S-tte 3 Nr. 71

Ragolder TagblattDer Gesellschafter*

Freitag. 2«. «Sr, 197,

«scht öder nicht mit Wirkung "vom 1 1928 ab Gesetz

wird. wird vorausstchllich eine Erhöhung der staatlichen Grund-, Gebäude- und Gewerbesteuer Uber den im Ent­wurf eines Staatshaushaltsgesetzes für 1926 nd 1927 vor­gesehenen Staatssteuersatz von 5,5 v. H. der Kataster (gleich Äs Sechzehntel der Staatssteuer für 1925) hinaus notwen­dig werden.

Aerzkskanrmer. Der Landeswahlausschuß für die Aerzte- kommer hat im Wahlbezirk 1 (Stuttgart) zwei Wahloor- schlägs zugelassen. An der Spitze des einen siebt Sanitäts­rat Dr. Karl B o k, an der Spitze des andern Dr. Theodor Durst in Obertürkheim. Ferner wurden zugelassen im Wahlbezirk 8 (Tübingen) ein Wahlvorühlaq mit Dr. Frie­drich Langbein in Psulling.n und im Wahlbezirk 12

<vlm) ein Wahlvorjchlag mit Sanitätsrat Dr. Friedrich Grinzing an der Spitze.

ep. Der Vertreieriag des Evrmg. Volksbunds für Würt­temberg findet dieses Jahr am Montag und Dienstag der Osterwoche in Stuttgart statt. Am Osterdienstag vor- und nachmittags finden die Beratungen statt, deren Hauptgegen- Hand der Kampf um den Sonntag ist.

Dillmana-Rcalgymnasium. Von zuständiger Seite wird mitgeteilt: Das Kultministerium hat dem Realgymnasium hier zur Erinnerung an feinen Begründer die Bezeichnung Dillmann-Nealgymnasium verliehen.

Vereinigung der TeHgsmeinden Leinfelden, Unteraichen »ab Oberaichen. Durch Berfügung der Ministerialabteilung Lir Bezirks- und Körperschaftsverwaltung ist die Bereinigung »er Teilgemeinden Leinfelden, Unteraichen und Oberaichen, Amtsoberamt Stuttgart, zu einer Gemeinde mit dem Namen Leinfelden mit Wirkung vom 1. April 1926 ab genehmigt morden.

Brandstiftung. Das Schwurgericht hat den 23 Jahre «kten Schlosser Otto Weidle von Hemmingen wegen vor- Wtzlicher Brandstiftung und wegen Versicherungsbetrugs zu 3*/- Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust verurteilt. Er hatte im Dezember v. I. seine Scheuer und seine Woh­nung in Brand gesteckt.

Aus dem Lande

Backnang. 25. März. Ausbau des Bezirks- Krankenhauses. Nach Bollendung des Dachsiockaus- Laus des Bezirk^krankenhauses konnte in den letzten Tagen «an auch der 3. Stock in Betrieb genommen und der Krankenhausneubau zu einem vorläufigen Abschluß gebracht werden. Die Bektenzahl hat sich jetzt auf 65 erhöht, also im Vergleich zum alten Krankenhaus verdoppelt.

Güglingen, OA. Brackenheim, 25. März. Nakur- feltenheit. Am letzten Sonntag begegnete der Jagdauf­seher Karl Eckert von hier auf dem Weg nach Gündelbach über den Hammberg einer Ricke (Rebaeiß), die ein 6 Wochen altes Kitz führte. Es ist dies eine Seltenheit, da die übliche Wurfzeik des Rehs sonst in den Monat Juni fällt-

Heilbronn. 25. März. Straßenbahn nach Bök- kin gen. Die Vorbereitungen für den Bau der Böckingei Straßenbahn sind nunmehr beendet. Mit dem Bau selbst soll anfangs nächsten Monats begonnen werden und man hofft, sie bis anfangs Juli zu beendigen.

Heidenheim. 25. März. Die Notbremse gezogen. Auf der Strecke zwischen R'mmingen und Niederstotzingen zog ein 23sähriger Bursche die Notbremse. Er gab dem Bahnbeamten einen falschen Namen an, konnte aber er­mittelt werden.

hagenbach OA. Neckarsulm, 25. März. D i e b st a h l. Bar einiger Zeit wurden in einem hiesigen Kaufladen für etwa 109 Mark Zigaretten, Schokolade usw. gestoblen. Die Diebe, drei 19- und 20!5hrige Bürschchen, batten sich abends spät eingeschlichen, während einer die Besitzerin im Laden unter­hielt. Die elektrischen Birnen wurden ausaesckraubt. Der Landjäger hat die .Gutedel" bereits aufgedeckt.

Tübingen. 25. März Von der Universität. Die Naturwissenschaftliche Fakultät hat Dr. med. Krauß wegen seines großen Verdiensts um die Insektenkunde zu ihrem Ehrendoktor ernannt.

Wegen Betrugs wurde der 39iährige Kaufmann Rud. Fischer, Reisender der Handwsrkerste'rbekasse, verhaftet. Fischer, der mittellos ist, hat bei Geldgesuchen eine und die­selbe Schreibmaschine wiederholt verpfändet und ist auch «egen anderer Bergehen angeklagt.

Nago ld eröffnest um 2 Uhr die Versammlung. Nach Bekannt­gabe der um angreichen Tagesordnung erteilte er Kamerad Dr. med. Stäh e Nagold das Wort zum Thema:Innere Krankheiten als Kriegsfolgen und deren Versorgung*. Herr Dr. Stähle führte u. a. aus, daß bei amputierten und ver- stümmelien Kameraden die Höhe der Erwerbsunfähigkeit in den meisten Fällen durch das Reichsversorgunpsgesttz geregelt sei. während bei innerlich Kranken mehr oder weniger das Unter, suchungseigebnis des Bersoigungsarztes maßgebend sei. Die innerlich Kranken sind den anderen Kameraden gegenüber inso- f.rn im Nachieil, als bei vielen Krankheiten eine einmalige Un­tersuchung nicht genügt, um den schädigenden Einfluß der Krank- best auf die Ermerbsfähigkeii in vollem Umfang feslstellen zu lönnen. Bei Verschlimmerung ihres L-ioens mögen sich die innerlich e>- kranlten Kameraden uiivcr-üglich zu einem Arzt in Behandlung begeben, welcher dann im Fall eines Antraas auf Remeurrhöh ung in der Lage ist, einen ausfüh. licken Berielst über den Zu­stand des Kranken zu geben. Herr Dr. Stühle erntete für seine klaren, von großer Sachkenntnis zeugenden Ausführungen leb haften Beifall und es wurde allgemein geivün'cht, Kamerad Dr. Stähle möge noch oft bei derartigen Aul ssen aufklüreno wirken und seine geschätzten Dienste den erkrankten Kameiaden zur Verfügung stellen. In der darauffolgenden Disluision wurde von mehrere» Kameraden betont, daß die Zeugnisse von Liivai-Aerzlen bei den Versorgungsbehörden keine oder nur ungenügende Beachtung finden, was im Interesse der Beschä­digten sehr bedauerlich sei. Auck der >0 und 20°/g Er uerbs- unfähigen rm Jahre 1^22abgefnudenen* Kameraden wurde pedackt und die Kriegsbeschädigten Organisationen aufgefordert» die nötiglN Schritte zu tun, den Betreffenden zu ihrem Rechte wieder zu verhelfen.

Anschließend kam auch die Hei behandlunq der Krieger- Hinterbliebenen zur Sprache. Da dieselbe bis heute nur eine Kam "-Bewilligung und demzufolge oft mit allerlei Unannehm «ichkeiten verknüpft ist, wurde beschlossen, darauf hinzuwirken, daß sie zu einem Rechlsan'pruch ausgebant wi d. Als weiterer Punkt kam das Sch velbeschäviglei gesttz an die Reihe Es wurde von verschiedenen Seilen aa>üb,r Klage geführt, daß einzelne Aibeitgeber heust alle Mittel anmenden, um dieses Gesetz unwirksam zu machen In einer einstimmig a> genonr menen Entschließung wurden Reichstag und Reichsregieiung aufgefordert, die Unterbringung der Schwcrlrieg-beschädigten in jeder Hst sicht sicher zu stellen. Heber diesen sowie andere Punkte referiene ausführlich unser Gauleiter. Kamerad Bayna- Stustgart, dessen Ausführungen ebe, falls mit staikem Beifall verdankt wmd n. Ueder die Brennholzfrage, Berufungen, 'Ivfindungen, Renstnenteüge, Konfirmations und Kom nunions- beihststn, Beamirnscheme, Bestlks'wso'g stelle» Neichsbund ui d Mil läraerein etc. wuide ebenfalls noch gesprochen, doch dürste es zu weit führen, hierüber ausführlich zu schreiben, da dies in den einzelnen Ortsgruppen noch rrörte>t werde» wird.

Aus dem Ge'chüfisbericht der einzelr en Funkiionäre war zu vernehmen, daß die Inte» essen der K iegsovfer uirgents besser aafgehaben sin'', als Venn Reichsbun^, der beute die weitaus srälkste Kiiegsbischädig.en-Orgai i ation Deutschlands ist und daß es daher wünschenswert iväie, wenn alle Kameraden ui d Kameiädinnen demselben angebören winden. Den Schluß der Taaesordnung bildest der für Mai g'plante Ausflug Bei der diesbezüglichen Absti» mung ging Horb als Sieger hervor, was mit Rücksicht am leine zentiale Lage in unserem Kreis lehr begrüßenswert ist Um st, 7 Udr schloß Kieisleiler. Kamerad Städler-Nagold die in mancher Hinsicht lehrreich verlaufene Versammlung mit dem Wunsch:Auf Wiedersehen in Horb!"

Arbeiksgemsin schaff der Ruhestandsbeamkenvereine. Die Nutzestandsbeamten- ..ne in Bayern (München), Baden (Karlsruhe), Hetzen (Tarmstadt), Württemberg (Stuttgart­haben sich zu einer Arbeitsgemeinschaft unter dem Namen Verband süddeutscher Ruhestandsbeamten-Vereinigungen zu­sammengeschlossen. Mitglicderstand rund 50 000. Die Ge­schäftsführung hat der Bayerische Pensionistenbund in Mün­chen. Die Arbeitsgemeinschaft bezweckt Erlangung eines Ver­tretersitzes in Berlin, Anerkennung als Spitzenorganisation und gemeinsame Wahrung der Interessen der Ruhestands­beamten, vornehmlich bei der Bearntengesetzgebung.

Reue Lusiposkwerizeichen. Am 1. April, kurz vor Er­öffnung des diesjährigen Flugverkehrs, wird mit dem Ver. kauf neuer Luftpostmarken zu 5, 10, 20, 50 I, 1 2 -K,

3 und neuer Luftpostkarten zu 15 I begonnen. Das Markenbild der neuen Wertzeichen stellt einen von einer Felsenspitze zum Flug aufsteigenden Adler dar.

Onstmettingen OA. Balingen, 25. März. Selbstmord. Der jüngste Sohn des Mechanikers Gauger bängte sich nach kurzem Wortwechsel mit seinem Vater im Schopf auf.

Seckenhausen OA. Rottweil, 25. März. In den letzten Tagen wurde im Stadtwald Linsenberg von hiesigen Holz­hauern eine Fichte gefällt» die eine Länge von 40 Metern and einen Stockdurchmesser von 1,8 Meter hatte. Der Stamm ergab 10)4 Festmeter. Das Alter des Baums dürfte 200 Jahre übersteigen.

Mühlheim OA. Sulz, 25. März. Wundstarrkrampf. Landwirt Georg Friedrich Gutekunst beachtete eine anschei­nend harmlose Verletzung an der Hand, die er sich vor eini­ger Zeit zugezogen hatte, zu wenig. Nun ist er am plötzlich eintretenden Starrkrampf gestorben.

Geislingen a. 25. März. Vom Arbeitsmarkt. Vst Arbeitsmarktlage des Bezirks hat sich in der ersten hälfst des Monats März weiter verschlechtert. Die Metall­industrie sah sich genötigt, Kurzarbeit in größerem Umfang ein,zuführen. Auch die Textilindustrie mußte die Arbeitszeit «eiter einschränken, Kündigungen aussprechen und Ent­lastungen vornehmen.

Ans Stadl «nd Land

Nagold. 26 März 1926

Anfängen immer und niemals vollenden. Heißt Zeit und Kraft als tot verschwenden. Der Weise erwägt erst siine Kraft.

Bevor er etwas beginnt und schaff!.

I. Sturm

*

Krelskonferenz de» Reichsdunds der Krieg»- beschädigten, ehemal. Kriegsteilnehmer «nd Kriege» hiaterdlievenen.

(Unliebsam verspätet)

-ochdorf OA. Horb, 24. März. Am Sonntag den 14. d. M. hielt der Reichsbund der Kriegsbeschädigten u'w. Kreis VI. im Gasth. z.Hirsch" eine Konferenz ab, die aus allen Teilen der Oberämter Nagold, Horb, Herrenberg «nd Freuden- siadt überaus stark besucht war KreiLleiter Lamerad Städler-

Eilbriefe rot durchkreuzen. Eilbriefe haben trotz der Auf­schriftDurch Eilboten zu bestellen" oft die Eigenschaft, daß sie nicht als Eilbriefe erkannt werden. Deshalb sollen sie ab 1. April außer durch den genannten Vermerk, durch ein liegendes Kreuz quer über die ganze Aufschrift hinweg ge­kennzeichnet werden. Es soll auch die Absicht bestehen, in den Schalterräumen der großen Postämter besondere Dries- kasstn für Eilbriefsendungen anzubringen.

Fürsorge für Sozial- und Kleinrentner. Auf eine Kleine Anfrage im Landtag hat die Regierung geantwortet, daß die Fürsorge nicht abhängig gemacht werden soll von der Ver­wertung eines angemessenen Hausrats; dabei sind die bis­herigen Lebcnsverhältnisse des Hilfsbedürftigen zu berück­sichtigen. Auch sonst soll von der Verwertung des Vermögens und von der Sicherstellung des Ersatzes abgesehen werden, wenn dies eine besondere Härte für den Hilfsbedürftigen oder seine unterhaltsberechtigten Angehörigen wäre. Danach kann jetzt schon den Kleinrentnern die Rücksicht zuteil werden, die sie billigerweise verlangen können. Im übrigen werden so­wohl im Fürsorgeausfchuß als auch im Beschwerdeverfahren Vertreter der Kleinrentner mit beschließender Stimme zu­gezogen.

Stratzenhandel. Es besteht Veranlassung, darauf hinzu­weisen, daß Personen, die den Handel im Umherziehen aus­üben, im Besitze eines Wandergewerbescheines bzw. eines Hausierscheins und eines Steuerheftes sein müssen. Die Po­lizei- und Steuerbeamten haben Weisung erhalten, künftig die Einhaltung dieser Vorschriften streng zu überwachen, um denwilden" Handel, durch den besonders auch die ihre Abgabe entrichtenden Wandergewerbetreibenden geschädigt werden, möglichst auszuschalten.

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Letzte Nachrichten

Kommnvistevsturm ans Las Chemnitzer Nathan».

Berlin, L6. Möiz. Die Morgenblätker melden aus Chemnitz: Etwa 800 Erweibslose, größtenteils Kommunisten, zogen am Donnerstag abend gegen 6 Uhr in geschlossenem Zuge mit roten Fahnen vor das neue RalhauS. Ein Teil des Zuges, der in das Rathaus eindringen wollte, slüimte gegen das vor dem Raihaus ausgestellte Polizeikommando an und drängle die Polizisten gegen den Ralhauseingang zurück. Da hiebei einige Beamte tätlich angegriffen wurden, machten die Polizisten von ihren Gummiknüppeln Gebrauch. Bei dieser Gelegrnhlit fiel aus der Menge ein Schuß gegen die Polizeidcamten, der jedoch nicht traf.

Rückgang der Erwerbslofigkeit am S°/».

Berlin, 26. März. Wie die Morgenblätter melden, ist auf Giund der im Reichsarbtitsministerium eingelaufrnen Beuchte der Lande?aibeitsämter über die Arbeitslosigkest feftzust llen, daß durchschnittlich ein Rückgang der ElwcrbS- losigkeit um b°/o in der vergangenen Berichtswoche einge- trelen ist. Der Rückgang ist besonders stark in den östlichen Gebieten und Bayern, während Westdeutschland teilweise noch Erhöhungen aufweist.

12 Lote »nd 31 Derletzle anf der Zeche Oberhäuser».

Essen, 26. März. Dir Bergungsarbeiten auf der Zeche Oberhausen, der guten Hoffnungs-Hütle sind nunmehr beendet. Es sind insgesamt 12 Tote und 31 Verletzte zu beklagen.

Ci« Deutscher wegen Spionoaeanfchnldignng tu Pari» verhaftet.

Paris» 25. März. DerJntransigeant* bringt in ziemlich großer Ausmästung die Meldung, daß gestern ein Deutscher namens Givtegulsch wegen angeblicher Spionage n»d auch wegen Betrügereien vcrhafiet wurde. Die Pariser Polizeipräscktur gibt jedoch zu, daß genügend Anhaltspunkte für die Behauptung des Blattes, wonach es sich um einm Spion handle, nicht vorhanden seien.

Der Vriesaiarkendiebstahl auf dem Postamt 80 8S.

Berlin, 26. März. Wie die Morgenblätter melden, wurde gestern abend unter dem dringenden Verdacht, au dem Wcrlzeichendikbstohl auf dem Postamt 80 86 beteiligt zu sein, der 4b Jahre alle Postschaffner Albert Birkholz 'kstgenommen. Nach den Feststellungen beträgt die Summe der gestohlenen Werte etwa 9293 000 *6.

Reife Paul Doneourts nach Warschau.

Warschau, 26. März. Von gut unterrichteter Seite erfährt der Vertreter der Tel.-Union, daß das Auswärtige Amt die Nackrckt erhalten hat, daß Paul Bonconrt nach Ostern in Warschau einlreffen wird, um mit Skrzynsü wichtige Beratungen über die Völker bnndssrageu zu führen.

Weiterer Sraukenstnrz.

Berlin, 26. März. Die Morgenblätter melden aus New Jork: An der New-Aorker Böise erreichten gestern die französischen Schatzscheine ihren tiefsten Stand in diesem Jahre.

Das neue rumSnische Wahlgesetz angenommen.

Bukarest, 26. März. Die Kammer nahm am Don­nerstag als letztes Gesttz ihrer Wahlperiode das neue Wahl­gesetz an. Das Stimmrecht der Frauen wurde abgelehnt.

Der Reichstag hat gestern nachmittag den Etat des Reichepostmililsleriums erledigt.

Gestern abend ist eine Verständigung der Regierungs­partei, n mit der Sozialdemokratie und der Wiu'chaftlichcu Vereinigung über das neue Steuerkompromiß erzielt worden.

Undcns Darstellung der Gründe für Schwedens Umfall in Genf wild von deutschen informierten Kreisen lebhaft bestritten.

Büchertisch.

Auf alle in dieser Spotte angezeigten Bücher und Zeitschriften utm»r die Buchhandlung vonG.W Zatser. Nagold.Bestellungen entgegen.

Daheim, 62. Jahrgang, Nr. 24. Reich an Bildern ist das vorliegende Heft Fast alle Aussätze sind illustrier'. Der Königin Luise wird zur 150jähiigen Wiederkehr ihres Geburtstages gedacht. Martha von Zobelsitz plaudert über Tiere der Phantastik in eine« ArtikelD,r Fabizoo", Professor Winds berichtet eingehend über das .Funktheater", seine Bedingsheiten Vorzüge und Äusaabrn i» rächst,r Zukunst. Dazu gibt es noch etwas jür den weiten Kreis der Rätselfreunde, eine Romansortsetzung. eine kleine Novelle, gibt es Fraucndaheim und Bilder zur Zeit. Wirklich Lehr- und Besckau- Etoff sür eine Woche. Man sehe selbst und beutteile den Reichtum des Gebotenen.

Handel und Bolkswirtscha-

Berliner Dollarkurs. 25. März 4.20. Dollarjchatzjcheine 99 LG. Kriegsanleihe 0,46. Franz. Franken 139 zu 1 Psd. St., 28.84 z« 1 Dollar.

Berliner Geldmarkt. 25. März. Tägl. Geld 4^6. Monatsge» 67.5, Warenwechsel 6, Privatdiskont 5. H.

Stuttgart, 24. März. Württ. Sparkajsen-Girooer- band. In der Jahresversammlung de» Württ. Sparkassen-Gir» Verbunds erstattete der Verbandsvorsitzeude. Minister a. V. Dr. Schall, den Geschäftsbericht. Er betonte dabei das Bestreb« des Verband», die Zinsen zu senken und gab der Hoffnung Au» druck, daß es gelingen werde, eine einheitliche Regelung der Zins­sätze bei allen Kasten herbeizusühren. Als eine »rr nächsten Aus­gaben de» Verbands bezeichnet» er di« Einführung von Baujpar- konten, um den Kunden der Sparkasten die Erbauung ^ines Eigen­heims mit Hilfe der Sparkassen zu ermöglichen. Die Spareinlage» haben im Januar und Februar d. I. einen Zuwachs von 13 Mil­lionen Mark erfahren. Zur Deckung des Geldbedarfs der Gemein­den und Gemeindeverbänden wurde die Ausnahme einer Anleihe von 25 Millionen Mark beschlossen, von denen zunächst 15 Milli». nen Mark aufgelegt werden sollen.