Seile 3 Nr. L6S

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Dienstag. 13. Zuli 192«

ep. Zahrestagung des Evang. Verbands für die weibliche Zugend. Unter der Leitung von Skadtpfarrer Riethmüller aus Eßlingen fand am Freitag und Samstag bei starkem Be­such aus allen Landesteilen die Zahrestagung des Evang. Ber­bands für die weibl. Zugend Württembergs statt, der in 600 Vereinen 21000 Mitglieder zählt. Vertreter der Oberkirchen­behörde, des Landesausschusses für Jugendpflege, des Stadt. Zugendamts, sowie zahlreicher gesinnungsverwandter Ver­bände, u. a. des Bunds evang. Frauen sowie der Gemein- schatfen, nahmen teil. Im Mitelpunkt der Aussprachen stand ein tiefgehender Vortrag von Stadtpfarrer Lang aus Ealw über das biblische Thema: «Mit Christus gestorben und auferstanden". Missionar Wenz berichtete über die Er­ziehungsarbeit der von dem Verband unterhaltenen Mis- sionsschwesker Emma Schäfan der Mädchenanstalt auf der Basler Missionsstakion Tschonglok in Südchina. Ferner fan­den Besprechungen über die in gutem Gang befindliche, von Pf. Schubert geleitete Verbandsarbeit stakt. Am SoNn- iag weiht der Verband fein neues Zugendhaus in Schmie bei Maulbronn ein.

llnkerkürkheim, 12. Juli. Abbruch einer Brücke. Die alte Neckarbrücke wird zurzeit abgebrochen. Der Ab­transport machte erhebliche Schwierigkeiten.

Aus dem Lande

Neuhausen a. F., 12. Juli. Jubiläum. Der Manner­gesangvereinSängerbund" feiert vom 17.19. Juli das Jubelfest seines 75jährigen Bestehens. Mit dem Fest ist ein Preissingen des Fildergaus verbunden, dem der Verein an­gehört. Etwa 2000 Sänger in rund 30 Vereinen haben bereits ihre Teilnahme am Wettgesang angemeldet.

Besigheim. 12. Juli. Ein gutes Jahr. Die Ge­treidefelder im Bezirk stehen so schön, wie seit Jahren nicht mehr. Besonders schön steht die Sommerfrucht, während das Wintergetreide teilweise unter Mäuseschaden sehr zu leiden hatte. Die Reife des Getreides macht rasche Fort­schritte.

kleingartach OA. Brackenheim, 12. Juli. Eigenar­tiger Unfall. Das 3jährige einzige Kind des Ludwig Sautter spielte im Garten, in dem die Mutter Wäsche zum' Trocknen aufgehängt hatte. Dabei kam es in die Nähe eines Handwerkerschurzes und verwickelte sich mit dem Kops in dem Schurzband derart, daß es erstickte.

Gmünd» 12. Juli. Südwestdeutsches Musik- f e st. Am Samstag und Sonntag stand Gmünd im Zeichen des Musikfestes, das etwa 20 000 Besucher angelockt hatte. 106 Musikkapellen aus Württemberg, Baden, Bayern und der Schweiz beteiligten sich an dem Preisbewertungsspielen, das am Samstag nachmittag seinen Anfang nahm. Abends fand ein Festbankett statt, wobei der Gesamtmännerchor Gmünd unter Leitung von Chormeister Bauer, ferner der 1. Musikverein Gmünd unter Leitung von Musikdirektor Graupner mitwirkten. Am Sonntag nachmittag be­wegte sich der Festzug durch die geschmückten Straßen der Stadt. Der fast endlose Zug wurde von der reizenden Geigergruppe des Veloziped-Klubs Gmünd eröffnet, die be­reits am letzten Sonntag den 1. Preis bei dem Preiskorfo in Stuttgart geholt hatte. Dann kamen über 100 Vereine, zum Teil in sehr originellen Kleidungen. Leider wurde der Festzug durch das Wetter erheblich gestört. Später wurden unter der sicheren Leitung von Musikdirektor G r a u p n e r - Gmünd Massenchöre veranstaltet. Bei der Preisverteilung erlangte in der Kunststufe der Verein H a r- monie-Karlsruhe den Pokal der Stadtgemeinde Gmünd, den ersten Preis in der Oberstufe mit Primaoista die Stadtkapelle Heidenheim, ohne Primaoista die Stadtkapelle Schorndorf, in der Mittelstufe der Musikverein Blaubeuren und die Stadt­kapelle Gmünd, in der Unterstufe der Musik- verein Plüderhausen.

Oehringen, 12. Zuli. Notlandung. Beim sog. Gail- bergle mußte ein französisches Flugzeug, das auf dem Flug nach Prag war, notlanden, da es die Flugrichtung verloren hatte. Das Flugzeug hakte Beschädigungen erlitten und mußte durch Straßburger Monteure abmontierk und zurück­befördert werden, während der Flugzeugführer und der In­sasse, ein türkischer Gesandkschaftssekretär, die Weiterreise mit der Bahn ankraten.

Gmünd, 12. Juli. Blitzschlag. Bei einem schweren Gewitter schlug der Blitz in das Heiligkreuzmünster. Außer an der elektrischen Leitung und am Uhrenmotor, der zer­trümmert wurde, wurde kein weiterer Schaden verursacht.

Hosen OA. Aalen, 12. Juli. Einsturz. Bei dem letz­ten schweren Gewitter ist der Vorderteil des dem Landwirt Georg Hägele in Attenhofen gehörenden alten Bauernhauses eingestürzt. Menschenleben und Biehschaden sind nicht zu beklagen.

Etlwangen, 12. Juli. Ein Todesurteil. Der 38 Jahre alte verh. Maurer Franz Ebsrhardt von Buch, Gde. Schwabsberg, der im Mai d. I. die 20 Jahre alte, ledige Bauerntochter Marie Karch von Söhnstetten OA. Heidenheim in der Nähe von Schwabsberg ermordet und beraubt und dann die Leiche zur Vortäuschung eines Selbst­mords in die Jagst geworfen hatte, wurde vom Schwur­gericht wegen eines Verbrechens des Mords in Tateinheit mit einem Verbrechen des Raubs zur Todesstrafe und Ver­lust der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit verurteilt.

Der am 5. Juli 1926 vom Schwurgericht wegen Brand­stiftung und Betrugs zu der Zuchthausstrafe von 3 Jahren verurteilte Drechsler Gottlob Leutz von Thomashardt OA. Schorndorf hat Revision beim Reichsgericht in Leipzig ein­gelegt.

Groheislingen OA. Göppingen, 12. Juli. Pferde- verlust. Einem hiesigen Landwirt verendete ein wert­volles Arbeitspferd und zwar an Gedärmeverschränkung, einer Folge von Fütterung des diesjährigen Heus.

Gingen a. F.» 12. Zuli. Ein schlechter Witz. Vor einigen Tagen wurde aus Geislingen gemeldet, daß dort durch Versendung von Telegrammen, die die Ankunft von Ausgewanderten meldeten, 30 Familien zum Besten ge­ilten worden find, die sich zur angegebenen Zeit alle mit Bekannten und Freunden aus dem Bahnhof zum Empfang einfanden. Dieser Bubenstreich hat auch hier Nachahmer gefunden. Sie sandten am Dienstag von Stuttgart aus an «ine hiesige Familie, die schon seit längerer Zeit auf die Ankunft ihres Sohns wartet, ein Telegramm, wonach ihr Sohn um 1 Ilhr nachts hier einkreffen werde. Die Vorberei­tungen zum Empfang wuroen getroffen. Die ganze Familie sowie mehrere Einwohner waren zum Empfang auf den Bahnhof geeilt. Es stellte sich aber bald heraus, daß die Familie einem Bubenstreich zum Opfer gefallen war. Es wurde Anzeige erstattet. Den Tätern ist man auf der Spur.

Aus Stadt uud Land

Nagold» 13. Juli 1926.

Erste Liebe senkt aufs Mädchen sich herab wie Tau vom Himmel in der Friihlingsnacht auf Blumen: doch den Jüngling überfällt sie wie mit Sturmgewalt und Springflut.

Julius Wolfs.

Autouufälle.

Am Sonntag fuhr ein Auto eines Göppinaer Bürgers, das von der Herrenbergerftraße kommend in die Bahnhofstraße einbiegen wollte, aber die Kurve nicht bekam, mit ziemlicher Wucht gegen das Haus des Kaufmanns Friedr. Schmid. Die dicke Mauer des alten, massiven Hauses wurde um einige Zen­timeter nach innen gedrückt. Doch damit auch möglichst je­den Tag an unseremscharfen Eck" etwas vorkommt, stieß gestern das Personenauto eines hiesigen Geschäftsmannes mit einem auswärtigen Motorradfahrer, der einen Beifahrer mit- sührte, zusammen. Das Auto, das die Bahnhofstraße Herab­kain, hatte vorschriftsmäßig Signal gegeben, während der Mo­torradfahrer von der Calwerstraße kommend ohne Signal ein­biegen wollte. Doch da man sich bei dieser unübersichtlichen Wegkreuzung erst sehen kann, wenn es zu spät ist, war auch hier der Zusammenstoß unvermeidlich, der glücklicherweise keine schlimmere Folgen zeitigte.

Iugeudhaus-Einweihrmg.

Ein bedeutungsvoller Tag für die evangelische weibliche Jugend war der vergangene Sonntag, 1l. Juli, an dem das schöne neue Jugcndhaus in Sch mich bei Maulbronn einge­weiht wurde. Wer diese Scharen fröhlicher junger Mädchen sah, die von nab und fern herbeigekommen waren, umihr Haus", an dessen Bau sie durch fleißiges Sammeln und Schaffen mitgeholfen hatten, zu sehen und seinen Ehrentag mitzuerleben, wer ihre frischen Lieder hörte und beobachtete mit welch' guter Zucht und Haltung alles sich abwickelte, der mußte sich sich sagen:Noch ist Deutschland nicht verloren", wenn es so viele junge Menschen gibt, die miteinander fürReinheit, Recht und Sitte" kämpfen wollen, wie es in einem ihrer schönen Lieder heißt und die durch nimmermüden Sammeleifer eine solche Stätte der Erholung für ihre müden Schwestern erstellen können.Die­ses Haus ist aus Pfennigen erbaut", so wurve mehrmals bei der Eröffnung gesagt und deshalb noch viel wertvoller, als wenn es sein Dasein einigen großen Spendern verdankte. Möge das schön gelegene und gut ausgestattete Heini recht vielen unserer Mädchen eine Stätte der Erholung und der Weiterbildung werden, und möge das Wort aus der Ein­weihungsrede wahr werden: MW

Du, aller Müden beste Rast,

Sei unsres Hauses erster Gast.

Doch sei uns nicht nur Gast allein,

Du sollst der Herr im Hause sein.

LeacMen

daß die Zeitungs - Anzeige das beste und billigste Werbe-^ mittel ist und durch keine an­dere Reklameart ersetzt werden kann

Verlängerte Kündigungsfristen für Angestellte. Als ein Teilergebnis der durch die Verhältnisse notwendig geworde- neu Schutzvorschriften für Angestellte hat der Reichstag kurz vor seinem Auseinandergehen am 2. Juli ein Gesetz über die Fristen für Kündigungen von Angestellten beschlossen. Das Gesetz gilt für alle Angestellten, die nach dem An- gestelltenversicherungsgesetz versicherungspflichrig sind oder es nur wegen Uebersteigen der Gehaltsgrenze nicht mehr sind. Ein Arbeitgeber, der in der Regel mehr als zwei An- gestellte, ausschließlich der Lehrlinge, beschäftigt, darf einem Angestellten, den er, oder im Fall einer Rechtsnachfolge, er und sein Rechtsnachfolger mindestens fünf Jahre be­schäftigt haben, nur mit mindestens dreimonatlicher Frist für den Schluß eines Kalenderoierteljahres kündigen. Die Kündigungsfrist erhöht sich nach einer Beschäftigungsdauer von 8 Jahren auf 4 Monate, nach einer solchen von zehn Jahren auf 5 Monate, nach 12 Jahren auf 6 Monate. Bei der Berechnung der Befchäftigungsdauer werden Dienst- jahre, die vor Vollendung des 25. Lebensjahres liegen, nicht berücksichtigt. Die nach Absatz 1 eintretende Verlängerung der Kündigungsfrist des Arbeitgebers gegenüber dem An- gestellten berührt eine vertraglich vereinbarte um­gekehrte Kündigungsfrist, also eine solche des Angestell­ten gegenüber dem Arbeitgeber, nicht. Unberührt bleiben auch die Bestimmungen über die fristlose Kündigung. Kündigungen, die zwischen dem 15. Mai 1926 und dem In­krafttreten dieses Gesetzes mit kürzerer als der in diesem Gesetz vorgesehenen Frist ausgesprochen sind, gelten als mit dieser Frist erfolgt. Es fällt aber keine Kündigung unter den Schutz dieses Gesetzes, die vor dem 15. Mai rechtsgültig ausgesprochen wurde.

Zunahme der Spartätigkeit. Der Spareinlagebestand der deutschen Sparkaffen stellte sich Ende Mai auf 2258 Mill. RMk. gegen 2154 Mill. RMk. Ende April. Die Giroein­lagen wuchsen auf 1069 Mill. RMk. (1033 Mill. RMk.).

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Herrenberg, 12. Juli. Aus dem Gemetnderat. Die

Aufstellung der Wohnwagen stößt, wie oorauszusehen war, auf den Widerstand der Kreise, in deren Bezirk die Wohnwagen aufgestellt werden sollen. Vorgesehen war das Gelände hinter

den städtischen Seeländern auf der Allmand, doch wurde nun­mehr seitens des Gemeinderats beschlossen, die Wohnwagen, die von der Stadt sachgemäß und schön ausgestellt werden und zu denen nette Gärtchen hinzukommen sollen, dem Bahndamm zuzurücken. Die Erhöhung des Schulgeldes der Realschule wird im Interesse der Frequenz der Schule reduziert und zwar von 75 Prozent aus 50 Prozent, es beläuft sich also auf Mark 90. jährlich. Sie hat in diesem Jahr 91 hiesige und 53 Bezirksangehörige, außerdem noch 10 Schüler außerhalb des Bezirks aufzuweisen. Der Aufwand der Stadt beträgt heute jährlich ca. ^ 14000. entgegen ^ 1750. im Jahr 1914. Die Gründung einer Sanitätskolonne wird in Aussicht ge­stellt und etwaige sachliche Aufwendungen, wie Mützen, Arm­bänder usw. von der Stadt übernommen.

Kuppingen, 12. Juli. Musikfest. Anläßlich des am Sonntag hier stattgesundenen Musikfestes konnte der Musik- verein Mötzingen in der Anfängerabteilung einen In Preis, der Musikverein Stammheim in der niederen Abteilung einen tb Preis, die Musikoereine von Gültstein und Breitenholz einen ln resp. einen Ib Preis erringen.

Entringen, 12. Juli. Gut abgelaufen. Am Freitag abend stieß der Frau des Herrn Forstmeisters Wiech ein Un­glücksfall zu, der leicht schlimmere Folgen hätte zeitigen können. Anläßlich einer Spazierfahrt mit dem Fuhrwerk in den Wald, bei der sie ihre Kinder mitnahm, scheute das Pferd. Die In­sassin, die abgestiegen war, wurde von den Rädern erfaßt und geschleift. Herbeieilende Männer konnten das Pferd einfangen, doch waren die Verwundungen der Frau Wiech derart, daß sofort ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden mußte. Die Kinder kamen mit dem Schrecken davon.

Mönchberg OA. Herrenberg, 12. Juli. Zusammen­kunft der Olgagrenadiere. Auf dem Festplatz des aussichtsreichen Grafenberg am Rand des Schönbuchs fand gestern nachmittag eine Zusammenkunft ehemaliger Olga­grenadiere ans dem Bezirk Herrenberg statt.

Horb, IO. Juli. Besitzwechsel. Frau Metzgermeister Noll, Rottenburg; (früher Frau Stimmler zum! Schwarzen Adler"), verkaufte ihr in der Neckarstraße gelegenes Wohn­haus um den Preis von 11000 an Herrn Wilhelm Stimm­ler, Schneidermeister, hier.

Lalw, 11. Juli. Kindsmörderin. Die 23 Jahre alte ledige Emma Bodemer von hier, seit einigen Monaten in Stamm­heim wohnhaft, hat Ende Juni d. I. abseits des Weges Calw- Stammheim auf einem Heuhaufen ein Kind geboren. Sofort nach der Geburt des Kindes machte sie sich auf den Weg und begrub das Kind bei lebendigem Leib in der Nähe im Wald. Anscheinend durch eine namenlose Anzeige bekam das Land­jägerstationskommando Kenntnis von der Sache und schritt letz­ter Tage zur Verhaftung der entmenschten Kindsmutter, die nach ihrer Einlieferung ins Amtsgerichtsgefängnis alles zugab. Sie will das Kind wieder ausgegraben und in den Schlittenbach geworfen haben. Die Bodemer ging tags darauf ivie sonst wieder ins Geschäft, mußte aber jetzt, wie man hört, aus dem Gefängnis in das Bezirkskrankenhaus überführt werden, wo sie an den Folgen ihres leichtsinnigen Handelns schwer krank darniederliegt.

Engelsbrand OA. Neuenbürg, 12. Juli. Sturz vom Rad. Als der 22 Jahre alte Techniker Otto Stickel vcm hier mit dem Rad nach Pforzheim ins Geschäft fahre«: wollte, brach unterwegs die Gabel des Rads und Sticket stürzte schwer zu Boden. Er hat Verletzungen am Kopf er­litten. Das Pforzheimer Sanitätsauto brachte rhu nach dem Krankenhaus. _

Aus aller Welt

Kriegerdenkmal der Berliner Universität. Am 10. Juli wurde in der Berliner Universität in Gegenwart des Reichs­präsidenten von Hindenburg das von Prof. Le­derer geschaffene Denkmal für die gefallenen Mitglieder der Universität feierlich eingeweiht. Das Ehrenmal trägt die Aufschrift:Invictig victi victuri" (Den Unbesiegten tüe besiegten Sieger der Zukunft). Auf dem Feld der Ehre fanden 172 Studenten, 8 Universitätslehrer, 18 wissenschaft­liche Beamte und 3 Verwaltungsbeamte den Tod.

Tauchbootdenkmal in kiel. Am 11. Juli fand bei Mölten­ort in der Kieler Bucht die feierliche Grundsteinlegung für das Ehrenmal der Tauchboothelden des Weltkriegs statt. Viele Tausende wohnten der erhebenden Feier an.

Zweimal Vierlinge in einem Jahr. Die Frau eines Angestellten einer Fährengesellschaft in Konstantinopel ist von vier Kindern, zwei Knaben und zwei Mädchen, entbun­den worden. Genau vor einem Jahr hatte die Frau eben­falls Vierlinge, zwei Knaben und zwei Mädchen, das Leben geschenkt.

Der Pokemkinfilm, der in Ludwigshafen a. Rh. ausge- führt werden sollte, ist von der bayerischen Regierung ver­boten worden. Die Besatzungsbehörde hatte auch den Be- satzungstruppen die Besichtigung des Films untersagt.

Wieder der Wein. Von der verunglückten Weinfracht von Köln wurde ein Faß mit über 1000 Liter Wein in der Nähe von Hohenbudberg bei Uerdingen vom Rhein ans Ufer gespült. Dies wurde von einigen Arbeitern, die dort bei Feldbereinigungsarbeiten beschäftigt sind, bemerkt, und dann wurde das Faß vollends aufs Trockene gebracht. Cs sammelten sich viele Leute an, und als die Strompolizei dar­auf aufmerksam wurde, fand sie eine große Anzahl Män­ner und Frauen gänzlich betrunken am Boden liegen. Das Faß, in dem über 300 Liter Wein fehlten, brachte die Po- lizei in Sickerbeit.

Letzte Nachrichten

Preußen «ud der Fürstenverglelch.

Berlin, 13. Juli. Wie die Morgenblätter erfahren, beabsichtigt die preußische Staatsregierung, das bekannte Angebot des Vertreters des Hohenzollernhauses zu Ver­gleichsverhandlungen im Laufe dieser Woche dahingehend zu beantworten, daß der Oktobervergleich vom Jahre 1925 als Berhandlungsgrundlage nicht in Frage kommen könne. Eine Verhandlung könnte nur Erfolg haben, wenn das Hohenzollernhaus sich bereit erkläre, über den Kompromiß­entwurf der Reichsregterung hinaus Zugeständnisse zu machen.

Deutsche» Beileid zur amerikanischen Explosion»- Katastrophe.

Berlin, 13. Juli. Nach einer Meldung der Morgen­blätter aus Washington war die erste Sympathiekundgebung die der amerikanischen Marinebehörde anläßlich der Ex- plofionskatastrophe von Lake Denmark zuging, ein Telegramm

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