Die zwischeneuropäische Reibungszone

Zwischeneuropa" nannte der Geograph und Geopolltikcr Penck das langgestreckte Uebergangsgebiet zwischen Mittel­europa und Rußland, in dem die Völker so zersplittert durch­einander wohnen, daß sich bei ihrem Kampf um den staat­lichen Raum und dem dabei einsetzenden Wettbewerb der großen Mächte die verwickeltsten politischen Verhältnisse er­geben haben. Durch den Weltkrieg und die Nachkriegszeit sind hier zahllose Roibungsflächen entstanden, was über kurz oder lang zu Neuregelungen führen muß, wobet stets die Gefahr bewaffneter Lösungsversuche besteht, die Europas notdürftig hergestellte Ruhe verhängnisvoll stören können.

England, Rußland und Norwegen streiten sich um den Besitz der in polaren Breiten liegenden Spitzbergen- und Bärentnseln, Norwegen, Finnland und Rußland berühren sich in einer angrenzenden Reibungszone auf dem europä­ischen Festlande. Im Gebiet der baltischen Randstaaten er­gibt sich ein Störungsfeld erster Ordnung. Einmal steht Ruß­land drohend hinter den neu geschaffenen Nandstaaten Est­land, Lettland und Litauen. Letzteres hat mit Deutschland eine böse Retbnngsfläche im Memelgebiet. Deutschland und Litauen berühren sich mit Polen Wilnafrage, Ostpreußen, Korridor, Oberschlcsien in einer Weise, die nach irgend­einer vernunftgemäßen Lösung geradezu schreit. Bon Polen aus gabelt sich die zwischeneuropäische Vruchzone. Ein west­liches Störungsfeld erstreckt sich über die Tschechoslowakei, die österreichisch-ungarische Grenze entlang in die Grenz­gebiete Oesterreichs und Jugoslawiens, erreicht bei Fiume Neibungsgebiete zwischen Italien und Jugoslawien und endet bei Albanien, wo italienische, jugoslawische und griechi­sche Interessen sich gefährlich berühren. Der östliche Ret- bungsgürtel läuft zunächst an den polnisch-russischen Grenz­gebieten entlang, umfaßt den galizischen Zipfel der Tschecho­slowakei und erreicht in Bessarabien wieder ein sehr gefähr­liches Streitgebiet zwischen Rußland und Rumänien. Bul­garien, Griechenland, die Türkei und Italien berühren sich endlich gefahrdrohend auf dem östlichen Balkan und im west­lichen Kleinasien mit der ägäischen Inselwelt.

Es fehlt natürlich nicht an Versuchen, die in diesen Rei- bungszoncn möglichen Gefahren zu bannen. Nirgends hat das so gefährliche System der politischen Machtgruppierun- gcn in Form militärischer Bündnisse wieder derart Wurzeln geschlagen wie in diesem östlichen Bruchzonengeviet: Man denke an die Bestrebungen Italiens auf dem Balkan ein­schließlich Rumäniens und Ungarns, an die Kleine Entente und die Pläne für die Errichtung einer Donauföderation mit Einschluß Oesterreichs, an die Verträge der Nandstaaten und ihre Versuche, irgendwie mit Polen ins Reine zn kommen. Man weiß, wie stark Deutschland durch die Memel-, die Korridor-, die oberschlesische Frage, weiter durch die Frage der deutschen Minderheiten in den Nandstaaten, in Polen, in der Tschechoslowakei, in Rumänien, in Ungarn, endlich durch die Frage des österreichischen Anschlusses an diesen Dingen interessiert ist. Frankreich wird durch sein Protek­

torat über die kleine Entente sehr stark beteiligt. Italiens Balkanpolitik im Gegensatz zu Frankreich und Jugoslawien beobachtet alle Vorgänge im östlichen Neibungsgürtel mit wachsamem Auge. Angesichts dieser Lage ist ein Plan für einen Oststaatenbnnd von erhöhtem Interesse, der von der Regierung Jugoslawiens ausgeht. Von amtlicher Seite wurde in dieser Sache verlautbart:Die uns vorschwebende neue Staatenkonstruktion würde beim baltischen Meere be­ginnen und folgende Staaten umfassen: Polen, die Tschecho­slowakei, Ungarn, Jugoslawien, Rumänien und Bulgarien. Das wäre die richtige baltisch-donauländisch-balkanische Staatenorganisation,' eine Kombination von Mächten, die befähigt wäre, als Bindeglied und Brücke zwischen Oste» und Westen zu dienen. Die Verwirklichung dieses groß­zügigen Planes würde viele Bündnisse überflüssig machen."

Jugoslawien, Frankreichs Schildknappe auf dem Balkan, sucht ohne Zweifel auf solche Weise der drohenden Umklam­merung Italiens zu entgehen, die durch dessen Freund- fchaftsbund mit Oesterreich noch gefahrdrohender geworden ist. Und Frankreich, das sicher hinter diesen Plänen steht, würde dadurch seine Stellung gegenüber Italien und Deutschland wesentlich befestigen. Italien aber dürft« keines­wegs gewillt sein, einer derartigen Gruppierung der klei­nen Mächte in der östlichen Bruchzone mit Ruhe zuzusehen, da sie seinen Einfluß auf dem Balkan völlig vernichte« würde. Angesichts dieser Lage wird aus dem jugoslawische» Plan kaum etwas werden. Aber auch wenn Italien keine Gegenminen legt, ist die Angelegenheit geopolitisch recht aussichtslos. Der Oststaatenbunü wäre stets auf mehrere« Fronten Druck und Drohung ausgesetzt, also immer zu über­großen Rüstungen genötigt: zu der Mehrzahl der Nachbar« bestände ein schlechtes Verhältnis. Die meisten Glieder des Bundes sind innerlich durch das schlechte Verhältnis de- Staatsvolkes zu den starken nationalen Minderheiten be­droht. Endlich liegen doch die Interessen mancher Glieder zu weit auseinander, ganz abgesehen davon, baß sie auch in zahlreichen Fällen gefährlich gleichgerichtet sind.

Diebaltisch-donauländisch-balkanische Staatenorganisa­tion" darf daher mit ziemlicher Gewißheit als eine geopolt- tische Utopie angesehen werden. Aber eine geopolitische Er­kenntnis scheint sich doch in diesem Projekt zu offenbaren: So, wie die Greuzverhältnisse tn Zwischeneuropa gegen­wärtig sind, so, wie die Rechtsverhältnisse zwischen Staats­völkern und Minderheiten jetzt liegen, kann es auf die Dauer nicht bleiben. Es besteht bei den meisten Staaten ein deut­liches Bewußtsein der Unsicherheit und des schlechten Ge­wissens. Alle Bündniskombinatione» werden hier auf die Dauer versagen. Helfen kann nur eine Korrektur all der Gewalttaten, die unter dem Namen von Friedensverträgen und Abstimmungen gerade im östlichen Europa geschehen sind, teils durch Nenderungen der Grenzen, teils durch Schaffung eines befriedigenden Minderheitenrechtcs.

Das Hilfsprogramm für den Westen

TU. Berlin, 28. März. Der Neichstagsausschuß für die besetzten Gebiete setzte am Donnerstag seine Aussprache über das West Programm fort. Abg. Hofmann-Ludwigs­hafen <Z.) brachte die Mainzer Vrückenfrage, Abg. Bayers­dörfer <BVP.) die Notlage der überlasteten Städte, Abg. Becker-Essen <Dtn.) die Not des Bades Kreuznach, Abg. Dr. von Dryander tDtn.j die Verkehrsverhältniss« der Eifel zur Sprache. Auf Ersuchen des letzteren erklärte die Reichs- reglerung ihre Bereitwilligkeit, den Ausschuß bei der Ver­teilung des Westfonds zn berücksichtigen. Zur Annahme ge­langte eine Entschließung, die von der Reichsregierung ver­langt, daß der Plan auf weite Sicht aufgestellt wird, so daß die Träger von Meliorationen und ähnlichen öffentlichen Unternehmungen vorbehaltlich der Bewilligung des Haus­halts mit der Wettergewährung der Mittel auch tn künftigen Jahre» rechnen könne. Unbedingt soll vermieden werben, - andere Ressorts ihre ordentlichen Ausgaben an den Weftfonü abschteben.

Der Streit mit Thüringen

Der Thüringer Landtag billigt das Verhalte« der Landesregierung.

TU. Weimar, 28. März. Der Thüringer Landtag, ber sich gestern mit de« Spannungen zwischen dem Land Thüringen «ud dem Reichslnnenminister Severtng befaßte, billigte nach fast stebenstündiger Aussprache gegen die Stimmen der Kom­munisten, Sozialdemokraten und Demokraten bas Ver­halten der Landesregierung gegenüber Severing. Die Sozialdemokraten brachten «inen Mißtrauensantrag gegen Minister Dr. Frick «in, über den der Land­tag erst in den nächsten Tagen Beschluß fassen wird. Finanz­minister Baum erwähnte, die Regierung werde, um Klar­heit zu schaffen, nötigenfalls den Staatsgerichtshof anrufen.

Severing beharrt auf seinem Standpunkt.

Die Antwort der thüringischen Negierung auf das zweite Schreiben des Netchsinnenministers Severtng ist an zustän­diger Stelle eingetroffeu. Der Nctchsinnenmintster hat der thüringischen Regierung bereits geantwortet, daß er seinem früheren Schreiben nichts htnzuzufügen habe, und auf sei­nem darin geäußerten Standpunkt bestehen bleiben müsse.

Wie von zuständiger Stelle hierzu mitgeteilt wird, sind . die bisherigen Maßnahmen des Netchsinnenministers ledig­lich auf Grund der Abmachungen betr. die Unterhaltungs­kosten der Schutzpolizei für die Länder getroffen worden. Die ihm ans der Neichsverfassung zustehenden weiteren Rechte hat der Minister hingegen noch nicht in Anspruch genommen. Da die thüringische Negierung die angeborene Untersuchung durch einen Neichsbeauftragtcn abgelehnt habe, werde der Neichsinncnminister nunmehr die fraglichen Zah­lungen an Thüringen nicht leisten.

Glänzender Empfang Dr. Eckeners in Wafhinglon

TU. Nenyork, 28. März. Amerika hat Dr. Eckener einen großartigen Empfang bereitet. In Washington wurde er vom Präsidenten Hoover und anderen Negiernngsmitglie- beru empfangen. Alle zeigten für den Plan eines trans­atlantischen Zcppclinverkchrs größtes Interesse. Baltimore soll auf amerikanischer Seite der Hauptstützpunkt dieses Zeppelinverkchrs werden. Am Donnerstagnachmittag wurde Dr. Eckener in feierlicher Weise die goldene Medaille der Geographischen Gesellschaft überreicht, womit diese Auszeich­nung zum erstenmal einem Deutschen zuteil geworden ist.

Neue Zuchlhausrevolle in Amerika

TU. Reuyork, 28. März. Wieder ist in den Vereinigten Staaten eine Zuchthausrevolte ausgebrochen. 80l> Zucht­häusler meuterten am Donnerstag in der staatlichen Straf­anstalt Jefferson-Stadt im Staat Missouri. Die Zuchthäus­ler haben 12 Wärter im Eßraum eingeschlossen. Angestellte Vermittlungsversuche scheiterten, so daß Militär herbeige­holt werden mußte. Man nimmt an, baß die Meuterer niHt anders als mit Waffengewalt und Tränengasbomben werden bekämpft werben können.

Die Zuchthausrevolte in Jefferson-Stadt ist dank dem energischen Vorgehen ber Nationalgarde, die außer abgege­benen Gewehrschüssen auch drei Handgranaten gegen die Meuterer schleuderte, schnell zusammengebrochen. Von den meuternden Zuchthäuslern sind zehn verwundet worben.

Kleine politische Nachrichten

Das Inkrafttreten der neuen landwirtschaftlichen^e. Wie die Telcgraphenunion erfährt, sind die neuen Zölle für Weizen, Hafer und Gerste Mittwoch nacht 24 Uhr in Kraft getreten. Die neuen Zollsätze für Malz, Kartoffeln, Mehl, Kleie und Zucker werben am 2S. März tn Kraft gesetzt. Das Matszollgesctz wird am 1. April in Kraft treten.

Der Nothanshalt im Haushaltsansschuß genehmigt. Der Haushaltsausschnß des Reichstages genehmigte den Not­haushalt. Dieser ermächtigt die Neichsrcgierung, in den näch­sten 8 Monaten für den Personalaufwand Beträge im Nah­men eines Viertels ber für das Rechnungsjahr 1929 bewillig­ten Mittel zur Verfügung zu stellen.

Haussuchungen bei Lippischc« Nationalsozialisten. In Lippe wurde eine Polizeiaktion gegen Mitglieder ber natio­nalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei durchgeführt. In mehreren Orten in Lippe-Detmold wurden bei Führern der Rationalsozialisten Haussuchungen abgehalten und Beschlag­nahmen durchgeführt. Es fiel der Polizei jedoch nur belang­loses Material tn die Hände, darunter auch Privatkorrespon- Lcnzen. Der Führer der lippischen Hitlerjugend, Winkel­mann, wurde verhaftet. Die Lippesche Tageszeitung teilte bereits vor Beginn ber Polizeiaktion deren Durchführung mit.

Französischer Vorschlag für eine« Dre<bund Deutschland, Frankreich und Polen. Die radikalsozialistischeRepublique" erklärt in einem Leitaufsatz, die ganze Welt verlange «inen Dreibund zwischen Deutschland, Frankreich und Polen, der ,-ie erste, sicherste aber auch wichtigste Zelle einer kommen­

den europäischen Gemeinschaft barstellen würde. Einer Er­weiterung der Locarnopolitik stünde nichts im Wege. Das Ueberetnkommen der Leiden stärksten Kontinentalmächte würde das erste Glied tn der europäischen Kette bilden und hätte außerdem den Vorteil, Frankreich vor möglichen Über­raschungen vom Süden <!) her zu bewahren.

Französische Nckrutentransporte nach dem Rheinland. Zu Pressemeldungen über neue französische NekrntentranS- porte tn die Pfalz wird von zuständiger Stelle mitgeteilt, daß nach Auskunft des Bürgermeisters von Landau dort 299 Rekruten eingetroffen sind, die im Austausch gegen Ent­lassene in Las Dragonerregiment 18 eingestellt werden. Die­ses Regiment wird voraussichtlich am längste^ in Landau bleiben und erst im Mat nach Frankreich zurttckgeschafft wer­den. Weitere 299 Rekruten haben auf der Durchreise Landau passiert. Es ist noch nicht festgestcllt worden, wohin sie be­fördert worden sind.

Aus aller Welt

Zuchthausstrafe« für entmenschte Eltern Wegen schwerer Mißhandlung seines dreijährigen Töch- terchens hatte sich das Ehepaar Schröder vor dem Schwur­gericht Berlin zu verantworten. Das kleine Mädchen war vor der Ehe geboren und in Pflege gewesen, bis die Eltern, nachdem noch ein Knabe geboren war, heirateten und das Kind zu sich nahmen. Die zweieinhalb Wochen, die die arme Kleine dann b:i den Eltern verlebte, gestalteten sich für sie zu einer wahren Hölle. Vater wie Mutter schlugen bas Kind in der unmenschlichsten Weise und als einmal die Mutter das Kind an den Ohren hochhob und es dann wieder­holt auf die Erde fallen ließ, verlor das Kind das Bewußt­sein und verstarb. Im Hinblick auf die unmenschliche Art, in der die Eltern ihr eigenes Kind zu Tod mißhandelten» versagte bas Gericht den Angeklagten mildernde Umstände und verurteilte die Mutter zu vier Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust und den Vater zu 3 Jahren Zucht­haus und 6 Jahren Ehrverlust.

RettnngStat am Landwehrkanal.

In Berlin sprang eine junge Frau in der Absicht, sich das Leben zu nehmen, im Tiergarten ins Wasser. Um die­selbe Zeit passierte eine Anzahl Reiter das Ufer am Lanb- wehrkanal. Kurz entschlossen sprang einer von ihnen, der Vorsitzende des Kommunalpolitischen Netchsausschusses bet Deutschnationalen Volkspartct, Dr. Marezky, vom Pferde und der Lebensmüden nach. Demselben Beispiel folgte der Befehlshaber -cS Wehrkreises Hl, General von Stülpnagel. Auch ein dritter, Kraftmagenführer Hahn, sprang ins Was­ser. Mit vereinten Kräften gelang es den drei Rettern, die sich mit Hände» und Füßen wehrende Frau ans Land zu bringen.

Explosion bei der Gaveg l» Holsterhanse».

Bet der Gaveg (Gasverwertungsgesellschaft) in Holster­hausen ereignet« sich wiederum ein schweres ExplosionS- unglück. Et« Lettungsrohr, das zu de» Ammoniakbehälter»

führt, platzte mit großem Getöse. Der in der Nähe arbeitende Vetriebsassistent Karl wurde von dem unter einem Druck von 119 Atmosphären stehenden Ammoniakgas getroffen und auf der Stelle getötet. Zwei weitere Werkangehörige wurden schwer verletzt, während ein vierter mit leichteren Verletzun­gen davon kam. Eine haushohe Flamme schoß empor und ergriff den Ktthlturm. Den Feuerwehren von Holsterhausen und den umliegenden Ortschaften gelang es erst nach zwei­stündiger angestrengter Arbeit, die Gefahr zu beseitigen.

Tclophondienst zwischen Ozeandampfern «nd dem Festland.

Die französische Postverwaltung hat vor einigen Woche» Versuche angestellt, die darauf hinausgingen, eine« Telefondienst zwischen Ozeandampfern und dem Festland einzurichten. Da das Ergebnis dieser Versuche befriedigend ausgefallen ivar, ist man nunmehr an die Verwirklichung des Planes gegangen. Im Haushalt für 1931 sollen bereits die notwendigen Kredite für die Errichtung eines Vermittlungs­amtes im Westen Frankreichs ausgenommen werden In­zwischen hat ber Postminister ein Abkommen mit der eng­lischen Post getroffen, wonach Gespräche, di« von privaten nnd öffentlichen Fernsprechstellen von Paris aus mit solchen Ozeandampfern geführt werden, die die notwendigen Ein­richtungen für den Empfang haben, über London geleitet werden.

Bankraub mit Handgranaten.

In Gtrin tNordmaildschureij überfielen Räuber die Filiale der chinesischen Vereinsbank. Sie warfen Hand­granaten und raubten 15 999 Dollar. 3 Angestellte wurden getötet. Die Räuber konnten im Kraftwagen unerkannt ent­kommen.

Furchtbarer Schneestnrm in Chicago.

48 Stunden lang wütete ein furchtbarer Schneesturm in Chicago. Jeder Verkehr stockte, die Nahrungsmittel wurden knapp. Tausende von Arbeitern versuchten vergeblich, wenig­stens in den Hauptstraßen die Schneemassen zu bewältigen. Die Verluste, die durch das Univetter entstanden sind, wer- den auf mehr als 25 Millionen Dollar geschätzt. Die süd- westlichen Teile von Mitchigan und ber Norden der Provinz Indiana sind unter tiefen Schneemassen begraben. Längs der Straßen stehen verschneite Autos, die unterwegs stecken ge­blieben sind.

Vermischtes

Erkenntnis.

Hindenbura kann auch bissige Witze machen; einer ist so berühmt geworden, daß er als Anekdote fortlebt.

Es war bei einem Manöver, als sich ein veritabler Ochse dem Feldherrnhügel näherte und an die Offiziere mit de« breiten carmoisinroten Hosenstreifen Anschluss suchte.

Ordonnanzen stürzen herbei, das Tier zu vertreiben, und Hindenburg, der den Vorgang beobachtete, meinte:Das wäre auch der erste Ochse gewesen, der ohne Protektiv« ia deL Geveralstab gekommen wäre."