Aeile 3 Nr» 85

Nagolder TagSlatt ..Der Vefevschafter"

Montag. 26. Avril 1S2S

Direktion dem im Weg. Wir können daher bedauerlicherweise iveder die Anschlüffe von Aalen her, noch die von Kirchheim Plochingen her aufnehmen. Hier muß für den nächsten Fahr­plan eine Möglichkeit gefunden werden, um die Milch mit einem der vorhersahrenden Züge zu befördern, und oen Zug in Stutt­gart etwa 8.30 wegfahren zu lasten.

Trotz dieser und anderer Anschlußmängel müssen wir fest­igen. daß nicht nur für Calw, sondern auch für die Anschlüsse nach Nagold und Pforzheim durch die beiden beschleunigten vjige eine ganz erhebliche Verbesserung des Verkehrs erreicht worden ist. Ter Anschluß von Heilbronn her, Heilbronn ab >;.18 in Zuffenhausen ist nunmehr ganzjährig sichergestellt.

" (Fortsetzung2. Die Nagoldbahn" folgt).

Generalversammlung de« Gewerbebank Nagold.

Bei zahlreicher Beteiligung fand am Samstag nachmittag sie Generalversammlung der Gewerbebank Nagold statt, die Mter dem Vorsitz des Herrn Paul Schmid einen ungestörten Zerlauf nahm und klar und deutlich die gesunde Basis, aus srr die hiesige Bank fundiert, zeigte. Wir werden des Näheren wch daraus zurückkommen.

Korpsversammlung der freiw. Feuerwehr.

Herr Stadlschultheiß Maier und Herr Kommandant Zchnepf eröffncten am Samstag abend die in den »Pflug" unberufene Versammlung der freiw. Feuerwehr mit Wort.n »«Begrüßung. Komm. Schnepf erwähnte lobend die Stei­gerung des Mitgliederstandes von 212 (1925) aus 232 (>926), gedachte in kameradschaftlichen Worten der im vergangenen Fahr durch den Tod ausgeschiedenen Kameraden Fr. Gauß, K Schwarz und Th. Harr und teilte schließlich der Ver­sammlung mit, daß Haupunann Vuz und Zugführer Weimer aus dem Feuerwehrdienst ausgetreten seien. Für die beiden Letzterwähnten wird die Neuwahl bei der ersten Hauptübung erfolgen. Aus dem von Herrn Kaupp erstatteten K a s s e n- bericht ergab sich ein Guthabenbestand von 424.22 Der Jahresbericht wurde von Adjutant Strenger in sehr ausführlicher Weise bekanntgegeben. Der von Komm. Schnepf ausgearbeitete und nachstehend bekanntgegebene llebungsplan für das Jahr 1926 rief zum Teil eine rege Diskussion hervor, besonders die im Juli vorgesehene Nacht- oder Morgenübunp. Herrn Stadtichultheiß Maier wird die Festsetzung des Tages und der Stunde überlasten, damir die Feuerwehr selbst über rascht wird und somir ihre Schlagfertigkeit geprüst werden kann. Die Uebung am 19. Jept. wird von der Versammlung ein­stimmig angenommen, obwohl eine Abstimmung nicht von­nöten gewesen wäre, da Komm. Schnepf das Recht zusteht, den Gesamtüvungsplän festzusetzen und durchzuführen. Die Tätig­keit der Weckerlinie bei dem letzten Brand in Wildberg wird eingehend durchgesprochen, u, a auch das etwas absonderliche Benehmen der Wildberger Feuerwehr. Zu der Familienfeier wird ein Vergnügungsausschuß mit den Herren Hespeler, Kaupp und O. Kappt er zusan mengesetzi. Erwähnt wird weiter, daß jegliche Beschädigungen an Kleidern, Schuhen, usw. anläßlich von Bränden vergütet werden. Rückt die hiesige Feuerwehr zur Hilfeleistung nach andern Ortschaften aus, so, untersteht sie nur dem Befehl des eigenen Kommandanten, der anderseits den Anordnungen des ortsansässigen Komman­danten zu folgen hat.

Zu dem Weckerlinientag in Ravensburg wird der Führer Sauer und dessen Stellvertreter Frank besohlen, die die Er­höhung der zulässigen Besatzung der Weckerlinie bei auswärtigen Brandfällen zur Sprache bringen sollen. -- In Zukunft wird beim Ableben eines Kameraden, wenn er auch nicht dem Offi­ziersstand angehört, ein Kranz am Grabe medergelegt werden. Die aus der Mitle der Versammlung angeregte Anschaffung von Mützen, resp. modernen Helmen wird vorgemerkt. Die beiden Kommandanten schloffen die Versammlung in der Hoff nung, im neuen Jahre eine Steigerung der Leistungen und Schlagfertigkeit feststellen zu können. Sie gaben anderseiis wieder ihrer Freude Ausdruck, wie groß das Interesse der Mitglieder der Wehr an ihrem Dienst bisher gewefen fei und mit Genug­tuung kaffe sich feststellen, daß stets Freude an der Sache und das Bestreben seinem Nächsten zu helfen die Leitmotive für die Wehr gebildet haben. Die Geschichte der Feuerwehr ist Tradi­tion und soll es über alle Zeiten hinaus bleiben, dann kann es auch um das Gemeindewesen nur gui bestellt sein.

Feuerwehr-Hebungen im Fahre 1926.

9. Mai Gesamtübung mit Weckerlinie; 16 und 30. Mai -1. und II. resp. III. und IV. Komp.; 13. Juni Bezirksfeuer ' wehr-Ausschußtag in Simmersfeld; 20. Juni Gesamtübung mit Wecker linie; 27. Juni Bezirks feuern» hrtag in Wildberg; 4. Juli Hauptübung mit Weckerlinie; 19.-24. Juli Nachl­oder Morgenübung; 5. September Gesamtschulübung mit Weckerlinie; 19. September Uebung für diejenigen, die mehr 'als zweimal mit oder ohne Entschuldigung gefehlt haben; 26. September Schlußübung Familienfeier.

, Außerordentliche Generalversammlung des Bezirks-Wirte-Dereins Nagold.

Unter dem Vorsitz von Herrn Fortenbach er-Nagold lügte am gestrigen Sonutag der Bezirkswirteverein im Gasthaus ' zum »Bären" in Nagold, zu dem aus allen Teilen des Oberamts- bezirks die Mitglieder erschienen waren Nachdem das verstor­bene Mitglied Martini Nagold durch Erheben von den Sitzen ' geehrt worden war, hielt Schriftführer Gehmann ein Referat überDie Wirkungen des Gemeindebestimmungsrechts". Er führte u. a. aus. es würde gegnerischerseits wohlweislich ver­mieden, die Wahrheit dem Publikum mitzuteilen, weil bei wirk­licher Kenntnis der Sachlage kein Mensch ein Interesse an der Durchführung des angestrebten Gemeindebestimmungsrechts hätte und weil nun sicherlich noch eine ganze Reihe von Kollegen selbst sich hierüber nicht ganz klar seien, wolle er versuchen, sie über die Wesensart des G.B.R. aufzuklären. Er schilderte die durch das Alkoholverbot in Amerika hervorgeruferien Zustände, Erlebnisse des Reichstagspräsidenten Lobe anläßlich einer Jn- spizierungsreise in Amerika, Erlöschung der Konzession im Erb falle, evtl. Erreichung sämtlicher Schankerlaubnisse, weiter, daß der Reichstag selbst nicht mehr den Glauben an der Durchführ­barkeit habe u. a. m. Für Süddeutschland speziell sei eine evtl. Durchführung des G.B.R besonders schwerwiegend. Die Aus­führungen bewegten sich im Rahmen der im »Gesellschafter" von Seiten der Gegner des G.B.R. früher erschienenen Aufsätzen. Eine besonders lebhafte Diskussion rief sie Mitteilung über die ' Tätigten der evangelischen Kirche im Dienste des G.B.R hervor und der Anregung des Land-Wirtetages in Stuttgart folgrnd wurde, im Falle die Kirche diese Agitation nicht unterläßt, ein stimmig die Resolution angenommen: Verweigerung der Kirchensteuer und Austritt aus der Kirche. Dieses und nähere Ausführungen des Grundes hierzu sollen in öffentlichen Aufrufen bekanntgegeben werden und im äußersten Falle müsse man zu einer allgemeinen Demonstration, angeregt durch die Erfolge von Berncastel, aufrufen. Ein Mitglied von Simmers­feld erläutert, entgegen der Behauptung, die Irrenhäuser füllten sich zum größten Teil mit Alkoholikern, daß chm in seinem gan­

zen Bezirk kein einziger Fall von Säuferwahnsinn bekannt sei, dagegen u. a. durch die zahllosen Sekten hervorgerusen eine ganze Reihe Religiös Wahnsinniger seit Jahren Insassen solcher An­stalten wären. Verschiedene Gewerbetreibende, die für das G.B.R. Stimmen gesammelt haben und solche, die es in Zu­kunft noch tun würden, sollen von Seilen der Wirte boykottiert iverden. Aus Egenhausen wird über die Art der Stimmen Wer­bung berichtet u. dies als ausgesprochener Stimmenfang bezeichnet, da z. B. ein Junge von 13 Jahren für seine abwesenden Eltern unterschrieben, eine Person sich in 3 verschiedene Listen einge- iragen habe u. a. m. Herr Gehmann referierte weiterhin über Rückvergütung der zuvielbezahlten Weinsteuer. Die Eingaben an das Finanzamt sollte man mit einem Verzeichnis der an diesem bestimmten Termin im Keller befindlichen Weine, altem und neuem Preis, Zinsoerlust etc. versehen. In einer Eingabe an das Stastschultheißenamt will man um die Stellung zweier Persönlichkeiten ersuchen, die die Feststellung der Weine vorneh­men und dies amtlich beglaubigen. Bei Punkt 3 der Tages ordnuna wurde Bericht erstattet über den Verkauf der Zuiam w.enkunft der Vereinsoorstände betr. Bekämpfung der Festseuche, die auf Einladung des Herrn Oberamlwanns erfolgt war. Zum Schluß wurden noch einige weniger wichtige Punkte zur Sprache gebracht und erledigt.

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SlSudcheu.

Anläßlich der Silbernen Hochzeit der Weißgerber H arr'schen Eheleute brachte der Vereinigte Lieder- und Sängerkranz seinem langjährigen Mitglied am gestrigen Sonntag ein gelungenes Ständchen, worauf der Veremsvorstand Herr Präzeptor Wie­land, in herzlichen Worten die Glückwünsche zum Ausdruck brachte, für die der Jubilar erfreut dankte.

Der Arbeiter GesangvereinFrohsinn" erfieute seinen schwer franken Sangesbruder, Herrn Bildhauer Kössrg imder Calwer- straße ebenfalls durch ein ausgezeichnet vorgetrogenes Stand ch n. Späterhin unternahm der Verein einen Ausflug nach Bad Rötenbach.

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Lnft-, Licht- und Sonnenbad.

Wenn wir hier irr Nagold eine Reichsgesunvheitswoche ge­habt hätten (sie kommt, aber später wie anoerswo) oder wenig­stens der eine Vortrag, der bisher stattfand, in manchen Punkten m der Tat befolgt würde, könnten wir die Besichtigung des in Aussicht genommenen Luft-, Licht und Sonnenbads durch den Gernemderat am gestrigen Sonntag vormittag als schönsten Schlußstein der Reichsgesundheiisivoche bezeichnen. Ter Platz -ür das Bad wäre a!iv gefunden und zwar auf dem linksseitigen Ufer der Nagols ca. 100 Meter vom Rauier'schen Wehr (Siell- salle) aufwärts, aus einem der Stadt gehörigen Wiesengrund­stück. Soweit zu beurteilen war, wurden sämtliche anwesenden Gemeinderatsmitglieder. sowohl wie die zur Besichtigung ge>a ccnen anderen Persönlichkeiten voll und ganz von der Not­wendigkeit der Errichtung eines solchen Badcs überzeugt, ebenso wie sich alle von der praktischen und günstigen Lage des geplanten Objektes einig waren. Die Ausführung des Gedankens wird von den durch die privaten Sammlurgen eingehenden Geldern abhängig sein, da wie wir bereits schon erwähnten, die Stadtgemeinde nicht, für den Ge'amtbetrag aufzukommen, bereit ist. ' Darum Bürger und Bürgerinnen, ihr Freunde eines gesunden Körpers und Geistes, sorgt dafür, daß, wenn eine Liste in den nächsten Tagen zirkulieren sollte, sie nickt vergeb sich bei euch gewesen ist; denkt an euch und das Wohl eurer Kinder, denen ihr durch die Schaffung eines Lust-, Licht- und Sonnenbads mehr als Reichtümer geben könnt.

Gesundheit muß Dir alles lein.

Weit mehr als Geld und Gut,

Drum halte Deinen Körper rein.

Halt ihn in treuer Hut.

Dann paart in Dir gesunder Geist Sich mir gesundem Leib,

Und was bei andern Mühe heißt,

Das ist Dir Zeitvertreib.

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tzlmdigungsrechr bei Meirückstand. Nach dem geltenden Mietcrschutzgesetz darf der Vermieter einer Wohnung bei Zahlungsversäumnis nur kündigen, wenn der Mieter mit zwei Monatszahlungen im Rückstand ist. Entsprechend dem Entwurf des Abänderungsgesetzes hat nun der Reichstags- ausschuß für das Wohnungswesen beschlossen, daß bei Miets­verträgen mit kürzeren als vierteljährlichen Zahlungsabschnitten die Wohnung schon gekündigt » werden kann, wenn der Rückstand den Betrag eines Mo­nats übersteigt. Auch in diesem Fall kann also die Woh­nungsräumung nicht verlangt werden, wenn ein e i n- maliger Verzug vorliegt. Außerdem muß seit der Fällig­keit des ganzetr Betrags eine Frist von mindestens zwei Wochen verstrichen sein. Andererseits soll eine Zahlung ohne Aufrechnung, die die Räumungsklage wieder aufhebt, nur zulässig sein, wenn sie binnen vier Wochen seit Erhebung der Klage des Vermieters, längstens aber bis zum Schluß der mündlichen Gerichtsverhandlung erster Instanz erfolgt. Das Gesetz ist noch vom Reichstag zu verabschieden.

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Effringen, 26. April Gemeiuderatswahl. Die auf die im Dezember o. Js. ftatlgesundene Gemeinderatswahl erfolgte Anfechtung soll, wie ivir vernehmen, vom Ministerium des In­nern aus rechtlichen Gründen abgewiesen worden sein.

Wildberg, 26. April Sitzung des Gemeinderats vom 21. April 1928. Notstandsarbeit. Das bereits vorliegende Projekt über die Erbauung eines Feld- und Waldwegs durch das Gewand Müllerberg und Längehalde, das im Wege der produktiven Erwerbslosenfürsorge durchgeführt werden soll, soll nunmehr dahin abgeändert werden, daß aer Weg statt hinter dem früheren städt. Kianstnhaus nunmehr schon am Bahnüber­gang beginnt. Dadurch wird erreicht, daß das ganze Gelände aufgeschlossen und Baugelände erschlaffen wird. Außerdem wird mit dieser Wegstchrung der bei dem früheren Projekt später notwendig werdende Bau eines zweiten Wegs hinfällig, wodurch wesentliche Kosten gespart werden. Die Kosten für die'cs neue Projekt sind nicht wesentlich höher als für das erstere Projekt. Nach dem neuen Plan würde der Weg eine Länge von nahezu 2 Km. erhalten. Die Steigung beträgt auf eine Länge von 400 m 7<>/< von da ab bis zum Ende des Wegs durchschnitt­lich eine solche von 2°/» Mit Rücksicht auf die Vorteile, die diese Abänderung des früheren Projekts mit sich bringt, wurde einstimmig beschlossen, den Wegbau nach dem neuen Projekt zur Ausführung zu bringen.

Unterhaltung der Feldwege. Um die Feldwege in einem einigermaßen ordentlichen Zustand erhalten zu können sind rund 200 cbm Steine erforderlich. Die Notwendigkeit wird anerkannt und beschlossen, sämtliche 200 cbm beiführen zu lasten. Die Steine verteilen sich wie folgt: Bulacherweg 60 cdm, Sulzer-, Nagolder und Müllertwerg je 30 cdm. Pelte und Rißweg je 15 cdm, Toten- und Schönbronnerweg je 10 cbm. Die Bei­

fuhr wird inl öffentlichen Abstreich in der nächsten Sitzung vergeben.

Schuldaufnahme. Zur Abdeckung der zur Bestreitung verschiedener außerordentlicher Gemeindebedürfniffe aufgenom­menen kurzfristigen Kredite hat die Siadtgemeinde mit Geneh migung der Ministerialabteilung für Bezirks- und Körperschafts Verwaltung beim Württ. Sparkaffen-Giroverband Sruttgart ein Darlehen von 50000 R^t aus der 1. Kommunal (Inlands-) Anleihe des Württ. Sparkaffen-Girooerbands ausgenommen. Zinsfuß 7°/o, Verwaltungskostenbeitrag Vi°/- jährlich. Aus­zahlungskurs 94Vs°/o-

Gewerbeschule. Die Neueinführung von Materialienkunde und Werkzeuglebre wird genehmigt.

Hagelversicherung. Für die Versicherung der Feldfrüchte gegen Hagelschaden werden dieses Jahr 20°/» der Versicherungs­kosten aus die Stadtkaffe übernommen. Die Festsetzung der Versicherungssumme für den Hektar Halmfrucht soll den Land­wirten überlassen bleiben.

Benützung der Bahnhofzufahrtsstraße. Wiederholt wurde von Seiten der Reichsbahngesellschaft darauf hingewiesen, daß der Feldweg Nr. 24/l, die Bahnhofzufahrtsstraße, für sämtliche Fuhrwerke, die nicht mit dem Güterbahnhof verkehren, gesperrt ilt. Es wurde auch die Zufahrt zu dem neu gebauten Ferien- beim im Holzbronn über die Bahnhofzufahrtsstraße verboten. Die Zufahrt wäre dann über den städt. Feldweg Nr. 31 zu nehmen, der jedoch für Fuhrwerke nicht befahrbar ist. Es wurde nun eine Einigung dahingehend erzielt, daß die Stadlgemeinde die Unterhaltung des Feldwegs Nr. 24/1 und zwar von Feld­weg Nr. 24/3 bis zur Einmündung der Zufahrt zum Neubau des Ferienheims im Holzbronn übernimmt, während die Reichs­bahngesellschaft den ungehinderten Verkehr auf dieser Wegstrecke duldet. Der am 31. März 1926 abgeschlossene Vertrag wurde damit genehmigt.

Grundwert- und Gewerbeausschuß. In diesen Ausschuß wurden Stadtschuliheiß d'Argent und Stavtpfleger Frauer gewählt.

Es folgen nach zwei Schätzungen, eine Auswertungssache. Genehmigung des letzten Laubstammholzverkaufes und einige kleinere Verwaltungsgegenstände.

Calw, 24. April. Dom Rathaus. Zur Beratung steht zunächst der Erwerb eines Wohngebäudes, an welchem die Stadt schon seit längeren ein Interesse hat Es handelt sich um das Gebäude ISS tNcuffer) an der Unteren Brücke, welches dem Hochwasserabfluß hin derlich ist, sodaß der Abbruch des Hauses notwendig ei scheint. Der Gemeinderat beschließt den Kauf vorzunehme,. Der Gemeinderat spricht den Wunsch aus, daß Anpestellle und Beamte der Stadt An­träge bei ihrer Vorgesetzten Dienststelle vorbrimcn, bevor sie sich an Milglieder des Gemeinderats wenden Das Gesuch der Stadtver­waltung um staatliche Beihilfe zur Lehrerbesoldung war von Erfolg begleitet. Es wurde ein Beitrag von 4000 zugesagt.

Herrenberg, 24 April Genesen. Am kommenden Montag wird Herr Stadtschultheiß Hauser nach mehrmonatlichem Krankheits urlaub sein Ämt wieder übernehmen.

Herrenderg, 26. Avril. Ergebnis der Unterschriftensammlung Im Bezirk Herrenberg ist in den letzten Wochen für das Gemeindebc siimmungsiecht geworben worden. Für eine an den Reichstag zu richtende Eingabe, die die Einführung des Gemeindebestimmungsrechtes fordert, sind bisher im Bezirk 2723 Unterschriften gesammelt worden, davon in der Stadt Herrenberg 817. Dazu kommen noch wettere Unterschriften, die anderweitig ersammelt morden sind und die schäl zungsweise einige 100 betragen werden.

Aas aller Well

Besuch Hinbenburgs in Weimar. Reichspräsident von Hindenburg wird am 10. Mai der thüringischen Staaksregierung seinen Besuch machen.

Hindenburg und Hitler als Taufpaten. Bei dem 12. Kind des städtischen Arbeiters Max Uhlig in Plauen (Sachsen) haben Reichspräsident Hindenburg und Adolf Hitler die ihnen angetragene Patenschaft angenommen.

Todesfall. In Neuyork ist der berühmte Meister der In­schriftenkunde, Pennel, an Lungenentzündung gestorben.

Gebirgsübungen der Reichswehr. Mitte Mai werden württembregische und bayerische Truppen im bayerischen Allgäu Gebirgsübungen abhalten. Die Truppen werden in Oberstdorf auf etwa 4 Wochen einquartiert.

Reue Uniformen in Oesterreich. Das österreichische Bun- desheer soll im nächsten Jahr neu umformiert werden und zwar nach dem Vorbild der deutschen Reichswehr. Der bisherige österreichische Blusenschnitt soll aber beibehalten werden.

Schwäbisch-Bayerisches Bundesschietzeu. In den erste» Maitagen findet in Lindau anläßlich des 25jährigen Beste­hens der Feuerschützengesellschaft Lindau das 9. Schwäbisch- Bayerische Bundesschießen statt.

Verbotene Frauenversammlung. Die Polizei in München hat eine öffentliche sozialdemokratische Frauenversammlung verboten, in der für Geburtenbeschränkung gesprochen wer­den sollte.

Line gotische Bibel gefunden. Nach einer Meldung der »Deutschen Zeitung" stieß man in Gardelegen (Provinz Sachsen) bei Kanalisationsarbeiten auf einen verrosteten eisernen Kasten, mit der Jahreszahl 1632. Man rand darin eine gotische Bibel und Minnesänger-Handschriften aus der zweiten Hälfte des zwölften Jahrhunderts.

Idyll im Friedhof. Auf dem Innstadtfriedhof in Passau hat eine Amsel ihr Nest in einen am Boden liegenden Totenkranz gebaut. In diesem liegen fünf Eier und das Bögelchen obliegt gegenwärtig dem Brutgeschäft. Ein sonderbarer Zufall will es, daß der Kranz das Grab eines Mannes ziert, der als großer Tierfreund allgemein be. könnt war.

Letzte Nachrichten

Annahme des französischen Budgets durch die Kammer.

Berlin, 26. April. Die Kammer hat, wie derMon­tag" aus Paris meldet, am Sonntag nachmittag das Bud­get für das Etatsjahr 1926 mit 427 gegen 153 Stimmen angenommen. Das Budget geht an den Senat zurück, da die Kammer wieder einige Abänderungen vorgenommen hat und wird am Donnerstag nachmittag wieder vor die Kam­mer gebracht werden.

Französische Offensive gegen Sneida.

Paris, 26. April. DerTemps" meldet aus Beirut, daß die französische Offensive gegen Sueida günstig fort-

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