«eite S Nr. 84
Nagolder Tagdlall „Der Gesellschafter"
Samstaa. S. MSr, Ivr^
Land und den deutschen Handel zu heben; auch Offiziere der alten Kaiser!. Marine, der Kommandant des „Seeadler" Graf Luckner, der ja hier in Nagold durch seinen persönlichen Vortrag bekannt ist. trifft seine letzten Vorbereitungen für seine Weltsegel- sahrt und Kapitän Kircheiß, der frühere Navigationsoffizier des „Seeadler" hat am 2. Januar in seinem nur 58 Tonnen großen Fischkutter „Hamburg" die Reise um die Erde angelrelen. Kapitän Kircheiß reist, um in allen Ländern und Häfen der Welt, mit Ausnahme denen von Frankreich, durch Vorträge die Kriegsschuldlüge zu zerstören und mit den Ausländsdeutschen Fühlung zu nehmen. Von Meer zu Meer, von Hafen zu Hasen wird der deutsche Segler die Wahrheit über den Weltkrieg und die Lehre von der deutschen Rechtfertigung tragen, in Nebel und Sturm, in Nacht und Sonnenschein, wird er vor den Ozeanschiffen der Welt als das segelnde Weltgewissen auflauchen, und, wie in den Tagen der Wikinger und der Hansa, wird man in allen Ländern der Erde wie er den Wagemut deutscher Seefahrer rühmen. — Unser Bilderblalt ist heute reichlich mit Bildern derer versehen, denen cs nicht an Wagemut gebricht. Wenn auch der Arbeiter auf der äußersten Spitze einer Leiter in 90 Meter Höhe nicht mit dem Nordpolforscher Rasmuffen, der zurzeit in Berlin weilt, zu vergleichen ist, so möchte es doch nicht jedermanns Sache sein, so von „oben herab" aus die Menichheit zu sehen, auch wenn er sonst in wenig schwindliger Höhe nicht darob abgeneigt wäre. — In Oesterreich verkauft'man Strafanstalten, wirklich ein gutes Zeichen, und wir wären nicht bö>e, wenn solches auch bei uns möglich wäre und viele wären noch weniger darüber aufgebracht, wenn man .... Finanzämter verkaufen würde. — Die übrigen Abbildungen führen uns noch auf die verschiedensten Gebiete, ebenso wie der unterhaltende Teil unfern Leser allen mancherlei Abwechslung bietet. Besonders aber sollen sie nicht die Rätsel ecke vergessen. Was darüber steht, wir meinen natürlich die drei Bilder auf der letzten Seite, würden wohl von manchem Ehemann am liebsten mit der Hand der Nächster liebe zugedeckt werden, damit sein Frauchen aus keine dummen Gebanst u kommt.
Neue Eisenbahn - Gütertarife. Mit Gültigkeit n lö. Mürz d. I. wird der deutsche Eisenbahn-Gütertarif Teil !, Abteilung neu herausgegeben. Hierdurch wird der Tarif vom 15. April 1924 mit den Nachträgen I bis VI ausgehooeu, mit Ausnahme der Anlage 0, die erst am 1. Avril d. I. in Kraft tritt. Gleichzeitig erscheint zum 15. März der Nachtrag ls zum deutschen Eisenbahn-Gütertarif. Teil I, Abteilung 6. Er enthält Aenderungen und Ergänzungen der allgemeinen Tarifoorschriften der Güter- einteilung, des Nebengebührsntarifs, der Erläuterungen und des Sachverzeichnisses. Tariferhöhungen oder sonstige Erschwerungen der Beförderungsbedingungen treten erst am 15. Mai 1626 in.Kraft. Die Tarifdrucksacff-'n können durch Vermittelung der Güterabfertigunacn käuflich bezogen werden.
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Horb, 6. März. Fahrplankonferenz. Am Donnerstag fand im „Lindenhof" in Horb die alljährliche Fahrplankonferenz für die Handelskammerbezirke Ca!w und Rotrweil statt, zu der auch Vertreter des Nagoldbahnausschuffes (Oberbürgermeister Gündert-Pforzheim) und die Reichsbahndirektion Stuttgart (Reichseisenbahnrat Kühl eisen) erschienen waren. Nach allgemeinen Besprechungen wurde erwähnt, daß es im einzelnen noch nicht fesrstehen könne, welchen Wünschen ent'prochen werden kann, doch wird der letzte Sommerfahl plan im allgemeinen wieder durchgeführt werden und der neue Fahrplan noch manche Verbesserungen ausweiien. Der D-Zug Frankfurt a. M. - Freudenstadt soll wieder fahren uns Anschluß an die Schweiz erhalten. Der Zug 925 dieser Linie, der in Pforzheim 8.31 Uhr nachmittags abgeht, abends 6.40 Uhr Calw an, soll bis Eutingen durchgeführt werden. Der Zug 20 bzw. 21 auf der Nebenbahn Nagold - Altensteig, der als Verwaliungssonder zug auf Kosten der Stadt Alienfteig geführt wurde, muß sort- sallen, da die Reichsbahndireklion diesen Zug als Normalzug entschieden ablehnt und für Altensteig die Kosten uniragbar sind. Der Zug 58XV, Altensteig 10.25 Uhr ab, wird im Sommer um 10 bis ,15 Minuten später fahren und in Nagold Stadt halten. Von der Durchführung der Triebwagenfrage konnte von Seiten der Reichsbahnoirettion Stuttgart nichts Bestimmtes uusgesührt werden, da erstens im Krieg sämtliche Triebwagen zu- sammengefahren wurden und andererseits auch die Anschaffungskosten neuer Wagen, 70—80000 sehr hoch sind. — Wenn bei der Eisenbahnkonferenz auch nicht allen Wünschen entsprochen werden konnte, so kann doch gesagt werden, daß man den Ein druck erhallen hatte, daß seirens der Reichsbahn das Möglichste getan wirs.
Horb, 6. März. Turnlehrgang. Wie berreits schon früher erwähnt, erfährt am heutigen Samstag der 6tägige Lehrgang für Männerturnwarte und Vorturner seine Fortsetzung.
Freudenstadt, 6. März. Eine Ordination. Morgen Sonntag wird im Anschluß an den Vormittagsgotte-dienst der Psarramtsbe- weiber Siegfried Hermann ordiniert Er wird dadurch in das geistliche Amt eingesetzt. Eine solche Ordination ist in unserer Gemeinde eine seltene Feier. Im Jahre 1925 wurde ein Vikar von Göltelfingen hier ordiniert, im Jahre 1910 ein Sohn von Direktor Hnppenbauer, Wilhelm Huppenbauei. jetzt Stadtpsarrer in Haiterbach im Jahre 1697 Adolf Schweikhard:, ein Sohn des hiesieen Oberlehrers Schweikhardt, der aber schon im folgenden Jahre gestorben ist. Auffallend ist cs, daß in einer langen Zeit von nahezu 100 Jahren nicht ein einziger einheimischer Freudenstädter ordiniert morgen ist
Ans aller Welt
Otto Ernst k. In seinem Wohnsitz Flottbsck bei Hamburg ist der bekannte Lichter Otto Ernst im Alter von 64 Jabren gestorben.
Aulerhaltskiage gegen Prinz karol. Die ehemalige erste Frau des Prinzen Karo! von Rumänien, geb. Lam- brino, bat nach Pariser Blättern gegen den gegenwärtig in Paris weilenden Prinz Karol von Rumänien bei einem Pariser Gericht eine Unterhaltsklage aus 10 Millionen Franken für sich und ihren Sohn eingereicht.
2S Millionen Fehlbetrag der Post in Bayern. Im Haushaltausschuß des bayerischen Landtags erregte die amtliche Mitteilung Aufsehen, daß die Post in Bayern mit einem jährlichen Fehlbetrag von 20 Millionen abschließe, während die frühere bayerische Post vor dem Uebergang an das Reich stets einen Ueberschuß gehabt habe.
Schneestürme. Im Schwarzwald ist in der Nacht zum 5. März bei starkem Sturm reichlich Schnee gefallen. Der Feldberg hat 10 Zentimeter Neuschnee. In München und im bayrischen Oberland setzte ein heftiges Schneetreiben ein. Am Nachmittag des 4. März hauste über Dresden und Umgebung ein heftiger Sturm. Auf der Elbe wurde ein Damp- ier gegen einen Brückenpfeiler gedrückt und schwer be- ichädiat. Im Rheinland trat nach Gewittern starker Schnee- fall sin. Der Telegraphen- und Fernsvrechverkehr erlitt in
einem großen Teil Deutschlands Störungen. Außerordentlich schwere Schneestürme werden aus England und Schottland gemeldet.
Neue Fluglinie. Mitte April soll eine neue Fluglini« Hamburg—Halle eingerichtet werden, von der zwei Fortsetzungen Leipzig—Dresden und Gera—Plauen abzweigen
To- aus Freude. Nach 28jähriger Abwesenheit kehrte der 44 I. a. Nikolaus Dudenhäfer mit seiner Frau aus Niederländisch-Indien, wo er durch viele Jahre in bei niederländischen Schutztruppe gedient hatte, in seine Heimai Herxheim (Rheinpfalz) zurück. Vor Aufregung uni Freude über das Wiedersehen seiner Verwandten erlitt Dudenhöfer am Tag seiner Heimkehr einen Herzschlag, dei seinen sofortigen Tod herbeisührte.
Zum Fall Jürgens. Landgerichtsdirektor Jürgen- In Berlin hat die Scheidungsklage gegen seine Frau weger unerhörter Verschwendungssucht eingereicht. Die Frau habe ihn in gleicher Weise wie ihren ersten Mann, den Fabrikbesitzer Kugel hintergangen.
Unterschlagung. Im Ausschuß der Studentenschaft de, Universität Berlin wurden Unterschlagungen in Höhe vor 50 000 °4l festgestellt. Ein Ausschußmitglied wurde verhaftet. — Der Inhaber der in Konkurs befindlichen Getreidefirma Brandenstein u. Co. in Halle, Hermann Levi, ist wegen Wechselsälschungen im Betrag von mehreren hunderttausend Mark verhaftet worden.
Gewaltsame Scheidung. Ein 60jähriger Schneidermeister in Berlin verletzte, als er mit seiner um 13 Jahre jüngeren Frau zur Scheidungsverhandlung auf das Gericht gehen sollte, die Frau durch einen Schuß lebensgefährlich und erschoß sich dann selbst.
Hokelbrand. Das bekannte Hotel zur Post in Vermoos (bei Reutte in Tirol) ist fast ganz niedergebrannt. Auch der Neubau, der noch in Arbeit ist, wurde schwer beschädigt.
Die Arznei des Elefanten. Im Zirkus Krone, der zurzeit in Leipzig Vorstellungen gibt, war der riesige Elefant Assan kürzlich an einer Verdauungsstörung erkrankt. Der Tierarzt verordnete, neben einem Klistier von 5 Kübeln Wasser, 35 Liter Rizinusöl in zwei Portionen von 20 und 15 Litern, die der Patient mit Behagen einnahm. Der Erfolg trat nach 36 Stunden ein und Assan war wieder kerngesund und munter.
INurman-Perlen. In Petersburg sind gegenwärtig blaue Perlen ausgestellt, die von der Murmanküste am Weißen Meer stammen, wo die Perlenfischerei wieder lebhafter betrieben wird. Dort werden hauptsächlich Perlen von weißgrauer und schwarzer Farbe gewonnen.
Hinoe Ama. Die Japaner nennen jedes 61. Jahr ihrer Zeitrechnung Hinoe Uma und sind der felsenfesten Ueber- zeugung, daß alle Mädchen, die in diesem Jahr geboren werden. „Unglücksbringer in der Ehe" sind. Das Jahr 1844 var ein Hinoe Uma. ebenso das Jahr 1905. und die armen
kleinen Japanerinnen, die jetzt das zwanzigste Jahr überschritten haben, sollen infolge dieses Aberglaubens durch die Bank sitzen geblieben sein. Man erzählt sich, daß viele von den Japanerinnen, die 1844 geboren waren, Selbstmord verübten, weil ihnen der Aberglaube des Hinoe Uma jede Heiratsmöglichkeit nahm. Die 1905 geborenen sollen ihr Schicksal „mannhafter" tragen, sollen größtenteils berufstätig sein. Mit allen Mitteln sucht man in Japan nun diesen Aberglauben zu bekämpfen, aber es nützt wenig. Nicht einmal, daß der bekannte Graf Ishiguro beweist, daß seine Frau im Jahr 1844 geboren war, und er mit ihr trotzdem 64 Jahre in der glücklichsten Ehe gelebt hat.
Letzte Rachrichte«
Der Vorsitz der Bölkerbuudstngnng.
Berlin, 6. März. Die Morgenblätter melden aus Paris: Wie Havas aus Genf berichtet, soll die Absicht bestehen, den Vorsitz der Völkerbundstagung dem portugiesischen Delegierten, Alsons Costa, zu übertragen.
Die Schweiz gegen Vermehrung der Ratsfitze.
Bern» 6. März. Der schweizerische Bundesrat hat für seine Genfer Delegierten folgende Richtlinien festgesetzt: Die Delegation soll auch während dieser Vollversammlung, wie stets bisher, eine gewisse Zurückhaltung üben. Sollte es jedoch zur Abstimmung über die Erweiterung des Rats kommen, so soll die schweizerische Delegation ihre Stimme dagegen abgeben.
Immer noch Keiegsgerichtsurteile.
Berlin, 6. März. Die Morgenblätter melden aus Landau: Unter Ausschluß der Oeffentlichkeit verhandelte das Kriegsgericht in seiner gestrigen Vormittagssitzung gegen den 41 Jahre alten Maler Engen Keßler aus Karlsruhe und gegen den Bildhauer Theodor Wall aus Karlsruhe. Das Urteil lautete für Keßler wegen Spionage, Betrug und Patzvergehen auf 10 Jahre Gefängnis, für Wall unter Zubilligung mildernder Umstünde auf 6 Monate Gefängnis.
Botschafter Houghton «ach Washington bernfeu.
New-Nork, 6. März. Präsident Coolidge hat, wie schon vor einigen Tagen dcn amerikanischen Gesandten in Bern, Gibson, nunmehr auch den amerikanischen Gesandten in London, Houghton, zur Berichterstattung über den Stano der Abrüstungskonferenz nach Washington berufen. Coolidge wünscht dungtnd, daß die Abrüstungskonferenz noch in diesem Jahr statlfindet.
Das Entfchridignngsgesetz im estnische» Parlament angenommen.
Reval, 6. März. Am gestrigen Freitag wurde im estnischen Parlament das Entschädigungsgesetz in erster, zweiter und dritter Lesung angenommen. Die deutschen Abgeordneten halten noch einmal auf die Unbilligkeit der ungenügenden Entschädigungen hingewiesen und vor der Abstimmung den Saal verlassen. In dem Gesetz wird den Enteigneten keine höhere Entschädigung gewährt, also den Deutsch-Balten nicht mehr als den übrigen Ausländern. Es ist anzunehmen, daß von dcn ausländischen Regierungen erneut Protest erhoben wird.
Einführung des Petroleummonopols in Frankreich
Paris, 6. März. Die Kammer beschäftigte sich am Freitag mit dem Petroleummonopol. Ein Vorschlag aus Einführung des Petroleummonopols wurde mit 262 gegen
254 Stimmen gegen die Regierung angenommen. Die Kammer trat um VrlO Uhr zu einer Nachtsitzung zusammen.
Hinrichtung der wegen Spionage verurteilten 13 Personen.
Leningrad» 6. März. Nachdem das Präsidium des Zentralexekulivkomitees das Begnadigungsgesuch der kürzlich im Spionagepro;eß verurteilten 13 Personen abgelehnt hat, sind die Verurteilten am 3. März hingerichret worden.
Spiel und Sport.
Der Sportverein von 1911 e. V. nimmt am 7. 3. 26 seine seit einigen. Wochen ruhende Tätigkeit wieder aus. Er hat zu Freunoschaftsspielen zwei Mannschaften des Vereins für Rasenspiele Sulz a. N. verpflichtet. Die Rückspiele finden schon am 14. 3. 26 in Sulz statt. Der V.fR. Sulz spült in seinem Gau in der „B"-Klaffe und ist als spiellüchtiger Verein bekannt. Vielleicht interessieren noch einige Termine aus der Terminliste des S.V.N in Nagold gegen folgende A Vereine: am 11. 4. 26 F.-C Engelsbrand l, am 2 5. 26 Sp.-V. Oberndorf I, am 9. 5. 26 V f.B. Stuttgart III. ng.
Württ. Lan-estheaker
Großes Haus. 10. März- B27: Ionufa (7.30—10). —11. D27: Achilles auf Skyros. Alkestis (7.30—10). — 12.: Tanzabend (7.30—10). — 13. Sonüermiete für Auswärtige 13.: Der Wildschütz (630—9.30). — 14. C27: Die Meistersinger von Nürnberg (6—11).
Kleines Haus. 8. März. B 26: Der standhafte Prinz (7.30—9.30). — 9 F26: Die Hochzeit des Figaro (7.30-10.45). — 10. A27: Bonaparte (7—10.30). — 12. E27: Der standhafte Prinz (7.30—9 30). — 13.: Bonaparte (7—10.30). — 14. Morgenfeier: Otto Ludwig (11.15 bis 12.45). Bluff (3—5). Ludwig Thoma-Abend (7.30—10). — 15.: Die heilige Johanna (7-30—10.45).
Handel und Dolkswirtschas
Die Grotzhandelsmetzziffer aus den 3. März ist gegenüber de» Stand vom 24. Februar (117,6) um 0,3 o. H. auf 117,3 zurück- gegangen.
Konkurse. Im Februar d. I. wurden durch den „Reichsanzeiger" 1998 Konkurse (im Januar 2092) und 1573 (1553) Geschäftsaussichten veröffentlicht. Die Konkursantrüge, die wegen Mangels a» Masse abgelehnt wurden, sind hiebei nicht mitgezählt.
Die Stadt Berlin hat im Rechnungsjahr 1925/26 einen Fehß betrag von beiläufig 60 Millionen Mark.
Beseitigung der Deinsteuer. Im bayerischen Landtag wurde ein Antrag eingebracht, die Regierung möge bei der Neichsrcglv- vung auf völlige Beseitigung der Weinsteuer hinwirken.
Die spanische Weineinsuhr. Vom August 1924 bis Oktober 1925 hat Spanien nach Deutschland 1 351087 Doppelzentner Wein« im Wert von 67 088 WO Goldmark und 1047 445 Dztr. Weintrauben im Wert von 54 3410W Goldmark, zusammen 121 429 000 Goldmark ausgcführt.
Der Deutsche arbeitet, der Amerikaner hat den Nutzen. A» den Ostabhäugen des Cordilleren-Gebirges in Südamerika entdeckte ein Deutscher aus kolumbischem Gebiet Erdölstuß am Amazonasstrom. Er drang bis zu den Quellen aus 1000 Meter Höhe vor. Das Oel wurde in Berlin untersucht und als hochwertiger Rohstoff sestgestellt. Bei der im Auftrag der kalumbischen Regierung unternommenen Untersuchung fanden zwei deutsche geologische Forsch« den Tod. Nun hat eine Gesellschaft amerikanischer Kapitalisten die Abbaurechte erworben und beabsichtigt die Anlage einer 500 Kilometer langen Rohrleitung über das Gebirge noch der Hafenstadt Tunnaco am Stillen Weltmeer.
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Stuttgarter Börse, 5. Mürz. Die heutig« Börse hatte ein sehr sreunüliches Aussehen. Die Nachfrage steigerte sich und di« Kurse konnten nahezu auf der ganzen Linie anziehen. Vereinzelt oab es größere Kurserhöhungen, so z. B. bei Ziegelwerke Ludwigsburg, die auf den lOprozentigen Dividendenvorschlag um 6 o. H. aus 93 v. H. anzogen. Auch die Werte der Autogruppe tagen heute wieder fest. Daimler 38,75, Neckarsuimer 46. Man bleibt auch zum Schluß in fester Haltung. Der Rentenmarkt lag wesend lich ruhiger. Vorkriegs-Pfarrdbriefe waren wenig verändert, ebenso Staatsanleihen. Goldpiandbriefe gaben bei geringem Angebot um ca. v. H. nach.
Württ. Voreinsbank, Filiale der Deutschen Baak.
Märkte
Viehpresse. Crailsheim: Stiere 188—450, Kühe 385 dis 580, Rinder 145—326. — Giengen a. Br.: Ochsen 1100—1240, Stiere 700—900 pro Paar. Kühe 180-560, Kalbe-ln 300-600, Jungvieh 120—300, Farren 180—530. — Horb: Kalbinnen 565 bis 590, Rindle 160—430. — Winnenden: I Ochse mit 800 Kilogramm 680, 1 Paar Ochsen mit 1300 Kg. 1150, 1 Stier miß 400 Kg. 380, 1 Paar Stiere von 1020 Kg. 965, Kühe 200—4S0. Kalbinnen 450—6W, Rinder und Schmaloieh 150—400 .4t.
, Sch.veineprerje. Biberach: Läufer 60—IW, Milchschweine 38—50. — Gera braun: Milchschweine 35—45. — Horde Milchschweine 32—52. — S i n d e l s i ng e n: Läufer 58—80, Milchschweine 35—46. — Wangen i. A.: Ferkel 32—48. — Weilderstadt: Milchschweine 31—46. — Winnenden: Milchschweine 42—48, Läufer 80—110 .it.
Mergentheim, 4. März, Pferde markt. Der letzte Pferd» -chr stark besucht, und es entwickelte sich ein rege» Handelsgeschäft. Zugeführt wurden über 2W Pferde in der Hauptsache schweren Kaltbiüterschlags, darunter auch sehr schöne Belgier. Die Preise bewegten sich für schwere Pferde zwischen 1000 und 1300 .tt, für mittlere zwischen 800 und 1000 ^t, für leichten zwischen 300 und 700 ^tt. Gegen 150 Pferde wurden verkauft.
Fruchtpresse. Biberach: Weizen 11.50—11.80, Roggen 8.75—9, Gerste 8.30—9, Haber 8—9, Saathaber 10.70—12, Erbsen 11. — Winnenden: Weizen 11.50-»12, Haber 8.50—9, Gerste 9.50—10, Dinkel 9, Roggen 9.50—10. — Wangen i. A.: Roggen 9^-10, Gerste 9—10.50, Haber 9.80—11 ^t der Ztr.
Konkurse.
Eduard Jakob, Textilwarenhändler in Geislingen.
Viehseuchen in Württemberg.
Die Maul- und Klauenseuche ist ausgebrochen in Aldingen, OA. Ludwigsburg.
Die Seuche ist erloschen in Oberlenningen, OA. Kirchheim und in Eglofs, OA. Wangen.
Der Oberamtsbeznk Kirchheim ist wieder seuchenfrei.
Das Wetter
Katte Luftwaffen dringen von der nordwestlichen Depressiv» Aegen Süddeutschland vor. Das Wetter bleibt unbeständig und lür Sonntag und Montag ist zeitweilig Bedeckung bei oereüijelte» Niederschlägen zu erwarten.
Die heutige Nummer «mfatzt 10 Seite« einfchl. der 4seitigen Beilage »Nufere Heimat" hiezu die tzseitige illustrierte Beilage »Seierftundeu-.