Serie s - Re. VS

Freitag. 23. Avril 1S2«

Sette 8

Lage der Rsicksbahn und der Verkehrsrückgang dürfen nicht außer ackt gelassen werden.

Der Ausschuß nahm sodann verschiedene Anträge, die sich in der Richtung der angeführten Wünsche bewegen, an. So soll bei der Reichspost darauf hingewirkt werden, daß die aufgehobenen Telegravhenhilfsstellen auf dem Lande wieder- -ergestellt werden. Ein weiterer Antrag geht dahin, daß schwangere Arbeiterinnen, die zu Arbeiten verwendet wer­den, die die Gesundheit der Mutter und des zu erwartenden Kinds zu gefäbrden geeignet sind, eine verbesserte Fürsorge bzw. erhöhten Schuß erhalten.

Bei Kapitel 25. Gewerbe- und Handelsaufsichtsamt. wird von mehreren Rednern die Wiederbeleßunq der belle des Gewerbearztes gewünscht, während ein Vertreter des Bauernbunds die Zweckmäßigkeit dieser Einrichkuna be­zweifelt. Staatsrat Rau erklärt, es werde noch erwogen, ob die Stelle im Hauvtamt wieder zu besehen sei. Gegebenen­falls könnte sie im Nebenamt unter Mitwirkung der Ober- omtsärzte in den Bezirken ausgefüllt werden.

ep. Ev. Landesverband für Kinderpflege. In Stuttgart wurde am 19. d. M. unter der Zustimmung der Leitung des Mutterhauses in Troßhevpach, des Enang. Fröbelssminars, der Landesvereinigung für Innere Mission und der Evans. Jugendarbeit ein württembergischer Evana. Lcindesv-^band für Kinderpflege im Rahmen des schon bestehenden Reichs­verbands gegründet. Er umfaßt fast 509 Anstalten mit über 32 000 Kindern und hat sich neben der Wabrung der beruf­lichen Belange auch die Weiterbildung der Kind-rschwestern und Kindergärtnerinnen zur Aufgabe geatzt. Dem diente am 20. und 21. d. M. ein woblgelnngener Fortbildungskurs, an dem sich gegen 500 Berussarbeiterinnen ans dem ganzen Land beteiligten, um von Fachleuten wertvolle Anreaunaen über erzieherische und gesundheitliche Fragen der Kind"r- gartenarbeit zu bekommen: Sselenkunde als notwend-^e Grundlage, kindesgemäße Bsschäftiaun" im B"schsnß an Grundsäße Fröbels. Darstellung von Erlebnissen und V-r- gängen im Zeichnen, Heimatrecht der biblischen Gesch'-chte im Kindergarten, und wie der Vertreter der 2bersch"lbsbör''s betonte, Zusammenwirken i"m Kindergarten und Schule wa­ren die wichtigsten Ergebnisse und Fartzerungen in erziehe­rischer Hinsicht. Auf gesundheitlichem Gebiet wurde oers-mat hygienisch einwandfreie Räumlichkeiten und ärzllnhe Beauf­sichtigung. ferner Kinderlurnen ei"geßle'det in Erzählungen und allerßand Bemeanassr>!el<>. Der «M'wsch nc>ch Wieder­holung solcher Fortbildungskurse war allgemein.

Würkl. Weinbanverein. Der Wurst. Weinbauversiu hält am 30. Mai hier seine ordentliche Jahresversammlung ab. Zu dem Eemeindebestimmunqsrecht verhält sich d-r Weinbauverein ebenso wie der Wirtsverein durchaus ab­lehnend.

Die Fleischpreise- Aus Grund weiterer Verhandlungen mit der Metzgerinnung ist der Preis für fettes Schweine­fleisch lBauchlappen, Speck, Vauchfett und Kienbacken) aus 1 -R (bisher 1.10 -1t) ermäßigt, der Preis für mageres Schweinefleisch (Schlegel, Braten, Bug und Hals) aber un­verändert auf 1.20 -R belassen worden. Der Preis für Ge­frierfleisch mußte infolge Erhöhung des Einstandspreises auf 55 bis 70 L (bisher 5565 -Z) für das Pfund erhöht merdsn

Stuttgart. 22. April. Die Predigt im Bormlt- tagsgottesdienst. Ein Erlaß des Ev. Oberkirchen­rats besagt: In letzter Zeit haben sich die Fälle gemehrt, in denen Bereinigungen oder Anstalten zur Weckung des In­teresses für ihre Werke um Einräumung der Kirche im Bor- mittagsgottesdienst an Sonn- oder Festtagen nachsuchen. So sehr die Arbeiten, wie sie besonders auf dem Gebiet der äußeren und inneren Mission sowie der Diasporapflege ent­faltet werden, kirchlicher Förderung würdig sind, muß doch darauf geachtet werden, daß die Aufgabe der allsonntäg- lichen Vredigt, die über Sonderzwecke hinausgreift, nicht be­einträchtigt wird und ihr der Charakter als Gemeinde­predigt gewahrt bleibt. Es soll hienach die Predigt im Bor­mittagsgottesdienst, auch in den Fällen, da sie nicht vom zu­ständigen Ortsgeistlichen gehalten wird, diesem ihrem Zweck und Charakter gemäß gestaltet werden.

Stuttgart. 22. April. Straßenbahn Kaltental- Vaihingen. Die Vorortsstraßsnbahnlinie Kaltental Vaihingen wird am kommenden Samstag dem Betrieb über­leben. Damit ist der Verkehr zwischen Stuttgart und Vai­hingen auf dem kürzesten Wege ermöglicht. Der Höhenunter, schied zwischen dem Schloßplatz und dem Ort Vaihingen be­trägt bei einer Länge dieser Strecke von 8,075 Km- 199 Mir.

Cannstatt, 22. April. Selbstmord. In einem Haus der Schmidenerstraße wurde eine 48 Jahre alte Frau in der Küche ihrer Wohnung tot aufgefunden. Es liegt Selbst­mord durch Gasvergiftung vor.

Heilbronn. 22. April. Der Brunnen als Keh­rt ch t e i m e r. Der Brunnen im Kirchhöfle gab seit einigen Tagen kein Wasser mehr. Bei der Reinigung wurde nun folgendes im Brunnen gefunden: Eine halbverweste Ratte, gewisse alte Geschirre, Lappen, Büttenreifen, ein Eiertopf samt Wasserglas, alte Besen. Matratzenfedern, Flaschen, Glasscherben und noch vieles andere.

Tübingen, 22. April. Selbstmord. Der kontrolllere"de Rosten -es Elektrizitätswerks bemerkte gestern nacht am Rechen des Neckarstauwehrs die Seiche eines Mannes. Es bandelt sich um den Kaufmann Franz Rilling aus Duß­lingen. Was den Verunglückten in den Tod trieb, ist bis jetzt noch nicht bekannt.

Tübingen, 22. April. Bon der Universität. Am Donnerstag, 29- April, vorm. 11 Uhr, findet im Festsaal der Universität die Feier der Nekkoraksüberaabe st"tk. Der neue Vektor. Professor Dr. Uhllg. wird über Ausland- deukschkum und dcuksche Hochschularbeit sprechen.

Altshansen OA. Sanlgau, 22. April. Ein Alters- ehrenabend. Der Frauenbund gab im Postsaal hier einen Alters-Ehrenabend für alle Siebziger. Frau Herzogin Robert und Herzogin Margarete bedienten die alten Leute mit Kaffe und Gebäck. Herzogin Maria Theresia batte den Ehrenvorsitz inne. Fast alle über 70 Jahre alten Leute beider Konfessionen hatten sich einaefunden.

Eßlingen, 22. April. M i l ch f ä l sch un g. Bei einer in Baltmannsweiler vorgenommenen MUchkontrolle wurde die angelieserte Milch in zwei Fällen beanstandet. Die chemische Untersuchung ergab Wasjerzusätze von 34 und 14 v. H. Die Fälscherinnen wurden zur Anzeige gebracht.

Riedbach OA. Eerabronn, 22. April. Zigeuner­schlacht. Zwei feindliche Zigeunerhorden, Reinhardt und Schneck, trafen auf unserem Wasen am Dorfeingang zusam­men und lieferten sich hier eine regelrechte Schlacht. Unter fürchterlichem Kampfgeheul stürzten sie aufeinander los und erprobten mit Hilfe von Stangen, Backscheiten, Steinhäm­mern und Beulen gegenseitig die Härte ihrer Schädel. Schließlich griffen sie zu den Messern und edles Zigeuner­blut rötete die Erde. Durch einen Stich im Hals lebens­gefährlich verletzt, mußte ein Angehöriger der Horde Rein­hardt ins Spital Bartenstein übergeführt werden. Der ju­gendliche Töter macht Notwehr geltend und sitzt bereits hinter Schloß und Riegel.

Westhausen OA. Ellwangen, 22. April. Pferdever- l u st. Dem Müller Wilhelm Schmid in der Teilgemeinde Iagsthausen sind in der letzten Zeit in wenigen Tagen v-er Pferde verendet. Die Krankheitsursache ist noch nicht auf­geklärt.

Fleinheim OA. Heidenheim. 22. April Kreuzotter­fang. Dem Hauptlehrer Biebr wurde von Feld- und Waldschütz G. Braun eine lebende Kreuzotter von seltener Erö^e n»d S^lmr-ett ,",sie»'b''ackt.

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Waldmössingen, 20 April. Schwindler. Heute gelang es, einen g'vßen Schwindler und Betrüger hier zu entlarven Dieser gab sich bald als Versicherungsagent, bald als Homöopath aus und verschaffte sich auf diese Weise Geld. Der Mann operirrte mit den unglaublichsten Dingen. Wenn man ihm auf den Nero fühlte, gab er zur Antwort:Dazu bin ich viel zu nobel'. Arznei» ittel empfahl er, die ganz gesetzwidrig sind und im Handel als verboten gelten. Seit einigen Tagen trieb er hier und in der Umgebung sein unsauberes Handwerk. Hauptsächlich auf sittlichem Gebiete hatte er seine eigenen, aber ganz verkehrten Ansichten. Heute ist er mit seinen erprobten Mitteln an den Richtigen geraten, und dieser überführte ihn auch. Wiederum eine Warnung für viele Leute!

Aus Stadt und Laub

Nagold. 23 April ISA»

Einen Menschen, den man lieb hat und eine grobe Idee, die die Seele aussüllt, was braucht man weiter?

Feuerbach.

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Dom Rathaus

Gemeinderatssitzuug vom 21. April 1S2S.

Mitteilungen. Bei de» letzten Brenholzverkäufen wurden folgende Durcl schnitlsvreue erlöst: aus dem Mittler bergle für I Rm. Nadelholz Beigholz t8,71 -K. für lOo gs bundene Nadelvolzim llen 23,32 aus Distrikt Killberg für I Rm. Nadelhol, 16 21 für 100 Wellen Nadelholz Reisig 22 aus Tistnkt Wintechalde für I R»i. Nadelholz >3,47^, 1 Rm. üaubholz 20, 1 ^c,> einen Schlagraum 14,98 aus Distrikt Ziegelbng für 1 Rm. Nadelholz 18,10 für 1'0 Wellen Nadelholz Rei'ig 3122 ^lk, aus Distrikt Badwald für l Rm. Nadelholz 19 100 Nadelholz Wellen 21.10

aus Distrikt Lemberg für t Rm. Nadelholz >491M, und 100 Nadelholz-Wellen 21.46 Die Ministeralabteilung

für die höheren Schulen bat die Errichtung einer Hilfs lehrerstelle bei der Latein- und Realschule aus Beginn dies-s Schuljahrs genehmigt. Für den in Paris erkrankten Studienassessor Harder an der Latein- und Realschule ist als Stellvertreter der Lehramtsbewerber Richard Ztnser be­stellt worden Mit der Versebung einer Hilfs lehrerstelle an der Gewerbeschule ist der Gewer belehranrtsbewerber der untzren Stufe Wilhelm Sanwald beauftragt worden.

Stöbt. Volksbücherei. Von dem Bericht des Bücher­verwalters, Herrn Oberlehrer Sandler, auf 3l. März 1926 wird mit Beuiedigung Kennt« is genommen. Die Bücherzahl ist um 123 Bände auf 1742 gestiegen. Der Gesamtwert der neuerworbenen Bücher beläuft sich auf 362 ^lk. Ein zweiter Nachirag zum Bücherverzeichnis ist herausgegeben: die Kosten sind großenteils aus F, seraien gedeckt. Der Kassenüberschuß von 61 wird zur Ausbesserung von Büchern verwendet.

Berkehrssachen. Ter Eilzua 934 wird im kommenden Fahrplan in Wildmrg halten, außerdem wird der Sonntagszug 938 ab Nagold fahren.

Grunditücksverüußerungen und Erwerbungen. Die

mit den Herren Oberreallehrer Bodamer und Maurermeister Weimer bezügl der Bauplätze V und VI an der Hohestraße abgeschlossenen Kaufverträge mit Ba «Verpflichtungen werden aenehmigt. Ebenso die Erwerbung eines 11 s 94 qm großen Ackers auf dem Eisberg von Wilhelm Burkhard! um 80 für Zwicke des Stadiwalds. E>n Bauplatz an der Moltke- straße wird dem Gottlob Harr, Sleinhaucrmeifter. zu 3,50 «1k pro qm in Aussicht gestellt.

Schuldienerin. Frau Wilhelmine Schwarzkopf, geb. Jenne hat ihren Lienst als Schuldieaerin auf 1. Mai krank­heitshalber niedergelegk. Der Vorsitzende spricht ihr für ihre treuen Dienste den Dank des Gemeinderats aus. Tie Stelle wird in geheimer Wahl der Frida Gauß, Holzmachers Ehe­frau, unter den bisherigen Bedingungen übertragen.

Sonstiges. Eine Wohnung in einem städt. Gebäude in der Calwerstraße wird vergeben. Eine gemeinde» erichtliche Rechtsstreitigkeit wird durch Urteil erledigt. Eine Anzahl k einerer Gegenstände kamen noch zur Verhandlung und eine nichtöffentliche Sitzung schloß sich an. Ueber die Beratung des Voranschlags für 1926 erfolgt demnächst weiterer Bericht

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Zur Reichsgesuudhettsrvoche.

Wir machen an dieser Stelle nochmals auf den heute abend um 8 Uhr im Rathaussaal staitfinsenden Vortrag des Herrn

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Der Karnickelbaron

Humoristischer Roman van ,rr,tz Gaiitzer

Sie blickte in herzlicher Hingabe zu ihm auf. Und aus ihren Augen tranken die seinen das, was noch nötig war, um den letzten Rest zagen Zweifels aus seiner Seele ent­fliehen zu lassen. Er wußte jetzt: sie war und ist mein!

Und als er sie an den Händen faßte und glücksjudclnd fragte:So will das Mündel trotz allem mein eigen sein und mir angehören für ein ganzes Leben? Ja, du. meine Renate?" neigte sie sich ihm zu und entgegnete:Warum fragst du noch, Georg! Ja, ja, tausendmal ja, du Böser, Lieber!" .... ^. .. I

Daß der Herr Amtsrichter Georg Eberty darnach Frau-, lein Renate Brandt mit einem herzhaften Kusse bedachte,: den sie sich ohne Sträuben gefallen ließ und mit einem nicht minder herzhaften erwiderte, braucht wohl kaum noch hinzu- . gefügt zu werden. Und daß es schließlich ihrer mehrere wurden, wird man für wahrscheinlich halten dürfen. Gezählt hat sie sicher niemand. Höchstens könnte ihre Zahl die alte, j schirmende Buche, unter der beide im langen Versunkensein l standen, verraten. Aber da sie das nicht kann, wird dem ver- ^ ehrte Leser nichts anderes übrig bleiben, als sich, je nach sei­nem Bedürfnis, die Menge der Küsse vorzustellen. j

Schließlich ändert die Verschiedenheit der Vorstellungen an der Tatsache nichts, daß Renate Brandt und Georg Eberty zwei Glückliche waren.

Das Glück stand Eberty klar und gewiß in den Augen, als er nach einstündiger Wanderung über sonnenfiimmern- des Feld und durch harzduftenden Kiefernwald mit bestaub­ten Füßen kurz vor Mittag Bütenhagen wieder erreichte. Auf halbem Wege war ihm Jochen Düffelmann mit leerem Wagen begegnet. Der Notar war also gewiß nicht zu Hause gewesen. Eberty konnte das nur vermuten. Denn eine dies­bezügliche Frage an Düffelmann war von diesem mit einem unnachahmlich hochmütigen Schulter,zucken und einem nicht minder hochmütigen Lächeln, von einem erhabenen Zurück­werfen des Kopfes begleitet, abgetan worden. Io-^en Düf- f»l...-inn wußte eben, was er sich als Krachtwitzer Kutscher war. Schließlich hätte man ja auch das Ansinnen - ^ stellen können, den Wagen u> wenden, um d neu­

gierigen Frager die Unannehmlichkeit einer weiteren Fuß wanderun» zu ersvaren. No und man hatte doch lauf ries gnä'en Herrns weiser Aeußerung keinVergnügungsfuhr- institut"!

Da man von der Liebe nichr satt wird, und wäre sie noch so süß eben erst gekostet, empfand auch der Amtsrich­ter rechtschaffenen Hunger. Er suchte deshalb gleich den Goldenen Engel" auf, um nach aller Poesie, die er im Krachtwitzer Park genoffen, des Lebens nüchternste Prosa an Kreyenbühls Mittagstisch als erwünschtes und durchaus nötiges Gegenstück zu erleben.

Er kam nicht als der erste. Im Eßzimmer saßen schon Hauptmann von Kattenbusch und Kurt von Gronau und tauschten, jeder einen Brief in den Händen haltend, lebhaft und laut sprechend, Rede und Gegenrede.

Aus dem Zimt werde doch eine französische Sau klugi" schrie der Hauptmann gerade, als Eberty eintrat, und warf den Brief vor sich auf den Tisch.

Oder eine hinterindische Klapperschlange," fügte Gro­nau geistreich hinzu.Der Kerl ist verrückt!"

Blödsinnig verrückt!" steigerte Kattenbusch mit Verve un- unter Aufwand höchstmöglichster Lungenkraft.

Wer denn, wenn ich fragen darf?" erkundigte sich Eberty, zu den beiden Erregten tretend.

Der Assessor reichte ihm die Einladung des Krachtwitzers zur Jagd hin. Und als Eberty kopfschüttelnd und leise lä­chelnd gelesen hatte, fragte Gronau:Was sagen Sie dazu. Herr Amtsrichter? Können Sie sich vor allen Dingen die an Hieroglyphen gemahnende Abkürzung am Schluß erklären?"

Eu. B. w. i. sch.?" buchstabierte Eberty langsam, die Stirn krausend.Hm. merkwürdig! Warten Sie mal! Viel­leicht Eure Beine will ich... aber das sch?"

Schmieren!" schrie Kattenbusch.

Möglich, Herr Hauptmann," begutachtete Eberty.Sie verleugnen doch nie den alten Soldaten."

Ja, wir wußten auch, als wir Anno 70 an der Loire kämpften, oft genug schmieren," strahlte Kattenbusch, über das Lob erfreut.Wir hatten manchmal mehr Talg in den Stiebeln als im Magen. War auch nötig. Die Stärke einer Fußtruppe liegt in heilen Tretmaschinen."

Gronau schien über die kriegstechnische Abschweifung nicht sehr erbaut. Er saß, verbissen lächelnd, über seine Iagd- einladung gebeugt und sagt«, als der Hauptmcmn kaum zu, Ende war:Jedenfalls kann es alles mögliche heißen: Eu,'

meinetwegen Eule oder Eunuche, B. Braut oder Brannt­wein und so weiter. Was weiß ich! Ohne Frage steckt hinter der ganzen Geschichte eine Fülle von Hinterlist, und es fällt mir gar nicht ein, mich einem Reinfall auszusetzen."

Mir auch nicht," erklärte Kattenbusch.

Sie sehen zu schwarz meine Herren," beruhigte Eberty- Herr von Lessenthin hat sich mit der Abkürzung einen klei­nen Scherz erlaubt, der gewiß harmlosester Natur ist."

Na, na!" bezweifelte Gronau.Das Ganze riecht brenz­lich, He^r Amtsrichter. Hören Sie nur: Rendezvousplatz: Galgenenden. Diese Ortsangabe allein spricht schon Bände. Dann feierlicher Empfang auf Krachtwitz, Solovergnügen nach Wahl. Schließlich: Festesten mit diversen Ueberraschun- gen. Er mag nette Ueberraschungen vorbereitet haben. Ich danke!"

Gerade diese angekündigten Ueberraschungen würden mich reizen,Herr Kollege," meinte Eberty vieldeutig. Eine kenne ich bereits. Wir sprechen wohl nachher noch darüber. Da kommt Mutter Kreyenbühl mit der Suppe."

Frau Johanne trug sie mit verweinten Augen auf, und Gronau erkundigte sich sofort nach dem Grunde ihres Kum­mers.Gibt's was Zwiebliges heut oder ist dem Gestrengen der Bauch neu gequetscht?"

Ach, Herr Asseflor!" wehklagte die Cnqelwirtin und schwärmte vor Aufregung etwas Suppe über, als sie Gro­nau den Teller hinstellte.Es ist schrecklich mit dem Mann. Er will -»wer noch nickt, daß der Ernst Kublickens Marie

heiratet."

Es geht anderen Leuten in dieser Beziehung nicht bes­ser als Ihrem Ernst, liebe ""au Krenenbühl," lachte Gro­nau. "Titz Ihr Alter hat ganz in der Nähe einen würdigen Gesinnungsgenoffen. Aber ich denke, gestern war er schon so halb und halb bekehrt, und Ernst hat bereits den Schnei­der zum Maßnehmen für den Hochzeitsrock bestellt?"

Na ja, er war gestern nicht ganz und gor bockbeinig und redete so, als wenn er's wollte. Aber heute! Die kommt mir nicht ins Haus! Und: Daraus wird nichts! So geht's immer zu. Es is nich mehr zum Aushalten, meine Herren!"

Eberty dachte an sein junges Glück. Er klopfte der be­trübten Engelwirtin gutmütig die Schulter und sagte:Viel­leicht ist da durch Vermittlung etwas zu machen, Mutter Kreyenbühl. Ich werde mal dem grausamen Vater etwa» ins Gewissen reden "

<Forts«tzung solgl.)

Oberamtsarzt

Der Kropf > betracht der 2 Besuch sehr zu

Am heuti, Frau Widma ihren 92. Geb hat soaar trotz eine Operation ihrer Lieben noi haß wir auch zeigen dür'en.

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wir vernehmen Kursaal zwecks neu zu erricht« schreibens hier Stuttgarter Ar

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