muar 1926

Sette S Nr. 7

Nagolder TagblaltDer Gesellschafter*

Montag. 11. Januar 1926

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Januar 1926. ehn.

en und drüben.

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Schiller.

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rkriegsprenen be­beträgt bei den auf 10«> Reichs- tsetzung bedeutet Pfennigen. Hie- klichen Baukosten H. des Friedens nftalt schätzt die schwankend und gspreisen auf das »ie Brandverfiche- rung von 2050 ag hiefür beträgt ns Teuerungsver- aiidversicherungs- Vennittlung der

ube" in Nagold r Milch ver- eter der Städt. siforzheim er- ;n wirtschaftlichen eine Reduzierung nach Klarlegung orzheim einerseits ren wurde. Jns- die Ueberbeliese- ende Absatz, her !ngen Verdienst- r sachlichen und ch auch die Ver­so einigte man e Milch frei zeugerpreis Pfg. gegenüber hin bekanntgege- festgesetzte Preis Bezirke und um Berlin, München wird bei der Heu­eisrückgang zu er- gegebenen heutigen auch auf dieser tlichen Lage im Landwirtschaft en wird.

. Nach dem von gefallene» uch eine Zusatz- Zusatzrente» und bewilligt. ,!ich hergeht, ist sichten über die lfoch weit aus- solche, die kein lrbeit oder dem nur auf Gnade rd, ohne eine» bald der Unter­er zurückziehen Anweisungen gewährt werden mrch die Zusatz- abzulehnen oder von Zusatzrenten, res Lebensalter» solange sie noch hmen, jedoch nur oder mebrere »lick-rweben. Es ist

kaufe ich eine rte Wäsche und iger Seide. Ich in das Hotel erwartet.

ein Weib. Sie 'en Kästen und -ie wählt selbst : spricht wenia, men, fällt ihre kaufte ich, von

. wie die Kin- eine zivilisiert« Körper kannte, nge Spitzenhemd, streifte, die Flor« die Schuhe, die vor den Spiegel.

okoa!

rsaal und aller d im Frack vor d hat doch sol- Zimmer.

as ich ihr bring», wieder frohi des Landes. Ich einem Prediger

Nicht so schön, und ein Aus-

nar. der mit sei», >ringt. Ein guter

sen müht sich di»

Hause. Auf dem nende Kerze» in

Hiebei obne Belang, ob die Kinder sckulvfl-<btla'sind oder nicht. Bei der Durchführung der erforderl'chen Maßnahmen vor allem bei den Witwen mit einer Rente von 50 und 60 o. H. der Bollrente sind unnötige und die Versorgungs- berechtigtcn nur verbitternde Zumutungen unter allen Um­ständen zu vermeiden. So kann z. B., sofern die Inanspruch­nahme des Arbeitsnachweises aussichtslos und deshalb über­flüssig ist, von einem ständigen Aussucknn des Arbeitsamts abgesehen werden. Ein Wechsel des Wohnsitzes kann den Bcftorgungsberechtigten nur dann zugemutet werden, wenn sie weder durch Famistenverhältnisse noch durch Grundbesitz an den 5>t gebunden sind.

Vorsicht bei Versen ins besetzte Gebiet. Bei Reisen ins besetzte Gebiet herrscht neuerdings in verstärktem Maß die Auffassung, als ob es keiner Ausweise mehr bedürfe. Dem­gegenüber und in Anbetracht der allwöchentlich wegen Nebertretung der Verordnung der Rbeinlandkommission zur Aburteilung kommenden Personen sei festgestellt, daß zur Einreise unter allen Umständen entweder ein deutscher Reisepaß oder der zur Einreise in das besetzte Gebiet be­sonders bestimmte Personal-Ausweis erforderlich ist. Andere Busweispapkere, wie Autopapiere, Führerschein und der­gleichen, sind nicht allein genügend und bringen die Gefahr, verhaftet zu werden oder eine Kaution in beträchtlicher Höhe stellen zu müssen.

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Mldberg. 11. Jan. Verkehrsfragen. Vergangene Woche tagten im Saale desSchwarzwald" die Ortsvorstände und Gemeinderäte der an der geplanten Kraftfahrzeuglinie Wildberg Gärtringen gelegenen Orte, außer den beiden genannten also noch Gültlingen und Deckenpftonn. Außerdem waren die Oberamtsvorstände von Calw, Herrenberg und Nagold er­schienen, als Sachverständiger war der Geschäftsführer des Worin- und Enzgau Verkehrsverbands, Redakteur Viktor Keller, Pforzheim, zugegen, der den Plan geprüft und als ausführbar erklärt hatte. Es kam lediglich eine Privatlinie in Frage, auch ein Unternehmer von Teckenpfronn war ge­wonnen, lediglich die Zinsspanne zwischen dem zunächst er­forderlichen Barkapital von 10000 ^ zwischen 4 Prozent, welche der Unternehmer zahlen sollte, und l2!3 Prozent wirklicher Zinsaunvand war zu decken. Gäitringen, obwohl nicht selbst interessiert, erklärte 10 Prozent, Gültlingen 40 Pro­zent, Wildberg 20 Prozent zu übernehmen, Deckenpfronn aber nur dann 30 Prozent, wenn der Wagen dort stationiert werde, sonst nur 25 Prozent. Da sich hieraus die andern Gemeinden nicht einließen, scheiterte das ganze Projekt an diesen 5 Prozent, d. h. 4045 jährlich und die Versammlung löste sich unter großer Mißstimmung aus. Bei der vier Wochen vorhergehenden Versammlung war es ähnlich. Damals wurde ein hübscher Magirusomnibus, diesmal ein Fordomnibus vorgeführt.

Dondorf, 11. Jan. Funde beim Straßenbau. Bei

dem Straßenbau BondorfWolfenhausen, bei dem man an dem MarkungsteilAuf Mauern" kam, wo zur Römerzeit (100260 n. Chr.) ein römischer Gutshos gestanden haben soll, gedachte man größere und wertvollere Funde zu machen. Doch scheint der Gutshof eine Ackerbreite links der Straße gelegen zu haben und gab die Erde neben einer Menge kleinerer Ziegel­stücke nur ein größeres, gewölbtes Tonstück mit einer Zeichnung zurück. Letzteres stammt vermutlich von einein größeren Wasser­behälter. Die vor Jahren ausgegrabene Säule aus Stuben­sandstein wurde auf Veranlassung des Ortsvorstehers auf dem Friedhof aufgestellt, um als Opferstein zu dienen.

Neuenbürg, I I. Jan. Besitzwechsel. Der Besitz des Schuhmachermeisters Scheuerte bei der Enzbrücke ging bei einer Versteigerung zum Preise von 13100 an die Herren und Damenschneiderei F. R. Finkbeiner über. Ob die Ver­steigerung als endgültig zu gelten hat, oder ob noch eine iveitere folgt, da der Wert des Gebäudes auf 20000 ^ geschäht ist, ist noch nicht bestimmt.

Aus aller Welt

Spende der Reichsbank für Hochwassergeschädigten. Die Reichsbank hat dem Reichspräsidenten 200 000 Mark für dre Hochwassergeschädigten zur Verfügung gestellt. Der Reichs­präsident bestimmte davon für das Harzgebiet 50 000 Mark. ISO 000 Mark wurden dem Rheinland überwiesen.

Für die Hochwassergeschädigten iu Holland hak der Papst «000 boll. Gulden gespendet.

Sin seltsames Geschenk. Für einen schon im vorgeschrit­tenen Aller stehenden Vater eines neu angekommenen Jungen in Gögging, Gemeinde Riedsring (Bayern), wurde in einer Bäckerei in Riedering ein 3.60 Meter langer und etwa 20 Pfund schwerer Vrotwecken gefertigt, den eine Gastwirtschaft und ihre Stammgäste stifteten und der mil einem zweispännigen Fuhrwerk feierlich überbracht wurde. Selbstverständlich wurde die Begebenheit entspre­chend gefeiert. Der Wecken soll in zwei Hälften gebacken und dann zusammengesügt worden sein.

Uebertretung des Arbettszeilgesetzes. Der Direktor und Unterdirektor der Dresdener Bank in Leipzig wurden zu 1000 bzw. 400 Mark Geldstrafe verurteilt, weil sie von Februar bis August v. 3. einen Teil des Personals länger als 5514 Stunden wöchentlich beschäftigt hatten. Der Staatsanwalt hatte 6000 bzw. 1500 Mark Geldstrafe beantragt.

Ein Schlauer. Ein Bauer aus dem Wittenbach bei Schonach in Baden kam in Zahlungsschwierigkeiten. Der Gerichtsvollzieher konnte sich daher nicht enthalten, die Pfändungsmarke auf die breite Stirn der besten Milchk'ch zu kleben. Dieselbe wurde jedoch nach wie vor aus die Weide geführt. Als die Nachbarn über das sonderbare Merkmal ihr Erstaunen ausdrückten, meinte der Bauer: Wissen Sie. die Kuh ist mir aus einer Viehausstellung prämiiert worden."

Vom Berliner Hundeleben. Nack dem Steuerausweis leben in Berlin rund 250 000 Hunde neben 4 Millionen Menschen, auf jeden 16. menschlichen Berliner kommt also ein Hund, während vor dem Krieg auf je 60 Einwohner ein Hund versteuert wurde. Infolge der Erböhung der Hunde­steuer auf 70 Mark seit 1. Januar werden nun täglich im Haus des Tierschutzvereins etwa 300 Hunde mit Vlaulch're umgebracht. Die Hundezahl bleibt aber doch noch übermäßig groß.

Malender Bulle. In Altmersleben bei Stendal (Mark) mar der Gemeindebulle in einen neuen Hos und Stall über- gesiedelt. A's man zur Fütterungszeit den Stier zu der auf dem Hof befindlichen Tränke führen wollte, wurde das Tier infolge seiner neuen Umgebung scheu und zerbrach dis im Nasenring eingehak's Führerstangs. Dann stürzte er sich auf seinen Führer.' warf ihn zu Boden, nahm ihn auf die Hörner und drückte ihn gegen die Stattwand Dabei durckb-hrte das wütende Tier die Brust seines Opfers. Der Hofbesitzer, der dem Schwerverletzten zu Hilfe eilen wollte und den wüten'-en Ssisr bei dem Nasenring zu fassen juckte. wurde gleichfal s tödlich verletzt, und starb. Obne Zweifel wären noch drei Personen dem Stier zum Opfer gefallen, wenn sie nicht schnellstens den Hof verlassen hätten. Da man des Bullen nicht anders Herr werden konnte, mußte man ibn ersckie^-n.

Aanbüberkall im D-Zug. 3n dem D-Zug Berlin-Köln, der gegen 3 Ubr morgens in Hannover einläuft, ist am Sams­tag zwischen Stendal und Hannover ein Reisender im Schlaf­wagen überfallen und keiner Barschaft von 180 -4t, sowie sei­ner Brieftasche mit Papieren, goldener Uhr und silbernem Ziaaretkenekui beraubt worden. Der Täter ist unter Zurück­lassung von Aktentasche. Hut und Mantel aus dem fahren­den Zug gesprungen und entkommen. Nach den ausgefunde­nen Papieren handelt es stch anscheinend um den Kauf­mann Johann Hütker aus Berlin. Der Ileberfallene ist das Mitglied des Äeickswirkschafksrals Georg Müller aus Oer- linalmusim b"I Bielefeld.

Ein SpirMsienklnb ausgehobea. Auf Anzeige eines Kauf­manns wurde in Breslau ein Spiritistenklub, der dazu diente, den Besuchern in der Form von .Opfern' größere Be­träge abzunehmen, durch die Kriminalpolizei aufgehoben. Der Kaufmann hatte bereits 600 Mark geopfert.

München zur Alkoholfrage. Der Hauptausschuß des Münchner Stadtrats hat mit 10 gegen 7 Stimmen den vom Abg. Dr. Straßmann (Deutschnat.) im Reichstag veranlag­ten Antrag das Gemeindet, st immungsrechl in der Alkoholfrage und die geplanteTrockenlegung Deutschlands" (allgemeines A'koholvsrbot) obgelehnt. Zum Schuh der Jugend sollen bessere Reichsbcstirnmungen erlassen werden.

Eine Kommission zur Bestimmung der Trunkenheit. Die Britische Medizinische Gesellschaft hat eine Kommnsion von 18 hervorragenden Gelehrten eingesetzt, die »nteriuchen sollen, bei welchem Grad des Alkoholgenusses Trunkenbeit festgestellt werden kann. Da ja in Großbritannien Be­trunkene bestraft werden und nach einem neuen Gesetz Kraftwagenfabr»rn der Erlaubniss-l-ein entzoaen nn-d. wenn sie betrunken sind, diese Feststellung von Wicht'"??,t.

Bisher aber gehen die Kennzeichen, nach denen Poklzeillrzke und Gerichtsbeamte Trunkenheit feststellen, w»it auseinan­der, und man will nun eine einwandfreie Methode aus­arbeiten, durch die sofort erkannt werden kann, ob jemand wirklich betrunken ist.

Trunksucht in Amerika. Nach amtlichen Erhebungen wurden im Jahr 1924 in 350 Städten der Vereinigte» Staaten mit mehr als 5000 Einwohnern 498 752 Persone» wegen Betrunkenheit festgenommen. Im Jahr 1914 betrua die Zahl 506 737.

Diebstähle im holländischen U-berschwemmungsoeblet. "n Nymwegen sind in den letzten Tagen zahlreiche Dieb- llähle in den verlassenen Bauernhöfen ausgeführt morde». Die Regierung bot jeden Bootsverkehr in diesen Gebiete» von 5 Uhr abends ab verboten. Gendarmerie und Polizek sind angewiesen worden, auf jedes Boot m schießen, da» sich noch 5 Ubr abends in das verbotene Gebiet begibt.

Erdbeben. In Siena und anderen Orten der italienische» Provinz Toskana wu'-de am Vormittag des 8. Januar ei» starkes Erdbeben verspürt Die Stöße wiederholten sich nach­mittags in geringerer Stärke. Viele Häuser wurden be­schädigt: drei Personen erlitten Verletzungen. Seit dem 1. Ja­nuar zählte man 50 Erdstöße. Auch bei Reggio Calabri» «Süditalienl wurden starke Stöße wabrgenommen. Die Lavaou-chrüche des Vesuv setzen sich fort.

In Kram traten zoblreicke Erdstöße von verschiedener Stärke ein. Mehrere Häuser sind besckädiot. In der berühm­ten Adel«bereer Grotte stürzte ein Tropfstein von 1 Meter

Durckimssssxf oh.

Fakschnotenwerk^akt ln Madrid. In einem Haus in Ma­drid entdeckte die Polizei zwei Platten zur Herstellung vo« Banknoten zu lMO und 500 Peseten, sowie eine Druckpresse. Tin Bewohner des Hauses ist verschwunden.

Wertvolle Funde bei den A>,snrock"naen in Aenypke». Das Altertumsomt in Kairo hat im Südosten der Große» Srepne. wie dieser Teil der ältesten ägyntischen Pyramide» 6er Svkkoro-Priramids. oenannt wird achtzig Meter lange Säulengänac aus der Zeit der dritten Dnnastie ent­deckt, die noch munderdor erhalten sein sollen und als herr­lich? Kunstwerke bezeichne» werben. Die S"ulenaänge sind nicht abgeschlossen on beiden Enden, sondern haben im Mouerwerf künstlersich nvchgeb'ldete ofiene Tore. Ferner wurden P a p n r u s r o l l e r? oufgefunden. die wahrschein­lich aus der Zeit der sechsten Dnnastie stammen und unter- anderen m-rt->"Nen Dinner, den Brief eines Offiziers an den Wester des Ptwroos pn»"^r^n. der mit einem ganz moder» auet-styridon Nina umschiosten ist.

Der Ermn-dnno- non 20 Indianern angeklagt. Au» Guthrie lOklahomal wird berichtet: Hier begann der Pr»n»ß a-nen eine-d-rst-inde. die besch"ld!gt wird, un» gy ermordet zu hoben In der Anklage

pH mm»'.-» b^»»xn twy Ziel oeriolat. sich !n de» Besitz der r-!ch?n P-irel-,.lx<->r>ord»»-n zu setze».

Brandssift" ^n P-üel bei Schwerin sind 8 Scheuern mit großen Er. wräten, vielen landwirtschaftlichen Ma­schinen usiv., früh 4 Uhr niedergebrannt. Ein Ingenieur fand bei den Rettungsarbeiten den Tod. Brandstiftung ist sicher, da gleichzeitig auch Feuer in anderen landwirtschaft­lichen Gebäuden gelegt wurde, das jedoch nicht zum Aus­bruch kam.

Schiss iu Rot. Das Hamburger viermastige Segelschiff Panier", das am 21. Dezember in See gegangen war, kam nach schwerer Fahrt am 8. Jan. in Falmouth (Südengland) an. Am Weihnachtsabend sind drei Matrosen über Bord gespült worden und ertrunken, der Kapitän wurde schwer verletzt. Ein Mast wurde gebrochen und ein Anker weg- gerist-"

Mutterliebe einer Katze. Bei dem Bran-d des Oekonmnie- gebäudes des Landwirts Walter in Psullendors hatte ein» Katzenmutter in der brennenden Scheuer ibre zwei ngE. Trotzdem schon alles lichterloh brannte, stieg das Kätzlei» zweimal on einer brennenden Leiter empor und trug Kätz­chen für Kätzchen im Maul in die nahegelegene Waschküche.

Letzte Nachricht e«

Mafsenfälschunge» tschechischer Note«. Dertia, 11. Jan. DieMontagpost" meldet aus Bielefeld, daß nach dem polizeiamtlichen Bericht die Nach-

Den Italienern in's Stammbuch

Im herrlichen Tiroler Lande,

Im unverbrüchlich deutschen Land,

Macht breit sich eine Räuberbande

Mit Mord und Diebstahl, Raub und Brand.

Daß ihn der Deutsche so verhauen Im ungeheuren Völkerkrieg,

Kann Romas Enkel nicht verdauen;

Durch Haß ersetzt er drum den Sieg.

Ohnmächtige Völker zu berauben

O welch ein Hochgenuß ist das!

Wer unbewaffnet, muß dran glauben

Das kostet nichts und macht doch Spaß.

Und ist dabei nicht viel zu ernten,

Wenn Sitte man und Recht vergaß.

Im deutschen Steiermark und Kärnten Wächst sicher ein gesunder Haß!

Das kleine Kind schon in der Windel,

Es lerne diesen Satz verstehn:

Einst wird dem welschen Diebsgesindel Die deutsche Kraft zu Leibe gehn!

Pack' ein, armseliger Rinaldini,

Du einst ein Schurke comme il kaut I Dein würdiger Erbe Mussolini Treibt dein Gewerbe mehr en gros!

Kladderadatsch

Vas Mer.

Das Atter ist ein höflicher Man», Einmal übers andere klopft er an.

Aber nun sagt niemand: herein!

Und vor der Tür will er nicht sein.

Da Klinkt er auf, tritt ein so schnell Und nun heitzt's, er sei ein grober Gesell.'

(Zchakkäsilein

Scharnhorst. Es ist in letzter Zeit üblich, als Geburtstag der drei großen Erzieher des deutschen Volkes, Luther, Schiller und Scharnhorst, den 10. November zu nennen. Dies ist insofern irrig, als Scharnhorst, der Reorganisator des preußischen Heeres, nicht am 10., sondern am 12. No­vember (und zwar im Jahre 1755 zu Vordenau in Han­nover) geboren ist.

Alter der Bäume. Als die ältesten Bäume werden an­gesehen die zu den Nadelhölzern zu rechnenden Mammut­bäume in Kalifornien (^ollingtonia grganten), denen man ein Alter von 30004000 Jahren, und die Affenbrotbäume (^cksnsovia) in Westafrika, denen man sogar 6000 Jahre zuschreibt. Hiermit verglichen müssen die Lebensalter der langlebigsten europäischen Bäume, die im höchsten Falle (Eichen und Linden) nach Hunderten von Jahren zählen, verblüffen.

Tropfsteinhöhlen. Zu den berühmtesten der bekannten Tropfsteinhöhlen gehören die Vaumanns- und Hermanns­höhle im Harz, die Höhlen in der fränkischen Schweiz bei Müggendorf und bei Pfullingen in Schwaben, ferner die Adelsberger Grotte im Karst die Höhle von Antiparos im Aegäischen Meer, die von Konstantine in Algerien und die von Luray in Nordamerika. Als größte Höhle gilt auch heute noch die Mammuthöhle im Staate Kentucky (Amerika), die allerdings keine reine Tropfsteinhöhle ist. Eie bildet ein System von Gängen in einer Gesamtlänge von 430 Kilometern.

Bußtag. Schon bei den Römern gab es besondere Bettage zur Versöhnung zürnender Gottheiten In der älteren christlichen Kirche wurden die österliche Fastenzeit, die Ad­ventszeit und iväter noch zwei andere Bubzeiten, zwischen

Tsterii und Pfingsten und km Herbst, für den entsprechenven Zweck festgesetzt. Hieraus gingen die sogenannten Qua­tembertage hervor, vierteljährliche Butzzeiten, an denen in einzelnen Staaten (z. B. Mecklenburg) auch seitens der Evangelischen Kirche bis in die jüngste Vergangenheit fest- gehalten wurde. Durch die neue Reichsverfaffung wurde auch hier eine einheitliche Festlegung eines einzigen ge­meinsamen Bußtages vorgenommen, und zwar auf den Mittwoch vor dem letzten Sonntag des Kirchenjahres.

Seekuh. Die Seekuh, auch Lamantin genannt, ist ein im Ozean lebendes, pflanzenfressendes, zu den Sirenen ge­hörendes Säugetier, das eine Länge von über 4 Metern erreicht. Die Tiere haben die Eigentümlichkeit, in der Jugend die Schneidezähne zu verlieren: die übrigbleiben­den Backzähne, eßwa 1012 an jeder Seite, zind niemals zu gleicher Zeit in Gebrauch, sondern werden je nach Ab­nutzung von hinten nach vorne nachgefchoben. Die See­kuh lebt an der Ostküste Eüdamerikas und an der Westküste des tropischen Afrika.

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Hänseln. Jemanden hänseln heißt eigentlich, ihn zum Hans", d. h. soviel wie zum Narren haben. Die Verbin­dung des Vornamens Hans mit täppischen und lächerlichen Eigenschaften vollzieht der Volksmund auch in den Worten: Hansnarr, Hanswurst, Hansdampf in allen Gaffen.

l-n xranäe vntiov, die selbstherrliche Bezeichnung der Fran­zosen für ihr Volk, wurde zuerst von Napoleon I. in einer Proklamation geprägt, die er beim Verlassen des italieni­schen Bodens im Jahre 1797 an die Italiener richtete. Gr muß das Wort für einen besonderenElücksfund" ge­halten haben, da er keine Gelegenheit vorübergehen ließ, es anzu wenden.

Seebäder. Die Kenntnis von der großen gesundheitliche« Bedeutung des Badens in offener See ist erst verhältnis­mäßig jungen Datums. Erst im 18. Jahrhundert wurden, zuerst in England, Seebäder gegründet, während das älteste deutsche Eeebad gar erst 1793 entstand. Es ist das auch heute noch zu den exklusivsten Badeorten zählende Heiligen­damm bei Doberan.