Napoldsr Tagdlatt »Der Gesellschafter
Freitaa. 16. April 1828
S eite 3 Nr. 87 _
Rohrdorf, >5. April. Schnitter Tod. Gestern nach- Mtast ist Christian Walz, alias Doch'chuhmacher, nach kurzem Kranksein 64Vs Iahie alt aus diesem Leben abberufen worden. Dieses rasche Ableben des groß und kräftig gebauten Mannes, der so lang man weiß 1. Holzhauer in Gemeindediensten war, ist allgemeiner Anteilnahme begegnet. Man hatte ihn gern, diesen einfachen, bescheidenen Mann, der ruhig seinen Pflichten oblag, mit gutem, trockenem Humor ausgestattet war und einen schönen Baß sang, den er gern dem Liederkranz zur Verfügung stellte, in dessen Kreis sein Andenken gut bewahrt werden wird. Harr ist er selbst, der so mancke Tanne in Todesschauern er Mern ließ, dem Schnitter Tod zum Opfer gefallen und der Sänger legt ihm, dem alten Sänger, dies als letzten Gruß aus die Totenbahre._
Aus aller Welt
Rücktritt des O^erre^chsanwslks Am 15. April wurde Ir. jur. et med. L. Ebmayer 68 Jahre alt. Damit erreichte er die gesetzliche Dienstalkersgrenze für Richter «rd mußte in den Ruhestand treten. Ebermayer stammt aus Bayerisch-Franken.
Auflösung der nationalen Schülzenvereine in Preußen. Jer sozialistische preußische Innenminister Sevenig hat alle vaterländischen Schützenvereine, auch die Kieinkaliber-lZim- ,«rfllUien-)Vereine aufgs'öst, da sie sich in einem Reichsoerband zusammenaeschlossen hätten und nach der Ansicht dßs Ministers mit Unterstützung der Reichswehr zur Wehr- Migkeit ausgebildet würden-
" AmunLsens Luftschiff „Roroe" ist nach einer Landung
Oslo über Stockholm und Helsingfors nach Petersburg abgeflogen. Amundsen und Elsworth sind bekanntlich mit linem Dampfer nach Spitzbergen vorausgereist. Bei der Landung in Oslo wurde das Luftschiff aus seiner Fluarich- tmg getrieben und müßte das Landungsmanöver wiederholen.
Lin Kriegerdenkmal kür Pferde. Am Ostermontag wurde -n London zum Andenken an die 375 000 Pferde, die im Weltkrieg auf englischer Seite gefallen sind, ein Erinnerungs- öenkmal eingeweiht, Vas auf einem Sockel em aus Bronze gegossenes Roß zeigt.
Bergdoll freiaesprochsn. Der bekannte Deutschamerikaner Bergdoll in Eberbach a. N., gegen den ein Verfahren wegen angeblichen SittÜchkeitsvergchens angestrengt war, wurde »om Gericht in Karlsruhe freigesprochen.
Der Hungermrfua. Ein in Waldenburg (Schlesien) auftretender .Hungerkünstler" wurde von seinem GeschäWunter- nehmer arg hinkergangen. Während der Kürstler hungerte, vergeudete der Geschäftsführer die täglichen Einnahmen.
Gatkenmord. Dis Landwirtsfrau Genoveva Link von Rieden bei Sonthofen i. A., die einen liederlichen Lebenswandel führte, hakte am 11. Januar ihren Mann erschossen. Das Landgericht Kempten verurteilte sie zu 10 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust.
Eia Großspritschiever. Das Hauptzollcunt >.n Frankfurt a. Main ist einer großen Spritschiebung der alten Frankfurter Wein- und Sprituosenfabrik F. C. Weil auf die Spur gekommen. Bei der zollamtlichen Prüfung des zur Kognakherstellung verwendeten Brennweins hatte Weil Proben von 10 bis 11 Prozent Alkoholgehalt unterschoben, während der von iknn tatsächlich verwendete Stoff einen Gehalt »on 23 Prozent hatte. So konnte er eine weit größere Menge von Kognak Herstellen, als er zur Versteuerung angyb. Der Reichsfiskus wurde daher schwer geschädigt. Weil besaß in hohem Maß das Vertrauen des Zollamts, weil er eine ganze Reihe anderer Brennereien wegen angeblicher Schwarzbrennerei bei der Steuerbehörde und viele ganz unberechtigt verdächtigte. Dies hat ibm seine eigenen Betrügereien wesentlich erleichtert.
Probeabsiimmunq über das Gemeindebestimmungsrecht. In dem hessischen Städtchen Heppenheim an der Bergstraße wurde eine Probeabstimmung über das Gemeindebestim- mungsrecht veranstaltet. Die Wahlbeteiligung war außerordentlich stark und betrug 92,12 v. H. Gegen das Gemeinde- bestimmungsrecht waren 91,7 v- H., dafür 6,7 o. H. Ungültig waren 1,6 v. H. der abgegebenen Stimmen.
Weiblicher kurdirektor. Die Kurdirektion des Ostseebads Misdroy auf der Insel Wollin (Pommern) Hai für die kommende Badezeit Fräulein Elfriede Schulz, die Schwester der Besitzerin des „Sceblick"-Hokels, zum Kurkommissar gewählt.
Ein Tizian entdeckt. Im Budapester Museum der ichö- nen Künste wurde ein Frauenbildnis von dem Venediger Maler Tizian aus den Jahren 1534/44 entdeckt, das bisher dem italienischen Maler Pulponn zugeschrieben wurde.
Religiöser Wahnsinn. Im Dorf Lankow, Kreis Schivel- Hein i. Pom., mutzte die Ehefrau des Arbeiters Plautz der Heilanstalt zugesührt werden, weil sie ihr Kind als „Osterlamm" schlachten und opfern wollte. Die Frau gehört der Reuapostolischen Sekte an.
Aegypten ist nicht feil. Nach einer Meldung aus Kairo l at die ägyptische Regierung das Angebot des amerikanischen Milliardärs John Rockeseller, zehn Millionen Dollar 'ür „archäologische Forschungen" zur Verfügung zu stellen, ungültig abgewiesen. — Die „Forschungen" würden nur zu weiteren Beraubungcn der ägyptischen Nationalgüter durch die geschäftstüchtigen Amerikaner führen.
Allerlei
41 Tage nach dem Tod bestattet. Am 2. März fand der Bücherrevisor Erich Müller aus Berlin-Charlottenburg im Riesengebirge den Tod durch Erfrieren im Schneesturm. Seine Leiche wurde am 2. April gefunden, und zwar unter eigenartigen Umständen. Auf dem Silberkamm, der die Reichsgrenze bildet, lag der Kopf des Toten auf tschechischem, der übrige Körper auf deutschem Boden- Die Krummhübler Bergungskolonie wandte sich nach der Auffindung zunächst ,an die zuständige tschechische Bezirkshauptmannschaft, um Hen für die Feuerbestattung, die der Tote gewünscht hatte, .gesetzlich notwendigen standesamtlichen Totenschein zu erhck- ten. Die tschechisch Behörde lehnte die Ausstelluna der Urkunde mit der Begründung ab, baß der größte Teil des Toten auf deutschem Boden gelegen habe. Aber auch die reichsdeulschen Behörden, an die man sich wandte, erklär-» ten, den Totenschein nicht ausstellen zu können, da der Tote nicht in ihrem Bezirk verstorben sei. Da der Tote nun aber endlich bestattet werden mußte, rief man die Hilfe der Regierung in Liegnitz an, die auch dann anordnete, daß die Leiche auch ohne den Standesamtschein feuerbestattet werden solle, wenn die übrigen Papiere in Ordnung seien. Dies war ber Fall, und so konnte endlich am 41. Tag nach dem Tod >nd am 7. nach der Auffindung die Bestattung erfolgen.
Ueberraschender Fund. Als der Weltkrieg ausbrach, befand sich das deutsche Kreuzergeschwader des Admirals Graf Spee im Stillen Weltmeer bzw. bei den deutschen Karolineninseln. Das Geschwader suchte auf dem Weg der Umschiffung Südamerikas nach Deutschland zurückzugelangen, die Leitung war sich aber klar, daß die Feinde versuchen würden, das Geschwader abzufangen und daß es jedenfalls nicht ohne Kampf abgehen werde. Zu dem Geschwader gehörten auch der kleine Kreuzer „Leipzig" und der Panzerkreuzer „Scharnhorst", Kommandanten Aaun und Schultz. Diese ließen nun vorsichtshalber vor der Abfahrt das Silbergeschirr der OfsizierSmessen auf einer der Inseln an einem sicheren Ork verstecken. Bekanntlich hatte das Geschwader dann bei Coronet an der chilenischen Küste einen Kampf mik l englischen Kriegsschiffen, in dem die Engländer geschlagen » and beinahe vernichtet wurden. Bei den Falklandinseln aber geriet das Geschwader mit einer stark überlegenen englischen Flotte zusammen und fand bis auf zwei kleinere Schiffe einen rühmlichen Untergang. Das Silbergerät wurde auch später, als die Japaner die Insel besetzt hatten, nicht gefunden. Nun
ist es kürzlich plötzlich in der australischen Stadt Sidney auf- kaucht, wo es dann von der Behörde beschlagnahmt wurde. Auf welche Weise es nach Sidney geschmuggelt wurde, lst noch unaufgeklärt. Das wertvolle Geschirr bestand neben vielen anderen Gegenständen aus einer großen silbernen Salak- schüssel, verschiedenen Ehrenpokalen, darunter einem Iagd- pokal und einem Ehrenkelch, den eine englische Reederei dem j Kreuzer Leipzig im Jahr 1907 überreichte, weil er eines ihrer Schiffe aus Seenot gerettet hatte.
Der Großglockner gehprt dem Alpenverein. Zn der Meldung, daß ein Herr Weller in Bochum den Touristen das Betreten des Großglocknergebiets in Tirol untersagt habe, wird aus Wien berichtet: Als bekannt wurde, daß Weiler kurz vor Kriegsausbruch das Großglocknergebiet kaufen wolle, erhob sich ein Sturm der Entrüstung und mit Hilfe einer Sammlung des Deutsch-österreichischen Alpenvereins und sehr namhaften Spenden der Großindustriellen in Billach (Kärnten) wurde das Gebiet angekanst, es gehört also dem Peutsch-ö st erreicht scheu Alpenverein und nicht dem Herrn Weiler. Dieser erhob wohl Einspruch, die tirolische Landesregierung hat ihm aber nicht stattgegeben. Weiler ist also nicht berechtigt, im Großglocknergebie! etwas anzuordnen oder zu verbieten. Der Alpenverein besitzt in dem Gebiet drei Hütten, die auch in diesem Jahr wie bisher den Touristen zur Verfügung stehen.
Unglaublich aber wahr. In Maurage in der belgischen Provinz Hennegau war der Sohn eines Bäckers schwer erkrankt. Seine Freunde, die dem Spiritismus huldigen, glaubten, daß er das Schlachtopfer eines bösen Geistes geworden sei. Um ihn zu erlösen, beschlossen sie, Sie erste Frau, die zu einer bestimmten Stunde an dem Gemeindekirchhof vorübergehe, anzuhalten und zu dem Kranken zu bringen. Dies geschah denn auch. Die erste Frau war die Gattin eines Arztes aus Brüssel. Mit Gewalt wuroe sie in die Bäckerei geschleppt, wo sie im Ofen verbrannt werden sollte, Der Zustand des Kranken hatte sich inzwischen etwas gebessert, was zur Folge hatte, daß man die unglückliche Frau, die von einer Nervenschwäche in die andere fiel, freigab. Das Gericht hat sich der Angelegenheit angenommen und die jungen Burschen sehen einer strengen Strafe entgegen.
Die Lkadf ohne Katzen. In dem lieblichen deutschen Städtchen Nikolsburg in Mähren biß kürzlich ein tollwütiger Hund ein Kätzchen, das nun seinerseits die Krankheit auf einige andere Katzen übertrug. Der Magistrat ordnete an, daß nun sämtliche Katzen getötet und zu einer gewissen Frist zu dem Zweck aufs Rathaus gebracht werden mußten. Darob entstand in Nikolsburg große Not; niemand wollte sich von seinem Kätzchen trennen Aber es mußte sein. An dem Unheilstag wurden etwa 1400 Katzen aufs Rathaus gebracht, um hier nach amerikanischer Art mittels eines eigens dazu gebauten Apparats durch elektrischen Strom hingerichtet zu werden. Das ging auch flott vor sich, und im Rathaushof wuchs ein kleiner Berg von toten Katzen an. Nach einigen Stunden aber war keine Katze mehr zu sehen; die zählebigen Tiere waren durch den Strom nur betäubt worden und hatten sich fröhlich von dannen gemacht, csts sie wieder zum Leben erwacht waren. Die Freude in NUols- burg war ungeheuer. Aber sie dauerte nicht lange. Denn mit Androhung schwerer Strafen brachte der Magistrat die Katzen wieder aufs Rathaus, und nun erwachte keine Katze mebr; der Strom war genügend verstärkt worden. Halb Nikolsburg ist in Trauer; es gibt dort keine Katzen mehr.
Er hak's verdienk. Bricmd hak dem bisherigen Präsidenten der völkerkundlichen Saarkommission, Rault, das Großkreuz der Ehrenlegion überreicht. Es ist ihm zwar nicht gelungen, die Saarbevölkerung französisch zu machen, aber in ihrer Vergewaltigung hat er sein Möglichstes getan. Er hat übrigens das beruhigende Bewußtsein, seinen Sohn Moritz zum Kommiffionsmikglied ernannt zu wissen-
Schweinskopf ü la Mussolini. In einem Theaterstück, das gegenwärtig im Wiener Apollotheater gespielt wird, kommt es vor, daß ein Gast beim Kellner „gebackenen Schweinskopf s In Mussolini" bestellt, d. h. einen Schweinskopf, der das Maul weit aufreißt. Der italienische Geschäftsträger erhob bei der österreichischen Regierung Beschwerde. Diese erklärte jedoch, da die Theaterzensur in Oesterreich aufgehoben sei, habe sie kein gesetzliches Mittel, gegen das Theaterstück einzuschreiten.
Letzte Rachrichte«
Neuer Sraukeusturz.
Paris, 16. April. Nach dem Ausweis der Bank von Frankreich sind die Vorschüsse an den Staat um 600 Millionen Franken zurückgegongcn. Der Banknotenumlauf hat insofern um 480 Millionen abgenommen. Trotzdem hat der Frauken am Donnerstag eine erneute, starke Abschwächung erfahren. Das Pfund Sterling überschritt nach Schluß der Börse den Kurs von 144 Franken.
Die „Norge" im Luslschiffhafeu von Leningrad.
Berlin, 16. April. Wie die Morgenblälter aus Hel- sinafors melden, ist die „Norge" am Donnerstag abend 7.30 in Gchchina 4b Km. südwestlich von Petersburg gelandet. Der Weiterflug wird wahrscheinlich nicht vor dem 25. April angetreten.
Rußland auneLliert Polargebkete.
Berlin, 16. April. Die Morgenblälter melden aus Moskau: Am Tage der Ankunft des Polar'chiffes „Norge" und Amundsens in Leningrad beschloß der Zcntralexekutiv- Ausschus-, daß alle bisher nrch nicht entdeckten und hcute noch herrenlose Gebiete sowjetrussisch seien. Cs bandelt sich um Land und Meer nördlich der russischen Küste bis zum Nordpol innerhalb westlicher Meridiane.
Die tägliche Arbcilvloserdemoustralioo in Warschau-
Warschau, 16. April. Am Donnerstag kam es hier wieder zu Unruhen. Arbeitslose stürmten eine Waffen- handlung. Die Polizei mußie emschreiten. Außerdem fanden wieder Demonstrationen vor dem ArbeitsvcrmittlungS- amt statt.^.75 Personen wurden verhaftet.
Neue Kämpfe in China.
Berlin» 16 April. Die D. A. Z. meldet aus Peking: Noch heftig« m Artillericbombardcment, das die ganze Nacht andauerte, setzte am Donnerstag morgen an der südöstlichen Front d«r Formarsch der angreiienden Truppen ein. Die Berieidigrr haben den Rückzug angetreten und werden sich voraussichtlich nach der Umgehung Pekings in südwestlicher Richtung an der Siu-Ioun Eisenbahn sammeln.
!f? Deutschland hat die unverbindliche Teilnahme an den Verhandlungen der Studier kommisston für Völkerbunds- rcsorm zugesagt.
Spanien drängt Deutschland zum Abschluß des Handelsvertrags.
Wie aus Riga gemeldet wird, finden gegenwärtig Verhandlungen um einen Sondervertrag zwischen Rußland und Litauen statt.
Handel und Volkswirtschaft
Schahanweisungea der Reichspost. Der Verwaltungsrat der Reichspost hat der Ausgabe von 6'/-prozentigen Schatzanweisungm zugestimmt.
Unerlaubte Gekreikespekvlattonen? Das „Berliner Tageblatt" berichtet, daß der Direktor der privaten Getreide-Industrie- und Handels-Aktiengesellschaft, der von der Reichsregierung als „Sachverständiger" für die von der Regierung neuaegründete Deutsch« Getreide-Handelsgesellschaft m. b. H. zugezogen wurde, die Gelegenheit benützt habe, um für sich persönlich und einige Freunde Ge» treike,pekulat:onen zu machen, bei denen er Riesensummen verdiente. Cr habe nämlich seine privaten Spekulationskäufe von den 30 Millionen Mark bezahlt, die aus der aufzulösenden Reichs» getreidestelle der halbstaatlichen Deutschen Getreidehandelsgesellschaft m. b. H. (nicht zu verwechseln mit jener Getreide-Industrie- und Handels-A.-G.) zur Verfügung gestellt werden sollen, um dm Roggenpreis aus einem für die deutsche Landwirtschaft annehmbaren Stand zu halten. Der Spekulant soll 15 000 dis 20 000 Tonnen Roggen an der Börse angekauft haben, und da der Maipreis inzwischen um über 20 Mk. für die Tonne stieg, verdient« der Direktor und seine Freunde, unter denen sich auch «ine maßgebende Persönlichkeit eines Ministeriums befinden soll, in wenigca Tagen 3 bis 4 Millionen Mk.
Stuttgarter Börse, 15. April. Die heutige Börse hatte ein etwa» freundlicheres Ausseben. In einzelnen Werten lag zwar noch Angebot vor, aber die Mehrzahl der Werte hatte kleine Kurserhöhungen zu verzeichnen. Im Verlaus des Tages zogen die Kurse auf di« auswärtigen Meldungen hin weiter an und man schloß zu de« höchsten Kursen. Das Geschäft konnte sich nicht wesentlich beleben. Auch der Rentenmarkt lag etwas freundlicher. Borkrieaspfant». briefe waren lebhaft und zu höheren Kursen gesucht. Da» Angebot in Goldpfandbriefen mußte heute meist einer Nachfrage zu dm gestrigen Kursen Matz machen.
Württ. Vereinsbank. Filiale der Deutschen Bank.
Stuttgarter Landesproduktenbörse. 15. April. Unverändert.
Berliner Getreidepreise. 15. April. Weizen märk. 28.70—29 20. Roggen 17.60—18.10, Wintergerste 16.30-17.70, Sommergerst«
19.50— 21.70. Hafer 19.10-20.30, Weizenmehl 37.25-39.50, Rog- genmehl 25.75—27.50^ Weizenkleie 11—11.25, Roggenkleie 11.75
Breslauer Zuckerbörse, 15. April. Für prompte Lieferung gef.
27.50— 27°/^ für Lieferung April gef. 27.50—27 X. sür Lieferung April-Mal bez. 27.25, gef. 27HO—27.75. Haltung: stetig.
Magdeburger Zuckerbörse, 15. April. Innerhalb 10 Tagen 27.75, Mai 28, Mai-Juni 28.25, Juli 28.25—28'/» Juli, 28X. August 28'/,. Haltung: stetig.
Noch kein Kabinettsbeschlutz über da» Fürsteukomptvmiß.
BerN«, 16. April. Der „Berliner Lokalanzeiger" erfährt ergänzend zu der gestrigen Sitzung über das Abfindungskompromiß, daß ein Beschluß noch nicht gefaßt worden ist, vielmehr soll der Kompiomißcvtwmf erst im Laufe des heutigen Tages mit den Fraktionsführern der Regierungskoalition nochmals dmchgeai heilet werden. Von den Besprechungen mit den Parteiführem, denen morgen Be- spiechungen mit den Deutichnationalen und den Sozial demokraten folgen sollen, dürfte die engültige Fassung des Kompromisses abhängen, in der der Entwurf am kommenden Dienstag dem Reichsausschuß unterbreitet werden soll.
Italien erwidert de« englische« Floltenbesnch.
Rom, 16. April. Die „Tribuna" meldet, daß die italienische Flotte nach Rückkehr Mussolinis dm Besuch der englischen Flotte in Malta erwidern wird.
Markt«
Stuttgarter Schiachttüehmarkt, 15. April. Dem heutigen Markt im Stuttgarter Meh- und Schlachthof warm zugetriebrn: 12 Ochse«, 13 Bullen, 70 Iungbullen, 82 Iungrinder, 31 Kühe, 327 Kälber, 553 Schweine, 1 Schaf und 2 Ziegen. Davon blieben unverkauft: 2 Ochsen, 8 Iungrinder und 70 Schweine. Verlauf de» Markte« bei Kälbern lebhaft, sonst ruhig. Preise für 1 Pfund Lebendgewicht in Goldpsennig:
Ochirn: ousgemästete Tt«r« vollfleischige Tiere 1
fleischige Tiere 43-44
gering »enädrre Tier« —
Jollen: ausgemästete Tiere >,5 ,7 oollNrtichige Tiere 1
fleischige Tiere 40—43
gering genährte Tiere —
Zongrlr.ver: ousgem. Rinder I volltleilchige Sitnder fleischige Rinder gering genSdil« stinder
52-55
45-50
38—43
!tü!>e: ousgemLste'r Kühe oollf'eiichige stütze 33—44
fleischige Kühe IS—3v
nerinr aenädrle Kilbe 13—18
«Aber: teilst« «aft- ». destr
Saugkälber 87—8»
mittlere Mast. ,»d gute SaugbSIder S0-»
geringe Halber 78—»
Schake: Mnstlämnrer ». läng Hümmel
Weidmcslfchafe geschlachtet ^ mit stopf 82—»
»ollfleischiges Schafvlrh ge. schlachtet mit stopf 78 Schweine über 240 Pfund: A—78 von 200-240 Pfd. 73-78 dt», von lös—200 P^. 7V—73 dto. Neilch.v.120—ISOPfd.lbS-7» dio. unter 120 Pfd Sauen 52—8«