Einen gebührenden Anteil an den Rundfunkprogrammen des hinter uns liegenden Jahres habe auch die Volkssender­aktion gehabt, die bewirken solle, daß in den breiten Massen des Volkes wieder ein Gefühl für künstlerisches Schaffen über­haupt entsteht. Dadurch, daß ein Volksgenosse sich laienhaft und primitiv künstlerisch betätige, erwachse in ihm nicht nur eine bisher nicht gekannte Freude am Dasein, sondern er wird im Laufe der Zeit auch aufnahmebereit für die große Kunst selbst. Es sei also falsch, wenn in gewissen Teilen der Künstlerschaft sich die Auffassung breit mache, durch die Volkssenderaktion wür­den die berufstätigen Künstler in ihren Schaffensmöglichkeiten eingeengt. Die Volkssendcraktion beabsichtige nicht, Kunst für das Volk zu bringen, sondern eine neue Volkskunst zum Leben zu erwecken.

Reichsminister Dr. Goebbels gab dann eine Reihe von Ge­sichtspunkten für die Programmgestaltung:

1.Bei einer Teilnehmerzahl von fast 7,5 Millionen, die ei­ner regelmäßigen Mithörerzahl von etwa 30 Millionen ent­spricht, mutz das Programm des Rundfunks nach der unterhal­tenden wie nach der künstlerischen Seite entsprechend seiner Mas­senzuhörerschaft möglichst vielseitig sein. Für ihn gilt in der Tat das Goethe-WortWer vieles bringt, wird manchem etwas bringen".

2. Es ist selbstverständlich, datz bei einem Tagesprogramm ei­nes einzigen Senders, das meistens von morgens 6 bis nachts 1 Uhr ununterbrochen abrollt, im Laufe der Zeit auch manche Minderwertigkeit mit unterlaufen mutz. Es ist ungerecht, vom frühen Morgen bis in die Nacht hinein ein Rundfunkprogramm abzuhören, seine Höhepunkte zu vergessen und seine Tiefpunkte zu kritisieren.

3. Das Niveau des Rundfunkprogramms darf nicht zu tief gesenkt, aber auch nicht zu hoch ge­schraubt werden. Jede Sendung mutz darauf Bedacht neh­men, datz sie von Millionen Teilnehmern nicht nur gehört, son­dern auch verstanden werden will. Es ist etwas anderes in ei­nem Konzertsaal oder Theater mit einer immerhin begrenzten Teilnehmerzahl höchste Kunst in Ton und Wort zu bringen oder im Rundfunk, ohne datz durch unmittelbares optisches Teilneh­men das Verständnis erleichtert wird, Millionen Menschen, die aus allen Volksklassen und Vildungsschichten stammen, zum Mit­hären aufzufordern.

4. Das Programm des Rundfunks mutz so gestaltet werden, datz es den verwöhnten Geschmack noch interessiert und dem anspruchsloseren noch gefällig und verständlich er­scheint. Es soll in einer klugen und psychologisch geschickten Mi­schung Belehrung, Anregung, Entspannung und Unterhaltung bieten. Dabei soll besonderer Bedacht ge­rade auf Entspannung und Unterhaltung gelegt werden, weil die weitaus überwiegende Mehrzahl aller Rundfunkteilnehmer meistens vom Leben sehr hart und unerbittlich angefatzt wird, in einem nerven- und kräfteverzehrenden Tageskampf steht und Anspruch darauf hat, in den wenigen Ruhe- und Mußestunden nun auch wirkliche Entspannung und Erholung zu finden. Dem­gegenüber fallen die wenigen, die nur von Kant und Hegel er­nährt werden wollen, kaum ins Gewicht.

ö. Es ist nicht wahr, datz Rundfunk oder Film der Kultur Schaden zugefügt hätten. Gewiß ent­spricht es den Tatsachen, datz die reine Schauspielkunst, künst­lerisch gesehen, der filmischen Wiedergabe überlegen ist. Genau so wie ein Musikstück beim unmittelbaren Hören auch unmittel­bar wirkt als bei mechanischer Wiedergabe durch den Rundfunk. Das aber steht ja gar nicht zur Debatte. Es steht zur Debatte, ob es für die Millionen Menschen, weit verstreut im Lande, bes­ser ist, niemals Beethoven oder Wagner oder sie wenigstens über den Rundfunk zu hören und niemals einen großen Schauspie­ler oder ihn wenigstens im Film zu sehen. Nur blasser, welt­fremder Aesthetizismus kann sich der Dringlichkeit dieser Frage­stellung entziehen. Die Millionen Menschen aber, weit verstreut in den deutschen Städten und Dörfern auf einsamen Gehöften, irgendwo im Schwarzwald, in Mecklenburg oder in Ostpreußen werden es dem technischen Mirakel des Rundfunks zu danken wissen, datz es ihnen in ihrer Einsamkeit und Weltabgeschlossen­heit das Wunder des Löbens ins Haus bringt, sie mit Siä ken und Provinzen verbindet und die Klammer fertigen hilft, die das deutsche Volk geistig und seelisch umschließt.

6. Für die Biloung eines Volkes darf niemals der Grundsatz gelten:Alles oder Nichts". Man mutz im Gegenteil in ewigem eifrigem Bemühen das Bildungsniveau eines Vol­

kes zu Heden und zu befestigen suchen. Verwerflich aber ist jener Standpunkt geistigen Hochmutes, der mit Verächt­lichkeit auf ein niedrigeres Bildungsniveau herunterschaui. Auch der Rundfunk hat sich in seiner Programmführung vor diesem geistigen Hochmut zu hüten Er Vars nicht in luftleerem Raum eines überspitzten und damit massenfremdeu Bildungsideals wir­ken. Er soll im Gegenteil seine Zelte mitten im Volke aufschla- gen, den Geschmack des Volkes durch systematische Arbeit ver­edeln, sein Bildungsniveau nicht mit Hochmut belächeln, sondern mit Liebe und eifernder Hingabe heben."

Man schmäle uns nicht die Errungenschaften der modernen Zivilisation: sie haben die Menschen nicht ärmer, sondern rei­cher g-macht und vor allem sind die Völker durch sie glücklicher gewogen. Das 2V Jahrhundert hat uns wieder die Augen ge­öffnet für die Schönheit«» und Reichtiimer des Lebens.

Es ist ein Jahrhundert ungeheurer revolutionärer technischer Entwicklung, ein Jahrhundert, das die angespannteste Hingabe jedes einzelnen Menschen an sein Tageswert fordert, ihm aber auch die moderne Technik als Helferin und Ueberwinderi« eines atemberaubenden Tempos und eines mitreißenden Lebensrhyt- mus zur Seite stellt. Es ist nicht wahr, datz die ungeheuren dy­namischen Kräfte dieses Jahrhunderts Feinde des Menschen seien: sie sind seine Diener und Freunde, wenn eine kluge und überlegene Staatsführung die Kunst beherrscht, sie zu regulie­ren, zu führen und planmäßig einzusetzen. Was früher das ei­fersüchtig bewachte Vorrecht der sogenannten höheren Zehntau­send war, das beginnt nun unter tatkräftiger Mithilfe der mo­dernen Technik Gemeinbesitz eures ganzen Volkes zu werden".

Das alles erfordere auch neue Formen in Politik und Wirt­schaft. Der sozialistische Volksstaat nationalsozialistischer Prä­gung sei das sinn- und augenfällige Ergebnis dieser politisch- revolutionären Umgestaltung. 2m Rahmen einer ganz neuarti­gen Menschenführung, wie sie vom Nationalsozialismus zum er­sten Male praktisch eingeleitet wurde, ist der Rundfunk dazu eines der modernsten und wichtigsten Volkserziehungs-, Volks- führungs- und Volksbildungsmittels Darum ressortiert auch der Rundfunk bei uns nicht wie in allen anderen Ländern bei einem Fach-, sondern bei einem politischen Ministerium.

Reichsminister Dr. Goebbels schloß:Wieder stehen wir am heutigen Tage vor dieser großen Schau der Wirtschaft, der Tech­nik, der Kultur und der Politik auf einem der wichtigsten Teil­gebiete unseres öffentlichen Lebens. Was ehedem nur Angele­genheit der daran unmittelbar interessierten Kreise war, ist nun Sache der Nation und wird von der Welt respektvoll und vielfach mit Neid beachtet. Möge auch von der diesjährigen Schau des deutschen Rundfunkschaffens ein starker Impuls ausgehen. Möge auch sie mithelfen, die deutsche Volksgemeinschaft zu zim­mern und die Kraft und die Fähigkeit des Rundfunks selbst zu vermehren. Glück und Frieden den deutschen Menschen bringen. Ich verbinde mit diesem Wunsche meinen und des Volkes Dank an alle die, die an der Gestaltung des Deutschen Rundfunk Mit­arbeiten, vom Intendanten bis zum letzten Arbeiter. Das ganze Volk ist täglich Zeuge dieser Arbeit und es will, datz sie getan werde, im Geiste der Freude, die alle Deutschen am Werk- und Feiertag verbindet. In diesem Sinne erkläre ich die Große Deut­sche Funkausstellung 1936 in Berlin für eröffnet".

Rundgang durch die Ausstellung

Ein Rundgang durch die Ausstellung zeigt u. a. Kojen der DAF. und der HI. Unter der ParoleLandvolk sendet für Landvolk" gibt die Reichsbauernführung eine Darstellung der Rundfunkarbeit in den deutschen Landbauernschaften. In den Kojen auf der linken Seite der Ehrenhalle zeigt die Reichs­propagandaleitung der NSDAP., welche Bedeutung heute der Rundfunk im Leben der Gemeinde hat. Der deutsche Kurzwel­lensender in Gemeinschaft mit der Auslandsorganisation der NSDAP, zeigt seine Arbeit in der Ehrenhalle der Ausstellung. Für die Eröffnungsfeier ist in der Ehrenhalle ein Wunderin­strument eingebaut worden, das später in die Halle des Volks­senders übersiedelt: eineDr. Vierling-KdF.-Erotztonorgel", Diese neueste Erscheinung auf dem Gebiet des weltberühmten deutschen Orgelbaues hat nicht eine einzige Pfeife

In der I n d u st r i e h a l l e liegt das Reich der gesamten Rundfunkapparate bauenden Industrie Deutschlands. Was sich hier darbietet, ist die geradezu überraschende Vielseitigkeit der Apparate und Anpassungen an die verschiedensten Bedürfnisse. Auf großer Linie aber zeigt sich immer wieder, datz die neuen Apparate sich gegenüber denen des Vorjahres vor allem bei mu­

sikalischen Darbietungen durch eine fast naturgetreue Wiedergabe nuszeichnen. In der Jndustriehalls befinden sich auch die Stände der Rundfunk-Handelsvertreter, der Rundfunk-Großhändler und des Rundfunk-Einzelhandels. In der Halle 1 A werden Fern­sehgespräche zwischen Berlin und Leipzig durchgeführt, das Publikum kann ihnen hörend und sehend beiwohnen. Die gro­ßen Dolks-Unterhaltungsabende der diesjährigen Rundfunkaus» stellung finden in der Halle 2 statt Die Hallen 3, 4, 7 und 8 beherbergen die umfassenve Schau der Lautsprecher- und Zube­hörteile-Industrie. In Halle 5 gibt eine Funksonderschau der Deutschen Reichspost einen lehrreichen Ueberblick über all jene Mittel, die zur einwandfreien Abwicklung der drahtlosen Nach­richtenübermittlung eingesetzt werden müssen, und in der Halle 4 ist das Reich des Volkssenders.

UnlerseelwolftoMlle Saltzmedel"

Berlin, 28. Aug. Der Führer und Reichskanzler hat be­fohlen, datz die demnächst zu bildende 2. llnterseebootflottille zum ehrenden Gedächtnis des am 2. Dezember 1917 gefallenen U- Bootskommandanten Oberleutnant z. S. Saltzwedel den Namen Unterseebootsslottille Saltzwedel" erhält.

Oberleutnant z. S. Saltzwedel stammte aus einer pommerschen Pfarrerfamilie und verbrachte feine Jugendjahre in Stettin. Am 1. April 1908 trat er in die Kaiserliche Marine ein. Er erhielt die planmäßige Seeoffiziersausbildung. Zu Beginn des Krieges befand er sich auf dem LinienschiffKaiser", wurde aber schon im Sommer 1915 der U-Vootswaffe zugeteilt. Am 29. September 1915 erhielt er sein erstes Kommando als U-Voot-Kommandant aus dem U-BootUB 9", das er zwei Monate lang führte. Im Januar 1916 übernahm er das U-BoorUB 10" und führte in den folgenden Jahren die U-BooteUL 10".UB 17",UC 11", UL 21",UC 71" undUV 81", die sämtlich der U-Vootflottille Flandern" zugeleilt waren. Mit diesen Booten führte Saltz­wedel erfolgreiche Minenunternehmungen im englischen Kanal durch.

In zahlreichen Unternehmungen gegen den feindlichen Handel versenkte er bis Ende 1917 insgesamt 179 000 Tonnen Schiffs­raum eine Leistung, die um so höher einzuschätzen ist, als sie mit verhältnismäßig kleinen und schwachen U-Booten erzielt wurde. Nachdem Saltzwedel am 29. März 1917 mit dem Ritter­kreuz mit Schwertern des Hausordens der Hohenzollern aus­gezeichnet worden war, wurde ihm am 20. August 1917 der Orden Pour le msrite verliehen.

Am Abend des 2. Dezember 1917 liefUB 81" im englischen Kanal auf eine tiefstehende Mine, die schwere Zerstörungen im Boot hervorrief. Es gelang, das Boot für kurze Zeit an die Oberfläche zu bringen. Sieben Mann der Besatzung konnten sich durch das aus dem Wasser ragende Torpedobugrohr retten und sich auf einem in der Nähe befindlichen englischen Bewachungs­fahrzeug in Sicherheit bringen. Die übrige Besatzung fand mit ihrem Kommandanten den Seemannstod.

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Zuchthäusler bilden Madrider Volksgericht Immer noch Waffen aus Frankreich

Lissabon, 28. Aug. In einer Rundfunkansprache am Donners­tag stellte General Llano fest, datz die Marxisten nur noch in einem Drittel Spaniens herrschten. In wenigen Tagen würde« sie nur noch ein Fünftel besitzen. Am Donnerstag hätten natio­nale Flugzeuge den Flugplatz von Barajas und Cuatro Vientos bombardiert und großen Schaden angerichtet. Allgemein kSrnre man feststellen, datz die Regierungsflugzeuge unterlegen seien, und die nationale Flugwaffe in den letzten Tagen außerordent­liche Erfolge zu verzeichnen hatten.

In Madrid stritten sich jetzt drei kommunistische Organisa­tionen um die Macht. An der Spitze Sowjetrussen, jüdische Emi­granten und der Kommunist Heinz Neumann. Das Ma­drider Volksgericht, das über Leben und Tod politischer Gegner urteile, setze sich aus sechs ehenialigen Zuchthäuslern zusammen, die noch vor zwei Monaten hinter Schloß und Riegel saßen.

lieber die französische Grenze seien übrigens von neuem Waf­fen für die Marxisten in Jrun eingetroffen. Der spanische Mi­litärattache in Paris habe Paris, weil er die Waffenausfuhr nicht gutgeheitzen habe, verlassen müssen. Nach wie vor sende die französische Volksfront Waffen und Munition nach Madrid. Im Hafen von Sevilla wurde am Donnerstaa. nachdem sich die

Kampfer im Meers-

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60. Fortsetzung

War eine tolle Geschichte. Grimson war staatlicher Re­visor, und bei der Revision der Geschäfte des Staatsdepar­tements für Rüstungszwecke soll er tollen Geschichten auf die Spur gekommen sein. Man munkelte damals, daß es Mac Mekl an den Kragen gehen werde. Aber eines Tages ver­schwand Grimson Plötzlich und ist bis heute noch nicht auf- getaucht. Ob er tot ist oder ob er lebt, kein Mensch weiß bas. Jedenfalls hat Mistreß Grimson nach dem Verschwin­den ihres Mannes mächtig Lärm geschlagen und Mac Meil öffentlich angegriffen. MacMeil ließ alles gegen sie mobil machen, verklagte sie wegen Verleumdung, beanspruchte eine Million Schadenersatz und gewann seine Klage. Aber Mi­streß Grimson war schlau, als er das Geld beanspruchte, da hatte sie es längst in Sicherheit gebracht. Sie lebt jetzt in Baltimore, und ihr Haß gegen MacMeil ist unauslösch- bar. Sie sieht in ihm den Mörder ihres Mannes."

Meinen Sie, daß da was dran ist?"

,Za, das ist schwer zu sagen. MacMeil traut ja eigent­lich kein Mensch, aber nachgesagt kann ihm nichts werden. Und dann ist er ja mit Oberst Harris befreundet. Das Volk hat zu Harris alles Vertrauen, er ist der ,ehrliche Mann Amerikas'. Mae Weil hat damals, als Oberst Harris' Kind von den Gangsters geraubt wurde, seinen Freund mit allen Mitteln unterstützt."

So. das hat er. Hm. Also, lieber Rösler, erzählen tue ich Ihnen heute nichts mehr, aber ... das verspreche ich Ihnen, daß Sie in aller Kürze von mir eine faustdicke Sen­sation bekommen, und zwar die Aufklärung des Falles Grimson."

Was? Sie wollen...?"

Ja, ich glaube, ich habe die Fäden in der Hand. Und heute werde ich noch nach Baltimore fahren, um dort Mi­

streß Grimson aufzusuchen, und Sie halten restlos reinen Mund darüber!"

Selbstverständlich! Was sind Sie für ein Mensch, Mister Handewitt, kommen nach Amerika und finden gleich die Fä­den, nach denen sich so viele umsonst bemüht haben."

Glück muß man haben, mein Lieber!"

Eine Stunde später, als Käppen Hoym eben bei Hinner saß und genießerisch eine Helle Zigarre rauchte, ging das Telefon.

Oberst Frank Harris war am Apparat.

Mister Handewitt, haben Sie heute abend Zeit?"

.Za!"

Würden Sie uns die Freude machen? Meine Frau möchte Sie kennenlernen. Wir haben ein kleines, nettes Haus nicht weit von Neuyork. Ich schicke Ihnen meinen Wagen!"

Ich komme gern, Herr Oberst! Ja, in einer Stunde stehe ich zu Ihrer Verfügung."

Hinner legte den Hörer auf und wandte sich an den Kapitän.

Ja, heute wird's nichts mit dem Ausgehen, Freund Hoym. Oberst Harris hat mich eingeladen."

Hoym machte eine bedauerndes Gesicht.

Das ist schade, mein Jung! Der Steuermann hätt' sich man so gefreut!"

Weißt du was, Hoym, wir machen einen Treffpunkt aus! Der Oberst läßt mich mit dem Wagen holen. So spät wird es da bestimmt nicht. Ich lasse mich dann gleich dorthin fahren, wo ihr seid!"

Hoym nickte erfreut.Hm ... das ist man ein guter Ge­danke! Dann komm zu Kuh!"

Hinner kannte die urgemütliche Hafenschenke, die einem Deutschen namens Kuh gehörte, und versprach zu kommen.

Hoym verabschiedete sich, und Hinner kleidete sich um.

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Hinner nahm neben dem Chauffeur Platz, einem schweig­samen, älteren Manne, der den Wagen in besonnener Ruhe durch alle Verkehrswirrnisse steuerte.

Sie sprachen auf der Fahrt kein Wort, und als ihm Hin­ner beim Aussteigen ein Trinkgeld von zwei Dollar anbot, da lehnt der Mann ab, aber er tat das in sehr freundlicher Weise, schien also nicht beleidigt zu sein.

Oberst Harris kam Hinner entgegen und hieß ihn sehr herzlich willkommen, daß der alte Chauffeur erstaunt ein wenig den Kopf wandte.

An dem jungen Manne mußte was dran sein. Der Oberst war sonst verdammt zurückhaltend.

Harris nahm seinen Gast am Arm und führte ihn zu sei­ner Frau

Frau Ellen Harris war eine mittelgroße, schlanke, zarte Frau mi. dem schönsten Blondhaar, das Hinner je gesehen hatte.

Es war nicht so weißblond wie Meikes Haar, sondern leuchtete wie reines Gold.

Frau Ellens Augen waren müde und traurig, aber als sie dem jungen Handewitt die Hand reichte, da wurden die Zuge ein wenig froher.

Das ist der Mann, Ellen, der die Manschaft des eng­lischen U-Bootes rettete!" sagte der Oberst.Schau ihn dir an, so sehen richtige Männer aus!"

Aber Herr Oberst, wollen Sie, daß ich vor Mylady er­röte!"

Frau Ellen lachte ein wenig und sagte sehr freundlich: Ein Mann darf stolz auf seine Leistung sein, Mister Hande­witt! Ich freue mich, daß Sie mein Mann eingeladen hat."

Unter munterem Plaudern betrat man den kleinen Salon, wo das Abendessen schon angerichtet war. Ganz zwanglos saß man zusammen und speiste.

Schmeckt Ihnen unser Essen?" fragte Frau Ellen lächelnd.

Ausgezeichnet, Mylady! So ganz ... unamerikanisch!"

Unsere Köchin ist eine Deutsche!"

Ah ... darum mundet es so ausgezeichnet. Sie wohnen sehr schön hier vor den Toren Neuyorks." j

O ja, schön ... und einsam!"

Dic Einsamkeit ist nicht jedes Menschen Freund, My­lady!"

(Fortsetzung folM z