Sette 2 Nr. 12

In weiteren Verhandlungen des Reichskanzlers mit den Parteiführern im Lauf des 14. Januar verständigte man sich nun über die noch zu erledigenden sachlichen Fragen. Die Besetzung der Ministerposten scheint zunächst noch einige Schwierigkeiten bereitet zu haben, da die Demokraten außer dem ihnen angebotenen Finanzministerium auch das Innen­ministerium beanspruchten, so daß sie mit dem Reichswehr­minister Geßler drei Minister im Kabinett hätten. Das Innenministerium wird aber auch von der Deutschen Volks- vartei verlangt, die im Reichstag über 44 Mandate ver­fügt, gegenüber 28 demokratischen Abgeordneten. Einschließ­lich der verbleibenden Minister kämen im neuen Kabinett «ms das Zentrum 3, die Demokraten 2 bezw. 3, die Deutsche Lolkspartei 2 und di« Bayerische Bolkspmrei 1 Minister.

Neuestes vom Tage

Erwerbsloienfürsorgc für höher besoldete AngssiMe

Berlin, 15. Jan. Dsr Reichsrat hat dem Gesetzentwurf betr. Ausdehnung der Erwerbslosen'ücsorge auf höher be­soldete Angestellte zugestimmt. Das Gesetz soll, wenn es auch vom Reichstag angenommen wird, durch Verordnung sofort in Kraft treten.

Das Gesetz erweitert das Recht zum Bezug der Er­werbslosenunterstützung auf Angestellte mit einem Iahres- verdienst von mehr als 2700 bis zu 6000 Reichsmark und verpflichtet die Angestellten und ihre Arbeitgeber zur Lei­stung von Beiträgen. Doch soll der Teil des Arbeitsver­dienstes außer Betracht bleiben, der die Krankennersiche- rungspflichtgrenze überschreitet. Die Angestellten werden also durchweg Beiträge nach einem Jahres- verdienst von 2700 Mark zu leisten haben. Die Beiträge werden von den Krankenkassen eingezogen, ober getrennt von ihrer übrigen Tätigkeit. Bei einem Höchst- deitragsatz von zusammen 3 v. H. (Angestellte und Arbeit­geber) wird mit einem monatlichen Beitrags-Aufkommen von 2,4 Millionen Mark gerechnet, da die Zahl der höher besoldeten Angestellten nahezu 400 000 beträgt (17 v. H. von 2,3 Millionen Angestellten überhaupt). Gegenwärtig sind rund 25 000 der höher besoldeten Angestellten (17 v. H. von 150 000 erwerbslosen Angestellten überhaupt) erwerbslos. Wenn nun auf jeden dieser Erwerbslosen eine Unterstüt­zung von 75 Mark im Monat gerechnet wird, so eraibt sich «ine monatliche Ausgabe von 1 9 Millionen (gegen 2.4 Mill. Einnahmen). Einnahmen und Ausgaben würden gleich groß sein bei einem Stand von 36 000 erwerbslosen Angestell­ten höherer Besoldung bzw- 210000 erwerbslosen Angestell­ten überhaupt.

Der Fememord

Berlin. 15. Jan. Nach dem Fahndungsblott liegt der Untersuchung im Fememord folgender Tatbestand Zugrunde: In der Nähe des Truppenübungsplatzes Döberitz wurden zu verschiedenen Zeiten drei Leichen vergraben bzw. im Ha­velfluß gefunden, die als der ehemalige Wachtmeister Leg- ner, Feldwebel Wilms und Reserveleutnant Sand erkannt wurden. Die Genannten, die dem Arbeitskommando der Reichswehr (Schwarze R.'ichswchr) angehörten, waren nach dem Befund Zweifellos ermordet worden, und zwar im Frühjahr 1923. Der der Täter- bzw. Mitwisser­

schaft richtet sich oege:. '' '-<>! -re Angehörige der Schwar­zen Reichswehr, von i . . d - -efts verhaftet sind.

hindenburg wünscht schlichte Rhrinlandfeiern Berlin. 15. Jan. Der Reichspräsident hat in einem Schrei, den an den Oberpräsidenten der Rheinprovinz die Anregung gegeben, im Hinblick auf die Hochwasserschäden im Rhein- geoiet die aus Anlaß der Befreiung der ersten Rheinland­zone geplanten Feiern so zu gestalten, daß besondere Kosten für Reich, Staat oder Gemeinden nicht entstehen. Die hierduch ersparten Summen möchten für die Hochwassergeschädigien verwendet werden. Der Reichspräsident hat in diesem Schrei­ben nachdrücklichst zum Ausdruck gebracht, daß er für seine Person bei keinem beabsichtigten Besuch im Rheinland nur an loschen Festlichkeiten teilnehmen werde, die nicht mit be­sonderen Aufwendungen verknüpft sind.

Das neue österreichische Kabinett Men. 15. Jan. Der Nationalrat hat heute die neue Re- ierung mit 80 Stimmen der Christlich-Sozialen und Groß- eutschen gegen 53 Stimmen der Sozialdemokraten gewählt- Der Landbund enthielt sich der Stimmabgabe. Das Kabinett fetzt sich wie folgt zusammen: Bundeskanzler und Aeußeres: Dr. Ram « k; Vizekanzler und Justiz: Dr. Waber; Finanz: Kollmann; Handel und Berkehr: Dr. Fürst; Land­end Forstwirtschaft: Thal er; Unterricht: Dr. Schnei­der; Sozialverwaltung: Dr. Rösch; Heereswesen: Bau- goin.

Deutscher Reichstag

Berlin. 15. Januar,

143. Sitzung. Zur Verhandlung steht zunächst eine Vorlage zur Erwerbslosensürsorge. Darnach sollen die höher besoldeten, nicht krankenkajjenver- sicherungspstichtigen Angestellten in die Erwerbslosen­fürsorge einbezogen werden.

Nach kurzer Aussprache wird die Vorlage ernstiinmig angenommen mit einer Entschließung, die eine Rege­lung der Kurzardeiterfrage fordert.

Zu den Anfragen über die H o ch w a s j e r s ch ä d e n be­merkt Abg Guerard (Ztr.), die Hochwasser seien zurück­zuführen auf die Abholzungen im Stromgebiet des Rheins im Krieg und besonders nach dem Krieg. Rasche Hilfe sei notwendig. Durch das Hochwasser seien in der Rheinpro­vinz 30 000 Personen erwerbslos geworden. Der Schaden betrage mindestens 30 Millionen.

Abg. Thabor (Soz.) fordert Bauunterstützung an kleine Leure. Gewährung von Krediten an Besitzer von Häusern. Fabriken, landwirtschaftlichen Anlagen zur Wie­derinstandsetzung.

Reichsverkehrsminister Dr. Kroh ne erklärt, die Reichs­regierung nehme mit Sorge Anteil an dem Unglück im Rheinland. Reichspräsident von Hindenburg habe bereits einen Beitrag gespendet und außerdem von der Ju­biläumsgabe der Reichsbank 150 000 Mark dem Rheinland überwiesen. Sollten die zur Verfügung stehenden Mittel für die Aufräumunasarbeiten nicht ausreichen, so können vom Reich Mittel der Erwerbslosenfürsorge bereitgestcllt werden, sofern die Voraussetzungen gegeben sind, die für öffentliche Nolstandsarbeiten gelten. Bei der Steuerzahlung soll Stundungs- und Erlaßanträgen weitgehend entgegen­gekommen werden. Darüber hinaus können Reichsmittel nicht unmittelbar zur Verfügung gestellt werden, weil es Ausgabe der preuß Landesregierung ist. den Umfang der Schäden festzustellen und die notwendigen Maßnahmen bnrchzuführen.

Nagolder Tagblall^ »Der ^Sefellschafter*

Wiederherstellung der weltlichen Herrschaft des Papstes?

Vien, 15. Jan. Die christlich-sozialeReichspost" mel­det, Mussolini beabsichtige, in dem Jubeljahre des hl. Franz von Assisi (1926) die weltliche Herrschaft des Papstes in kleinem Maßstab wiederherzustellen, und zwar soll das gegenwärtige Gebiet des Vatikans erweitert und von der italienischen Regierung unabhängig gemacht, außerdem soll durch einen Gebietsstreisen ein unmittelbarer Zugang vom vatikanischen Gebiet zum Meer geschaffen und dem Papst ein eigener Hafen zugestanden werden. Der neue Kirchen- gejetzentwurs, über den sich der vatikanischeOsjervatore Romano" kürzlich unbefriedigt oussprach, sei nur die erste Stufe von Veränderungen, welche die Lösung derrömischen Frage" seitens der Regierung Mussolinis einleiten sollen, um zu einer vollen Verständigung mit dem päpstlichen Stuhl zu gelangen und eine 56jährige Vergangenheit, die mit der Wegnahme des Patrimonium Petri und der Erstürmung der Porta Pia begann, feierlich abzuschließen.

Das Patrimonium Petri ist der frühere bis weit nach Oberitalien reichende Kirchenstaat, dem König Viktor Ema- nuel von Sardinien durch Eroberung 1860 ein Ende machte. Im engen Sinn verstellt man unter P.P. die «stabt mom und ihre nächste Umgebung, die von Sardinien unbehelligt blieb. Während des Deutsch-Französischen Kriegs brach ein neuer Streit zwischen Papst Pius IX. und dem König Viktor Emanuel von Italien aus. der vom Papst die Besetzung eines Teils des Kirchenstaats durch italienische Truppen ver­langte. was der Papst ablehnte. Am 20. September 1870 wrmde die Befestiaung Roms nahe der Porta Pia beschossen und am gleichen Tag zog General Menotti Garibaldi wst seinen Freischaren als Eroberer in Rom ein Der Pavst mar nunmehr nur aus die Gebäude und die Gärten des Va­tikans beschränkt Bei einer Volksabstimmung am 2. Okt. erklärten sich 133 681 Römer gegen, 1507 Stimmen für die llstnnerleibung Roms in das Königreich Italien, die am 9. Oktober durch königliches Dekret vollzogen wurde. Durch das ..Garantiegesetz" vom 13. Mai 1871 wurden indessen küe Person des Papstes für unverletzlich erklärt und ihm be­stimmte Rechte eines freien Herrschers zuaestanden. außer­dem wurde lllm eine Jallresrente von 3 225 000 Lire be- williat. Der Pavst llatte das Garantiegesetz nicht anerkannt und die Rente abgel"llnt. Die Regierung zallite die zu-"'ck- ae-üesene Rente zwar nicht mehr aus, bewahrte sie aber auf.

Württemberg

Stuttgart. 15. Januar. Verschiebung der Land­tagssitzungen. Die auf 21. Januar anb?r"umte W^d w- aufnabme der Landtag--sitzungen mußte weaen dienstlicher Abwesenheit des Herrn Staatspräsidenten auf Dienstag den 26. Januar verschoben werden.

Fahrlässige Tötung. Das hiesige Schöffengericht bat d-m MetAlhändler A'b-'rt Kraus v>m Cannstatt und den Me­chaniker Paul Gössele von Vaihingen wec-en fallrläsiiger Tistung zu 6 Monaten Gefängnis bezw. 1 Monat 15 Taaen Gefängnis verurteilt. Kraus llatte im November in der Retraitestraße die Herrschaft über sein Auto verloren, das sich Überschlag und zwei Frauen rmtor sich bearub. von d>"-en die eine starb. Gössele hatte in der Seidenstraße einen Schüler überfahren und so schwer verlebt, daß dieser gleichfalls starb

Banküberfälle. In einem Haus der Kaftrnenstraße ver­suchte am 13. Januar ein jüngerer maskiert->r M""n eGen Ueberfall au? den Inhaber ein-s Ubrenaeschäfts. Das Vor­haben mißlang indessen. Am 14. Januar forderten m einem Weiß- und Wo"warenoeschäft in der M'^ärstrvß? zwei maskierte junge Leute mit vorvellc-ften-r Pistole d»r Ladeninhaberin die garns Barschaft ab. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen sofort ausgenommen.

Vom Ta«. Auf dem Karlsplatz kam eme 3?iäll-iae Schreibgehilfin beim Besteigen eines fahrenden Straßen­bahnwagens zu Fall und zog sich so schwere innere V'rlet- zunaen zu, daß sie noch einigen Stund-n starb Zu der Meldung von dem Selbstmord des Buchdr"ck°reibesillers Bruder in Untertürkheim wird berichtet, daß Bruder das Ovfer eines unolücklichen Zusatz-, ge"""-den sei Er motzt? eine Psttose reinigen, wobei sich die Waste entlud und illm eine tödliche Verletzung beibra^te. Gestern vormittag wurde in Cannstatt in der Seelllerostraße ein unbekannter, schlecht beneideter Mann in ll-tzberstarrtem Z""-fch m-la?, funden. Während der Ueberführung mit dem Sanitätsauto in das Krankenhaus trat bereits der Tod ein.

Aus dem Lande

Eßlingen, 15. Jan. Zur Wirtschaftslage. Die Krisis in der Metallindustrie, die sich auch in Württemberg i>er mehr ausgebreitet bot, hat in Eßlingen noch nickst so weit um " ß oegriffen, wie in den meisten übrigen würt- tembergischen Städten, 'n denen die Metallindustrie ll-imü-b ist, od»t-?ch a .ch ßf-r Kuw»ehest Tngesüllrt ist und Entlas­sungen vorgenommen wurden. Es mag dies daher kom­men. daß wir hier meist mittlere Betriebe mit Produ'ierung von Spezialitäten haben. Mit einer Besserung der Verhält­nisse ist für die nächste Zeit aber noch nicht zu r-cllnen. eber mit einer Verschlechterung, und b» kehrt die Not in viele Häuser «in.

Versicherungsanstalt -er Presse. Ll» stellvertretendes Mitglied des Veiwaltungsrats der neu gegründeten Ver­sicherungsanstalt, der Reichsarbeitsgemeinschast der deut­schen Presse in Berlin, wurde au» Württemberg der Ver­leger der Eßlinger Zeitung in Eßlingen» Richard Bechtl«. gewählt.

Blöckmühl. 14. Jan. Der Tod auf den Schienen. Der 17jährige Sohn des Landwirts Friedlein von Roigheim wurde in der Nähe der Station Roigheim auf dem Bahn­körper tot aufgefunden. Ob ein Unglücksfall oder Selbstmord vorliegt, konnte noch nicht festgestellt werden.

Hall. 15. Jan. Vermächtnis. Der in Stuttgart ver­storbene Major a. D. Friedrich Sandel, ein geborener Haller. Kal aus seinem Nachlaß eine Anzahl schöner Ahnen-

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2»i8«r, AttLolä.

Samstag, 16. Januar 1926

b'ilber'Haller Patrizier und Urgroßeltern des Verstorbenen, sowie einen silbernen Pokal der Stadt Hall zur Aufbewah­rung vermacht.

El!wangen. 15. Jan. Amtsunterschlagung. Der 31 Jahre alte verheiratete Oberste'ersekretär Eugen Maier vom Finanzamt Kapfenburg hatte seit Einführung der Gold­mark bis Mai 1925 an eingegangenen Steuern aller Art 9300 Mark unterschlagen. Er ist nur vermindert zurech­nungsfähig. Wegen erschwerter AmtsuntersclFagung wurde er v"m Schöffengericht zu der Gefänanisstrase von 2 Jahren 9 Monaten und zum Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren verurteilt.

tzeidenheim, 15 Jan. Tödlicher Sturz von der Treppe. Der unter dem Namen derblinde Christoph" in Hüpfendorf überall bekannte Christof Walz stürzte die n Hüpfendori überall bekannte Christoph Walz stützte die starb. Er ist 60 Jahre alt und war seit seinem 11. Lebens» ighr blind.

Tübingen, 15. Jan. Z u T o d g e st ü r z t. In der Kol- 'egiumsgasse stürzte der aus Hirschau gebürtige 75jährige Mcnrod Maier aus dem Fenster seiner im 2. Stock gelege­nen Wohnung in den Hof. Er erlitt einen Schädelbruch, der nach kurzer Zeit jeinen Tod zur Folge hatte.

Snl; a. B 15. Jan. Erfroren aufgefunden. Der 78 Jahre alte Domänenpächter Jakob Maier vom Ober- bof bei Glatt wurde gestern früb erfroren aufgesunden. Der Greis befand sich am Abend in Glatt imKaiser". Auf dem Heimweg schlug er einen Rasenweg ein. auf dem er zu Fall kam. Am andern Morgen fand ein Knecht unweit des Hofs seinen Herrn als Leiche.

Harkhausen OA Oberndorf. 15. Jan. Keuchhusten- Seit eininen Wochen herrscht unter den hiesigen Kindern der Keuchhusten. Besonders hoch ist die Kranklleitsziffer unter den Schulkindern, von denen vorgestern bereits 54 n. H. erkrankt waren, weshalb die Schule vorläufig auf 14 Tage geschlossen wurde

Schwenningen. 15. Jan. Arbeitswilligkeit. Eine von über 2000 Personen besuchte Beriamml"ng der Arbeiter der Ubrenindustrie sprach in einer Entschließung die Be­reitwilligkeit aus, die Arbeit wieder aufzunehmen.

Tuttlingen. 15 Jan. Steuerhinterziehung. Der Butter- und Käselländler Anton Veesenmaner von hier wurde wegen H-ntec-zießung der Umsatz- und Emkommen- steuer zu einer Geldstrafe von 2500 RMk. verurteilt.

Klm, 15 Jan. Parteitag. Der Landesparleitag des Zentrums findet am 24 Januar in Ulm statt

Blochingen OA. Saulgau. 15. Jan. Ein Unglück k o mm t selten allein. Abends brachte man den Ober- bolzha"er Joses Wiiwer. Vater von 8 Kindern, der im Wald beim Fällen einer Buche schwer veruna'ückte. nach Hause. S-mer 75 F"*>-e alten ging der Unfall begreiflicher­

weise sehr nstze. In der Aufregung tat sie im oberen Gang einen Fehltritt, fiel die Stiege herunter und starb am Tag darauf.

Ravensburg. 15. Januar. Autoverkehr. E'n Privat- Aistsnerkebr zmii^»n Bant. Waldd"-" S^'"*' un-ing->r»en und Ravensburg tritt nunmehr »cm-rst an drei Tagen i» der Woche am morgigen Samstag in Kraft.

Vaienkurt OA. R-wen«llurg, 15 Januar. Schaden­feuer. In dem großen Gemeindestades am Eingang von Baienfurt brach in der veracmgenen Nacht Feuer aus. das erheblichen Schaden anrichtete.

Neumühl« OA. Lentkirch, 15 Jan. Brand. Äm Oekonomieaebäude des Landwirts Tav»r Bcntz brach Feuer N"S und cU-*">vte Stall lind S'<i^»s vall"ändsa ein. 4 Stück Vieh und 4 Schweine, sowie sämtliches Futter und alle Bau» man-stabrnisse sind nerbranut. E>n N^al-"mlamye, die im Stalle cmsge-.ängt war, soll vom Nagel gefallen und da­durch der B-and n-vu'-t-'-llt worden sein.

Bo» OA. L-ntp'.^ch, 15. °1an Grund" nass «blläum. Die Gemeinde Rot kann lleuor das 800'ällr'^e Gründunos- jubiläum des ebemaüaen Klosters, das die Witwe des Rit­ters Heinrich van Wstd-mbera dere-nst zur ..Ellre Gottes und der hl. Verena" im Jahr 1126 gründete, begehen.

Vom Alloän. 15. Jan. Einbrüche in Unter­kunft s b ü t t e n. In mehrere Atpllütten im Hmwen- ställter Gellset wurden neuerdings Einbrüche verübt, ohne daß es bisher gelang, die Täter zu ermitteln.

Aus Stadt und Land

Nagold, 16. Januar 1926

Tausendfach wird dem gegeben, Tausentsoch das Glück erneut, Wer sich jeden Tag im Leben Dankbar scimr Gaben freut.

I. Lohmeqer.

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Derorislattrmge« am Sonntag.

Samstag: Vortrag drs Deutschen Bauvereins, Sinsheim um 4.30 in derTraube".

Sonntag: Cchiklub-Ansflug (s. Aushang Heller).

Vi2 Uhr: S.V.N. Wettspiel (s. Anzeige).

3 Uhr: Voitrag des Homöopathischen Vereins in derTraube".

Starker Neuschnee.

Bei gesunkener Temperatur srtzte gesiein vormittag starker Cchnccfall ein, der bis znm Abend ziemlich stark anlnett, sodaß im Tal eine Schneedecke von ca. 15 am liegt. Meldungen von Wetterstationen emsprrchrnd, soll noch weiterer Schnee zu erwarten sein, was besonders unsere Schneespoitler erfreuen dürste.

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Dom Nalhavs.

Gemeiuderatssitzung vom IS. Januar 1926.

(Schluß).

Auf Grund des Art. 34 der Gde. Ordng. ist die Stadt als Gemeinde I. Klaffe verpflichtet, eine Ordnung für den Ge­schäftsgang des Gemeinderats aufzusiellen. Der Vorsitzende hat entsprechend der bisherigen Praxis eine solche Geschäfts­ordnung entworfen, die u. a. Bestimmungen enthält übe, dir Einladung mit schriftl. Tagesordnung, über den Mittwoch als Sitzungslag, über die Sitz- und Stimmordnung, über die Be­handlung der Gegenstände, über die Wortmeldungen und die Handhabung der Sitzungspolizei. Die Grschäftsordnung wird gutgeheißen. Oeffentliche Sitzungen sollen möglichst imGe­sellschafter" bekanntgrgeben und jedem Mitglied eine Tages­ordnung zugestellt werden.