Lokales
Mldbad, den 3. IM 1936.
Todesfall. Heul« macht enüschlivf der m wollen Kreisen Württembergs bekannte Baumeister WÄHÄm K r -a u ß im Auer -von 82V? Jahren. Krauß mar der letzte Baumeister seiner Zerr, dessen in großer Zeit erstellten Bauten, u. A. auch Kirchen aus Natursteinen für Generationen hinaus Zeugnis adle,gen der einstigen -großen Baukunst. — In Witdbad zeugen das König Karls-Bad, -die englische Kirche und viele -andere Gebäude vom Können des Dahi-ngezan- genen.
Bunter Anterhaltungsabend. W.r verweisen aus den am Sonntag, den 5. Juli stattsindenden Bunten Unt-erhaltungs- Aibend', im Kursaal. Der Ertrag -fließt -voll der NSV., Ortsgruppe Wikdbad zu und findet zur Kinderverschickung und -ur Erhölung der Mütter Verwendung. Kein- Volksgenosse, der -den Wert gesunder Müller und gesunder Kinder erkennt, darf am Sonntag labend sehlen. Der Eintritt -ist so nieder gestellt, daß es in gar keinem Wierhältnls zu dem Gebotenen steht.
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Deutsche Arbeitsfront.
Am Freitag, den 3. Juli 1936, abends 8'/- Uhr, findet in der „Alten Linde" eine Versammlung sämtlicher Amtswalter statt. Alle Block- und Zellenwalter, Ortsbetriebs- g-emeinschastswaller usw. haben hierzu unbedingt zu erscheinen.
Württemberg
Schwab. Hau, 1. Juli. (Eingemeindung vonHesse n t a l.) Auf 1. Juli 1936 ist durch Entscheidung des Herrn Reichsstatthalters die Gemeinde Hessental der Stadt Schwäbisch Hall eingegliedert und der zwischen den beiden am 17. Januar und 11. und 12. März 1936 abgeschlossene Eingemeindungsvertrag genehmigt woroen. Mit der Eingemeindung der vorwiegend landwirtschaftlich eingestellten Gemeinde Hessental nach Schwäbisch Hall ist vorläufig ein SAußstein aus eine seit Jahren von der tatkräftigen Stadtverwaltung betriebene Entwicklung gelegt werden. Durch die Eingemeindungen der letzten Jahre vervierfachte sich das Markungsgebiet und stieg die Einwohnerzahl auf über 15 000.
Schwab. Hall, 1. Juki. (Zusammenstoß.) Der 24 Jahre alte, ledige Arbeiter Fr. Müller von Hall, der in der Faßfabrik Hessental beschäftigt ist und sich auf dem Heimwege befand, stieß auf seinem Motorrade mit dem Motorradfahrer Anton Hilsenbeck. Sattler von Steinbach, zusammen. Beide Motorradfahrer wurden dabei schwer verletzt.
Nagold, 1. Juli. (Verunglückt.) Zwischen Oberjettingen und dem Genesungsheim Waldeck ereignete sich ein schwerer Autounfall, bei dem ein Personenauto von Rei- chenbach a. F. verunglückte. Alle vier Personen, bestehend aus Eltern und zwei Kindern, mußten im Kreiskranken- haus ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Während Mutter und Sohn wieder entlassen werden konnten, sind die schwerer verletzten Vater und Tochter im Kreiskrankenhaus verblieben.
Simmozheim, OA. Calw, 1. Juli. (WeiteresTodes- opfer.) Der bei dem Anglück am Sonntag schwer verletzte Lenker des Motorrads ist nun ebenfalls seinen Verletzungen im Krankenhaus Calw erlegen. Das Mädchen, das aus dem anderen Motorrad saß und einen Nervenzusammenbruch erlitt, mußte in ein Pforzheimer Krankenhaus gebracht werden.
Hirsau, 1. Juli. (Tödlicher Unfall.) Am Montag abend verunglückte hier an der Straße nach Ottenbronn der 62jährige Bahnarbeiter Kaspar Kappler von Ottenbronn. Er war dort an einer Böschung mit Futtermähen beschäftigt und rutschte dabe? so unglücklich aus, daß er dis etwa zwei Meter hohe Böschung hinabstürzte und eine
Qnetschung im Rückenmark erMt. In der Nacht erlag er den schweren Verletzungen.
Sulz a. N., 1. Juli. (Auto uns all.) Am Dienstag abend geriet das vier Jahre alte Söhnchen der Familie Thoma in Fischingen beim Bahnhof Fischingen unter einen in Richtung Horb fahrenden Lastwagen. Hierbei erhielt der Junge einen schweren Schädelbruch. Das Befinden des Verunglückten ist besorgniserregend. Vor etwa 14 Tagen wurde der Junge vom Tode des Ertrinkens im Neckar errettet.
Munderkingen, OA. Ehingen, 1. Juli. (Hitzscklag.) Oberschweizer Jakob Huber, bedienstet im Klostergut Obermarchtal, erlitt während der Fahrt auf seinem Fahrrad einen Hitzschlag, dem ein Herzschlag folgte und den jähen Tod verursachte.
Münsingen, 1. Juli. (Motorrad un' l.) Am Montag abend verunglückte ein auswärtiger Me >,r> -adsahrer aus Lauingen in Bayern in der Kurve zwischen Böttingen-Altes Lager, tödlich. Es wird vermutet, daß der Mann in zu raschem Tempo in die gefährliche Kurve einbog, die löerr- schaft über sein Motorrad verlor und über einen Randstein hinweg auf einen Uaum geschleudert wurde.
Hausen ob Verona, OA Tuttlingen, 1. Juli. (Eine alte Mutter mißhandelt.) Der verheiratete 62 Jahre alte Johann Georg Mauthe lebte mit seinem verheirateten Sohne Ernst in einem Hause zusammen. Aus dem Zusammenleben entwickelte sich ein fortgesetzter Familienzwist. Im Laufe der Zeit wurde die Ehefrau des Johann Georg Mauthe immer mehr mißhandelt. Der älteste Sohn Ernst war dem unmenschlichen Vater eine schamlose Beihilfe und dessen Ehefrau eine stille Teilhaderin. Die Landjägermannschaft machte dem schrecklichen Zustand ein Ende. Die mißhandelte Frau kam in ärztliche Behandlung und im Krankenhaus in Spaichinaen stellte man fest, daß die Frau eine menschenunwürdige Behandlung erfahren hatte. Auf Grund von Zeugenaussagen wurde der Ehegatte Manche, der anfangs die Taten leugnete, verhaftet und in das Untersuchungsgefängnis nach Tuttlingen eingeliefert. Dort machte er zwei Tage daraus seinem Leben ein gewaltsames Ende. Der Sohn Ernst und seine Frau werden sich als Mithelfer an der Mißhandlung ihrer Mutter ebenfalls vor dem Richter zu verantworten haben.
Leutkirch, 1. Juli. (50 Jahre Ärztin Leukkirch.) Ein seltenes Jubiläum kann Medizinalrat Dr. Moosbrug- ger hier begehen, sein 50jähriges Jubiläum als Arzt in Leutkirch. Am 1. Juli 188ä wurde er als Stadtarzt nach Leutkirch berufen. Im Jahre 1899 erfolgte seine Ernennung zum Oberamtsarzt. Mit der Eröffnung des Leutkir- cher Bezirkskrankenhauses im Jahre 1900 wurde er zugleich besten leitender Arzt. Im Jahre 1912 wurde er zum Medizinalrat befördert. Im Jahre 1927 trat er als Oberamtsarzt in den Ruhestand, übt jedoch bis heute seine Privatpraxis aus.
Neichenhofen, OA. Leutkirch, 1. Juli. (Schwerverunglückt.) An einer unübersichtlichen Straßenbiegung stieß der Motorradfahrer Konrad Räth von Brugg mit der Radfahrerin Eeser von Diepoldshofen zusammen. Letztere erlitt dabei einen doppelten komplizierten Unterschenkelbruch sowie einen Schliistelbeinbruch, der Motorradfahrer erhebliche Lerlekunaen im Gekickt.
Donaueschingen, 1. Juli. (Tagung.) Am 9. und 10. Juli wird die südwestdeutsche Vereinigung berussgenossen- schaftlicher Verwaltungen hier eine Tagung abhalten
Ludwigshafen» 1. Juli. (Todesopfer einer Wette.) Wie kurz gemeldet wurde, ist dieser Tage bei Oppau die Leiche eines zungen Mannes geländet worden. Bei dem Ertrunkenen handelt es sich um einen Mann namens Fix aus Ludwigshafen. Hierzu erfahren wir noch folgendes: Fix saß Donnerstag, den 25. Juni, abends in einer Wirtschaft in der Hemshoserstraße in Ludwigshafen mit mehreren Männern zusammen. Kurz bevor Feierabend geboten wurde, kam es zu einer Wette. Fix, ein Mann namens Scheuermann und ern Dritter wetteten um fünf Glas Vier, daß sie sofort den Rhein hinüber und herüber schwimmen würden. Es war schon 1 Uhr früh, als die drei sich an den Rhein begaben, sich ihrer Kleider entledigten und in die Fluten des Stromes tauchten. Aber nur einer kam wieder zurück. Fix und Scheuermann, deren Kleider von der Strom- potizei am Freitag morgen in Verwahrung genommen würden, büßten ihren Leichtsinn mit dem Tode und ertranken.
Basel, 1. Julr. (Unwetters Das heftige Unwetter, das am Montag über Basel niederg.ng. hat zahlreiche Ueber- schwemmungsn verursacht. Besonders schwer wurde das Guudeidurger Quartier heimgesacht. Die Feuerwehr wurde von allen Setten um Hilfe gerufen, da durch die Verstopfung der Kanalisationen durch dft mitoe-chmemmlen Steine und Erdmasten das Wasser durch Kellerfenster und Lichtschächte in die Häuser eindrang. Ueber 30 Keller mußten ausgepumpt werden.
Aus Lsm GemchtssKgL
Bolksschädlinge ins Gefängnis
Ulm, 1. Juli. Wegen Vergehens nach Paragraph 175 hatten sich vor der 2. Großen Strafkammer sechs Angeklagte aus Ried- ttngen, einer aus Leutkirch und einer aus Neufra zu verantworten. Wegen Gefährdung der Sittlichkeit fand die Verhandlung hinter geschlossenen Türen statt. Die Vergehen spielten sich in der Zeit von 1933 bis 1936 ab. Es handelt sich um unzüchtige Handlungen unter Männern. Der Hauptangeklagte Ernst Mennet von Riedlingen erhielt ein Jahr drei Monate Gefängnis, wovon drei Monate der erlittenen Untersuchungshaft abgehen, ein anderer Angeklagter erhielt wegen zwei Vergehen drei Monate 15 Tage Gefängnis, wovon 28 Tage der erlittenen Untersuchungshaft abgehen. Von zwei weiteren Angeklagten erhielt einer drei Monate, der andere zwei Monate Gefängnis. Bei vier Angeklagten kam das Amnestiegesetz in Anwendung. Sie gingen deshalb straffrei aus.
Ein verheirateter Mann von Geislingen hatte sich an einem Mädchen unter 14 Jahren sittlich vergangen. Er erhielt, weil einschlägig noch nicht vorbestraft, die gesetzliche Mindeststrafe von sechs Monaten Gefängnis, wovon drei Wochen der erlittenen Untersuchungshaft abgehen.
Gefängnis für Pfarrer Hafner, Gutenzell
Ravensburg, 1. Juli. Vor der Großen Strafkammer Ravensburg hatte sich am Dienstag der 1886 in Dettingen, Kreis Ehingen, geborene katholische Pfarrer Joseph Hafner in Euten- zell, Kreis Biberach, wegen der ihm zur Last gelegten Sittlichkeitsvergehen zu verantworten. Es handelte sich bekanntlich um die Vornahme unzüchtiger Handlungen an minderjährigen Mädchen. Der Angeklagte konnte sich nicht entschließen, ein Eeständ- nis abzulegen. Auf Grund der Zeugenaussagen erwiesen sich, wie der Staatsanwalt in seinem Schlußwort betonte, die Erfordernisse zur Strafbarkeit als erfüllt, wie auch nach dem Volksempfinden das allgemeine Scham- und Sittlichkeitsgefühl verletzt worden sei. Er beantragte eine Gefängnisstrafe von einem Jahr und vier Monaten und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren. Das Urteil lautete: Der Angeklagte wird wegen zweier Verbrechen wider die Sittlichkeit im Sinne der Paragraphen 173, 3 und 174, 1 des StGB, zur Gesamtgefängnisstrafe von neun Monaten verurteilt. Drei Wochen der Untersuchungshaft werden angerechnet.
Ist Heuschnupfen heilbar?
Die Zeit der Heuernte ist gekommen, der mancher mit banger Sorge entgegensieht. Ist er doch sicher, in Kürze, wie in vielen vorangegangenen Jahren, von einem überaus heftigen Schnupfen geplagt zu werden. Dessen Erreger sind noch nicht mit voller Sicherheit erkannt, doch darf man mit großer Wahrscheinlichkeit annehmen, daß einem in den Pollenkörnern blühender Gräser vorhandenen Stofs, der durch Einatmung des Vtütenstaubes auf die Schleimhäute gelangt, die Schuld an dem lästigen Leide» zuzusprechen ist. Alan hat sich bisher damit geholfen, dem Kranken ein von Kaninchen gewonnenes Heilserum, das sogenannte Pollantln, in den Blutkreislauf zu spritzen, mußte aber die Erfahrung machen, daß dieses Mittel bei weitem nicht in alle« Fällen wirkt. Seit kurzem arbeitet man in England mit einem neuen Mittel, durch das angeblich 99 v. H. aller Heuschnupfenfälle geheilt werden sollen. Das Verfahren besteht darin, daß auf elektrischem Wege eine feine Schicht Zink in die Nasenlöcher gebracht wird. Nach drei oder vier dieser Behandlungen ikt die Mehrzahl der Kraulen für die Dauer eines Jahres von der Plage frei. Um Rückfälle zu verhüten, wird empfohlen, das Verfahr.» nach Ablauf von zwo!? Monaten zu wiederholen. — Hoffen wir, daß es sich als wirksam erweist!
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Auf den am Rathaus angeschlagenen
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wird hiermit hingewiesen.
Der Bürgermeister.
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Isorlsssnrsigs. Vftlllbaci, 3. Zuli 1936.
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