Sette 3 - Nr. 108
Dienstag LI Mai 1S2S
Gerichlssaal
Neuenbürg, 10. Mai In einer Schöffengerichtssitzung ooriger Woche kam das Autounglück bei Herrcnalb vom Sommer v. I. zur Aburteilung, bei welchem der Kraftwagen des Ober- amtsbaumeisiels Striebel von Neuenbürg bei Herrenalb nachts auf ein Lane Holzführwerk stieß und die Krau sowie das Töch- terchen des Ooeramtebaumeisters getötet wurden. Das Urteil lautete gegen Striebel auf 800 Geldstrafe, während der Fuhrmann des Langholzwagens freigesprochen wurde.
Aus Stadt und Laub
Nagold. II Mai 1926
Wer in der Jugend sich durch Mühsal mußte schlagen, den rührt's im Alter nicht, wenn sich die Iunaen plagen.
Dieastnachrtchteu.
Die l Dienstprüfung für das höhere Lehramt hat u. a. bestanden in der altsprachlichen Richtung: Wilbelm Lutz aus Altensteig; in der neusprachlichen Richtung: Wilhelm Arm- bruster aus Tumlingen OA. Freudevstadt; in der naturwissenschaftlichen Richtung: Georg Sigmund Schott aus Altensteig.
Die Ministcrialabtcilung für Bezirks und Körperschafts- oerwaltung hat die Wahl des Landwiris, Gemeinderats und Schultheißenamlsoerwesers Ulrich Erlenmaier in Ollenbronn zum Ortsoorsteher dieser Gemeinde testätigt.
Dom Rathaus.
Die nächste öffentliche Sitzung des Gemetnderats ander am Mittwoch, den 12. Mai, nachm. 5 Uhr statt.
Gemeinschaft der Freunde e. D. Wüstenrot.
Wir verweisen auch an dieser Stelle noch besonders auf den heute abend im Traubensaal staitfinlenden Vortrag von H. Karl Haag über die Gemeinschaft der Freunde in Wüstenrot und ihre Aibeit. In Anbetracht oer großen Wohnungsnot and der schlechten Geldverhältniffe sollten alle die, die sich nach inem Eigenheim sehnen, diesen Vortrag besuchen, insbesondere auch deshalb, um sich über die Tätigkeit der Gemeinschaft der Freunde, über die in der letzten Zeit die verschiedensten Gerichte -m Umlauf waren, ein Urteil bilden zu können.
*-
Schwarzwaldgau'SSugerbuud.
Der Gau hielt am Sonntag, den 9. Mai seinen Gautag -n Oberndorf a N. Ten verschiedenen Berichien und Verhandlungen ist zu entnehmen, daß der Schwarzwaldgau mit nunmehr 79 Vereinen und 5500 Sängern das größte Glied des Zchwäb. Sängerbundes ist. Dieser wieder umschließt in 24 Sauen, 25 000 Sänger und ist damit das größte Glied des Deutschen Sängerbundes. Die Finanzen des Gaues zeigen 'Mt einem Ueberschuß von über 3000 kl einen günstigen Stand. Der Gaubeilrag wird für 1926 pro Sänger auf 50 ^ festgesetzt; mit ihm wäre zugleich der Bundesbeitrag mit je 1 zu entrichten. Der nächste Gautag — 1927 — wird an die östliche Peripherie des Gaus, nach Balingen, gelegt. 1927 soll satzungsgemäß ein Liederfest abgehalten werden — letztmals 1824 in Trossingen. Spaichingen will dasselbe in seine Mauern mfnehmen. Dort sieht rem Gau eine Doppelhalle von 80 t>ezw 60 m Länge und je 18 m Breite zur Verfügung. Die Wahlen stellten den seitherigen Präsidenten Dr. Will Hohner aus Trossingen wieder an die Spitze des Gaus; zum ersten Gauchormeister wird Oberrcallehrer I e u t h e r - Tuttlingen berufen.
F-
Rohrdorf» 10. Mai. Jubiläumsfeier. In wirklich ansprechendem. gemütlichem Rahmen beging gestern der Militär und Kriegerverein sein 50jähriges Gcünvungsjubiläum in den sestgeschmückten Lokalitäten des „Adler*. Die Mitgliedschaft war fast vollzählig zur Stelle, ebenso der zur Verschönerung eingeladene Lnderkranz. der mit schwungvollem Lied die Feier einleitete. Vereinsoorsrand Waldmeister Bühl er hieß die Gäste, die Kameraden und Sänger willkommen, worauf der Obmann des Bezirkskriegerbundes, Jul Raas Nagold, das Wort zur Festansprache ergriff. Herr Raas spricht gut. Sein Gedankenaufbau, seine markante Vortragsweise hinterlaffen Ein-
fltr altem wenden iNrn alle Sünden vernetzen."
..Die Kirche bleibt euch, drei Bürger treten dafür ein."
Alle gingen auseinander, dabei so weit als möglich der Htelle ausweichend, auf der sich der Ofenfeber Nikititsch befand.
„Sie haben mich verraten, die Hundesöhne, mit Haut und Haaren verkauft", sprach der Ofensetzer. — —
Als der Vorsitzende mit seinem Buch nach Hause ging, begegneten ibm hinter der Kirche in einer dunklen Nebenstraße zwei Gestalten die eine van rechts, die andere von links. Das «aren der Ofensetzer und Prochor Stepanitsch.
„Pfui Teufel, ihr habt mich auf den Tod erschreckt. Was «ollt ihr?"
Der Ofensetzer wollte etwas sagen, — nun schwieg er, da rr Prockor Stevänitsch vor sich erblickte.
Auch Prochor Stepanitsch sckickte sich zu einer Aeußerung an, »a er aber den Ofensetzer vor sich sah. biß er sich auf die Lippen.
Plötzlich fragten beide einstimmig: „Gehst du nach Hause?"
„Wohin denn sonst?"
„Wirst du morgen mit dem Mähen beginnen?" fielen beide wieder gleichzeitig ein, wobei sie einander mit haßerfüllten «icken maßen.
„Es ist Zeit anzufangen."
„Ja, es ist das richtige Wetter. Nun, man muß wohl nach Hause gehen", sagte der eine, — und ging nicht, er schien noch auf etwas zu warten.
„Ja, ganz recht, ich werde auch gehen", sagte der andere, doch -Ing er nicht und schielte gereizt nach dem Nebenbuhler.
Sie erreichten das Haus des Vorsitzenden, standen eine Veile und gingen dann auseinander, der eine um die eine, der andere um die andere Ecke.
Aber der Ofensetzer begab sich nicht nach Hause, er trat vielmehr in eine Scheune und wartete einige Zeit. Dann schaute er um die Ecke und begegnete den Augen von Prochor Stepanitsch, der hinter der gegenüberliegenden anderen Scheune hervorlugte.
„Pfui der Tausend, keine Möglichkeit", stieß Iwan Nikititsch hervor und entfernte sich nach Haufe. —
Am Sonntag schloß der Vorsitzende wegen des völligen Mangels an Gläubigen im Kirchspiel die Kirche. Um ihn herum stand das Volk und murrte. Die alten Frauen trockneten ihre Tränen.
„Wegen des Mangels an Gläubigen im Kirchspiel wird die Kirche geschloffen", erklärte der Vorsitzende, „und dem Ministerium der Dolksaufklärnng für Zwecke der Volksbildung zur Verfüaung gestellt".
„Da seht: er besteht auf feinem Stück Ach, ihr Verfluchten, chr Christusverräter! Man hat ihm doch in russischen Worten klar gemacht, daß alle gläubig sind. Wann endlich wird das Strafgericht über sie kommen, diese Abtrünnigen?"
„Und warum zürnt uns der himmlische Vater?" sprachen me alten Frauen, mit Tränen in den Augen ans die geschloffene ^rrche schauend
druck. Er sprach dem Verein die Glückwünsche des B.K.B. aus, hob hervor, wieviel an gegenseitiger Kameradschaftlichkeit, an tätiger Liebe zueinander geleistet werden könne und in diesen 5 Jahrzehnten geleistet worden sei. Ehrend gedachte der Redner der drei alten, als Ehrengäste anwesenden Vereinsmitbegründer: Altmüller Kemps, Waldmeister a. D Walz und Karl Roh, sowie der verstorbenen Vereinsvorftände, von denen Johann Reichert 34 Jahre den Verein führte. In einem Getanken- streifzug durch die vaterländische Geschichte, in einem Appell zum Wiedererstehen der allen Liebe zum Heimatlands, ließ oer B.-Obmann seine beisallauslösenden Worte in einem „Hoch dem deutschen Land* aueklingen. Die Vereinschronik, vom Vorstand vor getragen, faßte kurz und überstchrlich all das zusammen was der Verein in ven verflossenen 50 Jahren durch- lebre. Gegründet wurde er am 5. 3. 1876 mit 16 Mitgliedern. 64 Ehrenmitglieder traten alsbald bei; 1879 hielt er seine Fahnenweihe, 1901 sein silbernes Jubiläum. Durch seine Unler- stützangskasse ist gar manchem Mitglied geholfen worden, sei es bei Todesfall, in Krankheit, bei Brandschaden o. ä. 36 Mitglieder erhielten die vom Kyffbäuserbund gesti tete Krieger- tenkiiiünze. Der B Obmann erfüllie sodann ganz im Sinne der Anwesenden eine Ehrenpflicht. Er gedachte in würdigem Dankes- unv Ruhmeswort der toten Kameraden, die in fremder Erde ruhen und bat um Erheben ihnea zur Ehre. Während eines hierauf folgenden kleinen Festessens, das vorzüglich zubereilet war, ernannie der Vorstand die drei oben erwähnten alten Herren zu Ehrenmilgliedern Die Versammlung erhob sich. Namens der übrigen hiesigen Vereine, Liederkranz, Turn- und Radfahrerverein sprachen deren Vorstände dem Jubeloerein zum Ehrenlage ihre Glückwünsche aus. In einer Pause, kurz vor Schluß des offiziellen Teiles hatte sich die Hrimatpo.sie mir einem Beitrag zum „goldenen Kranz* eingeschoben und damit eine poetische Nagolder Ader anschwellen lassen. Die beiten Poeten führten die Anwesenden mit „Kunst- proben* ein Weilchen auf des Lebens Sonnenseite und gaben der llnlerhalrung ein wenig Würze, die mit dem anschließenden Lichtbilder vortrag aus dem letzten Krieg, aus dem so manches Erinnern sprach, schwieg. Das Programm war damit erschöpft, zu dessen bester Ausfüllung der Gesangverein sein gut Leit beitrug. Den Mitgliedern wird diese Jubiläumsfeier in bestem Gedenken bleiben und den Gästen aus Nagold nicht minder.
Walddorf, ll. Mai. Verunglückt. Als gestern der Karrenwäiter Friedrich Ko pp und ein Gemeinderat von hier einen Farren, welcher vor einigen Tagen von einer Kommission in Alt N nfra gekauft worden war, abholen wollten, scheute dieser in der Nähe von Untersch vandorf an dem entgegen kommenden Poskauto der Linie Nagald—Haiterbach. Koop der den Farren führte, wurde zu Boden geworfen und erlitt sibei einen Beinbruch. Von dem rasch he> beigerufenen Arzt, Dr. Wagner Halte, hoch, wurde der Verunglückte ins Bezirks krankenhaus nach Nagold ve>bracht. Der Farren rannte wieder Hait rbach zu und konnte erst dort eineefangen werden, oon wo er dann vollends nach hier transportiert wurde.
Ahldorf, 9. Mai. Darlehenskaffe. Die Revision der Darlehenskasse hat einen Abmangei von über 14000 ergeben. Die Aufregung im Orie ist begreiflicherweise grob.
Wiesenstetten, tO Mai. U Verfahren. Vor einigen Tagen wurde P. Fischer, als er oon seinem Güllmwagrn, dessen Faß gelullt war, steigen wollle, von diesem überfahren. Glückliche-weise gingen nur die Vorderräder des schweren Wagens über Fischer, sodäß die Verletzung en mcht lebensgefährlich sind.
Höfen a. Enz, 10. Mai. Jubilar. Schultheiß Feldweg konnte mit dem 8 Mai auf eine :0>Shriae Amtszeit als Ortsvorsteher zurückblicken Er hat in diese, langen Zeit, in der man gerne am Alten kleben blieb, fortschrittlich am Wähle seiner Gemeinde gearbeitet und sind ihm seine G-meint eglieder h ute noch dafür dankbar, zumal er seine aanze Kraf, und sein weit, eichendes Können ausschleß- lich in den Dienst seiner Gemeinde gestellt hat.
Rotensol OA. Neuenbürg, 10. Mai. Grabschändung. In der Nacht vom 1. auf 2. Mai hat Schuhmacher Otto Burkhardt auf dem Friedhof sechs Grabsteine umgeworfen und teilweise beschädigt.
Letzte Rachrichte«
Die Nachifitzavg des Reichskabinetts.
Berlin. 11. Mai. Wie die T U. erfährt, ist die Kabinettssitzung in der Villa des Rcichsaußenministers kur; nach Vsl Uhr morgens beendet worden. Beschlüsse find nicht gefaßt worden.
Der demokratische Bertagnngsvorschlag.
Berltn, 11. Mai. Wie die „Vosstsche Zeitung" mitteilt, sieht der demokratische Vertagungsvorschlag vor, die Flaggenverordnung zwar nicht formell zurückzuziehen, ober so lange nicht anzuwmden, bis die Verhandlungen über die Einheitsflagge abgeschlossen seien. Mit Rücksicht auf den Eindruck im Auslande sei es nach der demokratischen Ansicht besser, wenn im Ausland nicht erst einige Monate lang 2 Flaggen gezeigt würden, sondern wenn die gegenwärtigen Reichsflaggen direkt durch die geplante Einheitsflagge abgelöst würden.
Einspruch Preußen» gegen die Slaggenverorduuug.
Berlin, 11. Mai. Das „Berliner Tagblatt" meldet: Die preußische Regierung hat gestern an das Reichskabinett, sowie an den Reiche Präsidenten von Hindenburg ein Schreiben gerichtet, in dem sie gegen die neue Flaggenverordnung Einspruch erhebt und sie als verfassungswidrig bezeichnet, weil im Wideispruch zu der ausdrücklichen Flaggenvorschrift der Reichsoerfassung der Reichsrat vorher nicht gehört worden ist. Auf Anregung Preußens wird diese Frage den Reichsrat voraussichtlich am Freitag beschäftigen.
Neuregelung der Erwerbslosenfürsorge.
Berlin» 11. Mai. Der Reichsarbeitsminister hat im Verwaltungsrat des Reichsamts für Arbeitsvermittlung und im Reichsrat den Entwurf einer Neuordnung über die Höchstsätze an der Erwerbslosenfürsorge unterbreitet, durch die an Stelle des gegenwärtigen Unterstützungssystems eine Abstufung der Unterstützungssätze nach dem Arbeitscnrgelt treten sollen.
Ml « M lllil' flMlUMM!
Deutschlands Söhne seid nicht so ehr- und pflichtvergessen, verstärkt nicht die Arbeits- und Heeresmacht unseres grimmigsten Feindes und schwächt nicht die Arbeitskraft des eigenen Vaterlandes.
Das feindliche Eigentum in Amerika.
Berlin, 11. Mai. Wie die Morgenblätter ans Washington melden, wurde im Rechtsausschuß des Senats die Vorlage Gilitte angenommen, wonach der Verwalter des ehemals feindlichen Eigentums angewiesen werden soll, den Eigentümern die mit ihrem beschlagnahmten Eigentum verdienten Zinsen oder sonstigen Gewinn bis zum jährlichen Betrage von 10000 Dollar zukommen zu lassen.
Holland und der englische Streik.
Amsterdam, 11. Mai. Während von Rotterdam noch einige Schiffe noch England abfadren und auch der Dampferdienst der Hocck van Holland wieder in Betrieb ist, ruht der Verkehr Amsterdam-London völlig. Am Dienstag soll in Amsterdam eine Versau mlung der internationalen Gewerk- schafisvereintgung und der 2. Internationale stattfindev. In Velsen haben die Papier fabriken die Fabrikation eingestellt, nachdem die Verschiffung, die gewöhnlich durch englische Schiffe erfolgt, zurzeit nicht möglich ist. Auch der holländi'che Fisch'ang hat unter dem englischen Streik zu leiden, da die Fischer, die nach England fahren, keine Fische an Bord haben dürfen.
Handel «nd Volkswirtschaft
Amerlkaanleihe für die Sachsenwerke. Aus Dresden wird beachtet, die sächsische Regierung unterhandle mit amerikanischen Banen über eine neue Anleihe von 20—25 Millionen Dollar für die Sächsischen Werke, die ehemaligen Staatswaffenfabriken. Bereits uor «inem Jahr war eine Amerikaanleihe von 15 Millionen Dollar für diese Staatsbetriebe ausgenommen worden. — Kostspielige Staatsbetriebe!
»
Stuttgarter Börse, 10. Mai. Das Geschäft an der heutigen Börse :rmr sehr gering, im allgemeinen herrschte Zurückhaltung mit Rück- sicht aus die ungeklärte innerpolitische Lage. Die Kursbewegung war uneinheitlich und nervös, in der Mehrzahl neigten die Kurse aber nach unten. Auch zum Schluß bleibt man eher abgeschwächt, Am Rentenmarkt lagen Vorkriegs-Pfandbriefe bei geringem Geschäft teilweise etwas schwächer, wogegen Goldptandbriese weiterhin gut gehalten waren. Staatsanleihen waren bei unveränderten Kursen fast umsatzlos.
Mannheimer Produktenbörse. 10. Mai. Der Markt hat sich etwas fester gestaltet infolge erhöhter Forderungen des Auslandes und anziehender Frachtsätze. Weizen int. nicht notiert, ausl. 30,5 bis 35,75, Roggen ml. 19,5—20.25, ausl. 22,5—23,75, Hafer inl. 20—22, ausl. 19,5—24, Braugerste ml. nicht augeboten, ausl. 26 bis 28, Futtergerste 18,75—20, Mais mit Sack 18,5—18,75» Weizenmehl mit Sack 42,5—42,75, Weizenbrotmehl 27 ch—32,75, Roggenmehl 29—31, Kleie 9,5—9,75.
Berliner Getreidepreise, 10. Mai. Weizen märk. 29.70—29.90, Roagen 17.60—18.10, Wintergerste 17.20—18.80, Sommergerste 19.30—20.70, Hafer 19.30—20.30. Weizenmehl 3675—3950, Roagenmehl 25—26.50, Weizenkleie 11—11.25, Roggenklei« 11.80—12.
Markte
Mannheimer Viehmarkt. 10. Mai. Dem heutigen Diehmarkt waren zugeführt und wurden je 50 Kg. Lebendgewicht gehandelt: 201 Ochsen 32—59, 79 Bullen 36-54, 557 Kühe und Rinder. Kühe 14-51, Rinder 44-60, 540 Kälber 52—85, 82 Schafe 40 bis 46, 2353 Schweine 62—76. Marktvecklauf: Mit Großvieh lebhaft. geräumt; mit Kälbern lebhaft, ausverkauft: Schwein« regelmäßig. Der kleine Viehmarkt vom Donnerstag. 13. Mai, ist auf Mittwoch, den 12. Mai, vorverlegt worden.
Schweinepreise. Crailsheim: Läufer 70—100, Milc^ Ichweine 37—55, — Hall: Milchschweine 39—55,Läufer 71. — Künzelsau: M'lchschweine 40—52, Läufer 72. — Mergentheim: Läufer 70—100, Milchschweine 37—55. — Nürtin» >: e n: Läufer 95, Milchschweine 39—50. — Oehrlngen: Mile^ i-bweine 37—55. — Hall: Milchschweine 39—55, Läufer 71. — 58. — Trossingen: Mi'lchschweine 34—43. Läufer 82 M d. St.
Fruchtpreise. Giengen a. Br.: Kernen 14.80, Gerste 910 bi» !.4o, Haber 9—9.90, Weizen 11—13.80. — Nagold: Welze« 14—15, Gerste 10—10.50, Haber 9 50—10.60. — Tübingen: Dinkel 10,50—11, Haber 9.50—11. Kernen 15.70, Weizen 14 bi» 15.20, Gerste 10.50—11 M d. Ztr.
Schwehinger Spargelmarkt. Auf dem letzten Sporgelmarkt zogen die Preise weiter an. Für erste Sorte wurden 1—1.20 M bezahlt. Zweite Sorte in zum Teil sehr g-»tnger Ou-llität kosteten 60—70 Suppenspargel 38 D e Güte des Spargel» hat durch anhaltend« Kälte merklich nachgelassen.
Familievnachrichten der Stadtgemeinde Nagold
vom Monat April 1S2S.
Geburten: 4. April Klink, Andreas, Schreiner hier, 1 Sohn.
Erlassene Aufgebote; 13. April Rauser, Ernst, led. Metzgermstr hier und Marquardt, Marie, led. Stütze, Pforzheim; 24. April Seeger, Kart, led. Säger hier und Blum, Lina, led. Weberin hier; 26. April Wurster, Wilhelm, led. Weber hier Wurster, Karoline. led. Haustochter in Untermusbach, vorher hier.
Eheschließungen: 3. April Fegert. Wilhelm, led. Lehrer, wohnhaft in Simmersfeld und Rentschler, Anna, led. Haustochter von hier; 3. April Wurster, Friedrich, oerw. Schreiner hier und Frank, Anna, led. Haushälterin hier.
Sterbefälle: 1. April Zeilter, Jakob, led., ohne Berus hier, 67 Jahre alt; 2. April Roller, Emma Maria, Tochter des Otto Roller, Fohrknechls hier, 3 Monate alt; 3. April Bolz, Richard, Otto, Sohn des Friedr. Bolz, Schreinermeisters hier, 6 Monate alt; 4. April Neef, Albert. Wilhelm, oerh. Faktor hier, 39 I. alt; 8. Apiil Rauser, Christiane, ledig, ohne Beruf hier, 75 I. alt; 21. April Ei'enmann, Georg Johann Michael, verw. Weichenwärter a. D. hier, 83 Jahre alt.
Im Krankenhaus gestorben: 30 April Faßnacht, Margarete, led. Kleinrentner in, wohnh. in Rohrdorf OA. Nagold, 70 I. alt.
Büchertisch.
Lus alle in dieser Spalte ang^eigten Bücher und Zeitschriften nimmt die Buchhandlung vontL.WZaiser, Nagold, Bestellungen entgegen.
Der Sommerfahrplan tritt schon am l5. Mai in Kraft. Rechtzeitig erscheinen soeben die beliebten Storm Kursbücher. Neben der Ausgabe Storm Reich (4.—) ist für unser Ver- kehrsgebiet die Ausgabe Storm Sübdeutfchland (l.20) maßgeblich. Sie bringt die Fahrpläne von Baden, Bayern, Württemberg, Pfalz, Rhein , Ruhr- und Saargebiet mit Schnellzugverbindungen nach den wichtigsten Plätzen des Reiches und Anschlüssen nach Oesterreich und der Schweiz. — Da der Sommerfahrplan wieder erhebliche Aenderungen bringt, empfiehlt sich die sofortige Anschaffung. Das Storm Kursbuch bringt eine bedeutungsvolle Neuerung in der Tafel „Fernverbindungen*, die alle brauchbaren Züge wichtiger Verbindungen über ver schiedene Reisewege übersichtlich vereinigt.
Das Wetter
Dir Druckstörungen über Mitteleuropa lösen sich allmählich auf. Bei östlichen Luftströmungen ist für Mittwoch und Don» nersrag nur wenig bedecktes, trockenes, namentlich nacht» ziemlich frostiges Wetter zu erwarten.