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Aus Stadt und Land

Calw, den 5. Mai 1930

Schultheißenwahl in Unterreichcnbach.

Bei der am Samstag in Unterreichenbach vorgenomme- Nen Schultheißenwahl wurde der seitherige OrtSvorsteher Schultheiß Karch wiedergeivählt. Da der anerkannt tüch­tige Berwaltungsmann seit 20 Jahren sein Amt pflichtgetreu und zur vollsten Zufriedenheit versah, war cS eine Selbst­verständlichkeit, daß kein anderer Bewerber aufgestellt und die Stelle nicht ausgeschrieben wurde. Trotzdem so die Wahl eine bloße Formsache war, haben doch sehr viele von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht. Von 858 Stimmberechtigten haben 647 abgestimmt. Für Schultheiß Karch wurden 642 gültige Stimmen abgegeben, ein Zeichen des großen Ver­trauens und Ser Beliebtheit des vorbildlichen Ortsvorstehers. MännergesangvereinFreundschaft" und Feuerwehrkapellc brachten dem Wiedergewählten ein schönes Ständchen.

Bcrkehrsunfall in Hirsau.

Am Sonntagnachmittag zwischen 1 und 2 Utzr ereignete sich hier ein Autounfall, der zum Glück ohne schwerere Fol­gen blieb. Am Brückenhaus stieß ein in die Liebenzeller Straße einbiegendes Auto auf einen dieselbe Straße heraus­kommenden größeren Wagen auf. Während der eine Wagen ohne erheblichen Schaden blieb, wurde dem anderen ein Rad abgebrückt. Glücklicherweise wurde bei dem Unfall niemand verletzt.

Vortrag über die nationalsozialistische Freiheitsbewegung.

Die Ortsgruppe Calw der Nationalsozialistischen Deut­schen Arbeiterpartei hielt gestern nachmittag im Bad. Hof eine überaus stark besuchte öffentliche Versammlung ab, in welcher Pfarrer a. D. M ü n ch m ey e r - Borkum, ein be­kannter Vorkämpfer der Partei, über das Thema Christen- kreuz und Hakenkreuz sprach. Fahnen, Blechmusik und BraMhemdenabtetlungen aus Pforzheim und Nagold beleb­ten das Saalbild. Dem Redner kam es in seinen fast drei­stündigen Ausführungen zunächst darauf an, die christliche Grundlage der NSAP. entgegen böswilligen Ausstreuungen nachzuweisen. Besonders heftige Angriffe richtete er hierbei gegen den Christlichen Volksdienst wie gegen die Zentrums­partei, denen er Mißbrauch der Frömmigkeit zu politischen Geschäften vorwarf. Die für die Wahrheit kämpfende NSAP. vertritt ein Christentum der Tat, Hunderte von protestan­tischen Geistlichen befinden sich in ihren Reihen. Das Haken­kreuz als altes Wahrzeichen der Germanen ein Sonnen­rad versinnbildlichend ist das Symbol für Reinheit, Wahr­heit und Ehrlichkeit und kann neben dem Christenkreuz be­stehen. Im folgenden sprach Pfarrer Mnnchmeyer über die nationalsozialistische Freiheitsbewegung und ihre Ziele. Er führte in großen Zügen angedeutet ungefähr folgendes auS: Das deutsche Volk ist ein Volk ohne Hoffnung, ehrlos und auögebeutet, betrogen von den Regierenden. Die NSAP. will den Lügen ein Ende bereiten, denn nicht durch Arbeit oder Verständigung, sondern nur über die Wahrheit führt der Weg zur Freiheit. Die Zeit weiß nichts mehr von der Gewissenspfltcht und Treue eines Martin Luther. In Ver­sailles wurde die Alleinschuld am Weltkriege von Deutsch­land anerkannt, und dieser bösen Tat folgte der Fluch in langer Kette: Locarnopakt, Völkerbundseintritt, Dawes- plan, Aoungplan. Der Reichspräsident hat, obwohl Dr. Schacht die Verantwortung ablehnte und die Frontkämpfer­verbände ihn in letzter Stunde warnten, den Aoungplan un­terzeichnet. Damit hat er bei den Nationalsozialisten restlos das Ansehen verloren, welches er sich durch seine Feldherrn­verdienste erworben. Der Betrug am deutschen Volk, an dem Weltjuden- und Freimanrertum in hervorragender Weise Schuld tragen, hat uns an den Abgrund -es Verder­bens gebracht. In letzter Stunde stellen die Nationalsozia­listen das NotsignalHalt" auf. Sie fühlen sich als Sturm- trnppe, die ihr Leben für Heimat und Nachkommenschaft etn- setzt im Kampf um die Wahrheit. Sie werden nicht eher rasten und so viel die Ruhe und Ordnung stören, bis das ganze Volk zum Freihettskampf mobil ist. Der schwerste Kampf steht uns jetzt bevor,- er wird radikal gegen alle Schäd­linge des Volkes geführt werden um der guten Grundsätze -er Partei willen. Staats- und VolkStöee müssen über den

Materialismus den Sieg davontragen, Gemeinnutz soll vor Eigennutz gehen. An die Stelle des irrsinnigen Parlamen­tarismus wird ein scharf ausgeprägtes Führerprinzip tre­ten. NSAP. will eine wahrhaft nationale, christliche und so­ziale Politik für Deutschland treiben gegen das Gold der Internationale. Münchmeyer erklärte dann wörtlich: Es dauert nicht mehr länger als 114 Jahre, dann ist das heutige System erledigt! Die NSAP. zählt heute bereits 400 000 eingeschriebene Mitglieder, ist also halb so stark wie die SPD., sie wächst lawinenartig an, noch ein Jahr, und sie wird allen anderen Parteien an Stärke überlegen sein, denn ihr gehören Jugend und Zu­kunft. Zunächst gilt es, Ordnung im Innern zu schaffen, dann kann die Auseinandersetzung mit dem Ausland folgen, für die bereits Pläne vorliegen. Der Redner lehnte es ab, über letztere zu sprechen. Müuchmeyer warb dann für den Ein­tritt in die Partei, welche ihre Anhänger zu belohnen wissen werde, und betonte nochmals, daß der Kampf des National­sozialismus unter den vereinten Zeichen von Christenkreuz und Hakenkreuz geführt werde. Das deutsche Vaterunser beschloß die oft von frenetischem Beifall und Heilrufen un­terbrochene Rede des wirksamen Agitators. Die Veranstal­tung fand dann unter den schneidigen Klängen der Braun- Hemden-Kapelle ihr Ende.

Wetter für Dienstag »nd Mittwoch.

Infolge des Hochdrucks über dem Festland ist für Diens­tag und Mittwoch noch vorwiegend heiteres und trockenes, jedoch zu Gewitterstörungen geneigtes Wetter zu erwarten.

*

SCB. Herrenberg, 4. Mai. Eine zur Zeit zum Zwecke des Ankaufs von Jungfarren in der hiesigen Gemeinde wei­lende russische Kommission hat im Verbanösgebiet 7 Stück angekauft, und zwar solche von Durchschnittsqualität. Der Durchschnittspreis betrug 1000 RM. Wie man hört, be­absichtigt die Delegation, öfter zu kommen.

SCB. WK-ba-, 4. Mai. Den Auftakt zum 26jährige» Dtenstjubiläüm von Stadtschultheiß Bätzner bildete am Samstag vorm, eine Huldigung vor dem Rathaus. Rektor Fromm hielt die Ansprache, in der er die Verdienste, die der Jubilar sich während 26 Jahren um die hiesigen Schulen er­worben, würdigte. Stadtschultheiß Bätzner dankte herzlich bewegt für die ihm dargebrachte Ehrung und ließ seine Worte in einem begeistert aufgenommcnen Hoch auf Wild­bad ausklingen. Oberlehrer Wildbrett forderte die Schüler auf, ihrem Förderer den Dank durch ein dreifaches Hoch ab­zustatten. Mit dem LiedIm schönsten Wiesengrunde" klang die schlichte Feier aus.

SCB. Stuttgart, 4. Mai. Nach einer Verordnung des Justiz- und des Wirtschaftsministertnms tritt die Pacht­schutzordnung am 30. September 1031 außer Kraft.

SCB. Stuttgart, 4. Mai. Anläßlich der badischen Land­tagswahlen wollte der 39 Jahre alte verheiratete Kraftwagen­führer Roland Roth von Mettingen im Auftrag seiner Firma am 27. Oktober v. I. 23 Angehörige der Nationalsozialisti­schen Deutschen Arbeiterpartei mit einem Lastkraftwagen von Stuttgart nach Pforzheim führen. Die Fahrt fand aber be­reits zwischen dem Frauenkrcuz und Glemseck ein jähes Ende, da sich der Lastwagen an einer Kurve überschlug, wo­durch einer der Nationalsozialisten getötet und 16 andere teils leicht, teils schwer verletzt wurden. Für den Lenker dieses Kraftwagens hatte dieser Unfall jetzt ein gerichtliches Nachspiel vor dem Erweiterten Schöffengericht Stuttgart zur Folge, wo er zu der Gefängnisstrafe von drei Monaten ver­urteilt wurde, da er zu schnell gefahren war.

SCB. Stuttgart, 4. Mai. Das Stadtschultheißenamt hatte vorgeschlagen, den Fehlbetrag des Haushaltsplanes für 1030 durch Erhöhung der Umlage um 2 Prozent zu decken. Es hatte einen Gesamtausfall an Steuereinnahmen von 1635 000 Reichsmark berechnet, außerdem einen mit Sicherheit zu er­wartenden Mehrbedarf in Höhe von über 1 Million Mark. In der Finanzkommission lehnten, wie schon berichtet, die Parteien die Umlageerhöhung ab. Die Angelegenheit wird deshalb den Gemeinderat zu beschäftigen haben. Das Stadt­schultheißenamt hält es nicht für möglich, den Fehlbetrag auf das Schlußergebnis des Wirtschaftsjahres 1920 zu über­nehmen, weil diese Mittel durch den außerordentlichen Haus- I

haltplan 1020 und di« daraus gemachten Aufgaben weithin festgelegt und bereits beansprucht sind.

wp. Stuttgart, 4. Mai. Heute wird Prälat v. Traub in der Stille auswärts das 70. Lebensjahr vollenden. Von 1888 bis 1802 Dtadtpfarrcr in Schramberg, von 1802 bis 1913 Staötpfarrer an der Paulusgemeinde in Stuttgart, seit 1013 erster Stadtpfarrer an der Hospitalkirche, Stadtdekan un! Vorsitzender des Evang. Gcsamtkirchengemeinderats Stuti gart, sieht er ans eine reiche Lebensarbeit zurück. Von 191' bis 1024 war er Mitglied der evang. Kirchenregierung,- sei 1012 gehört er der evang. Landessynode bzw. dem Evang Landeskirchentag an. Er hat sich keiner der beiden Gruppe: angcschlosse»: aber er genießt bei beiden höchstes Ansehen.

SCB. Schivenningen, 4. Mai. Bei der heutigen Stad!

idit der vereinigten bürge: !n X'jlbronn, mit 3021 Stiin :cn 13 490, abgestimmt ha s Immen entfielen: auf Dr derer 2607, Vollmer 1402.

vorstandswahl wurde d.r lichen Parteien, Dr. Go- men gewählt. Wählt.. üen 9581 Personen.

Sigloch-Stnttgart lSozl :

Nemppis 173.

SCB. Friedrichshasen, 4. Mai. Wie wir von der Direk­tion der Dornierwerke erfahren, haben die Dornierwerk« i» Altcnrhein mit der Ostschweizcrischen Aerogcsellschaft einen Vertrag abgeschlossen, wonach die Dornierwerke das ihr ge­hörige Gelände in Altenrhein pachtweise an die Ostschivetze- rische Aerogcsellschaft abgetreten haben. Diese Fluggesell­schaft will auf dieses Fluggelände ihren Flugbetrteb teilweise verlegen und dort eine international« Flugstation errichten. Auf dem Gelände wird auch eine Flughalle erstellt. Der neue Flughafen soll Zollflugplatz für die ganze Ostschweiz und auch das benachbarte Bodenseegebiet werden.

Turnen und Spott

Deutschland besiegt die Schweiz 6 :8.

Das 10. Fußballländerspiel Deutschland Schweiz in Zürich endete vor über 26 000 Zuschauern mit einem über­legenen Steg von 5:0 (4:0) der Deutschen, die ein glän­zendes Spiel zeigten. _

Geld-, Volks- und Landwirtschaft

100 holl. Gulden 168,75

100 franz. Franken 16,45

100 schweiz. Franken 81,27

Börsenbericht.

SCB. Stuttgart, 4. Mai. Bei geringem Geschäft lag die Börse am Wochenende schwach. Die Kursgewinne vom Frei­tag gingen verloren.

LC. Stuttgarter Obst- und Gemüsemarkt vom 3. Mai.

Tafeläpfel 26-45; Kartoffel 84; Kopfsalat 10-20; Fik derkraut 810; Weißkraut 810; Rotkraut 1218; Blumen­kohl 2000; Note Rüben 63; Gelbe Rüben 810; Karotte« rund 1526; Zwiebeln 79; Gurken große 4070; Rettich« rote 1012; dto. weiße 20W; Monatsrettiche rote 16; Sel­lerie 1028; Schwarzwurzeln 3036; Spargel» 11I0; Un­tertürk. Schwez. Spargel« 6070; Rhabarber 812; Kohl­raben 1 St. 1625.

«iehpreis«.

Aulendorf: Kühe 400500, Kalbinncn 460580, Farre« 350400, Rinder 250300 Mark. Herbcrtingen: Farren 680960, Ochsen 600-800, Kalbeln 620-860, Kühe 260670, Jungrinder 220430 Mark. Göppingen: Großvieh 800 bis 800, Schmalvteh 120-300 Mark. Oberndorf: Schlacht- ochsen 13001460, Zugstiere 10001260 pro Paar, trächtig« Kühe und Kalbinnen 400620, jährige Rinder 300320, halb­jährige 240280 Mark.

Fruchipreise.

Balingen: Haber 8,770 NM. Giengen a. Br.: Roggen 8,809, Gerste 9,70-0,80, Haber 7,407,80, Weizen 13M bis 14 RM. Nürtingen: Dinkel 10, Haber 8,508,60, Gerste 11,50, Mischling 0 RM. Tübingen: Dinkel 1011, Haber 89, Weizen 1314, Gerste 10-11 RM. Urach: Dinkel 9,00-10,60, Gerste OM-10,70, Haber. 7,60-8,80, Weizen 18 bis 14,70, Kernen 10,26, Roggen 0,80^10,50, Wicken 17 RM. Winnenden: Weizen 13,6014, Haber 7,608, Dinkel 0F0 bis 9,80, Roggen 1011,80, Gerste 10-10,60 RM.

Die Frau auf Borg

Roman von O. Höcker.

6. Fortsetzung Nachdruck verboten

Könnte man nicht eine Depesche nachsenden und den Wagen anhalten lassen?"

Snyder seufzte nur.

Hopkins, Sie machen mir Kummer! Herr Walthain er- wartet ihn morgen abend 9.57 Uhr in Madison. Vermögen Sie das vielleicht zu begreifen? Ja? Das freut mich. Also der Wagen muß weiterlaufen."

Aber die junge Dame darin? Könnten wir nicht wenig­stens ihr eine Depesche nachsenden?"

Und sie sie zur Rückfahrt veranlassen? Hm, das ginge."

Snyder durchmaß wieder mit langen Schritten das Zim­mer. Doch als er stehen blieb, schüttelte er trübselig den Kopf.

Es geht nicht! Nein, es geht nicht! Dis Mädel ist jetzt schon ganz konfus. Sie hat auch kein Geld bei sich. So 'ne Depesche würde sie nur verwirren. Sie wäre imstande, in einem Verzweiflungsanfall sich ein Leid anzutun. Das ist kein Ausweg. Strengen Sie Ihr Gehirn an! Haben Sie die Supp« eingebrockt, so löffeln em« sie nun auch aus!" als"et^*' Snyder, ich trage doch nicht mehr Schuld

ich?" ergänzt« Snyder mit einem Vernichtungs- lacheln.Das wollen Sie vermutlich sagen. Sie haben recht. Ich hatte mich nicht mit Idioten umgeben dürfen. Dieser Vorwurf bleibt mir nicht erspart!" Wieder -'-chwanderte er den Raum.Ich habe einen Ausweg!" rief er dann plötz- lich.Ick werde Herrn Waltham in einer Depesche über den ganzen Irrtum aufklären. Ich will versuchen, Ihre Ver- schuldung so milde wie möglich auszudrücken, Hopkins," un- terbrach er sich wohlwollend.Ja ich will noch mehr tun. Ich werde mit dem Verhandlungsstenogramm über die Smithschen Enaelsminen persönlich nachfahren. Der West-

expreß geht um sechs Uhr; immerhin komme ich nur acht Stunden später in Madison an. Ich werde in meiner De­pesche Herrn Waltham ersuchen, seinen Wagen dort anhal­ten und auf den Westexpreß warten zu lassen. Der Wagen trifft ohnehin erst um zehn Uhr nachts ein, da verhandeln die Herren doch nicht mehr. Sie werden einfach in Madison über Nacht bleiben und am nächsten Morgen die Fahrt ge­meinschaftlich fortsetzen. Ich nehme Miß Llgin mit hierher zurück und, abgesehen von einer vorübergehenden Verstim­mung, löst sich die Sache in Wohlgefallen aus. Ja, das will Ich tun!" sagte er feierlich.Um Ihretwillen, Hopkins, weil Sie sonst ja ein ganz tüchtiger Beamter sind. Ich werde Herrn Walthams gerechten Unwillen zu besänftigen wissen. Doch seien Sie in Zukunft hm, weniger begriffsstutzig. Hätte ich mich nicht auf. Ihr Nachdenken verlassen, würde ich natürlich die Situation sofort überschaut haben."

Selbstverständlich!"

Hopkins war ganz dankerfüllt und eitel Hingebung, als ihm der Gefürchtete nun mit Gönnermiene die Fingerspitzen hinstreckte. Als er aber die Türe zum Privatzimmer von außen zugemacht hatte, lächelte er ingrimmig und sagte mit wahrer Wohllust, doch so leise, daß es von den übrigen Be- amten keiner hören konnte:Idiot! womit er natürlich pflichtschuldigst sich selbst meinte.

3. Kapitel.

Lucy Llgin kam sich wie eine wunderschön« Prinzessin in einem Märchen vor. In der kleinen Heimatstadt war ihr Leben eintönig genug verflossen. Die Reis« nach Rewyork, die sie unternommen hatte, um flch dort «in« Stellung zu suchen, war die erst« einschneidende Veränderung in ihrem jungen Leben gewesen. Doch ihr Herz, all ihr Sehnen und Fühlen waren daheim bei ihren Lieben geblieben.

Sie hatte auch in der Riesenstadt ihr« schlichten Gewohn­heiten nicht geändert und hatte sich aus dem unfreundlichen, billigen Kvsthause nur gewagt, um di« tagtägliche Jagd nach einer Stellung abzuhaspeln. Im übrigen hatte Ne wie eine Schneck« in ihrem Hause gelebt, unberührt von dem gewal- tigen Treiben der Metropole.

Di« an diesem Morgen einander überstürzenden Ereig­

nisse hatten sie vollständig verwirrt gemacht. Sie stand mit wachen Augen immer noch wie im Traum, auch als sich ^cr Zug längst in Bewegung gesetzt hatte.

Mit Widerwillen dachte sie an ihre Herfahrt vor vier Wochen. Da war sie im gewöhnlichen Zug« gefahren, dem billigsten, den es überhaupt gab.

Tag und Nacht hatte sie auf einem engen und unbe- quemen Sitz ausharren müssen, der Wagen hatte gestoßen und geschüttelt, daß ihr ganz übel geworden war. Kurz, es war ihr entsetzlich gewesen.

Nun spürte sie 'das Fahren kaum, nicht die leiseste Er­schütterung, kein plötzliches Stoßen und Rütteln; nur da» rollend« Rädergeräusch und die blitzschnell an den Wagen- fenstern vorüberhuschende Landschaft machten es ihr klar, daß sie überhaupt fuhr.

Sie stand noch zaudernd vor der offenen Tür, die zu ihrem Schlafzimmer führte. Ihr schwindelt«. In diesem köstlichen Messingbett mit dem duftigen Himmel darüber sollte sie schlafen!

Ganz mechanisch trat fi« an das breite, marmorne Wasch- decken mit den silbernen Hähnen darüber. Sie erschrak or- dentlich, als sie an diesem drehte und heißes Wasser damp- send in das Becken wallte. Zaghaft wusch sie ihre Hände und kühlt« dann mit kaltem Wasser Stirn und Schläfen; es kostete st« förmlich Ueberwindung, sich de» bereithängen, den kostbaren Linnens zum Abtrocknen zu bedienen.

In ihrem Elternhaus hatte früher ja auch Wohlstand geherrscht, «he di« schlimme Zeit gekommen war, doch solch köstliches Gespinst je gesehen zu haben, konnte sie sich nicht entsinnen.

Ganz zaghaft berührte sie den Seidensamt der Portie­ren, den weichen Plüsch des winzigen Ecksofas, strich dehnt- sam über den kostbaren Krokodilbezug des Schaukelstuhlpol- sters. Die Ausstattung dieses Raumes allein mußte ein kleine» Vermögen gekostet haben.

Der Verstand stand ihr still, wenn sie daran dachte, daß sie auf dem Wege zu dem Besitzer all dieser Herrlichkeiten war.

(Fortsetzung folgt.)