,^ver Ausschuß der Minister der Unterzeichner- und Bnrg- schaftsmächte des Locarnovertrages trat heute nachmittag im Foreign Office zusammen. Nach einem weiteren Gedankenaustausch wurde beschlossen, die nächste Sitzung stattfinden zu lassen, sobald der Völkerbundsrat einen Beschluß über die Mitteilung gefaßt hat, die ihm von der französischen und belgischen Regierung unterbreitet worden ist."
Der Führer
findet das Herz des Baldes
Wer die ausländische Presse liest, wird mit geheimer Fröhlichkeit immer wieder die kritischen Untersuchungen lesen, die- sich mit dem Führer als Redner befassen. Gerade hierbei wird nämlich so recht der Unterschied der Volkscharaktere deutlich, denn es ist bisher wohl keinem Deutschen eingefallen, die Reden des Führers daraufhin zu analysieren, worin eigentlich ihre doch unbestritten große und eindringliche Wirkung beruht.
Aus der Lektüre der ausländischen Sezierer erfahrt man dann mit einigem Erstaunen, daß es nach der Meinung der einen das Oratorisch technische ist, das die Massen hinreiße. Nach den anderen soll es das Agressive sein, wodurch die Deutschen fasziniert würden. Man ist versucht, ihnen allen zuzurufen: O ihr Toren! Laßt ab von eurem Beginnen, denn wirklich verstehen kann den Deutschen nur der Deutsche! Für uns enthalten die Reden des Führers keine Geheimnisse. Daß sie dem Volk aus dem Herzen gesprochen find, erfährt man ja immer wieder von neuem. „Gerade so ist es und kann es auch garnicht anders sein, und so wie es der Führer gesagt hat, ist es recht und überzeugend". So fiiricht das Volk, unser Volk.
Wenn wir nun aber einmal die Frage nach der Wirksamkeit der Rede des Führers angeschnitten haben, sei sie wenigstens für uns Deutsche einmal gedeutet: Adolf Hitler spricht, wiees ihm ums Herz ist, ohne großartige Formulierungen, geschraubte Redewendungen und Fremdworts. Er entwirrt die Tatbestände und zeigt sie so auf, daß sie jedermann aus dem Volke verständlich sind. Und das ist es ja gerade, was ihn von den Staatsmännern der anderen unterscheidet. Er sagt, wie er die Dinge sieht und wie sie liegen. Die anderen reden drumherum und reden jo lange und so viel, daß zum Schluß jede Klarheit restlos beseitigt ist. Natürlich wiro man nun wieder von der gegnerischen Seite sagen, daß auf diese Art das Denken des deutschen Volkes uniformiert werde. O nein, das ist keine Uniformität, sondern der vollendete Gleichklang der Herzen und damit die Einheit des deutschen Volkes, wie sie in seiner nunmehr bald zweitausendjährigen Geschichte noch niemals vorhanden gewesen ist. Deshalb hatte der Führer durchaus Recht, daß er in seiner Karlsruher Rede das deutsche Volk als das innerlich zufriedenste Volk bezeichnete. Viel ist nach Ueber- windung des Klassenkampfes schon erreicht worden, das große Ziel, das Adolf Hitler vorschwebt, ist die Umwandlung des ganzen deutschen Volkes in eine große Familie. Gewiß gibt es auch in einer Familie Streitigkeiten und Zwiste, aber alle Mitglieder der Familie werden zusammengehalten durch die Bande des Blutes. Und wenn dies schon im kleinen Kreise, in der Urzelle des Staates, der Fall ist, um wieviel mehr wird dies dann erst in Erscheinung treten, wenn sich das ganze Volk bewußt art- und blutverbunden fühlt !
Der Führer hat sich weiter in Karlsruhe selbst nicht nur als einen Idealisten bezeichnet, sondern er hat sich auch bewußt zu großen Idealen bekannt. Mit Recht hat er darauf verwiesen, daß er niemals an die Sielle gekommen wäre, an der er jetzt steht, wenn er nicht schon 1918 unmittelbar nach dem Zusammenbruch an die Wiederauferstehung des deutschen Volkes nicht nur geglaubt, sondern sich auch mit allen Kräften dafür eingesetzt hätte. Und eine weitere Er-j innerung an jene Zeit gibt ihm das Recht, sich als den' größten Friedensfreund der Gegenwart zu bezeichnen; seine Teilnahme am Kriege als unbekannter Soldat im Schützengraben. Er hat wahrlich ein Recht zu sagen, daß er den Krieg anders sähe als mancher unserer Widersacher. Deshalb glauben wir es ihm aufs Wort, daß er nicht nach militärischen Triumphen dürstet, sondern wenn überhaupt nach Ruhm, dann nur nach dem einzig erstrebenswerten Lorbeer, der Schöpfer des europäischen Friedens zu sein.
Und so wie der Führer denkt jeder deutsche Mann und jede deutsche Frau. Wir wollen keinen Krieg, sondern wahrhaft und aufrichtig den Frieden. Aber wir sind auch ein Volk mit Ehre und Nechtlichkeitsgefühl. Deswegen stehen wir in einer einzigen Gefolgschaft hinter dem Führer, wenn er dem entwürdigenden Zustand, der nun schon fast zwei Jahrzehnte nach Beendigung des großen Krieges andauert, mit einem Federstrich beseitigt. Adolf Hitler hat in Karlsruhe gesagt, daß er keine Denkmäler wolle, für kriegerische Erfolge. Er hat dabei die wunderschöne Parallele zwischen den Riesengranaten der schweren Geschütze und den Arbeiterwohnungen gezogen. Beide kosten fast gleich viel, aber eine Million solcher Granaten bilden noch kein Monument, aber eine Million deutscher Arbeiterwohnungen sind in Wahrheit ein Denkmal des Friedens.
Und da wir mit unserem Führer eines Herzens und eines Sinnes sind, wollen wir am 29. März ihm unsere Stimmen geben, damit aus der Vielheit ihrer Millionen ein Denkmal der Treue und unbedingten Gefolgschaft erstehe 4 -
In Frieden arbeiten!
Aufruf des Hauptamtsleiters für Handwerk und Handel,
Pg. Dr. von Renteln
WPD. Mit der befreienden Tat der Errichtung von Friedensgarnisonen im Rheinland hat Adolf Hitler dem deutschen Volke die Gleichberechtigung wieder zurückgegeben und damit die Voraussetzungen für friedliche Aufbauarbeit geschaffen.
In den 14 Jahren vor dem Siege der nationalsozialistischen Revolution haben gerade das Handwerk und der Handel begreifen gelernt, daß zum Gedeihen der Wirtschaft nicht die Vertretung eigensüchtiger Sonderinteressen die Grundlagen schafft, sondern nur ein einiges Volk unter starker Führung, das ehrliebend sich seine Gleichberechtigung unter den anderen Völkern Her Welt erringt.
Drei Jahre nationalsozialistische Arbeit haben der furchtbaren, steigenden Verelendung von Handwerk und Handel ein Ende 'gemacht. All unser Schaffen hat nur den einen Sinn: Wir wollen mit Adolf Hitler in Frieden arbeiten! Die Welt soll wissen, daß das deutsche Volk ein Volk von anständigen, ehrenhaften und friedliebenden Männern und Frauen ist. Darum treten wir ausnahmslos am 29. März, Mann für Mann und Frau für Frau, an die Wahlurne und geben unsere stimme Adolf Hitler, dem Manne des Friedens und der Ehre.
Dr. von Renteln.
Dr. GAbbels in Kiel
vor 40 VVV Wählern
Kiel. 14. März. Reichspropagandaleiter Dr. Eöbbels sprach am Freitag abend in der Kriegsmarinestadt Kiel. Noch vor drei Jahren war Kiel eine tote Stadt. Der Hafen verödet, die großen Hellingen auf dem Ostufer leer, still war es auf den großen Werftbetrieben. Heute spürt hier in der Kriegsmarinestadt jeder Volksgenosse Tag für Tag. was der Führer für ihn bedeutet. Der deutsche Werkmann ist stolz, daß seiner Hände Fleiß entsprechende Achtung zuteil wird. So zeigen auch die in den letzten Wochen in Auftrag gegebenen beiden 18 OOO-Tonnen- Großtanker des Auslandes für eine Kieler Werft das Vertrauen in die deutsche Arbeit. Bereits eine Stunde vor Beginn der Kundgebung bildete die Nordostseehalle in Kiel ein einziges Köpfemeer und kein Steh-, geschweige denn Sitzplatz war noch zu haben. Die Halle mußte wegen lleberfüllung polizeilich geschlossen werden. Die noch Einlaß begehrenden Volksgenossen wurden auf die Parallelkundgebungen verwiesen.
Nach Begrüßung durch den Oberbürgermeister Behrens begann der Minister, immer wieder von begeisterten Beifallskundgebungen unterbrochen, seine Ausführungen, die die Zehntausende immer wieder zu Beifallsstürmen hinrissen. Kein einziges Wort lassen sich die 40 000 Menschen entgehen, die in der langgestreckten Halle gedrängt nebeneinander sitzen oder draußen vor der Halle, sowie in zwei Parallelversammlungen die Rede anhören. Fast zwei Stunden sprichr der Minister. An die Zeiten erinnernd, da eine Auflehnung gegen das Versailler Diktat als Hoch- und Landesverrat von Gerichten der Weimarer Republik abgeurteilt wurde, sprach Dr. Göbbels von dem Wunder der Volkwerdung, das sich im Zeichen des Hakenkreuzes vollzog und das in dem so knappen Zeitraum von drei Jahren in einer Unzahl von greifbaren Erfolgen praktisch zur Auswirkung kam. Als Dr. Göbbels die Halle verließ, hatten die Absperrmannschaften große Mühe, die auf ihn zudrängende Menge zurückzuhalten. Auch Kiel — das hat diese gewaltige Kundgebung der 40 000 gezeigt — wird am 29. März dem Führer freudig seine Stimme geben.
„MedsrhersteLurig
des WeljWirtschaftsfrredens"
Der Reichsfinanzminifter in Hamburg
Hamburg, 15. März. Graf Schwerin von Krosigk sprach am Samstag auf der herkömmlichen Jahresveranstaltung des Deutschasiatischen Vereins Hamburg-Bremen. Er begann mit der Aufforderung, alle nationalen Kräfte bis zum äußersten anzuspannen, um der politischen Friedensaktion des Führers zum Siege zu verhelfen.
Voraussetzung jeder wirtschaftlichen Verständigung sei die p o- litische Befriedung. Angesichts der Abhängigkeit der einzelnen Wirtschaften der Welt voneinander sei keine dauerhafte Lösung der wirtschaftlichen Schwierigkeiten denkbar, wenn es nicht gelänge, den politischen Frieden unter den Völkern herbeizuführen.
Der Minister unterstrich die Opfer und Anstrengungen, die die deutsche Wirtschaft unter Dr. Schachts Führung auf sich genommen habe, um ihr Versprechen einzulösen, den eingegangenen Verpflichtungen aus der privaten Auslandsverschuldung nachzukommen, und legte hierbei die Notwendigkeit der Erhaltung des deutschen Auslandskredites dar. Er vertraue auf die menschliche Vernunft, daß der weltwirtschaftliche Wirrwarr nicht mehr lange andauere; das Damokles-Schwert der internationalen politischen Schulden müsse beseitigt, die Wechselkurse stabilisiert und die Handelshemmnisse abgebaut werden.
lieber das Ziel, die Außenhandelswirtschaft von der jetzigen Zwangsjacke sobald wie möglich zu befreien, bestehe keine Meinungsverschiedenheit. Den entscheidenden Beitrag zur Befreiung aus der Zwangswirtschaft könne allerdings nur die deutsche Wirtschaft selber liefern. Sie dürfe sich nicht darauf verlassen, daß letzten Endes doch der Staat helfen werde. Eine suventionierte Wirtschaft trüge den Keim des Niederganges in sich. Der deutsche Exporteur und die deutsche Seeschiffahrt hätten ihren Platz und ihren Wohlstand durch eigene Tüchtigkeit erobert. Unter den heutigen viel schwierigeren Umständen dienten ihre Erfolgs nicht zu sehr dem einzelnen, sondern vor allem dem Wohlergehen der Allgemeinheit, dem Aufbau des Dritten Reiches und den Friedenszielen des Führers. In dem Ringen um die Geltung der deutschen Wirtschaft stünde der Ostasiatische Verein in vorderster Front.
Der Reichsfinanzminister rief am Schluß seiner Ausführungen zur Verbundenheit aller Deutschen, nicht nur in Feststunden und Eroßtagsn, sondern auch am Alltag und in der Alltagsarbeit auf. Auch der 29 März werde ein innerlich geschlossenes und um den Führer versammeltes Deutschland sehen.
Am Nachmittag hatte der Reichsfinanzminister rn Hamburg über Fragen der Finanzpolitik gesprochen. Er rief dabei zur Steuerehrlichkeit auf. Wer sich gegen diese verstoße, versündige sich an allen ehrlichen Volksgenossen.
Absagen an Titulescu
aus Athen und Ankara
Athen, 16. März. Dieser Tage wurde ron Genf aus ein ge^ meinsames Kommunique der Kleinen Entente und der Balkan- Entente verbreitet des Inhalts, daß beide Gruppen die Haltung Frankreichs und Belgiens gegenüber der Wiederherstellung der vollen deutschen Souveränität in der bisher entmilitarisierten Rheinlandzone absolut und ohne Einschränkung billigten. Diese Nachricht stellt sich jetzt aus unzutreffend und irreführend heraus, denn in der gestrigen griechischen Presse ist eine amtliche Verlautbarung erschienen, wonach der Vertreter Griechenlands in Genf nicht ermächtigt war, diesem Kommunique zuzustimmen. Dies gibt vielmehr ausschließlich die persönliche Ansicht des rumänischen Außenministers Titulescu wieder.
Ankara, 15. März. Die von der Agentur Havas aus Genf verbreitete Meldung, daß die Vertreter der Kleinen Entente und der Balkanentente in gemeinsamer Sitzung die Haltung Frankreichs und Belgiens gegenüber der angeblichen Verletzung des Locarnovertrages und der Wiederbesetzung des Rheinlandes einstimmig und ohne Einschränkung gebilligt hätten, wird nun auch von der türkischen Agence Anatolie dementiert.
Dom Kriegsschauplatz
Italienischer Vormarsch an der Nordfront
Asmara, 14. März. Die letzten Meldungen über den Vormarsch der italienischen Streitkräfte an der Nordsront werden nunmehr amtlich bestätigt. Als besonders wichtig bezeichnen die italienischen militärischen Stellen den Umstand, daß das irreguläre Eingeborenenkorps auf dem äußersten rechten Flügel die Vorhut bereits in Nogara, wenige Kilometer von der Sudangrenze entfernt, steht. Das 2. Korps setzt seinen Vormarsch südlich des Takazze in die Hochebene von Tembien fort. Das 3. Armeekorps bewegt sich auf seinem Vormarsch in südlicher Richtung aufSokota. Geaenwärtia steht es bei Fenaroa. Nach
bisher noch unbestätigten Meldungen scheint es, daß das 1. Armeekorps mit seinem linken Flügel bis dicht an den Aschangi-See vorgedrungen ist.
Wie von italienischer Seite erklärt wird, habe die Eingeborenenbevölkerung die italienischen Truppen mit Begeisterung begrüßt. Weiter verlautet, daß diese Eingeborenenstämme, die nirgends den Italienern feindlich gesinnt seien, noch immer Jagd auf versprengte abessinische Truppenteile machen. In Heereskreisen ist man zuversichtlich und erklärt, daß der abessinische Krieg unabhängig von dem europäischen Vorgehen fortgeführt werden wird.
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Die abessinische Truppenstärke
Rom, 15. März. Seit einigen Tagen kündigen amtliche Heeresberichte und die Darstellungen der Kriegsberichterstatter der hiesigen Blätter eine Wiederaufnahme der Kampshandlungen an sämtlichen abesfinischen Aromen an.
Das Giornale d'Jtalia betont in einem Leitaufsatz, daß man in einen Abschnitt eingstreten ser. der, wenn auch noch nicht entscheidend, doch mit beschleunigtem Rhythmus die endgültige Abrechnung näher bringe. Das Blatt gibt eia« Aufstellung über die vermutlichen abesji nischen S t r e i t k r ä f t e, die sich nach der Niederwerfung der in den letzten Schlachten geschlagenen abessinische». Heerführer wie folgt
verteilen sollen: Im Norden links des Setit befinden sich 35 000 Bewaffnete, 40 000 Mann sollen in Desme um den Negus zusammen mit der kaiserlichen Garde versammelt sein. Im Süden stehe das Heer Nassibus. flankiert oon General Wahib Pascha, der mit 35 000 Mann den Abschnitt von Harrar besetzt halte. Außerdem ständen im Süden die Kräfte der Arussi mit etwa 15 000 Mann, südlich von Harrar die Kräfte der Bale Cam- betta und llolamo mit etwa 20 009 Mann, an einem Nebenfluß des Webi Schebeli und etwa 10 000 Mann, die angeblich östlich Sidamo von dem Heerhaufen des Ras Desta übrig geblieben seien. Außerdem Müsse man dre Kräfte längs der Eisenbahn, Dschibuti—Addis Abeba und die spärlichen Reserven um Addis Abeba hinzuzählen.
Es handle sich nach der Schätzung des Blattes, um eine Gesamtzahl von 235 000 Mann. Vre man jedoch nicht den kriegsmäßig ausgestatteten abesfinischen Heeren, die bereits im Norden und Süden geschlagen worden seien, gleichstellen könne. Das Blatt betont sodann erneut, daß dre Lösung des abessinisch- italienischen Streitfalles in der weiteren bewaffneten Entwicklung des Konfliktes gesucht und gefunden werden könne.
Kommunistische Brandstifter in Madrid
Kirchen und Klöster brennen, Mord an der Tagesordnung
Madrid, 14. März. Am Freitag abend stürmten die Kommunisten mehrere Kirchen Madrids sowie ein Kloster und die monarchistisch-faschistische Zeitung „La Nacion". Die Gebäude wurden in Brand gesteckt. Die Kirchen St. Luis und St. Jgnacio, die mitten in der Stadt gelegen sind, standen rn Hellen Flammen. Die Feuerwehr wurde an mehreren Stellen eingesetzt, mußte sich aber nur daraus beschränken, ein Ueber- greifen aus benachbarte Gebäude zu verhindern.
Auch am Tage ereigneten sich mehrere Zwischenfälle gelegentlich der Beisetzung eines erschossenen Polizeibeamten, wobei eine Person erstochen wurde. Ferner wurde ein Waffengeschäft gestürmt und geplündert.
Es wird noch bekannt, daß auf mehrere Polizeibeamte, die die Brandstifter der Kirche San Luis unschädlich machen wollten, ein Pistolenfeuer eröffnet wurde. Ein Beamter wurde getötet, ein anderer schwer verletzt.
Auch an anderen Stellen der Stadt fanden Schießereien statt. Dabei sollen insgesamt 10 Personen, darunter einige schwer, verletzt worden sein. Drei Feuerwehrleute zogen sich bei den Löscharbeiten ebenfalls Verwundungen zu.
Besonders heftig war der Brand der San Luis-Kirche, deren Türme auf die Straße stürzten und die Stromleitung der Straßenbahn zerschlugen, wodurch der gesamte Verkehr im Stadtzentrum für einige Zeit lahmgelegt wurde. Das Feuer griff hier auch auf die angrenzenden Wohnhäuser über, die geräumt werden mußten und zum Teil niederbrannten. Von den kommunistischen Brandstiftern konnte bis jetzt keiner verhaftet werden. Der Innenminister erklärte, daß er für polizeilichen Schutz der Kirchen sorgen wolle, um weiteren Sabotageakten vorzubeugen.
Neue Schandtaten spanischer Kommunisten
Madrid, 15. März. In Logrono haben kommunistisch-syndikalistische Elemente schwere Ausschreitungen verübt. Nach den bisher vorliegenden Nachrichten wurde ein Lichtspieltheater, die Parteibüros der Monarchisten, der Katholische» Volksaktion und der Radikale«, serner sechs Kirchen und Klöster in Brand gesteckt. Ein Polizeileutnant wurde von dem kommunistischen Pöbel ermordet.
30 Tote im amerif'aMesi ^
Nenyork, 14. März. Die großen Ueberschwemmungen, die in erster Linie durch die starke Schneeschmelze ausgelöst wurden, forderten bis jetzt in den Neuengland-Staaten 30 Todesopfer. Der Schaden wird aus 50 Millionen Dollar geschätzt. 2 00 000 Menschen sind arbeitslos geworden, da infolge der Ueberschwemmungen viele Kraftwerke und Fabriken, hauptsächlich Spinnereien und Webereien, geschlossen werden mußten. Zum Schmelzen des 1.50 Meter hohen Schnees gesellten sich schwere Regengüsse, die in der Nacht zum Samstag erneut in Schneestürme übergingen. Die Lage der Bevölkerung wird dadurch noch verzweifelter. Das erneute Absinken der Temperaturen hat jedoch einen Rückgang des Hochwasserstandes bewirkt.
Württemberg
Vorerst keine DenlWandWrt des „§3.129"
Friedrichshafen, 14. März. Der Luftschiffbau Zeppelin teilt mit, daß die Nachrichten über eine Deutschlandfahrt des „LZ. 129" am Samstag und Sonntag voreilig waren. Die Deutschlandfahrt sei nur als eine von verschiedenen Möglichkeiten in Erwägung gezogen worden. Inzwischen ist im Einvernehmen mit Berlin ein Fahrtenprogramm in Aussicht genommen, wonach die Deutschlandfahrt er st für später vorgesehen ist. Kommende Woche sollen nur kleinere Fahrten in der Nähe des Vodensees stattfinden.
Vater ermordet seine drei Kinder
und begeht Selbstmord
Ulm, 15. März. Am Sonntag vormittag wurde die Kriminalpolizei ins Ruhtal gerufen, wo in einem Baumgut der 64 Jahre alte Schuhmacher Johannes Eberhard aus Neu-Ulm an einem Baum erhängt aufgefunden wurde. In unmittelbarer Nähe fand man seine drei Kinder im Alter von drei, sechs und zehn 2ah-