«eite 4 - Nr. 12«
Nagolder TagblaU »Der Sefellschafter-
Donuerstag, S. Juni iss«
Botschafter de Leo. Die Unterhaltung bezog sich auf die Grenzfestsetzung in Marokko. Beide Regierungen planen die Einsetzung einer gemischten Kommission, die an Ort und Stelle die Modalitäten der Grenzführung regeln wird. Es ist auch die Rede davon, daß diese Kommission sogar die Entscheidung über das Schicksal Abd el Krims treffen soll. Vorläufig wird Abd el Krim in Fez verbleiben. Die Stimmung der französischen Okffenttichkeil wird zusehms gereizter. Es wird behauptet, daß einige Wochen vor der Kapitulation spanische Soldaten, Eingeborene und französische Senegalesen in großer Zahl erschaffen worden seien. Wenn dafür einwandfreie Beweise erbracht werden können, so sei es nicht ausgeschlossen, daß Abd el Krim vor ein Kriegsgericht gestellt werde. (Und wenn Abd el Krim ein Engel wäre, würden ihn die „Beschützer" der kleinen Nationen, das „friedliebende und gerechte" Frankreich doch vor ein Kriegsgericht stellen, um ihn für dauernd unschädlich zu machen. D. Schr.)
Englische Glückwünsche an Frankreich.
Paris, 3. Juni. Aus London kommt die Meldung, daß der französische Botschafter de Fleurieau am Mittwoch von Chamberlain empfangen wurde, der ihn beauftragte, der französischen Regierung seine Glückwünsche zu dem Siege in Marokko zu übermitteln.
Das Unterhaus billigt die Verlüngerung des Ausnahmezustandes.
London, 3. Juni. Das Unterhaus nahm am Mittwoch nach Abschluß der Debatte über die Proklamation des Königs, nach der der Ausnahmezustand verlängert wird, den Antrag des Innenministers mir 249 gegen 100 Stimmen an, dem König den Dank des Hauses für den Erlaß der Verordnung auszusprechen.
Handel und Dolkswirtschast
Württemberg und die Ausfuhr nach Rußland. Das württ. Swotsministerium hat den Gesetzentwurf über Bürgschaft des Staats bei Ausfuhrgeschäften dem Landtag'zugeleitet. Danach soll das Staatsministerium ermächtigt werden, bei Lieferungen aus Württemberg nach Rußland die Ausfallbürgschaft -es Staats bis zu einem Viertel des Kauspreises zu übernehmen unter der Voraussetzung, daß das Reich eine Ausfallbürgschaft in Höhe von 36 v. H. und die Lieferfirmen eine Vorhaftung von 20 v. H. des Kau'preises übernehmen.
Sic sind allzumal Sünder. Im Untersuchungsausschuß gegen den Opiumschmuggel in Genf kam es zu scharfen Zusammenstößen zwischen dem englischen und dem chinesischen Vertreter wegen der angeblichen Einfuhr von 200 000 Kg. Opium aus Deutschland in China. Der Engländer richtete heftige Angriffe gegen die chine- sche Regierung, woraus der Chinese in scharfen Worten ent- gegnete, England habe kein Recht, andere zu beschuldigen, da es selbst den größten Opiumhandel treibe; es sei nicht befugt, sich in den Handel Chinas mit dem Ausland einzumischen.
Märkte
Ulm, l. Juni. S ch l a ch t v i c h m a r k t. Zutrieb: 2 Ochsen, 6 Farren, 10 Kühe, 0 Rinder, 137 Kälber. 161 Schweine. Preise für 1 Pfd. Lebendgewicht: Ochsen 1. 46—50, Farren 1. 44—46, 2. 38-42, Kühe 2. 28—32, 3. 18-26, Rinder 1. 43—52, 2. 42 bis 46, Kälber 1. 64—68, 2. 60—62, Schweine 1. 66—70, 2. 62—64.
Viehpreise. Rottenburg: Ochsen 500—700, Stiere 200 bis 300. Kühe 250—500, Kalbiimen 400—560. Rinder 1.30—300. — Riedlingen: Farren 200—800, Ochsen 360—450, Kühe 300 bis 500, Kalbeln 450—620, Jungrinder 180—254 -1t.
Schweineprcise. Aalen: Milchschweine 36—51. — Rieü- fingen: Mutterschweine 250-^285, Läufer 80—130, Milchschweine 40—55. — Tuttlingen: Milchschweine 30—40 , 1 ! d. St.
Riedlingen, 1. Juni. P f e r d e in a r k t. Zufuhr 206 Pferde. Preise für Pstrde 150—1100, Fohlen 90—180 -<t. Handel schleppend.
holzpreise. Dis Gemeinde Untertalheim (Württ.) erlöste für 100 Fm. Fichten und Tannen 124 o. H. der staatlichen Forsttaxe.
Stuttgart, 2. Juni. Weinversteigerung des Herzogs Rentamts. Gestern fand im Hotel Banzhaf eine Versteigerung von Faßweinen und Flaschenweinen des Herzog!. Rentamts statt. Zunächst kamen Faßweine zur Versteigerung, und zwar 3350 Liter 1925er Hohenhaslncher Trollinger, wobei Preise von 121—130 -4l erzielt wurden. Weiterhin wurden »ersteigert 2950 Liter 1925er Mundelsheimer Trollinger zu 101—116 ,«,'850 Liter 1924er Stet- tener Brotwasser zu 121—129 1300 Liter 1924er Keinhep-
pacher Riesling zu 150—176 -1t, se 100 Liter. Bei den Flaschenweinen wurden versteigert: 500 Flaschen 1923er Hohenhaslacher Kirchberg (rot) zu 2.05—2.50 -«, 1000 Flaschen 1923er Eilfinger Riesling Auslese zu 3.30—3.85 ^ je die Flasche. Die Weine fanden glatten Absatz und verblieben zu erheblichem Teil in Stuttgart.
Skuklgark, 2. Juni. F rü h k i r s ch e n ma r kt. Die Frühkirschen kommen jetzt in imrkerem Maße auf den Markt. Auf de» Großobstmarkt wurden Kirschen zu 20—30 Pfg. das Psimd »erkauft, teilioeise auch noch billiger.
Gefchüstttches.
„Wilbrafix" Neue Kleider kauft sie nie, aber stets adrett ist sie! Das Geheimnis ihres Tricks birgt sich in Brauns' „Wilbrafix"!
Schiffsnachrichten.
Der Dampfer „Hamburg" der Hamburg-Amerika-Linie auf dem sich Fräulein Emma Braun aus Ebhausen befand, ist am 31. Mai, 1 Uhr nachm, wohlbehalten in New-Hork angekommen. _
Gestorbene:
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Frutenhof: Jakob Stoll, Forftwegewart, 66 I.
Melker für A'reikag und Samskag
Die Depression im No: ,.m läßt' noch kein« Beständigkeit der Witterung aufkommen. Für Frenag und Samstag ist nur zeitweilig aufheiterndss, aber ln der Hauptsache trockenes Wetter z« uwarten.
Die Erben der Gottlob Knobel s Eheleute bringen am Samstag, den 3.2uni, von nachmittags 2 Uhr ab in deren Woh- nungin derHaiterbacher- K« W'
straße verschiedenen
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Sonntag, den 6. Juni 1826 in das Gasthaus z. „Löwen" in Haiterbach freundlichst einzuladen.
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