Has deutscheste unter Men Festen genannt werden kann. Für uns sei i h r, meine deutschen Kinder, und eure Eltern die Menschen, die uns am nächsten stehen und denen zu helfen und sie zu betreuen uns nicht nur ein Gebot des Herzens, sondern auch eine liebe und freudig erfüllte Pflicht des Gewissens ist. Es ist nicht an dem, wie unsere übelwollenden Gegner außerhalb unserer Grenzen das gerne wahr haben möchten, daß um diese Stunde die Barbaren des Nordens ihre Urwälder verlassen, um sich um den heidnischen Weihnachtsbaum zu versammeln. Gewiß, wir feiern ein deutsches Fest mit der ganzen Innerlichkeit deren unsere große Volksseele fähig ist. Wir bescheiden uns nicht mit billigen Redensarten und sentimentalen Eefühlsanwand- lungen. Wir legen Hand an, lindern Not, und helfen Sorgen überwinden im Sinne eines praktischen Christentums, das mit dem von uns geprägten Begriff eines Sozialismus der Tat vollkommen übereinstimmt. Das könnt auch ihr Kinder in euren jungen und kleinen Herzen schon empfinden und fühlen; denn was in diese jungen und kleinen Herzen heute hineingelegt wird, das soll ja, wenn ihr einmal erwachsene deutsche Männer und Frauen seid, für unser ganzes Voll wunderbarste Wirklichkeit werden.
Von tiefem Dank sind wir alle in dieser Stunde an das Schicksal erfüllt. Es hat uns mit Glück und Erfolgen im vergangenen Jahr reich bedacht. Wir wollen uns Glück und Erfolge nicht selbst vergrämen und verbittern, sondern uns ihrer ehrlich und aus vollstem Herzen freuen. Allerdings ist im ganzen Volks auch noch viel Not und Sorge übrig geblieben. In dieser Gesinnung haben wir die vielen Millionen deutscher Kinder am heutigen Abend zusammengerufen. Tie sollen nicht beim Weihnachtsfest, wo alle anderen sich freuen, einsam sein und dabei vielleicht das bittere Gefühl haben, baß sie innerhalb der deutschen Volksgemeinschaft zwar teilnchmen dürfen an der gemeinsamen Sorge und Entbehrung, dag sie aber allein stehen, wenn die anderen ihre Feste feiern.
Weihnachten 1933 haben wir auf den Straßen der deutschen Arbeiterviertel Gabentische aufgebaut; wir haben alle armen Kinder beschert ohne Rücksicht auf ehemalige Parteizugehörigkeit und politische Ueberzeugung ihrer Eltern. Es ist einer der ergreifendsten Augenblicke meines Lebens gewesen, als damals in Berlin-Moabit eben durch die Weihnachtsamnestie aus den Konzentrationslagern entlassene Kommunisten zu mir kamen und mit Tränen in den Augen ihre innere Einkehr zur nationalsozialistischen Volksgemeinschaft vollzogen. Zehntausende von Menschen, die uns damals vielleicht noch ablehnend oder mit innerem Vorbehalt gegenüberstanden, haben in dieser Stunde gelernt, wie wunderbar es ist, sich aus vollstem Herzen und tiefster Seele einem Volke und seinem Schicksal in Gutem und in Bösem zu verpflichten. Wie viele Wunden sind seitdem vernarbt. Aus einem schon in seine Bestandteile aufgelösten Volkskörper ist seitdem eine wirkliche Schicksalsgemeinschaft, eine Nation im besten Sinne des Wortes geworden. Wir haben es alle gewollt, und darum wurde es Wirklichkeit: Der Frieden unseres Landes, der auf der Einigkeit des ganzen Volkes beruht, kann jetzt durch niemanden und nichts mehr gestört werden.
Darum hat auch die Stunde, die wir jetzt festlich begehen, gar nichts mehr mit Almojengesinnung und Wohltätigkeit zu tun. Sie ist für die Regierung und die Partei, die das Volk führt, nur die Abstattung einer selbstverständlichen Dankespflicht. Wir bekunden damit vor aller Welt unsere innere Verbundenheit und Bewunderung vor dem Opfergang der ganzen deutschen Nation, der sich auch im vergangenen Jahr in allen kritischen Situationen so herrlich bewährte und der gerade in den ärmsten Teilen unseres Volkes seine uneigennützigsten Verfechter gefunden har.
Die Kinder all der vielen Millionen Eltern aber, denen es die Gunst des Schicksals gestattet, ihnen ein persönliches und manchmal auch reiches Weihnachtsfest im Kreise einer glücklichen Familie zu bescheren, mögen niemals vergessen, daß es in Deutschland fast ebenso viele Millionen Kinder gibt, für die diese Weihnachtsftunde hier die einzige Festesfreude ist. Duß diese Kinder darum nicht weniger wert sind, sondern daß sie wie wir alle unserem deutschen Volke angehören und wir ne deshalb mit um so größerer Liebe und Fürsorge umgeben müssen, weil das Schicksal es nicht übermäßig gut mit ihnen gemeint hat. Denn auch diese Kinder werden einmal erwachsen sein und an den schweren und verantwortlichen Pflichten der Nation teilnehmen müssen, und sie werden das um so williger und freudiger tun, je mehr sie das Gefühl haben dürfen, daß sie auch bei den Festen des Volkes nicht unbedacht bleiben, sondern wie wir alle gastlich daran teilnehmen können. Dann wird sich schon in jungen Jahren um alle deutschen Kinder, ob reich oder arm, ob hoch oder niedrig, ein festes Band der Liebe und Zusammengehörigkeit schlingen. Dann wird auch einmal in nicht allzu ferner Zukunft für immer wie um diese Stunde in ganz Deutschland der innere Streit, Haß, Neid und Mißgunst des einen gegen den anderen verstummen und alle sich zu edlem Wettstreit im Dienste an unserem ganzen Volke vereinigen. Das soll der tiefste Sinn und die innerste Aufforderung dieser schönen und festlichen Stunde sein.
In dieser Ueberzeugung grüße ich die vielen Millionen Kinder, die sich heute um unsere Gabentische versammelt haben. Ich grüße mit ihnen ihre Väter und Mütter; sie haben in ihren Kindern der deutschen Nation das wertvollste und kostbarste Geschenk gemacht. Für sie zu arbeiten und zu kämpfen und ihnen ein besseres Dasein zu sichern, dafür ist ein Leben wert, gelebt zu werden; denn diese Kinder sind unsere nationale Hoffnung und das Unterpfand der Zukunft unseres Volkes.
In dem Dankgsfühl, das uns alle erfüllt, schwingt mit unsere innigste Bitte an das Schicksal, daß es Führer, Volk und Reich weiterhin in seine gnädige Obhut nehme. Daß es dem deutschen Volke aber vor allem das köstlichste Gut bewahren möge, das den Menschen schon in der Weihnachtsbotschaft verkündet wurde:
Den Frieden auf ErdenI
»Solbatenbrmd" des neuen Heeres
Berlin. 21. Dez. Mit Einverständnis des Führers und Reichskanzlers hat der Reichskriegsminister den Oberbefehlshaber des Heeres beauftragt, einen „Soldatenbund" des neuen Heeres zu bilden. In diesem Bund sollen alle seit dem 1. Januar 1921 aus dem Reichsheer oder neuen Heer ausgeschiedenen und die in Zukunft ausscheideuden Soldaten, die sich ihm freiwillig an- fchliehen «ollen, znsammengefaßt werden.
Damit ist neben den NS.-Deutschen Marinevund, in dessen Kameradschaften die aus der Kriegsmarine entlassenen Soldaten auch weiterhin ihren Zusammenschluß finden, und neben die Luftwaffenreserve, in die die aus der Luftwaffe ausscheideuden Soldaten übergeführt werden, die entsprechende, bisher noch fehlende Organisation für das Heer getreten.
Zugleich ist durch Schließung dieser Lücke auch die im Interesse reibungsloser Zusammenarbeit liegende klare Abgrenzung der Arbeitsgebiete festgelegt worden: Im neuen „Soldatenbund" werden in Zukunft die Belange der Reservisten des neuen Heeres ihre Vertretung finden, im „Kyff- häuserbund" und den übrigen Soldatenbünden diejenigen der ehemaligen Angehörigen der alten Wehr- Macht.
Zum Bundesfiihrer hat der Reichskriegsminister den General der Infanterie a. D. Freiherr Seutter von Lötzen, zu dessen Stellvertreter den Gauleiter, Oberpräsidenten und Staatsrat Schwede-Coburg, Bundespräsidenten des „Reichstreubundes", ernannt.
Zweck des „S o ld at e nb u nd e s" ist es, an den entlassenen Soldaten die Aufgabe fortzuführen, die der Führer im Herbst dieses Jahres in Nürnberg der aktiven Wehrmacht gestellt hat: „ihre Angehörigen zu zuverlässigen und anständigen Volksgenossen zu erziehen, die sich in der Stunde der Not und Gefahr in Treue mit der Nation verbunden fühlen, und die, wenn je das Schicksal sie vor die härteste Probe stellen sollre, tapfer die Freiheit ihres Volkes verteidigen". Daneben will der „Soldatenbund" seine Mitglieder in lebendiger Kameradschaft mit der aktiven Truppe halten und unter ihnen Kameradschaft und die Erinnerung an die gemeinsam verbrachte Dienstzeit pflegen. Er will auch in die jungen Soldaten den Stolz auf die großen Traditionen unseres Heeres einpflanzsn und in ihnm, die Erinnerung an die Taten ihrer Väter wachhalten. Er will ferner seinen Mitgliedern praktische Hilfe angedeihen lassen, indem er die nach ehrenvoller Dienstzeit ausscheidenden Soldaten, insbesondere die Versorgungsanwärter, beim Uebergang in einen bürgerlichen Beruf mit Rat und Tat unterstützt. Zu diesem Zweck wird der „Reichstreubund" in den „Soldatenbund" eingegliedert.
Wie das Heer und die übrigen Wehrmachtteile, so steht auch der „Soldatenbund" auf dem Boden nationalsozialistischer Weltanschauung. Treue zum Führer, dem Schöpfer und Obersten Befehlshaber der neuen Wehrmacht, und soldatischer Gehorsam bestimmen seine Grundhaltung. Seinem Wesen und Zweck entsprechend und dem Willen des Führers folgend ist der „Soldatenbund" eine unpolitische Vereinigung. Daher gilt für die Betätigung der Mitglieder im Bunde der gleiche Grundsatz wie im Heer: Daß der Soldat seinem Vaterlands zu dienen, aber keine Politik zu treiben hat. Außerhalb des Bundes ist jedes Mitglied in seiner staatsbürgerlichen Betätigung frei. Mrr- glieder des Bundes, die sich aktiv politisch oder weltanschaulich betätigen wollen, können und sollen daher außerdem den Gliederungen der Partei, z. V. SA. oder SS., beitreten. Doppelmitgliedschaft zu ihnen und dem „Soldatenbund" ist also zulässig.
Mitglied des Bundes kann jeder Soldat (Offizier, Unteroffizier oder Mann) werden, der seit dem 1. Januar 1921 im Reichsheer oder neuen Heer gedient oder geübt hat und in Ehren ausgeschieden ist. Die Mitglieder des „Soldatenbundes" werden in „Kameradschaften" zusammengefaßt, deren Bildung im Laufe des Monats Januar erfolgen wird. Gleichzeitig werden durch die örtliche Presse die Anschriften der Kameradschaftsführer bekanntgegeben werden, an die der Aufnahmeantrag schriftlich zu richten ist. Mitglieder des Bundes, die der alten Wehrmacht angehört haben oder vor Gründung des „Soldatenbundes" bereits einem der Bünde der alten Wehrmacht beigetreten waren, können neben der Bundesmitgliedschaft ihre bisherige Zugehörigkeit zu den alten Soldatenvereinigungen und -Bünden beibehalten. Die Mitglieder des „Soldatenbundes" erhalten ein besonderes Abzeichen, das ihre enge Zugehörigkeit zur neuen Wehrmacht kennzeichnet.
Der monatliche M i tg li ed s b e itr ag beträgt '50 Pfg. In diesem Betrag sind alle Beiträge für Bund und Kameradschaft sowie das Vezugsgeld für die zweimal im Monat erscheinende Bundeszeitung enthalten. Diejenigen Mitglieder, die als Versorgungsanwärter die Hilfe des „Reichstreubundes" in Anspruch nehmen wollen, b-rben für die Mitgliedschaft bei diesem einen Sonderzuschlag von 50 Pfg. zu entrichten. Mitglieder, die sich in wirtschaftlicher Notlage befinden oder durch Beitragszahlungen an SA. oder SS. besonders belastet find, werden auf Antrag Beitragserleichterungen gewährt werden.
Die vier Malmedyer in Deutschland
Aachen, 22. Dez. Die vier am Donnerstag aus Belgien ausgewiesenen Heimattreuen aus Eupen-Malmedy, Joseph Dehottay, Peter Dehottay, Heinrich Dehottay und Paul Foxius sind von der belgischen Gendarmerie an vier verschiedenen Stellen über die Grenze nach Deutschland abgeschoben worden. Sie hatten den belgischen Behörden gegenüber den Wunsch geäußert, zusammen bei der Grenzübergangsstelle Köpfchen bei Aachen über die Grenze gebracht zu werden. Diesem Wunsche wurde aber von der belgischen Gendarmerie nicht entsprochen, weil man Kundgebungen der deutschen Erenzbevölke- rung befürchtete, und so mußten die Ausgewiesenen bei Losheim, bei Kalterherber, bei Steinbrücke und bei Köpfchen, vier weit auseinanderliegenden Punkten, die Grenze überschreiten. Nach dem Erenzübertritt setzten sich die Ausgewiesenen mit ver Aachener Regierung in Verbindung und wurden darauf mit Kraftwagen nach Aachen geholt.
Am Freitag wurden die Ausgewiesenen von der Regierung empfangen Dem Empfang wohnten als Vertreter des in Berlin weilenden Regierungspräsidenten Reeder Eeheimrat von Einern bei. Die Beamten begrüßten die Ausgewiesenen auf deutschem Boden und nahmen in zwangloser Unterhaltung einen Bericht über die Ausweisung entgegen. Nach dieser Zusammenkunft begaben sich die Ausgemieienen zum Hotel Union, wo sie bis nach den Feiertagen zu bleiben beabsichtigen.
Weihnachtsaustilf des Reichshaudwerksmeisters
Reichshandwerksmeister Schmidt hat zu Weihnachten 1935 an feine Kameraden im Handwerk einen Aufruf gerichtet, in dem er einen Rückblick auf die handwerkliche Entwicklung des abgelaufenen Jahres gibt. Stillstand und Rückschritt im Handwerk seien heute vorüber, und es lohne sich wieder, ein deutscher Handwerker zu sein. Mit dem Großen Befähigungsnachweis und der Handwerkerkarte sei das Handwerk nach einem schlimmen Jahrhundert wieder für die Zukunft gesichert worden. Der Vau der Organisation des Reichsstandes und der Reichsbetriebsgemeinschaft sei vollendet. Ein Handwerk, das die alte Vetriebs- gemeinschaft von Meister, Geselle und Lehrling, den Dreiklang des Handwerks praktisch durchführe, ein Handwerk, das sich seiner kulturellen Verantwortung bewußt sei, ein Handwerk, das unablässig seine Leistungen steigere und seine Kunden gut und pünktlich bediene, ein solches Handwerk werde auch seinen Wirtschaftsraum erweitern und festigen.
Lohnausgleichsklasse in der ZiganenhersteLung
Berlin, 21. Dez. Der Reichsarbeitsminister hat im Einvernehmen mit dem Reichswirtschaftsminister eine 15. Verordnung zur Durchführung des Gesetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit erlassen. Sie regelt dringende sozialpolitische Fragen in der deutschen Zigarrenherstellung. Zunächst bestimmt sie, daß die von der Deutschen Arbeitsfront zu errichtende E i n st ufungsstelle für die deutsche Zigarrenherstellung alle rm Deutschen Reich hergestellten Zigarren, Zigarillos und Stumpen unter die Entgeltbestimmungen der Reichstarifordnung für die Zigarrenherstellung einzustufen hat. Damit wird der Tätigkeit des bisherigen Tarifierungsamtes die notwendige, seit dem Wesfall der frühere« Tarisvertraasvarteien fehlende rechtliche
Grundlage Wiedergegeben. Der zweite Teil der Durchführungsverordnung schreibt die Errichtung einer Lohnausgleichsklasse vor. Sie soll es ermöglichen, den in der Zigarrenherstellung beschäftigten Familienvätern vom 1. Januar 1936 ab eine Familienzulage zu gewähren. Die Zusammensetzung der Belegschaft ist so verschieden, daß große Lohnunterschiede in den einzelnen Bezirken vorhanden sind. Diese werden dadurch noch vergrößert, daß die männlichen Arbeitskräfte infolge ihrer geringeren Fingerfertigkeit weniger verdienen als die weiblichen. Dieser Umstand wirkte sich zu sozialer Ungerechtigkeit besonders dann aus, wenn es sich um Familienväter mit zahlreichen Familienangehörigen handelt. Um diesem Notstand abzuhelfen, hat sich der Reichsarbeitsminister entschlossen, den Weg der Errichtung einer Lohnausgleichsklasse zu beschreiten.
Vom Luftschiff „Gras Zeppelin" und LZ. 12s
Friedrichshofen, 21. Dez. Letzter Tage wurde, wie die Verbo- Presse berichtet, mit der Winterüberholung des Luftschiffes „Graf Zeppelin" begonnen. Der Teil der Hülle längs des Kiels des Tragkörpers ist abgenommen und bereits sind schon einige Gaszellen entleert. Inzwischen war man in der Wasserstoffgasfabrik auf dem Zeppelingelände während der letzten Tage mit der Fabrikation des Wasserstoffgases als Traggas für das neue Luftschiff „LZ. 129" tätig. Der große Gaskessel mit 20 000 Kubikmeter Inhalt ist gefüllt und auch in der Speicheranlage sind 20 000 Kubikmeter Wasserstoffgas für „LZ. 129" aufgespeichert, also insgesamt 40 000 Kubikmeter Wasserstoffgas. Diese betragen aber nur ein Fünftel der Gasmenge, die das neue Luftschiff benötigt. Noch ist das neue Schiff im Bau nicht fertig. Mit der Füllung der Gaszellen kann vor drei Wochen nicht begonnen werden. Deshalb ist die Wasserstoffgaserzeugung vorläufig eingestellt.
Neichssteuerei.mahrnen
im November 1935
Berlin, 20. Dez. Die Einnahmen des Reiches an Besitz- und Verkehrssteuern betrugen im November 1935 516.1 Will. RM. gegenüber 401 Mill RM. im gleichen Monate des Vorjahres; an Zöllen und Verbrauchssteuern kamen 285,5 Mill RM. (245,2), also zusamme« 801.6 Mill. (646.4) Mill. RM. auf. Von denjenigen Steuern, die für die Beurteilung der Wirtschaftsentwicklung wichtig sind, haben sich im November 1935 die Lohnsteuer, die veranlagte Einkommensteuer, die Körperschafts st euer und die Umsatzsteuer weiter gut entwickelt Für die ersten 8 Monate des Rechnungsjahres 1935 stellt sich das Mehraufkommcn gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres bei den Besitz- und Verkehrssteuer auf 756,4, bei den Zöllen und Verbrauchssteuern auf 149,5, zusammen also auf 905,9 Mill. RM. Unter Berücksichtigung der übli« chen Aussonderungen (u. a. für Ehestandsdarlehen) und verschiedener Sondereinnahmen des Vorjahres errechnet sich das wirkliche Mehraufkommen der Monate April bis November 1935 gegenüber dem gleichen Vorjahresabschnitt mit 772,2 Mill. RM.
Richtfest am Haus der deutschen Erziehung
Bayreuth, 20. Dez. Das Richtfest des Bücherei- und Lehrmittelgebäudes, das neben dem Haus der deutschen Erziehung ersteht, wurde Freitag im Beisein zahlreicher Ehrengäste festlich begangen. Nach dem Entwurf des Architekten Reißinger und unter der Bauleitung des Regierungsbaumeisters Locke ist der stattliche Neubau entstanden, der bei 60 Meter Länge und 15 Meter Breite das Haus der deutschen Erziehung flankiert und zur Aufnahme der Bücherei und Lehrmittel des NCLB. dienen soll. In knapp vier Monaten wurde von 120 Arbeitern der Rohbau fertiggestellt Bei dieser Gelegenheit sprach zum erstenmal in seiner neuen Amtstätigkeit Gauleiter Waechtler. Sein erstes Gedenken galt seinem verewigten Vorgänger, Hans Schemm, auf den der Plan zu diesem Vau zurückzuführen ist. Seine dann an die Arbeiterschaft, die Erzieherschaft und das ganze deutsche Volk gerichteten Worte gipfelten in der Feststellung, daß Adolf Hitler zugleich der erste Arbeiter und der erste Erzieher des deutschen Volkes ist. Die schlichte Feier schloß mit einer Huldigung für den Führer.
Evangelisch-Kirchliche Frauenarbeit
Berlin, 22. Dez. Dir kirchenamtliche Pressestelle der Deutschen Evangelischen Kirche teilt mit: Der Reichskirchenausschuß und der altpreußische Landeskirchenausschuß haben schon seit einigen Wochen die Verbindung mit dem evangelischen Frauenwerk einschließlich der evangelischen Frauenhilfe ausgenommen, um eine Ordnung zu schaffen, die der evangelischen Frauenarbeit eine klare Stellung im Aufbau von Kirche und Gemeinde und ein vertrauensvolles Verhältnis zum deutschen Frauenwerk sichern soll. Bis zur Herstellung dieser Ordnung bliebt der derzeitige Aufbau der kirchlichen Frauenarbeit bestehen. Der Reichskirchenausschuß beruft demnächst eine Kammer für die Frauenarbeit der Deutschen Evangelischen Kirche mit dem Auftrag, die kommende Regelung vorzubereiten.
Vom abesfinischen Kriegsschauplatz
Wiedereroberung von Makalle?
Addis Abeba, 22. Dez. Nach abesfinischen Meldungen von der Nordfront sollen Teile der Heeresgruppe Ras Seyoums mit größeren Truppcnabteilungen die Stadt Makalle und die umliegenden Gebiete zurückerobert haben. Eine Nachprüfung der Richtigkeit der Meldungen von Addis Abeba aus ist zur Zeit noch nicht möglich.
Von abessinischer Seite werden weitere Einzelheiten über den Verlauf der Kämpfe an der Nordfront im Schire-Gebiet verbreitet. Danach handelt es sich um eine Schlacht, die am 15. und 16. Dezember in der Nähe von Degaschah und Endasilast, ungefähr 50 Kilometer westlich von Aksum, stattgefunden hat. Die Abessinier berichten, daß es ihnen gelungen sei, die italienischen Stellungen bei Degaschah zu nehmen. Sodann hätten sie zu einem zweiten Angriff gegen die stark befestigten und von den Italienern erbittert verteidigten Stellungen bei Endasilast an- gcsetzt. Im Verlauf dieser zweitägigen Kämpfe sollen den abes- sinischen Meldungen zufolge auf italienischer Seite ungefähr 150 Mann und einige zwanzig Offiziere von den weißen Truppen und über 200 eingeborene Aslaris gefallen sein. Die Abessinier behaupten ferner, außer den bereits gemeldeten zehn Tanks und 28 Maschinengewehren noch weitere 17 Tanks und 50 Maschinengewehre sowie eine große Anzahl von Gewehren und einige tausend Schuß Munition erbeutet zu haben.
Italienischer Bericht
Asmara, 22. Dez. (Funkspruch des Kriegsberichterstatters des DNB.) Nach hier vorliegenden Meldungen von der Front sind starke abessinischeStreitkräfte zwischenQuoran und demAschangi-