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Druck, Verlag u. »»raut». Schriftleitnag l Theodor Sack.

Nummer 121 Sernrus 479

Samstag den 30. Mat 1S36 Fernruf 479 71. Jahrgang

Das Ehrenmal der Kriegsmarine

Himmelwärts reckt sich an der deutschen Ostseeküste, am Eingang zu dem Kieler Hafen, das steinerne Flämmensymbol des Ehrenmals der deutschen Kriegsma­rine.Für deutsche Seemannsehr', für Deutschlands schwim­mend Wehr, für beider Wiederkehr" wurde es in schwerer Zeit den Toten von den Lebenden errichtet. Im Jahre 1025 wurde zum erstenmal im Westen Deutschlands die Anre­gung laut, den gefallenen Helden der deutschen Kriegsma­rine ein Denk- und Dankmal zu weihen. Der damalige Ent­schluß der jetzt im NS.-Deutschen Marine-Bund zusammen­geschlossenen Marinevereine führte besonders dank der Ini­tiative des Siegers in der Seeschlacht vor dem Skagerrak, Admiral Scheer, dazu, daß am 8. August 1927 der Grund­stein für das Denkmal gelegt werden konnte, das in diesen Tagen seiner Vollendung entgegengewachsen ist Die Urkunde, die an jenem Tag zusammen mit den Plä­nen des Ehrenmals in dem Grundstein vermauert wurde, sagt:

Ernst ist unsere Aufgabe, das Ehrenmal erstehen zu las­sen, feierlich unser Gelöbnis alles daran zu setzen, daß es bald errichtet werven kann. An uns ist es zu beweisen, daß dem Bund Deutscher Marine-Vereine die Kraft innemohnt, das mit festem Wollen durchzusühren, was er mit festem Wol­len beschlossen hat. Umgeben von der herrlichen Natur der holsteinischen Landschaft, angesichts der See, der uns lieb ge­wordenen Stätte unserer Lebensarbeit, möge das Ehrenmal erstehen als eine Versammlungsstätte des deutschen Volkes, das seine Toten ehren will Witwen und Waisen, die um ihre lieben Gefallenen trauern, möge es erheben in dem Gedan­ken, daß das Vaterland mit ihnen um seine Söhne trauert, aber auch mit Stolz der Ruhmestaten seiner Helden gedenkt, dieser Taten, die mit ehernen Lettern im Buch der Geschichte verzeichnet sind. Unsere Jugend, auf die wir unsere Hoffnung setzen, möge in Erinnerung an das für uns und für sie ver­gossene Blut eingedenk !ein unserer Toten und ihrer Taten und im Gefühl daran heranwachfen zu deutschen Männern und Frauen, die deutsch denken, deutsch fühlen und deutsche han­deln."

Vor sieben Jahren wurde dann mit den eigentlichen Bau­arbeiten begonnen. Nachdem die Baugrube ausgehoben und die etwa 1000 Tonnen schwere Grundplatte aus Eisenbeton sertiggestellt war, gingen die Arbeiten rasch voran. Granit aus der Kieler Förde und Bockhorner Klinker wurden für die Aufrichtung der Mauern verwendet. Tag und Nacht wuchs das Mauerwerk der gewaltigen Höhe von 75 Metern über der Grundplatte entgegen. Am 15. November 1029 war der erste Abschnitt des Werkes vollbracht: der letzte Stein im Turm des E renmals wurde eingefiigt. Aus 630 Eeviertmetern Grundfurche erhob sich der sich nach oben ver­jüngende Turm, der in 75 Meter Höhe eine windgeschützte Plattform von 36,5 Eeviertmetern ausweist, die über hun­dert Menschen Platz bietet.

Der Opferwille der ehemaligen und aktiven Kameraden der deutschen Kriegsmarine ermöglichte es im Sommer^1933

nacyeinanoer ven «au oer zu oer we>amranrage oes ?uenr- mals gehörenden unterirdischen WeihLhalie und einer Ehrenhalle in Angriff zu nehmen. Das gesprengte Ge­lände des früheren Panzerturms Laboe, auf dem das Ehrenmal errichtet werden sollte, wies eine große Spreng- grube auf. Dieses Loch, erzählt der Erbauer des Ehren­mals, Architekt Münzer, Düsseldorf, warb um den Gedan­ken einer praktischen Nutzanwendung. Anstatt es auszufül- len, wurde es mit Wänden versehen und mit einer Kuppel bedeckt, unter deren schützender Halle ein Weiheraum ent­stand. Wie in dein ewigen Dämmerlicht eines Domes schrei­tet der Besucher von der Oberirdischen Ehrenhalle die Treppe

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Weltbild (M).

Das Marine-Ehrenmal i« Laboe, das vom NS.-Deutschen Marinebund erbaut wurde, wird am 30. Mai eingeweiht.

zu sein Fetz>aar yinav. 2 ien 'mopgiun oer «auarv-nen on- dete die Errichtung der das Gelände ringförmig umrah­menden Ehrenhalle, an deren Ausgestaltung eine Reihe Düsseldorfer Kunstmaler und Bildhauer mitgewirkt haben. In dieser Ehrenhalle haben Erinnerungsstücke an die ruhm­reichen Taten der deutschen Kriegsmarine Aufnahme gefun­den.

Die Böschungen der Anlage und die Umrandungen des Festplatzes wurden mit Eichen, immergrünen Sträuchern und holsteinischen Knickpflanzen bepflanzt, um so die Anlage des Ehrenmals in den Charakter der seeumbrandeten nord­deutschen Landschaft einzufllgen.

Volkstümliche Denkmäler sollen stehen wie Urselsen ge- aen Woaen!" Dieser von Friedrich Ludwig Jahn ausge­stellte Grundsatz schwebte den gedanklichen Urhebern uns dem Baumeister vor, als sie das Werk begannen. Schlicht und groß, Ausdruck der Entschlossenheit und der Kraft, ragt dieses Mal der deutschen Marine den Wolken entgegen. Die steinerne Gestaltung einer lodernden Flamme Hai den Ar­chitekten Münzer nach seinen eigenen Worten bei dem Ent­wurf dieses Ehrenmals geleitet. Wer es nicht weiß, der mag den riesigen Bau auch einem ins Gewaltige gesteiger­ten Schiffsbug oder dem Seekönig vergleichen, der mit we­hendem Mantel dem Meere zustrebt. (Nach der DAZ.j

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FLottenschau und Flottenparade vor dem Führer

Kiel, 2!). Mai. Die am Freitag in der Kieler Bucht um dem Führer und Obersten Befehlshaber der Wehrmacht, Adou Hitler, abgehaltenen Flottenübungen nahmen einen glänzen­den Verlauf. Eine Parade der Flotte vor dem Füh­rer schloß sich an und zeigte unsere Kriegsmarine in bewunde­rungswürdigem Schneid In langer Kielline fuhren die Kriegs­schiffe vorüber. Die Besatzungen waren an Deck in Paradeauf­stellung angetreten. Die Spitze bildete das PanzerschiffAdmiral Graf Spee", auf dem sich der Flottenchef Admiral Förster be­fand. Die Gäste wohnten an Bord des DampfersRoland" der Parade bei. Zahlreiche Fahrgastdampfer brachten außerdem viele Volksgenossen zu den eindrucksvollen Darbietungen der Kriegsmarine, die ihnen zu einem unvergeßlichen Erlebnis wurden.

Am Abend lief die gesamte Flotte an dem Ehrenmal von Laboe, das am Samstag seine festliche Einweihung empfangen wird, vorüber in den Kieler Hafen ein, wo die Bevölkerung schon stundenlang am Ufer harrte, um sich dieses Bild nicht ent­gehen zu lassen.

Mussolini wirbt um England

Kurze Tagesübersicht

Die Uevungen der Marine mit anschließender Parade vor dem Führer am Freitag in der Kieler Bucht bildeten den Auftakt für die heutige Weihe am Ehrenmal der Ma­rine in Laboe.

Der englische OzeandampferQueen Mary" hat während der ersten 25 Fahrtstunden eine größere Geschwindigkeit erreicht als dieNormandie".

Der Streik der Metallarbeiter in Paris hat sich am Freitag ausgedehnt, obwohl die Schlichtungsverhandlungen so gut wie abgeschlossen sind. Die erste Machtprobe Mos­kaus und ein Erprefsungsversuch gegenüber der kommenden Negierung Löon Blum.

Die Unterredung des italienischen Botschafters Grandi mit Außenminister Eden wird sehr bedeutungsvoll beurteilt als der erste Annäherungsversuch Roms an London.

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Der ungarische Kultusminister Dr. Homan ist mit Reichs- Minister Rust mit demFliegenden Hamburger" zu einem Besuch in Hamburg eingetroffen.

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Der ständige Vertreter Argentiniens beim Völkerbund hat die sofortige Einberufung des Völker­bundes verlangt. Man glaubt, daß die argentinische Initiative auf die in den letzten Tagen umlausenden Ge­rüchte von einer Verschiebung der Ratstagung aus franzö- oder britischen Wunsch zurückginge.

Unterredung Eden Erandi

In Rom hat man zwar die Beendigung des abessinischen Krieges mit einem lebhaften Ausbruch der Begeisterung ge­feiert, aber nachdem die Feststimmung verrauscht ist, ist man sich doch wieder klarer denn je darüber, daß die wirt­schaftlich finanzielle Belagerung Italiens durch 50 Na­tionen, ausgedrückt in den in Genf beschlossenen Sank­tionen, unvermindert weiter anhält. Der Widerstandswille des italienischen Volkes gegen sie hat sicherlich wunderbare Leistungen zustandegebracht, aber die Regierung täuscht sich nicht darüber hinweg, daß sie alles daran letzen muß, um das einengende Band der Sanktionen zu sprengen. Den Schlüssel hat E ng l a n d in der Hand. Gelingt es, die V e r- ständigung zwischen Rom und London herbei- zusühren, dann werden auch die Sanktionen fallen. Musso­lini hat deshalb von neuem den Versuch gemacht, die eng­lische Haltung in einem ihm günstigen Sinne zu beeinflus­sen. Der Korrespondent desDaily Telegraph" hatte eine Unterredung mit dem Duce, die vielleicht weniger aus seinen Wunsch, als auf eine Anregung Mussolinis zurückgeht. Die­ser hat dabei erneut die Forderung nach der Aushebung der Sanktionen unterstrichen, gleichzeilig doch aber erklärt, wenn sie erfüllt werde, dann werde sich Italien zu denbefrie­digten Mächten" rechnen. Mit diesen Worten sollten sicher­lich dis englischen Besorgnisse gegenüber einer etwaigen weiteren Expansionspolitik Italiens im Miitelmeer und im Nahen Osten beseitigt werden. Mussolini ist aber darüber hinaus noch konkreter geworden, hat jede Absicht, den klei­neren Mittelmeerstaaten gegenüber verneint und auch ver­sichert, daD er die Unabhängigkeit Albaniens, namentlich für Jugoslawien und Griechenland ein ernstes Problem, zu wahren beabsichstge. Im übrigen bekannte Mussolini sich er­neut zu dem Ziele einer englisch-italieniichen Annäherung.

Diese betont entgegenkommende Stellungnahme Mussoli­nis i!t kckerlick nickt unbeeinflußt aeweien durck die Befürch­

tungen, die man in Rom gegenüber der künftigen, unter so­zialistischem Einfluß stehenden französischen Poli- t i k hegt. Aus Paris kommen allerhand merkwürdige Nach­richten. Die Kommunisten fangen an, sich stärker zu rüh­ren, und scheinen entschlossen zu sein, auch wenn sie den Eintritt in das Kabinett Blum abgelehnt haben, den Re­gierungskurs mit dem ganzen Schwergewicht ihrer 71 Man­date zu beeinflussen und zu belasten. Leon Blum fühlt sich zwar immer noch als Anwalt der Linken Volksfront, von den Radikalsozialisten bis zu den Kommunisten, aber so ganz wohl ist ihm nicht, wenn er aus den linken Flügel sei­ner Gefolgschaft schaut. Namentlich innenpolitisch können sich durch dessen programmatische Ziele leicht sehr bald ern­ste Schwierigkeiten ergeben. Daß die Kommunisten ausge­rechnet jetzt, ehe noch die Regierung Blum überhaupt im Sattel sitzt, in Paris eine Streikbewegung entfesselt haben, die ganz offensichtlich revolutionäre Tendenzen verfolgt, gibt zu denken. Mau hält-es in Paris nicht für ausgeschlos­sen, daß Blum eines Tages auf den Gedanken kommen könnte, eine außenpolitische Ablenkung für die innerpoli- tischen Schwierigkeiten zu suchen, und dafür würde dann die grundsätzlich anti-faschistische Haltung der Volksfront die Parole und die Ausgangsstellung abgeben. In Nom hat man sogar die Vermutung, daß zwischen Leon B l n m und dem Führer der englischen Arbeiterparteiler Attlee bei den kürzlich geführten Unterhaltungen eine Verständigung über eine gemeinsame französisch-englische Politik gegen Italien erzielt worden sei. Daß die britische Labonr-Party zu den schärfsten Sanktionshetzern in England gehört, ist ja bekannt. Immerhin, Herr Attlee hat kaum irgendwelchen Einfluß auf die britische Regierungspolitik, und er wird ihn sobald auch nicht bekommen.

Unterdessen hat die erste d i p l o ina t i s ch e Fühlung­nahme zwischen Nom und L o n d o n stattgesunden. Die Unterredung zwischen Außenminister Eden und dem London.«« italienischen Botschafter Grandi wird stark be-