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Nummer 121
Fernruf 479
Mittwoch den 27. Mai 1936
Fernruf 479 71. Jahrgang
Der Brandherd in Palästina
Verschlimmerung der Lage in Palästina
Wird er auf die übrige arabische Welt übergreisen?
Das Problem Palästina sieht von London aus nun doch erheblich gefährlicher aus. als es erst den Anschein hatte. Dis autzerordentlichen militärischen Maßnahmen, die England zur Unterdrückung des Araberaufstandes in die Wegs geleitet hat, haben bisher nur dazu beigetragen, dis Auf- säßigkeit ilnd den Widerstand der arabischen Nationalisten noch anzureizen. Auch die Verbannung einiger führender Persönlichkeiten der Rebellen hat nichts genutzt. Die Ankündigung aber der neuen jüdischen Einwanderungsauote, die noch über die bisherige hinausgeht, und damit den arabischen Forderungen aus völlige Einstellung der jüdischen Einwanderung ins Gesicht schlägt, hat geradezu Oel ins Feuer gegossen.
Die englische Regierung fühlt sich durch die seinerzeitigs Balfour-Detlaraüon. di« das Mandaisland Palästina den Juden als neues Siedlungsgebiet verhieß, gebunden. Eis hat durchaus nicht immer in den letzten Jahren diese Politik verfolgt. Die Araber haben sich schon 1933 zur Wehr gesetzt, und es hat schon damals Unruhen gegeben, bei denen die gleichen anti-jüdischen Forderungen gestellt wurden wis jetzt. England hat zwar auch scinerzeii die Rebellion unterdrückt, aber es hat sich doch 1934, als eine gewisse Entspannung eingetreten war, den Arabern einigermaßen entgegenkommend gezeigt. Es sind in den ersten Monaten des Jahres 1934 von der englischen Verwaltung planmäßig eins ganze Reihe hoher Beamlenposten, die vorher von Engländern eingenommen wurden, mit Arabern besetzt worden, und die englische Regierung übernahm damals sogar di« Garantie einer Anleihe, die zur Wiederansiedlung von durch die jüdische E-nwanderung verdrängten Arabern benutzt werden sollte. Es hat damals ln den jüdischen Blättern Palästinas einen lebhaften Protest gegen diesen britischen Re- gierungsknrs gegeben, in dem man eine Vermehrung und Stärkung des arabischen Einflusses tu Palästina erblickte
Wenn London sich seinerzeit zu dieser entgegenkommenden Haltung gegen das Arabertum entschloß, so sicherlich um damit dem wachsenden Nationalgesühl der Araber, das dem britischen Imperium unbequem zu werden drohte, den Wind aus den Segeln zu nehmen. Es ist nicht ganz ersichtlich, was jetzt zu einer entgegengesetzten Politik der englischen Regierung Anlaß gegeben hat. Nachdem allerdings die Araber, um ihrer Unzufriedenheit mit der jüdischen Einwanderung Ausdruck zu geben, zu so gewalttätigen Mitteln gegriffen haben, daß dadurch das Ansehen der britischen Mandatsverwaltung ernstlich in Frage gestellt wurde, blieb wohl kaum etwas anderes übrig, als zunächst einmal die Rebellion mit starker Hand zu unterdrücken. Daß das den britischen Streitkräften schließlich getingen wird, ist nicht zu bezweifeln.
Immerhin ist die Machtprobe, die das Arabertum wagte, so sensationell, daß sie über di« Grenzen Palästinas hinaus wirken wird. Ueberall im naben Osten, von Aegypten über Palästina und Transjordavien nach dem Irak und hinüber bis in das Reich Ihn Sauds horcht man aus. Ueberall hat England ein Interesse daran, seine derzeitige Herrschasts- position zu bewabrsn oder, wie in Saudien,"die Zurückhaltung emes ehrgeizigen und bereits recht mächtigen unabhängigen Araberberrschers nicht zu stören. Aus Palästina find aber bereits die Sendboten nach allen Richrungen der arabischen Welt ausgegangen, um für die moralische Unterstützung des Aufstandes zu werben. Solange das Verhältnis zwischen England und Italien nicht bereinigt ist, bleibt dieser ganze nahe Osten aber eine der empfindlichsten Stellen im und am kritischen Imperium. und man weiß heute noch nicht zu sagen, was aus dieser örtlichen Rebellion der Araber Palästinas werden kann, wenn sich etwa der latente Konflikt zwischen Rom und London zuspitzi und nach einem offenen Ausbruch drängt. Daß sich dann auch die arabische Welt in Bewegung setzen wird, ist kaum zu bezweifeln. Das weiß man auch in London, und deshalb wobl das Bestreben, das Feuer im Jorba,'lande auszutreien, eue seine Funken nach allen Seiten sprühen. .
s. ---
Keine Nacht ohne BomSenwurse
Jerusalem, 26. Mai. In den Städten Palästinas vergeht keine Narbt mehr obne Bombenwürfe, so daß die Bevölkerung unter dauernder Beunruhigung gehalten wird. Dabei scheinen sich breite arabische Volksschichten an diesen Sabotageakten zu beteiligen. So nimmt der Generalstreik allmählich die Form eines regelrechten Aufruhrs an. Obwohl Militär und Polizei die Straßen täglich von Nägeln säubern, bleiben immer wieder die Kraftwagen des Militärs, der Polizei und der Mandatsregierung auf der Strecke.
Die arabischen Arbeiter des Militärflugplatzes Ramleh sind in de« Streik getreten. Sie wurden durch Juden ersetzt.
Jerusalem, 26. Mai. In der Eesamtlage Palästinas ist eine fühlbare Verschlechterung eingetreten. In Jerusalem wurde ein Jude erschossen. Den nächsten Tagen wird mit Sorge entgegengesehen Am Montag wurde nach den bisher häufigen kurzfristigen Verboten von arabischen Blättern zum erstenmal der jüdischen Zeitung „Doar Hajom" für fünf Tage behördlich das Erscheinen untersagt.
Die Unruhen in Palästina nehmen, wie die englischen Blätter meiden, immer bedrohlicheren Umfang an. Teilweise haben die Kämpfe zwischen Arabern und Juden, die nunmehr seit sechs Wochen im Gange sind, bereits den Charakter eines offenen Aufstandes, der den britischen Behörden große Schwierigkeiten bereitet. Der ganze Küstenstrich von Haifa bis Gaza und das Gebiet zwischen Jerusalem und Nazareth ist von den Unruhen berührt. Bewaffnete Trupps streichen durch die Hügel und feuern vielfach auf die Polizei und die britischen Truppen.
In dieser und ähnlicher Weise berichten die führenden Blätter in großer Aufmachung über die Lage in Palästina. Die Meldungen lassen vermuten, daß in nächster Zeit mit einem scharfen Vorgehen der britischen Behörden gerechnet werden muß.
Wie im einzelnen berichtet wird, kam es in der jüdischen Kolonie Mesha zu einem Kamps zwischen Arabern und der Polizei. Die Araber rückten aus mehreren Richtungen gegen die Kolonie vor und erösfneten das Feuer. Später trafen englische Truppen ein, die die Araber, nachdem sie Verluste erlitten hatten, zurücktrieben. Auch in Gaza, wo Araber die Telegraphenlinien zerstört hatten, machte die Polizei von der Schußwaffe Gebrauch. Den Vebörden war mitaeteilt worden, daß in der Nähe von Gaza mehrere englische Familien in Gefahr seie>- Truppen, die darauf xur Untersuchung entsandt wurden, braa,-
Rudolf Heß vor 2VVVV Frauen
Berlin, 26. Mai. Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, und Reichsfrauensührerin Frau Scholtz-Klink sprachen am Montag abend auf einer großen Kundgebung der NS.-Frauenschaft in der Deutschlandhalle, die unter dem Leitwort stand: „Jede deutsche Frau gehört ins Deutsche Frauenwerk". Die Reichsfrauenführerin Frau Scholtz-Klink brachte den Willen der deutschen Frau zur Mitgestaltung am Reiche Adolf Hitlers zum Ausdruck. Die Nationalsozialistische Frauenschaft, das Deutschs Frauenwerk, das Frauenamt der Deutschen Arbeitsfront, der Deutsche Frauenarbeitsdienst und der Bund deutscher Mädel hätten sich hier zum erstenmal in der Geschichte der nationalsozialistischen Bewegung zusammengefunden. Die deutsche Frau wisse, daß ein Aufbau des deutschen Volkes nur möglich sei, wenn die Frau sich der Waffe bediene, die sie sich selbst geschmiedet hätte, wenn sie ihre Arbeit aus eigener schöpferischer Art heraus gestalte. Sie müsse die Arbeit des Mannes ergänzen, um zu einem vollendeten Ganzen zu gelangen. Die Frau könnte sich ihr Recht nur auf Grund der aus ihrer eigenen Art gewachsenen Persönlichkeit und Leistung erobern. Die nationalsozialistische Frau hätte sich das Motto gestellt, nicht Kampf gegen den Mann, sondern Aufbau zusammen mit dem Mann. Eingehend schilderte Frau Scholtz-Klink das Wirken der Frauenämter der DAF. und gab dann ein ausführliches Bild von der Arbeit der verschiedenen Gebiete der NS.-Frauenschaft.
Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, setzte sich dann mit den Ansichten auseinander, die im Ausland über die deutsche Frau vertreten würden und stellte den fremden Ansichten über die Frau von heute jenen Frauentyp gegenüber, den das neue Deutschland will. „Wir wünschen uns Frauen, in deren Leben und in deren Wirken frauliche Art erhalten bleibt, — Frauen, die wir zu lieben vermögen!"
„Wir gönnen der übrigen Welt den Jdealtyp der Frau, den sie sich wünscht, aber die übrige Welt soll uns gefälligst die Frau gönnen, die uns am gemäßesten ist. Nicht jener „Eretchentyp", unter dem man sich im Auslande ein etwas beschränktes, ja ungeistiges Wesen vorstellt, sondern eine Frau, die auch geistig befähigt ist, dem Manne in seinen Interessen, in seinem Lebenskampf verständnisvoll zur Seite zu stehen, die ihm das Leben schöner und inhaltsreicher werden läßt, ist das Frauenideal des deutschen Mannes von heute. Es ist eine Frau, die vor allem auch Mutter zu sein vermag."
„Und es gehört wohl zum Größten, was der Nationalsozialismus vollbrachte", so führte der Stellvertreter des Führers weiter aus, „daß er es ermöglichte, daß so viel mehr Frauen als ehedem heute in Deutschland Mütter sein können. Sie sind nicht nur Mütter, weil es etwa der Staat will, weil es die Männer wollen, sondern sie sind Mütter, weil sie selbst stolz darauf sind, gesunde Kinder zur Welt zu bringen, sie für die Nation zu erziehen und so bewußt zu wirken für die Erhaltung des Lebens ihres Volkes. Wir wissen, daß noch immer nicht alle dieses
ten die Familien in Sicherheit. Bei dieser Unternehmung wurde ein britischer Soldat verwundet. Auf der Straße zwischen Nablus und Janin kam es zu einem Gefecht zwischen Arabern und britischen Truppen, bei dem es mehrere Verletzte gab. Unter den Verwundeten befindet sich auch ein schottischer Soldat. Auf die Filiale der Anglo-Palästina-Vank und auf den Bahnhof in Jaffa wurden am Montag mehrere Bomben geschleudert. Zn dem Zwischenfall in der Nähe von Nazareth wird ergänzend berichtet, daß die Einwohner der Stadt Kess Kenna durchmarschierende englische Truppen mit einem Steinhagel empfingen. Die Truppen durchsuchten darauf die Häuser, wob^z sie von den Dächern weiter mit Steinen beworfen wurden. Die Truppen machten von der Schußwaffe Gebrauch. Dabei wurde ein arabisches Mädchen getötet. Nach einer weiteren Meldung wurde von der Moschee in Jaffa aus ein Angriff auf die Polizei durchgeführt. Es wurden Schüsse abgefeuert und Bomben geschlendert. Am Dienstag morgen kam es am Fuße des Berges Tabor zu einem Zusammenstoß zwischen britischer Polizei und etwa 260 Arabern. Die Polizei mußte sich nach kurzem Gefecht wegen Munitionsmangels zurückziehcn.
England gibt nicht nach Erklärung des Oberkommissars von Palästina
Jerusalem, 26. Mai. Der britische Oberkommissar betonte r« einer Rede, die er am Dienstag anläßlich des Empiretages auf der Levantemesse in Tel Aviv hielt, daß weder Streik noch Gewalt die Durchführung der britischen Beschlüsse und Verpflichtungen aus Grund des Mandats verhindern könnten. Der Oberkommissar hat dadurch erneut zu erkennen gegeben, daß die jüdische Einwanderung in Palästina entgegen den arabischen Protesten fortgesetzt wird.
In den Gebirgen Samarias und Galiläas ist es zu unzähligen kleineren Zwischenfällen gekommen. Besonders erwähnenswert ist dabei ein Zusammenstoß zwischen einer britischen Militärpatrouille und einem starken arabischen Kampftrupp.
Glückes teilhaftig werden können. And wir denken nicht daran, diesen nun das Los zu bereiten, das früher in der sogenannten guten alten Zeit ein Mädchen traf, welches ohne Mann blieb und irgendwo ohne Beruf versauern mußte. Sie können selbstverständlich wie bisher allen nur erdenklichen Berufen nachgehen, können zu diesem Zweck eine entsprechende Ausbildung genießen. Sie können auch auf Universitäten gehen und sich dort auf Berufe vorbcreiten, die ein wissenschaftliches Studium zur Voraussetzung haben, vor allem für Berufe, die bester durch Frauen als durck Männer ausgeübt werden."
Das neue Deutschland wolle keine Frauen in Berufen sehen, die sie zu abstoßenden Mannweibern oder lächerlichen Karikaturen machten, sondern Frauen, die eine Ergänzung und einen Ausgleich zum männlichen Wesen darstellten. „Vielleicht werden Frauen der übrigen Welt, die heute uns noch nicht verstehen, einmal neibooll aus das neue Deutschland mit seinen neuen Ideen, die im Grunde ganz alte, weil zutiefst in der Natur wurzelnde Ideen sind, blicken. Und sie werden vielleicht zugleich neidvoll blicken auf die Trägerinnen dieser Ideen!"
Rudolf Heß gedachte dann in Worten des Dankes aller arbeitenden Frauen für ihre tägliche Leistung für Deutschland. „Nicht zuletzt gilt der Dank den deutschen Frauen im Auslands, die über die Jahre der Schmach und Erniedrigung hinweg in einer unerschütterlichen Liebe zum großen Deutschen Reich gestanden haben. Die ungebrochen durch wirtschaftlichen Boykott und persönliche Anfeindungen ihr Deutschtum sich bewahrt und ihren Kindern in die Herzen gepflanzt haben. Die den Weg zur nationalsozialistischen Bewegung fanden und die heute draußen das neue Deutschland und die Frau dieses neuen Deutschlands vor einer vielfach noch feindlichen Umwelt präsentieren. Wir wissen es, und wir vergessen es nicht, was diese deutschen T-rauen draußen geleistet baden und was sie noch leisten. Sie
Kurze Tagesübersicht
Der ungarische Kultusminister Professor Dr. Homan stattete am Dienstag dem Reichsminister Dr. Eöbbels einen Besuch ab.
In Brüssel ist nach den Wahlen die belgische Regierung zurückgetreten.
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Ganz Palästina ist in Aufruhr. Keine Nacht vergeht ohne Anschläge ank die Polizei und das Militär. Bombenwürfe beunruhigen die Bevölkerung.
In Koblenz hat ein Riesenprozeß gegen mehr als 209 Franziska n.rpater begonnen, die sittlicher Verfehlungen «»geklagt find.
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