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Nagolder TagblattDer Gesellschafter-

Freitag. 18. Satt 1S2S

sich um einen bescheidenen Preis die Gelegenheit nicht entgehen lasten, auch ihre weitere Heimat kennen zu lernen.

Gefahren der Hitze

Die so lang ersehnte, nun aber plötzlich in reichem Maß ausgetretene Sommerwärme gemahnt uns daran, daß die ätze auch ihre Gefahren hat, deren Folgen nicht unter­läßt werden dürfen. Da ist zunächst der Sonnenstich. > beruht auf längerer Einwirkung der Sonnenstrahlen auf ?n unbedeckten Kopf. Diese Wärmeeinwirkung schädigt das . entralnervensystem, die Hirnhäute werden durch die unter :r Schädeldecke ausgestaute Wärme gereizt, die Folgen sind ' ufregungszustünde, Bewußtlosigkeit, Erschöpfung usw. Ein it luftdurchlässiger Strohhut, ein Sonnenschirm oder Aus- ntbalt im Schatten sind hier die besten Schutzmittel.

Ist der Sonnenstich mehr eine örtliche Erkrankung, so ist -r Hitzschlag die Folge einer Ueberhitzung des ganzen örpers. Der Mensch bricht nach einem kurzen Vorstadium, las sich durch beschleunigte Herz- und Atemtätigkeit, durch ' arke Schweißabsonderung, Rötung der Haut, allgemeine Erschöpfung, Blutandrang nach dem Kopf, Schwindelgefühl, Nebelkeit usw. kennzeichnet, plötzlich zusammen. Man bringt den Kranken an einen kühlen Ort, macht ihm Brust und Hals frei und kühlt ihm Gesicht, Kopf und Brust mit Wasser, auch in Form von Umschlägen. Setzt die Atmung aus, so muß die künstliche Atmung angewendst werden. Ist das Bewußtsein zurückgekehrt, u"d kann der Kranke wieder s hlucken, flößt man ihm vorsichtig Wasier ein. Der Hitz- chlag, eine schwere, ernste Erkrankung, läßt sich vermeiden, r>enn man leichte, den Körper nicht einengende Kleidung i ägt, die körperliche Bewegung einschränkt, sich im Schatten ausruht und dem Körper genügend Flüssigkeit zuführt. Alko- ! 'l und übermäßiges Essen vermeide man. Der Kranke be- I ms längere Zeit der Erholung; nervöse Nacherfcheinungen chaen sich oft noch einige Wochen.

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ep. Kirchenbücher und Familienkunde. Heber die Er­teilung von Auszügen aus den Kirchenbüchern und Einsicht­nahme in dieselben für samilienkundliche Zwecke gibt der württ. Evang. Oberkirchenrat in seinem neuesten Amts­blatt bekannt, daß die mit Führung der Kirchenbücher be­trauten Behörden verpflichtet sind, gegen die amtlich festgesetzte Gebühr über die vor dem 1. Januar 1876 ein­getragenen Geburten, Heiraten und Sterbefälle und für kirchliche Zwecke über die seit diesem Zeitpunkt beurkundeten Taufen, Konfirmationen oder Trauungen Zeugnisse avszu- st-llen. Die betreffenden Gesuche müssen aber so genaue An­gaben enthalten, daß das Auffinden der Personen und Ge­schehnisse in den Kirchenbüchern ohne Schwierigkeit möolich und ein berechtigtes Interesse an dem Auszug Nachweisen. Dagegen sind zu sonstigen Dienstleistungen für famüisnkund- liche Zwecke, z. B. für Stammbäume und andere zeitrau­bende Nachforschungen, die Pfarrämter und Kirchenreqister- ämter nicht verpflichtet. Doch soll auch io'chen Gesuchen nach Möglichkeit entsprochen werden- In größeren Städten, wo die Aemter hierfür keine Zeit haben, soll womöglich eine geeignete Persönlichkeit herangezogen werden. Will jemand in den Kirchenbüchern länger dauernde Nachforschungen an­stellen, so muß Gewähr dafür gegeben sein, daß jede miß­bräuchliche Benützung der Kirchenbücher ausgeschlossen ist, und der Betreffende hat sich den Weisungen des zuständigen Amtes zu fügen. An Privatpersonen werden Kirchenbücher nicht ausgeliehen. Bei Benützung für solche samilienkund- uche Forschungen kann der Kirchenbuchführer 23 Mark Entschädigung für die Stunde verlangen; auch für Aufsichts­führung bei Nachforschungen eines Dritten steht ihm eine angemessene Vergütung zu.

ep. Aufweriung von Darlehensschulden der Kirchen­gemeinden. Der Evang. Oberkirchenrat in Württemberg hat bekannt gemacht, daß die Kirchengemeinden von den Vergünstigungen, die ihnen in der kürzlich erschienenen 2. Durchführungsverordnung zum Anleiheablösungsgesetz durch die Gleichstellung mit den politischen Gemeinden ge­währt werden, nur Gebrauch machen sollen, wenn es sich um Schulden gegenüber Körperschaften öffent­lichen Rechts oder Geldinstituten handelt. Dabei sollten die Kirchengemeinden aber auch in Betracht ziehen, ob die betreffenden Körperschaften oder Geldinstitute (z. B. Sparkassen) nicht selber eine höhere als die gesetzlich vorgeschriebene Aufwertung gewähren. Abgesehen von letzterem Fall wird die Ablösungsschuld in der Regel 12,5 vom Hundert betragen. Dagegen sollen nach der Bekannt­machung des Oberkirchenrats die Kirchengemeinden von den ihnen gesetzlich gewährten Vergünstigungen bei Darlehens- jchulden gegenüber Privatgläubigern keinen Ge­brauch machen und somit letzteren jedenfalls keine schlechtere Aufwertung als bis zu 25 v. H. gewähren. Dabei aber sei es Pflicht der kirchlichen Körperschaften, in jedem ein­zelnen Fall sorgfältig zu prüfen, ob nicht die Grundsätze von Treu und Glauben eine darüber hinausgehende Auf­wertung verlangen, und darnach zu verfahren. Eine höhere als 50 v. H. Aufwertung werde in der Regel nicht in Be­tracht kommen, da die Kirchengemeinden ihr Vermögen während der Inflationszeit zum größten Teil verloren haben, und eine wesentliche Erhöhung der Kirchensteuern zu vermeiden sei. Die Grundsätze von Recht und Billigkeit sollen gegenüber den Gläubigern erfüllt und Verbindlich­keiten gegenüber bedürftigen Gläubigern möglichst bar ab- gelöst werden.

Wildberg, 15. Juli. Anwetter Anfall. Zwischen Wildberg und Rotfelden, dem Schwarzenbachgebiet, entlud sich heute gegen 1 Uhr ein sehr starkes Gewitter. Erst kamen Schloßen, dann aber ging ein wolkenbruchartiger Regen nieder, der den Wasterstand der Nagold in kurzer Zeit um einige Zentimeter hob. Holz aller Art wurde fortgeschwemmt, die Arbeit an dem als Notstandsarbeit vergebenen Wegbau durch die Langhalde mußte aufgegeben werden. In der Stadt selbst regnete es nur ganz wenig, so daß kaum der Staub gelegt war. Die Frucht von den in dieser Gegend liegenven Feldern wurde niedergeworfen, so daß sie bedeutenden Schaden erlitt. Wie schade, da sie so schön stand! Wie wir schon meldeten, mußte heute vormittag das Pferd eines Emminger Bauern unterhalb des Kirchhofs getötet werden, doch vielmehr aus dem Grunde, weil es gegen ein vorbeifahrendes Auto sprang und ihm die Füße einer Seite abgefahren wurden. Es trifft nie­mand eine Schuld, da richtig ausgewichen war. Einzig die schmale Straße war verhängnisvoll.

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Calw, 15. Juli. ReichsjugendwettkSmpfe. Hier fanden letzten Samstag und Sonntag die Reichsjugendwettkämpfe der höheren Schulen von Calw und der weiteren Umgebung statt. Die Veranstaltung, an der auch die beiden Handelsschulen teil- nahmen, war die erste dieser Art in Calw und war ein voller

Erfolg. Ueber 500 Schüler aus Calw, Wildberg, Wildbad, Neuenbürg, Weilderstadt und Heimsheim beteiligten sich an den Wettkämpfen und eine Reihe hoher Leistungen wurden erzielt. Der Festzug durch die Stadt und die Mastenfreiübungen aus dem leider etwas zu kleinen und staubigen Turnplatz waren eindrucksvolle Kundgebungen der neuen Auffassung von der Bedeutung der Leibesübungen. Auch die Beteiligung der Bür­gerschaft und der Behörden war rege.

Calw, 16. Juli. Bezirksschulversammlung. Am Mitt­woch fand auch hier wie in Altensteig unter dem Vorsitz von Schulrat Schott Nagold die Bezirksschulversammlung statt, wobei Medizinalrat Dr. Betz ein Referat über den Gesund­heitsstand der Schüler hielt. Er sprach eingehend über Wesen und Behandlung des stark auftretenden Kropfes, zu dessen Be­kämpfung in den letzten Jahren den Schülern regelmäßig Jod­tabletten verabreicht wurden, deren günstige Wirkung bereits sestzusteüen ist. Auffallend und bedenklich ist die weit vorge­schrittene Zahnverderbnis. Hauptlehrer Aichele berichtete über den Stand der Lehrerlesegesellschaft und HerrRektorKiefner- Nagold hielt einen Vortrag über das ThemaWas ist Bildung, wie kommt sie zustande und was folgt daraus für unsere Schularbeit?"', der auch hier wie in Altensteig mit größtem Interesse ausgenommen wurde.

Hidrizhausen, 14. Juli. 93 Jahre waren es am 10. Juli, daß der Senior unserer Gemeinde, Herr Marlin Klingen- irein, genannt derMate", das Licht der Welt erblickte, der heute noch über einen guten Humor verfügt; wenn auch das Fußwerk nicht mehr so recht gehen will, so ist doch sein Scharf­sinn um so reger. Durch stimmungsvolle Darbietungen seitens desDoppelquartetts Pickelhaupt", Cannstatt, wurde der Jubi­lar und dessen Verwandte hoch geehrt. Wir alle wünschen dem hochbetagten Manne alles Gute und hoffen, daß er im Gemeinde- und Freundeskreise auch seinen 100. Geburtstag noch erleben möge.

Birkenfeld OA. Neuenbürg, 15. Juli. Gemeiner Streich. In den letzten Nächten wurde einem Wander­imker bei der Birkenfelder Mühle sein schönstes Bienenvolk samt Kasten gestohlen, sodaß der Imker einen sehr großen Schaden erleidet. Nach dem Täter wird gefahndet.

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in allen OeflckskIflrvetKen ünrcli «lie ^nreige.

Aus aller Welt

Die »Freiheit" im besetzten Gebiet. Schüler eines rheini­schen Gymnasiums machten mit ihren Lehrern auf einem Rheindampfer einen Ausflug nach St. Goar. Auf der Rück- fahrt wurde das Schiff von französischer Gendarmerie an­gehalten und die Personalien der Ausflügler wurden fest­gestellt. Die Schüler hatten nämlich auf der Hinfahrt die Wacht am Rhein" und andere deutsche Lieder gesungen.

Spionengeschichke. Die französische Regierung verlangt von Deutschland die Auslieferung eines früheren französischen Offiziers namens David, der im Dienst während des Kriegs an Deutschland wichtige Papiere ausgeliefert haben soll und 1925 nach Düffeldorf floh.

Ein heftiger Schrecken widerfuhr dieser Tage der Köni­gin Wilhelmine von Holland, als sie mit dem Prinzgemahl einen Spaziergang am Thuner See in der Schweiz machte. Sie sah plötzlich einen toten Mann vor sich liegen, der von einer hohen Mauer abgestürzt war. Die- Königin bedeckte das Gesicht des Token mit ihrem Taschentuch und sandte einen Herrn des Gefolges zur Polizei, um den Fund zu melden.

FlugzeMabfturz. Bei Düsseldorf ist ein Flugzeug aus etwa 50 Meter Höhe abgestürzt. Der Führer Papus war sofort tot, der Begleiter, Monteur Keller, wurde schwer verletzt.

Beerdigung eines Handwerksburschen. Zn Oberstausen bei simmenskadt i. A. war ein Handwerksbursche gestorben und wurde auf dem Friedhof beigesetzt. Am Leichenzug be­teiligten sich die in Oberstaufen anwesenden 21 Handwerks­burschen, alle mit Bündel und sonstiger gewohnter Habe. Die Führung hatte der Gemeindediener übernommen, der Herbergsvater stiftete einen Kranz. Nach der Beerdigung wurden die fremden Gesellen im Krankenhaus mit Kaffee und Brok bewirtet.

Fund alter Tontöpfereien. In Raeren bei Aachen, wo die Töpferkunst seit alten Zeiten in Blüte stand, entdeckte man bei Erweiterungsarbeiten in einem Keller ein aus- gedehntes altes Lehmlager. Bei vorsichtigem Nachgraben fanden sich in dem Lager etwa 80 wertvolle Raerener Töpfe, die nach den eingebrannten Handzeichen der Töpfermeister und Jahreszahlen aus den Jahren 1500 bis 1608 stammen und einen hohen künstlerischen und geschichtlichen Wert haben. Raeren gehört heute zu Neubelgien.

Aus der Jungfraubahn im Berner Oberland sind im Jahr 1925 über 100 000 Personen befördert worden. Zur Erschlie­ßung des noch immer schwer zugänglichen östlichen Teils des Jungfraujochs wird zurzeit von der Station aus ein Stollen von 235 Metern Länge bei 3 v. H. Steigung getrieben, durch den das Gebiet des Mönchs, der Fischerhörner und das Ewigfchneefeld zugänglich gemacht werden.

Flug um die Erde. Die amerikanischen Flieger Evans und Wells sind zum Endpunkt Mitchell Field bei Neuyork am 14. Juli früh zurückgekehrt. Sie haben den Flug um die ganze Erde in 28 Tagen 14)4 Stunden zurückgelegt. Die schnellste Reise um die Erde wurde bisher lohne Flug,zeug) in 35 Tagen durchgeführt, und zwar im Jahr 1913 mit Eisenbahn und Dampfschiff. Der Zeitgewinn durch das Flugzeug ist also bis jetzt noch nicht so groß, als man wohl annehmen mochte.

Holelbrand. In Haines Fall (Staat Neuyork) ist ein otel abgebrannt. Zwölf Leichen wurden geborgen, 16 äste und 7 Angestellte werden noch vermißt.

Maldbrände in Amerika. In den letzten Tagen sind in­folge der Hitze und der damit verbundenen Gewitter in Idaho Washington nahezu 100 Waldbrände ausgebrochen. Bei Banff (Alberta) sind ebenfalls Waldbrände ausgebrochsn. Frauen, die mit ihren Kindern im Auto flüchten wollten, wurden von den Flammen überholt und kamen dackn um.

In Schweden sind verschiedene große Wakbrände ausgobrochen. . .... . ...

Letzte Nachrichten

Leiuert bei Severing.

Berlin, 16. Juli. Wie die »D. A. Z." aus beson­derer Quelle erfährt, empfing am Mittwoch der im Sana­torium in Goggenbrügge weilende preußische Innenminister Severing den sozialdemokratischen Landtagsabgeordneten Leinert. Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß dieser Besuch mit der jetzt vielfach erörterten Nachfolge des noch immer kränklichen Severing im Zusammenhang steht.

Der neue englische Botschafter in Berlin.

Berlin, 16. Juli. Sire Ronald Lindsay, der wie gemeldet zum englischen Botschafter in Berlin ernannt wor­den ist, entstammt einer alten schottischen Adelsfamilie. Er trat als Attache 1898 in den diplomatischen Dienst, wo er in Petersburg, Teheran, Washington und Paris tätig war, bis er 1908 Verwendung im Auswärtigen Amt fand und zwar als 2. Privatsekretär von Lord Grey bis März 1909. Von 1911 war er wieder im Auswärtigen Dienst bis 1913 im Haag, dann bis 1919 als Unterstaats­sekretär im ägyptischen Finanzministerium, dann Botschafter in Washington und ging im März 1923 als Botschafter nach Angora (Türkei) als Nachfolger von Sire Rumbold und hat sich in dieser Stellung besondere Verdienste seit 1924 durch das Zustandekommen des englisch-türkischen Mosiulabkommens erworben. Seit 1924 ist er in 2. Ehe mit Elisabeth Hoyt, einer Tochter des verstorbenen New- Aorker Finanzmanns Hoyt verheiratet.

Eine dringende Londoner Anfrage in Paris wegen des Walfh'fchen Briefes.

Berlin» 16. Juli. Wie der Londoner Vertreter des Berliner Lokalanzeigers" von einer diplomatischen Per­sönlichkeit erfährt, hat die englische Regierung wegen des Schreibens des Vorsitzenden der interalliierten Kontroll­kommission des Generals Walsh an die deutsche Regierung sich mit einer dringenden Anfrage nach Paris gewendet. Es wird in London auf das Entschiedenste versichert, daß Walsh ganz eigenmächtig gehandelt habe.

Empfang Amundfens in Oslo.

Berlin, 16. Juli. Wie derBerliner Lokalanzeiger" aus Oslo meldet, landete Amundsen am Donnerstag Nach­mittag mit den norwegischen Teilnehmern des Nordpolflugs in Oslo. Er wurde von einer großen Menschenmenge be­geistert empfangen.

Handel und Volkswirtschaft

Berliner Dollackurs, IS. Juki. 4.20. Kriegsanleihe 0,46625, Franz. Franken 194.25 zu 1 Pf. St., 40.80 zu 1 Dollar, Belg. Franken 214.50 zu 1 Pf. St.

BerUner Geldmarkt, 15. Juli. TäA. Geld 45 o. H., Monats- geid 556Z o. H., Warenwechsel 5 v. H., Prioatdiskont 4L v. H.

Berechnungen über das deutsche Volkseinkommen. Neuerdings sind im Statistischen Reichsamt Berechnungen über das deutsche Volkseinkommen angestellt worden. Nach den Unterlagen der ersten 9 Monate des Jahrs 1925 ist eine Jahresschätzung des Volkseinkommens vorgenommen worden, deren untere Grenze bei SO, und deren obere Grenze bei SS Milliarden RM. »egt. Nimmt man an, daß seit der Vorkriegszeit eine 40proz. Preissteigerung eingetreien ist, so würde nach dieser Schätzung das reale Volks­einkommen im Jahr 1925 nur um 1015 o. H. hinter dem Vor­kriegsstand zurückstehen. Die Schätzung dürfte doch etwas hoch gegriffen sein.

Märkte

Stuttgarter Schlachkviehmarkt, 15. Juli. Dem heutigen Mack' im Stuttgarter Vieh- und Schlachthof waren zugetrieben: 12 0»- sen, 7 Dullen. 60 Jungbullen, 71 Jungrinder, 27 Kuh«. 428 Kälber 545 Schweine. Davon blieben unverkauft: 5 Jungbullen um> Schweine. Verlauf des Marktes: langsam. Ueberstand. Preise

Ochsen: ausgemästete Tiere oollfleischige Tiere fleischig« Tier« gering genährte Tiere

Bullen: ausgemästete Tiere oollfleischige Tiere fleischige Tier, gering genährt« Tiere

Jungrinver: ousgem. Rinder oollfleischige Rinder fleischige Rinder gering genährte Rinder

Rühe: ausgemästete Kühe oollfleischige Rühe fleischige Kühe gering genährt« Kühe

? 50-53

40-47

>47-49

'40-45

>51-55

44-49

39-42

32-43

18-30

13-18

'8S-70

Kälber: feinste Mast- u. beste Saugkälber mittlere Mast- und gute Saugkälber gering« Kälber Schafe: Mastlämmer u. süng. HSmmel

Weidmostschaft geschlachtet mit Kopf

oollfleischige, Schafvieh ge. schlachtet mit «opf

Schweine- über 840 Pfund: 74-7» oon 800-240 Pfd. 7b-7k

dto. von lOO200 Pfd. 7374

dto. fleisch, v. 120-160Pfd. )71-72 dto. unter 120 Pfd ,.

Hellbronn. 14. Juli. Schlachtoiehmarkt. Zufuhr: 93 Jungrinder, 9 Kühe, 82 Kälber, 125 Schweine. Erlös aus je 1 Ztr. Lebendgewicht: Iungrinder 1. Güte 5253, 2. 4216, Kühe l. 20-30, 2. 2030, Kälber 1. 7072, 2. 6508, Schweine 1. 70 bis 72, 2. 6568fl. Markkverlauf langsam.

Viehpreise. Blaubeuren: Kühe 480510, Forcen 135 bis 290, Jungrinder ISO550 .fl. Tuttlingen: Ochsen 250 bis 500, Kühe 270-621, Kalbinnen 310510, Jungvieh 115410 -4t das Stück.

Schweinepreise. Blaubeuren: Milchschweine 2055 .fl. Bühlertann: Milchschweine 3212. G r 0 h e n g st i n g e n: Milchschweine 3212. Oberstenfeld: 3045, Lauser 105. Tettnang: Ferkel 3010, Läufer 1555. Tutt­lingen: Milchschweine 2226. Waidsee: Miichschweine 4215 -fl das Stück.

Expretzgulkarlen. Die Frist für den Ausbrauch der Eisenbahn­paketkarten alte» Musters (mit rotem Rand) ist bis 31. Dezember 1931 verlängert worden.

Vetter sür Samstag und Sonntag Die Wetterlage wird von dem no»düstlichen Hochdruck trotz seiner Abschwächuirg imnier noch beherrscht. Für Samstag und Sonntag ist deshalb vorwiegend heiteres und trockenes, jedoch zu vereinzelten Gewitterstörungen geneigtes Wecker zu erwarten.

Am 11. Juli wurden an einigen Orten Deutschlands, z. 8. in Beckin, bis zu 30 Grad C. Wärme im Schatten gemessen. In Stuttgart wurden bis 26 Grad festgestellt. Bis jetzt gab es Heuer erst 9 Sommertag« gegen 27 im Vorfahr, dagegen halten wir im Juni 21 Regentage, so viele, wie seit Jahren nicht mehr.

Am 13. Juit mußten in Beckin bei 32 Grad 6 Personen wegen Hitzschiags ins Krankenhaus eingeüesert werden.

Der tückische Konsul von Hannover, Korpmann, wurde « Hamburg von einem tödlichen Hitzschlag betroffen.