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Nagolde» TagblattDer Gesellschafter^

Mittwoch. 12. Mai 1»»«

rvurden verkauft. Eine 17 Jahre aste engl'sch-arab'iche Voll- blutstute wurde um 510 verkauft, weiter zwei ältere arabische Vollblutstuten um 700 brw. 520 -R, eine enalische Sollblutstute um 450 ein englischer Vollblutbengst nm 430 -4t (beide schon 19jährig). Für den prachtvollen 3!äh- cigen braunen Hengst Dionar (englisch-arabisches Vollbluts wurden 1800 -4l geboten. Das Pferd wurde schließlich von Mrektor Busch, der zurzeit mit seinem Zirkus in Stutt­gart weilt, um 2400 -4t erworben. Die Angebote ans weitere Pferde wurden von der Gestütsverwaltung nicht angenom­men. Gerade die schönen jungen Tiere blieben unverkauft. Dos Gestüt steht unter der Leitung des Erbprinzen Her­mann von Wied, der der Versteigerung anwohnte.

Aus dem Lande

«p Eßlingen, 9. Mai. Als Kandidaten für den erledigten -Sitz eines weltlichen Abgeordneten zum Landeskirchentag !m Kirchenbezirk Eßlingen sind am Sonntag von einer zahl­reich besuchten Versammlung der Kirchengemeinderäte des Bezirks aufgestellt worden, Malermeister W. Haug <Gruppe l) und Apotheker Dr. Th. Mauz (Gruppe II), die Seide dem Eßlinger Kirchengemeinderat angehören. Die Ersatzwahl findet am 13. Juni statt.

Deinsberg, 11. Mai. Amtsblatt. An das Obermnt yeilbronn wurde vom Gemeinderat eine Eingabe gerich.et, Ä> der gebeten wird, die Weinsberger Zeitung auch 'm Bezirk Heilbronn als Amtsblatt des Oberamts zuzulassen.

Renklingea, 11. Mai. 80. Geburtstag. Der Aelteste Äer Reutlinger Baumeister, Architekt Markus Zimmer- mann, durfte am Montag in voller geistiger und körper- Lcher Rüstigkeit im engsten Familienkreis seinen 80. Ge- -vrtstaa feiern. Er wurde bekannt durch die bedeutenden Industriebauten, die er hier und auswärts ausgeführt hat.

Göppingen, 11. Mai. Tödlicher Unfall. Der Hei­zer Schüler wollte in der Gelatinefabrik einen außer Be­trieb gesetzten Dampfkessel ablassen, wobei er infolge falscher Handhabung durch ausströmenden Dampf schwere Ver­letzungen erlitt, an deren Folgen er nun gestorben ist.

Ulm. 11. Mai. Schriftsteller- u. Journalisten­tag. Im Anschluß an den vom 16. Mai ab in Freudenstadt stattfindenden Schriftsteller- und Journalistentag war ein Besuch der Teilnehmer in Ulm geplant. Dieser muß be­sonderer Hindernisse halber aussallen. Die aus dieser Ver­anlassung vorgesehene große Beleuchtung der Stadtsront an der Donau, der Stadtmauer und der Münstertürme wird »u» bei einer späteren Gelegenheit ausgeführt werden.

LenMrch, 11. Mai. Bluttat. Ein verh. 31 I. a. Straßenbabnschafsner aus Wangen bei Stuttgart und ein Mähriges Mädchen aus Lang-mb-utingen näcksigten in der Nacht zum Sonntag in dem Holrstad-l der Kiesgrube bei Waltershofen. Der Schaffner stellte sich andern Tags der Polizei in Waltershofen, und das Mädchen wurde tat mit zwei Schüßen aufgefunden. Der Mann gab an. das Mädchen habe sich selbst zunächst einen Schuß in den Kovf beigebracht, worauf er einen zweiten Schuß auf sie abgegeben habe. Der Schaffner wurde in das Amtsgerichtsgefängnis nach Leut- sirch verbracht.

Friedrichshofen. 11. Mai. Vom Herzoglichen Haus. Herzog Albrecht von Württemberg wird voraus­sichtlich am IT Jun! seinen Sommerausenthalt von Alts­hausen nach Schloß Friedrichsbaf-n verlegen und etwa acht Wochen hier zubringen Am 9. August hält sein Sohn als Beuroner Pater in Alkshausen seine Erftlingsmesse.

Ariedrichshafea, 11. Mai. Taaung desR-ichs- »erbands der deutschen Presse. Der Reichs­verband der dentsrben Presse, Landesverband'-^emberg. hält hier am 13. Juni seine Jahresversammlung ab.

Aus Stadt und Land

Nagold. 12 Mai 1926

Der philosophische Idealismus entspricht dem deutschen Wesen ebensosehr, wie diesem derMmeriali-mus widerspricht

Hans Zimmer.

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Deranstaitnngen ««d Feste

an Himmelfahrt:

°/4 5 Uhr: Wanderung des Turnvereins auf den Lichtechtem 6 Uhr: Abmarsch des C. V. j.M. zum Landesposaunensest nach Herrenberg.

7.23 Uhr: Ausflug des Musikoereins nach Alpirsbach.

Autoveebiodungen.

Am Montag fanden hier im Hotel Post Besprechungen Der interessierten Kreise Nagolds und Herrenbergs über die Führung der Linie Nagold Herrenberg statt. Es wurde die alte Linie über Oeschelbronn Nebringen fallen gelassen uns dafür ab 15. ds Mts. dieLinieNagoldMötzingen Unterjettingen OberjettingenHerren b erg mit einem 4 maligen täglichen Kurs beschlossen.

Ueber düsen Punkt wird in der heutigen Gemeinderats- sttzung verhandelt und werden wir aus diese Art und Weise In den nächsten Tagen des Näheren darauf eingehen.

Schwarzwaldverein Nagold.

Wanderung am letzien Sonntag von Eutingen über RohrdorsBahn­hof EyachMilch inzenNordsteticnHorb.

Motto nach Vorstand: Diel Natur, viel Spaß, viel Naß.

Das prächtige Wanderwetter half manchem am Morgen noch Zaghaften auf die Beine. Und keinen der recht stattlichen Schar wird dieser Entschluß gereut haben. Bei Hellem Son- nenichem und doch Herbern Lüftchen ließ sich's herrlich wandern, um sich das frische Grün der keimenden Fluren, über sich blü­hende Obübäume und vor sich in klarster Sicht, die zum Teil schneebedeckte Kette unserer Schwäd. Alb. Liever klangen durchs Tal und fröhlich grüßte uns der Neckar bei Eyach. In halber Höhe rechts talaufwärts führt ein bequemer Weg nach Müh rmgcn Bald ist auch der Aufstieg zum Schloß genommen. Lieblich liegt das Döiflein im Tale. Fernher schauten die Türme des stolzen Zollers und mehr nach links zeigt sich der Roßberg mit leuchtendem Turm. Und Durst beflügelt den eilenden Fuß, da sah man auch schon die Zinnen von Nord steilen gastfreundlich herüberlugen. Daß es uns dort gut ge­fallen hat, ist eine Tatsache, die den Schluß der Wanderung würdig ziert. Von Horb ab führte uns die Bahn rasch nach Hause.

Gemeinschaft der Freunde e. B.

Wie man hätte erwarten sollen, müßte bei dem gestern abend im Traubensaal stattgefundenen Vortrag der Gemeinschaft der Freunde den Verhältnissen entsprechend ein guter Besuch zu verzeichnen gewesen sein, doch....!! Haben doch sehr viele den Wunsch, sich ein eigenes Heim zu gründen, aus eigenem Grund undDBoden zu wohnen. Zum Beitritt zu irgend einer

Baugesellschaft konnten sich bisher die meisten nicht entschließen. War ja auch schließlich die Gemeinschaft der Freunde der Gegen­stand reichlicher Diskussionen, die andrerseits die Folge von Verboten der Gesellschaft durch die Regierung und Umstellung diestr gemeinnützigen Einrichtung von einem e. V. in eine G m. b H. war.

Der Redner, Karl Haag, erläutert die Angriffe, die auf die Gemeinschaft in letzter Zeit gemacht wurden u> d erklärt, daß der Grund darin zu suchen sei, daß die Gelder der Gewinn­sucht der Spekulation entzogen wurden. Obwohl einige Mängel in dem Unternehmen vorhanden waren, die nach dem Angriff der Staatsregierung beseitigt woiden waren, ist es nicht gelun­gen, die Gemeinschaft der Freunde zu vernichten.

Der Redner behandelte dann die Auslosungsfrage, die Sicherheilsfrage und die Rechtsform Auch eine der wichtigsten Fragen wurde beantwortet und zwar, wie lange es dauern kann, bis ein Bawparer zur Auslosung kommt. Wenn der Zustrom der Bausparer anhält, ist mit einer verhältnismäßig raschen Auszahlung zu rechnen, hört er auf, dann kommt der letzte Bausparer nach 2l Jahren daran, doch hält der Redner diesen Fall für so gui wie ausgeschlossen. Auf die .'lusloiungs- srage eingehend, teilt der Redner mit. daß die bisherige Aus­losung abgeschaffl sei und an Stelle dieser die Geldzuteiiuug trete, die sich aus den einbezahlten Beträgen und der Zeitdauer der Mitgliedichast ergäbe. Je Höger die Einzahlungen seien, desto früher habe auch der Bawparer die Ausücht, mit der Auszahlung an die Reihe zu kommen. Pflicht des Bausoarers ist, Vio der Bausumme selbst einbezrbll zu haben. Veizinft wird das Geld mir 3°/o, während für das Geld, das die Gemeinschaft den Bausparern gibt 5°/» und l °/, Tilgung zu zahlen sind. '/,"/« von der Gesanttbawumme ist von jedem Bausparer als einmaliger Beitrag für Verwaltungs- und Werbungskosten zu entrichten. Die Gemeinschaft läßt sich auf jedes von ihr finanziertes Haus eine erste Hypo­thek ins Grundbuch einirage». Trotzdem bat der Besitzer das Recht des V-rlaufs. Neu ist hierbei, daß alle Rechte und Pflichten des Vettrags auch auf Dritte übertragen werden können, nur ist der G.d.F hiervon unter gleichzeitiger Zahlung einer Sporiel von 10 e c. Anzeige zu erstatten. Für An träge über 40000 müssen besondere Vereinbarungen über Verwaliungs, Werbekosten usw getroffen werden.

Wenn also z. B jemand auf 15 000 abschließt, so zahlt er I Z hntel der Summe gleich 1500 innerhalb des ersten Jahres und bat dann das Recht, in die Gruppe eingeteilt zu werden, die bei der Geldoerteilung in Betracht kommt. Es sind also lediglich der Termin des Eintruts und die Geldleistm g für die Zuteilung in die Gruppe maßgebend. J>der Bausparer kann entweder bauen, ein Haus kaust«, oder jostrn er bereils Hausbesitzer ist, seine evtl. Hypotheken ablösen. Bauen kann et, wo und wie er will. Das ersiellte Haus wird grundbuch- amtlich als Eigentum des Betreffenden eingetragen. Die erste Hypothek gebärt der G>mei»schafi. Jäh, lieh hat der Eigen­tümer dann 6"/, der Baw'umme abzuzahlen Wichtig ist auch daß das Darlehen selbst durch die Gemeinschaft jederzeit unkünd­bar ist. Kommt ein Bawparer der Zahlung dieser 6°/, nicht nach, so kann er um Stundung bitten und die Gemeinschaft der Freunde hat das weitere Ver fügungsrecht über das Haus.

Die Zuhörer des Abends haben wohl sicherlich den Ein­druck gewonnen, daß die Gemeimchafr der Freunde nunmehr aus einer gesunden Basis beruht, doch soll jed> r, der sieh zu einem derartigen Vertrug entschließt und nickt an dem Abend bei dem Voitrag anwesend war, sich Auskuntt bei der G d.F. selbst eiuholen und nach seinem eigenen Ermessen handeln. Auf jeden Fall ist eS neben dem Bewußtsein, auf eigenem Grund uns Boden, zwischen den eigenen vier Wänden zu woh­nen, ein sckönes Gefühl, in idealer Weise zur Schaffung von Eigenheimen in gemeinnütziger Zusammenarbeit beigetragen zu haben.

Ausflug de» Mvfikoerekns «ach Alpirsbach.

Wie in den letzten Jahren wird auch Heuer der Musikverein am Himmelfabrstfest wieder einen Ausflug unternehmen. Dies mal gehst hinüber ins schöne Kinzigtal. Die Abfahrt erfolgt morgens 7 23 Uhr mit Lonntagsfahrkarte nack Freudenstadt. Wer den Weg nach Hochdorf zu Fuß machen will, marschiert Punk t 7.30 Uhr vom Marktplatz ab.

Von Freudenstadt aus führt der Weg durch den Wald über den Friednchslurm, Oexnwald, Schömberg nach Alpirs­bach, wo zuerst das Kloster besichtigt werden soll. Dort wird der Organist von Alpirsbach die berühmte Orgel vorsühren. Dann schließt eine gesellige Unterhaltung im Saal des »Löwen- Post* den Ausflug ab. Die Rückkehr wird mit dem Zug abends 9.46 Uhr erfolgen.

Außer den Sängerinnen und Sängern des Musikoereins und dem Seminarorche'ter sind vor allem auck die Mitglieder des Musilvereins in Stadt und Umgebung mit ihren Ange­hörigen, sowie Freunde und Gäste herzlich zur Teilnahme an dem Ausflug eingeladen. (Vergl. Anzeige).

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Höhengänge. Am Himmelfahrtsfest sind vielfach noch Höhengänge üblich, die sich aus uralten Zeiten erhalten haben. Die Leute von Endingen bei Balingen ziehen zum Sonnenaufgang auf die Lochen; die Sonne geht an diesem Tag mit drei Freudensprüngen auf und hat einen schöneren Glänz als sonst. Die Bewohner von Laufen an der Eyach nehmen zu ihrem Frühgang auf die Schalksburg Branntwein mit und trinken ihn auf der Höhe gemeinsam. In Eningen zieht man nachts mit Fackeln auf die Achalm und bleibt dort mit Sonnenaufgang. Die Leute von Untsrsteinbach bei Oehringen zogen ehedem am Himmelfahrtsmorgen auf den Wilfertsberg und freuten sich dort bei Tanz und Schmaus. Die Oberkochener zogen früher in aller Herrgottsfrühe auf den Rotstein, einen Punkt mit großer Fernsicht, und sangen der ausgehenden Sonne entgegen. Bon Adelmannsfslden zog man am Himmelfahrtstag auf den Höhenbuck.

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Walddorf, 12. Mai Berichtigung zumStierkampf-.

Wie uns mitgeleilt wird, ist es nicht das Postauto der Linie Nagold-Hailerbach gewesen, durch das das Unglück geschehen ist, sondern es muß ein anderer Grund gewesen sein, der das Tier in Ekstase gebracht hat.

Freudenstadt, ll. Mai. Das Kurhaus Hauser ist von der Methodistengemeinde käuflich erworben worden.

Neuenbürg, 10. Mai. Guter Humor. Am vergangene» Frei­tag hatten wie in hiesiger Stavt ein Quartett wandernder Musikanten die ernste und heitere Weisen vor den Häusern zum Bortrag brachten Ehe sie mit ihrer edlen Musik die Herzen der Einwohner erfreuen dursten, mußten sie jedoch dem Finanzamt den obligaten Tribut zollen. Dafür begaben sie sich nach Schluß ihrer Darstellung zum Finanzamt und bliesen ihm das schöne LiedWenn ich dich seh', da muß ich weinen" Noch einem aufheiierndrn Walzer verabschiedeten sie sich mit dem vielsagenden Liede:Eh' daß wir scheiden müssen, laß dich noch einmal küssen' Für diese fremden und ungewohnten Genüsse sollen die Beamten de» Finanzamts freudig bewegt mit klingender Münze gedankt haben

Neuenbürg, 10. Mai. Gnädig. Wegen fahrlästnger Körperverletzung wurde der Ingenieur Ludwig Marckand aus Stuttgart vom Schöffengericht Neuenbürg zu 104t Geldstrafe verurteilt. Als Jagdgäst des Sägwerksbesitzers Sieg! hat Marchand einen andern Jagdgast durch zwei Schrotschüffe am Kopf, Arm, Gesäß und Waden verletzt.

Neuenbürg, 11. Mai. Raufbolde. Sonntag abend entstanden auf dem Hauptbahnhof zwischen hiesigen Arbeiter» und Mitgliedern eines Pforzheimer Gesangvereins Streitig­keiten, die in Schlägereien ausarteten. Ein Pforzheimer, der einen hiesigen Arbeiter mit dem Stock geschlagen hatte, wurde durch einen Messerstich am Hals verletzt. Dem Mefserh-lae» ist man auf der Spur. Nachts wurde der Nachtwächter der Sensensabrik von denselben hiesigen Raufbolden angefttle»

Aus aller Welt

Amundsens Abflug verschoben. Trotz des günstige» Wetters auf Spitzbergen hak Amundsen die auf 11. Mai fest- gcse^te Abreise nach dem Nordpol verschoben.

Der Amerikaner Byrd beabsichtigt einen neuen Fl«, zum Nordpol mit seinem Flunzeug zu unternehmen.

Neuschnee in Südkirol. Die Berge um Trient sind mit Neuschnee bedeckt. Infolge starken Regens haben verschie­dentlich Erdrutsche stattgefunden. Im oberen Winkschga« wurde ein 5 Sekunden dauernder wellenförmiger Erdstoß be­merkt, dem starke Schneefälle folgten.

Gegen die INode. In Novara (Italien) ist ein Ausschuß zur Bekämpfung der gegenwärtigen Damenmode gegründet worden. Sofort nach der Gründung wurden die Inhaber der Modegeschäfte, die Damenschneider und -schneiderinnen zu einer Versammlung eingeladen und ermabnl, ihre Kunde» moralisch zu beeinflussen. Sie gaben zur Antwort, daß der Ausschuß seine Aufgabe am andern Ende onpacken solle. Der Schneider Hab« sich nach den Wünschen der Kundschaft zu rich­ten, bei der man die moralischen Hebel ansetzen müsse, wenn etwas herauskommen solle.

Ilhrenschmuggel an der deutsch-schweizerischen Grenze. Bei einer Grenzkontrolle auf der Strecke Waldshut-Koliken, wurde ein Waldshuter Geschäftsmann, der 14 Uhren von der Schweiz nach Deutschland einsckmuggeln wollte, verhaltet. Er hat im Lauf der letzten zwei Jahre ungefähr 5000 Uhre» im Wert von etwa 100 000 -4t von der Schweiz nach Deutsch­land eingeschmuggelt. Die geschmuggelte Ware wurde durch Mittelspersonen nach Hornberg (Schwarzwaldl weitergeleitet. Eine große Anzahl von Uhren konnte beschlagnahmt werde».

Selbstmord. Der Direktor der Bayerischen Bereins- bank in München, Kommerzienrat Alfons Christian, hat sich aus Schwermut erschossen.

Ela Schwabenstmch. In einem Dorf im Schwabenland fiel eines Tages ein Füllen in einen Ziehbrunnen. Anstatt nun das Pferd mittelst eines Flaschenzuges und Gurten um den Leib regelrecht heraufzuziehen, wie Sachverständige vorschlugen, tobte und kommandierte die angesammelte Menge darauf hin, man müsse das Füllen mit Stricken, schnell aus dem Brunnen ziehen, wozu man auch alsbald schritt. Es gelang in der Tat auch meisterhaft. Glücklich retteten die Vorsichtigen das Pferd aus dem Brunnen. Sie hatten das ihrige getan, nur übersahen sie eine Kleinigkeit, nämlich, daß sie ein gehenktes totes Füllen zu Tage för­derten.

Letzte Nachrichten

Beschluß der Demokraten zur Flaggenoorlage.

Berlin, 12. Mai. Die demokratische Reichstagsfrak- tion hat nach 4stündiger Beratung gegen 12 Uhr nachts beschlossen, folgende zwei Anträge zur Flaggendebatte am Mittwoch im Reichstag einzubrmgen:

1. Der Reichstag begrüßt die von dem Herrn Reichs­präsidenten in iemem Schreiben an den Herrn Reichs­kanzler gegebene Anregung, olle Kräfte zue Lösung der Einheilssiagge in versöhnendem Sinne einzusetzen.

2. Der Reichstag mißbilligt die Haltung des Reichs­kanzlers. der durch sein Verhallen in der Flagginfrage eine Gesamtlösnng die'er Frage erschwert und in folgen­schwerer Zeit neue Konflikte ohne Not heraufbeschworen hat.

Wiederaufnahme der Par ser Handelsvertrags­verhandlungen.

Berlin, 12. Mai. DieVossische Zeitung" meldet aus Paris: Die deutsch-französiichen Handele Vertragsver­handlungen werden nach mehrwöchiger Pause jetzt wieder ausgenommen. Im französischen Handetsmmisterium fand am Montag eine Vorbesprechung der französischen Delega- rion statt. Der Hauptteil der deutschen Delegation unter Führung des Ministerialdirektors Paffe trifft erst nach Pfingsten wieder in Berlin ein.

Bundeskanzler Ramek öffentlich beleidigt.

Berlin, 12. Mai. Wie derBerliner Lokalanzeiger" auS Wien meldet, kam es während der Festvorstellung tu der Staatsopcr im sogenannten Kaisersalon, in dem der Bundeskanzler die amerikanischen Hoteliers als seine Gäste empfing, zu einem geradezu unei hörten Borfall, indem ein Beamter des Unterrichtsministeriums, der Sektionsrat Ko­sak, den Bundeskanzler in schändlicher Weise ohne Rücksicht auf die Zuhörer beleidigte. Die Blätter melden dazu, daß zwischen dem Bundeskanzler Dr. Ramek und dem Unter- rrchtsminister Dr. Schneider, obwohl beide derselben Par­tei angehören, starke Meinungsverschiedenheiten bestehen, die voraussichtlich zur Demission des Unterrichtsmmisters führen werden.

Schwere Niederlage der Franzosen in Syrien.

Nom, 12. Mai. Wie die Blätter aus Kairo melden, haben französische Kolonnen auf dem Marsche nach Dsche- del-Drus eine schwere Niederlage erlitten. Die Verluste sollen sehr groß sein. Die französischen Truppen seien über die Grenzen Transjordaniens gedrängt worden.

Schwerer Unfall in einer Zellstoffabrik.

Mannheim, 12. Mai. In der Zellstoffabrik Waldhof erlitten 5 Arbeiter beim Keffelreinigcn schwere Verbrühungen. 4 von ihnen mußten in ein Krankenhaus gebracht werden, wo 3 Arbeiter ihren Verletzungen erlegen find. Eine Unter­suchung über die Ursache des Unglücks ist eiugelritet.