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Nagolder TagblattDer Gesellschafter*

Donnerslag 14. Januar 1V2S

Es handelt sich hier um eine Berliner Organisation. Die Betreuung verhältnismäßig weniger württ. Kinder durch diesen Berliner Verein dürfte wohl nur als Lockmittel für die württ. Geber dienen. Auch die Werbung von unterstützenden Mit­gliedern ist lediglich als verschleierte Geldsammlung zu betrach­ten. Es muß als ein Unding bezeichnet werden, daß ein Ber­liner privater Verein sich anmaßt, berufen zu sein, Fürsorge für erholungsbedürftige württ Kinder zu treiben, ohne mit den bereits auf diesem Gebiet tätigen und hiefür zuständigen pri­vaten und öffentlichen Stellen in Verbii düng zu treten.

Durch diese eigennützige Art der Arbeit eines auswärtigen wohltätigen Vereins werden die Interessen der bedürftigen württ. Kinder schwer geschädigt.

Die Württ. Kinderhilfe, e. V. (Sitz Eßlingen), bittet im Interesse Tausender erholungsbedürftiger und gefährdeter württ. Kinder, die aus Mangel an Mitteln^ einer Erholung bis jetzt nicht zugeführt werden konnten, die für diesen Zweck gedachten Gaben an die Württ. Kinderhilfe in Eßlingen (Postscheck Nr. 8655 Stuttgart oder Girokonto Nr. 1433 bei der Ober­amtssparkaffe Eßlingen) zu senden, welche im Besitze der poli­zeilichen Erlaubnis zur Veranstaltung einer öffentlichen Samm­lung ist.

(Wir möchten dieser Aufklärung noch beifügen, daß die Württ. Kinderhilfe der Erholungsfürsorge weitgehende Unter­stützung gewährt und wir können deshalb ihre Gabensammlung nur empfehlen).

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Nicht alle Iv-Reutenmarkscheine werden eingezogen, sondern nur die älteren ohne Kopfbildnis. Diese sind schon seit Neujahr im Verkehr ungültig Sie werden aber noch bis 1. April bei der Reichsbank eingelöst. >0-Rentenmarkscheine mit Kopf bleiben giltig.

Jur der Wohnungsnot. In Württemberg

gibt es 25 600 Wohnungssuchende. Es ist noch nicht abzu- fehen. wann die Wohnungsnot, d'e unsägliches Elend im Gefolge bat. beboben sein wird. Im lebten Jahr bat sich eine große Anzahl von Siedlung-, "esellscbaslen und Not­gemeinschaften gebildet, die unter Au-mützuna de'' Staats­gelder Heimstätten schaffen woben. Das arökte Merk auf dem Gebiet der Eiaenbeimb-weouna dürfte jedoch die Ge­meinschaft der Freunde e B. in Müitenrot (Mürtt.s sein, di« Ende 1925 mit der stattlichen Z-ckl ygp 11 000 Vau» sparern an der Spike marschiert, von denen cill-in weit über 3000 würstembergiiche Stoot-ckurger sind. Die Gemem- schaft der Freunde beteiligt sich demnach wst einem Fimmel an der Behebung der Wohnungsnot in Württemberg. Wie wir hören, sollen zu den 2.5 Milst-men RM?., d>s Im vori"en Jahr für Eiqenbeimbauten zur B-'-sünuniz gesellt wurden, rm kaufenden Jahr mindestens weitere 6 Millionen RMk. kommen.

Kern steuerfreier Bienenzucker. Die Bemühungen des Deutschen Amkerbundes zur Erlangung steuerfreien Zuckers -für die Fütterung der Bienen baden ebensowenig Erfolg, wie die der Weingartner um St-merfreibelt für den zur Weinzuckerung zu verwendenden Zucker In Berlin wurde -er Leitung erklärt, daß das Zuckerbesteuerungsgesetz un­möglich durchbrochen werden könne.

ep Würktemberglsches evang. Lchmuckgesangbuch. Mitte Februar erscheint im Auftrag des Oberkirchenrats erstmals das Schmuckgesangbuch der evang. Kirche in Württemberg. Mit dieser festlichen Gabe, deren Erscheinen durch die Un- gunst der letzten Jahre verzögert wurde, geht ein aller, ost geäußerter Wunsch für viele in Erfüllung. Der Bildichumck llammt aus der Hand Rudolf Schäfers, besten innige und fromme Kunst bereits in ungezählte deutsche Familien Cin- ang gefunden hat. In 18 Bildern, zu denen noch ein Titel- ild kommt, hat er seine Aufgabe glücklich und vorbildlich gelöst. Manches der altbekannten Lieder unserer Kirche ge­winnt durch das Bild eine feinsinnige, oft ergreifende Veran­schaulichung und wird in dieser Form noch mehr als bisher zu den Herzen sprechen. Von derselben Künstlerhand stammt auch der Einband. Das Schmuckgesangbuch erscheint in zwei Ausgaben, mit und ohne Perikopen. Die Ausgabe mit Per!» kopenanhang ist als die Regelausgabe gedacht. Der Preis für beid« Ausgaben ist der g'eiche; er wird um ein Weniges höher sein als der des bisherigen Gesangbuchs. Die Hauvt. vertriebsstelle, an welche die einschlägigen Geschäfte ihre Be­stellungen richten wollen, ist das Berlagskontor des evangeli­schen Gesangbuchs in Stuttgart, Hauptstätterstr. 51. Das- Schmuckgesangbuch wird insbesondere für die Jugend, zumal für Konfirmanden wird es ein willkommenes Geschenk fein. Die evangelische Landeskirche Württembergs besitzt an ihm fortan einen Schatz, um den sie von mancher Seite beneidet werden wird.

Brennholz für Alkvekeranen. Auf Antrag des Würkk. Kriegerbunds erhalten auch die Alkveteranen von 1866 und 1870 von den Staaksforsten Brennholz zum Forstpreis. An­träge sind sofort bei den Bezirksfürsorgebehörden oder den Schulkheißenämkern zu stellen.

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Calw» 13. Jan. Dom Schlachthaus. Nach einer stati­stischen Zusammenstellung wurden im Jahre 1925 im Calwer Schlachthaus geschlachtet: 148 Ochsen, 67 Bullen, 127 Kühe, 128 Rinder, 1281 Kälber, 1624 Schweine, 220 Schafe und 10 Ziegen. Gegenüber dem Jahre 1924 ist eine Zunahme der Schlachtungen besonders von Kälbern und Schweinen, zu verzeichnen. Der Fleischverbrauch hat erheblich zugenommen.

Freudenstadt, 13. Jan. Ehrliche Handwerksburschen. Gestern fanden zwei Handwerksburschen in der Nähe von Aach einen Mantel und eine Brieftasche mit 170 Inhalt, die sie dem Eigentümer, einem Bürger von Pfalzgrafenweiler, wieder zustellien. Es gibt doch noch brave Leute und ehrliche Hand­werksburschen.

Freudenstadt, 13. Jan. Bor der Aufhebung des Zahnradbetriebs. In den letzten Wochen sind auf der Murg­bahn Zahnradstrecke Versuchsfahrten mit Lokomotiven L 16 gemacht worden, die befriedigend ausgefallen sind. Es ist des­halb mit der Aufhebung des Zahnradbetriebs in absehbarer Zeit zu rechnen. _

Ans aller Well

Nn Millionenschah auf dem Meeresboden gefunden. Aus­stiche Taucher haben, wie aus Moskau gemeldet wird, den Ork festgcstellt, wo vor 70 Jahren während des Krimkriegs Englische Kriegsschiff .Der schwarze Prinz' mit einer Goldladung im Wert von 8 Millionen Dollars an Bord, ge­funken ist. Die Nachforschungen nach dem auf dem Meeres­boden ruhenden Schatz sind schon vor zwei Zähren ausgenom­men worden. Das Wrack des Schiffs liegt 60 Fuß tief auf dem Grund des Schwarzen Meeres, in der Nähe von Ba- maklava. ein Ork. der durch eine nack Ihm benannte Schlacht

km Krimkrieg bekannt geworden ist. Das Geld befindet sich in vier eisernen Behältern. Man hofft, diese bald heben zu können.

Teures Luftschiff. Die amerikanische Regierung fordert in einem Gesetzentwurf beim Parlament 5 Millionen Dollar (21 Millionen Mark) an für einen Ersatzbau derShenan- doah".

Die Sühne für den Ueberfall aus den mexikanischen Eist n- bahnzug. Mexikan. Bundessoldaten umstellten die Vauoe. die am 10 Januar bei Euadlajara in Mexiko einen Eisen­bahnzug überfallen, in Brand gesteckt und die Reisenden samt der Begleitmannschaft ermordet hatten. Die meisten Räuber wurden im Kampf erschossen, der Rest gefangen genommen. Acht davon wurden bereits hingerichtet. Die Beute von 300 000 Pesos konnte ihnen wieder abgenom­men werden.

Die Ueberlebenden aus dem Ueberfall berichten schreck­liche Einzelheiten. Die Zahl der in brutaler Weise Hinge­richteten mexikanischen Reisenden beträgt 50. Der Boden der Eisenbahnwagen war von Blut überschwemmt. Viele Leute, die der Ausplünderung keinen Widerstand leisteten, wurden ermordet. Schließlich fuhren die Räuber nach der Station Durecuare, plünderten die Stadt und flüchteten in die Berge^ Der Zugführer, der entkommen war, fand eine nicht zerstörte Telegraphenleitung und erbat telegraphische Hilfe.

Cholera. In Französisch-Indien herrscht die Cholera. In Pontichery sind von 880 Erkrankten 712 gestorben, wor­unter der Professor Desnes. der sich auf einer Forschungs­reise befand.

Die Skadk ohne Menschen. Reims, im Krieg ost genannt, fleht sich wieder genötigt, die allgwneine Aufmerksamkeit -m- zurufen: die Pariser Zeitungen berichten von seiner Not. Nach seiner Zerstörung wurde Reims neu aufgebaut: eine große Gesellschaft widmete sich dieser Aufgabe, und Bie-lel mit einer in Frankreich seltenen Behaglichkeit des Wohnens sind entstanden. Aber diese Viertel stehen leer, weit Der kaufend Wohnungen sind zu vermieten, während anderswo die Mieter kein Heim finden. Die Bevölkerung bat sich ver­zogen: die Textilfabriken sind nicht wieder in Betrieb ge­kommen, und nun fleht Reims alle Welt an, doch bei ihm wohnen zu wollen. Aber die Stadt des Champagners scheint keine Anziehungskraft zu besitzen: die Menschen gehen lieber dorthin, wo man den Champagner trinkt, als dorthin, wo man ihn nur in Flaschen füllt. Die Wohnbauaesellschaft, vom Staat im Stich gelassen, steht vor dem Konkurs, lind die armen Reimser müssen darin noch zum Hohn jeden Tag die verzweifelten Briefe der Leute in den Pariser Zeitungen lesen, die dort keine Mobnung finden, in Zelten und unter Brücken nächtigen, in teuern Hotelzimmern verzweifeln. Dieser Zug zur Weltstadt, die Abkehr vom Lande und von der kleinen Stadt prägt sich in dem Jammer von Reims kenn­zeichnend aus: es ist noch zu weit von Paris (zwei Bakn- stunden), um jene zu beherbergen, die in der Haiiotstadt ibre Arbeit finden, aber es ist zu nabe, als daß die Verführung .Paris' nicht unwiderstehlich wäre.

General keim si. Im Alter von 81 Jahren ist in Jugen­heim (Hessen) Generalleutnant August Keim, der Gründer des deutschen Wehrvereins, Mitbegründer des Flottenoereins und Mitglied des Borstands des Alldeutschen Verbunds, ge­storben. Keim war es vor ollem, der die deutsche.Heeres­leitung in einer 1913 erschienenen Schrift auj die Kriegsge­fahr aufmerksam machte u. dringend die Ausbildung der Er­satzreserven verlangte, deren Fehlen dann die Ursocke zu dem unglücklichen Berlauf der Marneschlacht wurde. Reichskanz­ler Bethmann Hollweg ließ die Warnungen Keims unbeach­tet, weil er nicht an Gefahren glauben wollte. General Keim wurde am 25. April 1845 auf Marienschloß in Hessen geboren. Im Weltkrieg war er Militärgouverneur der bei. gischen Provinz Limburg. Er entstammte einer alten hessi­schen Soldatenfamilie.

Von der Postversorgungsanstalt. Zum Vorsitzenden des Auisichtsrats der neu errichteten Versorgungsänstalt der Reichspost wurde der Präsident der Oberpostdirektion Speyer, Hotz, ernannt. Die Anstalt hat bekanntlich ihren Sitz in Dresden.

Schutz der Polizeibeamten im Gerichtssaai. Von dem Schöffengericht in Breslau wurden zwei Arbeiter wegen rückfälliger Einbruchsdiebstähle zu Gefängnisstrafen verur­teilt. Einer der Angeklagten sprang über die Schranken und suchte zu entfliehen. Die Zuhörerschaft schlug sich auf die Seite des Verurteilten, wobei ein Justizwachtmeister schwer mißhandelt wurde. Der andere holte den Flüchtling auf der Treppe ein. Der Landgerichtspräsident verfügte, daß sich die diensttuenden Justizwachtmeister künftig im Gerichts­saal mit Gummiknüppeln zu bewaffnen haben.

Verurteilung Roldins. Der wegen seines Deutschtums von den italienischen Behörden schon lange verfolgte und gequälie Rechtsanwalt Dr. Noldin in Salurn (Südtirol) wurde wegen ..Amtsehrenbeleidigung" vom Gericht in Trient zu 5 Tagen Gefängnis und 500 Lire Geldstrafe verurteilt. Noldin befindet sich seit Weihnachten in Haft. Er wurde uus der Haft entlassen.

Streik der rumänischen Rechtsanwälte. Laut »B T." haben die Rechtsanwälte in Rumänien allgemein ihre Tätigkeit eingestellt. Sie geben an, das Gerichtswesen in Rumänien sei durch die sogenannte Vereinheitlichung durch die Regierung Bratianus in vollständige Unordnung ge­raten. Außerdem werde der Anwaltstand mißachtet und schikaniert.

Schiffsstrandung. Der 5500 Tonnen große britische DamferMoldura" aus Glasgow ist an der englischen Süd­westküste gestrandet.

Raubüberfall aus Postbeamte. Beim Betreten des Reicksbankgebäudes in Nordhausen, wo sie in einem schwe­ren Reisekorb 250 000 Mark in Banknoten abliefern sollten, wurden zwei Postbeamte von drei Räubern überfallen und niedergeschlagen. Die Räuber entflohen mit ihrer Deute. Sie wurden von Polizei-, Post- und Sicherheitsbeamten verfolgt und bei Ilfeld gestellt. Einer der Verbrecher wurde erschossen, ein zweiter schwer verletzt. Der dritte entfloh, wurde aber später tot aufgefunden. Er hotte sich selbst er­schossen.

Letzte Nachrichten

Besuch de» Reichsprüfidenten aus der Leipziger TMHjahrsmesse.

Berlin, 14. Jan. Wie die Morgenblätter melden, wird Reichspräsident von Hindenburg voraussichtlich die am 28. Februar beginnende Frühjahrsmesse besuchen.

Wirtschastsverhandlungen zwischen Deutschland und der Tschechoslowakei.

Prag, 14. Jan. Die Berliner' Regierung hat in offi­zieller Form in Prag den Wunsch geäußert, die Handels­verträge Verhandlungen mit der Tschechoslowakei in der 2. Februarhälfte mit Rücksicht auf die gleichzeitigen Wirtschafts­verhandlungen mit anderen Staaten in Berlin aufzunehmen.

Die »Hessen* wieder vor Reval.

Reval, 14. Jan. Die eingefrorenen Dampfer haben durch Funkspruch die Hilfe derHessen" abgelehnt, da das Schiff ihnen doch nicht Hilfe bringen könne, vielmehr der Gefahr ausgesetzt sei, selbst einziifrieren. Inzwischen ist ein Teil der eingefrorenen Dampfer durch russische Eis­brecher befreit worden. Die Schiffe sollen nach dem Pe­tersburger Hafen gebracht werden, laufen aber Gefahr, auf dem Wege dorthin wieder einzufrieren. Der Kapitän des DampfersNeckar" ist heute erkrankt und hat funktele­graphisch ärztliche Hilfe erbeten.

Keine Teilnahme der südafrikanische« Regierung an der Reichskonferevz.

Paris, 14. JanBritish United Preß" berichtet aus Kapstadt, daß die südafrikanische Regierung sich auf der Reichskonferenz nicht vertreten lassen werde, weil sie ihre Auffassung über Locarno schon hinreichend bekannt gegeben habe. Die südafrikanische Regierung will sich nicht der Gefahr aussetzen, außenpolitische Verpfl>chiungen zu über­nahmen, die den südafrikanischen Bund nicht direkt interessieren.

Der Geist von Loearno. Grotze Ausgaben im jugoslawischen Staatshoushalt für Kriegsmaterial.

Belgrad, 14. Jan. Im Finanzausschuß des Parla­ments kam es gestern bei der Beraiung des Etats zu hef­tigen Kundgebungen gegen die Regierung, da der Finanz­minister erklärte, daß die Hälfte der gesamten Ausgaben dem Kriegs- und Finanzministerium zufalle. Die Opposi­tion wandte sich nun gegen die gewaltigen Ausgaben für Kriegszwecke. Verschiedene Redner riefen: Wo bleibt der Geist von Locarno? Der KriegSministcr erwiderte, daß das Land immer auf einen Krieg vorbereitet und dementsprechend gut ausgerüstet fein muffe.

Polens Ansprüche ans einest Sitz im Döikeibundsrat.

Paris, 14. Jan. Der polnische Botschafter in Paris Chlapoweki hat aus Anlaß der Einweihung des Vcrian m- lungsgcbäudes derFieunde Polens" eine Rede gehallen, in der er im Namen der polnischen Regierung Anspruch auf einen Sitz im VölkerbundSrat für Polen erhebt. Der Völkerbund muffe heute mehr denn je den Rahmen für die internationale Verständigung bilden und alles für dm geistigen Wiederaufbau Europas spenden. Za dem Völker­bundsrat müßten datier dsijenigen Völker ihren Zugang finden, die in der Verteidigung der Zivilisation Mut und Beharrlichkeit gezeigt hätten. Dieses Verdienst gebühre auch Polen.

D»r Zusammenschluß de» englischen Arbeiterbewegung.

London, 14. Jan. Ein Führer der Bergarbeiter- Vereinigung ei klärte gestern: Der Vorschlag zur Herab­setzung der Löhne der Eisenbahner habe die Wirkung ge­habt, daß sich auch die Eisenbahner dem Jndustriebündnis der Arbeiter anschließen weiden, von dem sie sich bisher ferngehaltcn hätten. Auch die Koblengiubenbcsitzer hätten das Ihrige getan, um die Eisenbahner und Bergarbeiter zusammenzubringen. _

Snort

*>*»- zweiten Tag der Europameisterschaft im Eishockey i» D"oos (Schweiz) gewann Oesterreich gegen Frankreich 2:1. Die Schweiz schlug Italien I3:v die tschechoslowakische Mannschaft scklug die belgische 2:0. Vertreten sind 13 Länder. Die Liga be­schloß die Aufnahme Deutschlands und Polens und die Eurooa- Meisterschaft gemeinsam mit den olnmp'schen Meisterschafts­winterspielen auszutraqen. Das nächste Europameisterschafts» t> ,er soll IS27 in Wien oder in London oder Chamonix a» Mom Blanc stattfinden.

Handel und Volkswirtschaft

Die Diskontermätzigung. Die Stempelvereinlgung der Ber­lin" Banken wird laut »Börsenkurier" gemäß der neuen Er­ms' aung des Reichsbankdiskonts ihre Sollzinsen, die nach einer S. tungung dieser Banken von Anfang 1925 jeweils 2 o. h. über dem Reichsbankdiskont liegen sollen, ebenfalls um 1. v. h. ho'absetzen. Bezüglich der Habenzinsen werde noch beraten, ob de: bisherige Satz für tägliches Geld eine Herabsetzung erfordere. B? der Golddiskonkbank sei übrigens mit einer Herabsetzung der Bankrate vorerst nicht zu rechnen. Die Deutsche Rentenbank de-.

ft zum 21. Januar den Nerwaltungsrat. der über die Zin» Mäßigung von voraussichtlich 1 v. H. Beschluß fasten wird.

Stuttgart. IS. Jan. Ermäßigung des Diskont- ttzes. Die Württ. Notenbank hat nnt Wirkung vom 13. Ja» ren Diskontsatz auf 8 v. H. und ihren Lombardfatz aus 10 v. » Tabgesetzt.

Herabsetzung des Diskontsatzes in der Tschechoslonmket. D« hechische Bankamt hat den Diskontsatz von 6.5 aus 6 und d« ombardzinsfuß von 7,5 bezw. 8 aus 7 bezw. 7,5 v. H. ermaß gt.

Abnahme der englische,, Ausfuhr. Die Einfuhr nach England Trug im abgelaufenen Jahr 1322 656167 Pfund Sterling, d i. genüber dem Jahr 1924 45 419 023 Pfund Sterling mehr. Di, ussuhr erreichte nur 773 086 410 Pfund, was eine Bermmd«. mg von 27 880 427 Psund gegenüber 1924 darstellt. DI« Au» hr von Kohlen ist um 21 Millionen zurückgegangen.

Kurzarbeit in der englischen Baumwollindustrie. Di« Baun» ollindustrie in Lancajhire beschloß, die wöchentliche Arbensze» n einen weiteren Tag zu kürzen und voraussichtlich auf 4 t N

betroffen.

Achtstündiger Arbeitstag in den englischen Bergwerken. I» einer Denkschrift an die staatliche Kohlenkommission verlangt der Verband der englischen Grubenbesitzer kl« Wiedereinführung der achtstündigen Arbeitszeit (gegenüber der gegenwärtigen siebeu- stündigen) bei gleichbleibenden Löhnen.

Heilbronn. 13. Jan. A r b e i t s m a r ktla g e. Rach dem Be­it des Bezirksarbeitsamts gab es im Dezember 1925 rm k durchschnittlich 3850 (283) männliche und 180 (11) weiblich« llerwerbslose; davon entfallen auf die Stadtgemeind« Hellbraun ) (124) männlich« und 7S (8) weibliche.