Großfeuer in Bremen

800 Balle« Baumwolle verbrannt.

TU. Breme«, 3. April. In einem Lagerschuppen des Speditionsgeschäfts P. H. Ulrichs und Co. in der Ltbauer Straße brach am Dienstag nachmittag Feuer aus, das sehr schnell um sich griff. Da in dem etwa 900 Quadratmeter gro­ßen Schuppen etwa 2000 Ballen Baumwolle lagerten, bildete sich eine sehr starke Nauchentwickelung. Die Feuerwehr ver­suchte, das Feuer mit 14 Schlauchleitungen zu bekämpfen, konnte aber erst erfolgreich etngreifen, nachdem eine halbe Stunde nach Ausbruch des Feuers das Dach des Lagerhauses zum größten Teil eingestürzt war. Ungefähr «in Viertel -er dort lagernden Baumwolle ist vernichtet worden. Ueber die Entstehungsursache ist noch nichts bekannt. Es ist aber nicht ansgeschloffen, daß die Baumwolle, die von -er Kaimauer aus etngeladen war, »nterwests Funkenflug bekommen hat, wodurch bann später das Feuer entstand. Der Schaden dürfte durch Versicherung gedeckt sein.

Aus Stadt und Land

Calw, den 3. April 1630.

Persönliches.

Das Reifezeugnis erwarben durch erfolgreiches Ablegen -es Abtturientenexamens an der Oberrealschule Pforzheim Kurt Geiger, Erwin Hentzler, Karl Ko pp, Willy Mast und Wilhelm Bolz von Calw, am Pforzheim« Gymnasium Hermann Roos von Calw und I. Bodamer von Bad Licbenzell.

Jmkerglttck.

In dem Garten von Kaufmann Knecht in Calw ist gestern der erste Bienenschwarm gefallen. Es darf als Sel­tenheit betrachtet werden, wenn schon Anfang April die emsigen Tiere ihre ersten Flüge unternehmen.

Die wirtschaftliche Lage beS Handwerks im Sammsrbeztrk

Rentltngen.

Die Handwerkskammer Reutlingen teilt hiezu u. a. mit: Bon einer merklichen Besserung der wirtschaftlichen Ver­hältnisse im Handwerk war auch im vergangenen Monat noch kaum etwas zu erkennen. Das Geschäft ging die ganze Zeit hindurch tn den meisten Handwerksberufen gleich lang­sam und schlepperrb wie seither. Nur bet einigen wenigen Gewerbezwetgen wurde es von Mitte März an etwas bes­ser, ohne daß sich jedoch die Ergebnisse der letzten vier Wo­chen dadurch wesentlich günstiger gestalteten. Teilweise machte der Arbeitsmangel sogar weitere Betriebselnschrän- kung notwendig und zwang manchen Handwerker dazu, Ar­beitskräfte abzugeben, die er bis jetzt noch hatte beschäftigen können. In manchen Gegenden -es Kammerbezirks, na­mentlich tn den überwiegend landwirtschaftlichen Gebieten, wuchs sich diese Entwicklung allmählich geradezu zu einer Notlage im Handwerk aus, die die Existenz des einen oder anderen Betriebs bedroht, wenn nicht bald eine Wendung »um Besseren eintritt.

Im Laufe des letzten Monats begann sich die Bautätig­keit wieder etwas zu regen. Die einzelnen Baubetriebe konnte» ihre Arbeit allerdings bis jetzt nur in sehr gerin­gem Umfange aufnehmen. An Arbeitskräften war deshalb noch kein großer Bedarf vorhanden. In einigen Orten des Kammerbezirks sind die Aussichten für die kommende Bau­saison nicht schlecht. Dafür lauten öle Berichte aus anderen Gegenden recht ungünstig. Während der Berichtszeit fielen tn der Hauptsache Jnstanbsetzungsarbeiten an. Neubauten wurden nur in ganz geringer Anzahl begonnen, meistens handelt es sich dabei um Wohnungsbauten. Die Industrie fehlte fast ganz, ebenso die öffentlichen Verwaltungen. Den Baunebengewerben der Gipser, Glaser und Maler brachte -er vergangene Mouat ebenfalls noch nicht viel Arbeitsmög­lichketten. Sie bestanden zumeist aus Reparaturen. Bet den Bekleidungsberufen waren Anzeichen einer leichten Besse­rung des Geschäftsganges zu beobachten. Nicht geändert hat sich die Lage der holzverarbeitenden Berufe. Das Schreiner­handwerk war auch tm März sehr schwach beschäftigt. In viele» Betrieben bestehe» die Einschränkungen fort, teil­weise wird nur zwei bis drei Tage in der Woche gearbeitet. Der Arbeitsmangel hielt fast unvermindert an. Für die metallverarbeitenden Berufe ließ sich das Geschäft im März teilweise etwas bester an.

Die Lage des Arbcitsmarktes.

Wie das Landesarbettsamt Südwestbeutschland mitteilt, ging die saisonmäßige Entlastung des ArbettSwark- tes unter dem Einfluß der Depression auf dem Baumarkt «nd des anscheinend immer noch sinkenden Beschäftigungs- stanbes der Metallindustrie wieder nur schleppend vor sich. Keit dem Einsetzen des Umschwungs ist die Zahl der Unter­stützten in der versicherungsmäßtgen Arbeitslosenunter­stützung erst um 22 000 Personen zurückgegrnzen» während Im vorigen Jahr in -er gleichen Zeit mehr als doppelt so viel wieder Arbeit gefunden haben, obwohl die Witterung in diesem Jahr besonders günstig ist. Die Krisenunter- stützung hat kn diesem Jahr überhaupt noch keine Entlastung erfahren, die Zahl der Krisenunterstützten hat tm Gegen­teil von Woche zu Woche noch zugenommen. Der Stand an unterstützten Arbeitslosen war am 28. März 1930 folgender: In der verstcherungsmätzigen Arbeitslosenunterstützung 101453 Personen (86 786 Männer, 14 687 Frauen), tn der Krisenunterstühung 14190 Personen <11140 Männer, 8050 Krauen). Die Gesamtzahl der Unterstützten fiel um 6811 Personen oder um 5,3 v. H. von 122 454 Personen (104 559 Männer, 171 895 Frauen) auf 115 643 Personen (97 906 Män- ner, 17 737 Frauen): davon kamen auf Württemberg 45 534 gegen 49 201 und auf Baden 70 109 gegen 73 253 am 19. März 1930.

Im Gesamtvezirk des Landesarbeitsamts Südwestdeutsch, land kamen am 26. März 1930 auf 1000 Einwohner 23,0 Hauptunterstützungsempfänger gegen 24L tn der Vorwoche und 27Z am 5. März.

Wetter für Freitag «»d SamStag.

Dem Hochdruck im Nordosten steht immer noch eine De- vression im Nordwesten gegenüber. Für Freitag und Sams- rag ist nur zeitweilig bedecktes, vorwiegend trockenes Wetter zu erwarten.

SCB. Pforzheim, 2. April. Beim Eutinger-Wehr sprang eine Frau von hier infolge Familienzwistigkeiten tn Lie Enz. Sie konnte noch rechtzeitig gerettet werden und wurde tn be­wußtlosem Zustande ins hiesige Krankenhaus verbracht.

Neuenbürg, 2. April. Gestern nachmittag wollte' ein Stuttgarter Personenauto, vom Oberen Sägerweg kom­mend, über die kleine Schlößlesbrttcke fahren, von der zu­gleich ein Lieferwagen aus Arnbach kam und in obenge­nannten Weg einbtegcn wollte. Beide hatten anscheinend die richtige Fahrbahn nicht cingehaltcn und auch kein Signal gegeben. Als der Arnbachcr Wagenführer sah, daß ein Vor­beikommen nicht möglich war, drehte er scharf nach rechts wobei der dreirädrige Lieferwagen umkippte und der ver­heiratete Fr. Laxgang, Steinhauer aus Arnbach, der neben dem Führer saß, eine starke Kopfwunde und eine Armver­stauchung davontrng.

SCB. Mühlacker, 2. April. Montag abend entfernte sich eine Frau aus Dürrmenz mit ihrem Kind mit dem Fahr­rad, welches später am Enzwehr mit den Kleidern des Kin­des gefunden wurde. Es ist mit Sicherheit anzunehmen, baß die anscheinend mit Schwermut behaftete Frau ins Wasser ging. Die Leichen wurden bis jetzt noch nicht geborgen.

SCB. Frendenstadt, 2. April. In der Frühe des 29. März zwischen 5 und 5,15 Uhr konnte in unserer Umgebung ein selten schöner Sternschnuppenfall beobachtet werden. Das etwa halb so groß wie die Mondscheibe erscheinende Meteor erleuchtete die ganze Gegend für einen kurzen Augenblick und erlosch dann langsam. Etwa 25SO Sekunden darauf erfolgte ein schubähnlicher Knall, dem etwa 88 weitere dumpfere Schläge folgten. Dieses fernem Donnerrollen ähn­liche Geräusch wurde immer schwächer und ging langsam tu ein eigenartiges Surren über. Für den Beschauer war das Erlebnis dieses Natnrschausptels ebenso großartig wie un­heimlich.

SCB. Stuttgart, 2. April. In der Ulmer Straße stieß ein Motorrad mit Beiwagen, bas auf der falschen Straßen­seite fuhr, auf einen von Wangen kommenden Lastwagen. Die beiden Fahrzeuge stießen mit solcher Wucht aufeinander, baß das Motorrad vollständig zertrümmert wurde. Der Lenker des Motorrades erlag seinen schweren Verletzungen noch während der Ucberlieferung ins Cannstatter Kranken­haus.

SCB. Stuttgart, 2. April. In der Poststraße in Berg wurde ein etwa drei bis vier Jahre altes Kind, bas über die Straße gehen wollte, von einem Personenauto überfah­ren. Das Kind wurde auf der Stelle getötet.

Nottenburg, 2. April. Rottenburg ist tn schwerster Sorge. Die Verlegung der hiesigen, einst blühenden Zweignieder­lassung -er bekannten Weltfirma Gebrüder Junghans, Uhrenfabrik, nach Schramberg steht unmittelbar bevor. Die Arbeiterschaft wird arbeitslos werden, da andere Verdienst- Möglichkeiten nicht bestehen. Die Filiale hat seit über 30 Jahren einem nicht geringen Teil der Rottenburger Ein­wohnerschaft ihr Brot gegeben. Die Stadt wird alles tun, um vielleicht doch noch die Stillegung abzuwenden.

SCB. Degenfcld OA. Gmünd, 2. April. Der im 46. Lebensjahr stehende verheiratete Landwirt Leonhard Nu- ding zog sich beim Streuen von Kalkstickstoff eine Blutver­giftung zu, an deren Folgen er nach kaum sechstägiger Krankheit starb. Der Verstorbene war Krtegsinvaliöe, er konnte nur einen Arm gebrauchen. Er hinterläßt eine Witwe und vier Kinder.

SCB. Heilbronn, 2. April. Gestern abend wurde die Weckerlinie tn die Hauffstratze gerufen, wo im Haus Nr. 02 eine 33 Jahre alte Frau durch Einatmen von Leuchtgas Selbstmord verübt hatte. Beim Betreten des Zimmers mit einer offenen Karbidlampe war eine Stichflamme entstanden, die jedoch sofort wieder erlosch. Aus Grund für den Selbst­mord der jungen Frau gilt die Krankheit ihres Mannes, -er sich seit einem Jahr in der Heilanstalt in WsinZberg befindet.

STB. Bibcrach, 2. April. Für den Gleisumbau der Strecke Eschendorf-Wattenweiler wird tn der hiesigen Bahn­station von Arbeitern -er Untcrnehmerfirma Schotter ver­laden. Beim Zusammenschiebcn zweier Wagen kam der erst ei» Jahr verheiratete Arbeiter Knoll von Untersulmetiu- gen zwischen die Puffer der beiden Wagen. Dem Bedauerns­werten wurde der Brustkorb eingedrückt. Er verstarb nach einigen Stunden tm Bezirkskrankenhaus Biberach. Knoll htnterläßt eine Frau und ein acht Tage altes Kind.

Tumen und Sport

Rück- «nd Vorscha« des Fnßballvereins Calw e. B.

Nach vielen harten Kämpfen hat sich die 1. Mannschaft des Fnßballvereins Calw als Neuling der Kreisliga 16 Punkte gesichert, eine Zahl, welche die Elf des Sportvereins Nagold, als sie seinerzeit in die Kreisliga aufrückte, nicht annähernd erreicht hat. Mit 3 Punkten mußte die Mannschaft vor zwei Jahren bedauerlicherweise wieder «brücken. Auch Calw hat sich die Kretsliga nicht endgültig sichern können. Büchen­bronn hat sich mit den Einheimischen punktgleich gesetzt, wäh- renb die weiteren früherenKonkurrenten* mit ein und zwei Punkten Vorsprung sich vor den Verein setzten konnten. Ger- mania-Union-Pforzheim ist mit 15 Punkten dem Abstieg ver- fallen. Zwischen Calw und Büchenbronn ist ein Entschei- Lungsspiel notwendig geworden, welches auf kommenden Sonntag vormittag 11 Uhr zur Austragung auf dem Platz des Fußballklub Pforzheim festgelegt worden ist. Schon wiederholt hat Calw Aufstiegspiele auf diesem Platz aus- tragen müssen, sie wurden mit Erfolg durchgeführt, jedoch waren sie nicht so schwer und von derart ausschlaggebender Bedeutung wie gerade das gegen Büchenbronn am nächsten Sonntag. Für Calw als einer Stadt mit annähernd 6000 Seelen, in der durch den Fußballverein Calw der Sport so gut Fuß gefaßt hat und dessen Name durch die Beziehungen des Fußballvereins mit Len Ligavereinen mit hinausgetragen wurde, ist die Kreisliga so nötig wie für den Verein über­haupt: letzterer verdient schon allein für sein Schaffen und Vorwärtsstreben diesen Lohn. Die Mannschaft kann kom­plett antreten, sie wird sich der Aufgabe bewußt sein, sie be­darf lediglich einer starken Rückendeckung. Es sollte mög­lich sein und wäre zu wünschen, daß ein« möglichst grobe Zahl

von Mitgliedern des Vereins nnü sonstiger Sportsfreunde dem Treffen anwohnt. Nachmittags ist Gelegenheit geboten, auf demselben Platz ein Spiel zwischen den Oberligavcreinen F. C. Pforzheim und Borussia-Neunkirchen zu fehen.

Von der neuen Mode

Bon Else Pauli-Berlin. " 4

Der Abschied von dem kurzen Kleid ist den Frauen nicht allzu schwer geworden. Die Mode hat es verstanden, ihnen die Vorteile der verlängerten Kleidung so lange einzuredcn, bis auch die Klügsten daran glauben mußten, umso eher, als vorläufig für die Tagesklcidung noch ein gewisser Uebergang geschaffen wird; etwa dreißig Zentimeter vom Erdboden sollen die Röcke entfernt sein, die Vormittags- und die Sportkleidung bleiben zunächst bei der kürzeren Form. So wird die neue Mode wie ein Umsturz wirken und das Straßenbild sehr ent­scheidend verändern. Es soll nun nicht mehr die Sportdame den Ton angeben, man scheint sich gegenwärtig mehr für die Frau mit den häuslichen Talenten, den weiblichen Reizen, dem zurückhaltenden Wesen zu interessieren; denn die neue Mode rs durchaus nicht mehr freigebig, sie versteckt, verhüllt; man hat den Eindruck, als wenn die Frau ihre ursprüngliche Natur wieder entdeckt hat und diese Entdeckung in der Mode aus­probieren möchte. Die neue Linie wirkt betont weich und schmiegsam und das ist sehr wesentlich macht ihren Sieg erklärlich. Sie verlangt nicht, wie ihre Vorgängerin, einen sportlich gestählten Körper; sie hält es auch mit jenen Frauen, die nicht wie eine Tanne gewachsen sind, und sie wird uns großmütig den Anblick der verschiedenen X- und O-Beine er­sparen, an den wir uns beinahe gewöhnt hatten.

Die neue Mode streckt die Figur, macht sie größer; da­dürften all die Frauen merken, welche die höher gerückte Taille ausprobieren werden. Hier liegt eine der entscheidendsten Neuerungen. Die Taille wird wiederganz wie früher" ge­tragen, ziemlich hoch, zur Freude der großen, schlanken Frauen, die bei jeder Moderichtung gut abschneiden. Dafür soll der Jumper verschwinden, der uns in den letzten Jahren treulich aus der Verlegenheit gerettet hat. Man will die kurze Bluse lanzieren. Sie tritt als Schalbluse auf und soll wie­der, wie vor Jahren, in den Nock gesteckt werden. Die Gürtel­bluse kommt wieder auf, eine schmerzliche Ueberraschung für kleine Figuren. Indessen gibt es in diesem Falle immer ge­wisse Uebergangsformen, denn die Richtlinien werden zwar genau diktiert, später aber doch ein wenig umgezeichnct; außer­dem lehrt die Erfahrung, daß alles, was von allen getragen tvird, einen Unterschied kaum mehr erkennen läßt. Man ge­wöhnt sich daran. Und für die ganz verzweifelten Fälle gibt es eine Art Matrosenblusen, die im Rücken gefältelt getragen werden und eine gewisse übertriebene Nunolichkeit sehr ge­schickt verdecken.

Die Röcke wirken glatt. Sie umspannen die Hüften ziem­lich eng. Nach unten fallen sie weiter aus, sind also von de» einstigen Humpelröcken noch weit entfernt. Für die Jacken wird wieder vielfach die Herrenform gewählt, zweiknöpsch; hin und wieder taucht der Samtkragen auf. Zum Jackenkleid ' die hochgeschloff-m-' Bluse qetragen. Die Mäntel haben eigentlich keine einheitliche Form; zu den langen Avendliccoern müssen sie entsprechend lang gearbeitet werden; im allgemei­nen wird man dreiviertellange Mäntel sehen. Mantelkleider mit Cape sind große Mode; die neuen Westen werden viel An­klang finden. Sie sind eigentlich immer kleidsam, und das moderne Kunstgewerbe, das sich gern mit der Mode beschäftigt, findet auf dem Gebiet der Westenmode ein weites Betätigungs­feld. Die Nachmittagskleider werden wieder viel inSchwarz gearbeitet. Die Vorliebe für diese Farbe kommt über Paris, Schwarz steht Schlanken, Vollschlanken und den üppigsten Figuren, kleidet Blonde und Braune, Rote und Melierte, und zu weißem Haar gibt es keine vorteilhaftere Farbe. Schwarz paßt zu jedem Teint, für jedes Alter, und besonders die prak­tisch denkende, rechnende Frau wird sich gern für diese unauf­fällige Farbe entscheiden, die niemals gänzlich aus der Mode kommt. Schmale weiße Biesen und Besätze dienen zur Auf­lichtung. Es kommen wieder kleine Spitzenkragen auf; man nimmt auch kleine schwarz-weiße Seidenblumentuffs, die mög­lichst geschickt angebracht werden, damit sie richtig zur Geltung kommen. Je unauffälliger man die Weißen Streifen uns Spitzen verwendet, desto raffinierter ist ihre Wirkung. Da indessen die schwarz-weiße Mode schon im Herbst eingesetzt hat, wird sie jetzt insofern verändert, als statt weißer Blenden und Biesen auch rosa Verzierungen auftreten. Rosaist die Mode­farbe von morgen. Leichte Pasielltöne, die schon dagewese« sind, dürften sehr bald auf der Bildfläche auftauchen und die altere Jugend m Verlegenheit setzen. Indessen wird schließ­lich alles, was modern ist, getragen und es steht dann eben allen. Die fröhlichen Töne der Morgenröte werden bei den späten Jahrgängen Gnade finden, wenn auch die violetten Tinten der Abendröte hier mehr am Platze wären. Man rechnet mit einem zarten Rosa, wie es die Damen der französi- schen Bor-Revolutionszeit liebten, als sie sich als Schäferinnen verkleideten. Diese Farbe der Unschuld, der Anmut und Ju- send soll nun auch unsere neueste Mode bereichern und wahr- cheinlich als Protestnote gegen die Seelenlosigkeit, die Mechani- zerung gelten, in der wir modernen Mensche» leben müssen^

Geld-,Volks-und Landwirtschaft

Berliner Briefknrse.

100 holl. Gulden 168,35

100 franz. Franken 16,41

100 schweiz. Franken 81,18

Börsenbericht.

SCB. Stuttgart, 2. April. Die Börse lag heule fest bet anziehenden Kursen.

Bankhaus Doerteubach wird von der DD.»Ba«k übernommen.

Die Geschäfte des Bankhauses Doerteubach und Cie^ Stuttgart, werden am 1. Juli L. I. von -er Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft, Filiale Stuttgart, übernommen, da der Inhaber, Herr Max Doerteubach, sich tns Privatleben zurückzieht.

L.C. BerNner Produktenbörse vom 2. April.

Weizen märk. 263265; Roggen mark. 164166; Brau­gerste 186-193: Futtergerste 165174,- Hafer mark. 160170; Weizenmehl 28,75-37,- Roggenmehl 2326,- Weizenklete 9,7510,50: Roggenklcie 1010^0; Biktoriaerbsen 20-25; kl. Speiseerbsen 1820,- Futtererbsen 1617,- Peluschke» 16,50-19,- Ackerbohnen 1617,50: Wicken 2022,50: Lupinen, blaue 14-15,50,- bto. gelbe 1921,- Seradella neue 83-37; Rapskuchen 1415; Leinkuchen 18,3019; Trockcnschnitzel 77,30; Soyaschrot 16,2016,60; Kartoffelstöcken 1414chch Allgemeine Tendenz: stramm.

Weilderstadter Marktbericht.

Zufuhr: IW Stück Milchschwcine. Preis: 55-90 pr» Paar. Handel gedrückt, Preise zurückgeheud.