Sette 2 Nr. 1S1

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Freitag, 2 Juli 1S2«

megierungsparteeien versuchen anscheinend in der letzten Zeit die Zustimmung der Sozialdemokraten dadurch zu er- kaufen, daß sie weitgehend die Forderungen derselben in der Zollfrage anerkennen. Obwohl die Sozialdemokraten er­kennen. daß die Herabdrückung der Zölle und damit der Lebenshaltungskosten in weiten Kreisen der Bevölkerung die Sympathien für die Sozialdemokratie stärken würde, wol­len die Führer sich auf solch unsichere Politik nicht einlassen. Sollten sich die Sozialdemokraten in ihrer heutigen Frak­tionssitzung nicht zur Anahme des Fürstenkompromisses ent­schließe so ist damit zu rechnen, daß die für morgen fest­gesetzte Schlußabstimmung über das Gesetz ausgesetzt wird, da ja von vornherein seine Ablehnung feststeht. Von einer Verlängerung der Tagung des Reichstages bis Samstag oder Montag scheint man bis jetzt absehen zu wollen. Re­gierungsbeschlüsse zur dritten Lesung des Gesetzes liegen nicht vor-

Reichswirtschaslsminisler Dr. Curtius über die Russen- Kredite

Berlin, 1. Juli. Im Haushaltsausschuß des Reichstags erklärte Reichswirtschaftsminister Dr. Curtius zu den Russenkrediten: Die Beweggründe, die die Regierung zur Ausnahme und Ausgestaltung des Projekts bewegten, lägen in der Hauptsache darin, daß man die Absatzschwierigkeiten der deutschen Produktionsmittelindustrien durch Exportstei­gerung mildern und zugleich die Wirtschaftsbeziehungen zur Sowjetunion weiter festigen und fördern wollte. Die Äk- !tion gliedert sich in zwei Abschnitte: in di« Garantie der öffentlichen Hand und die auf Grund dieser Garantie vor- gunehmenden Finanzierungen. Die Finanzierung ist nach dem Projekt den Privaten zu überlassen. Dr. Curtius stellte fest, daß es vor einigen Tagen gelungen sei, die Verhand­lungen über die Banksätze zu einer Einigung zu führen. Maßgebend soll der jeweilige Reichsbanksatz zuzüglich 1 v. H. Zinsen und 1,9 v. H. Provision sein, beim gegenwärtigen Stand des Reichsbanksatzes also 9,4 v. H. Der Ausschuß nahm dazu einen Zusatzantrag an, der die Reichsregierung ermächtigt, von dem Betrag von 10 Millionen Reichsmark, der von der allgemeinen Garantiesumme abgezweigt ist, den auf die in Rußland konzessionierten Deutschen entfallenden Unteil von 5 Millionen allgemein zum Zwecke der Förde­rung der deutschen Konzerne inRußlandzu verwenden.

Württemberg

Die Einweihung der Nebenbahn GöppingenBall

Göppingen und sein Hinterland hatte einen Freudentag. Am 1. Juli wird die Nebenbahn GöppingenVoll dein Verkehr übergeben und heute wurde sie in feierlicher Weise eingeweiht, nach siebenjähriger, längere Zeit unterbrochener Bauarbeit. Alle Bahnhöfe der neuen Bahnlinie waren reich geschmückt. Staatspräsident Bazille machte der Stadt Göppingen heute den ersten Besuch. Um 1105 Uhr traf ein Sonderzug von Stuttgart ein, der in mehreren Wagen die auswärtigen Teilnehmer an der Einweihung brachte, unter denen sich außer dem Staatspräsidenten noch die Minister Beyerle, Dr. Dehlinger, Präsident Körner und Vizepräsi­dent Pflüger als Vertreter des Landtags, Reichsbahnpräsi­dent Dr. Sigel und zahlreiche Beamte der Reichsdahn- birektion Stuttgart, sowie Oberbürgermeister Dr. Lauten­schlager als Mitglied des Landeseisenbahnrats befanden. Oberamtmann Feurer und Oberbürgermeister Hartmann empfingen die auswärtigen Gäste und geleiteten sie zum Rathaus, wo zunächst eine Festsitzung stattfand. Im An­schluß wurde im Zimmer des Oberbürgermeisters ein kleiner Imbiß eingenommen, worauf man sich zum Bahnhof begab. Um 11.50 Uhr setzte sich der S o n d e r z u g, der inzwischen schön geschmückt worden war, nach Voll in Bewegung. Aus allen Stationen, Holzheim, St. Gotthard-Jurawerk, Schlat, Eschenbach, Heiningen und Dürnau, wurde zu kurzen Emp­fängen Halt gemacht. Die Schultheiße begrüßten den Staats­präsidenten, der jedesmal dankend antwortet.^ Schulkinder und die Bevölkerung standen auf den Bahnhöfen. In St. Gotthard-Jurawerk wurde der Staatsvräsident von dem

Direktor der Jurawerke Jllig begrüßt. Vejonvers fefmcy gestaltete sich schließlich der Empfang auf der letzten Station Voll. Dort überreichte ein Mädchen mit einem sinnigen Ge­dicht dem Staatspräsidenten einen Rosenstrauß. Auch hier wurde der Staatspräsident durch den Ortsvorsteher Schult­heiß Wittlinger aufs herzlichste begrüßt. Nach der Be­grüßung auf dem Bahnhof begab man sich in feierlichem Zug zum Gasthos zurPost", wo das gemeinschaftliche Mittagessen eingenommen wurde. Nach dem Festessen, das einen sehr schönen Verlauf nahm, wurde noch dem Bad Voll ein Besuch abgestattet. Der Staatspräsident und die anderen auswärtigen Gäste fuhren um 6.20 Uhr von Voll nach Stuttgart zurück.

Aukkgart, 1. Juli. Die Bezirksleitung der Kommu­nistischen Partei Württembergs hat den früheren Reichs­und Landtagsabgeordneten Hans St etterwegen fort­gesetzter parteischädigender Tätigkeit" aus der Partei aus- geschlossen.

Bescheinigungsgebühr für Arbeiker-Wochenkarken. Eir

Erlaß des Ministeriums des Jnnernt leg den Gemeinder nahe, für die Bescheinigung der Anträge auf Ausgabe vor Arbeiter-Wochenkarten und Arbeiter-Rückfahrkarten für dir Regel keine Gebühr und eine solche nur ausnahmsweise dann anzusetzen, wenn dies nach den besonderen Umständen des einzelnen Falls gerechtfertigt ist.

^ Vom Tage. Die Persönlichkeit des im Wald beim Schattendreieck erschossen aufgefundenen jungen Mannes isi nunmehr festgestellt. Es handelt sich um einen 18 I. a. Ar­beiter aus Magstadt. In den Anlagen beim Leipzigei Platz brachte sich ein 25 I. a. Kaufmann in sebstmörderischei Absicht einen Schuß in den Kopf bei. Er wurde lebens­gefährlich verletzt nach dem Katharinenhospital übergeführt Vorgestern wurde im Neckar bei Obertürkheim von Ba­denden ein männlicher Leichnam gekündet. Er wurde als der seit 10 Tagen vermißte 25 I. a. ledige Fabrikarbeiter O L- von Rädern erkannt. L. ist am 20. Juni nachts in selbstmörderischer Absicht infolge Schwermuts in den Neckar gesprungen.

Aus dem Lande

Möhringen a. F., 1. Juli. Todesfall. Nach län­gerem Kranksein entschlief auf ihrem Wohnsitz am Sonnen- derg im Alter von 83 Jahren die bekannte und hochgeschätzte Malerin Frl. Anna Peters. Sie war die Tochter des trefflichen Malers Peters, dessen Blumenstücke seinerzeit in allen Zeitschriften erschienen und sich größter Beliebtheit erfreuten.

Hoheneck OA. Ludwigsburg, 1. Juli. Geländete Leiche. Aus dem Neckar wurde eine unbekleidete weib­liche Leiche gelandet, die etwa eine Woche lang im Wasser gelegen sein dürfte.

Erbstetten OA. Marbach, 1. Juli. Der Kopf ein­geklemmt. Der Lastwagen mit Anhänger der Stuttgar­ter Firma Werner u. Pfleiderer hatte den Auftrag, hier Most zu laden. Als auf dem Heimweg die Fässer verstaut waren, wollte man den zweiten Wagen, der in einiger Ent­fernung stand, abhängen. Dieser kam aber auf der ab­schüssigen Straße ins Rollen und fuhr auf den Vorderwagcn. Hierbei wurde dem Begleitsmann Christian Treiber von Stuttgart der Kopf zwischen beide Wagenwände eingeklemmt und zerquetscht. Der Tod trat sofort ein.

Brackenheim, 1. Juli. Hauptversammlung des Zabergäuvereins. Am 27. Juni fand imWald­horn" die erste, gut besuchte Hauptversammlung des vor ei­niger Zeit wieder ins Leben gerufenen Zabergäuvereins statt.

Böblingen. 1. Juli. Tödlich verunglückt. Bei einem Probeflug mit einer neuen Maschine ist ein Flugzeug der Deutschen Lufthansa bei der Landung in Brand gera­ten. Hierbei ist der Führer des Flugzeugs, Polizeioberleut­nant a. D. Bäder, tödlich verunglückt.

Tübingen, 1. Juli. Von der Universität. Die Naturwissenschaftliche Fakultät ernannte Professor Dr. Erich Adickes an feinem 60. Geburtstag zu ihrem Ehrendoktor. Die Physikerschaft wird Professor Dr. Walther Ger- lach, der einen an ihn ergangenen Ruf nach Berlin ab­gelehnt hat, einen Fackelzug darbringen.

Tuttlingen, 1. Juli. Verwaiste Aemter. In der ,00 Einwohner zählenden Gemeinde Mühlhausen sind zur­zeit sämtliche Aemter verwaist. Der Pfarrer wurde auf einen Wunsch versetzt, während Schultheiß, Lehrer und )as Organ der öffentlichen Ordnung infolge Krankheit ihren Losten fernbleiben müssen. Für alle Aemter stehen jedoch Lerweser, zum Teil sogar aus der badischen Nachbarschaft, zur Verfügung.

Deggingen OA. Geislingen, 1. Juli. HundeimSchafs- p,f e r ch. Uebel zugerichtet wurde eine im Pferch befindliche Schafherde auf hiesiger Markung. Durch zwei Wolfsyunde wurden vier Stück schöne Schafe zerfleischt, sodaß sie sofort geschlachtet werden mußten. Mehrere Schafe erhielten noch leichtere Verletzungen.

Geislingen a. Sk.. 1. Juli. Kaminfegerschule. In seiner letzten Sitzung erklärte sich der Eemeinderat mit der Einrichtung einer Kaminfegerschule, wie sie schon vor dem Kriege bestand, einverstanden und verwilligte einen Kostenbeitrag von 200 Die Kurse werden in der Ferien­zeit gehalten und von Ende Juli ab 5 Wochen dauern.

Alm, 1. Juli. Gründung der Württ. Verkehrs­wacht e. V. Am Dienstag fand hier die Gründungsver­sammlung der Württ. Verkehrswacht e. V. statt. Zweck und Ziele der Württ. Verkehrswacht, wie der Verkehrswachten überhaupt, sind: Erzieherische Einwirkung auf Kraftfahrer. Fuhrwerkslenker, Fußgänger usw., sich den Erfordernissen des modernen Verkehrs anzupassen, zur Befolgung der be- hördlichen Verkehrsvorschriften anzuhalken, dadurch die Be- börden in ihrem Bestreben, einen geregleten Verkehr inner­halb der Städte, wie auch im Landstraßenverkehr herbeizu- sühren. in weitmöglichstem Maße zu unterstützen. Die Württ. Verkehrswacht e. V. beabsichtigt, den Dienst in fol­genden Oberamtsbezirken zu versehen: Ulm, Blaubeu­ren, Geislingen, Laupheim, B i b e r a ch, Etzin- r. e n.

Sigmaringen, 1. Juli. Cvang. Diasporatag. Am -Nenstag fand hier der 7. Evang- Diasporatag statt. Trotz ^sr Heuet waren viele Käste zusammengeströmt. Die Gottes- Lenste wurden von Prälat v. H o f f m a n n - Heilbronn,' Stadtpfarrer K i r n - Rottweil und Unioerfitätsprediger Pfarrer Nack-Köln gehalten.

Baden

Karlsruhe, 1. Juli. Die Technische Hochschule Friderlclano hat ein besonderes Gebäude für Leibesübungen an der Hoch­schule in Aussicht genommen, dessen Grundsteinlegung an 7. IM mit einer besonderen Feier erfolgen wird. Mit de> Grundsteinlegung für dieses neue Hochschulstadion ist ein Hochschulsportfest verbunden. Am 8. Juli veranstaltet di< Hochschule einen akademischen Festakt aus Anlaß der lOOjähr, Wiederkehr des Geburtstages von Franz Grashof.

Meinheim, 1. Juli. In einem Pavillon beimKatzen­lauf" am Stadtwäldchen wurden ein hiesiger Chauffeur und seine Geliebte, ein 21 Jahre altes Mädchen aus einer hie­sigen achtbaren Familie, erhängt aufgesunden.

Dillweißensteia bei Pforzheim, 1. Juli. Anläßlich der Feier des 50jährigen Bestehens des hiesigen Turnvereins 1876 findet die Austragung der Wettkämpfe und Gau­meisterschaften des Pforzheimer Turngaues am 4. Juli statt. Eine größere Anzahl erstklassiger Preisturner aus Würt­temberg, der Pfalz und Baden haben sich zur Beteiligung gemeldet.

Seckenheim, 1. Juli. Am Montag abend 11 Uhr hat sich die 43 I. a. Frau des Maurers Wilhelm Seitz, Elisabeth Seitz, im Neckar ertränkt. Der Grund der Tat ist unbekannt.

Ms Sllilkks MM W.

Roman von Flitz Sleinemann.

28. Fortsetzung. Nachdruck verboten.

.Ich glaube Ihnen," sagte Thiele tonlos.

.Das dürfen Sie ohne weiteres," fuhr Möller fest und zuversichtlich fort.Also entscheiden Sie sich! Ein Wort von Ihnen, und ich ziehe meine Gelder zurück, komme zu Ihnen als Ihr Kompagnon" er machte eine Pause und . . . auch die Ähnsucht meines Herzens geht in Er­füllung. Sie geben mir die Hand Ihres Fräulein Tochter."

In Thieles Kops war ein Sausen und Brausen. Müh­sam hielt er sich von dem ersten Schicksalsschlage aufrecht, glaubte ihm durch Möllers Hilfe zu begegnen, statt dessen griff eine rauhe Hand erneut an sein langsam wieder freier pulsierendes Herz.

Die Hand meiner Tochter soll ich Ihnen geben? Ja . . . aber . .

Möller ließ ihn nicht weiter reden.

Ich weiß, was Sie sagen wollen, Sie kennen die Mei- nung Ihres Fräulein Tochter nicht. ES wäre zweifellos richtiger gewesen, wenn ich dies« zunächst eingeholt hätte, aber konnte ich denn eine solche Sachlage voraussehen? Die Vorstände sind schneller gewesen, und so bleibt mir nichts 'weiter übrig, als meiner ersten Bitte eine zweite anzufüg«n : seien Sie mein Fürsprecher!"

Wenn sie aber nein sagen sollte?"

Mein lieber Herr Thiele," erwiderte Möller in freund­lichem Ton, durch den jedoch zugleich eine Warnung ging, ich habe so oft Gelegenheil gehabt zu bemerken, daß Ihre Wünsche sich mit denen Ihres Fräulein Tochter begegnen, und nun sollte sie Ihnen gerade diesen Wunsch abschlagen, Vei dem unser beider Lebensinteressen sich berühren? Nim­mermehr kann ich daran glauben, nimmermehr könnte ich einen besseren Fürsprecher finden als Sie! Ich lege also unser beider Schicksal in Ihre Hände und erwarte Ihre zu­sagende Antwort."

Möller zog sich zurück. Was von seiner Seite zu sagen war, hatte er ausgesprochen. Im Flur traf er mit Frau Luis« zusammen.

Ihr Herr Gemahl befindet sich in seinem Arbeitszim­mer.", antworte er auf ibre Kraae nach Tbiele. deutete mit

der Hand aus die Tür des Zimmers, das er soeben verlassen, und ging ohne weitere Erklärung an ihr vorüber.

Sie sah ihm nach, und ihr ward plötzlich sehr seltsam zu Mute. Eine Ahnung kommenden Unheils, Angst, Grauen packte sie. Sie stürzte an die Tür, riß sie auf, blickte in das Zimmer und sah ihren Mann, der gesenkten Hauptes an den Tisch gelehnt dastand. Nun war die Gewißheit in ihr, daß sich etwas Furchtbares ereignet haben mutzte. Das Blut stockte ihr in den Adern. Mit kleinen Schritten, ver- wirrt, trat sie zu ihrem Manne. Sie bangte davor, ihm ins Gesicht zu sehen. Als sie es endlich tat, zuckte sie zu­sammen.

Reinhold! Um Gotteswillen, was ist geschehen? Rein- hold, hörst Du mich denn nicht? Warum gibst Du mir denn keine Antwort?"

Während Frau Luise der Antwort harrte, die nicht über Thieles Lippen wollte, da klang in diese so schrecklich ernste Szene Käthes muntere, lebensfrohe Stimme.

Mit erhobenen Händen, sie beschwörend, füll zu sein, ging ihr Frau Luise entgegen. i

Was ist denn geschehen?" fragte Käthe in gedämpftem Tone und richtete den Blick ihrer ängstlich fragenden Augen auf ihre Mutter. ^ ^

-Geh, mein Kind, laß uns allein." ^

Die Worte waren nicht leise genug gesprochen, Äs Latz Thiele sie nicht gehört hätte; er wurde von ihnen aus seiner Lethargie aufgerissen. ^

Nein, nein, sie soll hier bleiben! Sie muß alles er­fahren!" L

Käthes Blick schnellt« zu ihrem Datei. Sie bemerkte die ungeheure Veränderung, die mit ihm vorgegangen war und ein heftiger Schreck faßte auch sie. Sie eilte zu ihm und legte beide Arme um seinen Hals. i

Papa, mein lieber, guter Papa, was ist Dir? Sprich!" Thiele machte einige Versuche zu sprechen, aber die ent­setzliche Mitteilung wollte und wollte nicht über seine Lippen. Gänzlich hilflos standen die beiden Frauen neben

ihm, sprachen in zartem Ton auf ihn ein, baten und bette! ten, da endlich siel das schicksalsschwere Wort. "* ^ Ich bin ruiniert." ^

Reinhold!"

Papa!"

Als einzige Antwort auf die Schreie ihrer*Herzen^be-' weate er nur schwach den Kopf.

. .... ..^

Aber so erkläre uns doch, wie das möglich ist?" drängte Frau Luis«.

Ich habe an der Börse verloren."

Barmherziger Gott, Du hast spekuliert?" rief Frau Luise und schlug aufseufzend die Hände zusammen . . .Z Das war also das Mittel, mit dem er sich von dem Möller- schen Einfluß befreien wollte, ging es Frau Luise sofort durch den Kopf. Jetzt verstand sie seine Scheu, sie in seine Pläne und Absichten einzuweihen, nur zu gut. Wenn er eis doch damals getan hätte! Wie würde sie sich bemüht.Habens ihn von seinem Vorhaben abzubringen. ^ Wie hatte er eH nur Wagen können, sich in Börsengeschäfte einzulassen, von, denen er doch ganz gewiß nichts verstand. Wie konnte er^ sich leichtsinniger Weise auf eine Bahn begeben, die er .nietz, mals betreten durfte.

Diesen Ged ankengang fühlte Thiele, aus ihren Wortes Ich tat es, weil es für mich keinen anderen Weg gaA um frei zu werden, frei aber mußte ich sein, wollte M sein!" Etwas leiser setzte er hinzu:Auch Käthes, Herzens- Wunsch wäre sonst nie erfüllbar gewesen." ^

Um meinetwillen hast Du es getan?"^fragte Käthe, die diesen Ausspruch nicht »Ästand und nicht verstehen konnHj Ja, auch um. Deinetwillen tat ich es!"Hwte^erHoM Thiele. ' '

Ganz ausführlich unterrichtete er sie jetzt ibon seinem gehegten Plänen Mnd, Absichten und ^beüx^tzörtenHchW schweigend zu, ohne ihn auch nur einmal zu unterbrechen Ich war meiner Sache so sicher, daß ich Möller Restsumme seiner Forderung zugesagt habe. In vier Tgzf gen soll ich sie bezahlen und nun flehe ich nck leeW Händen da."

»Weiß er denn ....?" fragte Frau Luise..

Er weiß alles!" erwiderte Thiele.

Und er will Dir nicht helfen?"

Da ich die Verbindung selbst zu lösen'lWoWn^hcM hat er sich anderweitig engagiert."

Er lehnt also wirklich ab?"

Thiele konnte den Blick nicht hebender als er antwortete:Das nicht." ^ ^ »

Nun also!" rief Frau Luise erleichtert «rs._

Aber er selbst stellt Bedingungen.

Er.verlangt Unerfüllbares!"- .WaK verlanat er.denn?"

(FortsxkmMkoMl,