Anhängern des Ras Euch« Een, wie vehouplet wird, mit weihen Fahnen von Makalle aus nordwärts, um sich den italie­nischen Behörden zu stellen. .

Die italienischen Frontberichterstatter berichten übereinstim­mend, dah die Abfallsbewegung unter den abessinischen Stam­meshäuptlingen immer größeren Umfang annehme. Wichtige Häuptlinge hätten sich dem militärischen Befehl des Negus wi­derseht und eine beträchtliche Anzahl von ihnen sei für eine Ver­ständigung mit Italien. Der Führer dieser Bewegung sei der Beherrscher der nördlich vom Tanasee gelegenen Landschaft Kon­dor, Ras Dagsa Dargile.

Italienischer Vormarsch abgestonvt

Am Dienstag mittag kam der Vormarsch der italienische Trup­pen auf Malaie zum Stillstand. Die Unterbrechung der Opera­tionen kann vielleicht einige Tage dauern. Diese Zeit ist aber nicht verloren, da Patrouillen und Flugzeuge das Gelände er­kunden.

Auch weiterhin sowfeiruMche Erztteferungen für Natten?

Paris, 8. Nov DieIournee industrielle" weist aui die immer mehr zunehmenden Klagen französischer Industriezweige am. die besonders stark durch die wirtschaftlichen Sühnemafmahmen ge­gen Italien betroffen werden Diese Industrien, deren ganze Tätigkeit auf die Ausfuhr nach Italien eingestellt sei, lägen praktisch lahm Andererseits werde aber auch Beschwerde dar­über geführt, dah gewisse Staaten trog Zustimmung zu den Sühnemaßnndiii n --ersuchten, das Handelsverbot mit Italien zu umgehen. I» diesem Zusammenhang weise man besonders auf die Anwesenheit einer sowjetrussichen Wirtschasts- abordnung in Mailand hin, die angeblich ihren italie­nischen Abnehmern die Einfuhr von Erzen garantiert habe, vor­ausgesetzt, dah die Lieferung nicht mehr wie bisher srei Genua, sondern frei Poti (Schwarzes Meer) erfolge.

Matterttscher ProteMchrilt in'ro

London, 8. Nov. DieTimes" berichtet aus Kairo, es ver­laute, dah der italienische Gesandte Ghigi bei einer Unterre­dung mit dem Ministerpräsidenten Nessim Pascha nachdrücklich Protest gegen den Beschluß der ägyptischen Regierung erhoben habe, Siihnsmahnahmen gegen Italien grundsätzlich zu unter­stützen. Der Gesandte soll auch auf die früher stets guten Bezie­hungen zwischen Aegypten und Italien hingewiesen haben. Fer­ner habe er an die Unterstützung Aegyptens durch Italien in der Frage der ägyptischen öffentlichen Schuld erinnert. Zum Schluß habe der Gesandte angedeutet, daß Italien sich in Zukunft an das jetzige Verhalten Aegyptens erinnern werde. Ferner meldet dieTimes", der italienische Generalkonsul in Alexandrien habe am Sonntag auf einer Versammlung von Italienern erklärt, es sei ihre Pflicht, einen nachdrücklichen Boykott gegen englische Waren durchzuführen. Wie berichtet werde, sollen bereits Zei­chen für einen solchen Boykott sichtbar sein.

Adrette eWttscher Tamtten aus Natten

London, 8. Nov. Reuter meldet aus Rom, daß sich eine An­zahl englischer Familien aus Furcht vor einem Boykott und vor Lebensmiltelmangel infolge der Sühnemaßnahmen veranlaßt ge­sehen habe, Italien zu verlassen. Andere, die ihre Sommerfe­rien außerhalb von Italien verbracht hätten, hätten ihre Rück­kehr dorthin aufgeschoben, um eine Besserung der Aussichten ab­zuwarten Der engl'iich-amerikanische Verein in Rom habe in­folge Mangels an Mitgliedern seine Tätigkeit eingestellt

Neue Besprechung Muffottni Drummond

Rom, 8. Nov. Zwischen Mussolini und dem englischen Bot­schafter in Rom, Sir Eric Drummond, fand Dienstag nachmittag eine Unterredung statt. Darüber wird folgende amt­liche Mitteilung ausgegeben:

Der italienische Regierungschef empfing während einer Stunde den englischen Botschafter. Gegenstand dieser Unterhal­tung war. wie während der letzten Unterredung am 29. Okto­ber, die englisch-italienische Lage im Mittel­meer",

Memeldireklorium zurückgelrelen

Memel, 8. Nov. Der Rücktritt des Direktoriums Vruve­laitis ist am Dienstag amtlich bekanntgegeben worden. Der Gouverneur hat den Rücktritt angenommen und Vru- velaitis beauftragt, die Geschäfte bis zur Bildung eines neuen Direktoriums weiter zu führen.

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Der Rücktritt des Direktoriums Vruvelaitis war nach der ver­nichtenden litauischen Niederlage bei üen Memelwahlen eine Selbstverständlichkeit. Vruvelaitis wäre vom memelländischen Landtag, der am Mittwoch Zusammentritt, ohnehin gestürzt wor­den. Die litauische Regierung hat sich auch den Unterzeichner­mächten gegenüber verpflichtet, ein Direktorium nach dem Willen der Mehrheit der memelländischen Bevölkerung zu bilden. Dieses Versprechen wird nunmehr eingelöst werden müssen.

König Georg an das griechische Volk

Athen, 8. Nov Die griechische Regierung hat ein Telegramm König Georgs II. erhalten, in dem dieser dem Staatspräsiden­ten und dem Ministerrat mit bewegten Worten seinen Dank für die Glückwünsche zu dem Ausgang der Volksabstimmung aus­spricht. König Georg bittet dann die Regierung um Veröffent­lichung einer Botschaft an das griechische Volk, in der es u. a. heißt:

Griechen! Mit Gottes Hilfe und durch den Willen des grie­chischen Volkes kehre ich in mein Vaterland zurück. Die Tren­nung war für mich ein grausames Geschick und die Prüfungen, die ich durchmachen mußte, waren zahlreich. Aber ich denke nicht im geringsten an irgend eine Vergeltung. Ich habe unter die Vergangenheit einen Schlußstrich gezogen, um mich ganz der Zukunft zu widmen. Gestützt auf die Zuneigung meines geliebten Volkes, will ich als treuer Wächter des Regimes meine ganze Kraft in die Verwirklichung unserer Ideale setzen. Der Wahl- spruch meiner Väter, so schließt die Botschaft, wird auch der meine sein: Meine Stärke liegt in der Kraft meines Volkes!

Umbildung der dänischen Regierung

Kopenhagen, 8. Nov. Nach den Wahlen zum dänischen Volke- thing am 22. Oktober haben Verhandlungen über eine Umbil­dung der aus Sozialdemokraten und Demokraten bestehenden Regierung stattgefunden, die nunmehr abgeschlossen worden sind.

Sie hatten das Ergebnis, daß die bisherigen Minister für Ju­stiz, Soziale Angelegenheiten, Handel, öffentliche Arbeiten, Un- erncht und kirchliche Angelegenheiten ihre Aemter niederlegten. Putzer diesen fünf Ministerien war das Verttidigungsminisie- num neu zu besetzen, das bisher Ministerpräsident Stauning

innegohabt hat. Bis auf das Justizministerium, das der bishe­rige Sozialminister üb>"mommen hat, wurden die übrigen fünf Ministerien mit neuen Männern besetzt.

Die neue Ministeriiste wurde vom König bestätigt. Die neue dänische Regierung setzt sich folgendermaßen zusammen: Mi­nisterpräsidium Stauning Sozialdemokra:, unverändert: Aeußeres: Dr. Munch, Demokrat, unverändert; Finanzen. H. P. Hansen, Sozialdemokrat, unverändert, Inneres Dahl- gaard, Demokrat, unverändert; Justiz: Steincke, Sozialde­mokrat; Landwirtschaft: Bording, Sozialdemokrat, unverän­dert; Verteidigung,, Alsing Andersen, Sozialdemokrat, neu; Handel, Industrie und Seefahrt: Kjaerböl, Sozialdemokrat, neu, Oeffentliche Arbeiten: Frsker, Sozialdemokrat, neu; Un­terricht: Jörgensen, Demokrat, neu und Kirchliche Angele­genheiten: I. Hansen, Sozialdemokrat, neu.

Von den neuen Ministern hatten der Verteidigungs- und der Unterrichtsminister bisher den Vorsitz der sozialdemokratischen bzw. demokratischen Volkethingfraktion. Der neue Handelsmini- ster kommt ebenso wie der Minister für Soziale Angelegenhei­ten. der dem Landsting angehört, aus der Gewerkschaftsbewe­gung. Der Minister für öffentliche Arbeiten, bisher Direktor einer Hypothekenbank bekleidete das Amt des zweiten Vorsitzen­den der sozialdemokratischen Volkethingfraktion. Der neue Kir­chenminister, der von Beruf Lehrer ist, gehört dem Landsting an.

Weltbild (M).

Abessinische Bauern ziehen an die Front

Der Kaiser von Abessinien reitet an der Spitze einer Vauern- armee, die Addis Abeba in Richtung Nordfront verließ. Der Kaiser gab der Truppe ein Stück Wegs das Geleit.

Lokales

Wildbad, den 6. November 1935.

Totengedenkfeier. Am kommenden Samstag, den 9. November 1935, abends 8 Uhr, findet in der Turnhalle die Totengedenkfeier der NSDAP, statt. Sämtliche Mitglieder der Gliederungen haben daran teilzunehmen. Es erfolgt ein Fahneneinmarsch; die Fahnen tragen Trauerflor.

Deutsche Arbeitsfront. Ortsgruppe Wildbad. Zu oben­genannter Feier haben «auch sämtliche Mitglieder der D. A. F. teilzunehmen und ergeht hiermit Einladung.

Arbeitseinsatz der Schrttenllaffenen von 1935

Die vorläufigen Ergebnisse der Arbeit der öffentlichen Be­rufsberatung und Lehr- bzw. Anlernstellenvermittlung in Süd­westdeutschland im Geschäftsjahr 1934,35 liegen nunmehr vor.

Die Berufsberatung wurde im vergangenen Berichtsjahr in Baden und Württemberg von etwa 43009 männlichen und 24 000 weiblichen Jugendlichen in Anspruch genommen. Das bedeutet gemessen an den Ziffern des Vorjahres eine Zu­nahme um 34 Prozent bei den männlichen und um 48 Prozent bei den weiblichen Jugendlichen. Von den männlichen Jugend­lichen wurden etwa 18 000, von Len werblichen 5000 in Lehr- und Anlernstellen vermittelt, auch hrer ist gegenüber dem Vor­jahre eine Zunahme von 38 Prozent bzw um 24 Prozent zu ver­zeichnen. Außer: ein wurden etwa 3000 männliche Schulentlas­sene sofort in Arbeit (Industriearbeit und Landwirtschaft) ge­bracht. Ferner wurden Uber 4000 weibliche Jugendliche teil­weise der Industrie (insbesondere der Textilindustrie, Schuhin­dustrie vsw) und der Landmntichaft (Landhrlfe), vor allem aber auch der Hauswirtfchaft zugeführt.

Von den männlichen Lehrlingen wurden etwa 7300 in der Metallindustrie, 2000 im Nahrungsmittelgewerbe, 13 00 im Baugewerbe und ebenjoviele in der Holzindustrie eingesetzt; etwa 2500 männliche Jugendliche wurden in kaufmännische Lehr­stellen vermittelt. Von den weiblichen Jugendlichen, die Lehr- bzw. Anlernstellen bekamen, wurden etwa 800 dem Bekleidungs­gewerbe, etwa 500 der Metallindustrie und weit über 2500 den kaufmännischen Berufen zugesührt.

Hinter dieser Verusszusührunp unserer Jugend steckt tausend- sache, verantwortungsvolle Kleinarbeit. Die Durchführung die­ser Arbeit war den Arbeitsämtern im vergangenen Jahre er­leichtert, weil die Berufsberater und Berussberaterinnen bei allen beteiligten Kreisen, insbesondere auch bei Industrie, Han­del und Handwerk zunehmendem Verständnis jür unsere bedeu­tungsvolle Aufgabe begegnet sind.

Mit Beginn des Herbstes ist die Berufsberatung in eine neue Arbeitsperiode eingetreten. Schon hat wieder der Zustrom der Jugendlichen, die im Jahre 1936 die Schule verlassen, eingesetzt. Die Arbeitsämter werden sich mit allen Kräften für die restlose Unterbringung all dieser Jugendlichen entsetzen. Dies wird wie­derum nur gelingen, wenn die Betriebssichrer im Handwerk, Industrie und Handel die Arbeitsämter durch baldige Meldung möglichst aller offenen Lehr- und Anlernstellen unterstützen.

Württemberg

Verkehr mit landmrychaMicheo Grundstüiden

Stuttgart, 5. Nov Der württ. Wirtschaftsminister hat eine Verordnung erlassen, in der aus Grund von 8 8 der Bundes- ratsvderordnung über den Verkehr mit landwirtschaftlichen Grundstücken vom 15. März 19l8 mit Wirkung vom 1. Dezem­ber 1935 an die 88 17 dieser Verordnung neu gefaßt und zu ihrer Ausführung geänderte Bestimmungen getroffen werden.

Nach K l bedarf die Auflassung eines'Grundstückes, die Be- stellung eines dinglichen Nechts zum Genüsse der Erzeugnisse eines Grundstücks sowie jede Vereinbarung, die den Genuß der Erzeugnisse oder die Verpflichtung zur Ucbereignung eines Grundstücks zum Gegenstand hat. wenn das Grundstück wenig­

stens 3 ha groß oder ein wenn auch kleinerer Bestandteil eines mindestens 3 ha umfassenden Grundbesitzes ist, zu ihrer Wirksamkeit der Genehmigung der zuständigen Behörde.

Nach 8 2 ist die Genehmigung nicht erforderlich bei Rechts­geschäften 1. des Reichs, eines Landes, einer Gemeinde oder ei­ner anderen Körperschaft oder Anstalt des öffentlichen Rechts oder einer als gemeinnützig anerkannten Vereinigung, die sich mit innerer Kolonisation, Erundentschuldung oder Errichtung von Wohnungen befaßt; 2. zwiickM Ehegatten oder Personen, die untereinander in gerader Linie verwandt oder verschwägert ober in der Seitenlinie bis zum zweiten Grad verwandt sind; 8. die nach anderen Vorschriften der behördlichen Genehmigung bedürfen und diese erhalten haben; 4. bei denen die zur Geneh­migung zuständige Behörde bescheinigt, daß es einer Genehmi­gung nicht bedarf. Sie ist seiner nicht ersorüerlich 5. bei Rechts­geschäften zwischen Landwirten über die Ueberlassung eures land­wirtschaftlichen Grundstücks zur Selbstbewirtschaftuug.

Nach 8 3 dars die Genehmigung nur versagt werden, wenn das Grundstück zum Betrieb der Land- oder Forstwirtschaft bestimmt ist und wenn 1. durch die Ausführung des Rechtsgeschäfts die ordnungmäßige Bewirtschaftung des Grundstücks zum Schaden der Volksernährung gefährdet erscheint oder 2. das zum Be­trieb der Landwirtschaft bestimmte Grundstück an jemanden üebrlasien wird, der die Landwirtschaft nicht im Hauptberuf aus­übt oder früher ausgeübt hat oder 3. das Rechtsgeschäft zum Zweck oder in Ausführung einer unwirtschaftlichen Zerschlagung des Grundstücks erfolgt oder 4. durch die Ausführung des Rechts­geschäfts die Aufhebung der wirtschaftlichen Selbständigkeit eines landwirtschaftlichen Betriebs durch Vereinigung mit einem ande­ren zu besorgen ist oder 5. die Ucbereignung eines Grundstücks unter Ausnützung der Notlage des Eigentümers zu unbilligen Bedingungen, insbesondere einem erheblich hinter dem Werte zurückbleibenden Preise erfolgen soll.

des Nationalen Spartages im Lande

Die württ. öffentlichen Sparkasien sind bereits in der Lage, das Landesergebnis des diesjährigen Nationalen Spartags, der bekanntlich am 30. Oktober stattfand, zu veröffentlichen. Das Ergebnis ist außerordentlich günstig.

In der Zeit vom 29. bis 31. Oktober 1935, also in drei Tagen, wurden bei den 85 württ. Verbandssparkasie» insgesamt rund 41900 Einzahlungen mit einem Gesamtbetrag von über 4 Mil­lionen RM. geleistet. Auf den 30. Oktober, den Nationalen Spartag selbst, entfallen allein über 21898 Einzahlungen mit einem Gesamtbetrag von mehr als 1,7 Mill. RM. Neue Sparbü­cher wurden vom 29 bis 31. Oktober 2814, am Nationalen Spar­tag selbst 1327, ausgestellt.

Mit diesen Zahlen werden die Ergebnisse des Nationalen Spartages 1934 wesentlich übertroffen. Die Einzahlungsposten sind um über 7090 gleich 50 v. H. gestiegen, der Betrag hat um über 50 000 RM. zugenommen.

Dieser bedeutende Erfolg des Nationalen Spartags ist nicht nur ein erneuter Beweis für das große Vertrauen, das die württ. Sparkasien in allen Schichten des Volkes genießen, son­dern auch ein Zeichen dafür, daß die Sparer den Appell, den Reichsbankpräsident Dr Schacht am Vorabend des Nationalen Spartags an sie richtete, verstanden und beherzigt haben. _

Hinrichtung in Heilbronn

Heilbronn, 5. Nov. Die Justizpresiestelle Stuttgart teilt mit: Am 5. November ist in Heilbronn-N. der am 7. September 1889 geborene Friedrich Haar er hingerichtet worden. Er war vom Schwurgericht Heilbronn wegen Mordes zum Tode verurteilt worden. Haarer hatte am 17. April 1934 den Strafanstattskom- missar Johann Striffler von Ludwigsburg auf einem Kartoffel­acker der Markung Mundelsheim aus unbegründetem Haß ohne vorausgegangenem Streit erschossen. ^

Stuttgarter Bibelfest

ep, Am Reformationsfest, 3. November, feierte die Privi­leg. Württ. Vibelanstalt wie alljährlich ihr Jahresfesr durch ei­nen erhebenden Gottesdienst in der Stiftskirche nachmittags um 5 Uhr. Die Kirche war dichr gefüllt. Nach einem Chorgefang der Zöglinge der Blindenanstalt begrüßte Landesbischos D. Wurm die Festgemeiude. Die Festprcdigt hielt Universitätsprofessor D. Köberle aus Bafel. Der fesselnde Jahresbericht, den Dekan Lic. Schlatter aus Eßlingen erstattete, durfte feststellen, daß im Bi­beljubiläumsjahr 1934 fast eine Million Bibeln und Bibelteile von Stuttgart ausgegangen ist, und zwar 390 000 Bibeln, 324 000 Neue Testamente und 214 000 Bibelteile. Die Brbelanstalt stellt aber nicht nur deutsche Bibeln her, sondern auch wissenschaftliche Ausgabe des Urtextes und alter wichtiger Uebersetzungen. Das Jahr 1935 schenkte uns eine Ausgabe der Septuaginta, der äl­testen griechischen lleberfetzung des Alten Testaments. Der Be­richterstatter durfte dabei auf das Urteil der Theologischen Fa­kultät Tübingen, welche die Vibelanstalt zu dieser wertvollen Ausgabe beglückwünscht hatte, Hinweisen. Dabei hatte sie den verschiedenen wissenschaftlichen Veröffentlichungen der Bibelan­stalt nachgerühmt, daßsie die Kirche und ihre Diener immer wieder an die eine Quelle führen; sie schenken das wichtigste und, unvergänglichste Rüstzeug für alles Ringen der Gegenwart um die Kirche Christi". Durch alle Reden klang die ernste Sorge, daß Gottes Wort nicht nur in viele Hände, sondern auch in viele Herzen gelangen möchte. Am Ende der Feier verteilte der Vor­stand, Prälat D. Groß, 40 Jugend- und Familienbibeln an lang­jährige Sonntagsfchulhelfer und -Helferinnen.

Stuttgart, 5. Nov. (Grundsteinlegung.) Am Re- formationssonntag füllte sich der festlich geschmückte Bau­platz der neuen Martinskirche am Eckarlshaldenweg mit zahlreichen Menschen, die freudigen Anteil an der Grund­steinlegung nahmen. Nach Posaunenvorspiel und Gesängen des Kirchenchors und der Kinderkirche hielt Stadtdekan Dr. Lempp die Weiherede. Stadtpfarrer Dipper verlas die Ur­kunde für den Grundstein. Nach einem gemeinsamen Gesang und der Vermauerung der Urne folgten die Hammerschläge der aeladenen Vertreter.

Neuer Leiter. Polizeidirektor Wilhelm von Heil­bronn ist zum Polizeipräsidium Stuttgart versetzt worden. Er übernimmt die neu geschaffene Abteilung IV für Ver­kehrsfragen. Reg.-Rat Sautermeister, der bisher das Re­ferat für Verkehrsangelegenheiten innehatte, ist zum Anus- verweser für das Oberamt Vaihingen a. E. ernannt worden.

KeineTanzveranstaltungen. Der 9. November ist für die nationalsozialistische Bewegung ein ernster Ge­denktag. Aus diesem Grunde ist es selbstverständlich, daß an diesem Tage weder heitere bunte Abende noch Tanzveran­staltungen stattfinden. Geschlossene FamiUenveranstaltun- gen wie Hochzeiten usw. sind von dieser Anordnung selbst­verständlich ausgenommen.

Oberdrackenstein, OA. Geislingen, 5. Nov. (Einbruch indieKirche.) Zu dem schon gemeldeten Einbruch in die hiesige Kapelle ich noch nachzutragen, daß es sich bei den ge-