Sette 3 — Nr. 1S1
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
Freitag. 2. Juli LS2«
Aus Stadt und Land
Nagold. 2. Juli 1926.
Der Mensch wird erst seines Geistes, seines Körpers und seiner Zeit Herr, wenn er sich an die möglichst mäßigste Lebensart gewöhn! hat.
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Polizeibericht.
Körperverletzung. Gestern nachmittag kam es in einer hiesigen Wirtschaft zwischen dem Wirt und einem Gast ohne Veranlassung zu einer Schlägerei, wobei der Wirt bar jeden Grundes dem Gast einen Schraubenschlüssel mehreremale derart aus den Kopf schlug, daß dieser blutüberströmt zusammenbrach und seine alsbaldige Verbringung durch die Polizei ins Bezirks- trcmkenhaus notwendig machte. Lebensgefahr besteht nicht.
Unfall. Gestern nachmittag wurde ein auswärtiger, bei einem hiesigen Betrieb beschästigier Fuhrknecht, auf der Insel von einem Pferd so u, glücklich aus die Magen- und Brust- aegend geschlagen, daß dieser in das Bezirkskrankenhaus verbracht werden mußte. Die Art der Verletzung wird erst die Untersuchung ergeben. Deshalb Vorsicht bnm Umgang mit fremden Pferden.
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Das Barfuszgehen. Kinder sind zu beneiden, wenn sie barfuß gehen dürien, weil sie damit einen außerordentlich wertvollen Gesundheitsschatz erwerben. Die Gesundheit des Zentralnervensystems (Gehirn und Rückenmark) hängt zu einem großen Teil von der Zuleitung der normalen Reize ab. Die Sonnenstrahlen z. B., die auf der Haut jenes wohlige Gefühl erzeugen, das kalte Wasser, dessen belebende Wirkung beim Baden, bei der Abwaschung, besonders nach stärkeren Anstrengungen so deutlich zu spüren ist. üben aus die Hautnerven einen fühlbaren Reiz aus, der dann weiter nach Gehirn und Rückenmark geleitet wird. Solche Reize braucht das Nervensystem, und es kann daher nicht feine normale Kraft bewahren, es muß erkranken, wenn ihm die naturgemäßen Reize nicht zugeleitet werden. Vor allem gibt es kein besseres, ableitendes, beruhigenderes Mittel sür die Kopfnerven als das Barfußgehen. Es geht sich weit leichter barfüßig als beschuht, und man wird nach einem Barfußmarsch trotz geringerer Anstrengung einen regeren Appetit verspüren und besser verdauen, als nach einem Marsch in Schuhen und Strümpsen. Der Fuß ist das in der naturgemäßen Pflege am meisten vernachlässigte Glied am menschlichen Körper und den wohltätigen Einwirkungen von Luft, Licht und Sonne das ganze Jahr, bei vielen sogar ras ganze Leben hindurch entzogen.
Glühwürmchen. An den Waldrainen sieht man jetzt abends unter Hecken und Büschen die Glühwürmchen ausleuchten, oft zu Hunderten auf einmal. Das eigenartige Flimmerlicht, das diese Tierchen vermöge eines besonderen Leuchtapparats am Hinterleib ausstrahlen, ist auf die kurze Zeitspanne um Ende Juni bis Anfang Juli herum beschränkt und dient den Tiaren als Anreizmittel für Vermehrungszwecke. Welchem chemischen Stoff der Leuchtapparat sein Licht verdankt, hat die Wissenschaft bisher nicht seststellen können, man geht jedoch kaum fehl in der Annahme, daß es sich um phosvhorartige Substanzen handelt, die mit der Nahrung ausgenommen bzw. aus dieser im Verdauungsorgane gebildet werden. Aehnliche Leucht- oorrichtungen kennt man bekanntlich auch bei den Quallen der südlichen Meere und be ieinigen Exemplaren von Tief- seefischen.
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Calw, 29. Juni. Aus der Amtsversammlung. Im
Verlause der am letzten Samstag stattgefundenen Amtsversammlung machte der Vorsitzende die Mitteilung, daß aus dem Jahr 1925 noch 200000 Steuern nicht eingegangen seien. Diese Rückstände bedeuten für die Verwaltung einen großen Uebelstand. Die Ortsvorsteher seien daher gezwungen, energisch vorzugehen und die Steuern beizutreiben. — Einen größeren Raum in den Verhandlungen nahm der Antrag des Bezirksrats betreffend Anschaffung eines Krankentransportautos ein. Mit allen gegen drei Stimmen wird der Bezirksrat zur Anschaffung eines Autowagens ermächtigt. — Der Etat des Krankenhauses schließt in Einnahmen und Ausgaben mit 125000 »iil ab; es ergibt sich somit kein Abmangel. Täglich werden durchschnittlich 85 Kranke verpflegt, der einzelne Kranke komme auf 3,96 zu stehen. Für Verköstigung werden 51000 ^ ausgegeben. — Tie Einnahmen der Amtskörperschaft betragen 353460 und zwar aus dem Amtskörperschaftsvermögen 6873 und aus der Verwaltung 346587 ^ik. Die Ausgaben belaufen sich auf 639460 ^k. Die Hauptposten sind: Umbau der Wanderarbeitsstätte, Zinsen an die Girozentrale, Aufwertung der Oberamtssparkasseneinlagen (weitere 10 000 Ergänzung des Betriebskapitals, Umlage des Landarmenverbandes, Beiträge für Schulen, für Bezirksfürsorgeoerband, für Jugendamt, sür Erwerbslosenfürsorge und für Straßenbauten an die Gemeinden Bergorte und Holzbronn. Der Abmangel beträgt 286 000 (gegenüber dem Vorjahr ein Mehr von 44135 Er soll gedeckt werden durch eine Amtskörperschaftsumlage von 270000 (im Vorjahr 240000 Der Rest mit 16000 wird auf das Restvermögen übernommen.
Stammheim, 29. Juni. Beerdigung. Am 27. d. M.
wurde Christian Schlichter, der frühere Besitzer des Friedensheims hier, beerdigt. Er wurde im Jahre 1876 geboren, wurde in Basel zum Missionar ausgebildet und bekleidete dann Stadtmissionarsstellen in Mannheim und Mittweida, von welch letzterer Stelle er krank in die Heimat zurückkehrte. 1905 übernahm er nach seiner Verheiratung das Friedensheim, das er zu hoher Blüte brachte. Hunderte von seinen Kurgästen genaßen in seinem Heim an Leib und Seele. Im Jahre 1918 sah er sich infolge Krankheit genötigt, sein Anwesen zu verkaufen, das an die Süddeutsche Vereinigung überging. Seit seinem Abgang von seinem Heim lebte er mit seiner ebenfalls leidenden Frau und seiner Tochter in der Miete. Im März d. I. erstand er sich das leergewordene Schwesternhaus, das er für seine Zwecke noch Herrichten durste. Die Gemeinde verliert an ihm einen geraden Charakter und einen vorbildlichen Christen.
Horb, 1. Juli. Neuer Sportplatz. Den Bernühungen des Turn- und Sportvereins ist es gelungen, von der Stadt einen besonderen Sportplatz zu erhalten. Die Mitglieder verpflichten sich, persönlich die Arbeiten zur spielfertigen Herstellung (Planierung, Auffüllung) zu übernehmen.
Freudenstadt, 1. Juli. Schwedische Forstmänner, welche sich zur Zeit auf einer wissenschaftlichen Exkursion durch Deutschland befinden, kamen, 68 an der Zahl, im Laufe des gestrigen Tags hier an. Ihre Reise ging über Rostock, Frankfurt a. M., Pforzheim, Baden-Baden, Freudenstadt. Heute früh sind die Herren mit Autos weitergereist.
Calmbach OA. Neuenbürg, 1. Juli. Geschleift. Beim Einfahren eines Heuwagens von Fabrikant Gauthier scheuten die Pferde oberhalb der Kellerschen Sägmühle. Der Fuhrmann verlor die Herrschaft über die erschreckten Tiere, die mit dem Heuwagen, auf dem die ganze Familie Rentsch- !er saß, durchgingen. Rentschler und seine Frau mit einem Mhrigen Knaben suchten vom Wagen herabzukommen, wurden dabei geschleift und mußten schwer verletzt zum Arzt gebracht werden. Am Kircheneck begegneten den Pferden zwei Motorradfahrer, die in Erkenntnis der großen Gefahr ihre Räder Preisgaben; eines lief in den Wagen hinein, wodurch dieser mit den Pferden zum Stillstand kam, ohne weiteres Unheil anzurichten. Das Motorrad wurde dabei allerdings vollständig zertrümmert.
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LestiZI «las kunäament eines aukstrebenüen Unternekmens
Aus aller Welt
Die Oderschifsehrl wurde am 1. Juli wieder aus-
^ :.ommen.
Neuer Flug Paris — Newyork geplant. Der ameri- !> nische Fliegerosfizier Noel Davis beabsichtigt, am 15.
üi auf einem Riesensokker-Eindecker den Flug Paris . .nvyork zu versuchen.
Weitfliegen zwischen Flugzeug und Taube. Auf einer " recke von 50 englischen Meilen fand in Newyork ein , sttfliegen zwischen Flugzeug und Brieftauben statt, um tzustellen, wer von den beiden schneller sei. Obgleich i : Tauben in gerader Linie siegen, kam das Flugzeug , ..tzdem um 3 Minuten früher an.
Aulodroschkenbrand. In Berlin stießen auf der Groß- i erenbrücke zwei Autodroschkcn zusammen, von denen die ;e infolge einer Benzinexplosion in Brand geriet. Die ;,ei Wageninsassen erlitten schwere Verletzungen.
Ileberfall am Hellen Tage. Mittwoch nachmittag wurde sin Kassenbole der Landsbank im Flur des Landsbank- . uses von einem Räuber überfallen und lunch einen Schuß wer verletzt. Es gelang jedoch dem Aiwrc ' nicht, ihm - Aktentasche mit >^e!d zu entreißen. D. mutmaßliche
-..ter wurde verhaftet. __
Die ägyptische Augenenkzündung. In dem Rothenburg
> T- benachbarten Weiler Wolfkreut erkrankte kürzlich ein l-enstknecht an der ägyptischen Augenentzündung, so ge-
> nnt, weil bei dem Kriegszug Napoleons I. nach Aegypten l ssen ganzes Heer von der Krankheit befallen wurde. Der 5 anke wurde sofort in eine Klinik nach Würzburq oerbracht. ' a aber die Krankheit ansteckend ist und unheilbare Blind- i it zur Folge hat, wurden durch den Oberamts- und Schul- - >,t die Augen der Kinder untersucht und Maßregeln gesoffen, die eine Weiterverbreitung der Seuche verhindern.
Die Erdbebenkatastrophe auf Sumatra. Mittwoch morgen wurde in Padang ein neuer kräftiger Erdstoß wahrgenommen. Die Bevölkerung, der sich eine große Panik bemächtigte, flüchtete in großer Hast aus dem Bereich der Stadt. Um Mitternacht war in der Stadt Solok eine Feuersäule über dem Vulkan Palang wahrgenommen worden. In Port van der Capellen ist das Gefängnis eingestürzt, wobei verschiedene Gefangene getötet wurden.
Die Herkunft des Filderkrauls. Wo das Filderkraut herkommt, verrät uns der Briefkasten der „Dresdener Neuesten Nachrichten", wo am 21. Juni zu lesen ist: „Fildersauerkraut ist ein ganz besonders feines Sauerkraut, das in der Gegend von Echternach in Luxemburg gemacht wird. Dazu wird ein besonderes Kraut verwendet, das nicht, wie das unsere, runde, sondern spitze Köpfe hat. Diese geben beim Schneiden besonders lange Fäden. Wegen einer Bezugsquelle wirst du dich am besten an den Gemeinderat in Echternach wenden." Nein, Nein! Der Zeppelin ist nicht bei Echternach in Luxemburg verunglückt, sondern bei Echterdingen auf den Fildern. Unsere Filderbauern können sich aber freuen, wenn schon jetzt im fernen Sachsenland Interesse für ihr „besonders feines Kraut" vorliegt. Da gibt's Heuer hoffentlich ein einträglicheres Krautjahr als Anno 25.
Letzte Nachrichten
Glückwunschtelegramm Dr. Marx an Enno.
Berlin, 2. Juli. Reichskanzler Dr. Marx hat an den früheren Reichskanzler Cuno, z. Zt. in New-Aork, anläßlich seines 50. Geburtstages ein Telegramm gerichtet, in dem er namens der Reichsregierung seinem Amtsvorgänger die herzlichsten Glückwünsche ausspricht.
Jum Beschluß
der sozialdemokratischen Neichstagsfraktion.
Berlin, 2. Juli. Der Beschluß der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion, die Fürstenvorlage abzulehnen, wird von den Blättern allgemein als ein Angstprodukt von den Kommunisten bezeichnet. Ueber die Konsequenzen, die sich aus der neuen Lage, die sich aus dem nunmehr sichern Scheitern der Regierungsvorlage ergeben, werden die verschiedensten Vermutungen geäußert. Mit einer Auflösung des Reichstags wird allgemein nicht gerechnet, weil dadurch keine Aenderung der Mehrheitsverhältnifse und der Lage herbeigeführt würde. Die Vermutung, daß die Regierung ein Ermächtigungsgesetz Vorschlägen werde, das sie in den Stand setzen solle, von sich aus ein Reichssondergericht einzusetzen, hat nach der „Täglichen Rundschau" wenig Aussicht, da sich dieser Vorschlag auch schwerlich mit einfacher Mehrheit durchführen ließe. Auch die Aussichten eines Ermächtigungsgesetzes für die Länder werden von den Blättern ungünstig beurteilt. Klarheit über die Konsequenzen vermag erst die heutige Kabinettssttzung zu bringen.
Der BorwSrls z« dem Beschluß der Sozialdemokraten.
Berlin, 2. Juli. Der „Vorwärts" schreibt in einer längeren Rechtfertigung des Beschlußes der Fraktion: Ausschlaggebend für die Fraktion sei der Gesichtspunkt gewesen, daß Regierung und Regierungsparteien eine Vertrauenskrise heraufbeschworen haben. Die Regierung habe gestern gedroht, im Falle der Ablehnung, das Sperrgesctz zurückzuziehen und damit den Fürstenforderungen freien Lauf zu lassen. Ein solcher Schritt würde die Krönung der undemokratischen Haltung sein, die die Regierung und die Regierungsparteien bisher gezeigt hatten.
Unterhauserklärung über die Mandate
Berlin, 2. Juli. Wie die Morgenblätter aus London melden, verwies auf eine Anfrage eines Mitgliedes über die Möglichkeit der Zuweisung kolonialer Mandate an Deutschland im Unterhaus Locker-Lampson auf eine früher gegebene Antwort. Ein konservatives Mitglied fragte, ob man Deutschland klar und deutlich gesagt habe, daß es kein bereits existierendes Mandatsgebiet erhalten werde. Lampion erklärte, Deutschland sei noch nicht Mitglied des Völkerbundes. Sobald es Mitglied sei, sei es ein wirklicher Kandidat für Mandate. Wedgewood-Ben (Liberaler) fragte, ob Lampson der Meinung sei, daß Mandate auf ewige Zeiten übertragen würden. Es erfolgte keine Antwort.
Der Reichstag hat gestern die Verlängerung des Sperrgesetzes zur Fürstenabfindung in erster und zweiter Lesung angenommen.
Es heißt, die sozialdemokratische Fraktion des preußischen Landtags wünsche, daß die Reichstagsfraktion dem Abfindungsgesetz zustimme.
Handel und Bolkswirtfchast
Berliner Dollarkurs. 1. Juli 4.20.
Kriegsanleihe 0,465.
Franz. Franken 180 zu 1 Pfd. St., 32.67 zu 1 Dollar.
Belg. Franken 173.50 zu 1 Pfd. St.
Berliner Geldmarkt, 1. Juli. Geld auf einige Tage 6,5 o. H., Pnoatdiskoril 4,625 bzw. 4,5 o. H., Warenwechsel 5,25 v. H.
Die Reichsindexzisser sür die Lebenshaltungskosten (Ernährung, Wohnung, Heizung, Beleuchtung, Bekleidung und „sonstiger Bedarf") beläuft sich nach den Feststellungen des Statistischen Reichsamts für den Durchschnitt des Monats Juni auf 140,5 gegen 130,9 im Vormonat. Sie hat sich sonach um 0,4 v. H. erhöht. Bei len Ernährungsausgaben konnten Preissteigerungen sür Kartost feln und Fleisch durch die in der ersten Monatshälft« noch nachgebenden Preise für Milch und Milcherzeugnisse zum Teil ausgeglichen werden. Die Ausgaben für Wohnung haben sich in einzelnen Teilen des Reiches weiter erhöht.
Wechsel- und Scheckzinsen. — Handelsverkehr mii Indien. Di« Handelskammer Stuttgart schreibt: Nachdem der Reichsbankdiskontsatz auf 6,5 v. H. herabgesetzt ist, betragen die Wechsel- und Scheck- zinsen vom 20. Juni 1926 ab nur noch 8,5 v. H. jährlich. — Italien har ein Verbot zur Diskontierung von Lire-Wechseln erlassen: diese Maßnahme beunruhigt auch den deutschen Exporthandel, wie aus Anfragen bei der Kammer hervorgeht. Es sei deshalb bemerkt, daß infolge dieser gesetzlichen Neubestimmung zunächst nichts anderes übrig bleibt, als daß der deutsche Exporteur und Lieferant von seinem italienischen Abnehmer Markakzepte verlangt oder gegen Kasse liefert. Einzelfragen werden zurzeit noch geklärt.
Die italienische Ausfuhr nach Deutschland. In einem Bericht über die italienische Ausfuhr schreibt der „Lavoro" in Genua, >aß Deutschland das wichtiaste Land üir die itaOeniicbe Ausiukr sei. Ob jedoch Italien sich in dieser Stellung auch im neuen Jahr werde behaupten können, sei zweifelhaft. Jedenfalls beweisen die Ziffern des Außenhandels Italiens die große Bedeutung, welche der deutsche Markt für Italien habe und Italien müsse sich anstrengen, damit ihm dieser Markt erhalten bleibe und immer günstiger werde.
Stuttgart, 1. Juli. Iugosi. Die 15. Jugosi-Fachmess« für die Juwelen-, Uhren-, Gold-, Silber- und Metallwarenbranch« findet vom 20.—24. August 1926 im Stuttgarter Handelshof statt.
Märkte
Stuttgarter Schlachtviehmarkt, 1. Juli. Dem heutigen Markt waren zugetrieben: 15 Ochsen, 15 Bullen, 60 Jungbullen, 63 Jungrinder, 34 Kühe, 414 Kälber, 540 Schweine und 1 Ziege, di« sämtlich verkauft wurden. Verlauf des Marktes: belebt.
dcdien: ousgemästele Tiere vollfleischlge Tiere > '
fleiichige Tiere 44—bl
gering genährte Tiere —
Sollen: ausgemästet« Tiere vollfleischlge Tiere 1
fleischig« Tiere 46—bü
gering genährte Tiere —
jungrlnder: ousgem. Rinder )-- vollfleischlge Rinder fleischige Rinder 48—53
gering genährte Rinder 43—47
tühe: ausgemästet« Kühe oollfkischige Kühe 3b—48
fleischige Kühe 22—34
gering genährt« Kühe lb—20
Kälber: feinste Most- n. beste
Saugkälber 72 —75
mittlere Mast- und gute Saugkälber 66-71
geringe Kälber 54-64
Schafe: Mastlämmer u. iüntz. Hämmel
Weidmostschase geschlachtet mit Kopf «0-84
vollfleischlge, Schafvleh ge. schlachtet mit Kopf —
Schweine: über 240 Pfund: 80—81 von SW—340 Pfd. 80-81
dto. von 160—Lüv Pfd. 79
dto. fleisch.v. 120-180Pfd.» — dto. unter 120 Pfd Sauen —
Heilbronn, 30. Juni. Schlachtviehmarkt. Zufuhr 1 Bullen, 65 Jungrinder, 14 Kühe, 44 Kälber, 100 Schwein«. Erlös aus je 1 Ztr. Lebendgewicht: Bullen 1. 48, Iungrinder 1. 52—53, 2. 43 bis 48. Kühe 1. 22—32, 2. 16—22, Kälber 1. 74—7«, 2. 70—73, Schweine 1. 75—77, 2. 72—74 Mark. Marktverlauf: mäßig belebt.
Schweinepreise. Riedlingen: Milchschweine 30 bis 40, Mutterschweine 210—240, Läufer 70. — Waldsee: Ferkel 22 bis 37 Mark das Stück.
Dom Wein. Eine sehr zahlreich besuchte Weinversteigerung hielt der Winzerverein in Wochenheim ab. Diese Versteigerung muß als eine der besten der letzten Zeit bezeichnet werden. Die 24er Weißweine kosteten durchschnittlich 1500 RM., die 25er Weißweine erreichten Preise von durchschnittlich 1490 RM., die 21er Flaschenweine kamen auf 2.80—4—5.10 RM. sür die Flasche. Die 24er Flaschenweine wurden zu 1.80 RM. di« Flasche verkauft. Das Weingut Geh. Rat Lichtenberg-Wachenheim hielt einen freihändigen Verkauf ab. Die 24er Weißweine kosteten 1500 bis 2300 RM., die 25er Naturweihweine 1400—2200 RM.
Gestorbene:
Althengstett: Karl Söll, Landwirt, 47 I.
Bildechingen: Wilh. Gfrörer, 78 I.
Freudenstadt: Karl Gaffer, Sägewerksbesitzer, 43 I.
Da» Welker
Der Hochdruck im Norden hat sich weiter nach Osten gelagert and beherrscht die Wetkerlage. Unter seinem Einfluß ist für Sams- vg und Sonntag vielfach heiteres und trockenes, nur zu oer- ünzelten Gewitterstörungen geneigtes Wetter zu erwarten.