Seile S Nr. 98

Aus Stadt und Land

Nagold. 29 April 1926.

Leben und Gesundheit gehören gewik zu den höchsten irdischen Eikern und doch gibt es noch höhere: ideale Güier, sür welche wir Leben und Gesundheit zu opsern bereit sein müssen.

Dr. Max von Pettenkofer.

*

Maisiugen.

In der gestern abend in der .Traube" stattgefundenen Generalversammlung des Ver. Lieder- und Zängerkranzes, wo rüber noch eingehender Bericht folgt, wurde einer Anregung des Präsidenten vom Schwab. Sängerbund folgend (s. Notiz nn aestr. Gesellschafter) u a auch der Beschluß gefaßt, in der Frühe des nächsten Sonntags, den 2. Mai an verschobenen Plätzen in unserer Stadt zu singen. Möge diese sehr begrüßens­werte Neuerung eine Huldigung sür den einziehenden Früh ling die gewiß von allen Kreisen der Einwohnerschaft mit lebhafter Freude ausgenommen wird, auch von allen Vereinen draußen auf dem Lande eingeführt und zur bleibenden Ein­richtung werden.

A-

Dre Regierung und der LÄmeiskrrdank- Zum guten Ge­tingen der Sammlung desAstckeisterdanks" in Württem­berg hat Staatsrat Rau vom Arbeitsministerium die fol­genden Wünsche dem Verband württ. Gewerbevereine und Handwerreroereinigungrn übermittelt:Den Altmeistern des Handwerks, die in der Zeit der tiefsten Not unseres Vater­landes ihre Spargroschen eingebüßt haben, zu einem Auf­enthalt in dem schönen Handwerker-Erholungsheim Bad Niedernau zu verhelfen und ihnen damit einen Teil des Dankes abzustattcn, den sie durch ihr Wirken und Schassen auch um die Allgemeinheit des Handwerks verdient haben, ist ein hochvsrdienstliches Unternehmen des Verbundes württ. Dewerberersins und Handwerkervsreinigungen, Geschäfts­stelle Reutlingen, Burgvlatz 1. Ich wünsche ihm den schönsten Erfolg". Auch die Schriftleitung wünscht der guten Sache »ollen Erfolg, der nicht ausbleiben wird, wenn die Angehö­rigen des gewerblichen Mittelstandes ans dem ganzm Lands eine kleine Gabe gewähren. Mi? wir kören, hab'n einzelne Gewerbevereine sehr schöne Sammlungsergebnistch zu ver­zeichnen.

Waffenbesitz. Durch einen Erlaß des Württ. Ministeriums des Innern sind Zimmerstutzen, Scheibengemehre und ,zlo- bertmaffen sowie die Munition zu ihnen von der Verord­nung über den Waffenbesitz ausgenommen worden. Auch Luftdruckwasfen find wie bisher nicht abgabepft.chtig. Eben­so unterliegen Knall-, Schreck- und Scheintodpistolen Nicht der Ablieferung. Gegen etwaigen Mitzbrarnh freigcgebener Kleinkaliberwaffen durch Jugendliche bietet das Gesetz über den Besitz und Gebrauch von Waffen vom 1. Juni 1853 eine Handhabe.

Im Warkeftand. Die Zahl der Wartcstandsbeamten ist erschreckend groß. Bei der Reichsbahn sind es allein 49 270, bei der Reichspost etwa 17 000. Die Zahl der abgebauten 'und auf Wartegeld gefetzten eigentlichen Reichsbeamten ist nicht bekannt. Die Folge des Beamtenabbaus und Versetzung von Beamten auf Wartegeld hat den Pensionsfonds erheblich belastet. Die Reichsregierung bemüht sich nachdrücklichst, die Wartestandsbeamien wieder eine Beschäftigung zuzuführen, weil der gegenwärtige Zustand nicht nur finanziell, sondern auch mit Rücksicht auf die vielen zur Untätigkeit verurteilten dienstwilligen Wartegeldstandsbeamten sich höchst nachteilig auswirkt. Eine Wiederherstellung des alten Necists wird aber erhebliche Mehrkosten verursachen, weshalb die Be­strebungen auf Wiederherstellung des alten Rechtszustands einhergeben müssen mit Herabminderung der Pensions­lasten. Die Bearbeitung der gesetzgeberischen Vorlagen sür den Reichstag sollen spätestens Ende Juli vollzogen sein.

*

Haiterbach, 27. Ap.il Zeichenausstellung. Die Zeichen­ausstellung der hiesigen Gewerbeschule konnte in diesem Jahre erstmals in die Turnhalle verlegt werden. Sie war eröffnet von Samstag, 24. April bis Sonntag, 25. April. Der rege Besuch, namentlich am Sonntag, zeugte von dem großen In­teresse, das von Seiten der hiesigen Einwohnerschaft und aus­wärtigen Handwerkern der Schule en gegenbracht wird. In übersichtlicher Anordnung waren zahlreiche Werkzcichnunpen verschiedener Berufe aufgelegt, besonders stark vertreien Schrei­ner und Kübler Bei ersteren waren die erfreulichen Fortschritte in den einzelw n Jahrgängen besonders deutlich erkennbar, vom einfachen Projektionszeichnen der 1. Abt. über das Zeichnen kleinerer Möbelstücke der 2. Abt. zu Werkzeichnungen von Buffet, Credenz, Schreibtischen, Bücherschränken u. dgl. der 3. Abt. Die Zeichnungen auch der ankern Berufe boten viel Interessantes und zeigten gründliche theoretische Fachkenntnis und gute Slrich- führung schon in der 1. Abt. Neben den Projektions Modellen waren weitere, von Schreinermeister Gottlob Helber vorbild­lich gefertigte Modelle der verschiedenen Holzverbindungen auf­gelegt. Eine wertvolle Ergänzung wäre es gewesen, wenn mit der Zeichenausstellung zugleich eine Ausstellung von Lehrlings­und Gesellenstücken häite verbunden werden können. Vielleicht läßt sich dies im nächsten Jahre durchführen. Die Zeichenaus­stellung und die bereits am 30. März abgehaltene Schluhpiü- fung mit Abschlußfeier und Preisoerieilung sür den ältesten Jahr­gang gaben Zeugnis von der zielbewußten Albeit auf sämtl. Unterrichtsgebreten der hiss. Gewerbeschule Der W>rt derselben an der zurzeit 75 Pflichtschüler, 8 auswärt, und 2 einheimische Gäste unterrichtet werden, wird auch in Fachkreisen gebührend aner­kannt. Und wenn auch die Schüler von dem Wunsche durch­drungen sind, die Zeit ihrer fachlechnischen und fachwiffenschaftl. Ausbildung in Werkstatt und Schule zu nützen, so werden ne wohl gerüstet sein für den schweren Kampf um die Existenz, der ihnen bevorsteht. Denn:Was du erstrebt im heitern Leben der Schule, das fordert mit zwingendem Ernst die Schule des Lebens von dir."

*

Calw, 28. April. Nom Rathaus. Auf mehrfaches Nachsuchen bei den ministeriellen S ellen besteht die Aussicht, den Bau eines weiteren Beamtenwohngedäudes (4 Wohnungen) in Calw zu errichten. Vorverhandlungen betr. Abtretung eines

Bauplatzes mit dem Bauamt haben bereits stattgkfunden.-

Die Hauswirtschastsschule nimmt nunmehr unter der Leitung von Frl. L. Hiller den Schulbetrieb auf. Die Kiaftwagen- gesellschaft NeuenbürgHerrenalb wertet das von der Stadt aufgenommene Darlehen in Höhe von t8500. mit 45 °/o auf, d. h. die Aufwertung beträgt 8000. Es tritt eine vorläufige Verzinsung von 6 °/<> ein. Der Vorsitzende gibt «ne Statistik über die Gast- und Schankwirtschasten der Stadt . m den letzten Jahrzehnten. Am 1. Januar 1906 bestanden

Nagold« Tagblatt »Der Gettllsckafter-

16 Gastwirtschaften und 44 Schankwirtschasten, dazu I Ca'H am 1. April 1926 17 Gastwirtschaften und 30 Schankwirt- schaiten, dazu 2 Cafes. Eingegangen sind demnach in den letztcn 20 Jahren 13 Wirtschaften. Allgemeinen Beifall ernteten die Worte des Gemeinderals Sannwald. Staudenmeyer und Schnaufer, die auf Grund dieser Statistik feststelsien, saß in Calw die Form der Eingabe des Gemeindebeslimmungs>eckts und die hierzu betriebene Propaganda sehr unberechtigt und unnötig sei. Ein Verbot des Wirtschaftsbesuches sür Trinker nach Schweizer Vorbild hält der eine Redner sür durck aus angebrachter. Der Vorsitzende bezeichnet die Ausführungen als verfehlt, da die Sache für das ganze Reichsgebiet gedacht sei und daher nicht auf örtliche Verhältnisse arigewentet werden dürfe.

Dirkenseld. OA. Neuenbürg, 28. April. Erhängt. Der ledige 50 I. a. Kettenmacher Friedrich Jokler wurde in seiner verschlossenen Schlafstube erhängt aufgefunden. Jokler utt an Fallsucht und war geistig Ichwiub.

Aus aller Welt

Der erste Waldfriedhof ist der Soldatenfriedhof bei Ober- marchtal. Zur Zeit der napoleonischen Kriege war ein Soldatenlazarett in den Klostsrgebäuden zu Obermarchkal. wo die verwundeten und kranken Soldaten in buntem Ge­misch: Oesterreicher, Franzosen und Russen, untergebracht waren. Am Waldsaum auf der östlichen Seite von Ober- marchtal wurde von einem Förster mit Saidakengemüt der Kirchhof geschaffen. Feind und Freund ruht hier friedlich beisammen. Aus dem Kirchhof ragt ein mächtiges Kreuz in die Höhe und streckt seine Arme versöhnend über d>e Schläfer unten aus. Am Eingang steht ein leeres Schilder­bäuschen, ein sinniger Gedanke: Niemand hält hier die Wache als der TodI

Der japanische Malschall Kawamura, bekannt als Heer­führer im russisch-japanischen Krieg, ist hochbelagt in Tokio gestorben.

Me Reichsmarine hak in Bremen ein mik Motoren- und Aolorenbelreb eingerichtetes Versuchsschiff bauen lassen, das am 28. Aprl vom Stapel lief.

Flugzeugunrllück in Warschau. Anläßlich des Begräb­nisses eines polnischen F.ieger-Obersten, der vor e-nigrn Tagen bei einer Notlandung tödlich verunglückte, erwiesen drei Heeresflugzeuge dem Obersten die letzte Ehre, indem sie in einer Höhe von ungefähr 500 Meter die Trauerstätte überflogen. Dabei stieß das mittlere Flugzeug mit seiner Tragfläche an ein anderes Flugzeug und brachte es zum Absturz. Der Führer und Beobachter dieses Flugzeugs waren sofort tot. Durch den Zusammenstoß kam das erste F ug- zeug ins Schwanken und stieß mit dem dritten Flugzeug zusammen, wodurch dessen Beobachter herausgeschteudert und in einem Garten tot aufgefunden wurde. Die beiden Flug­zeuge konnten, obwohl sie schwer beschädigt waren, not­landen.

Ein vermißtes Schiff wiedergefunden. Vor fast 5 Mo­naten war das viermastige amerikanische SegelschiffIrene" von Grays Harbour (Staat Washngton) mit dem Ziel Miami ausgefahren und war seitdem verschollen. In voriger Woche nun ist das Schiff mit seiner von Hunger und Entbehrung völlig abgemagerken Besatzung in San Pedro (Kalifornien) eingelaufen. Durch heftige Gegenwinde war es 139 Tage lang auf dem Meer umhergekrieben und Tausende von Seemeilen von der Fahrtrichtung abgekommen.

Gesühnter Mord. Im Oktober 1919 war der Bauern- hofbesiher Gehrke in Cunow (Pommern) von Einbrechern er­schossen worden. Rach 6 Jahren wurden nun die Verbrecher entdeckt. Es ist eine fünfköpfige Bande, die lange Zeit den Schrecken Pommerns bildete. Das Schwurgericht Skargard verurteilte die Arbeiter Franz Jahns aus Stärgard, Friedrich Wolter aus Pyrih zu se 15 Jahren, den Milchhändler Hack- barlh aus Skettin zu 3 Jahren Zuchthaus. Die beiden an­dern Beteiligten wurden schon früher verurteilt.

Rademacher und Frölich beim Reichspräsidenten. Am Mittwoch empfing Reichspräsident von Hindenburg die bei­den deutschen Sieger im amerikanischen Wettschwimmen» Rademacher und Frölich, und sprach ihnen seine Genugtuung über ihre sportlichen Leistungen aus.

300jährige Regimentsseier. Das Grenadierregiment Friedrich der Große" Nr. 4, das in Rastenburg (Ostpreu­ßen) lag, feiert am 1. Mai als ältestes Regiment Deutsch­lands das 300jährige Bestehe"

Eine hundertjährige gestorben. In Graz ist die Fabri­kantenwitwe Anna Mischkof im Alter von 103 Jahren ge­storben. Abgesehen von ihrer Schwerhörigkeit erfreute sich die Greisin einer bewundernswerten Gesundbeit und Geistes­frische und las bis in die letzten Tage ihre Zeitung.

Eine Schloßbeleuchtung in Heidelberg ist für 2. Mai vor­gesehen. Am gleichen Tag hält der südwestdeutschs Verband des Deutschen und Oesterreichischen Alpeirvereins eine Tagung in Heidelberg ab.

Hebung des KreuzersMrk". Im Jadebusen bei Wil­helmshaven stieß der deutsche Kreuzer ,,'Zork" am 4. No­vember 1914 auf eine treibende Mine und sank. Im Auf­trag des Reichsfinanzministeriums soll nun durch die Kieler Seebergungsgesellschaft Küppers u. Meersmann nach Unter­suchung durch Taucher das auf dem Meeresgrund ruhende Wrak gesprengt werden, um namentlich die wertvollen Schiffsmaschinen zu retten.

Letzte Rachrichte«

Hessisches Volksbegehren für Landtagsavflösmrg.

Berlin, 29. April. Wie die Morgenblätter aus Darm­stadt melden, haben die Vorsitzenden der Landtagsfraktion des hessischen Landtags, der deutschen Volkspartei und der deutschnationalen Volkspartei am Mittwoch beschlossen, das Volksbegehren auf Landtagsauflösung in Hessen durchziisühren. Die beteiligten Parteien wollen unter dem NamenHessischer Wirtschafts- und Ordnungsblock" die Durchführung des Volksbegehrens und die Abstimmung organisieren. Die beteiligten Parteien find übereingekommen, bei der Neuwahl des Landtags einen gemeinschaftlichen Wahlvorschlag auf­zustellen.

Die deutsch-spanischen Haudelsveriragsoerhaudlungeu.

Madrid, 29. April. Staatssekretär Hagedorn em­pfing am Mittwoch die Vertreter der deutschen Presse und teilte mit, die spanische Regierung habe ihren guten Willen

Donnerstag. 29. Avril 1V7S

betont, um zum Abschluß des Handelsvertrags zu kommen. In verschiedenen Punkten sei allerdings noch keine Eini­gung ei zielt. Die Verhandlungen würden aber beschleunigt, um den Vertrag noch vor dem 18. Mai zum Abschluß zu bringen.

Demfchland nimmt an der Patzkouferenz teil.

Derlin, 29. April Die Morgenblätter melden aus Genf: An der am 22. Mai in Genf beginnenden Paß­konferenz wird auch die deutsche Regierung, wie sie am Mittwoch dem Völkerbundssekretariat mitgeteilt hat, sich vertreten lassen.

Das letHSndische Kabinett gestürzt.

Derlin, 29. April. DasBerliner Tagblatt" meldet aus Riga: Nach einwöchiger Debatte ist das Budget abge­lehnt worden. Die Regierung Ulmanis ist zurückgetreten. Der Sturz erfolgte durch die russische Fraktion.

Einigung über die Entwaffaung im Rifgebiet.

Derlin, 29. April. Wie die Morgenblätter aus Paris melden, gibt der Quai d'Oisay bekannt, daß im Laufe der Nachmittag?sitzung in Udja zwischen der französisch-spanischen und der Rifdelegation eine grundsätzliche Einigung über die Entwaffnung des Rifgebiets erzielt worden sei.

Ein neuer schwerer Anfall anf dem Großkraftwerk Nommelsburg.

Derlin» 29. April. Am Mittwoch abend gegen 8 Uhr ereignete sich, wie die Morgenblätter melden, auf der Bau­stelle des Großkraftwerks Rommclsburg abermals cin schwe­re Unfall dadurch, daß ein 40000 Kilo schwerer Kia» cinstür te und 4 Arbeiter mit in die Tiefe riß. 2 Ai beiter wurden gelötet und 2 schwer verletzt. Das Unglück erregt nmio größeres Aufsehen, weil sich auf der Bauttelle in der letzten Zeit erhebliche Unfälle ereigneten. Die clwa 1000 Mann starke Belegschaft hat sofort nach dem Unfall die Arbeit niedergelegt und einen Protest an die Bauleitung und die Polizei ergehen löffln, damit event. Mißnände in der Bauleitung und in dem Baugelände abgestellt würden. Das Unglück soll nach den bisherigen Feststellungen darauf znrückzuführen sein, daß auf ein falsch verstandenes Kom­mando des tödlich verunglückten R chttneisters die Schiene uusriß und den Kran mit in die Tiefe zog.

Ein schweres Autounglück.

Chemnitz. 29 April. Am Mittwoch abend versagte unweit WaldSbeim auf der steilen Straße die Bremse eines Kraftwagens, sodaß der schwere Wagen mit großer Wucht gegen cin Haus fuhr. Der Chauffeur wurde getötet und der Beifahrer schwer versitzt.

Handel und Bolkswirtschafl

keine Aufwertung der ulten Banknoten. Die 26. Zivilkammer e»es Landgerichts 1 lehnte heute die Klage der Reich-bantgläub gsr gegen die Reichsdank aus Auswertung der alten Rsichsbanknvlen ab. DemLokalanzeiger" zufolge kam es bei der Verkündung des Urteils zu Tumultszenen im Zuhörerraum, so daß das Gericht schließlich gezwungen wurde, sich zurückzuziehen. Auf der Straße und »m Gericktsgetiäude senken sich die Demonstr-t onen fort.

Erhöhung der Bodenseefahrpreise. Nach einer Pressemitleiiung soll die Relchsbahnverwaltung beabsichtigen, die Personenfahr­preise auf dem Bodensee um 25 bis 30 v. H., die Gütertarife um 15 v. H. zu erhöhen. ,

Senkung d-r Börsenumsahsteuer. Nach einer Berliner Mel­dung soll die Senkung der Börsenumsatzsteuer demnächst durch Verordnung des Reicksfman-ministers du'ckgesHbrt werden.

Üeber schlechte Fangergebnisse klagen die Fischer am Bodens». Wasser und Wetter waren in den letzten Wochen zu kalt.

Entwertung der Langgüter. In Appenrode bei Nordhausen (Prov. Sachsen) wurden bei der Zwangsversteigerung eines 35 Hektar großen Bauernhofes mit gutem Weizenboden, einschließlich aller Gebäude, ein Höchstgebot von 40 000 -4t erzielt, während der Anschlagswert 140 000 <4t beträgt.

Die Baumwollspinnereien in Lanrashire (England) werden vom 3. Mai an für eine Woche geschlossen, um ihre Lager zu leeren. Dadurch werden rund 150 000 Arbeiter betroffen. Die Spin­nereien sollen gegenwärtig einen wöchentlichen Berlust von 100 bis 150 ÖOO Pfund Sterling haben.

Betriebseinschränkungen. Die Allgäuer Baumwollspinnerei Blaichach bei Jmmenstadt hat 340 Arbeitern gekündigt; es soll noch weiteren 400 Arbeitern gekündigt werden. Die Weberei Sonthofen ist sür Mai noch beschäftigt. Die Weberei Füssen beabsichtigt größere Entlastungen.

«

Pforzheim, 27. April. S ch l a cht v i e h m a r k t. Austrieb: 10 Ochsen, 14 Kühe, 33 Rinder, 3 Farren, 4 Kälber 1 Ziege, 223 Schweine. Preise: Ochsen erst« 4952, Rinder erste 5255, Ochsen und Rinder zweite 4547, Kühe 2535, Farren 4550, Schweine 7880 -4t. Marktverlauf: mäßig belebt.

Schweinepreisc. Besigheim: Milchschweine 3538, Läufer 70. Schwenningen: Milchschweine 3139 -4t.

Aruchtpreise. Aalen: Weizen 13.6014.50, Roggen 10 bis

10.60, Gerste 1010.80, Haber 9.5010.50. -- Heidenheim: Kernen 14.50, Weizen 14, Gerste 9.10, Haber 8.95. Ell- wangen: Weizen 13, Dinkel 8L0, Roggen 9.509.90, Gerste 9 9011, Haber 10.8012, Wicken 18. Lauingen (bayer.): Weizen 12.5014, Kernen 14, Roggen 8.709.80, Gerste 9 bis

9.60, Haber 8.209.50. Wicken 16. Nördlingen (bayer.): Weizen 13.8014.40, Romen 9.20-9.50, Gerste 9.209.60. Haber 1011.30, Erbsen 13. Wicken 1722.50. Leutkirch: Wei ,zen 13, Gerste 1012, Haber 10 5013. Riedl ingen: Gerste 9.40-9.60, Haber 9.2010. Wicken 17, Besen 9.70 -4l d. Z.

Herrenberg. 27. April. Holzpreise. Das Forstamt ver­kaufte 170 Fm. Nadelstammholz. Der Erlös betrug für Fichten 130 v. H., für Forchen 117 v. H. der Landesgrundpreise.

Schozach, OA. Besigheim. 28. April. Weinversteige­rung. Bei der Weinoersteigerung der Frhr. o. Sturmfeder- Horneckschen Gutsvcrwaltung wurden für 100 Liter folgend« Preise erlöst: Schiller 90 -4t. Gem. Rot 9095 -4t, Clevner Ries- ling 90114 -4t, Weiß-Riesling 136 -4t. Es wurde olles verkauft.

Sirchhelm a. P.» 28. April. Besen wirte. Die schlecht« Lage auf dem Weinwarkt zwingt die Landwirte, ihr letztjährige, Erzeunis selbst auszuschänken. Än einer Straße kann man zwei Besenwirte antren--". Do- Liter kostet 1 ,4l und geht slott weg.

Viehseuche« i« Württemberg.

Die Maul- und Klauenseuche ist ausgebrochen in Hosen AOA. Stuttgart.

Die Seuche ist erloschen i» Stammheim, Neuhengstett OA. Ealw; Siglingen OA. Neckarsulm.

Gestorbene:

Ealw: Ernst Schall;

Weitingen : Joses Teufel, alt Kirchenpfl. 77 I.