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ralter für ihren Kandidaten Landon den Sieg, dann mutz man auf eine der Roofeveltschen entgegengesetzte Wirt- fchafts- und Währungspolitik rechnen. Aber in den letzten Tagen hat sich für die Präsidentenwahlen unter der Füh­rung des bekannten Radiopriesters Coughlin eine Front der Utopisten gebildet, dre autzer den Coughlinschen An­hängern die desWohlstandsverteilers" Townsend und des ermordeten Diktators von Louisiana Huey Long umfatzt, zusammen angeblich mehr als 20 Millionen. Sie wollen auch einen Kandidaten ausstellen, und wenn er die Programme der drei Richtungen erfüllen soll, die an Freigebigkeit alles bisher Dagewesene überbieten, dann würden die Vereinig­ten Staaten gewissermaßen am Ufer eines Jnflationsoze- ans stehen, um sich blindlings in ihn hineinzustürzen. Kein Mensch kann sagen, was solche Experimente schließlich für die Weltwirtschaft als Ganzes und für das Verhältnis der Währungen zueinander bedeuten würden.

Kein Platz sSr auslSadische Ztzeuser

Scharfe Maßnahmen des Neichsinnenminifters zur Bekämpfung der Zigeunerplage

Reichsminister Dr. Frick hat in einem Erlaß Maßnahmen zur einheitlichen Bekämpfung der Zigeunerplage im gan­zen Reich getroffen.

Deutschland ist eins der ersten europäischen Länder ge­wesen, das zur Bekämpfung der Zigeunerplage den Zi­geunerpatz einführte. Hier war es auch, wo sich die Zi­geuner am ersten zivilisierten. Wenn auch der Urtyp der Nomaden nicht gänzlich ausgerottet werden konnte, kann man doch im allgemeinen sagen, datz in den zivilisierten Städten Europas die Zigeuner setzhaft gemacht worden find. Nur auf dem Balkan und in Ungarn erscheinen sie ge­legentlich noch in größerer Zahl. Was man in Deutschland ab und zu von Zigeunern zu sehen bekommt, sind nur noch einzelne Familien, die unter fortgesetzter polizeilicher Be­wachung stehen.

Dennoch erfordert diese Ueberwachung ständig neue Maß­nahmen. Auf der Wiener Tagung der Internationalen Kri­minalisten 1934 wurde auf Vorschlag des Kölner Polizei­präsidenten Dr. Klaiber ein ständiger Ausschuß eingesetzt, der sich fortlaufend mit der Zigeunerfrage zu befassen hat. Weiter wurde der Wiener Polizeidirektion eine internatio­nale Zigeunerzentrale angegliedert, die alle Angaben über Zigeuner sammelt und auf Grund des Materials den Be­hörden Auskünfte erteilt. Die Verbindung mit der Zentral­stelle hält die für Deutschland zuständige Zentralstelle zur Bekämpfung des Zigeunerunwesens in München aufrecht.

Deutschland soll ein sauberes Land sein. Deswegen hat der Reichs- und preußische Innenminister Dr. Frick in ei­nem Erlaß an die Landesregierungen und Nachgeordneten preußischen Behörden Maßnahmen zur einheitlichen Bekämpfung der Zigeunerplage im ganzen Reich getroffen. Mit allen gesetzlichen und polizeilichen Mit­teln soll dem Uebelstand, daß die Zigeuner hauptsächlich von Bettel, Diebstahl und Betrug leben, entgeaengewirkt werden. Bei inländischen Zigeunern kommt in erster Linie die Setzhaftmachung in Betracht. Wandergewerbe­scheine sollen in Ausnahmefällen ausgestellt werden. Die öffentlichen Märkte, namentlich die Pferde­märkte sollen überwacht und verwahrloste Zigeunerkinder in Fürsorgeerziehung genommen werden. Der Erlaß em­pfiehlt weiter rücksichtsloses Eingreifen gegen alle von um­herziehenden Zigeunern begangenen Straftaten, in geeig­neten Fällen Unterbringung in ein Arbeitshaus, die Ver­anstaltung von Razzien und die Durchführung des Finger­abdruckverfahrens, da sich herausgestellt hat, daß die Zi­geuner gewöhnlich falsche Namen angeben.

Die wichtigste Bestimmung ist jedoch die Sperre des deutschen Reichsgebiets gegen ausländi- fcheZigeuner und die Ausweisung aller in Deutschland angetroffenen Zigeuner. Dis Bestimmungen zeigen, daß die Zigeuner in Wirklichkeit doch ganz anders sind, als sie dank einer verlogenen Schlagersentimentalität und eines ver­herrlichenden Filmkitsches leider immer noch erscheinen. Es könnte überhaupt nichts schaden, endlich einmal mit der ganzen verhimmelnden Zigeunerromantik radikalen Schluß zu machen.

LulliUbellerMriihkii in Pole«

15 Tote und viele Verletzte.

Warschau, 2. jIuli.

Auf einem Gutshof im Kreise Ruckdi, Wojwodfchast Lemberg, »st es zu einem schweren Zusammenstoß zwischen einei§ Polizeiabteilung und Gulsarbeitern gekommen. Auf dem Gute Ostrom Tuliglowski waren Saisonarbeiter be­schäftigt, d-e von den Dorfenwohnern seit einigen /Talgen an der Arbeit verhindert wurden. Die Dorfarbeiter forder­ten die Entlassung der Saisonarbeiter und gingen mehrfach tätlich gegen sie jvor. Die Polizei, die zur Herstellung sder Ruhe herbe<geholt worden war, wurde von den Erregten Dorfbewohnern angegiffen, so daß sie gezwungen war, von der Schußwaffe Gebrauch zu machen. Dabei wurden sieben Personen erschossen und drei verwundet

Auch in krzeczowice im kreise Przeworsk in Gali­zien ist es zwschen streikenden Landarbeitern und der Poli­zei zu blutigen Zusammenstößen gekommen, kommuni­stische Agitatoren hehlen dort die, Landarbeiter zu einem Angriff auf die Polizei, die eine/ Salve abgeben mußte. Es wurden acht Personen' getötet und eine bisher nicht bekannte Anzahl verwundet.

Arbeilsdienstpflicht der weiblichen Zuge»

und Hilfe der Landwirtschaft

Berlin, 1. Juli. Amtlich wird mitgeteilt: Die Aufgaben der Landwirtschaft fordern den Einsatz aller verfügbaren Arbeits- und Partei sind bemüht, in verschiedensten Formen auch dre deutschen Mädchen zur Hilfe in der Landwirtschaft heran- W.enn die gesetzlich bereits festgelegte Arbeitsdienst- Pflicht für die weibliche Jugend eingeführt ist, dann wird hier eme Hilfsquelle erschlossen sein.

^ Reichsminister des Innern und der Rhichsarbeitsführer haben sich auch damit einverstanden erklärt, daß diejenigen Miid- che« über 17 Jahre nicht mehr zur Ableistung der künftigen Arvertsdrenstpflicht der weiblichen Jugend herangezoge» werden, «ie nachweislich vor dem 1. Oktober 1937 freiwillig wenigstens u«m Monate Landarbeit geleistet haben. Dabei ist es gleich- Mtig ob diese Arbeit a) im freien landwirtschaftlichen Arbeits- verhaltnis oder b) in der Landhilse oder c) in einem BdM.- Amschulungslager verrichtet worden ist.

Als Nachweis gilt autzer dem Landhelferbrief eine Bescheini­gung des für die landwirtschaftliche Arbeitsstelle zuständigen Gemeindevorstehers.

FmiOManerbruder festgenommen

Aachen, 1. Juli. Die Staatspolizeistelle Aachen teilt mit: Vor einigen Tagen wurde ein 22jähriger Franziskanerbruoer aus dem Johannes-Höver-Haus in Aachen festgenommen und dem Richter vorgeführt, der gegen ihn Haftbefehl erlassen hat. Dieser Ordensbruder steht im dringenden Verdacht, sich unsittlich an minderjährigen Kindern vergangen zu haben. Nach den bis­herigen Feststellungen hat der Mönch drei Mädchen im Alter von 6 bis 11 Jahren und einen 9jährigen Knaben, der ein kleines Mädchen im Alter von 2 Jahren bei sich hatte, in sein Haus eingelassen, weil zwei dieser Kinder um etwas Wasser zum Trinken baetn. Im Hause verabreichte er ihnen Wasser und ein Butterbrot. Während die fünf Kinder auf der Treppe beisam­mensaßen, verging er sich an den drei großen Mädchen und dann an dem Jungen in schamloser Weise.

War die Japaner zum Olympischen Dors

sagen

RSK.-llnterredung mit dem MannschaftsfShrer Hidesabnro Sato

NSK. Eine gedrungene Gestalt von mittlerer Größe, den Oberkörper ein wenig nach vorn gebeugt, mit dem leichten, weit ausgreifenden Schritt des erprobten Läufers, das ist Hidesabro Sato, der Führer und Trainer der japanischen Marathon- Mannschaft, die als erste Vertretung des Auslandes in das Olympische Dorf einzog und von der deutschen Gastfreundschaft empfangen und ausgenommen wurde. Seine energischen, fast har­ten Eesichtsziige, die von manch schwerem Kampf der Vergangen­heit zeugen, haben einem freundlichen Lächeln Platz gemacht, als er mich zu einer Stunde der Unterhaltung und des gegenseitigen Gedankenaustausches in sein Zimmer einlädt.

Unser Vater"

Während bereits die letzten Strahlen der untergehenden Sonne über die Baumwipfel huschen und sie in weichen, rötlichen Farb­tönen aufleuchte« lassen, machen wir uns auf den Weg nach dem Haus .^Hamburg", in dem die Japaner untergebracht sind und das, vom Eingangstor aus gesehen, am entgegengesetzten Ende des Dorfes gelegen ist. Es fällt nicht immer ganz leicht, uns zu verständigen, denn Herr Sato spricht wenig Englisch und kein Deutsch, und meine Bemühungen, in die Geheimnisse der japa­nischen Sprache einzudringen, trugen bisher recht spärliche Früchte. Aber wenn die Zunge versagt, hilft oft das geschriebene Wort oder einevielsagende" Handbewegung.

Unterwegs begegnen wir einigen Soldaten, die im Dorf Dienst tun und die uns stramm grüßen. Ich bin nicht wenig erstaunt darüber, wie mein japanischer Freund mit dem deutschen Gruß erwidert, als ob er sein Leben lang nicht anders gegrüßt hätte. Er findet die deutsche Art des Grußes schön. Vor der Tür des Hauses ..Hamburg" leben wir bereits den Steward des Nord-

WM

Weltbild (M).

Ankunft der japanischen Olympia-Schwimmer

Die aus 22 Mann bestehende Hauptstreitmacht der japanischen Olympia-Schwimmer ist unter Führung des Olympia-Siegers von Los Angeles. Kiyokawa. in Berlin eiugetroffen.

deutschen Lloyd stehen, einen älteren, erfahrenen Mann, der mit Ausländern umzugehen versteht und rasch das Vertrauen seiner japanischen Gäste gewann. Sie sind des Lobes voll über ihn uiü> nennen ihn nie anders alsunser Vater".

Wir betreten das kleine, einfach eingerichtete Zimmer von Herrn Sato, der mir freundlich einen Stuhl anbietet, und gleich beide Flügel des Fensters öffnet, um die angenehme kühle Nacht, luft Hereinströmen zu lassen. Dicht vor dem Fenster schwanken stlhouettenhaft die Zweige stark duftender Föhren, deren wür­ziger Geruch bald das Zimmer füllt. Inzwischen haben sich «och einige von der japanischen Mannschaft zu uns gesellt, nur mit dem leichten Kimono bekleidet. Sie stellen sich vor: Suzuki, Son, Shiaku und Nan sind ihre Namen.

Das Bild vom Tempel Kamakura

Etwas neugierig blicke ich mich im Zimmer um. Da bleibt mein Auge auf einem Bilde haften, das einen japanischen Tem­pel darstellt. Auf dem Bilde sind gekreuzt zwei befiederte Vam- buspfeile angebracht mit scharf geschliffenen Spitzen.

Herr Sato, der mein Interesse wahrnimmt, erklärt mir: ..Dies ist der berühmte Tempel Kamakura, der unweit Pokohamas ge- legen und Hatschiman, unserem Gott des Kampfes, geweiht ist. Wir meinen unter Kampf nicht den Krieg nach außen. Kampf ist für uns Weltanschauung. Auch Sport ist Kampf. Und des­halb gab uns der oberste Priester des Tempels das Bild als Symbol mit."

Auf der anderen Seite des Zimmers hängt das Bild eines Samurai in voller Rüstung beim Gebet, das Ideal des Kam- pfers, dem jeder Japaner nachstrebt. Es gibt wohl keinen bessere» Ausdruck der Stimmung und des Geistes der japanischen Olym­piakämpfer als diesen Wandschmuck ihres Mannschaftsführers.

Sagen Sie der Oefscntlichkeit..."

2m Verlaufe unserer etwas sprunghaften Unterhaltung erkun­dige ich mich über das Befinden der japar.iichen Gäste im Olym­pischen Dorf. Ich erkläre Herrn Sato, daß das Dorf von der deutschen Wehrmacht im Aufträge des ganzen deutschen Volles erbaut wurde. Es soll die deutsche Gaitfreunoschaft vor der gan­zen Welt repräsentieren und das deutsche Volt wartet mit großer Spannung darauf, was die ersten Gäste dazu sagen. Es macht Herrn Sato sichtlich Freude, daraus zu antworten:

Bitte, sagen Sie der deutschen Öffentlichkeit, daß wir uns froh und glücklich fühlen, hier wohnen zu dürfen. Es ist ja alles so schön hier, die Anlagen, die Sportplätze, die Schwimmhallen und was am wilbtigsten ist für uns, das ist die tiefe Ruhe in diesem Dorf. Man findet sie so selten sonst, und sie ist doch am notwendigsten für den Sportler vor dem Kampf. Und die Menschen sind alle so freundlich zu uns. Wir fühlen uns gar nicht fremd hier, keiner von uns. Wir achten und ehren das deutsche Volk, das seine Gastfreundschaft so hochhält, und wir werden ihm immer dankbar sein."

Wir unterbrechen unsere Unterhaltung; aus dem Gebüsch kommt vorsichtig lauschend ein Häslein auf unser Fenster zu, bleibt dicht davor sitzen und äugt neugierig nach der kleinen Stehlampe auf dem Tisch. Sein offensichtliches Wohlbefinden macht sich in allerlei possierlichen Sprüngen und Haken Luft. Doch drunten auf der Dorfaue lockt der saftige Klee. Langsam entfernt sich das vergnügte Tierchen.

Um das Gespräch wieder auf die Anlagen des Olympischen Dorfes zu lenken, frage ich Herrn Sato, ob die Japaner auch von der Sauna, dem finnischen Dampfbad, Gebrauch machen werden. Mit abwehrender Handbewegnng erklärt Herr Sato: Oh, not good for us! Wir wollen keine Abkühlung nach dem Dampfbad. Wir setzen uns in eine Badewanne, unter der Feuer brennt, und wir baden so h^ wie möglich. Dan» wickeln wir uns in Tücher und gehen zu Bett. Das ist gesund."

Es wird ein schwerer Kampf werden"

Inzwischen ist der Uhrzeiger auf 9.30 Uhr vorgerückt. Die japa­nischen Marathonläufer gehen, ohne erst Sie Aufforderung ihres Mannschaftsführers abzuwarten, zu Bett. Bevor ich mich von Herrn Sato verabschiede, möchte ich noch etwas über die japa­nischen Hoffnungen im olympischen Marathonlauf erfahren. Als vor wenigen Tagen die Entscheidung um die deutschen Marath-m- meisterschaften in Berlin ausgetragen wurde, konnte unter all den Tausenden von Zuschauern niemand größeres Interesse zei­gen als die japanischen Läufer. Sie beobachteten jede einzelne Phase des Kampfes genau und besprachen sich eingehend darüber,

Herr Sato sagte mir abschließend:Ich darf wohl sagen, Ja­pan hat gute Hoffnungen für den Marathonlauf der Olympischen Spiele. Wir wissen, es wird ein harter und schwerer Kampf werden. Deshalb sind wir früh gekommen, um zu trainieren und uns an die Marathonstrecke zu gewöhnen. Wir werden am ent­scheidenden Tage bereit sein, das Aeußeriie zu leisten für die Ehre unserer Nation." Heinz A. Heinz.

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