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Nummer 288

Fernruf 479

Dienstag de« 10. Dezember 1935

Fernruf 479

7V. Jahrgang

Totaler Krieg ?

WPD. Wir wissen aus harter Erfahrung, was Krieg führen heißt. Der Führer weiß um die Härten des Krie­ges: darum will er den Frieden, zum Segen des deutschen Volkes. Denn Krieg, das heißt heute nicht mehr eine Pro­vinz gewinnen oder verlieren, sondern Krieg heißt heute: Leben oder Tod. Der Krieg unserer Zeit ist ja kein Messen der Kampfkraft zweier Armeen, kein strategisches Duell zweier Feldherren mehr. Der Krieg unserer Zeit ist der totale Krieg.

Die Anforderungen, die ein solcher Krieg an Führung und Volk stellt, hat Erich Ludendorfs in seinem jüngsten Buch einer eingehenden Untersuchung unterzogen. Aus sei­ner Erfahrung stellt er den Eestaltwandel des Krieges fest. Kämpften im Weltkrieg die feindlichen Heere schon an der Front in tiefen Gefechtszonen von vielen, vielen Kilome­tern Breite, die die Bevölkerung des betreffenden Landes, wie schon der Krieg selbst, in schwerstem Matze berührten, so erstreckt sich heute der Kriegsschauplatz im wahren Sinne des Wortes über das gesamte Gebiet der kriegführenden Völker." Nicht nur die Heere, auch die Völker sind der un­mittelbaren Kriegshandlung also unterworfen. Deshalb unternimmt es Ludendorff, uns jetzt bewußt zu machen, welche materiellen und seelischen Voraussetzungen für den jchließlichen Erfolg ausschlaggebend sind.

Niemand mehr als der Nationalsozialist ist sich bewußt, daß es nicht bloß auf das tote Material ankommt, sondern vor allem uno in erster Linie auf den Menschen. Und wenn Ludendorff auf die ausschlaggebende Bedeutung der Welt- anschaung hinweist, mit der ein Volk in den Kampf eintritt, und diesen Kampf durchficht, so wird ihn niemand besser verstehen, als der Nationalsozialist. Auch ein Arsenal von Waffen kann nicht den Wehrwillen des Volkes, kann nicht den Geist des Kämpfers ersetzen. Denn letzten Endes hat jede Waffe ihren Sinn, wenn ein Kämpfer da ist, der den Willen hat, sie zu führen zum Nutzen des Lebens seiner Nation, Auch wenn er selbst darüber zugrunde geht. Auch wir wissen darum, daß höchste Einsatzbereitschaft nur dem­jenigen eigeil ist, der sich weniger liebt als sein Volk, der bereit ist zu opfern ohne Aussicht auf diesseitigen oder jenseitigen Lohn. Was taktische Erwägungen anbelangt, mögen manche unter uns mit Ludendorff vielleicht nicht immer eines Sinnes sein. Im Grundsätzlichen stimmen wir ihm zu, daß dieseelische Geschlossenheit eines Volkes, und sie ist und bleibt nun einmal die Grundlage für die Füh­rung eines totalen Krieges, nur zu erreichen ist auf dem Wege der Einheit von Rasseerbgut und Glaube und sorgsa­mer Beachtung der biologischen und seelischen Gesetze und Eigenschaften des Rasseerbgutes."

Der totale Krieg verlangt äußersten Einsatz des ganzen Volkes und beider Geschlechter. Niemand steht abseits. Es ist daher nur natürlich, daß Ludendorff die Bedeutung der Frau besonders hervorhebt. Auf ihren Wehrwillen kommt es in hohem Maße an, denn auf der Frau lasten die klein­lichen, aber drückenden Sorgen des Alltags. Sie muß im Kriegsfall auf weiten Gebieten der Volkswirtschaft ein- springen, wenn der Mann die Waffe führt. Deshalb müs­sen wir aber auch der Frau, die dem Mann Gefährtin ist und sein muß, alle Möglichkeiten geben, ihre seelischen und geistigen Kräfte zu bilden. Aus diesem Grund hat der Na­tionalsozialismus es bewußt vermieden, die Erziehung der Frau auf die ihr von der Natur zugewiesene besondere Auf­gabe zu beschränken. In der Frau verdoppelt sich die Kraft des Mannes. Im Liberalismus war die gebildete Frau das Lurustier ohne Bestimmung. Die Frau des Bauern und die Frau des Arbeiters war aber schon im kapitalistischen Zeltalter verständnisvolle Helferin, von der der häusliche Erfolg bestimmend abhängig war. Aber auch die Führer­schicht kann diese Helferin nicht entbehren, weil ihr Ein­fühlungsvermögen gepaart mit sachlicher Bildung vieles zu verhüten vermag. Das weiß der Nationalsozialismus und deshalb ist diestudierte Frau" der heutigen Zeit kein Blaustrumpf, über den man lächelt, sondern ein ganzer Mensch, wie wir ihn brauchen. Ein Mensch, der seiner Be­stimmung gerecht werden will, darüber hinaus aber auch für die großen Zusammenhänge im Völkerleben Verständ­nis hat. Diese Frau hat früher gefehlt: der Nationalsozia­lismus wußte um diesen Mangel und erweckt deshalb den neuen Frauentyp, der geistig und körperlich gestählt ist und daher allen völkischen Anforderungen genügen kann.

Zur totalen Kriegführung gehört aber nicht nur die Ar­mee und die seelische Geschlossenheit des Volkes. Der totale Krieg fordert einheitliche Führung des ganzen Volkes, sei- ner Volkswirtschaft, seiner Armee nach politischen Gesichts- punkten, und zwar schon vor dem Kriege. Es ist interessant, Ludendorff feststellt, daß das Deutsche Reich 1914 in wirtschaftlicher und staatsfinanzieller Beziehung vollkom­men "^?^beMtet in den Krieg gezogen ist. Auch für Lu- oenoorff ist daher so wie für uns die brennendste »rage: Was kann die Heimat selbst an Bedürfnissen des T^ens des gesamten Volkes, einschließlich seiner Wehr- maiyr und der Kriegführung im besonderen, hervorbrin- L . was muß aus dem Auslande bezogen werden und ist

damit auch nach Ausbruch des Krieges zu rechnen. Es ist kein Zweifel, daß schon im Frieden alle Vorkehrungen ge­troffen werden müssen, um eine geordnete und ausreichende Verfolgung von Volk und Heer im Kriegsfall zu sichern. Wir sind freilich darüber hinaus noch der Meinung, daß man für denFrieden" Vorsorgen muß. Denn gerade die Ereignisse der letzten Jahre deuten daraus hin, daß die Strategie sich jetzt vielmehr aus wirtschaftliche und propa­gandistische Operationen verlegt als früher. Die eigentlich militärischen Operationen treten demgegenüber etwas zu­rück. Gerade, weil der totale Krieg die Existenzgrundlagen der Völker gefährdet, verlegt sich die Kriegführung mehr auf die Zerstörung dieser Grundlagen, als aus die Vernich­tung des gegnerischen Frontheeres. Man demoralisiert heute die Volksmassen des Gegners durch eine geschickte Propaganda, man schwächt seine Lebens-, Wirtschasts-, und Wehrkraft durchSanktionen". Der Gegner wird so oft schon ohne Schuß matt gesetzt. Die totale Mobilmachung wird also häufiger Vorkommen als der totale Krieg. Der totale Krieg w>rd also nur dort wahrscheinlich, wo die Geg­ner zur Waffe greifen müssen, weil zwei Prinzipien gegen­einander stehen, zwischen denen es keinen Kompromiß geben kann, wei. einer zuviel auf der Welt ist.

_ A l e xander Eörner.

Zer Mn in Lindrhnt

bei der Alten Garde

Landshut, 9. Dez. Zum Abschluß der Feierlichkeiten aus An­laß des 15. Gründungstages der Ortsgruppe Landshut der NSDAP, war der Führer Adolf Hitler am Sonntag abend selbst nach Landshut gekommen, der damit der Bedeutung des denkwürdigen Tages in der Geschichte der Stadt sichtbaren Aus­druck verlieh. Die Kunde von dem Erscheinen des Führers hatte die ganze Stadt auf die Beine gebracht.

Kurz vor 19 Uhr traf der Führer mit seiner Begleitung, darunter Reichsführer SS. Himmler, die Reichsleiter Dr. Ley und Dr. Dietrich, Obergruppenführer Brückner und Brigadeführer Schaub in Landshut ein. Der neuernannte Gauleiter der Baye­rischen Ostmark, Dr. Wächtler, der Regierungspräsident von Oberpfalz und Niederbayern, Freiherr von Holzschuher, hohe SA.- und SS.-Führer und der Kommandeur der 19. Division, General Wäger, gaben dem Führer das Geleit aus dem Bahnhofs­gebäude. Nach dem Abschreiten der Ehrenfronten, die auf dem Bahnhofsplatz Aufstellung genommen hatten, fuhr der Führer zum Rathaus, begleitet von den Heilrufen der Menschen­massen, die zu zehn und noch mehr Gliedern hinter den Absper­rungsmannschaften die Straßen säumten. Vor dem Rathaus, das in Hellem Scheinwerferlicht taghell erstrahlte, nahm der Führer den nächtlichen Vorbeimarsch der nationalsoziali­stischen Gliederungen ab. Im großen Saal des Rat­hauses überreichte hierauf der Oberbürgermeister der Stadt, Pg. Vielweib, selbst Träger des Blutordens, dem Führer die künst­lerisch ausgestaltete Ehrenbllrgerurkunde, die der Führer mit Worten herzlichen Dankes entgegennahm.

Nach kurzem Aufenthalt im Rathaus setzte der Führer seine Fahrt zur Jägerhalle fort Wieder glichen die Straßen einem einzigen wogenden, brodelnden Menschenmeer, die den Führer mit begeisterten Heilrufen begrüßten. Die Jägerhalle, in der der Führer vor vielen Jahren zum erstenmal zur Bevölkerung der Stadt Landshut gesprochen, war überfüllt. Dort sprach

der Führer zu seinen alten Kämpfern.

Er sprach so, wie er nur zu Männern sprechen kann, die mit ihm verbunden sind durch 18 Jahre gemeinsamen Kampfes und ge­meinsamen Wirkens. Da ersteht plastisch vor den Augen der Zu-

Kurze Tagesübersicht

Das Sammelergevnis vom Tag der nationalen Solidari­tät beträgt rund 4 Millionen RM.

^ Laval und Hoare haben sich über neue Vorschläge an Italien zur Regelung des abefsinischen Kouftirtes geeinigt. Mussolini soll noch vor dem 12. Dezember antworten.

In London hat Ministerpräsident Valdwin die Flotten- konferenz der fünf Hauptmächte eröffnet, die einige Wochen dauern soll.

In Kairo kam es erneut zu schweren Ruhestörungen durch Studenten.

Im italienischen Senat hat Mussolini wie am Samstag in der Kammer das Festhalten an den Zielen der italieni­schen Politik gegenüber den Sanktionsdrohungen betont.

In der Nordchina-Frage wird die Einigung bestätigt, wo­nach die Autonomiebewegung völlig ausgeschaltet wird.

*

Das spanische Kabinett ist wegen innerer Schwierigkeiten zuriickgetreten.

Hörer wieder ein Bild von dem Erleben der ersten Jahre der Partei und den Schwierigkeiten, die zu überwinden waren. In ironischen, mit überlegenem Spott getragenen Ausführungen wandte sich der Führer, wiederholt unterbrochen von brausender Heiterkeit, an diesegeistigen Zweifler", an diesezweifelnden Thomase", die da glauben, daß die Bewegung vielleicht einmal in ihrer großen Aufgabe wankend werden könnte und rief ihnen zu:Wer mit fünf oder sechs Mann ausgegangen ist, den Sieg zu erobern, der hat auch die Zuversicht, den Sieg zu halten." (Stürmische Zustimmung.) Nur einen einzigen Leitgedanken ver­folge die Bewegung: Nur das zu trn. was dem deutschen Volke nütze. (Erneuter anhaltender Beifall.)

Dann sprach der Führer von der großen, von der größten Auf­gabe, die der Bewegung gestellt ist: Die Erziehung des deutschen Menschen. Er sprach in begeifernden und ein­dringlichen Worten von der nationalsozialistischen Weltanschau­ung, auf die das deutsche Volk verpflichtet sei und sagte: Man kann nicht sagen, wir sind ein Volk von Brüdern, wenn man nicht vorher in dieser Brüderlichkeit ausgewachsen ist, sich in diese Brüderlichkeit hineingelebt und wenn man nicht vorher die­ser Brüderlichkeit gedient hat. Das sei die Aufgabe der Partei, daß sie über alles, was sonst im Leben des Menschen trennt, etwas Einigendes setzt, daß sie die große gemeinschaftliche Platt­form abgibt, auf die letzten Endes einmal alle treten können und treten müssen.

Immer wieder wurden die Ausführungen des Führers unter­brochen, als er vorausfagte, daß Deutschland einmal ein durch und durch gesundes, kerngesundes männliches Geschlecht besitzen wird, das nicht bloß körperlich gesund, sondern auch geistig nor­mal sein wird. Und das sei das Wundervolle, daß diese Be­wegung und diese Idee niemals mit ihrer Arbeit zu Ende sei, sondern daß diese Erziehungsarbeit rmmer und immer wieder fortgeht. Es wird niemals der Augenblick kommen, daß man sagen kann: Das Werk ist fertig. Nein, mit einer Generation kann man fertig werden, aber die neue Generation tritt bereits an. Die Bewegung gibt damit dem ganzen Lebenskampf ein ewig neues, sich stes erneuerndes Ziel. (Stürmischer, nicht endenwollen­der Beifall.)

Nach dem Horst-Wessel-Lied gelobte Gauleiter Dr. Wächtler, daß die Bewegung hier in Landshut so wie bisher sich einsetzen werde für die großen Ziele der Partei und daß die Träger dieser Bewegung in unerschütterlicher Treue zum Führer halten werden.

So ging diese abendliche Feier- und Erinneruugsstuiide mit dem Führer zu Ende.

Ser RMcher Meniuis

Gauleiter Fritz Wächtler wurde am 7. Januar 1891 in dem ostihüringischen Städtchen Triebes als drittes Kind von neun Geschwistern geboren. Nach dem Besuch der Volks­schule und des Seminars in Weimar wurde er im Jahre 1911 Lehrer im Landkreis Weimar.

2m Jahre 1913 trat er als Einjährig-Freiwilliger in das Infanterieregiment 94 in Weimar ein. Mit diesem Regiment zog er zu Kriegsbeginn an die Front. Er kämpfte im Westen, in Ostpreußen und in Galizien. Nach zweima­liger Verwundung wurde er im Jahre 1915 zum Leutnant befördert. Infolge eines schweren Leidens fand er dann ei­nige Zeit in der Heimat Verwendung. Im Januar 1918 kam er wieder an die Westfront. Er erhielt das Eiserne Kreuz 2. Klasse, den Weißen Falken und das silberne Ver­wundetenabzeichen.

Nach der Revolution wurde Pg. Wächtler wieder Lehrer in Vippach-Edelhausen. Im April 1926 gründete er dort die erste Ortsgruppe der NSDAP, und war auch der erste SA.-Führer. Später wurde er Bezirksleiter und gehörte von 1929 ab zu den sechs nationalsozialistischen Abgeord­neten, die in den Thüringischen Landtag einzogen. Der damalige Volksbildungs- und Innenminister Dr. Frick er­nannte ihn zu seinem Fachberater. In der NSDAP, beklei­dete er das Amt des Causchulungsleiters und Stellvertre­tenden Gauleiters.

Im August 1932 wurde er T h ü r i n g i s ch e r Volks­bildung s m i niste r, und im Jahre 1933 wurde ihm noch das Thüringische Innenministerium übergeben.

Dem Nationalsozialistischen Lehrerbund, zu dessen Hauptamtsleiter ihn der Führer jetzt be­rufen hat, gehört er seit seiner Gründung an. Er nahm an der Gründungsversammlung im Jahre 1927 in Hof teil und hatte damals maßgeblichen Anteil am Aufbau des NS.- Lehrerbundes.

Bis August 1932 und der erst in diesem Monat erfolgten Berufung des Pg Wächtler zum Volksbildungsminister war er Gauamtsleiter der NSLB. im Gau Thüringen. Als Volksbildungsminister war er nach wie vor ein eifriger Förderer des NSLB., der nicht nur dem Eauamtsleiter in Thüringen, sondern auch dem leider allzu früh dahinge­gangenen Führer des NSLB., Gauleiter Hans Schemm, zu dessen Nachfolger er jetzt berufen wurde, stets mit Rat und Tat ein treuer Kampfgenosse war.

Werde! Milglied in der NS/ f f