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»Dee «esellschafter-

:>t die Koyte heute hoch immer noch der Hauptkraslträger: und wird es wohl auch für absehbare Zeit noch bleiben. Sie >st vor allem Träger geworden einer Kraft, die in dem lehren Jahrzehnt einen unerhörten Aufschwung genommen hat: der elektrischen Kraft, diese unsichtbare unfaßbare Kraft, di« ihren Siegeszug in der Welt angetreten hat. In Deutschland ha. man zunächst die Wasserkräfte Süddeutschlands Äs Quellen elektrischer Kraft herangezogen; aber in steigendem Maß hat man die Kohle, die Steinkohle der Ruhr und be­sonders die billige Braunkohle Mitteldeutschlands heran- gezogen. um Kraftzentralen riesigen Ausmaßes zu schaffen, aus denen Motoren und Maschinen, die in weiter Ferne »egen, gespeist werden; um Wohnräume und ganze Städte M erleuchten: um Eisenbahnzüge rauchlos durch die Land- sthaft M führen. Doch das Zeitalter der Elektrizität ist erst

anaeki-cick-n

Was Deutschland anlangt, so dürfen wir nicht verkennen, daß unsere Elektrizitätswirtschaft trotz aller Fortschritte noch nicht die Höhe anderer Länder erreicht hat. Während im Jahr 1923 von jedem Deutschen erst 141 Kilowattstunden Strom verbraucht wurden, verbrauchte damals jeder Schwei­zer schon 700, jeder Norweger 493, jeder Nordamerikaner 472, jeder Schwede 364 und jeder Franzose 14? Kilowatt­stunden. Wenn Deutschland nicht die Fortschritte gemacht hat wie andere Länder, so ist das zunächst auf den Mangel an ausnußbaren Wasserkräften im Norden zurückzuführen. Deutschland muß deshalb die Zukunft seiner Elektrizitäts- Wirtschaft auf der Kohle, vor allem auf feinem gewaltigen Reichtum an Braunkohle in Mitteldeutsckstand aufbauen.

Das Programm dss Kultusministers

Slutkgarl, 2. Juni.

3n der gestrigen Sitzung des Landtags wurden zunächst fünf Kleine Anfragen beantwortet und dann die Abstim­mungen vorgenommen. Ein soz. Antrag betr. jährliche Nach­prüfung der Betriebe wurde abgelehnt, dagegen der Antrag auf vollamtliche Anstellung eines Landesgewerbearzkes an- czenommen, ferner Ausschußankräge betr- Erwägungen über die Aufhebung des Sondernachweises für kaufmännische und technische Angestellte und über die Eingliederung dieses Sondernachweises in die örtliche und bezirkliche Rachweis­organisation. Bezüglich der Ortskrankenkassen bezeichnten namentlich die Abg. Skröbel (BB.) und Hermann (Z.) die Beitragslasten für die Landwirtschäft als unerträglich, die mißbräuchliche Inanspruchnahme der Kaffen besonders auch durch Erwerbslose wurden scharf ge­rügt und die Schaffung von Landkrankenkassen verlangt, da diese wesentlich billiger arbeiten und geringere Beiträge erfordern. Abg. Roth (Dem.) verlangte, daß die Aerzte dem Simulantentum mehr steuern sollten. Die Abg.

GSh ring (S.) und Städler (Komm.) verteidigten die Krankenkaffen. Skaatsrat Rau bezeichnte es als richtig, daß die sozialen Versicherungsbeiträge erheblich gestiegen sind und wies darauf hin, daß das Arbeitsministerium schon ln den letzten Zähren Bemühungen auf Ermäßigung der Beiträge gemacht hat. Die Einführung von Landkranken­kaffe« sei indessen ohne Gesetzesänderung nicht zulässig. Abg. Andre (Z.) schob die Schuld an dem Mißbrauch der Kassen weniger den Arbeitslosen als der 1l eberzahl von ßlerzten zu, die jeden krank schreiben, der zu ihnen kommt. Abg. Dr. Hölscher (BP.) wandte sich gegen de» Borwurf, daß die Rechtsparteien die soziale Fürsorge ablehnen: es sei richtig, daß die Aerzke zu nachgiebig seien. Z» manchen Orten seien sie einem unglaublichen Terror «»sgeseht, denn man drohe ihnen, daß niemand mehr in ihre Vraris komme, wenn sie die Arbeiter nicht krank schreiben. Ei» Uebelskand sei es, daß die Krankenkaffen mit den Bei- ckragsgeldern, die zur Linderung der Krankheitsnot bestimmt Hab, Geschäftsunternehmungen betreiben und .Darlehenskassengeschäfte abschließen.

Eine lange, bis gegen 9 Uhr abends sich ausdehnende Ktussprache knüpfte sich noch an das Kap. 39 (Erwerbslosen- sürsorge), wobei gefordert wurde, daß die württ. Regierung Kntf eine baldige Verabschiedung des Arbeitslosenversiche- »uägsgesetzes drängen sollte. Skaatsrat Rau gab die Zahl lder Arbeitslosen in Württemberg am 13. Mai mit 43 332 «n, was einer Abnahme von 3,8 Prozent gegenüber dem 15. April entspricht. Vom 15. Okt. 1925 bis' 15. Mai 1926 »»«rden in 161 Fällen Darlehen für Rotstandsarbeiten im Betrag von 4 Millionen gewährt. Die Zahl der bei Not- pcmdsarbeiten Beschäftigten betrug am 15. Mai 19,6 Proz. oller Erwerbslosen, also mehr als der Reichsdurchfchnikt. Die Recharregulierung, bei der man allerdings viele Arbeitslose beschäftigen könnte, würde einen außerordentlich hohen Auf­wand erfordern. Erst müsse die Frage geregelt werden, wer die Kosten zu zahlen hat, die Stadt oder der Staat.

' vks «es MIM SW.

Roman von Fritz Sleinemann.

» Fortsetzung. Nachdruck »erboten.

^ Keppler öffnete kurz entschlossen di« Tür zu Möllers Wrbeitszmuner und nötigt« Len unentschlossenen Lindner,

einzntreien.

.Bitte, treten Sie hier ein, hier find wir ungestört."

'' Zögernd folgte Lindner, lies sich in einem Sessel nieder «rd begann zu berichten.-

Inzwischen stand oben im Meusselder Forst an genau derselben Stelle wie tagt zuvor Robert Möller, und war­tete aus die jugendliche Reiterin.

In der vergangenen Nacht war er sich darüber klar ge­worden. daß e« für ihn nur ein Ziel gab: Kätbe Thiele »achte seine Frau werden!

Die Leidenschaft für Käthe Thiel« hatte ihn genau so gepackt, wie seine Sehnsucht nach Emporkommen. Leicht war die Ausgabe nicht! Jahre standen zwischen ihnen er war lein Jüngling mehr und besaß auch nicht die Gabe, als solcher zu Verben. Aber er verfügte über andere Mit- tel. Man rühmte ihm besonders einen suggestiven Einfluß nach! Um den auszuüben, mußte er aber zunächst eine Verbindung schaffen. Lange, lange hatte er gegrübelr, ohne einen Weg zu finden. Am andern Morgen entschloß er sich, »den im Meusselder Walde eine Annäherung zu erzwingen. Jedes Mittel dünkt« ihm reckt.

Stunde um Stunde verrann, der Wald verblieb in Ein­samkeit und Stille. Die Zeit war vergebens geopfert.

Am Mittag erschien er auf dem Verwaltung? düro. Seppler eilt« zu ihm und präsentierte ihm die Post. Acht­los schob Möller das Körbchen zur Seite.

.War gab Ihnen Veranlassung, noch «ir zu tele- phonieren?"

Keppler berichtete von Lindner? Besuch.

..hat er Ihnen Näheres gesagt?"

.Ja, zögernd, er wollte Sie durchaus selbst sprechen '

'Was er gesagt hat. will ich wissen!"

.ES handelt sich um den Automobilsabrikanten Thiele in Neustadl"

Möller suhlte sich wie von einem elektrischen Funken berührt, aber kein Muskel zuckle in seinem Gesicht.

.Ich bitte uni Einzelheiten."

In der heutigen Sitzung teilte der Präsident den Emgang eines Initiativgesehentwurfes Winker-Schees betr. Aende- rung des Sch'ullastengesetzes mit. Zunächst wurde sodann die Abstimmung über das Kapitel Erwerbslosenfur- sorge nachgeholt, wobei die Ausschußanlräge angenommen und komm, und soz. Anträge abgelehnt wurden.

Dann begann das Haus die Beratung des Kultetats, die von dem Kültminister B a z i l l e mit einer nahezu drei­stündigen programmatischen, sehr beifällig aufgenommenen Rede eröffnet wurde. Der Minister betonte zunächst me Notwendigkeit» die M inisterialabteilungen für die höherenSchulen u-ch für die F a ch s ch u r e n als Lan- desmittelsteilen aufzuheben und zu wirklichen Abtei­lungen des Kuli Ministeriums zu machen. Da-. Ziel.'den Kirchen eine feste Rente zu geben, sei noch nicht erreicht worden. Aus praktischem Bedürfnis muffe man die Rente von Etat zu Etat festsetzen. Die Staats­leistungen decken bei beiden Archen je zwei Drittel ihrer Verwaltungskosien. Die Regierung habe nicht die Absicht, eine Aenderung vorzuschlagen. Alles sei geschehen, um die drei württ. Hochschulen auf der Höhe zu halten. Die Gewerbe- und Handelsschulen hätten sich stark entfaltet. Die Zahl der Gewerbeschulen beträgt 163 mit 38 000 Schülern. Bedauerlich sei der Mangel an Lehrern für die Ge­werbeschulen, wozu neben Akademikern auch mittlere Techniker und Kunstgewerbler, Volksschullehrer und Hand­werksmeister berufen werden. Die württ. Gewerbeschulen finden in ganz Deutschland große Anerkennung, ebenso die Handelsschulen mit ihren 9000 Schülern. Auch an den über 30 Frauenarbeitsschulen bestehe ein Mangel an Lehrkräften. Die vom Zentrum beantragte pflichkmäßige Einführung des Religionsunterrichts an den Gewerbe- und Han­delsschulen sei aus finanziellen, schulkechnischen und wirk- schaftspolitischen Gründen nicht möglich. Sehr stark sei der Zudrang zu den höheren Schulen. Die Schülerzahl betrug am 1. Zanuar 1926 37 610, mehr als im vergangenen Jahr, während die Zahl der Voiksschüler inner­halb Jahresfrist von 327 000 auf 305 000 zurückgmg. Die Verordnung betr. den Ilebergang von der Grundschule zur höheren Schule habe sich bewährt. Viel Staub haben die neuenLehrpläne aufgewirbelt. Vor Bekanntgabe des Gesamtlehrplans sei es aber nicht möglich, ein abschließendes Urteil über die geplante Reform abzugeben. Die Hoch­schulen befürchten zu Unrecht, daß die Stundentafeln der An- fang seien zum Abbau des humanistischen Lehrplans. Auch im neuen Lehrplan könne das Gymnasium seine oiele er- reichen. Bei den Schülern habe allerdings Gedächtnis. Aufmerksamkeit und Fleiß nachgelassen, was sich aus der Unruhe des öffentlichen Lebens erkläre. Bei der Reform, die in zwei bis drei Jahren abgeschlossen sein werde, handle es sich darum, daß man bei uns mehr als bisher nach englisch praktischer Art zu denken lerne, und nicht, wie bis­her, einseitig doktrinär. Bei den Volksschulen lasse die finanzielle Rot eine Aenderung der Lehrerbildung nicht - ksi in Württemberg

.Linder wünschte eine Auskunft. Thiet«. per sich bis­her mit der Zusammensetzung von Automobilen besaßt hat, will zum Eigenbau übergehen, besonders der Motoren Di« Verwirklichung bedingt Kapital, das er nicht besitzt. Wie sei su» die gegenwärtige Sage auf diesem Markte, welche Aussichten könne man Thiel« eröffnen? Geld sei zurzeit knapp, sehr knapp, nnd Lindner will seine Zusage wir ge­ben, wenn di« Gewinnchancen . . ."

.Ich weiß genug!" unterbrach Möller und stand von seinem Sitze auf. Minutenlang wandert« er umher, di« Hände auf dem Rücken.

.Hören Sie genau zu, Neppter, was ich Ihnen setzt jage: Sie fahren sofort hinunter nach Neustadt zu Lindner und teile« ihm mit, daß Sie nit mir über die Suche gesprochen haben. Aus der Unterredung haben Sie entnommen ^ ich Thiele für einen strebsamen und begabten Fachmann halte, der mit einem technisch hervorragenden Personal, von dem ich aber nicht weiß, ob es ihm zur Verfügung steht, tüchtige Leistungen zustande bringen kann. Ein Horoskop über die Aussichten zu stellen, habe ich abgelehnt. Dabei lassen Sie aber durchblicken, daß aus meinen Aeutze- rungen im allgemeinen zu schließen sei. Reusadrikate hätten mit den größten Schwierigkeiten zu kämpfe». Verstehen Sie den Sinn meiner Worte? Auf den kommt es haupt­sächlich an. nicht aus den Wortlaut."

Jawohl, Herr Möller!" antwortet« Keppler und sah seinen Chef sehr erstaunt an. .Sie wünschen, baß Lindner den Kredit verweigert?"

So ist es, Keppler. Vor allen Dingen merken Sie sich: Sie bringen Liirdner 'eine wörtlickx Auskunft von mir! Hallen Sie sich an Allgemeinheiten. Noch eins! Um Lindner «ine bessere Handhabe zur Ablehnung zu geoen. heben Sie hervor: man überlass« derartige Geschäfte am besten dem Pridatkapital. . Und nun machen Sir Ihre Sache gut!"

Seppler fuhr unverzüglich zu Lindner.

Jetzt kommt alles darauf an. daß Lindner so denkt, ! wie ich es wünsche." L

Möller vergrub sich in Lindners Wesen und durch- ß leuchtete jede Falte in dem zaghaften Herzen des großen I Menschen. s

Er wird, er muß so denken!" Mt einem energischen Ruck riß Möller das Postkörbcken au sich, alle Mattigkeit, alles Zerstreutsein war von ihm gewichen.

Do»»ers1ag, 3. 3««r I92v

sehr groß, während er bei den Ländern, die Hoch schür- z w a n g eingeführt haben, stark znrückging. Die jetzige Re­gierung habe für die finanzielle Lage der Volksschullehrer alles getan, was möglich war. Die Bezirksschulräte seien überlastet. Das Gesetz über das 8. Schuljahr werde dem Landtag erst im Jahr 1928 zur Entscheidung vorgelegt wer­den. Die Fortbildungsschulen leisten nicht, was man von ihnen erwartet habe, dagegen seien die Mittel­schulen sehr beliebt. Für Musik werde eine besondere Prüfung eingeführt.

Alsdann nahm der Minister Stellung zu den Großen An­fragen der Kommunisten wegen Verweisung eines komm. Studenten von der Universität und wegen des Verbots der Teilnahme von Schülern an komm. Versammlungen. Der Minister wies darauf hin, daß die Studenten wie die Be­amten einer besonderen Disziplinargewalt unterliegen, und daß es Pflicht der. Schule war, die Teilnahme an komm. Veranstaltungen den Schülern zu verbieten. Schließlich wandte sich der Minister noch gegen den Borwurf der par­teipolitischen Einstellung in der Personalpolitik.

Bei der Aussprache klagte Abg. Scher mann (Z.) über mangelnde Parität und über Vorurteile bei der Verteilung der wichtigen Stellen hinsichtlich der Katholiken. Die Be­vorzugung der Juristen im Ministerium sei zu mißbilligen. Notwendig sei ein Reichsschulgeseh, die Simultanschule sei unannehmbar.

Beim Landtag sind in der Zeit vom 24. April bis 18. Mi 42 Eingaben eingegangen, die den zuständiaen Ausschüssen überwiesen wurden.

Württemberg

Stuttgsrt, 2. Juni. Zur Verteilung der Schul- l asten. Die sozialdemokratische Fraktion des Landtags hat mit Unterstützung der Demokraten einen Entwurf über Aenderung der Schullasten im Landtag eingebracht. Dar­nach sollen von den persönlichen Schullasten entfallen als Gemeindeleistung auf die großen Städte 60 v. H., die mitt­leren Städte 45, auf die übrigen Gemeinden 25. Bei Ar- beiterwohngemeinden sollen sich die Gemeindeleistungen je um 10 v. H. ermäßigen. Nach dem bisherigen Gesetz haben von den persönlichen Schullasten zu tragen die großen Städte 80 v. H., die mittleren Städte 65, die übrigen Ge­meinden 25.

Auswanderung aus Württemberg. Im Jahr 1925 sind aus Württemberg nach der Reichsstatistik 5005, nach würt- tembergischer Erkundung 2600 Personen ausgewandert. Im ersten Vierteljahr 1926 nach württembergischer Erkundung 1222 Personen.

Stuttgart, 2. Juni. Der falsche Telegraphen­inspektor. In den letzten Wochen sind Fuhrrverksbesitzei in und um Stuttgart einem Betrüger zum Opfer gefallen, der sich als Beamter der Telegrapheninspektion ausgab und Aufträge zur Beifuhr von Telegraphenstangen gab. Der Schwindler hatte es auf die Erlangung von Darlehen und Waren, mindestens aber auf ein Vesper abgesehen. Er war gewissenlos genug, die Fuhrwerksbesitzer zur Aufgabe der angefangenen Arbeit zu Veranlaßen und sie zu bestimmen, sofort auf den Bahnhof zu fahren. Täter ist der 49 I. a. Dienstknecht Robert Schum acker von Sindelfingcn, ein rückfälliger Betrüger, der erst Mitte Februar nach Ver­büßung einer anderthalbjährigen Strafe aus dem Gefäng­nis entlassen wurde. Schumacher wurde am 30. Mai in Stuttgart sestaenommen.

Slutkgarl, 2. Juni. Unnötige Aufregung. Von zuständiger Seite wird mitgeteilt: In verschiedenen Zeitun­gen des Landes sind in den letzten Tagen Erörterungen über die Frage der Neueinteilung der Oberamtsbezirke er­schienen, wobei die Oberämter, deren Aufhebung von der Regierung angeblich beabsichtigt sein soll, mit Namen aus­gezählt worden sind. Bei dieser Aufzählung handelt es sich, wie ausdrücklich festgestellt werden muß, um reine Ver­mutungen, die zu einem nicht unwesentlichen Teil völlig unbegründet sind.

Familie Thiele saß dem, Morgenkaffee. ES ging sehr still zu. Thiele beschäftigte der Neubau ober vielmehr An­bau, den er unbedingt ausstihren mutzte, weil seine Fabrik! nicht die erforderlichen Räumlichkenen besaß Fra« Luisei war mit der Morgenzeirung beschäftigt und Ks he blickte gleich ihrem Vater sinnend vor sich hin.

Papa," sagte das junge Mädchen, das Mgeunin« Schweigen brechend,darf ick heut« ausreiten?"

Thiel« bewegte verneinend den Kops.

Nein, mein Kind, ich kann es Dir nicht gestatte«. So­lange nicht gestalten, di? wir einen Reitknecht zesua»«» haben, der Dich begleitet. Du weißt auch, worum '

Ich versichere Dir, Deine Sorge ist gänzlich unbegrün­det, lieber Papa!"

Mag sein, mein Kind, aber ich empfinde sie stets so, lange, bis Du wieder heil noch Hause zurückgekehri bist. Jch- möcht« auf keinen Fall noch mal einen solchen Tug sieben, wie den vorgestrigen, an dem Du uns stundenlang -ruf' Deine Rückkehr hast warten lassen.

Ich war zu weit geritten. Aber wie Du siehst. bi« ich trotzdem glücklich wieder zu Hause angelangi"

Und meine Angst, als Du nicht kamst? «ein. ich lasse es nicht eher wieder zu. als bis Du Begleitung hall" Wann wird das sein?"

Sobald als möglich. I« Augenblick rann ich «>ch' allerdings nicht damit beschäftigen, ich habe Wichtige«»- vor, den Fabrikban."

Frau Luise ließ dos ZettungSbiatt sinken «ch Es ist also fest beschlossene Sache, vn nimmst den krw«i< lerungsbau vor?"

Unbedingt l Noch heute Vormittag ho sie ich alle» tM Ordnung zu brrngeru"

So hat Lindner also chon zuoesagt?"

Nein, noch nicht, doch das ist meiner Meinung noch, mehr Formsache . . . Ader jetzt entschuldigt mich, ich »uh- gehen."

Mit einem stillen Seufzer sich Käthe ihrem Vater «och. Frau Luise hatte sich wieder der Kettung zugewm-t.» Plötzlich stieß sie einen leisen Rur der Ueberr-rkchung su» Mein Sott, Mama, wo» gibt es denn so Emse^lsthe»?"^ Denke Dir," sagte die Mutter, und in ihrem 5 » tami deutlich zum Ausdruck, daß fie nicht stet von «ei- «ar^ Dora Geivler hat sich mit Assessor Wenk verlobt."

(Fortsetzung folgt)