Unwetternachrichtei».

' (STB.) Freudenstadt, 22. Mai. Mittwoch nachmittag zwi- kechn S und 8 Uhr gingen drei schwere Gewitter nieder. Die Dohlen konnten die riesigen Wassermassen, die anfänglich mit Hagel vermischt waren, nach kurzer Zeit nicht mehr aufnehmen und es bildeten sich da und dort Stauungen, die an den strä­hn und in den Kellern Schaden anrichteten. Zn einigen Stadt- steilen stand das Wasser meterhoch in den Kellern. Auch die Gemüse- und Ziergärten erlitten durch das Unwetter da und sdort erheblichen Schaden. Durch «inen kalten Strahl wurden hie im Sanatorium Dr. Bauer arbeitenden Handwerksleute zu '«öden geworfen, ohne jedoch Schaden zu nehmen. Für das Di- .pektionsgebäude des Ueberlandwerks Glatten (früheres Bahn- Hofhotel) und den Bahndamm bestand die Gefahr einer ernst­lichen Ueberschwemmung. In der Richtung vom Bezirks-kranken- shaus her wälzte sich plötzlich ein etwa 50 Meter breiter reihen­der Strom über die Wiesen dem Bahnhof zu. Der etwa 3 Meter Hohe Damm war im Nu überflutet- die Wassermassen über­schwemmten die Keller und die Waschküche des Direktionsgebäu­des. Auch der Bahnkörper war bereits überschwemmt, als der Regen nachlirh.

(SLB.) Untertürkhetm, 22. Mai. Beim gestrigen Gewitter stand das Wasser in einzelnen Ortsteilen bis zu 40 Zentimeter Höhe, wan sah weder Gehweg noch Fahrbahn, alles war eine jbraune Fläche voll Lehm und Erde. Von der Höhe kam das Wasser gleich Wasserfällen und Wasserbächen heraibgesirvmi. Durch die Abschwemmungen ist in den Weinbergen mancher Schaden angerichtet worden. Bei Obertilrkheim wurde das Svahenbahngeleis derart mit Sand überschwemmt, daß ein Wa­gen stecken blieb.

(SLB.) Laufe« a. K. OA. Gaildorf. 22. Mai. Bei einem Gewitter schlug der Blitz in einen Baum, von dem aus ein sDraht zu dem Anwesen der Familie Bulltng hinübevfiihrte. Die­ser leitete den Blitzstrahl nach dem Wohngebäude und erreicht» in der Wohnstube zwei dort anwesende Knaben. Während der ein« davon unverletzt blieb, wurde der 18jährige Otto Bulling oon dem Blitzstrahl getötet. Gezündet hat der Witz in diesem Falle nicht, dagegen wurde das Gebäude etwa-» beschädigt, sl - *> ' ?->

(STB.) Pforzheim, 22. Mai. Der 16 jährige Karl Harter, Sohn des Gärtnermeisters Hermann Harter, war tm elterlichen Betriebe im Garten und suchte während eines Gewitters Schutz in der Geschirrhütte, in der sich der Schwengel einer Pumpvorrichtung befindet, deren Wasser- , behälter vor der Hütte liegt. Der junge Harter mutz wohl die rechte Hand auf den Schwengel gelegt haben, denn ein Blitzstrahl, der eine Ecke des Wasserbehälters abschlug und dann das Wasserrohr entlang lies, verbrannte ihm den rechten Hemdärmel, den rechten Arm und die rechte Seite des Oberkörpers. Der Vater, der den Sohn vermitzte und ihn schließlich in der Geschirrhütte sucht«, fand ihn dort auf Her Bank tot neben dem Pumpenschwengel.

(SCB.) Leonberg, 22. Mai. Gestern fanden vor dem staat­lichen Schlichter in Stuttgart Verhandlungen zur Beilegung der Differenzen zwischen der Leitujng der Schmalzrie-dtschen Schuhfabrik und der Arbeiterschaft statt, die zur Einigung ^führten. Die Arbeit wird ohne Maßregelungen am Freitag wieder ausgenommen.

(SCB.) Fichtenberg OA. Gaildorf, 22. Mai. Abends wurde der drei Jahre alt« Sohn des Mühlenbefitzers Beißwenger ver­mißt, nachdem er kurz zuvor im Hofe gespielt hatte. Man ließ, Nichts gutes ahnend, den Turbinenlaufkanal och und fand den gesuchten Knaben ertrunken vor.

Aus Geld-, Volks- «ud LankMW.

Der Kurs der Reichsmark.

Berliner Briefkurs«.

- ^ 1 Eoldmark ivov Ma.

1 Dollar 4^1 Bi.

1 holl. Gulde« 1881.« M«.

1 franz. Franken 239,8 Ma.

1 schweiz. Franken 747.9 Ma.

RelchstndeNisfer IMBill.

Goldumrechnungssatz für Steuer» 1000 Ma.

Die Mark steht im Ausland über Parität. Der fran­zösische Franken war etwas fester. Am Devisenmarkt konnte die Zuteilungsziffer des Dollars auf 3 Prozent er­höht werden. Die Börse verkehrte in fester Grundtendenz, an der Schluß- und Nachbörse trat zum Teil eine beträcht­liche Abschwächung der Kurse ein.

Landesproduktenbörse.

(STB.) Stuttgart, 22. Mai. Die heutige Börse ver­lief geschästslos. Eetreid»- und Mehlpreise unverändert. Es notierten je 100 Kilo Weizen 17—17,8 (am 19. März:

17—17,5), Sommergerste 17—17,5 (unv.), Hafer 13,25 bis 13,75 (unv.), Weizenmehl Nr. 0 28,5—29 (unv.), Brotmehl 25,5—26 (unv.), Kleie 9,25—9,75 (unv.), Wiesenheu 7,5 bis 8 (8—8,8), Kleeheu 8—9 (8,5—9,5), drahtgepretztes Stroh 4—5 (4,5—5.5) Mark.

* Neubelebung des Sparvertehrs.

(SEB.) Stuttgart, 22. Mai. Bet der Städt. Spar­kasse Stuttgart vollzieht sich seit einigen Monaten eine starke Neubelebung des Sparverkehrs. Hat sich doch die Zahl der Sparer, die neue Einlagen gemacht haben, von s 1170 im Januar ds. Js. auf 3520 im März und auf über 4000 im April erhöht, und noch viel größer ist die Stei­gerung der Einlagesummen. Sie betrugen am 1. Januar ds. Js. 40 000 °4l, am 1. März 335 000 -K und am 1. Mai schon 720 000 -4l. Offenbar hat einerseits die Garantie für volle Wertbeständigkeit der Einlagen und andererseits die wiederholte Erhöhung des Zinsfußes — der jetzt bei jeder­zeit abrufbaren Einlagen 15 Proz. jährlich beträgt — das Ihre zu dieser außerordentlich wachsenden Betätigung des Spürsinnes beigetragen, eine Betätigung, die doppelt er­freulich ist, weil die bei der Sparkasse eingehenden Gelder zur Befriedigung der dringendsten wirtschaftlichen Bedürf­nisse, insbesondere auch als Darlehen für den Wohnungs­bau ausgeliefert worden find und auch künftig diese« Zwecken dienen sollen.

Erfolgloser Holzverkauf.

Schweinepreise.

(STB.) St. Mai. In Niederstetten kostete das Paar Sauy- schwei-n« 25—50 Mk., in Heilbronn Milchschweine 12—22 Mk.» Läufer 20 Mk. das Stück, in Schwenningen das Paar Milch- schweine 35—48 Mk., in Tuttlingen ein Milchschwein 14—25 Mk., ein Läufer 48 Mk.

Märkte.

(SEB.) Oehrtngen, 22. Mai. Zufuhr: 6 Fairen, IS Ochsen, 62 Kühe, 41 Kalbinnen, 36 Jungrinder, 5 Kälber. Verkauft wurden etwa 36 Stück. Handel schlecht. Preise: 1 Paar Ochsen 800—900 Kühe 305, Kühe mit Kalk bis 400 °4l, Kalbinnen 280—420 °4l, Jungrinder 100—276 Mark.

(SEB.) Reutlingen, 22. Mai. Zufuhr: 50 Ochsen, 120 Kühe, 70 Rinder, 50 Kalbinnen, 100 Stück Jungvieh, 400 Milchschweine, 5 Läufer und 52 Pferde. Erlöst wurden für Ochsen 500—700 -4t. Kühe 500—600 -4t, Rinder 180—300 Mark, Kalbinnen 300—500 °4t, Jungvieh 80—200 °4l, Milchschweine 20—30 -4l, Läufer 40—60 -4t, Pferde 350 bis 3300 -4l, je das Stück. Handel flau.

Kirchliche Nachrichten.

Evang. Gottesdienst.

Sonntag Rogate, 25. Mai 1924.

Vom Turm: Nr. 28.

Kein Frühgottesdienst. 810 Uhr Hauptgottesdienst, Stadtvikar Gös» Eingangslied: 487 Geh aus mein Herz; 811 Uhr Sonntagschule; 1 Uhr Ehristenlehr« (Töchter des zweiten Bezirks, beide Jahrgänge); 3 Uhr Bibelstnnde von Missionar Widmater im Vereinshaus, ebenso Montag bis Mittwoch.

Htmmelsahrtssest. 29. Mat.

Vom Turm: Nr. 221.

>810 Uhr Predigt. Stadtpf. Lang, Eingangslied 22S Auf Christi Himmelfahrt allein, anschl. Ordination des Predigtamtskandidaten Hugo Kummer; 2 Uhr Mis­stonsfest. Redner: Stadtpf. Müller-Winnenden. (Indien), Miss. Widmaier-Korntal, Begrüßung durch Stadtpf. Lang.

(STB.) Freudenstadt, 22. Mai. Der große Nadel­stammholzverkauf der württ. Forstämter Baiersbronn, Freudenstadt, Klosterreichenbach, Obettal und Schönmünz- ach sowie der Gemeindeforstverwaltungen Baiersbronn und Freudenstadl verlies völlig ergebnislos. Auf die aus­gebotenen Lose wurde überhaupt kein Angebot gemacht, mit Ausnahme von zwei Losen des Forstamts Freuden­stadt, denen aber wegen des ungenügenden Angebots (80 Prozent) der Zuschlag nicht erteilt wurde. Nach kurzer Dauer wurde die Versteigerung geschlossen.

Frachtpreise.

JnHetdenheim kostete je der Ztr. Kernen 9.70 -K, Weizen 9.30-9.50 °4l, Gerste 8—8.60 °4t, Haber 6.60—6.80 Mark, in Urach Dinkel 8 °4l, Gerste 9.60 «<t, Haber 7 -4t, Weizen 10.50 °4l, Roggen 7 °4t

Stuttgarter Schlachtvieh markt.

-(STB.) Stuttgart, 22. Mai. Dem Donnerslagmarkt am Vieh- und Schlachthof waren zugeführt: 38 Ochsen, 28 Bullen, 126 Jungbullen, 100 Jungrinder, 59 Kühe, 452 Kälber, 601 Schweine und 27 Schafe. Verkauft wurde alles. Erlös aus je 1 Pfund Lebendgewicht in Goldpfen­nigen: Ochsen 1. 37—40 (letzter Markt: 36—39), 2. 25 bis 85 (28-33), Bullen 1. 29—31 (27—30). 2. 22—28 (20 bis 26), Jungrinder 1. 41—45 (40—44), 2. 34—39 (33—38), 3. 23—80 (22—29), Kühe 1. 23—30 (22—28), 2. 16—20 (15-20), 8. 10-14 (10-18). Kälber 1. 46-48 (unv.). 2. 37—43 (unv.), 3. 25—34 (27—34), Schweine 1. 54—56 (54—55), 2. 49—53 (48—52). 3. 88—46 (37-45). Ver- laustes Marktes: mäßig belebt.

Kath. Gottesdienst.

Samstag, 24. Mai, 82 Uhr Kinderpredigt, 8 Uhr Ein­leitungspredigt zur Mission. Sonntag, 8 Uhr Frühmesse; 810 Uhr Predigt und Amt; 83 Uhr und 86 Uhr nachm- Predigt. An Werttagen Predigt 86 Uhr früh und 8 Uhr abends. Montag, 8 Uhr Gottesdienst in Bad Liebenzell.

Gottesdienste der Methodistengemeinde.

Sonntag, 25. Mai vorm. 810 Uhr Predigt, Blecher; 11 Uhr Sonntagschule; 8 Uhr abends Predigt, Blecher; Mittwoch, 88 Uhr Bibelstunde. Flößer. ,

8»r dl« «chriftlrituag v«ra»tw-rtltch: OberprSz-ptor «aeuch I», a»l» Dank «0 Verla» drr U. OUlchUgn'sch-i, Buchdruckerri, E«l».

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Ev. Kirchengemeinde Calw. 1

Missionar Widmaier von Korntal weilt aus Anlaß eines Besuchs beim Christi. Verein junger Männer in Calw und hält

voit Sonntag den 2S. -ir Mittwoch den 28. Mai je nachmittags 3 Ahr im Bereinshaus

öffentliche MelftNden

Themen:

Sonntag: Dunkle Glaubenswege.

Montag: Unerwartete Gericht«.

Dienstag: Vergeblich« Dienste.

Mittwoch: Verspätete Hilfe.

Jedermann ist herzlich eingelad-n.

Weizen

sehr schöne Körnerware

wird abgegeben. Bestellungen hierauf wollen am

Montag den 26. Mai 1V24

gemacht werden. Muster bereit gestellt.

Tal«, den L2. Mat 1914.

_

Bitte.

Um fllr den Neubau de» Krankenhaus»» (Abteilung skr Lungenkranke) eine kleine Bibliothek eturtchten zu können, bitte ich höflich, etwa entbehrliche Bitcher guten Inhalt» un» zukommen zu lassen. Dr. Mrzger.

Zavelftein.

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Kath. Pfarrgemeinde Calw.

Bon Samstag, den 24. Mat bis Sonntag, den 1. 3«ni

wird in der kath. Kirche

eine WksmissM

gehalten oonP. Seibert S. 9. und P.Stöckl« S. 3. Am Sonntag sind 3 Predigten:

'/.IO Uhr vorm.. '/,S Uhr und '/.6 Uhr nachm. An Werktagen sind dt» Predigten zunächst '/.S Uhr stütz und 8 Uhr abend».

Zu eifrigem Besuch ladet «in.

Kath. Stadtpsarramt.