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Druck, Verla» u. orrautw. Lchristleituu»! Theodor Sack, AUdbad t. Sch«., Wilhelmstr. 81 . Tel. 171. «ohnu»»r Billa Hubert»»

Nummer 6

Fernruf 47V

Donnerstag, den S. Januar 1936

Fernruf 479

71. Jahrgang

Der ..Me Fritz" machte mobil

! WPD. Als die eisernen Winterhilfsplaketten mit dem i' Bild Friedrich II. verkauft waren, hatten 120 Tonnen Euß- " eisen ihre Magneten gefunden. Soviel, eine Menge von

> 120 000 Kilogramm Eisen war es nämlich, mit der Sonn- ' tag morgens' die freiwilligen Helfer losgingen. Die Rech-

> nung ist einfach: 12 Millionen Plaketten waren angefertigt I und kamen in Umlauf; jede war einschließlich Nadel 10 t Gramm schwer. Die Helfer brachten also 120 Tonnen Eisen f oder rund 10 Güterwagen voll init sich in Gang.

Als diese 120 Tonnen Gußeisen, wie gesagt, ihre Mag-

> neten gefunden hatten, an den Menschen nämlich, trugen ! diese damit rund 20 000 Quadratmeter Eisenfläche an sich, s Auch das ist einfach zu berechnen: Jede Plakette hatte einen i Durchmesser von 23 Millimeter.

! Die Eisengießerei Eleiwitz, der preußische Staats- und

> Traditionsbelrieb. hat ausgerechnet, daß bei ihr auf jede i der angefertigten Plaketten eine Arbeitszeit von 54 Sekun­den entfiel, wobei die auf die Anfertigung der Eußmodelle usw. verwendete Zeit anteilig errechnet, der Zeitaufwand für das Verpacken aber z. B. nicht eingerechnet ist. Das macht bei 12 Millionen Stück einen Aufwand von insgesamt 180 000 Arbeitsstunden. Wie immer im Wirtschaftsprozeß, hat die Verteilung mehr Zeit und Menschen gefordert als die Herstellung. Wieviel Kilometer mögen die Heiser ge-

! gangen sein! Die zum Verpacken der Plaketten gebrauchte Wellpappe hätte ihnen dabei einen netten Teppich abgeben können. Man hat rund 300 000 Wellpappkartons gebraucht,. ! von denen jeder 18-18/8 Zentimeter groß war; darin la- . gen vier durch Wellpappe getrennte, in besonderes Seiden- / papier eingeschlagens Schichten von Plaketten. (Das Sei- f denpapier mußte chlorfrei sein, damit die Plaketten, die mit f einem Kupferüberzug versehen waren, nicht schwarz anlie- i fen.) Auseinandergenommen und aneinandergsreiht hätte s die verwendete Wellpappe einen Streifen von rund 320 Kilometer Länge ergeben. Ein ganz annehmbarer Läufer für die Verteilung, die natürlich viel mehr Gehweg notwen­dig machte.

Eisen bringt Glück" da die Menschheit es ursprüng­lich nur als Meteoreisen kannte, war es ihnen entweder das vom Himmel gefallene Material so bei den Aegyp- tern oder der aus dem Boden, dem Urgrund allen Wer­dens gehobene Stoff. Und immer glückbringend. So war es auch diesmal. Es sind dem Winterhilfswerk mit ihm 2,4 Millionen Mark vom Himmel gefallen nach schwerer Ar­beit allerdings und die Helfer haben für mehr als die­sen Betrag BeglückLsein daraus gezogen und auch die, die durch Kauf halsen und heute mit dem eisernen Abzeichen durch die Straßen gehen.Eisen bringt Glück". Vor hun­dert Jahren schon trugen einmal Männer und Frauen in der ganzen Welt den von Berlin ausgehenden eisernen s Schmuck,Berliner Gußeisen",fonte de Berlin". Es wäre > schön und angebracht, wenn sich das Olympische Organisa­tionskomitee entschließen würde, nachdem alle andern Ab­zeichen aus Bronce sind, das für die Besucher bestimmte aus Eisen zu machen. Eisen gehört zu Deutschland.

KsÄMschule PMM

Entwicklung der preußischen Offiziersausbildung

Am Donnerstag, den 9. Januar, findet in Anwesenheit des Oberbefehlshabers der Wehrmacht die feierliche Eröff­nung der neuerrichteten Potsdamer Kriegsschule statt.

Mit der feierlichen Eröffnung der Potsdamer Kriegs­akademie wird eine alte preußisch-deutsche Heerestradition wieder ausgenommen und weitergeführt. Schon im Jahre 1859 hatte die Stadt Potsdam die Ehre, die erste moderne Kriegsschule des preußischen Heeres zugeteilt zu bekommen. Das wichtige Problem der Ausbildung und Erziehung zum Offizier wurde durch diese Schule, die noch eine Schwester­schule in Erfurt erhielt, auf einen klaren Nenner gebracht. Aus ihnen wuchsen die weiteren preußischen und deutschen Kriegsschulen hervor, die dem deutschen Heer der Vorkriegs­zeit seine Offiziere lieferten. Bei Kriegsausbruch waren in Deutschland zwölf Kriegsschulen vorhanden. Durch den Echandvertrag von Versailles wurde diese Arbeit jedoch - M gestoppt. Es ist ein Zeichen unserer neuen Wehrfrei- heü, wenn jetzt wieder die erste Kriegsschule nach dem Weltkriege dem wiedererstandenen deutschen Heere überge­ben werden kann.

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Die Aufgaben der Kriegsschulen waren recht vielgestaltig. Grundsätzlich sollten sie den jungen Fähnrichen, die zur Ablegung der Offiziersprüfung nötigen Kenntnisse, Wissen- stchaften und Fähigkeiten übermitteln. Die Inspektion der Kriegsschulen und die Eeneralinspektion des Militärerzie- bungs- und Bildungswesens waren die obersten Instanzen , "?d Vorgesetzte dieser Schulen. Taktik, Waffenlehre, Befe­stigungslehre, Verkehrswesen, Feldkunde, Planwesen und veereswesen waren die am meisten bewerteten Lehrgebiete ' A Französisch und Englisch waren Unterrichtsfä-

lHer. Die Erlernung des Russischen stellte man den Fähnri- ;m>en frei. Die Gebiete der vraktisck«n Ausbildung erstreckten

sich in erster Linie auf Schießen, Entfernungsschätzen, Rei­ten, Geschützexerzieren, Turnen und Tanzen. Der Unter- richtsplan wurde unterbrochen und belebt durch Beleh­rungsreisen und praktische Unterweisungen.

Es bestand die Verfügung, daß alle Offiziersanwärter mit Ausnahme derjenigen, die bereits ein Jahr llniversi- tätsstudium Nachweisen konnten, zu einem Kursus von 35 Wochen aus eine der Kriegsschulen muhten. Ursprünglich waren die Kriegsschulkurse für eine längere Dauer vorgese­hen, doch eine Verordnung vom Jahre 1893 setzte die Aus­bildungszeit einheitlich auf 35 Wochen fest. Bor dem Ein­tritt in die Schule hatten die Schüler eine Einheitsprllfung abzulegen. Hatte der Offiziersanwärter diese Prüfung mit Erfolg abgelegt, mußte er sich zum Schluß seines Lehrgan­ges einer zweiten Prüfung unterziehen. In der Zwischen­zeit konnte er aber bei Unfähigkeit oder unerlaubten Hand­lungen wieder zurückgeschickt werden.

In dem Offiziersexamen waren nun die Anforderungen schon höher.Fertigkeit und Präzision im Anfertigen schrift­licher Arbeiten über militärische Gegenstände. Französische Sprache so viel, daß er aus dem Französischen ins Deutsche übersetzen kann. Reine Mathematik bis zum zweiten Grade. Zeichnen von Plänen richtig und verständlich ohne große Schönheit. Erweiterte Geographie und Statistik." Diese Richtlinien und Anforderungen hatte noch König Friedrich Wilhelm am 6. August 1808 in Königsberg geschrieben, doch waren sie mit der Neugründung der Kriegsschulen in großen Zügen mitübernommen worden.

Unter gewissen Voraussetzungen konnte auch der Gemeine in den Offiziersstand eingehen. Bekannt ist der Fall des Wachtmeisters Reyher aus dem Infanterie-Regiment von Winnig. Nach seinem Offiziersexamen starb er 1857 als General der Kavallerie und Chef des Eeneralstabs der Armee. Auch in dem Heere nach 1859 sind Fälle bekannt, wo Unteroffiziere sich in Höheren Ossiziersstellen behaup­tet haben.

Daß sich das Heer mit echt preußischer Genauigkeit auch um die kleinsten "Kleinigkeiten kümmerte, geht aus der Ver­fügung über die Zensierung der Leistungen in den verschie­denen Prüfungen hervor. Das Prädikatgut" durfte nur ohne Einschränkung vergeben werden. Den Unterricht er­teilten Hauptleute. Die Generalkommandos hatten jährlich geeignete Offiziere mit der Angabe ihrer Spezialgebiete vorzuschlagen. Von diesen Offizieren wurden diejenigen, die jeweils gerade benötigt wurden, ausgesucht. Ihr Kom­mando an der Schule dauerte drei bis fünf Jahre. Einige Leutnants standen den Hauptleuten zur Seite und waren für die exerziermäßige Ausbildung verantwortlich. Die Ee- jamtleitung lag in der Hand eines Majors.

Wenn auch die neue Kriegsschule des Führers mit ganz anderen Voraussetzungen zu rechnen hat, so ist allein schon durch die gleiche Namensgebung ein Band der Verbunden­heit zwischen alter preußischer Gründlichkeit und Tradition mit der Wehrmacht eines modernen Deutschen Reiches ge­knüpft. Die Gründung der Kriegsschule Potsdam 1936 ist ein neuer Markstein auf dem Wege der Wehrfreiheit.

Zwischen Berlin und London"

Ein englischer Politiker über außenpolitische Fragen

In der ZeitschriftThe Nineteenth Century and after" ver­öffentlicht der bekannte englische Politiker T. P. Conwell- Evans unter der UeberschriftZwischen Berlin und London" einen Artikel, der sich eingehend mit außenpolitischen Fragen Deutschlands beschäftigt und einen umfassenden lleberblick über die Lag? gibt. Der Artikel hebt sich vollständig

Der internationale Bund der Kirchen hat eine Denkschrift an den Völkerbund gesandt, die die sofortige Beseitigung des von den Bolschewisten auf kirchlichem Gebiete geschaffe­nen Zustandes in Sowjetrußlaud fordert.

Ueber den geheimen Plan für eine gegenseitige Hilfe­leistung zwischen England und Frankreich werden in der Weltpresse allerlei Gerüchte verbreitet, die sensationellen Charakter haben.

In Argentinien sind blutige Streikunruhen ausgebrochen, die man wiederum aus kommunistische und ausländische Ein­flüsse zurückführt.

Nach Meldungen aus Addis Abeba sollen an der Siid- und Nordsront heftige Gefechte im Gang sein.

Die im Washingtoner Senatsausschuß durchgeführte Un­tersuchung über die Ursachen der Teilnahme Amerikas am Weltkrieg hat ergeben, daß der Dollar und das Geldgeschäft d»e LmuMtrieb"? >er war, was man in Deutschland freilich schvu lang: wußte.

von den vielen gehMgen Aeutzerungen oer letzten Zeit vur»y seine Objektivität ab. Conwell-Evans sagt, man müsse zu ver- - stehen versuchen, in welchem Geist in Deutschland die Wiederein­führung der allgemeinen Wehrpflicht vorgenommen worden sei. Deutschland habe Anspruch darauf, daß man ihm den guten Glauben zubillige, wenn es jetzt im Begriffe sei, die Gleichberech­tigung zurückzugewinnen. Der Verfasser spricht sich hierauf über die Politik des Führers in der polnischen Frage anerken­nend aus. Die Lage, die durch die deutsch-polnische Verständi­gung geschaffen worden sei, habe zur Folge, daß Rußland, Polen und Deutschland es sich heute zweimal überlegen würden, bevor sie zur Gewaltanwendung schreiten. Könnte nicht Europa sich beglückwünschen, wenn ein schwerer Streitgegenstand seiner un­mittelbaren Sorge entzogen worden sei? Conwell-Evans weist hierauf auf die deutschen Befürchtungen hin, daß die Tschecho­slowakei ein strategischer Stützpunkt Rußlands werde und aufdieErklärungenDimitroffsin Moskau, der offen gesagt habe, das Hauptziel der Dritten Internationale und damit der Sowjetregierung sei die Vernichtung der Hitler-Regierung. So sei also die deutsche Wiederaufrüstung als eine Sicherungsmaßnahme in einer gefährliche» Lage anzusehea, und nicht etwa als eine Vorbereitung künftiger Eroberungen in Osteuropa.

Nach einer Würdigung der deutschen Minderheit in der Tschechoslowakei weist der englische Politiker sodann auf die Lage in Oesterreich hin. Die österreichischeFrage verlange eine Rechtsänderung, der sich bislang Frankreich und Italien aus das lebhafteste widersetzt hätten. Die meisten Leute in Oesterreich seien für eine bundesstaatliche Verbindung mit Deutschland und verabscheuten die italienische Schutzherrschaft. Sich einer solchen Selbstbestimmung zu widersetzen, würde ein unfreundlicher Alt sein. Keine englische Regierung würde vor dem Volke einen Krieg rechtfertigen können, der etwa geführt werden sollte, um die Verwirklichung dieses demokratischen Zieles zu verhindern. Frankreich müsse eines Tages erkennen, daß eine Zusammenarbeit mit England weit nützlicher sei, als ein Bündnis mit Rußland und als der Widerstand gegen die kulturelle Autonomie der deut­schen Minderheit und gegen den österreichischen Wunsch nach Un­abhängigkeit. Wenn Frankreich es aufrichtig damit meine, daß es nur Sicherheit wünsche, so dürfe der Augenblick für eine Erneuerung des Locarnopaktes gekommen sein. Dies wäre ge­eignet, die französische Furcht vor Deutschland zu beseitigen.

Auf die Frage der Kolonien eingehend, meint Conwell- Evans, daß es sicher sei, daß Deutschland um eines Fleckens in Afrika willen kernen Krieg mit England führen wolle. Das be­weise das Flottenabkommen. Es sei deutlich, daß Deutschland kein großes Reich in Uebersee erstrebe. Um so mehr sei Eng­land verpflichtet, den deutschen Wünschen ent­gegenzukommen. Deutschlands Bestrebungen seien durch­aus vernünftig. Deutschland wünsche bei der Beratung wichtiger Ereignisse mit dabei zu sein und seinen Teil zu Initiativen bei­zutragen.

Deutschland, Frankreich und England sollten es sich zur Ge­wohnheit machen, über alle sie gemeinsam berührenden Fragen sich gemeinsam zu beraten. Die Bedingungen mühten wieder ge­schaffen werden, um die von Hitler in seiner Rede vom 21. Mai 1935 vorgeschlagenen Wünsche auf Abschaffung der schweren Ar­tillerie, der Tanks und des Bombenabwurfes aus die Zivilbevöl­kerung wieder in Rechnung stellen zu können.

Es sei erfreulich, daß die englische Regierung die Gelegenheit nicht habe vorübergehen lassen, aus ein Angebot einer Rüstungs­begrenzung zur See einzugehen. Das deutsch-englische Flotten­abkommen habe die einzige Ursache für einen Konflikt zwi­schen beiden Ländern beseitigt. Neuerdings erkennen auch die Franzosen erst dieses Abkommen an.

Die 7. Hörer-Million überschritten!

Berlin, 8. Jan. Der deutsche Rundfunk hat die 7. Hörer- Million überschritten! Diese bemerkenswerte Tatsache, die über­zeugend die Entwicklung des Rundfunks unter nationalsozia­listischer Führung kennzeichnet, veranlaßte ein Mitglied der DNB.-Schristleitung, den Reichssendeleiter Hadamowsky zu befragen, der u. a. folgendes erklärte:

Für die pessimistischen Schlechtwetterpropheten, die seit einem halben Jahr immer den Zusammenbruch des deutschen Rund­funks prophezeiten und einzelne privatwirtschaftliche Schwierig­keiten in wirtschaftliche Schwierigkeiten des Systems umdeuten wollten, dürfte der neueste Zugang an Rundfunkteilnehmern eine völlige Niederlage bedeuten

Der Zugang im Dezember betragt 202 211 Hörer. Da­mit steigt die Gesamtteilnehmerzahl von 6 990 741 am 1. Dezem­ber auf 7 192 952 am 1. Januar 1936.

Während eifrige Gerüchtemacher im letzten halben Jahr von Monat zu Monat gänzliche Absatzstockung und Marktverstopfung prophezeiten, machte der Hörerzugang von 109 756 im Monat September mehr als das Zehnfache des September-Zuganges vom Jahre 1932 aus. Im gleichen Monat der Jahre 1926 bis 1931 mußten Abgänge bis zu 30 000 verzeichnet werden. Im Oktober 1935 konnte der nationalsozialistische Rundfunk einen