Sette 8 - Nr. 1K7

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Freitag. 9. Juli 192«

Zwischenzeit an Wildschadenskosten von Gropp bereits ersetzt worden) nebst 8°/» zu bezahlen und die Kosten des Rechtsstreits zu tragen. Die zwischen der Bezirksgeometerstelle und der Stadt getroffene Vereinbarung über die Kanzlei des Bezirks- geometers wird anerkannt.

Vergebung von Arbeiten und Lieferungen. Die Lie­ferung eines Schranks zur Aufbewahrung von Heften und Zeich­nungen und eines Schreibmaschinentisches für die Gewerbe­schule wird zusammen um 97 ^ an Christian Schühle, Schreiner­meister hier, vergeben. Zur Schaffung eines Lehrmittelzim­mers für die Latein- und Realschule wird im Einverständnis mit dem Seminar das Ausweichlokal der Seminarübungsschule in das rechte Parterrelokal der Präparandenanstalt verlegt. Für die Grab- und Betonierarbeiten zur Erweiterung des städt. Wasserwerks sind 5 Offerten eingegangen. Die Arbeiten werden den Maurermeistern Harr, Weimer und Wohlleber zu den Preisen ihres Angebots von 6871 übertragen. Bedingung ist, daß dabei die hiesigen Arbeiter, Notstanvsarbeiter und Er­werbslose verwendet werden. Unter 6 Angeboten ist das Ver­legen der Röhren durch ein Nachgebot, zu dem alle hiesigen Unternehmer zugelassen wurden, den Schlossern«istern Schweikle und Broß hier für 4587 zugewiesen worden.

Errichtung einer kath. Gemeindeschule in Nagold. Tie kath. Kirchengemeinde hat die Bitte gestellt, in Nagold eine kath. Gememdeschule mit Wirkung vom 1. April 1927 ab zu errichten, nachdem i. I. des Volksschulges. von 1836 mindestens 60 kath. Familien in Nagold vorhanden seien und mehr als die Hälfte der Erziehungsberechtigten den Antrag auf Errich­tung der Schule gestellt gaben. Wenn diese Voraussetzungen zutressen, ist die Stadtgemeinde gesetzl. verpflichtet, die Schule zu errichten. Unter Hinzurechnung mehrerer Eisenbahnerfami- liw, die in nächster Zeit hier noch anziehen und unter Abrech­nung einiger weggezogener oder wegziehender Familien wird die Zahl 60 um mehrere Familien überschritten. Die Aufwen­dungen der Stadt betragen einschl. Stellung des Lokals, Heizung, Beleuchtung und Reinigung, für einen unnändigen kath. Lehrer ca. 2000 ^ jährlich, für einen ständigen Lehrer 3000 vA jährlich. In einer Uebergangszeit von 2 Jahren will die kath. Kirchen- gemeinde der Stadl ihren Gemeindesaal gegen Ersatz der Rei- uigungs-, Heizungs- und Beleuchtungskosten zur Verfügung stellen, das nötige Inventar beschaffen, wenn die Stadt dasselbe nach Umfluß dieser Frist um die halben Anschaffungskostcn übernimmt. Eine Ersparnis in der >vang. Volksschule wird durch die Errichtung der kath. Volksschule für die Stadtkasse nicht gemacht. Den: Zwang des Aolksschulgesetzes folgend,

' wird beschlossen, der Errichtung einer kath. Lehrstelle im Schul­jahr 1927 grundsätzlich zuzustimmen, unter Vorbehalt einer Prüfung im Frühjahr 1927, ob die Familienzahl 60 nachhaltig überschritten ist. Bezgl. des Schullokals darf angenommen werden, daß die kath. Kirchengemeinde nach Ablauf der 2 Jahre weiterhin Entgegenkommen zeigt, wenn die Stadt nicht im Stande sein sollte, ein geeignetes Schullokal zu stellen.

Städt. Badeanstalt. Die Stadtpflege hat für das städt. Freibad eine Badeordnung aufgestellt, die gulgeheißen wird. Danach soll das Freibad, worunter Fluß-, Lust- und Sonnen­bad zu verstehen ist, bei entsprechender Witterung von vor­mittags 10 Uhr bis zum Eintritt der Dunkelheit geöffnet sein, und zwar Montags, Donnerstags und Samstags für das männliche Geschlecht, Dienstags und Freitags für das weibliche Geschlecht, Mittwochs und Sonntags für beiderlei Geschlechter (Familienbäder), vorbehältlich von Aenderungen, falls die Er­fahrungen solche erfordern. Die hochgezoaene Flagge (weiß-rot) dient als Zeichen dafür, daß das Bad benützt werden kann. Für die Benützung des Freibades sind als Eintrittsgelder fest­gesetzt und beim Eintritt an die Aufsichtsperson zu bezahlen: für eiir Jahresabonnement für Erwachsene 4 für Kinder 2 für ein Freibad für Erwachsene 20 für Kinder 10 xZ. Als Aufsichtsperson haben Frau Schaaf und Frau Breyer je 7 Stimmen erhalten; das Los wird entscheiden, welche von beiden angestellt wird.

Sonstiges. Der Gräber-Numerierungsplan für den Fried­hof ivird anerkannt. In den verschiedenen Feldern erhält jedes Grab künftig eine bestimmte Nummer. Hauptlehrer Nicht erhält zum Besuch der Württ. Schulmusikwoche in Stuttgart eine Aufwandsentschädigung von 50 ^ für Rechnung des Etats 1927. Eine Anzahl kleinerer Gegenstände, Bau-, Wohnungs- und Grundstückssachen wurden noch beraten, worauf die Sitzung um ^9 Uhr geschlossen wurde.

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Die Deslaggung am Verfassungskag. Berliner Blätter berichten, am Verfassungstag (11. August) werden die öffent­lichen Gebäude im Reich schwarz-rot-gold, die Vertretungen im Ausland schwarz-weiß-rot mit der schwarz-rot-gelben Gösch flaggen.

Sauberkeit auf der Eisenbahn. In einem soeben erschie­nenen Leitfaden:Vom Reifen mit der Eisenbahn", der für den Unterricht in den oberen Kassen der Schulen und Fort­bildungsschulen bestimmt ist, hat die Deutsche Reichsbahn- Gesellschaft eine Reihe besonders zu beachtender Hinweise für die Hygiene auf der Eisenbahn gegeben- Es werden u. a. folgende Forderungen aufgestellt: 1. Beschmutze nicht die Sitzplätze! Wenn du in ein Abteil einsteigst, wünschest du auch einen sauberen Sitzplatz vorzufinden. 2. Wirf Obst­reste, Butterbrotpapier, gelesene Zeitungen usw. nicht aus den Boden oder unter die Bänke! Wickle sie in Papier und lege sie in das Gepäcknetz oder wirf sie auf freier Strecke nicht auf Bahnhöfen zum Fenster hinaus. 3. Rauche nur da, wo es erlaubt ist! Zum Ablegen der Asche benutze die hierfür vorgesehenen Aschbecher: wirf die Asche nicht auf den Boden! 4. Benutzest du den Abort, so verlasse ihn so, wie du ihn zu finden wünschest. Verschwende beim Waschen nicht das Wasser, nimm nur soviel, wie du unbedingt gebrauchst! Die mitgeführte Menge Wasser reicht nur für den notwen­digsten Bedarf aus. 5. Beschädige nicht die Wagen und be­schmiere nicht dis Wände! 6. Unterstütze das Zugpersonal bei Feststellung der Uebeltäter.

Erhebungen in der Erwerbslosenfürsorge. Nach dem Gesetz vom 25. Juni d. I. und den dazu erlassenen Vor­schriften der Reichsarbeitsverwaltung sind in der Zeit vom 10. bis 20. Juli über die Wirkungen, die sich aus einem Lohnklassensystem in der Erwerbslosenfürsorge ergeben würden, bei den letzten Arbeitgebern der am 2. Juli 1926 Unterstützung beziehenden Erwerbslosen Erhebungen an­zustellen.

Warnung vor Werbern für die Fremdenlegion. In Völk­lingen an der Saar fielen znU junge Arbeiter französischen Werbern für die Fremdenlegion in die Hände. Sie wurden betrunken gemacht und dann nach Metz verschleppt, nach­dem sie einen Vertrag auf 5 Jahre unterschrieben hatten. Einem der Verschleppten gelang es, durch einen Brief seinen Angehörigen Mitteilung über ihr Schicksal zu machen.

Die amerikanischen Einwanderungsankeile. Für das am 1. I»li begonnene Einwanderungsjahr bleiben nach einer beute veröffentlichten Bekanntmachung des Arbeitsministe- riums die Einwanderunosanteile tür die einzelnen Länder die

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Reichen wie im Vorjahr. Damit beträgt der Anteil für Deutschland 51227.

Bauernregeln für den Juli. Der Landmann begleitet den Juli mit einer Reihe von Sprüchen und Wetterregeln; eine Auslese davon sei hier gegeben: Die Julisonne arbeitet für ,wei. WoZ der Juli nicht kocht, kann der September nicht ^braten. Im Juli muß vor Hitze braten, was im September soll geraten. Juliregen nimmr den Crntesegen. Im Juli warmer Sonnenschein, macht alle Früchte reif und fein. Im Juli kühl und naß, macht Scheuer leer und Faß. Wechselt im Juli stets Regen und Sonnenschein, so wird die Ernte im nächsten Jahr reichlich sein. An St. Kilian (8. Juli) säe Wicken und Rüben an. Am Margaretentage (20. Juli) ist Regen eine Plage. Werfen die Ameisen am Annatag (26. Juli) höher auf, so folgt ein harter Winter drauf. Regnets zum Juli hinaus, so guckt der Bauer nicht gern aus dem Haus. Vinzenzens (19. Juli) Sonnenschein, lullt die Fässer mit Wein.

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Effrinqen, 7. Juli. Jubilar. Herr Fr. Da üble, ge­bürtig von hier, 1. Zuschneider der Fa. Wilh. Bleyle, Stuttgart, feierte in seltener Frische und Arbeitsfreudigkeit sein 25jähriges Geschäftsjubiläum. Als Anerkennung für seinen Fleiß wurde er vonseiten seines Arbeitgebers, sowie von den Angestellten und Arbeitern der Fabriken Stuttgart, Ludwigsburg und Bracken­heim überreichlich beschenkt und sein Arbeitszimmer herrlich mit Blumen geschmückt. Von der Handelskammer Stuttgart wurde ihm die Ehrenurkunde überreicht.

Altingen, 7. Juli. Ein eigenartiger Anfall erreignete sich letzten Dienstag im hiesigen Ort. Ein Mädchen von hier wollte über Feld radeln, war aber als Anfängerin noch nicht recht Herr über ihr Vehikel. Als sie nun einem mit zwei Kü­hen bespannten Fuhrwerk Vorfahren wollte, stüzte sie direkt vor den Kühen. Diese konnten nicht augenblicklich halten, liefen daher über sie weg und so wurde ihr ein Fuß abgedrückt; auch ging ihr Rad in Trümmer.

Aus aller Welt

Der Luftweg DeutschlandAmerika. In Reikjaoik (Is­land) ist eine Anzahl deutscher Fachwissenschaftler unter Dr. Damneyer und Dr. Georgi aus Hamburg eingetroffen, um die Witterungsverhältniffe im Eismeer zu untersuchen- Man nimmt an, daß es sich um Vorstudien zu der Verwirklichung von Dr. Georgis altem Plan handelt, eine Luftverbindung zwischen Hamburg und Amerika über Scapa Flow, die Färöer, Island und Kap Farervell an der Südspitze von Grönland zu schaffen.

Der Pokemkinfilm ln Baden. Auf eine Anfrage im ba­dischen Landtag wegen der polizeilichen Zulassung des bol­schewistischenPotemkinfilms", der eine Verherrlichung der bolschewistischen Revolution darstelle, erklärte Innenminister Remmele, daß für ein polizeiliches Verbot kein Grund vor­liege. In England und in den Vereinigten Staaten ist der Film verboten.

Er bleibt wieder. General Andrews, der oberste Leiter der Regierungsmatznahmen gegen den Alkohol in Amerika, hat sein Rücktrittsgesuch wieder zurückgezogen.

Entdeckung einer Wikingerinfchrifk. Aus Newyork wird gemeldet: Bei Spojane im Staat Washington wurde ein Äavablock mit einer Runenmschrift gefunden, die der nor- wegifche Professor Obsjone entzifferte. Die Inschrift besagt, daß dort vor etwa 1000 Jahren eine kleine Gruppe Wikinger« gelandet sei und einen schweren Kampf mit den Indianern zu bestehen hatte. Der Zugang zu dem Grab, in dem die Gefallenen bestattet wurden, ist noch sichtbar. Die Ge-, lehrten von Sithonian Institut und der Universität Harward bezweifeln die Richtigkeit der Ausdeutung der Runeninschnst. Bisher sind alle Versuche, zu beweisen, daß die Norsen jen­seits der großen Seen gelangten, fehlgeschlagen.

Eine vorgeschichtliche Stadt aufgegraben. Bei Aus­grabungen in der Nähe von lisfatow, 7 Kilometer von Odessa» wurden die Neste einer vorgeschichtlichen Stadt gefunden, die ein Bindeglied zwischen der vorgeschichtlichen ukrainischen Tripoliskulkur und der geschichtlichen griechisch-szythischen Zeit des nördlichen Schwarzmeer-Gebleks darstellen soll.

Vertreibung der russischen Gutsbesitzer. Die Sowjet­regierung hat die Vertreibung der letzten noch auf ihren Gütern hausenden Gutsbesitzer verfügt. Es handelt sich nur noch um 2800 Familien, die zusammen die verhältnismäßig kleine Fläche von 40 000 Hektar Land bewirtschaften. Die Familien müssen die Grenzen des Gouvernements, in dem sie lobten, verlassen. Als Grund wird angegeben, daß die Bauern möglicherweise durch ihre frühere Herren ungün­stig beeinflußt werden könnten.

Fälschung von Versicherungsmarken. Vier Buchdrucker und ein Postangestellter in München taten sich zusammen, um falsche 12 Mark-Marken der Angestelltenversicherung im Betrag von 132 000 -K herzustellen. Der Postangestellte wollte sie dann an seinem Schalter in den Verkehr bringen. Ein anderer Postbeamter entdeckte den Betrug und erstattete Anzeige. Die Bande wurde verhaftet.

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Keine Bubikopfsteuer. In Landau an der Isar wurde in der lehken Stadlratssitzung eine Bubikopfsteuer von fünfzig Mark zur Stärkung des Stadtsäckels beantragt. Der Stadt- rak ging aber über den Antrag zur Tagesordnung über mit der Begründung, daß sich jedes Mädchen die Haare schnei­den lassen könne, wie es wolle.

In einem Sigmaringer Kaffeehaus wurde ein Seroier- scäulein, das schon drei Iabre im Haus ist, sofort entlassen, weil sie sich einen Bubikopf Halle scheren lassen.

Letzte Rachrichte«

Urlaub des Reichspräsidenten.

Verli», 9. Juli. Wie die Morgenblätter melden, beabsichtigt Reichspräsident von Hindenburg, sich etwa Mitte August auf einige Wochen nach Oberbayern zu begeben, wo er in völliger Zurückgezogenheit auf einem Landsitz seine Ferien verbringen wird.

Der Prozeß gegen de» deutschen Eigentumsverwalter Miller.

Nerv-Pork, 9. Juli. Die Hauptgerichtsverhandlung in der Daughtery, in dem der ehemalige deutsche Eigen­tumsverwalter Miller wegen Entgegennahme von Bestechungs­geldern angeklagt ist, ist auf 7. September festgesetzt worden.

Das englische 8 Stnndengesetz in Kraft.

Berlin, 9. Juli. Wie die Morgenblätter aus London melden, wurde das 8 Stundengesetz für den Bergbau in 3. Lesung im Oberhaus angenommen und erhielt die könig­liche Bestätigung.

Bor der Beendigung des Antwerpener Haseuarbeiterstreiks.

Antwerpen, 9. Juli. Nach einer neuen Intervention des Oberbürgermeisters von Antwerpen haben die Gewerk­schaftsführer die neuen Angebote der Reeder angenommen, die eine Erhöhung der Löhne um 4 Franken vorsehen, wenn die Arbeit am Freitag wieder geschlossen ausgenommen wird. Der Lohn ist somit auf 40 Franken für den Tag festgelegt. Der Streik würde damit zu Ende sein. In einer großen Versammlung, die gestern abend stattfand, haben die Hafen­arbeiter beschlossen, die Arbeit am Freitag wieder aufzu­nehmen.

Reise Primo de Riveras «ach Paris

Madrid, 9. Juli. Primo de Ribera reist am Sonn­tag nach Paris, um als Gast der französischen Regierung an der großen Parade am 14. Juli teilzunehmen und den französisch-spanischen Vertrag zu unterzeichnen. Vorher wird Primo de Rivera zum Empfang des spanischen Königspaares nach Calais fahren, das aber auf der Rückreise nach Madrid keinen Aufenthalt in Paris nehmen wird.

Eröffnung des internationalen Exportinstituts in Rom.

Rom, 9. Juli. Gestern wurde in Rom in Gegenwart Mussolinis, aller Minister und prominenter Persönlichkeiten aus Industrie, Wirtschaft und Handel das neue Export­institut eröffnet.

Der Frank notiert gegen da» Pfund 189,8.

Paris, 9. Juli. Der gestern veröffentlichte Börsen­bericht der Bank von Frankreich weist eine Steigerung der Vorschüsse an den Staat um 350 Millionen auf. Der Geldnotenumlauf ist in dieser Woche von 53,9 Milliarden auf 54,8 Milliarden gestiegen. Die Vorschüsse an den Staat betragen 37,7 Milliarden. Der offizielle Schlußkurs des Frank notierte für das Pfund 189,8 und für den Dollar 39.01.

Hagelfchlag in Schlesien.

Troppau, 9. Juli. In einigen Gemeinden des Trop- pauer Gebiets ist ein starker Hagelfchlag niedergegangen, der die Emte bis zu 50°/» vernichtete. Gleichzeitig ist in den umliegenden Tälern ein Wolkenbruch niedergegangen, durch den viele Gemeinden Schaden erlitten.

Handel «nd Volkswirtschaft

Berliner Dollarkurs. 8. Juli. 4.20.

Kriegsanleihe 0,48214-

Franz. Franken 187 zu 1 Pf. Sk., 38.60 zu 1 Dollar.',' "

Belg. Franken 196.50 zu 1 Pf. St.

Berliner Geldmarkt, 8. Juli. Tägl. Getd 56 v. H., MoncktS» geld 5,66,5 v. H., Privatdiskont 4,625 bezw. 4L v. H., Wort­wechsel 5 0 . H.

Reichsbankdiskont 6, Lombard, 7, Privat 4,5 v. H.

Ein Reichsobstwemgeseh gefordert. Der Reichsregierung winde von sämtlichen pfälzischen Weinfachoerbänden, Weinhandels- und Winzergenossenschaften «ine Entschließung überreicht, in der ge­fordert wird, baldigst ein Reichsobftweingesetz vorzutegen, da »«r dadurch der Weinfälschung nachdrückkichst begegnet und Vfe Nöte des Weinbaus gemildert werden 'könnten. Die Erfassung eines solchen Gesetzes wird auch mit Rücksicht auf di« gu er­wartende ungewöhnlich groß« Obsternte als dringlich bezeichnet.

Für die notleidende Parze llarmronusaktur. Der sächsische Land­tag bewilligte einstimmig 2,25 Millionen Mk. Betriebsoorschüsj« für di« Meißener Porzellanmanufäktur, um dem altbcrühmteir Unternehmen über die durch die Avsahkrife >hervorgerufenen Schwierigkeiten hinwegzuhelfen.

Der Aufwertungsstock der Alten Stuttgarter. Bei der Stutt­garter Lebensversicherungsbank a. G. (Alte Stuttgarter) betaust sich der Aufwertungsstock der alten Markoersicherungen jetzt auf 65 160 915.68 RM. Neben dem Aufwertungsstock ist bereits ein« Zinsrückloge von 657 185.69 RM. angesammelt. Di« bedeutend« Wertsteigerung gegenüber dem Stand von Ende 1924 (18 Millionen RM.) ist auf das Aufwertungsgesetz vom 16. Juli 1925 und das Anleiheabiösungsgesetz vom gleichen Tage zurückzuführen. Der endgültige Wert der aufgewerteten Vermögensmasje läßt sich jedoch heute noch nicht mit Sicherheit übersehen, da zahlreiche Anträge von Hypothekenschuldnern auf Herabsetzung der Aufwertung und Einsprüche gegen eine Aufwertung kraft Rückwirkung noch schweben.

Gewaltiger Verlust Englands durch d«n Bergarbeiterstreik. Djx LondonerWestminster Gazette" berechnet, daß der englischen Nation durch den Bergarbeiterstreik feit 1. Mai nahezu 500 Millio­nen Pfund Sterling (über 10 Milliarden Goldinark) verloren ge­gangen seien.

Die Zahl der Arbeitslosen in England betrug in letzter Woche 1838 600, das sind 334 457 mehr als zur selben Zeit des Bor- jährs. Die streikenden Bergarbeiter sind in dieser Zahl nicht ein­gerechnet.