Sette Z - Nr. 1
Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter"
Samstag. 2 Januar IS2S
Art wesentlich beeinflußt. Gemeinderat Rauser war von 1907 bis 1925, also 18 Jahre, Milglied des Gemeinderats und hat mutig und unbekümmert seine Meinung zum Ausdruck und zur Geltung gebracht. Daneben leistete er der Stadt als Güterverwalter und Obstbaumpfleger wertvolle Dienste. Gemeinderat Schnepf, von >913 bis 1925, nahm sich rührig und unermüdlich fortschrittlich der öffentlichen Interessen an, und hatte auf dem in dieser Zeit besonders wichtigen Baugebiet stets hervorragenden Rat. Gemeinderat Bauer, von 1919 bis 1925, war auf dem Fürsorgegebiet für Kranke, Notleidende und Jugendliche besonders warm tätig und verwaltete das dornenvolle Amt des Waldkontrolleurs nach bestem Wissen und Können. Gegenüber von Gerüchten möchte ich hier feststellen, daß Gemeinderat Bauer für seine treuen Dienste nie mehr bezogen hat, als was ihm von Rechtswegen zustand und was auch sonst für städt. Dienstverrichtungen zu bezahlen ist. Auch Gemeinderat Schorpp hat in dem Jahr seiner Zugehörigkeit zum Gemeinderat unablässig sich bemüht, das Beste für die Stadt zu tun.
Im Namen der Stadl und der Stadtverwaltung sagte der Vorsitzende den ausscheidenden Mitgliedern für ihre unermüdliche, pflichteifrige und hingebende Arbeit zum Wohle unseres Gemeinwesens herzlichen Dank. Die größte Beruhigung beim Scheiden aus dem Gemeinderat mag für sie sein, daß sie gewissenhaft ihre Pflichr getan haben. Mit den besten Wünschen für das neue Jahr schloß der Vorsitzende die Sitzung.
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Tuchmacherei in Nagold.
Wie viele in dem Heimatbuch schon gelesen haben werden, sind die Mitglieder der Familie Kapp seit 300 Jahren ohne Ausnahme Tuchmacher gewesen. Wie uns nunmehr jetzt mitgeteilt wird, ist bereits um 1500 herum zum erstenmal die Rede, also vor annähernd 400 Jahren, von einem Tuchmacher Kapp, einem Vorfahren des jetzt noch lebenden Herrn Wilhelm Kapp in Nagold. Die jetzige Firma Friedrich Kapp wurde von einem Mitglied der Familie Kapp, dessen Name die Firma heute noch trägt, im Jahre >855 in der Leonhardtstraße gegründet und im Jahre 1869 erstellte er sich gegenüber dem Postamt ein Fabrikationsgcbäude. Im Jahre 1877 ging die Firma auf seinen Sohn Wilhelm Kapp über, der 1922 im Verein mit seinem Sohn die Firma in eine offene Handelsgesellschaft umwandelte. Da die Fabrikgebäude heute den Anforderungen nicht mehr genügten, hat die Firma Kapp in der Herrenbcrgerstraße eine Tuchfabrik mit den neuesten Errungenschaften erbaut. Es ist dies ein Zeichen für die Entwicklungsfähigkeit der Schwarzwälder Tuchindustrie.
Unsere „Feierstunden"
Wenn uns das Glück im neuen Jahr so lacht, wie die holde Schöne auf dem Titelblatt unserer Beilage, so dürfen wir ruhig unser Jahrhundert in die Schranken fordern. — Vor einiger Zeit brachten wir eineil Bericht über die Kriegerdenkmalseinweihung in Hochdorf. Heute ist cs uns nun möglich, dieses viel besprochene Zeichen der Dankbarkeit unseren Lesern im Bild zu zeigen. — Bilder vom Tage führen uns in das Kampfgediei in Syrien, zu dem nordd. Lloyd-Dampfer „Kolumbus", den Tiertransporten des Zirkus „Busch", weihen uns in Neujahrsgebräuche in Oberammergau ein und zeigen uns eine Reihe Wintersportler, die jedoch mehr auf die äußere Winterausstattung zu geben scheinen wie auf den Sport selbst. Besonders kann man dies an den neuesten Wintersportmoden auf Seite 8 erkennen. Reizend ist die Siloestecerzählung von Gerheußer, „Sein Stellvertreter", sowie die sonstigen kleinen Skizzen.
Mut
„Im Leben ist jeder Soldat und wer dis Waffen weg- aürft, ist des Todes würdig." (Richard Huch.) Ich möchte, Saß dies Wort in manchen, die es lesen, das Wunder wirke, aus dem es entstanden ist. Deine Lage mag jetzt ganz aussichtslos sein. Daß aber Mut schon unzählige Male in aussichtsloser Lage Wunder gewirkt hat, oder vielmehr: dak er selbst das Wunder ist, stets bereit Wirklichkeit zu werden, das ist gewiß. Warum sollte das nicht auch in dir und in deinem Leben geschehen? Wenn du im jetzigen Augenblick zu müde bist, das zu erfassen, so spotte doch nicht über dieses Wort, laß dich aber auch nicht davon Niederschlagen, sondern halte aanz still, bis es mit seiner soitzen. aber wohlbegründeten Lebenswahrheit auch an dir Wunder tut, dessen es voll ist. Es gibt ein ähnliches, ebenso lebenswahres, aber weniger spitzes Wort: „Werfet euer Vertrauen nicht weg, welches «u»e große Belohnung hat!"
Zum Beginn des Konfirmandenunterrichts
Mit dem Konfirmandenunterricht, der nun im neuen Jahr wieder allgemein in Gang kommt, beginnt eine bedeutungsvolle Zeit für die Söhne und Töchter, die ihn besuchen. Sie sollen sich in die geistigen Schätze des Evangeliums und der Kirche vertiefen, um sich für den Ernst des Lebens in einer leider nur zu verworrenen Welt zu rüsten. Väter und Mütter, die es gut mit ihren Kindern meinen, werden alles tun, um ihnen in diesem Sinn die Wochen der Vorbereitung auf die Konfirmation wertvoll zu machen.
Es ist für die ganze Lebensrichtung der Jugendlichen wie auch für ihre Stellung zu Kirche und Elternhaus verderblich, wenn sie den Eindruck bekommen, daß man sie des Herkommens wegen zur Teilnahme an einem religiösen Brauch veranlaßt habe, der ihnen dann innerlich unwahr erscheinen muß. Es ist geradezu eine Verführung der Konfirmanden durch die Erwachsenen, wenn diese sie durch gesellige Anlässe und andere Aeußerlichkeiten innerlich zerstreuen, statt ihnen möglichst zu stiller Sammlung zu helfen. Zur Zerstreuung dient auch das übertriebene Wertlegen auf Sonfirmationsgeschenke und Konfirmandenkleider. Vielleicht führt die gegenwärtige Wirtschaftsnot diese Dinge auf ihren ursprünglichen Sinn und ihr vernünftiges Maß zurück. Die Konfirmationsgeschenke sollen teils ein Beitrag für die Ausstattung der Kinder sein, die vielen Eltern nicht leicht fällt, teils, soweit es sich um Bücher, Bilder und dergl. handelt, die Wegweisung des Konfirmandenunterrichts ins Leben unterstützen. Keinesfalls aber sollen die Geschenke dazu führen, daß die reicher Bedachten den Neid der Aermeren Hervorrufen und soziale Verbitterung in die junge Schar hineintragen.
Von großer Bedeutung ist es, daß die Eltern den Unterricht des Seelsorgers dadurch unterstützen, daß sie ihre Kinder nicht nur zum regelmäßigen Besuch der Stunden, sondern auch zu würdigem Betragen und zur inneren Teilnahme anhalten. Dabei sollte weniger das Auswendiglernen der heiligen Worte als das inwendige Verstehen und das Tun derselben in den Vordergrund gestellt werden. Es gehört zum Segensreichsten, wenn sich ein Vater oder eine Mutter in vertrauter Stunde mit dem Heranwachsenden Kind über die entscheidenden Lebensfragen aussprechen kann. Freilich ist das nur möglich, wenn die Eltern selbst das Vorbild eines überzeugten und praktischen Christentums geben, und zugleich das beste Anschauungsinaterial für den Konfirmandenunterricht liefern. Sie leisten damit nicht nur ihren eigenen Kindern, sondern auch deren Kameraden und dem ganzen Ge- meindeleben einen unschätzbaren Dienst.
Schnellzugsbenüßuna für den Sormkogsrückkahrksverkehr. Dom Donnerstag, 31. Dezember 1!)25 bis 28. Mürz 1926 je einschließlich an werden im Bezirk der Reichsbahndirektion Stuttgart versuchsweise sämtliche Schnellzüge sowie auch die Eilzüge 778 Tübingen—Stuttgart (schon ab Tübingen) und 793 Stuttgart—Tübingen für den Verkehr mit Sonntagsrückfahrkarten 3. Klasse (oder 4. Klasse mit Uebergangsfabr- karte) innerhalb der Geltungsdauer freigegeben. Bei Benützung von Schnellzügen ist außerdem der tarismätzioe Schnellzuaszuschlag zu entrichten. Weitere Auskunft erteilen die Bahnstationen.
Pfrondorf, I. Jan. Ein gutes Zeichen. Die Notiz vom Januar vergangenen Jahres, daß wir 1924 kein Sterbefall zu verzeichnen hatten, kann Heuer für 1925 wiederholt werden. Außer dem Tod eines Kindes von 2 Jahren ist also 1924/25 kein Todesfall zu verzeichnen. Möchte uns im kommenden Jahre eine gleiche Veröffentlichung möglich sein.
Grömbach b. Altensteig, l. Jan. Unglücksfall. Beim Neujahtsanschießen mit Sprengpatronen verunglückte hier der 22jährige Silberarbeitcr Wilh. Kübler. Neben zahlreichen anderen Verletzungen wurde ihm die rechte Hand vollständig abgerissen und den Unterarm zersplittert, sodaß er ihm vorraus- sichtlich im Bezirkskrankenhaus Nagold abgenommen werden muß. Der Vorfall verursachte in der Neujahrsnacht im ganzen Ort große Aufregung.
Herrenberg, i. Jan. Ernennung. Der Gastwirt und Metzger Fritz Fischer in Amberg, ein Sohn des verstorbenen Satilermeisters Ernst Fischer in Herrenberg, wurde durch das Bayrische Handelsministerium zum Gewerberat erhoben und zwar in seiner Eigenschaft als Vorstand der Gastwirts-Innung Amberg, sowie als Kreisvorstand der Oberpfalz, für hervorragende Verdienste um das Gewerbe.
Ealw, l .Jan. Wjähriges Jubiläum. Im Jahr 1900 wurde Professor Strudel als hauptamtlicher Lehrer am damaligen Reallyzeum in Calw ernannt, nachdem er vorher an der Lateinschule in Markgröningen tätig gewesen war. Seit 25 Jahren hat Professor Strudel nun seine Lehrtätigkeit ununterbrochen an den beiden hiesigen höheren Schulen, dem jetzigen Äealprogymnasium und der Realschule ausgeübt. Zu Ehren des Jubilars veranstaltete das Lehrerkollegium eine kleine Feier in der Schule. Neben der amtlichen Tätigkeit ist Prof. Strudel auch stets bereit gewesen, sich in den Dienst der Allgemeinheit zu stellen. Seine vielen Schüler werden sich seines Jubiläums freuen und in dankbarer Freude dieses Fest mit ihm feiern.
Bus aller Well
Dmves über den Dawesplar,. Die deutsch-amerikanische „Detroiter Abendpost" berichtet über den Besuch der deutschen Reichstagsmitglieder gelegentlich der Tagung der „Interparlamentarischen Union" in Washington: Die deutschen Abgeordneten haben bei den Deutsch-Amerikanern zumeist wenig Anklang gefunden (!). Als Abg. Dr. Wirth in Chicago den Dawesplan als eine wundertätige Abmachung gepriesen habe, sei Vizepräsident Dawcs selbst aufgestanden und habe erklärt, der Dawesplan sei durchaus nicht in dem Sinn gemeint, wie Dr. Wirth ihn geschildert habe. Er sei nur ein Mittel, um die Verhältnisse einmal einem festen Stand zuzuführen; der Plan solle gar nicht wörtlich ausgeführt werden, wie Hexr Wirth meine, sondern die deutschen Zahlungen sollen nur so weit geleistet werden, als es sich mit dem Bestand der deutschen Finanz und Wirtschaft vertrage.
Sport. In einem Boxkampf in Paris siegte der Deutsche Herse in 10 Runden gegen den Franzosen Salvinto.
Der „Völkische Kurier" in München hat am 31. Dezember das tägliche Erscheinen bis aus weiteres eingestellt.
Nach 120jähr. Bestehen hat dos „Leipz. Tagebl." aufge- hört; das Blatt wird mit der im gleichen Verlag erscheinenden „Neuen Leipziger Zeitung" verschmolzen.
Wohnungsüberfluß in St. Gallen. Die schweizerische Stadt St. Gallen, vor dem Krieg einer der bedeutendsten Sitze der Ausfuhrindustrie von Stickereien, zählte 1913 79 000 Einwohner. Infolge des ständigen Rückgangs dieser Industrie sind viele darin beschäftigte Personen ab- oder ausgewandert, und die Stadt zählt heute nur noch 66 000 Einwohner. Während in allen anderen Städten großer Wohnungsmangel besteht, hat St. Gallen einen Ueberfluß an Wohnungen. Wie verlautet, bewirbt sich die Stadt um die Verlegung der Dornier-Flugzeugwerke nach St. Gallen.
Gegen den Leichentrunk. Gegen den vielfach üblichen Leichentrunk wendet sich eine Verfügung des Bezirksamts Lichtenfels (Oberfranken), in der darauf hingewiesen wird, daß erst kürzlich in einer Ortschaft des Bezirksamts anläßlich eines Leichenbegängnisses nicht weniger als zweihundert Liter Doppelbier und Würste im Betrag von 75 Mark verzehrt wurden. Die Gemeindebehörden werden angewiesen» angesichts der gegenwärtigen Notlage weiter Bevölkerungskreise alle Auswüchse auf diesem Gebiet zu unterbinden.
Hochwasser. Die Ruhr ist in der Nacht zum 31. Dezember so stark angeschwollen, daß in den anliegenden Ländereien das Vieh aus den Ställen in Sicherheit gebracht werden mußte. Die Uferstraßen sind überschwemmt. Das Wasser dürfte den Höchststand von 1909 bald erreicht haben. — Der Rhein stieg am 31. Dezember noch stündlich um 4 Zentimeter. Beunruhigend lauten die Nachrichten von der Mosel. Bei Saarburg ging am Abend des 30. Dezember ein Wolkenbruch nieder, der die Ortschaften Beurig- Saarburg und Winchingen vollständig unter Wasser setzte. Teilweise wurden die Bahngleise durch die von den Bergen herabgeschwemmten Schlamm- und Erdmassen bedeckt, so daß der Bahnverkehr eine zeitlang nur eingleisig ausrecht erhalten werden konnte. Trier ist bis zr..c St-dt- innern überschwemmt; das ganze Landschaftsbecken ^ >det einen großen See, der den Verkehr nach auswärts unmöglich macht. Auch auf der rechten Rheinseite d. - Frankfurt—Köln konnte der Bahnbetrieb zwischen Leutesdorf und Neumied nur eingleisig durchgesührt werden.
Im Oberlauf der Saale sind die Fluren beider Ufer überschwemmt. Im Harz regnet es unaufhörlich. Auf einigen Eisenbahnlinien mußte der Verkehr eingestellt werden, da die Dämme unterspült sind. Die Brücke über die Aecker bei Diedelach ist unterspült und geborsten. — Im Regierungsbezirk Stade (Hann.) sind sämtliche Flüsse über die Ufer getreten. Die Straßen sind zum Teil nicht benutzbar. Man fürchtet für 8:- Wintersaat.
Versäumte Abonnements auf den „Gesellschafter"
können immer »roch bei der Geschäftsstelle nachg- O' werden.
Die Znasnst,-; hatte am 30. Dezember eine ungewöhnliche hohe W"-me, in den bayerischen Alpen wurden durchschnittlich 13 Krad verzeichnet.
Der Hamburger Dampfer „Ballin" hatte eine überaus stürmische Ueberfahrt noch Nsuyork, wo er mit 24stündiger Verspätung völlig vereist eintraf. Der Kapitän stand ununterbrochen 26 Stunden auf der Kommandobrücke. — Der ,-nglischs Dempssr „Casnnaro" wird vermißt. Bei Boacby- stead strandete ein Dampfer. Don dem englischen Dampfer „Coronado". der Hilserufe ausgesandt hatte, hat man noch leine Spur. In London fielen am 30. Dezember in einer St"nde 11 Millionen Tonnen Regen.
Das Hochwasser in Ungarn bat zahlreiche Menschenleben gefordert. Unter anderem fanden ein Offizier und 4 Pioniere bei Nettungsarbsilen den Tod in den Wellen. Im Salzbergwerk von Marosujoar drang Wasser ein, wobei 39 Bergleute erlranken.
Schweres Verkebrsunglück. Bei Bergen op Zoon (Holland) versagte der Motor eines Kraftwagens beim Verlassen der Fähre. Auf dem abschüssigen Ufer glitt der Wagen- ins Wasser. Fünf Personen ertranken. Der Wagenführer und ein Fahrgast konnten sich durch Abspringen retten.
Eine Wolkenkraker-kirche. Drei Neuyorker lutberische Kirch-n nlanen die Errichtung einer Wc>skenk>mb->»ckircße non drelß'g Stock Höbe. Vier Stockwerke sind für Kochen, die übrigen für Büroräume der Kirchenverwaltung bestimmt.
Letzte Nachrichten
Die Wafserkalastrophe am Niederrheiu.
Eleve, 2. Jan. Seit dem gestrigen Morgen sind die Ortschaften Warbeyen, Huisbersen, Byeirard und Emmeri- chereyland vollständig überflutet. Da das Wasser immer noch steigt, muß man im Laufe der heutigen Nacht weitere Ueberschwcmmungen befürchten. Es würden dann hierdurch die Ortschaften Hausdaer, Hoonnepel bis Appeldorn ein- laufen, sodaß dann von der holländischen Grenze bis nach Lauten die ganze Niederung jenseits des Banddeiches unter Wasser stehen w>rd. Es besteht auch weiterhin die Gefahr, daß Calcar einlaufcn und daß das Wasser dort morgen früh bis an den Marktplatz reichen wird. Im Laufe des gestrigen Tages ist das Wasser um V- m gestiegen.
Großer: Erdrutsch am Rhein.
Dacharach» 2. Jan. Infolge der anhaltenden Regengüsse hat sich am Bergabhang feuchtes Erdreich in großen Massen gelöst und stürzte mit ungeheurer Gewalt in die Tiefe. Haushohe Bäume wurden dabei entwurzelt und auch sonst beträchtlicher Schaden angenchtet.
Die Iah, tsschlutzfitzung der franz. Kammer.
Paris, 2. Jan. Die Kammer beendigte gestern morgen 6 Uhr die Beratungen über das provisorische Budget- zwölftel, die sie um 2 Uhr nachts ausgenommen hatte und vertagte sich bis zum 12. Januar. Das provisorische Budget-Zwölftel wurde vom gesamten Senat- mit erhobenen Händen angenommen.
Franzöfisch-amerikanischeSchuldenoerhandlunge«
Berlin, 2. Jan. Wie die „Vossische Zeitung" aus Paris meldet, wird sich Henry Verenger am 6. Januar nach Amerika begeben, um neue Verhandlungen über die französischen Schulden aufzunehmen.
Einführung einer Arbeitslosenversicherung an der englischen Eifenvahn.
London» 2. Jan. Im Eisenbahnministerium fanden Verhandlungen über die Einführung einer Arbeitslosenversicherung statt.
Absage Bulgariens und Zugoslavievs an die Tü kei.
Berlin, 2. Jan. Die „Vossische Zeitung" uieldet aus London: Die bulgarische Negierung ließ in London wissen, daß sie den türkischen Antrag auf ein bewaffnetes Bündnis in der Mofsulfrage obgelehnt habe. Von bulgarischer Seite wurde betont, daß gegenüber der Türkei und der gegenwärtigen türkischen Regierung im Balkan und in Kleinafien eine gewisse sachliche Ucbereinstimmung zwischen Belgrad und Sofia bestehe.
Württ. Landesthealer
Großes Haus. 5. Jan.: Hänsel und Gretel. Der Zaubergeiger (6—9). — 6. C 18: Die Zauberflöte <6.30 bis 945). — 7. E 19: Fidelio (7.30—10). — 8. A 19: Rigoletto (7.30—10). — 9. Sondermiete für Auswärtige 9: Der Wildschütz <6.30—9.15). — 10.: Cavalleria Rusticana. Pw- gliacci (7.30—10.15).
Kleines Haus- 4. Jan.: F 18: Sakuntala f7.30 bi« 10). — 5.: Neidhardt von Gneisenau (7—10.15). — 6.: Der Puppenschuster (3—5.15). — Pong-Mo-Jong (7.30-9.30).
— 9.: Die tote Tante und andere Begebenheiten (7.30—10).
— 10.: Morgenfeier Miete 11 <11.15—12.45). — Der Pup- penschuster (3—5.15). Pang-Mn-Jong (7.30—10). — 11- 2 18.: Neidhardt v. Gneisenau (7—10.15).
Handel und Volkswirtschaft
Die deutsche Ernte 1825 beträgt nach amtlicher Schätzung (dte Erntemengen von 1924 und die Durchschnittszahlen für 1912/13 sin- in Klammern beiaefügt) in 1000 Tonnen: Roggen 8,983 (5.730 bezw. 9L85). Weizen 3.217 (2,428 bezw. 3.765). Minier- fpelz 155 (116 bezw. 415), Brotgetreide 11.435 (8,274 bezw. 13.765), «erste 2F99 (2.400 bezw. fehlt), N-ifer 5.585 (5,654 bezw 7.680). Kartoffeln 41,780 (36.402 bezw. 37.962), Zuckerrüben 10.326 (10.287 bezw. 13.986). Runkelrüben 24.752 (23,248 bezw. fehlt). Klee 9.08t (8,862 bezw. 7.535), Lu.zern« 1L15 (1.480 bezw. 1.193), Wiese» zusammen 22,603 (23.241 bezw. 22.689). Di« Bergteichszahle» 1912-13 entsprechen dem jetzigen Reichsgebiet ohne Saargebiet.
Vom 30. Juli bis 4. August findet in Ulm eine große deutsche bienenwirtschaftliche Ausstell»»»
GeschSfttiches.
Wenn man eine Sache verbessern und gleichzeitig Geld dabei sparen kann, wird man sich keinen Augenblick besinnen. Deshalb ist auch die Zahl der Hausfrauen, die dem täglichen Kaffeegetränk einen Zusatz von „Reicht krsord" gibt, so groß und noch in stetem Wachsen. Dieser vorzügliche Kaffee-Zusatz verleiht dem Getränk eine schöne Farbe, vollen Gehalt und feinen Geschmack. Durch seine große Ausgiebigkeit verbilligt er es außerdem, sodaß man zu einem Versuch nur raten kann.