz 1., Johs. Wacken­hut 12., Ehr. Spathelf 15.; im Vierkampf der Turnerinnen Alterklasse I Anna Helber 5., Maria Enßlen 7., Altersklasse II Erika Schill 4., Mariele Dengler 6., Johanna Dengler 13.; im Fünfkampf der Jugendturner Alterskl. I Wilh. Kempf 1., Hugo Spieß 4., Georg Beutler 9., Willi Weimer 13., Alters­klasse II Ernst Spathelf 4., Georg Beuerle 9. Preis. Mögen die schönen Resultate in den Turnern und Turnerinnen das Bestreben Hochhalten, nicht bei dem Eichenkranz oder Eichen­zweig stehen zu bleiben, sondern versuchen, die Leistungen zu verbessern und vorwärts zu streben, dennStillstand bedeutet Rückschritt. Gut Heil!

*

Stammheim, 19. Juli. Anglücksfälle. Ein auf dem Wege von Calw nach Gechingen befindliches Pferdefuhrwerk aus Gechingen stürzte durch Scheuen eines Pferdes die Böschung hinunter. Der Wagen wurde vollständig zertrümmert. Die Pferde erlitten keinen Schaden, der Fuhrmann dagegen, ein Bauer aus Gechingen erlitt schwere Verletzungen. Von einem Psorzheimer Peyonenauto wurde vor dem Gasthof zurLinde" hier ein 4 Jahre altes Kind überfahren, dessen Eltern als rei-

Dienslag, 20. 3«U 1926

sende Schirmmacher sich hier auftzielten. Das Kind kam zwischen die Räder zu liegen. Seine Verletzungen sollen nicht schwer sein.

Neuenbürg, 19. Juli. Bon der Festseuche. Auch hier in Neuenbürg hat man wie in anderen Bezirken darauf hin gearbeitet, eine Verringerung der Festlichkeiten zu erreichen. Auf Einladung des Herrn Stadtschultheißen Knödel hatten sich die Vertreter der Geistlichkeit, Behörden und Vereine zusammen­gefunden und nach eingehender Beratung folgende Richtlinien, die jedem Verein zugehen werden und über welche in jedem Verein eine besondere Aussprache stattfinden wird, genehmigt:

1. Von sämtlichen Vereinen werden nur die von dem betreffen den Gau zugelaffenen Festlichkeiten veranstaltet und besucht.

2. Jubiläumsfestlichkeiten werden in größerem Maßstabe nur bei 25, 50, 75 und lOOjährigem Bestehen veranstaltet. 3. Fah­nenweihen sollen möglichst nur in Verbindung mit solchen Gau­oder Jubiläumsfestlichkeiten stattfinden. 4. Bei Wettbewerben ist möglichste Einfachheit in den Preisen zu erstreben. 5. Jahres

eburtstagsfeiern in größerem Rahmen sind erst vom 40. Le- ensjahr ab und dann von 10 zu 10 Jahren als berechtigt anzusehen. 6. Die Vereine werden ihre Ausgaben möglichst einschränken und die Vereinsbeiträge, die für den Einzelnen in einer kleineren Stadt zusammen eine erhebliche Summe aus machen, herabzusehen suchen. 7. Weihnachts- und Fastnachts­veranstaltungen werden von den hiesigen Vereinen nur ab wechslungsweise veranstallet. 8. Die Gemeindebehörden werden Veranstaltungen, die im Widerspruch mit diesen Richtlinien stehen, nicht mehr unterstützen.

Entringen OA. Herrenberg, 19. Juli. Brand. Am Freitag abend fuhr ein Blitzstrahl in das Haus des Gottlot» Walker und zündete sofort, so daß das Anwesen dis auf die Grundmauern niederbrannte. Der 13jährige Sohn des Walker erlitt eine schwere Nervenerschütterung. Die He«- vorräte und sämtliches Stroh sind vernichtet.

Wildbad. 19. Juli. Jäher Tod. Als Prokurist Kark Haug von Göppingen, der vor kurzem als Kurgast hier emoetroffen war, eins Autofobrt noch Freudenstadt machen wrsl-e. lro' >*>!, Tn ein Herrschlag.

Freudenstadt, 19. Juli. Anfall. Am Samstag, den 17. ds. Mts. nachm. 3 Uhr, stellle ein hiesiger Drogist sein Motorrad in fahrlässiger Weise in der Kaufhausmaße auf und entfernte sich. Während seiner Abwesenheit kam ein zweijähriges Kind in einem unbewachten Augenblick an das Rad. Das Motorrad fiel um und schlug dem Kind den Oberschenkel ab.

Freudenstadt, 19. Juli. Auto-Unfall. Gestern gegen 7 Uhr abenvs fuhr zwischen Kniebis Zuflucht und Kniebis- Alexandcrschanze ein Auto aus Friedrichstal und ein Motor­radfahrer zusammen. Das Auto erfaßte das Motorrad und iuhr mit ihm nach links über den Straßengraben an einen Baum. Einige Minuten nach dem Unfall verbrachten die In­sassen eines Schwenniger Autos den schwerverletzten Motorrad­fahrer in das Oppauer Krankenhaus. Die Insassen des ver unglückten Autos kamen mit dem Schrecken davon.

Aus aller Welt

. Wüsthoff «--gestürzt. Der aus dem Krieg als Kampf­flieger rühmlick bekannte Flieger Wüsthoff, Inhaber des Ordens Pour le Merite, ist bei dem Zmmelmanngedächtnis- fliegen auf dem Kaditzer Flugplatz bei Dresden am Sonn­tag abend bei einem Sturzflug aus etwa 150 Meter Höhe abgestürzt und aus der Maschine geschleudert worden. Le­bensgefährlich verletzt wurde er ins Krankenhaus verbracht. Das Flugzeug ist zertrümmert.

Das erste russische Reiseflugzeug ist nach mancherlei Zwischenfällen am 19. Juli mittags aus Moskau in Berlin einaetrvffen.

Letzte Nachrichten

Noch keine Destiitignng Dorpmüllers.

Berlin, 20. Juli. Der Reichskanzler empfing gestern nachmittag die Herren von Siemens, Dr, Luther und Dr. Bergmann, die die Stellungnahme des Verwaltungsrates der deutschen Reichsbahn zur Frage der Bestätigung der Wahl des neuen Generaldirektors darlegten. Im Anschluß hieran berichtete der Reichskanzler dem Reichskabinett über den Stand der Angelegenheit. Da zur Durchführung der Wünsche der Reichsregierung auch nach Ansicht des Ver­waltungsrates jetzt noch weitere Verhandlungen mit ande­ren in Betracht kommenden Stellen geführt werden müssen, konnte das Reichskabinett zur Frage der Bestätigung der Wahl noch nicht Stellung nehmen.

Reichskanzler Dr. Marx an Seipel.

Berlin, 20. Juli. Reichskanzler Marx hat an den ehemaligen Bundeskanzler Prälat Dr. Seipel anläßlich sei­nes 50. Geburtstages ein Telegramm gerichtet, in dem er ihm seine herzlichsten Glückwünsche aussprichl.

Abschluß des internal. Bionenschiffahrtslages.

Basel, 20. Juli. Der internationale Binnenschiffahrts­tag wurde am Sonntag durch eine Dampferfahrt von Basel nach Straßburg abgeschlossen, an der ca. 600 Personen teilnahmen. Im Rathaus zu Straßburg fand durch die städt. Behörden, die Handelskammer sowie Vertreter der Schiffahrt ein Empfang statt.

Zugsentgleisvng auf dem Hauptbahuhof Hannover.

Hannover, 20, Juli. Gestern abend entgleiste bei der Einfahrt in den Hauptbahnhof Hannover der von Haste kommende Personenzug mit Lokomotive, Packwagen und den eisten 3 Wagen. 10 Personen wurden leicht verletzt.

Zum Absturz Wüsthosss.

Beide Unterschenkel abgenommen.

Berlin, 20. Juli. Wie die Moigenblätter aus Dres­den melden, hat der am Samstag abend bei seinen Kunst­flügen abgestürzte Oberleutnant a. D. Wüsthoff bisher das Bewußtsein noch nicht völlig wiedererlangt. Es Mißten ihm beide Unterschenkel abgenommen werden.

Herriot noch nicht erfolgreich.

Paris, 20. Juli. Herriot stattete um 7 Uhr abends dem Präsidenten der Republik einen neuen Besuch ab, um ihn über die bisherigen Besprechungen zu informieren. Herriot erklärte, er werde bestimmt noch heute abend den Abschluß seiner Bemühungen Mitteilen können. Die Kam--