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Nagolder Tagblall »Der Seseüfchafter''

Doaaerstag 27. Mai 1S2S

gelsderre Böller und ging unter fürchterlichem Krach los. Die Fra« erlitt schwere Brandwunden im Gesicht, ein Auge scheint gefährdet.

Aus Stadt und Land

Nagold, 27. Mai 1926.

Es gehört zu den Unvollkommenheiten unseres Wesens, daß wir erst durch den Gegensatz hindurch müssen, um zu erreichen, was wir erstreben.

Kirkegard.

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Dierrftnachrjchte».

Durch Entschließung des Herrn Kirchenpräsidenten ist die Pfarrei Bempflingen, Dek. Urach, dem Stadtpfarrer Eberhardt in Zavelstein Dek. Calw, übertragen worden.

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Feldmeistertag der Deutsche« Pfadfiuderschast.

Pfingsten fand in Frankfurt a. M. der diesjährige Feld­meistertag der Deutschen Pfadfinderschaft statt, die aus dem im Lahre 19 l l von Maximilian Bayer und Freiherrn von Secken­dorfs gegründeten Deutschen Pfadfinderbund hervorgegangen ist und an dessen Ueberlieferung sestbält. Die Beratungen der aus allen Teilen des Reiches anwesenden Vertreter verliefen in vollster Einmütigkeit. Ein ständiges Anwachsen des Bundes "ormte in erfreulicher Weise sestgestellt werden.

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Keine Wiedereinführung der Silomelerhefke. Nach einer Mitteilung der Deutschen Reichsbahn ist mit der Wieder­einführung der Kilometerhefte nicht zu rechnen, da man keine günstigen Erfahrungen mit ihnen gemacht hat.

Nachsendung von Postsendungen. Aus Anlaß der kom­menden Reisezeit wird darauf hingewiesen, daß zu Anträgen für die Nachsendung von Postsendungen möglichst die amt­lichen Vordrucke zu benutzen find. Sie werden zu diesem Zweck an den Schaltern der Postanstalten und von den Zu­stellern zur unentgeltlichen Abgabe bereit gehalten.

Versendung von Geld. Trotzdem die Unsicherheit bei der Post gegenüber den ersten Nachkriegsjahren erheblich zurück­gegangen ist, so ist es doch das Publikum gerade, das durch die Versendung von Geldscheinen in gewöhnlichen Briefen ungetreue Beamte, die es bei einem derartig großen Per­sonalbestand wie bei der Reichspost immer geben wird, zu Fehltritten anreizt. Die Post ist für Verlust oder Beschädigung gewöhnlicher Briefe nicht haftbar, ebenso nicht für Be­schädigung eines Einschreibebriefs. Für Verlust eines Ein­schreibebriefs erhält dagegen der Absender 40 Ersatz. Die einzig richtige und sichere Art, Geld zu versenden, ist daher die mit Postanweisung oder Zahlkarte, unter Umständen auch Geldbrief oder die Einrichtung eines Postscheckkontos mit einer Stammeinlage von mindestens 6 -ll.

Ein feuchkfröhkiches Preisausschreiben. Der Reichstag hat zur Linderung der Not des Weinbaus neben der Aufhebung der Weinsteuer noch einige andere Maßnahmen beschlossen, so vor allem die Bereitstellung von Mitteln aus den noch «rskommenüen Weinsteuerbeträgen zur Durchführung einer großzügigen Werbung für den Wein. Zwecks möglichst wirk­samer und nach einheiüichem Plan gehaltener Verwendung Ser Mittel wurde gemeinsam von Weinbau und Weinhandel Ml Einvernehmen mit dem Reichsministerium für Ernäh­rung und Landwirtschaft und den am Weinbau interessierten Länderregierungen ein Reichsausschuß für diese Werbung gebildet. Dieser erläßt jetzt ein Preisausschreiben, um mög- Kchst viele ernste und heitere Erzählungen, Anekdoten, Ge­dichte, Sprüche, Witze usw. zu bekommen, die geeignet sind, den Weingenuß anzuregen. Interessenten erhalten die Be­dingungen des Preisausschreibens gegen Einsendung eines Freiumschlags an die Geschäftsstelle des Reichsausschusses für Weinpropaganda, Berlin N. 24, Friedrichstrabe 136.

Der Kurzhoarschnitt. Aus der internationalen Konferenz der Damenfriseure, die während einer Woche in Zürich tagte und auf der Berufsangehörige fast aller europäischen Staaten wie auch außereuropäischen Staaten vertreten waren, wur­den neben wissenschaftlichen und fachtechnischen Vorträgen auch Borträge über die Mode des Kurzhaarschnitts gehalten. Es ist dabei von berufenen Vertretern zum Ausdruck gebracht worden, daß nach Ueberwindung von überspannten Er­scheinungen in der revolutionären Frauenhaartracht sich ruhigere und vornehmere Formen mit weiblicherem Einschlag ««bürgern werden. In einer Fachausstellung wurden speziell «erschivdene technische Fortschritte im Dauerwellverfahren »ezeigt.

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Emmingeu, 27. Mai. Waschweiber. Vom Bevollmäch­tigten der Hinterbliebenen des Konrad Renz aus Emmingen werden wir um folgende Veröffentlichung gebeten: Leute von der Sorte, welche das Gras wachsen hört, verbreiten immer Sieder das Gerücht, die Staatsanwaltschaft habe das Verfahren betreffend die Oberjettinger Schlägerei eingestellt. Dieses dumme Gerede verursacht viel unnötige Aufregung. Es ist daran kein wahres Wort. Die Sache wird von den zuständigen Stellen nach wie vor betrieben. Die Schwätzer sollten sich nicht in Dinge mischen, welche sie nichts angehen.

Effriugen, 26. Mai. Konzert. Am Pfingstsonntag ver­anstaltete der Gesangverein .Eintracht* ein Frühjahrskonzert, in welchem ein reichhaltiges Programm in dem bis am den letzten Platz besetzten Hirschsaal abgewickelt wurde. Männer­chöre, Gesangs- und Violinduette und Violinsolos wechselten miteinander ab. Die vom Gesangverein mit Schwung und Feuer gesungenen Chöre legten davon Zeugnis ab, daß es mit der Sache des Männerchors beim Verem nicht schlecht bestellt ist und daß mit Liebe und Hingebung am deutschen Lied gear­beitet wird. Mit großem Beifall wurden die durch die Herren Hauptlehrer Bind ner-Hier und tz le- Schönbronn vorge­tragenen Gesangsduette ausgenommen; ferner trugen die Herren Kötzle uns Drißner, Schönbronn, Violinduette und-Solos vor. die starke Eindrücke bei den Zuhörern hinterließen und sehr zum guten Gelingen des Konzerts beitrugen.

Altensteig, 26. Mai. Semeinderatssitzuog vom 25. Mai > 926; entschuldigt: Schittler. Ln der Aufwertungsprozeßsache Faist gegen die Stadtgemeinde ist ein Urteil der II. Zivilkam­mer des Landgerichts Tübingen ergangen, das die Ausivertbar- keit der heimbezahlten Schuld grundsätzlich bejaht, eine Aus­wertung von 20000 RMk., welcher Betrag in Jahresraten 3 1000 RMk. heimzubezahlen ist, festsetzt und den für Auf- wertungshqpotheken gesetzlich festgelegten Zinssatz anwendet. Die Kosten sollen von der Stadlgemeinde zu V» und von der klägerischen Partei zu V» getragen werden. Der Angelegenheit liegt zu Grunde, daß die Stadtgemeinde eine vom Elektrizitäts- wnkskauf herrührende-Kaufpreisrestforderung von 80000 Mk. im Mai 1920 heimbezahlt hat, ohne daß der Gläubiger einen

für die Schuldnerin erkennbaren Vorbehalt gemacht hat. Der Prozeß ist der Stadtgemeinde aufgedrängt worden, sie lehnte das Aufwertungsbegehren ihrer früheren Gläubiger grundsätzlich nicht ab, im Gegenteil, sie hielt es für eine sittliche und mora­lische Pflicht, im Rahmen des Möglichen zu ihrem Teil dazu beizutragen, das begangene Unrecht wieder gutzumachen, wollte jedoch abwarten, bis in den Aufwertungsstagenkomplex weitere Klarheit kommt und bis die zu erwartenden landesgesetzlichen Bestimmungen erschienen sind. Für die Stadtgemeinde handelt cs sich nun darum, ob sie sich dem ergangenen Urteil ohne weiteres fügen sollte. Die neulich« Beratung in diesem Punkt ergab, ein Gutachten eines Aufwertungssachverständigen über die Aussichtsmöglichkeiten einer Berufung einzuholen und da­neben zu versuchen, mit dem Bevollmächtigten der Klägerin eine gütliche Vereinbarung zu erzielen. Das Gutachten spricht sich im Endergebnis dahin aus, daß eine Berufung als durch­aus aussichtsooll erscheine. Jedoch sei eine vergleichsweise Er­ledigung, wenn es gelinge, den zugesprochenen Aufwertungs- l etrag merklich herabzudrücken, erwägenswert. Bei dem von vornherein feststehenden Willen der Stadtgemeinde, sich um ihre Aufwertungsverpflichtungen nicht herumzudrücken, lag deshalb eine Verständigung am nächsten. Diese ist unter dem Eindruck der evtl, weiter entstehenden erheblichen Prozeßkosten in der Weise erzielt worden, daß beide Teile auf eine Berufung ver­zichten, daß als endgültiger, auch durch veränderte Gesetzgi bung u nabänderlicher Aufwertungsbetrag die Summe von 20000 RMk. beiderseits anerkannt wird und daß jeder Teil seine eigenen Kosten trägt und die Gerichtskosten je zur Hälfte getragen wer­den. Die Schuld wird vom 1. Januar l925 an mit 5"/« ver­zinst, je 1000 RMk. werden auf 1. August und 1. Oktober ds Js. abgetragen, der Rest ist bis 1. Januar 1932 von Zeiten der Gläubigerin unkündbar. Diese Vereinbarung wird vom Gemeinderat mit 7 gegen 5 Stimmen bei einer Enthal­tung genehmigt. Die Bauarbeiten zu dem 4-Familienhaus in der Pfolzgrafenweilerstraße werden auf Grund der einge­gangenen Offerte den Wenigstnehmendm übertragen mit Aus- i ahme der Schreiner sowie Gipser- und Anstricharbeiten. Die Schreinerarbeil soll den hiesigen Schreinern zugeschlagen werden, sofern sie das von anderer Seite eingelausene, wesentlich nie­derere Angebot als für sie bindend anerkennen. Die Gipser- i n d Avstr icharbeiien sind nochmals zu vergeben.

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Entringen, 26. Mai. Rasch vom Leben himveggenonmen wurde I. Manch, alt, Bauer. Als er über die Hausschwelle trat um seiner gewohnten Arbeit nachzugehen, traf ihn der Schlag, der seinem Leben ein plötzliches Ende setzte. Die Kunde von seinem jähen Ende erregte allgemeine Teilnahme. Maisch war ein fleißiger sparsamer Bürger.

Horb, 26. Mai. Aebernahme. Am letzten Samstag erfolgte von Horb aus die kommissarische Uebernahme des zweiten Gleises HorbNcckarhausen.

Grünmettstetten, 25. Mai. Geburtstag. In körperlicher und geistiger Frische konnte am Pfingstmontag der Altveteran Reinhold Schäfer seinen 78. Geburtstag begehen. Als würdi ges Zeichen der Anerkennung und Freundschaft brachten ihm zwei Trompeter ein schönes Morgenständchen dar.

Mittelkal OA. Frendenskadk, 25. Mai. Brand durch einen zündelnden Knaben. Das Doppelwohnhaus »es Taglöhners Christ. Saiser und des Schuhmachers Fried­rich Finkbeiner von Mitteltal-Ellbach ist vollständig einge­äschert worden. Der Band ist durch einen sechsjährigen Kna­ben verursacht worden, der in einem an das Gebäude ange­baut gewesenen Schuppen lagerndes Stroh angezündek hat.

Aus aller Welt

Konferenzen. In Saarbrücken wurde am 25. Mai die 33. Tagung des Evangelischen sozialen Kon­gresses unter dem Vorsitz des Reichsgerichtspräsidenten Dr. Simons eröffnet.

Varn 24. bis 28. Mai findet in der Technischen Hochschule in Stuttgart die 44. Tagung der Deutschen Botanischen Ge­sellschaft, der Vereinigung für angewandte Botanik und der Freien Vereinigung für Pflanzengeographie und systema­tische Botanik statt.

Das Münchener Eisenbahnunglück. Sichere Feststellun­gen über Schuld und Ursache des Zugszvsammenstoßes aus dem Münchener Bahnhof Ost sin- noch nicht gemacht. Wäh­rend von der Blockstelle angegeben wird, der Lokomotiv­führer des Rosenheirner Zugs, Aubele, habe das Haltsignal nicht gesehen oder beachtet, behauptet Aubele, das Signal sei ausFahrt" gestanden; wegen der Biegung der Strecke an dieser Stelle hat er das Schlußsignal des Berchtes­gadener Zugs (drei rote Laternen) erst kurz vor sich gesehen. Er habe sofort sämtliche Bremsen gezogen, aber es sei zu spät gewesen. Der nachfolgende Zug, der das Unheil an- richiete, hatte eine Geschwindigkeit von 60 Stundenkilo­metern.

An der Unfallstelle fanden 23 Ausflügler, sämtliche ans München, den Tod, von den 83 in die Krankenhäuser cnn- genonrmenen Verletzten sin- 5 gestorben, doch sind weitere Todesfälle nicht ausgeschlossen; etwa 70 leichter Verletzte konnten sich nach aHuse begeben, die Namen der Toten sind alle bekannt. Darunter befinden sich drei weibliche An­gestellte der bayerischen Landwirtschaftsstelle, die das Lager­haus der Stelle in Berchtesgaden besucht hatten, und der Prokurist und frühere Major Robert Meyerhofer. Am Dienstag nachmittag 4 Uhr konnte das Gleis Rosenheim sreiaeaeben werden.

Letzte Nachrichten

Dr. Luther bei Hindenburg.

Berlin» 27. Mai. Am kommenden Freitag wird, wie die Tel.-Unton erfährt, Reichspräsident von Hindenburg zu Ehren des Reichskanzlers a. D Dr. Luther ein Esten geben.

Dank der Reichsregiernng an SlaatssekretSr Dr. Vredow.

Berlin, 27. Mai. Der Reichskanzler hat dem Staats­sekretär Dr. Bredow beim Scheiden aus seiner bisherigen Tätigkeit im Reichspostministcrium ein Schreiben gesandt, in dem er ihm für seine besonders verdienstvolle Tätigkeit im Interesse des Reiches wärmsten Dank sagt.

HSfch bei Briand.

Pari», 27. Mai. Botschafter von Hösch stattete gestern abend Briand einen Besuch ab, um nach seiner Abwesenheit die persönliche Fühlungnahme mit dem Letter der französi­

schen Außenpolitik wiederaufzunehmen. Bei dieser Gelegen­heit wurde eine Reihe schwebender Fragen zur Sprache ge­bracht, insbesondere die Lage im besetzten Gebiet. Der Botschafter machte ferner von der Ankunft des ersten deut­schen Flugfahrzeuges in Paris Mitteilung.

Bestätigung des deutschen Gesandten in Budapest.

Berlin, 27. Mai. Nach einer Morgenblättermelduug aus Budapest empfing der Reichsverweser am Mittwoch dm ncuernannten Gesandten und bevollmächtigten Minister des Deutschen Reiches von Schön zur Entgegennahme des Be- gl aubigungsschreibens.

Weitere Abnahme der Erwerbslose«.

Berlin» 27. Mai. Die Zahl der unterstützten Erwerbs­losen des Monats Mai ist von 1782000 auf 1743000, d. h. um etwas über 2°/o zurückgegangen. Die Zahl der Zuschlagsempfänger (unterhaltungsberechtigte Angehörige von Hauptunterstützungsempfängern) ist von 1818000 auf 1764000 zurückgegangen.

Da» Frankeusälscher-Nrleil.

Budapest, 27. Mai. Gestern abend um 6.50 Uhr hat dir Budapester Strafgerichtshos das Urteil im Franken- fi-lscherprozeß verkündet. Polizeichef Nadofsy wurde zu vier Jahren Zuchthaus, zehn Millionen Kronen Geldstrafe und drei Jahren Amtsverlust, Prinz Windischgrätz zu vier Jahren Zuchthaus, zehn Millionen Kronen Geldstrafe und drei Jahren Amtsverlust, der erste und der zweite Letter des Kartographischen Institutes je zu einem Jahr Kerker und je zu zwei Millionen Kronen Geldstrafe verurteilt.

Große Hitze ia England.

London» 27. Mai. Im Süden Englands herrscht eine für diese Jahreszett ungewöhnliche Hitze.

Die Kapitulation Abd ei Krim».

Berlin, 27. Mai. Wie derBerliner Lokalauzeiger* aus Paris meldet, ist Abd el Krim als Gefangener nach Fez abtransportiert worden. Dort erwartet man von der französischen Regierung nähere Weisung, wie mit Abd el Krim verfahren werden soll. Bevor er sein Haüpt- quartier verlassen hat, hat er olle französischen, spanischen und eingeborenen Gefangenen freigegeben. Daraufhin find am Dienstag Morgen die französischen und spanischen Ztvil- und Militärgefangenen den französ. Vorposten bei Targrutst übergeben worden.

Schweres Erdbeben im nördliche« Japan.

New'Pork, 27. Mai. Der Kabeldienst der T, U. ineldet: Nach Funksprüchen aus Tokio haben in Japan nÄm dem Vulkanausbruch auch an anderen Stellen Erdbeben Verheerungen angerichtet. In der Provinz Akita ist das riesige Mayama-Berieselungsbecken zusammengestürzt. Seine Fluten haben sich auf den Ort Kitanonoa gewälzt und den größten Teil der Stadt, die etwa 7000 Einwohner zählt, hinweggeschwemmt. Etwa 60 Häuser sollen von dm stür­zenden Fluten mit fortgeriffen worden sein. Man spricht von vielen Toten und Verletzten. Nähere Einzelheiten fehlen noch. _

Handel und Volkswirtschaft

Berliner Dollarkurs. 26. Mm: 4.20

Kriegsanleihe 0.3912>L

Franz. Franken 150 zu 1 Pfd. St.. 30.79 zu 1 Dollar.

Belg. Franken 153.5 zu 1 Pfd. St.

Berliner Geldmarkt, 26. Mai. Tügl. Geld 45.5, Monats«» 5.56. Warenwechsel 5.25, Privatdiskoni 4.625 v. H.

Neue Goldmünzen in Oesterreich. Der Hauptausjchuß de» österreichischen Nationalrats hat ein« Regierungsverordnung nehmigt, durch die di« Ausprägung von österreichischen Goldmünze» zu 25 und 100 Schilling festgelegt wird. Di« Münz« trägt auf der Vorderseite das österreichische Bundeswappen und di« Inschrift- Republik Oesterreich"; auf der Rückseite der Münze ist der Wert bezeichnet.

Goldwährung in Honduras. Der Kongreß de» Staate» Honduras nahm, wie aus Tegucigalpa gemeldet wild, eiu Got^ Währungsgesetz an, durch das als neue Münzeinheit die Lempie» statt des Peso eingeführt wird. Ausländisches Silber ist »er b öte ». ausgenommen amerikanisches.

Umsatzsteuer in der Türkei. Die türkische Regierung Hot eine allgemeine Steuer eingesührt, nach der bei jedem Kauf »an Ge­brauchs- und Derbrauchsgegenstände vom Käufer 2-/, v. H. a» die Staatskasse in Form von Steuermarken auf -er Rechnung ab- zu führen sind. Die Steuer wird bezahlt beim Uebergang vom Her­steller zum Großhändler, der Kleinhändler zahlt die Steuer wie­derum und der Verbraucher oder Gebraucher ebenso. Much » Speisehäusern wird di« Steuer, allerdings in Abstufung«« erhob«». Di« »aufleude berechnen, daß durch die Steuer die Lebenshaktn», um IS v. H. verteuert werde, allerdings wird auch der Awijche»- handel etwas eingedämmt. Konstantinopel hat in ««er Woche 100 000 türkische Pfund (224 000 ^l>) a» Gebrauchssteuer» obgesSH»

Abwanderung der Ruhrindustri« a» de» Rhein. In einer Be» treterversammlung des Gewerkoerems deutscher Metallarbeiter i>» Hage« teilte Regierungspräsident S ö n t tz - Arnsberg mit. d» Stillegungen der großen Lidustriewerk« in Westfalen seien «och keineswegs abgeschlossen, es lieg« vielmehr noch «ne ganze <»- zahl von Anträgen vor, jo vom Königswerk in Hag«»- Die An­träge werden damit begründet, daß die Werke oo» WestsoN» aus zu hohe Transportkosten habe«; sie sollen an de» Rh»» ns» legt werden, um billiger verfrachten zu können.

Stillegung. Di« Zweigstelle der Gebr. Röder A.-G in Dm»» stadt, Werk Stierlin u. Retter i« Rastatt, soll »nh d» .Fr. Z." stillgelegt werde«.

Aeaderang der ZigareUeustemi ab 1. 2m». Die Zigarette» steuer, di« bisher aus einer Banderolensteuer »vn 3V v. H. dm Zigorettenkleinverkoufspreis« und außerdem aus einer Mater«-- steuer von 900 je Dz. Rohtabak bestand, ist mit Wirkung vom 1. Imri dahin geändert worden, daß di« Materialsteuer aus 46 »

je Dz. ermäßigt, die Bonderoiensteuer dagegen aus 30 o. H. des Zigarettenkleinverkaufspreises erhöht worden ist. Auf Roh­tabak, der am 1. Juni in den Zigarettenfabriken noch unverarbeitet lagen, muß di« Differenz zwischen der bisherigen und jetzige» Materialsteuer in Höh« von 500 ,4t je Dz. von den Finanz­ämtern an die Zrgarettenfabrikanten zurückbezahlt werden.

Flugverkehr BerlinPari». Am 26. Mai, morgens 8.45 Uhr. ging das erste Flugzeug -er neuen Linie BerlinParis aus den« Flugplatz Tempelhos äb. Nach Zwischenlandung in Essen und Köln soll es nachmittags 5 Uhr im Flughaien Le Bourget bei Paris ein!rrs>n.