Sette 3 - Nr. 124
Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter-
Dienstag.1. Juni 1926
Wünsche der Interessenten sämtliche Fahrplangesuche durch die Handelskammern gehen zu lassen, die ihrerseits diese Wünsche zu sammeln, zu sichten und zu prüfen hätten. Zweckmäßig werden also in Zukunft alle Fahrplanwünsche an die Handelskammer in zwei Durchschlügen eingereicht, von denen einer an die Reichsbahndirektion geht, der andere bei bei Handelskammer verbleibt. Es muß an er kann i werden, daß wir gerade in unserem Bezirk für den laufenden Fahrplan erhebliche Verbesserungen erreicht haben. Anschlußfehler in Stuttgart müssen noch ausgemerzt werden. — Nachdem neuerdings wieder die Einrichtung der „Sommerzeit" in Deutschland angeregt worden ist, nimmt die Kammer hiegegen energische Stellung ein. Die Landwirtschaft lehnt die „Sommerzeit" einmütig ab, und auch in Industrie und Handel, wie bei der Bevölkerung insgemein findel lie wenig Freunde. — Bei Feststellung des Haushaltsplans für 1926 wird der Umlagesatz von 4,5 auf 4 pro 1000 des Gewerbesteuerkapitals von l 925 herabgesetzt. Dies ist nur möglich unter äußerster Einschränkung der Ausgaben unserer Kammer, die nunmehr von allen Handelskammern am billigsten arbeitet. Es wurde aber in Anbetracht des allgemeinen Rufs nach Sparsamkeit aus allen Gebieten für richtig gehalten, daß die Handelskammer hier mit gutem Beispiel vor- angeht. Wir hoffen, daß sich dieser Satz auch bei dem im Herbst neu festzustellenden Gewerbesteuerkapital aufrecht erhalten lasten wird.
Der Gewerbeverem Nagold
hat die seit längerer Zeit geplante Autofahrt an das Murgkraftwerk, die Schwarzenbachtalsperre und nach Baden-Baden letzten Sonntag ausgeführt. Mit 5 Wagen und über 60 Teil- nehmern'und Teilnehmerinnen gings früh morgens bei strömendem Regen über Altensteig, Besenfeld, Schönmünzach, vom Murgkraftwerk hinauf zur Schwarzenbachtalsperre. Alles staunte, was hier Menschenkraft und Menschengeist geschaffen hat und wie der Mensch Lie Elemente seinen Zwecken dienstbar machen kann. In Herren- wies wurde Kaffee getrunken. Von hier gings durch den endlosen Schwarzwald, bei anfheiterndem Himmel und prächtiger Fahrt, über die berühmten Kurplätze Sand und Plättich nach Baden- Baden. Das Mittagessen auf dem Korbmattfelsenhof machte der Köchin, unserer Landsmännin Frl. Rentschler alle Ehre. Nach eingehender Besichtigung Baden Badens und nicht ohne vorher kräftige Schlücke ves heilrpirkenden, dampfenden Ther- malwaffers an der Quelle getan zu haben, gings bei frischer Lust, heiterem Himmel und guter Stimmung über Schloß Edelstein, Gernsbach, Forbach (Besichtigung des Murgwerks mit den Zuleitungen vom Schwarzenbach) nach Freudenstadt, wo im „Dreikönig" der Vorstand, Elektrizitätswerkbesitzer Wohlbold interessante Aufschlüsse über die technische und wirtschaftliche Seite dieser Badenwerke gab. Mit der in diesen Werken gewonnenen elektrischen Energie könnte der halbe Bedarf von ganz Württemberg und Hohenzollern gedeckt werden. Abends 9 V- klhr traf man wohlbehalten und hochbefriedigt in der Heimat wieder ein. Für die gute Vorbereitung und Durchführung der Fahrt gebührt in erster Linie Herrn Vorstand Wohlbold, aber auch den Herren Paul Schmid, Jakob Dettling und Uhrmachermeister Günther wärmster Dank. Tie gediegene und sichere Führung der Wagen, auch bei den schwierigsten Weg- und Steigungsverhältnissen durch die Herren Benz L Koch, muß lobend anerkannt werden.
Stenographentag in Nagold.
Am Vergangenen Sonntag fand hier der 2. Gautag der Gabelsberger Stenographenvereine des Schwarzwaldgaus statt. Die umfangreichen Vorbereitungen hiezu lagen in den bewährten Händen des Herrn Oberlehrers Sandler, der sich seiner Aufgaben mit Geschick, Umsicht und Humor entledigte. Vertreten waren die Vereine: Vaihingen a. F, Feuerbach, Weilimdorf, Freudenstadt, Nagold und als Gäste außerhalb des Gaus: Cannstatt. Die Tagung wurde am Samstag abend eröffnet durch eine Vertreteroersammlung, die von allen Vereinen des Gaus besucht war und bei der Fragen der Organisation und der stenographischen Praxis zur Sprache kamen; daran schloß sich ein gut besuchter Unterhaltungsabend mit Tanz an.
Im Mittelpunkt der Tagung stand dann aber am Sonntag das Wettschreiben. Hieran beteiligten sich 57 Stenographen aus 6 Vereinen des Gaus. Geschrieben wurde in den Abteilungen von 60 bis 200 Silben. Bei der Preisverteilung nachmittags konnten vom Geschäftsführer der Gabelsberger Vereine Württembergs, Herrn Nothacker, der um '/-12 Uhr einen lehrreichen Vortrag über stenographische Zeit und Zukunstsfragen gehalten hatte, folgendes Ergebnis verkündigt werden:
In Abteilung 60 Silben: 2 I., 2 II. Preise
„ „ 80 „ 4 I., 5 II., 4 HI. Preise,
5 ohne Preis
„ , 100 „ 3 I., 2 II, 4 ohne Preis
„ „ 120 . 3 I., 3 ohne Preis
„ „ l40 „ 5 I., 1 II., 2 III., 1 ohne Preis
. „ 160 „ 2 I., 1 III. Preis
„ „ 180 „ 5 I. Preise
„ , 200 „ 3 I. Preise.
Besonders gut hat der Nagolder Verein abgeschnitten; von seinen 18 Teilnehmern haben 17 Preise erhalten. Geschrieben wurde teils in Gadelsberger, teils in Einheitskurzschrift. Den Trägern I. Preise konnten ansehnliche Geschenke überreicht werden, die von hiesigen Geschäftsleuten und Freunden der stenographischen Sache in überraschend reichem Maß zur Verfügung gestellt worden waren. Allen Gebern herzlichen Dank; auch der Stadtverwaltung für die unentgeltliche Ueberlassung der Schullokale. Eine Festveranstaltung schloß die wohlgelungene Tagung, die der Kurzschrift sicher neue Anhänger und Freunde gewonnen hat, würdig ab.
Bei den Nagolder Preisträgern handelt es sich um folgende Mitglieder: bei 60 Silben: I. Preis Helene Blum, Helene Kurlenbaur; II. Preis Lidya Günther, Berta Raufer; bei 80 Silben: I. Preis Erwin Pfeifle, Maria Renz, Gottlob Schaible, Adam Theurer ; bei 100 Silben . I. Preis Erwin Feucht, Paul Huzel; II. Preis Rosa Günther, Gretel Stickel; bei 140 Silben.
I. Breis Elisabeth Hummel, Klara Schühle, Else Stradinger; bei 160 Silben: III. Preis Luise Wizemann; bei 180 Silben:
I. Preis Ida Pfeifer
Zirkus Hudson
gab gestern abend seine Abschiedsvorstellung, die, wie auch die vorhergehenden, ziemlich gut besucht war und wobei man die Künste der verschiedenen Gruppen in jeder Beziehung bewundern durste. Besonders spannend war natürlich der Kampf „Mensch gegen Maschinenkraft", d. h. des Weltmeisters Siller gegen zwei Auws (Omnibus der Fa. Benz L Koch und Personenauto des Herrn Strähle), die es sekundenlang nicht vermochten, die über der Brust gekreuzten Arme des Herrn Siller auseinander- zurejßen. Siller blieb also bei diesem schwierigen Experement wiederum Sieger. Der angesagte Boxkampf zwischen dem Ne gerboxer und einem Gast wurde in einen Ringkampf verwandelt, der nach 13 Minuten mit der Mederlage des Negers endete. Nun ist wieder einmal ein Ereignis für Nagold vorüber, aber auch das Zirkusdedürfnis wird für eine Zeit lang befriedigt sein.
Altensteig» 31. Mai. Das gestrige Bezirksmissionsfest in der Kirche war von hier und aus der näheren Umgebung gut besucht. Pfarrer Keppler von Spielberg sprach über den weltweiten Blick der Christen und ihre große Aufgabe in der Welt. Missionar Maute von Tübingen, früher in China, entbot den hiesigen Missionssreunden Gruß und Dank und zeigte dann an einer Reihe von eindrucksvollen Beispielen wie durchs Evangelium neues Leben in der Heidenwelt erwacht. Der letzte Redner, Missionar Widmaier von Korntal, früher auf der Goldküste, wies auf die offene Tür bei den Heiden hin und erzählte von dem Jubel, mit dem unsere zurückgekehrten Missionare auf ihren alten Missionsgebieten ausgenommen wurden. Mit der Teilnahme hörten wir, wie der auch in der hiesigen Gegend von seinen Evangelisationen her geschätzte Missionar Vielhauer gleich nach seiner Ankunft in Kamerun die Gattin zum Opfer bringen mußte. Interessant war die Miteilung, daß etwa die Hälfte von den Basler Missionaren aus Württemberg stammt. Das zeigt uns, wie eng wir gerade mit der Basler Mission verbunden und in unserem Teil für sie verantwortlich sind. Die Ansprachen waren von Gemeindegesang und mehrstimmigem Gesang des Mädchenchors umrahmt.
Horb, 31. Mai. Kriegsbeschädigtentag. Der in unserer Stadt abgehaltene Kriegsbeschädigtentag hatte leider unter der Ungunst der Witterung seA zu leiden. Während aus den verschiedenen Bezirken wie Nagold, Freudenstadt, Herrenberg an die 200 Teilnehmer angemeldet waren, traf am Vormittag kaum ein Viertel davon ein. Nichtsdestoweniger wurde das vorgenommene Programm bis auf den geplanten Spaziergang auf die „Schütte" zu aller Zufriedenheit abgewickelt. Am Kriegerdenkmal gedachte man unter Mitwirkung des Gesangvereins „Frohsinn", einer Musikkapelle und dem Tage angepaßten Ansprachen der gefallenen Kameraden. Weiterhin wurden von verschiedenen Herren Ausführungen über Kriegsbe schädigte interessierende wirtschaftliche Fragen gegeben. Am späten Nachmittag versammelten sich die Ausflugsteilnehmer zu einem gemütlichen Beisammensein und versuchten, des Alltags Lasten für Stunden sich aus dem Sinne zu schlagen.
Herreuberg» 3l. Mai. Der Liederkranz Herreuberg hat bei dem Sängerwettstreit in Ehningen mit seinem Preis lied „Sonntagsseele" von Wiesner sehr gut abgeschnitten und damit in Klaffe III, Kunstgesang, mit 118 Punkten die höchste Punktzahl einen I. Preis errungen. In Klaffe II, gehobener Volksgesang, konnte der Gesangverein Unterjettingen einen II und der Liederkranz Mötzingen mit 80 Punkten ebenfalls einen II. Preis erringen.
Freudenstadt, 3l. Mai. Einbruchsdiebstahl. Am Sams früh wurde, wie sich durch das umsichtige Verhalten der hiesigen Kriminalwache rasch herausgeftellt hat, von einem internationalen Hoteldieb in einem Kurhotel eingebrochen und daselbst in einem Zimmer eine Anzahl Wertgegenstände entwendet. Es ist der Kriminalivache gelungen, verschiedene Nummern von Fahrkarten festzustellen, die möglicherweise von dem Dieb gelöst worden waren. Diese Nummern wurden an die Kriminalwachen der umliegenden Großstädte weitergegeben. Schon am Sonntag mittag fl 2 Uhr konnte ein Mann in Stuttgart festgenommen werden, der versuchte, seine Fahrkarte, die eine der angegebenen Nummern hatte, aus dein Stuttgarter Hauptbahnhof zu ent äußern. Der Leiter der hiesigen Kriminatwache, von Stuttgart aus verständigt, begab sich sofort dahin, durchsuchte das Hotel zimmer, das der Dieb gemietet hatte und fand dann auch in den Spiralfedern des Bettes sämtliche gestohlenen Wertgegenstände vor. Der Täter ist verhaftet : derselbe ist Tschechoslowake und kam von Rom.
Aus aller Welt
Selbstbrographie des Kaisers. Der Kaiser hat eine eigene Lebensbeschreibung beendet, die im Verlag von K. F. Köhler, Berlin, erscheint. Darin schildert er seine harte Jugend, Lie schweren Meinungsverschiedenheiten im Elternhaus und die politischen Vorgänge bis zur Thronbesteigung.
Unfall des Freiherrn von Wanaenhcim. Der frühere Vorsitzende des Bunds der Landwirte, Dr. Konrad Frhr. von Wangenheim hatte auf seinem Gut Klein-Spiegel einen schweren Unfall. Bei einer Fahrt scheuten die Pferde und Wangsnheim wurde aus dem Wagen geschleudert- Er erlitt eine Gehirnerschütterung, die bei feinem hohen Alter bedenklich ist.
Berufung. Der hervorragende Wiener Werkkünstler Philipp Häusler, der seit Jahren Wiens Lederware beeinflußt, hat einen Ruf an die Kunstgewerbefchule in Offenbach a. M. angenommen.
Jubiläum der »Maikäfer". Am 1. Juni begeht das ehemalige Garde-Füsilier-Regiment, die „Maikäfer" genannt, die 100jährige Wiederkehr des Stiftungstogs in Berlin. Das Regiment, 1826 als Garde-Reserve-Jnfanterie-Landrvehr- Regiment errichtet, bestand zunächst aus 2 Bataillonen, von denen das eine in Spandau, das andere in Potsdam in Garnison startt». Mit dem Namen „Maikäfer" hat es fügende Bewandtnis: Das Spandauer Bataillon kam in jedem Jahr regelmäßig in den ersten Tagen des Mai zum Exerzieren nach Potsdam, wo es sehr bald von der Jugend mit dem Zuruf „Maikäfer" begrüßt wurde, da sein Erscheinen immer mit dem Auftreten der Maikäfer zusammenfiel. Dieser Name galt zuerst als Spottname. Nachdem ihn aber Friedrich Wilhelm !V. bei einer Besichtigung scherzend gebraucht hatte, nahm ihn das Regiment als Ehrenname an, so daß er bei festlichen Veranstaltungen auf allen Ehrengeschenken, Tischkarten usw. angebracht wurde. Das ehemalige Offizierkafino an der Ecke der Chaussee- und Kesselstraße in Berlin trägt an seiner Fassade einen großen Maikäfer. Am 1- Juni 1860 wurde das dritte Bataillon errichtet, und das Regiment kam nach Berlin.
Spiel «ud Sport.
Bo« Boxsport. Bei den am 28. Mai in Heilbronn ausgetragenen nmrtt. Meisterschaften im Boxen blieb Herr Fritz Hahner von Nagold, zurzeit in Stuttgart, im Mittelgewicht Sieger. _
Letzte Nachrichten
Bor eitrem Schellt in der Besatz«» gsfrage.
Berlin, 1. Juni. Wie das „Berliner Tagblatt" erfährt, hat Reichskanzler Dr. Marx gestern mit dem Reichskommissar für die besetzten Gebiete, Freiherrn Langenwerth von Simmern, auch die Frage der Truppenstärke der Besatzungsmächte eingehend erörtert. Man könne annehmen, daß Reichskanzler Dr. Marx und das Kabinett Veranlassung nehmen werden, auf Grund des Berichtes des Reichskommissars diplomatische Schritte bei den Besatzungsmächten
zu unternehmen, die auf eine Herabsetzung der Besatzungs- lruppen abzielen, so wie sie sr. Zt. in Locarno zugesagt worden ist.
Der Kohleutransport «ach England und Holland.
Amsterdam» 1. Juni. Das „Handelsblaadet" berichtet einige interessante Daten über den Kohlenverkehr, der am vergangenen Monat über Rotterdam geleitet wurde. Zum größten Teil gingen die Kohlen nach England. Im Mai wurden von Rotterdam aus beinahe 2 Millionen Tonnen deutsche Kohlen verschickt. Vom 1. bis 29. 5. find 327 Schiffe mit Kohlen von Rotterdam abgegangen und 383 legten zum Bunkern an.
Z«r DekSmpfnug der Kohlennot in England.
London» 1. Juni. Aus Regierungskreisen verlautet, daß die englischen Kohlenimportfirmen große Mengen ausländischer Kohlen an Hand hätten, die sie unter Beihilfe der Regierung einführen könnten, sobald es notwendig sein sollte. Diese Kohlen sollen von der Saar, von Schlesien und von Frankreich kommen. Auch mit den Kohlengruben in den Vereinigten Staaten find Verhandlungen gepflogen worden, die vor dem Abschluß stehen. Die englische Regierung ist fest überzeugt, daß bei der Kohlenetnfuhr aus dem Auslande die englischen Eisenbahner ihre Mithilfe nicht versagen werden.
Pilfudski wM freie Hand habe«.
Warschau, 1. Juni. In den Kressen Pilsudskis wurde erklärt, daß der Kampf, den Piisudski am 12. Mai gegm die Rechtsparteien begonnen habe, noch nicht beendet sei. Er müsse auch, solange die politische Lage in Polen noch nicht geklärt sei, freie Hand haben, was er als Präsident nicht mehr habe. Er will deshalb auf dem Posten des Präsidenten nur eine Persönlichkeit wissen, die von allen parteilichen Einflüssen vollkommen frei sei.
Rener Widerstand der Rifkabyle«.
Paris» 1. Juni. Die Blätter melden aus Fez, daß die Spanier auf einer 15 Km. langen Front an der Bergspitze Äon Sikour, die bis Targuist vorläust, die Offensive ergriffen haben. Nach letzten Meldungen leisten die Rif- kabylen heftigen Widerstand und die Spanier dringen nur langsam vor. Die Rifsoldaten werden, wie Wetter gemeldet wird, von dem Bruder Abd el Krims befehligt.
Lnftpostverbindung Paris—Berlin.
Berlin, 1. Juni. Das französische Postministerium gibt bekannt, daß von heute ab Briefe und Pakete zur Beförderung auf der Fluglinie Paris—Berlin zugelassen werden.
Handel «ad Volkswirtschaft
Renkenbankkreüsle für kleinhün-rlühs kreise. Die Rentenbank- kreditanstalt, die bereits kürzlich aus ihren Mitteln eineinhalb Millionen Mark für kleinere Kredite an die kleinbäuerlichen Kreise zur Verfügung gestellt hat, wird in ihrer nächsten Verwaltunasrats-- sitzung voraussichtlich die Gewährung weiterer derartiger Kredite in Höhe von 4 Millionen Mark vorschlagen. Wie eine Korrespondenz hiezu mitteilt, handelt es sich hauptsächlich um solche klei»- bäuerlichen Kreise, deren Kredikansprüche für die Golddiskoittbank» kredike wegen ihrer geringfügigen Höhe nicht in Frage kamen.
Lufkhafen in Wiesbaden. Die Städte Mainz und Wiesbaden beabsichtigen, auf der ehemaligen Rennbahn in Wiesbaden e»e gemeinsame Landungsstelle für Flugzeuge zu errichten.
Der Weinüberschuß in Deutschland infolge der Ausfuhr sranz»- sischer, spanischer und italienischer Weine beträgt noch einer Abteilung des preußischen Landwirtschaftsmimsters rund eine Million Hektoliter. — Bon dem Reichsdarlehen von 30 Millionen Mark fielen auf die Winzer Preußens 6,7 Millionen. Die p reußische Regierung wird der staatlichen Obstbaulehranstalt in Geisenhei« am Rhein eine Anstalt für Rebenforschung zur Einführung der Amerikanerreben angliedern.
Märkte
Viehpreise. Alten steig: 1 Paar Ochsen 1100—1300, »She 300—500. Kalbinnen 450—600, Jungriuder 180—400. — R ose ». selb: Ochsen 480. Kühe 510, Kalbinnen 510, Jungvieh 1» bi» 380 Mark je das Stück.
Schweinepreise. Alten steig: Milchschweine 35-50, Läufer 55—70. — Balingen: Milchschweine 40—55. — Trolls- heim: Läufer 74—87. Milchschweine 40—50. — Güglingen: Milchschweine 30—43, Läufer 45—85. — Hall: Milchschweine 40 bis 45. — I l s h o se n: Milchschweine 40—57. — K ü n z e l s o »: Milchschweine 40—55, — Mühlacker: Läufer 45—60, Milch- schweine 35—37. — Oehringen: Milchschweine 40 bis 50, — Rot am See: Milchschweine 40—49, — Rotkweil Milch- schweine 35—12. — Schömberg: Milchschweine 35 bis 42, —
Tro > singe^n: Milchschweine 34—42, — II l m: Milch, ch.veiin 4» bis 50 -4t d. St, — Besigheim: Milchschweine 35—40, Läufer 70. — Ravensburg: Ferkel 30—46, Läufer 50—80, -Saul- 9 au : Ferkel 41—48, Läufer bis 55, — Sielminge »: Läufer 40 bis 80, Milchschweine 30—45 ,<t d, Sk.
Fruchtpreise. Giengen a, Br,: Gerste 9,10—9.30, Haber 10. — Mengen: Haber 10,30, Fesen 10.60, — Nagold: W-i.^a 14—14.50, Gerste 10—10,50, Haber 10 bis 11,50, Roggen 12, — Tübingen: Dinkel 10,80—11, Haber 10,50—11, Weizen 14,30
bis 15, Gerste 10,70—11 Mark je der Zentner. — Nürtingen: Weizen 15.50, Mischling 14, Untett. Dinkel 11.20, — Ravens, bürg: Weizen 14—15, Dinkel 10,-50—11.10, Kernen 15.50, Rogge« 9.50—9.75. Braugerste 9.40—41,75, Haber 9.50—11, — Neutlin- gen: Weizen 12,50-15,30, Dinkel 10—12.50, Gerste 9—10,80. Haber 10—11.20. — Ulm: Kernen 15.80, Weizen 14.20—15.40, Roaaen 9— 10 . 10 . Gerste 8.70—9.10. Haler 10—11 °4l.
Biehsenche» in Württemberg.
Die Maul- und Klauenseuche nt ausgebrochen in Mönsheim OA. Leonbcrg.
Tie Maul- und Klauenseuche ist erloschen in Viellingen, OA. Eßlingen; Oeschelbronn, OA. Herrenberg und in Barten- stein, OA. Gerabronn.
Gestorbene:
Grünmettsrelten: Johannes Kreidler, Wagnermeister, 81 I.
Geschäftliches.
Wir machen unsere Leser auf die Anzeige der „Illustr i er t e* Hauszettnnß" in der heutigen Ausgabe hierdurch aufmerksam.
„Wilbrafix" Verblaßter Stoff wird augeodlicks neu anfgesrischt mit „Wildrasix"
Da« Vetter
Die Luftdruckverteilung laßt noch kein beständige» Weiter a«f- kommen. Bei fortbestehender Gewitterneigung ist j»r Mittwoch und Donnerstag zeitweise bedecktes, aber in d« Hauptsache trockenes Wetter zu erwarten.
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