Nagold« Tagblatt „Der Gesellschafter-
Dienstag. 2 Februar 1926
2. Februar 1925
Teile 3 Nr. 26
rbeiten des Landes im !r Straßen- und krön und der Zentral- zur Verfügung gestellt ktion, die wegen Ve- ebenfalls angegangen Durchführung von Notstehen, daß sie aber de« el zur Bekämpfung der auch den Arbeitsmarkt dies auch zurzeit noch, nur geringere Möglicheiner Aeihe von Hoch- itstellung weiterer Not- hr Erfolg wird im we- rforderlichen Geldmittel er nachstehend erwäbn- r Förderung (Darlehen acht die Bereitstellung iaatshaushaltsplans er-
wn im Rechnungsjahr eiten wird zurzeit zwi- kert.
Notstandsarbeiten im -duktive Erwerbslosen-
n e Notstandsarbeiten reich der Straßenbau- von rund 10 000 und
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arbeiten des Landes der Beteiligung des ng (Darlehen) — eine t Zuschüssen aus Lan- » dies: Straßenbauten deverbänden mit che Melioration gewerken.
des früheren Staatssoll der Beschäftigung
mit verstärkter ts anerkannt und in vorgesehen: Straßenagen und Wasserver- i u. a., insgesamt 33 nd ZOO 000 Erwerbs- >mtförderungs- aovon die Hälfte auf en befinden sich hier-
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Die Erwerbslosen werden zu den Notstandsarbeiten nach 8 7 der Bestimmungen über öffentliche Notstandsarbeiten vom 30. April 1925 (Reichs-Gesetzbl. I S. 53) herangezogen.
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Nagold, 2. Februar 1926.
> Daß eh' ich sterb' — ich sterben mag l
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j . Dienstnachrichte«.
Die Reichsbahndirektion hat den Eisenbahnobersekretär Moll in Neuenbürg (Enz) Bahnhof nach Hannover, die Eisen- dahnsekreläre Sieg loch in Freudenfiadt Hbf. nach Hamburg und Mauer in Calw nach Lüneburg versetzt.
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Ausflug des Reichsbunds der Kriegsbeschädigten ufw. Ortsgruppe Nagold
Auf einen wirklich gelungenen Ausflug kann die hiesige Ortsgruppe des Reichsbunds der Kriegsbeschädigten usw. zurückblicken. Sonntag früh gings mit dem Zug 7.23 hier weg. Die einstündige Pause in Horb wurde zu einem Rundgang in des alten Städlleins Mauern benützt, wobei besonders das schön renovierte Rathaus allgemein bewundert wurde. Dann brachte uns das Dampfroß nach Eyach, wo bereits einige Kameraden oon Vierlingen den ersten Willkommgruß entboten. Für die nickt gehfähigen Kameraden und Kamerädinnen war eine Droschke parat und am Eingang des Orts war die vollzählige Bierlinger Kapelle aufgestellt, um uns unter schneidigen Weisen, die unseren alten Soldatenknochen so wohl taten, ins Dörfchen, wo nahezu die gesamte Einwohnerschaft Spalier bildete, zu begleiten. Im Standquartier zum „Rößle" begrüßte Kamerad v. Higi, der unermüdliche Leiter und Organisator der dort. Orisgruppe, alle Erschienenen mit herzl. Worten. Daran schloß sich eine Interne Gaukonferenz, sowie das Mittagessen Nachmittags 2 Uhr zog die gesamte Kameradschaft unter den Klängen eines Trauermarsches nach dem geschmückten Kriegerdenkmal bei der Kirche, allwo Kamerad von Higi in warmem- psundenen, formenschönen Worten unserer teuren gefallenen und verstorbenen Kameraden gedachte. Es waren weihevolle Augenblicke, die allen Teilnehmern unvergessen bleiben werden. Mit sem Musikstück „Ich halt' einen Kameraden* war die schlichte, aber würdige Feier beendet und zurück gings wieder ins „Rößle". Dort hatten sich neben unseren hies. Kameraden, auch solche von Wildberg und Stadt und Oberami Horb, sowie ein großer Teil der Einwohnerschaft eingefunden. Hier wechselten nun versch. Ansprachen von Kamerad v. Higi, der hies. und Horber Vertreter. Auch der Ortsvorsteher, Herr Schultheiß Ruggaber, ließ es sich nicht nehmen, die Teilnehmer in bewegten Worten zu begrüßen. Er — selbst Kriegsteilnehmer und gut wissend, wo den Kriegsbeschädigten usw. der Schuh drückt — betonte, daß seine größte Sorge immer die sein und bleiben werde, den Kriegsopfern bis an die äußersten Grenzen der Möglichkeit zu Helsen. Inzwischen spielte die Kapelle recht fleißig und mußte man sich immer wieder wundern, wie solch jugendliche Kapelle nach erst zweijährigem Bestehen derartig Hervorragendes leisten kann. Das ist jedoch besonders ihrem tüchtigen Dirigenten, Herrn Lehrer Faiß, zu danken. Kamerad Jlg sorgte in seiner bekannten feinen Art für die Befriedigung der humoristischen Muskeln und nur zu rasch verschwanden die schönen Stunden, die allen Teilnehmern noch lange in der Erinnerung bleiben werden. Ein Gesamtlob gebührt unserem Kameraden von Higi, der wirklich für alles besorgt und überhaupt die Seele des Ganzen war. Aus Wiedersehen im schönen Monat Mai!
Am die Schwäbische Skimeisterschaft in Baiersbronn.
Allen Elementen zum Trotz, mit Sonnenschein und Regen» haben es die Baiersbronner fertig gebracht, ihre Sporttage glänzend durchzuführen. Unermüdlich war aber auch die Baiersbronner Zunft am Werk und mehrere 100 Mann scheuten sich nicht, tagelang von den Bergen Schnee an die Bergergrundschanze heranzuschaffen. Pünktlich Samstags um 1 Uhr starteten die über 70 Teilnehmer des großen Lang laufs, bei dem ebenso wie beim Damenlauf am Sonntag morgen Vorzügliches geleistet wurde. Hieran schloß sich der Höhepunkt des Tages, der Sprunglauf, der besonders durch die Anwesenheit bekannter deutscher Meister an Sehenswürdigkeit gewann. Ein Ereignis des Tages war noch das Erscheinen eines Böblinger Fliegers, der kurz vor Beginn des Sprunges über der Schanze seine Kreise zog und in abgeworfenen Flugblättern für die Lotterie des S. S. B. zur Erbauung des Schliff- kopfhauses warb und gleichzeitig die drei Sieger von jeder Klaffe zu einen, Freiflug einlud. Um V-6 Uhr nachmittags wurde die Siegerverkündung vorgenommen. Der ganze Schneeschuh- -- dund, ebenso wie der Schneeschuhverein Baiersbronn kann stolz sein auf diesen glänzenden ünd ohne jeden Unfall verlaufenen Bundeslauf, der zu den schönsten sportlichen Veranstaltungen in der Geschichte des Bundes gehört. Die ersten Leistungen der einzelnen Klaffen sind folgende:
Schwäbischer Meister: KrSckel (Wintersportverein Thüringen), zugleich deutscher Meister, 40 m- — Zusammengesetzter Lauf: Kröckel (Wintersportverein Thüringen), 30.5 m, 39,5 m, 38,5 m; Note 17.652. — Sprunglauf» Altersklasse I: Ferdinand Schlegel (Wintersportverein Jsny), Note 17.055. — Klaffe I: Erich Recknagel (Wintersportverein Thüringen), Note 17.652. — Klaffe II: Hengsteler (SV. Baiersbronn) Note 15.763. — Zuugmannen: Beilharz-Baiersbronn.— Großer Langlauf, >5 km, Altersklaffe l: Karl Heinzelmann (Wintersportverein Jsny), 1 Std., 16 Min., 37 -Sek. - Altersklaffe II: Karl Blumenstock (S.W.S. Stuttgart), 1 Std., 38 Min., 29 Sek. — Herrenklaffe l: Gottl. Haißt (S V Baiersbronn), 1 Std., tO Min., 4 Sek. — Herrenklaffe H: Reinhard Hernberger <S.V. Friedrichstal), 1 Std., 13 Min., 21 Sek. — Iung- maunen (Langlaus über tz Km): Erwin Züfle (S.V. Baiers- dronn), 30 Mm., 10 Sek. — Damenlauf über 3 km (3 Teilnehmer): Johanna Häußler (S B. Baiersbronn), 11 Min., 17 Sek.
„Aus dem Schwarzwald".
Die Nummer l der Blätter des Würtl. Schwarzwald- Eeins enthält einen interessanten Aussatz über „Alter und Gründer Ser Orte in Stuttgarts Umgebung" von I. Bitzer, Freudenstadt. Ferner finden wir eine Abhandlung von K. A. Koch über „Zavelstein" mit einer Abbildung der Burg und Stadt vom 17. Jahrhundert, sowie 2 dazugehörige Grundriffe. Es sind des weiteren noch Naturbetrachtungen und Vereins Nachrichten enthalten. Das Vereinsehrenzeichen für 25jährige Mitgliedschaft erhielt vom Bezirksoerein Enztal - Enzklönerle Vaul Zivverlen zum „Waldhorn".
Zum Spa en
Der Württ. Sparerbund, Hypothekengiäubiger- und Sparerschutzverband e. V-, Stuttgart, Königstraße 53, schreibt uns: „Niemand hat ein lebhafteres Interesse am Sparen als die Sparer und der Sparerbund. Wir betrachten es als selbstverständlich, daß unser Wirtschaftsleben und vor allem sein Blutkreislauf: das Kreditwesen, nur auf der Grundlage der Spargelder der Masse des sparenden Volks wieder einen gesunden Aufbau erfahren kann. Aber man muß prüfen, warum heute nicht mehr in genügendem Maß gespart wird. Und da wird man erstens seststetten können: viele können nicht mehr Spargelder erübrigen, weil sie das Exi- sten,zminimum nicht oder kaum erreichen. Unsere Wirtschaftspolitik hat ohne Zweifel den Fehler gemacht, daß sie em-
seitig auf die unmittelbare Förderung und Schonung der produzierenden und handeltreibenden Wirtschaft, vor allem der Großindustrie und der Banken, eingestellt war. Die zweite Feststellung ist: viele wollen nicht mehr sparen, weil das Vertrauen in die Sicherheit dahin ist. Die Ueber- zeuaung, daß die Inflation gemacht wurde, um die Schulden- abschüttelung herbeizuführen, hat sich in den weitesten Kreisen des Volkes festgesetzt. Wenn das Bertrauen wieder hergestellt werden soll, so gibt es nur einen Weg: möglichst weitgehende Wiedergutmachung des durch die Inflation begangenen Unrechts. Wer will, daß wieder gespart werden soll, der muß die Forderung erheben: Abänderung der ungerechten Aufwertungsgesetze! Die deutschen Sparerschutzverbände bereiten ein Volksbegehren vor, durch welches einige Rechte, tragbare Lösung der Aufwertung erfolgen soll und das Vertrauen der Sparer wieder hergestellt werden soll, dadurch, daß auch die Sparguthaben bei Sparkassen und Banken durch entsprechende Aufwertung des Vermögens der Kreditinstitute in ähnlicher Höhe aufgewertet werden sollen wie die Hypotheken. Sache der Sparkassen und Banken ist es, sich das Vertrauen ihrer Sparer wieder zu erwerben durch rückhaltlose Unterstützung dieses Volksbegehrens."
Die Württembergifche Landessparkaffe
macht in einer Anzeige darauf aufmerksam, daß am 28. Febr. oie Frist endigt, innerhalb welcher die Besitzer von Reichs- und Staatsanleihen (Altbesitz) diese zum Umtausch anzumelden und das Auslosungsrecht geltend zu machen haben, widrigenfalls die Vorrechte des Allbesitzes erlöschen. Ein großer Teil der Besitzer solcher Anleihen hat die Anmeldung bis jetzt unterlassen. Gegen den Schluß der Anmeldefrist werden vielleicht die Arbeiten von den Vermittlungsstellen kaum mehr zu bewältigen und Anstände nicht mehr zu beseitigen sein.
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Ebhauseu, 1. Febr. Goldene Hochzeit. Am Sonntag, den 3l. Jan. konnte das Ehepaar I. G. Rath das seltene Fest der Goldenen Hochzeit feiern. Beide Eheleute erfreuen sich noch immer einer außerordentlichen Rüstigkeit. Ec, der „Hansjörgvetter", geht heute wie seit 3l Jahren in die Tuchfabrik nach Rohrdorf und ist nie zu spät gekommen, während sie, die „Gerlesbas", eben so treu ihr Hauswesen und Feld und Stall besorgt. Die ganze Gemeinde freute sich darum auch mit dem Jubelpaar und nahm regen Anteil an ihrem Ehrentag. Wir alle wünschen ihnen von Herzen einen schönen Lebensabend.
Wildberg. Militär- und Deteranen-Derein. Der
Verein hielt am Sonntag den 31. Jan., von nachm. 3 Uhr an, im vollbesetzten Schwarz waldsaal seine Generalversammlung ab. Vorstand Praß begrüßte die Kameraden mit Worien des Dankes und hieß sie herzlich willkommen. Er gedachte dann des im Jahr 1925 verstorbenen Kameraden Fritz Dürr, früh. Schwarzwaldwirts, und ließ zur Ehrung des Verstorbenen die Versammlung von ihren Sitzen ausstehen. Dann erteilte er Schriftf. Hermann das Wort zum Rechenschaftsbericht. Derselbe führte aus, daß der Verein im Jahr 1925 viele Kameraden gewonnen habe, somit am 31. Dez. 1925 141 aktive und 35 passive Mitglieder zählte bei einem Abgang im Jahr 1925 von 5 und einem Zuwachs von 60 Mitgliedern. Es zeige dies, welch reges Interesse dem Kriegerverein wieder entgegengebracht werde. Ferner gab er noch die Veranstaltungen des Vereins vom abgelaufenen Jahr bekannt: Monatsversammlungen 7, Ausschußsitzungen 16, Preisschießen 4 im Verein, und viermal beteiligte sich der Verein auch auswärts am Preisschießen. Der Kassenbericht des Kassiers Eberhard fiel nicht so günstig aus, denn durch den Bau unserer Schießbahn ergab sich ein Defizit, was wir aber in diesem Jahre noch abzutragen hoffen. Vorstand Prob referierte dann über die in Nagold am 17. Jan. stattgefundene Vorständeversammlung und berichtete über die Wahlen des Bezirksobmanns und dessen Stellvertreters; auch gab er bekannt, daß der Bezirkskriegertag nicht wie erwartet nach Wildberg komme, sondern nach Egenhausen. Daß das sehr enttäuschte Gesichter gab ist natürlich und in lebhafter Diskussion machten sich die Herren Luft. Ferner gab Vorstand Proß bekannt, daß das Bezirkssterbegeld auf 50 ^ erhöht worden sei, was auch uns bewog, das Sterbegeld der Vereinskaffe aus 50 ^ zu erhöhen, sodaß bei einem Sterbefall eines Mitglieds jetzt 100 den Hinterbliebenen ausbezahlt wird. Durch Anregung und Unterstützung verschiedener Kameraden wurde ein Fonds gegründet, der nunmehr die Möglichkeit bietet, jeweils zu Weihnachten den Kriegerwitwen und -Waisen eine Weihnachtsfreude zu machen. Nach Schluß des geschäftlichen Teils ging man zu dem gemütlichen über. Patriotische Lieder und von Kameraden zum Besten gegebene Kriegserlebniffe ließen die Stunden gemütlichen Beisammenseins schnell dahinfliegen. Ein Faß Freibier war allerdings auch nicht gerade dazu angetan, Mißstimmung heroorzurusen. Um 7 Uhr schloß Vorstand Proß die harmonisch verlaufene Versammlung.
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Rexiagen» l. Febr. Ein merkwürdiger Anglücksfall.
Letzten Donnerstag ereignete sich in unserer Gemeinde ein schwerer Unglücksfall. Der Landwirt Engelbert S ayer wollte seine jungen Stiere herumführen; infolge Glatteis rutschte einer von den beiden Stieren aus und stieß Sayer mit dem Horn ins rechte Auge, daß er sofort in die Augenklinik nach Tübingen gebracht werden mußte. Nähere Nachrichten von Tübingen ergaben, daß der Verunglückte um das rechte Augenlicht kommt. Die ganze Gemeinde betrauert die schwere betroffene Familie.
Freudenstadt» l. Febr. 70jähriges Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr. Am Sonntag feierte die hiesige Freiwillige Feuerwehr den Tag ihres 70jährigen Bestehens. Unter Rede und Gegenrede, Musikvorträgen und Theaterstücken wurde der Abend verbracht. Besonders hervorzuheben ist ein Vortrag des Herrn Glauner, der einen interessanten lieber blick über die Entwicklung des Feuerwehrwesens der Stadt bis ins Einzelne gab.
Lalw» l Febr. Dom Rathaus. Ein Antrag des Bezirkswirtsvereins, die Polizeistunde auf 12 Uhr nachts festzusetzen, steht zur Beratung. Die Verlängerung der Polizeistunde tritt mit sofortiger Wirkung in Kraft. Von Seiten der Polizei wird das Einhalten der Polizeistunde nunmehr streng über
wacht werden. — Der Bau eines Wasserbehälters für Feuer-- löschzwecke auf dem Windhof (45 Kbw.) wird vorläufig zurückgestellt. Die Unkosten waren auf 1800 RM. veranschlagt. Es wurde im Laufe der Debatte beschlossen, zunächst einen Fond für die Verbesserung der Wasserversorgung der Stadt anzulegen. - Auf Anregung des Treuhänders für die Aufwertung der Anleihen der württ. Gemeinden wird der Aufwertungssatz für die städt. Anleihen von 20 auf 25°/<> festgesetzt, vorausgesetzt, daß der Kreis der aufzuwertenden Forderungen nach dem Aufwertungsgesetz nicht erweitert wird.
Lalw» 2. Febr. Das Ergebnis der Handelskammerwahlen. Bei den am Freitag stattgchabtcn Handelskammerwahlen sind die in Vorschlag gebrachten Herren Eugen Dreiß- Calw, Paul Schmid - Nagold, Otto B 6 ehringer - Freudenstadt und Wilhelm Niethammer- Herrenberg gewählt worden.
Turnen und Sport
Der Spork am Sonntag. In der Oberliga Württembecg-Vabe» -Mt sich gestern der Karlsruher AV. durch ein Wiederholungsspiel gegen hälbronn, das er 2:1 gewann, endgültig zum württ.-badi- chrn Bezirksmeister gemacht, und zwar mit 22 Punkten. VfB. Stuttgart hat 17, AL. Areiburg 16, Sportklub Stuttgart 15, VfL. Hellbronn 14, Stuttgarter Lickers 12, AL. Pforzheim 8 Punkte erreicht. Ein Prioatspiel der Stuttgarter Kickers gegen VsV. Stuttgart endete unentschieden 4:4. An weiteren Spielen sind noch zu »rwähnen Zuffenhausen gegen Zahn 3:2, Reutlingen gegen Lia- rachk 2:3, Untertürkheim gegen Gaisborg, 3.5, Eßlingen gegen Lannskatt 1:4, Münster gegen Obertürkhelm 7:4, Aalen gegen Dmünd 2:3, Bruchsal gegen VrShlngen Ick». SSL. Pforzheim gegen Vöckingen 1:2, Tuttlingen gegen Schrmnberg 1:3, Ulm -4 «aen Schwaben 1:2.
Letzte Nachrichte n
Gruß der deutsche« Südostmark a« Köln.
Berit«, 2. Febr. Nach den Morgenblätteru haben Magistrat und Stadtverordnetenversammlung der Stadt Beutden folgendes Telegramm an den Oberbürgermeister von Köln, Dr. Adenauer, gesandt:
„Magistrat und Stadtverordnetenversammlung von Berr- then, dem südöstlichen Pfeiler deut'cher Wirtschaft und Kultur, sprechen Glückwünsche zur Räumung und Dank für deutsche Treue aus".
Englische Stimme zur Besetzung deutscher Gebiete
London, 2. Febr. Der „Manchester Guardian" kri- lisieit gestern unter der Ueberschrift „Ein nutzloses Ueber- bleibsel" die noch immer andauernde Besetzung von deutschen Gebieten nach dem Vertrage von Locarno, der alle aus dem Vertrage von Versailles sich ergebenden Streitfragen der Entscheidung des internationalen Schiedsgerichts- hoss unterwirft. So schreibt das Blatt, seien keine praktischen Gründe für eine Fortdauer der Besetzung vorhanden. Es sei schwer zu erkennen, welche Rolle die Besetzung des deutschen Gebiets nach den Vorgängen der letzten Monate spiele. Sicher würde die Besetzung m'.nche natürliche, strategische Vorteile bieten, falls man als letztes Hilfsmittel zu militärischen Maßnahmen greifen würde. Aber niemand glaubt daran, daß sich Deutschland in den nächsten 10 Jahren derart erholen könne, um diese Annahme zu rechtfertigen.
Deutsche Bücher als Reparationsleistung.
Rom, 2. i Febr. Der Unterrichtsminister teilt mit, daß aus Deutschland eine zweite Büchcrsendung als Reparationsleistung eingetroffen ist. Es handelt sich um 18000 Bände im Wert von 200000 Goldmark. Die Bücher sind an die Universitäten und Lehranstalten des Landes verteilt worden. Der Unterrichtsminister weist in seinem Rundschreiben auf den hohen geistigen Wert der Bücher hin.
England mahnt seine Schuldner.
Paris, 2. Febr. Aus Athen wird gemeldet, daß der englische Gesandte dem griechischen Außenminister einen Brief überreicht hat, in dem die griechische Regierung ersucht wird, die Rückzahlung der während des Krieges in England gemachten Anleihen zu beschleunigen. Die Schulden belaufen sich auf 150 Millionen Drachmen.
9 Warenhäuser zerstört.
Berlin, 2, Febr. Wie der „Berliner Lokalanzeiger" aus Newyork meldet, wurden 9 große Warenhäuser dn indischen Southendviertel durch eine Fcuersbiunst vollständig zerstört. Der Schaden wird auf 2 Millionen Dollar geschätzt. Zu gleicher Zeit vernichtete ein Brand die Büros der Standard-Oils-Cy.
Lloyd George wieder Vorsitzender der lib. Partei
Paris, 2. Febr. Aus London wird gemeldet, daß Lloyd George am Montag mit 17 gegen 7 Stimmen zum Vorsitzenden der liberalen Partei wiedergewählt wurde. Mehrere Abgeordnete haben sich der Stimme enthalten.
Viehseuche» in Württemberg.
Die Maul- und Klauenseuche ist ausgebrochen in Stammheim, OA. Calw; in Groß-Süßen, OA. Geislingen ; in Dürna«, OA. Göppingen und Göppingen.
Konkurse.
Josef Böck, Büchsenmacher in Rottweil; Bernhard Vogel, Schuhwarengroßhandlung in Ehingen; Heinrich Bader, Lagerist in Tischardt OA. Nürtingen; Anna Oetzel, Hoteliersehefrau in Mergentheim.
Handel und Volkswirtschaft
holländische Reedereien von Aischdampsern werden versuchs- weise eine Fahrt 7 ach Brasilien ausrüsten, wo auf der Höhe oon Rio de Janeiro sich reiche Fischgewässer befinden sollen,
Di« Wünsche ehemaliger Haus- und Grundbesitzer. In Berlin wurde ein Reichsverband ehemaliger, durch Jnflationszwangsver» kaufe geschädigter Haus- und Grundbesitzer gegründet. Der Verband fordert in einer Entschließung an die Reichsrcgierung, da» Unrecht am Grundbesitz (Mietpreispolitik und Wohnungsgesetz- gebung verbunden mit der Inflation) müsse wieder gutgemacht werden. Die Gesundung der Wirtschaft und die Wiederherstellung der deutschen Finanzen sei ohne Rückübereigming der veräußerten Grundstück« in deutsch« Hand unmöglich,
Gehaltsabbau. Mit der Absicht, einen Gehaltsobbau vorzunehmen, hat die Lairdeszentrale des badischen Einzelhandels da» Gehaltsabkommen gekündigt.
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