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um rund 60 000 RM., die für die Firma Bacher schon einen wesentlichen Verlust darstellten. Trotzdem schlossen die Jahres­bilanzen stets noch mit einemGewinn" ab. Mit Hilfe dieser Betrügereien gelang es Wolfs, die Bilanzen zu frisieren. Am­mann unterschrieb jeweils die Bilanzen. Es will ihm aber nie aufgefallen sein, daß die Bilanzen etwa nicht stimmen könnten oder gar gefälscht wären. Er führte auch bis zuletzt das Kassen­buch. In dieses Kassenbuch und damit auch in die übrigen Han­delsbücher der Gesellschaft wurden von Ammann absichtlich meh­rere Einnahmen in Höhe von mehreren tausend RM. nicht ein­getragen und das Geld dafür an die vier Gesellschafter, worunter sich auch seine Frau und seine Schwiegermutter befanden, ver­teilt. Den Hauptbetrug leistete sich Wolfs aber durch seine Bi­lanzfrisuren und die zu hohen Jahresinventuraufstellungen. Der Vermögensstand der Finna Bacher wurde dadurch stets in ein ganz glänzendes Li.' i!:, obwohl das Eegcniei! der Fall war. Ueberbewertun . on Rohwarenpcsten, absichtliche Addi­tionsfehler und absichtliche Erhöhung der Debitoren waren da­bei die Hauptmerkmale. Daher kam es auch, datz die Bilanz von 1931 um 38 000 RM., die von 1932 um 63 000 RM. und die Bilanz von 1933 sogar um 134 360 RM. gefälscht war. Diese frisierten Bilanzen waren vor allem dafür ausschlaggebend, datz die Handwerkerbank Nürtingen der Firma immer wieder be­trächtliche Kredite einräumte. Der Kredit wurde sogar hin und wieder auf 278 000 RM. erhöht. Ammann bemühte sich selbst in den letzten Tagen noch um neue Kredite, bot der Bank Roh­waren und Fertigwaren als Sicherheit an, obwohl er dazu noch genau wußte, daß auf diesen Waren, die noch nicht bezahlt waren, der Eigentumsvorbehalt noch war. Er verschwieg jedoch letzteres der Bank. Die Angeklagten waren bei ihrer Vernehmung nur zum Teil geständig. Vor allem wollte der Angeklagte Ammann von der ganzen Geschichte nur wenig wissen, obwohl er als Ge­schäftsführer über alles genau orientiert war. Wolfs gab zum großen Teil seine Verfehlungen zu. Der Stuttgarter Sachver­ständige schilderte ganz allgemein die ganz unzulänglichen Ver­hältnisse in dieser Firma. Vor allem handle es sich hier, was die Buchhaltung anbelangt, um ein Schulbeispiel, wie eine Buch­haltung nicht sein solle. Der Sachverständige stellte auch ganz entschieden rn Abrede, daß der Angeschuldigte Ammann von den verschiedenen Fälschungen u. ä. nichts gewußt habe.

Wegen Betrugs rechtskräftig verurteilt Tuttlingen, 20. Aug. Das Landgericht Rottweil verurteilte am 17. März d. I. den Angeklagten Alfred Dreh aus Königs­feld im Schwarzwald wegen Betrugs in Tateinheit mit Untreue und gewinnsüchtiger Blankettfälschung zu einem Jahr sechs Mo­naten Gefängnis und 100 RM. Geldstrafe. Der Angeklagte be­trieb in Tuttlingen ein Inkasso- und Treuhandgeschäft. Später gründete er eine Zwecksparkasse. Das Kapital sollte von den Sparern aufgebracht werden; er selber besaß nichts. Unter Vor­spiegelung falscher Tatsachen wußte er die Sparer zum Abschluß von Verträgen zu veranlassen; er ließ sich zur Sicherheit auch Wechsel ausstellen, die er dann später entgegen den getroffenen Abmachungen in den Verkehr gab. Er hat so mittellose Sparer um erhebliche Summen geschädigt. Die von dem Angeklagten beim Reichsgericht eingelegte Revision hatte keinen Erfolg.

Lokales

Wildbad. den 21. August 1936.

Landeskurtheater W.idbad. Heute abend kommt -eines der besten Lustspiele zur WiederholungEin Glas Wasser" von A. E. Scribe -in der Inszenierung von Josef, Stander -und mit Gina Grandpre in der Hauptrolle. Beginn 8V< Uhr, Ende IOV2 Uhr. Zum vorletzten Mate kommt am Samstag abend das große ErfolgstückDie Pfingstorzel" eine Moritat mit Musik und Gesang in 14 Bildern von A. I. Lippl, zur AuWhrung. Dieses Stück ist so recht dazu angetan. Sie einen Abend ans das angenehmstel zu unter­halten. Beginn 8V4 Uhr, Ende 1l?/4 Uhr. Sonntag abend zum letzten Male die moderne TanzopemtieDie Tanz- -gräfin"- von Robert Stolz mit Kurt Unruh nnd Marl'es Meneymwnn als Gast. Montag abend -unser größtes ErsolgstückTowarisch" eines Komödie -in 4 Akten von I. Devail, Deutsch -von Kurt Götz -mit Gina Grandpre und Karl Görs M den Hauptrollen. Da nur noch wenige Vorstellungen vor Schluß -der Sommerspielze-it staltf-inden, benützen Sie die Gelegenheit zu einem Besuch des Kurtheaters. Die Kur­gäste erhalten die bekannten Ermäßigungen. Vorbestel­lungen nimmt auch die Buchhandlung Viernow entgegen.

Großstadlsperre für Hausgehilfen

zugunsten Kinderreicher aufgehoben

Im Rahmen der ordnenden Maßnahmen bei Bekämpfung der Arbeitslosigkeit sind verschiedene größere Städte auch als Sperr­gebiete für den Zuzug von Hausgehilsen vom Lande erklärt wor­den. Aus besonderen Gründen ist, wie das NdZ. meldet, diese Sperre gelockert worden. Der Präsident der Reichsanstali für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung hat in einem Runderlaß ermöglicht, daß die Sperrvorschriften nicht angewen­det werden, wenn es sich um die Beschaffung einer Hausgehilfin für kinderreiche Familien handelt. Es sollen sogar gegebenen­falls in derartigen Fällen die angeforderten Hausgehilfinnen auch für die Sperrbezirke im Wege des zwischenbezirklichen Aus­gleiches durch die Arbeitsämter selbst beschafft werden.

Das Wetter

Westliche Winde, vorwiegend bewölkt und einzelne Re­genfälle, mäßig wurm» zeitweise etwas schwül.

*

Wettervorhersage für 2ll. bis 2g August, hecausgegeben von der Forschungsstelle für langfristige Witterungsvorhersage des Reichsamts für Wetterdienst.

Seit dem letzten Wochenende herrscht in Deutschland entspre­chend der letzten Voraussage heiteres, warmes und vorwiegend trockenes Wetter. Nur im Nordwesten kam es vereinzelt bereits am Montag, verbreiteter am Dienstag zu gewitteriger Tätig­keit. Das damit eingeleitete, etwas unbeständigere, je­doch keineswegs unfreundliche Wetter wird in den nächsten Ta­gen Norddeutschland westlich der Oder sowie Mitteldeutschland beherrschen. Auch im Südwssten ist mit gewitterigen Nieder­schlägen, mindestens mit stärkerer Bewölkung zu rechnen. Da­gegen wird der Osten, Ostpreußen und Schlesien, das vorwiegend trockene Wetter behalten. Etwa gegen Ende dieser Woche wird sich im Westen wieder vorwiegend heileres, trockenes und tags­über warmes Wetter durchsetzen, während der Osten vorüber­gehend etwas unbeständigeres Wetter bekommt. Im weiteren Verlauf wird in ganz Deutschland vorwiegend schönes, jedo ch vf-hf beständiges Wetter vorherr- --fchFiO^Don vereinzelten -stärkeren Gewitterregen abgesehen, werden die Niederschläge meist nicht sehr bedeutend sein.

Württemberg

Amtliche Dienstnachrrchten

In den Ruhestand: Postamtmann Liege! in Vaihingen a. F. Telegraphenzeugamt.

Uebertragen: Die Pfarreien Holzmaden, Del Kirchheim, dem Pfarrer Breuninger rn Brenz, Dek. Heidenheim, Reins­bronn, Del. Weikersheim, dem Pfarrer Bächle in Wart, Del. Nagold, Linsenhofen, Dek. Nürtingen, dem Pfarrer Holz- Marth in Rechenberg, Dek. Crailsheim, Erkenbrechtsweiler, Dek. Nürtingen, dem Pfnrrverweser Paul Blessing in Sulz- bach-Murr, Dek. Backnang, Pfarrei Pliezhausen, Dek. Tübingen, dem Pfarrer Dieterich in Hopfau, Dek. Sulz, übertragen.

Von dem Bischof von Rottenburg sind die Pfarrstellen Bol- lingen dem Pfarrer Wäscher in Herrenzimmern, Herrenzim­mern dem Stadtpfarrer Frieder in Backnang, Obereschach dem Pfarrer Wamsler in Baisingen und Ratshausen dem Pfarrer Hutter in Aixheim verliehen worden.

Auslandslehrertagung Ln Stuttgart

Stuttgart, 20. Aug. Am Donnerstag tagten die Gau- und Kreissachbearbeiter für Grenze und Ausland im NSDV. unter der Leitung ihres Reichssachbearbeiters, Pg. Eichinger-Bay- reuth, wobei über die volkspolitische Lage des deutschen Ostens berichtet und auf die Notwendigkeit einer einheitlichen unter- richtlichen Behandlung kolonialpolitischer Fragen in der Schule hingewiesen wurde. Ilnterrichtsmethodisch wies der Reichssach­bearbeiter darauf hin, daß das Auslanddeutschtum nicht nur Unterrichtsgegenstand sei, der als Anhang zur Erdkunde behan­delt werde, sondern daß es die nationalsozialistische Erziehung erfordere, mit dem gesamtdeutschen Prinzip in allen Unter­richtsfächern Ernst zu machen.

Die Nachmittags-Tagung brachte einhaltlich sehr wertvolle Vorträge, die nicht nur weltanschauliche, sondern auch zahlreiche methodische Anregungen für die Vertiefung der deutschen Schul­arbeit gaben. Dr. K a i e r-Maiiand berichtete von den Erfah­rungen, den unterrichtlichen Schwierigkeiten und oen Möglich­keiten eines deutschen Geschichtsunterrichts ini Ausland, betonte die Notwendigkeit eines für Auslandschulen geeigneten Ee- schichtslehrbuchss, das aus klarer nationalsozialistischer Hal­tung geschrieben ist und zugleich den völkischen Belangen der an­deren Länder gerecht zu werden vermag. Schulleiter Kötthke- Madrid zeigte die Schwierigkeiten, die der Deutschunterricht in der Unterstufe in zwei-^und mehrsprachigen Gebieten findet. Da in der deutschen Auslandsschule von keiner Personaltradition gesprochen werden könne, gälte es, eine Sachtradition zu schaf­fen, d. h. den deutschen Unterricht in den Auslandschulen metho­disch zu sichern. Ueber die weltpolitische Bedeutung der deut­schen Schule im Ausland sprach Ministerialrat Dr. Lösfler. Die Notwendigkeit einer klaren kulturpolitischen Arbeit und die Wege zu dieser wurden zielsicher ausgezeigt. Deutschland hat der Welt nicht nur auf dem Gebiet des Sports, der Wissenschaft und Kunst etwas zu sagen, sondern auch in der Erziehung und in der Schularbeit. Die Aufgabe könne aber nur gelöst werden, wenn dis Träger des Auslanddeutschtums, vor allem die Leh­rer, einen festen, weltpolitischen Stand hätten, wenn sie in der nationalsozialistischen Weltanschauung leben und in der Hei­mat verwurzelt sind.

Stuttgart, 18. Aug. (Rascher Tod.) Am Dienstag sank der Portier des Ufa-Palastes mitten in der Arbeit plötzlich tot zu Boden. Ein Herzschlag machte seinem ar­beitsreichen Leben ein Ende.

Berueck, OA. Nagold. 18. Aug. (V e r k e h r s u n f a I I.) Vor dem Schwimmbad wurde das viereinhalbjährige Töch- terchen des Oberlandjägers Eastel in Altensteig von einem Personenkraftwagen aus Egenhausen beim Ueberaueren der Straße so schwer verletzt, daß es starb.

Hottenbach, OA. Knnzelsau, 18. Aug. (Tödlich ver­unglückt.) Der Schreiner Fritz Stegmaier von hier über­holte zwischen Bad Mergentheim und Neunkirchen mit ziemlich hoher Geschwindigkeit ein Auto, wobei das Motor­rad ins Schleudern geriet. Der Fahrer stürzte und blieb be­wußtlos auf der Straße liegen. Er wurde ins Mergenthei- mer Krankenhaus verbracht und ist dort seinen schweren Verletzungen erlegen.

MettenSerg, OA. Viberach, 18. Aug. (Vran d.) In der Nacht zum Montag brach im Stadel des größten hiesigen Erbhofbauern, Franz Schuster, Feuer aus, das sich mit un­glaublicher Schnelligkeit über das ganze Gebäude ausbrei­tete. daß der Viehbestand, bestehend aus 30 Stück Vieh und 6 Pferden, nur mit knapper Not gerettet werden konnte. Die zu Hilse gerufene Motorspritze Viberach erschien in kür­zester Zeit, stand aber einem bereits verlorenen Brandob- sekt gegenüber, das bis aus die Grundmauern nieder­brannte. Der gesamte Heuvorrat, das eingebrachte Oehmd, der Roggen und die Banmannsfabrnis fielen dem Feuer zum Opfer Die Brandnrsache ist ungeklärt.

Lsny, 18. Aug. (Verunglückt.) Nachdem die meisten Kameraden des zweiten Sommerschulnngslagers unsere Stadt verlassen hatten, irat Lehrer Scheiber von Urach mit seinem Motorrad die Heimreise an. Zu gleicher Zeit kam von Schweinebach her in gutem Tempo ein Berliner Per­sonenwagen. Der Motorradfahrer hatte die Kurve etwas weit genommen und der Zusammenstoß war unvermeidlich. Der Fahrer wurde mitsamt dem Motorrad noch etwa 18 Meter vom Wagen geschleift. Lehrer Scheiber wurde am Kopf ziemlich verletzt?

Kleine Nachrichten ans aller Well

Der Führer und Reichskanzler hat dem König von Afgha­nistan telegraphische Glückwünsche anläßlich des afghanischen Unabhängigkeitsfestes übermittelt.

LZ.Hindenburg" zur Rückkehr gestartet. Das Luftschiff Hindenburg" ist Donnerstag um 7.33 Uhr MEZ. zur Rück­kehr nach Frankfurt am Main ausgestiegen. Unter den Pas­sagieren befindet sich auch der Kommandant der Marinesta­tion Lakehurst. Rosendahl. Das Luftschiff führt 23 junge Antilopen aus Wyoming an Bord, die für den Berliner Zoo bestimmt sind.

GlanzvolleLohengrin"-Auffiihrung in Bayreuth. Der Mittwoch abend brachte in Bayreuth die ersteLohengrin"- Aufführung des zweiten Festspielabschnittes, die erstmalig von Staatsrat Tietjen dirigiert wurde und einen Beifall erzielte, wie er selbst in diesem Hause wohl selten gehört wurde. Unter den Gästen der Wagnerstadt treten dis aus­ländischen Besucher immer mehr in Erscheinung. So war die diesmalige Aufführung unter anderem allein von 280 Mit­gliedern des Rotary-Clubs besucht

Französisches Flugzeug abgestürzt. Ein Bombenflugzeug des 12. Geschwaders ist bei einem nächtlichen Uebungsflug über einem Munitionslager bei Vayonne im Departement Aube abgestürzt. Vier Mitglieder der Besatzung konnten sich durch Fallschirmabsprung retten, ein fünftes, ein Flieger­hauptmann, kam ums Leben.

ELterzugunfall bei Zerbst. Die Pressestelle der Reichs­bahndirektion Hatte an der Saale teilt mit: Am 20. August gegen 5.20 Uhr wurde aus der Bahnstrecke GüstenBelzig ein Lastkraftwagen einer Firma in Dessau-Roßlau von ei­nem Güterzug erfaßt und zertrümmert. Die Schranke war nicht geschlossen. Von den beiden Fahrern des Kraftwagens wurde einer schwer, der andere leichter verletzt. Von dem Zuge entgleisten 20 Wagen, von denen 16 mit Kraftwagen beladene in Brand gerieten. Beide Hauptgleise sind vor­aussichtlich längere Zeit gesperrt.

Explosionsunglück im Eisstadion Garmisch-Partenkirchen. Am Dienstag ereignete sich in dem für die Olympischen Winterspiele erbauten Eisstadion ein schweres Unglück, dem zwei Menschenleben zum Opfer fielen In der letzten Zeit war festgestellt worden, daß im Aufbewahrungsraum der zur künstlichen Eisbereitung notwendigen chemischen Lö­sungen ein Soleschwund erfolgte. Im Laufe der Untersu­chungen kam man zu dem Ergebnis, daß die Sole wahr­scheinlich die Eisenbetonwände angefressen habe. Der Sole­raum wurde daraufhin ausgepumpt. Bei den weiteren Ar­beiten, die von dem 29 Jahre alten Albert Eisen und dem 27 Jahre alten Bernhard Kasper ausgeführt wurden, explo­dierte ein großer Amoniakkessel, der sich über dem Soleraum befand. Durch die ausströmenden äzenden Gase wurden die beiden Arbeiter sofort getötet. Ein oritter Arbeitskamerad kam mit leichteren Verletzungen davon.

Herausgeber und Bering: Buchdruckerei und Zeitungsverlag Wildbader TagblaU Wildkaoer Badblatt. Wikbdad -rn Sck:war.;wa!d (In!). Tb. Gack) DA 7. 36 735.

Zur Zeit :s: Preisliste Nr. 4 oültig.

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Für die beiden letzten Hebungen vor dem Fest werden keine Entschuldigungen angenommen.

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