keszu verbessern und Glaube unb Zuversicht wieder zu erwecken, sondern auch die Einstellung der Welt dem deutschen Volk gegenüber allmählich zu verändern.Es war nicht leicht, denn es gab eine Weltmeinung, die sich angewöhnt hatte, die deutsche Schwäche und Ohnmacht als eine geschichtliche Notwen­digkeit anzusehen und die in jedem Versuch der Wiederherstel­lung des gleichen Rechtes die Zerstörung eines bestimmten euro­päischen Zustandes sah."

Das deutsche Volk wird am 29. März seine Stimme abgeben nicht für mein Regime, dazu benötige ich die Stimme nicht. Al­lein, ich brauche das deutsche Volk in einem Kampfe, den ich nur um seiner selbst wegen führe, in einem Kamps für das deutsche gleiche Recht, in einem Kampf gegen die Anmaßung anderer, das deutsche Volk auch jetzt wieder als minder gleich­berechtigt zu behandeln. Ich brauche die deutsche Nation, um mit ihr vor der ganzen Welt das Bekenntnis abzulegen, dah, ganz gleich, was kommen mag, wir auch nicht einen Zentimeter zurückweichen von unseren Gleichberechtigungsforderungen! Nicht weil wir eine Störung der europäischen Ordnung wollen, son­dern weil wir überzeugt sind, dah eine dauerhafte Ordnung in Europa überhaupt nur denkbar ist unter der Voraussetzung gleichberechtigter Völker. Die Meinung, eine europäische Ord­nung auf der Diffamierung eines «7-Millionen-Volkes aus dir Dauer gründen zu können, ist ungeschichtlich, ist wahnwitzig und eine Torheit."

Ich will nichts anderes, als dah dieses deutsche Volk in die europäische Gemeinschaft hineiuwächst als ein gleichberechtigtes Glied. Ich bedauere die Staatsmänner, die meinen, dah eine solche Mitarbeit am besten eingeleitet wird durch eine neue Diffamierung der deutschen Nation. Würden sie über den Augenblick hinaussehen, über den vermeintlichen Er­folg von Tagen, Wochen oder Monaten, dann wurden sie er­schrecken in der Erkenntnis der notwendigen Handlung.

Als Führer der deutschen Nation und ihr verantwortlicher Sprecher und Leiter, bin ich nicht in der Lage, auch nur einen Schritt zu tun, der mit der Ehre der deutschen Nation unverein­bar ist! (Brausender Beifall.) Ich kann so handeln, weil ich weih, dah in diesem Entschlnh die ganze deutsche Nation hinter mir steht! (Die Massen stimmen dem Führer in minutenlangem Jubel zu.) Die Welt, wenn sie an der Beständigkeit dieser Ent- schluhkraft zweifeln sollte, wird am 29. März ein klares Urteil der gesamten Nation und damit ihr Bekenntnis erhalten!"

Der Führer gab seiner lleberzeugung Ausdruck, dah ohne eine grundsätzliche Klärung in Europa eine dauerhafte friedvolle Zusammenarbeit der Staaten und Natronen gar nicht möglich sei. Es sei ganz ungeschichtlich, ja im engsten Sinne des Wortes kurzsichtig, zu meinen, daß auf billigen Augenblickserfolgen, die vielleicht auf Terror oder Gewalt fundiert sein mögen eine stabile Ordnung begründet werden könne. Es sei wahnwitzig, zu glauben, dah man vielleicht durch Drohungen das innere Ge­füge einer Nation erschüttern könne.

Mir haben in der größten Not stets auch die größte Entschlos­senheit erzielt. Ich weih es: Das deutsche Volk wird, was auch kommen mag, geschlossener denn je zusammenstehen! Führer und Volk haben nur de« einen Wunsch, in Frieden und Freundschaft mit den anderen Völker« zu leben, aber auch den einen Ent­schluß» unter keinen Umständen aus die Gleichberechtigung Ver­zicht zu leisten. Wenn die andere Welt den Geist von Versail­les noch nicht verloren haben sollte, die deutsche Nation hat ihn abgelegt, und zwar endgültig!

Das Problem, das von uns zu lösen ist, sei nicht die Revision der Buchstaben eines Vertrages, sondern die Revision ei­ner Gesinnung, die sich darin offenbart, dah man nun. nachdem der Krieg vor 17 Jahren beendet wurde, immer noch glaube, weiterhin dem deutschen Volke seine Gleichberechtigung verweigern zu können:Dieses Problem muh gelöst werden und es gibt nur eine Möglichkeit: Entweder, es wird so anständig gelöst, wie wir das erstreben, und man ermöglicht uns dadurch die Zusammenarbeit mit dem übrigen Europa, oder Deutschland wird seinen Weg allein gehen, aber unter keinen Umständen noch einmal sein Recht oder seine Ehre preisgebe»! Dieser Entschluß bedroht niemanden. Im Gegenteil, er befreit die Welt von einer unmöglichen Belastung. Aus diesem Ent­schluß ist unser großes Angebot gemacht worden, von dem wir uns erhoffen noch immer erhoffen dah es mithelfen kann, Europa die lang ersehnte Ruhe zu geben. Wir stehen zu diesem Angebot. Die Welt fragt, ja, ob sie es auch halten? Sie hat gar keine Berechtigung, vom Nichteinhalten von Verträgen zu reden! (Tosende Beifallsstürme.) Wir könnten eine Rech­nung aufmachen seit dem Jahre 1918, wie Verträge gehalten worden sind. Das deutsche Volk lägt sich von niemandem seine Ehre abstreiten. Wir matzen uns auch nicht an, andere Völker zu zensieren."

Ich habe diese Wahl ausgeschrieben, damit alle sehen, dah nicht ich allein solche Ehrbegriffe besitze, sondern dah die ganze Nation sie ihr Eigen nennt! (Wieder braust der Jubel der be­geisterten Massen durch die weite Halle.) Man soll auch sehen, dah ich nicht allein dieses Angebot zum Frieden mache, sondern dah ich es stelle im Namen dieser 87 Millionen, aber auch, dah nicht ich allein beleidigende Zumutungen zurnckweise, sondern dah das ganze deutsche Volk sich solche nicht bieten lassen will!" (Tosende Zustimmung.)

Ich will weiter, dah durch diese Wahl der Welt gezeigt wird, dah in Deutschland nicht die Bajonette e>n Voll tyrannisieren, sondern dah hier eine Regierung getragen wird vom Vertrauen des ganzen Volkes. Ich bin aus dem Volke gekommen. In 15 Jahren habe ich mich diesem Volk langsam mit dieser Bewegung emporgearbeitet. Ich bin nicht von jemand eingesetzt worden über dieses Volk. Aus dem Volk bin ich gewachsen, im Volke bin ich geblieben, zum Volke kehre ich zu­rück!" (Langanhaltende Heilrufe lassen die letzten Worte des Führers im Begeisterungstaumel untergehen.) Ich setze meinen Ehrgeiz darein, keinen Staatsmann aut d>.r Welt zu kennen, der mrt mehr Recht als ich lagen kann, Vertreter seines Volkes zu sein! (Langanhaltender Beifallssturm.)

Und wenn mir jemand sagt: Aber wir wissen das ja ohne­hin! Warum jetzt wieder die Aufregung und die Mühe, die Versammlungen und dann wieder diese Stimmabgabe?" Mein lieber Freund! Glaubst Du, das alles ist für mich keine Arbeit, keine Mühe? Ich bin der Minung, wenn ich mich zwei, drei Jahre mühe, dann kannst auch Du einmal zur Urne gehen! (Erneut unterbricht tosender Jubel die Worte des Führers. Eine Welle der Begeisterung schlägt ihm entgegen.) Deshalb sind Sie heute hier und mit Ihnen hunderttausende anderer Hanseaten und Hanseatinnen. Deshalb ziehen in diesen Wochen wieder tausende meiner Führer der Bewegung durch die deutschen Gaue. Es soll wieder dokumentiert werden die unlösliche Ver­bundenheit der Bewegung und des Regimes, der Partei und des deutschen Volkes mit seiner Führung.

Heute nun, mein deutsches Volt, rufe ich dich auf, tritt du jetzt mit deinem Glauben hinter mich! (Immer wieder brausen die Heilrufe der begeisterten Massen auf, immer wieder schlägt dem Führer der Jubel der 60 000 entgegen.) Sei du jetzt die Quelle meiner Kraft und meines Glaubens! Vergib nicht: Wer sich selbst auf dieser Welt nicht preisgibt, de« wird auch der

Allmächtige nicht verlassen. (Erneute begeisterte Hetlruse durch­tosen die riesige Halle.) Wer sich selbst hilft, dem wird auch der Allmächtige immer helfen, dem wird er de» Weg weisen zu seinem Recht, zu seiner Freiheit und damit zu seiner Zukunft. Und deshalb, deutsches Volk, tritt du am 29. März an zur Urne.

Ich habe dich glauben gelehrt, jetzt givst du mir deinen Glau­ben. (Bei diesen Schlußworten des Führers steigert sich die Be­geisterung und der Jubel der bis ins Innerste aufgewühlten Massen zu wahren Stürmen. Immer wieder und wieder brausen die tosenden Heilrufe der Menge durch die Halle.)

Umtost von Jubelstürmen verläßt der Führer die Hanseaten­halle. Auf der Rückfahrt zum Bahnhof die gleichen Wellen der Begeisterung wie auf der Hinfahrt.

Abi 29.

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Isiqtciem küimr puren vonk am 22 klär» I

Der Führer in Breslau

Flug mit dem Führer zur Treuekundgebung nach Schlesien

Der Führer ist Sonntag mittag in Berlin mit seiner Begleitung nach Breslau gestartet. Die Hauptstadt Schlesiens, das ganze Grenzland im Südosten des Reiches, erwartet freudig den Be­freier Deutschlands, um ihm zu huldigen, ihm den Dank ab­zustatten für all das, was im Dritten Reich gerade auch für das im harten Kampf um die deutsche Eroberung erprobte Schlesien geleistet worden ist. Unmittelbar hernach ist der Stellvertre­ter des Führers mit seiner Maschine zu einem Wahlflug nach Plauen gestartet. Nach l^stündigem Flug landete das Führer­slugzeug auf dem Flugplatz Vreslau-Eandau.

Heller Sonnenglanz lag am Sonntag über der fahnengeschmück­ten Hauptstadt Schlesiens. Von 8 Uhr morgens an rollte Son­derzug auf Sonderzug in den Breslauer Bahnhöfen ein. Die Züge brachten viele Tausende aus allen Teilen Schlesiens, die an dem Erlebnis der Führer-Rede teilhaben wollten. Die Stra­ßen, durch die der Führer kommen sollte, waren schon in den frühen Morgenstunden von einer dichten Menschenmenge besetzt. In den Mittagsstunden hallten die Straßen wider vom Marsch­tritt der Formationen und dem Spiel der Musik- und Spiel­mannszüge. Unzählige Lastkraftwagen mit Mitgliedern der Partei und ihrer Gliederungen trafen aus ganz Schlesien ein. Auch die oberschlesischen Bergknappen mit ihren malerischen Uni­formen fehlten nicht.

Ueberall herrscht frohe, erwartungsfreudige Stimmung. Be­sonders in den von schwerer Arbeit und einem harten Leben geprägten Gesichtern der 3000 oberschlesischen Bergarbeiter, die auf Ehrenplätzen in den ersten Reihen der Jahrhundert­halle sitzen, ist deutlich die Freude darüber zu lesen, daß sie nun bald den Führer sehen und hören werden.

(Ueber die Rede des Führers folgt Bericht.)

Eden vor dem Unterhaus

England und die Vorschläge der Mächte

London, 21. März. Vor vollbesetztem Unterhaus gab Außen­minister Eden eine längere außenpolitische Erklärung ab. Er freue sich, so führte Eden u. a. aus, Mitteilen zu können, daß zwischen den Vertretern Frankreichs, Belgiens, Ita­liens und Englands Einigung über die Vor­schläge erzielt worden sei, die den Regierungen unterbreitet wurden. Er berichtete dann über die Besprechungen unter den Locarno-Mächten. Von Anfang an sei es klar gewesen, dah die Besetzung der entmilitarisierten Zone durch deutsche Truppen eine vollendete Tatsache geschaffen habe, die die Eröff­nung von Verhandlungen mit Deutschland sehr schwierig machte. Es sei deutlich die Ansicht vertreten worden, daß die Verhand­lungen erst beginnen könnten, nachdem dieser Bruch des inter­nationalen Rechts bis zu einem gewissen Grade wieder gut­gemacht worden sei. Eden wandte sich nun dem Memorandum zu. Die Hauptschwierigkeit habe darin bestanden, die Zeit zu überbrücken, um imstande zu sein, in wirkungsvoller Weise Ver­handlungen über die Wiedereinrichtung eines Sicherheitssystems zu führen und zum Abschluß zu bringen. Nach einer Wieder­gabe der einzelnen Punkte des Memorandums erklärte Eden weiter, der Völkerbundsrat werde von den beabsichtigten Maß­nahmen Kenntnis nehmen, die sich auf die Zwischenperiode be­ziehen. Diese Vorkehrungen seien fair und vernünftig und leg­ten Zeugnis ab von dem Geist, in dem die französische und belgische Regierung an diese Fragen herangegangen seien. Deutschland sei gebeten, gewisse Beiträge zu leisten und an­gesichts der durch die deutsche Wiederbesetzung der entmilitari­sierten Zone geschaffenen Lage sei er überzeugt, dah das Unter­haus es für sehr vernünftig halten werde, Deutschland zur Leistung von Beiträgen zu bitten. Er hoffe, das Unterhaus werde zugeben, dah die Vorschläge geeignet seien, der gegen­wärtigen ernsten Notlage zu begegnen. Soweit es sich um die englische Regierung handle, sei sie bereit, diese Vor­schläge anzunehmen und es sei Englands ernsteste Hoff­

nung, dah auch die deutsche Regierung diese Vorschläge in die­sem Lichte ansehen werde. Die deutsche Regierung, so fuhr Eden fort, habe deutlich ihren Wunsch nach einer Erleichterung der Spannung betont.

EsseijetztSachederdeutschenRegierung, zu zei- gen, welchen Beitrag sie zu diesem Ziele zu leisten bereit sei. Er habe Herrn von Ribbentrop einen kurzen Umrih dieser Vor­schläge gegeben. Der Botschafter habe sofort erklärt, dah er keine Stellung nehmen wolle, solange er nicht den gesamten Wortlaut gesehen habe, und dah er alle Vorbehaltehinsichtlich der Stellungnahme seiner Regierung mache. Dies sei die gegenwärtige Lage, wie sie sich nach diesen Wochen angestrengter Bemühungen ergebe. Er möchte betonen, dah in den Besprechungen zwischen den Locarno-Mächten das Ziel dev Regierung durchweg zweifacher Art gewesen sei. Er habe ver» sucht, der Gefahr zu begegnen, und es sei eine sehr ernste Ge­fahr gewesen. Auherdem habe England versucht, eine Gelegen«, heit für eine Regelung in Westeuropa auf einer festen und dauere haften Grundlage herbeizuführen.

An die Christen Mer Wider!"

Aufruf des Vorsitzenden des Reichskirchenausschusses

Berlin, 21. März. Der Vorsitzende des Reichskirchenausschusses, in dessen Händen die Leitung der Deutschen Evangelischen Kirche liegt, D. Wilhelm Zöllner, hatAn die Christen aller Völker'* einen Aufruf ergehen lasten, der zeigt, wie ernst er seine Aufgabe auch der gesamten christlichen Welt gegenüber auffaht. Der, Aufruf lautet:

In seiner Rede vom 7. März hat der Führer und Kanzler- des deutschen Volkes erneut das politische Gewissen des deutschen Volkes und der Völker der Welt aufgerufen. Er hat auch den Feind der Völker und des Völkerfriedens genannt, dessen sata­nischer Hatz sich in erster Linie gegen die Kirchen wendet, weil er weih, daß er die Völker erst dann vernichten kann, wenn er: zerstört hat, was ihnen heilig ist.

Daß unser Volk in seinem schweren und unerbittlichen Kampf trotz aller Mißdeutung, die dem Nationalsozialismus in der Welt widerfuhr für die gesamte Christenheit Vorkämpfer des Glaubens ist, muh den Völkern deutlich werden, nachdem der Bolschewismus die Brandfackel seines völkerzerstörenden Wollens auch an zahlreichen anderen Stätten der Erde auf­lodern läßt.

Diese die gesamte Christenheit bewegenden Fragen werden von Tag zu Tag brennender. Die Zeit stellt alle zivilisierten Böller vor Entscheidungen gröhter Tragweite. Die Deutsche Evangelische Kirche weih sich verpflichtet, alle Kirche« der Welt aus die schwere Gefahr hinzuweise«» die auch ihnen droht.

Das deutsche Volk ist das Volk der Reformation und hat im Kampf um den christlichen Glauben den letzten und schwer­sten Einsatz nicht gescheut. Nachdem das tödliche und zersetzende Gift des Bolschewismus sich in allen Völkern auszuwirken be­gonnen hat, nachdem alle Völker der Erde dem Todfeind aller gottgeschaffenen irdischen Ordnung in ihrer eigenen Mitte be­gegnen, ist das Ringen des deutschen Volkes schicksalhaft gewor­den für die kommende Geschichte aller christlichen Völker der Erde. Es steht in diesem Kampf als christliches Volk, dessen Führer von den Feinden des Christentums sagt: -

Eine Welt übersinnlicher Vorstellungen wird eingerissen,

ein Gott wird entthront, Religionen und Kirchen ausgeroiiet,

das Jenseits verödet und ein qualvolles Diesseits als das

einzig Seiende proklamiert."

Es handelt sich im Kampf gegen den Bolschewismus wahr­haftig nicht nur um Deutschland. Hielte Deutschland nicht als festes Bollwerk stand, so würden die Wogen des gott- und damit christusseindliche» Bolschewismus sicherlich nicht nur Deutschland unter sich begraben. Darum hat sich die Deutsche Evangelische Kirche nicht nur um Deutschlands, sondern auch um der gesamte« Christenheit willen zum letzten Einsatz bereit hinter die Er­klärung gestellt, die der Führer des deutschen Volkes in seiner Rede vom 7. März abgegeben hat. Das deutsche Volk, dessen völkerversötznender Friedenswille in den deutschen Friedens­garantien und Anerbietungen klar zum Ausdruck gekommen ist, wird und muh gleichzeitig Hort und Bürge des Christentums bleiben. Was auch immer die Welt in den Kämpfen der letzten Jahre aus politischen Motiven heraus in uns sehen wollte, Deutschland will nichts anderes sein als unter freien Völkern ein freies Volk, das nach Gott fragt und im tiefsten Sinne zmmer ein christliches Volk war und bleiben wird.

Wir hoffen darum, dah die christlichen Kirchen der Erde in diesen für die ganze Welt entscheidenden Tagen nüch­tern und klar erkennen, um was es geht, und über alle politischen Bedenken hinweg sich mit entschlossenem Nachdruck in den Kampf einsetzen: Hie Christentum, hie Bolschewismus!

Mit dem Schicksal Deutschlands wird gleichzeitig das Schicksal der gesamten Christenheit entschiede«.

Erst im Lichte dieser Erkenntnis wird von der auherdeutschen Welt die entscheidungsschwere Aufgabe und Verantwortung der Kirche im deutschen Volk richtig bewertet."

Ribbentrop berichtet dem Führer

London, 22. März. Botschafter von Ribbentrop flog am Samstag um 16 Uhr in Begleitung seines persönlichen Stabes von Croydon nach Berlin zurück, um mit dem Führer und Kanz­ler in mündlichen Gedankenaustausch zu treten und dessen nächste Entscheidungen einzuholen.

Die erste Kunde von der bevorstehenden Abreise des deutschen Botschafters hat in London großes Aufsehen bervorgerufen und wurde als kennzeichnend für die durch das Dokument der Lo­carno-Mächte entstandene ernste Lage aufgefaht. Sie überrascht um so mehr, als Minister Eden Herrn von Ribbentrop gesagt hatte, daß er ihm über das Wochenende jederzeit zur Verfügung stehen werde. Auf englischer Seite besteht offenbar der lebhafte Wunsch, die Aussprache über die einzelnen besonders üblen Punkte des Memorandums möglichst rasch in Gang zu bringen. Es ist aber nicht einzusehen, wozu solche Unterhaltungen führen sollen, solange man die lleberzeugung haben muß, dah das g e - samte Dokument nach Geist und Inhalt schlechthin undis­kutabel ist. Während der Abwesenheit des deutschen Bot­schafters, deren Dauer noch nicht feststcht, wird Ministerialdirek­tor Dr. Dieckhosf die deutsche Delegation in London betreuen.

Man hofft allgemein in London, dah die 18 Stunden bis zum Zusammentritt des Rates eine Klärung der Lage und die An­bahnung einer Verständigung mit Deutschland brin­gen werden. Trotz Flandins Kammer-Rede scheint man in Lon­don überzeugt zu sein, dah Frankreich sein letztes Wort noch nicht gesprochen habe. London meint, dah die Vertagung der fran­zösischen Kammer Sarraut und Flandin etwas größere Be­wegungsfreiheit geben wird. ^