aalen Vereinbarung über Land- und Luftrüstungen aufgeschoben werden. Wir wünschen altedrei Frage n vorwärts zu treiben, aber wir betrachten das deutsch-englische Flotteiiabkoiumen als einen wichtigen vorbereitenden Schrill und als den natürlichen Abschlag eines Abkommens über Rüstungen im allgemeinen."
Eden nahm dann auf die Kritik Bezug, daß England nicht m:t den Stresamächten zusammengearbeitet habe und dag es keine zweiseitigen Abkommen abschließen solle. Diese Kritik, so erklärte er, treffe genau so auf den französisch-russischen Vertrag zu, den England nicht zu kritisieren wünsche. Eine andere Kritik des Auslandes gehe dahin, England habe das Flottenabkommen aus selbstsüchtigen Beweggründen wegen seiner Flotteninteresssn abgeschlossen. „Aber würden wir Einspruch erheben, wenn andere Mächte ähnliche Abmachungen über Land- und Luftrüstungen mit Deutschland erschließen würden? Die Antwort lautet, dag wir gegen solche getrennten Abkommen nicht nur keinen Widerspruch erheben, sondern sie als einen wichtigen Schritt zur Befriedung betrachten würden, vorausgesetzt, daß unsere eigene Handlungsfreiheit unbeeinträchtigt bliebe, genau so, wie die Handlungsfreiheit anderer Mächte durch das deutsch-englische Flottenabkommen in keiner Weise beeinträchtigt wird."
Eden sagte dann, dag Deutschland im Februar letzten Jahres bereit gewesen sei, einer Zehnjahres-Abmachung zuzustimmen, sowie einer Luftflotte, die SV Prozent der französischen während dieser Zeit nicht überschreiten würde, und einer Armee, die mit 300 000 Mann der französischen gleich sein würde. Die französische Regierung habe dieses Angebot abgelehnt.
Eden ging zur Luftpaktfrage über und erklärte, mit allen interessierten Mächten habe ein Meinungsaustausch über die Luftfragen stattgefunden. Der erste Punkt sei das allgemeine Verfahren für die Aushandlung des Luftpaktes und das Verhältnis dieses Verfahrens zu den Verhandlungen über die Fragen des Ostpaktes und des Donaupaktes, über die zur Zeit Besprechungen mit anderen Regierungen im Gange seien. Zweitens finde ein Meinungsaustausch über sie allgemeine Form statt, die der Luftvakt annehmen könne.
Eden kam dann auf den i ta l ie n i s ch-a b es s i n i s ch e n Streit zu sprechen und sagte u. a.: Wenn der englische Vermittlungsvorschlag angenommen worden wäre, hätte man als nächstes die Tatsache den Franzosen als Mitunterzeichner des Vertrages von 1906 oorgelegt, und zwar, bevor man sie Abessinien und dem englischen Unterhaus mitgeteilt hätte. „Wenn man in irgend welchen Kreisen glauben sollte, der englische Vermittlungsvorschlag bedeute, daß es in Zukunft ein Teil der britischen Politik sein werde, britisches Gebiet wegzugeben, wenn immer um eine Aushilfe gesucht wird, dann möchte ich irgend eine solche Auslegung energisch dementieren. Ich möchte ein für allemal sagen, daß dies »iD die Politik der englischen Regierung ist.-
Die vom Völkerbund eingesetzte Aussöhnungsmaschi- necie sei unglücklicherweise zusammengebrochen. Die englische Regierung erwäge bereits die hierdurch entstandene Lage Außerdem sei mit der französischen Regierung über die weitergehenden Gesichtspunkte des Streitfalles ein Meinungsaustausch im Gange. England habe gefühlt, daß es seinen Beitrag geleistet habe und daß es jetzt an Frankreich sei, den seinigen zu leisten. Abschließend betonte Eden noch einmal, daß die englische Regierung weiterhin mit Zähigkeit und Standhaftigkeit eine Regelung des italienisch-abessinischen Streites erstreb«» werde,
Vertrauensvotum für -ie Negierung
Dann wurde über ei«u Antrag der Arbeiteropposition, der sich gegen die Politik der Regierung richtet«, abgestimmt. Die Regierung siegte mit 236 gegen
40 Stimme».
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Englische Stimme« ^
zur Unterhaus-Erklärung
Londo«, 12. Juli. Der Unterhaus-Rede des Staatssekretärs des Aeußeren geben die beiden rechtskonservativen Blätter eine zum Teil verschiedenartige Auslegung. „Daily Telegraph" hebt hervor, daß die Erklärung Hoares offenbar die Ansichten eines einigen Kabinetts roiedergegeben habe. Als Grundsatz der britischen Außenpolitik könne die unermüdlich« Förderung des Friedens durch Vermittlung des Völkerbundes und durch die Methode der „kollektiven Sicherheit" bezeichnet werden. Dies 'ei der Kern der Rede gewesen. Das Blatt erklärt, es bestehe auch kein Wunsch auf britischer Seite, ein zweiseiri- ges Luftabkommen nach dem Vorbild des Flottenabkommens mit Deutschland abzuschließen. Wenn der Aufruf an Hitler, bei Verhandlungen über Ost- und Donaupakte mitzuhelfen, um dadurch dem Luftpakt den von ihm gewünschten Antrieb zu geben, von Berlin bereitwillig angenommen werden würde, fo würde dies in ganz Europa begrüßt werden.
„Morningpost" erklärt es für töricht, dem Staatssekretär des Aeußeren die Schuld an den europäischen Zerwürfnissen, der abesstnischen Schwierigkeit oder dem Versagen des Völkerbundes zuzuschreiben. Das Blatt begrüßt die Erklärung, daß die britische Regierung nicht einen Vorschlag zum Wirtschaftsboykott gegen Italien gemacht habe, findet aber die Verteidigung des Flottenabkommens mit Deutschland weniger glücklich. Mit allen Pakten, Abrüstungsverträgen und Kollektivsystemen sei es zu Ende. Man dürfe nur.hoffen, daß mit der Zerstörung dieser Trugbilder in England ein Gefühl für die Wirklichkeit entstehen werde.
„Times" begleitet die Rede meist mit zustimmenden Bemerkungen. In der Frage des Ostpaktes werde die öffentlickfe Meinung von Herzen die Einladung des Staatssekretärs des Aeußeren an Hitler begrüßen. Zu den Ausführungen über Abessinien lagt „Times", ln dem jetzigen akuten Stadium habe der Staats- iekretär besonders vorsichtig sein müssen Die Schwierigkeit sei, daß niemand außerhalb Italiens genau wisse, worüber sich d'.e italienische Regierung beschwere Es würde ein Gewinn für die Diplomatie sein, wenn die Leschwerdepunkte mitgeteilt würden. Schließlich warn! das Blatt noch Frankreich vor übertriebener Reizbarkeit und Kleinigkeitskrämerei.
Das Interesse des Arbeiterblattes „Daily Herald" gilt im wesentlichen den Ausführungen des Staatssekretärs über den italtenisch-abessinischen Streit. Das Blatt gibt zu, daß Großbritannien nicht ganz allein die Autorität des Völkerbundes wahren könne.
Der liberale „News Thronicle" bezeichnet die Rede als äußerst taktvoll und als auffällig diplomatisch. In einer Beziehung könne sie als ziemlich geschickter Versuch betrachtet werden, die Stresa-Front mft einer etwas veränderten Front wieder herzustellen Einerseits werde Frankreich durch die Erklärung über die Unteilbarkeit des Friedens und die Notwendigkeit einer östlichen, ebenso wie einer westlichen Regelung beruhigt. Andererseits versuche Hoare durch freundliche Mahnungen Deutschland zu überzeugen, daß die Stresa-Front nichts Deutschfeindliches stabe und daß Hitler, wenn er einen Luftpakt wünsche, dafür durch Teilnahme am Oft- und «n Douaupakt » bezahle« " 4,0 jvütss .
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Freundliches Echo in Paris
Paris, 12. Juli. In Paris wird die Rede des englischen Austen- ministers durchaus freundlich ausgenommen. In diplomatischen Kreisen begrüßt man seine Erklärungen und erwartet in naher Zukunft Verhandlungen über den Luftpakt Die Erklärung des Außenministers, das zukünftige Luftabkommen müsse von fünf Mächten abgeschlossen werden, legt man hier dahin aus, daß nunmehr die Möglichkett eines zweiseitigen Abkommens und direkter Verhandlungen nicht mehr bestehe. Man weist ferner auf den freundlichen Ton hin, in dem Sir Samuel Hoare die französisch-englische Zusammenarbeit erwähnt habe.
Die Rede des englischen Außenministers, so schreibt der „M a- t i n", kennzeichne eine sehr glückliche Entwicklung der englischen Außenpolitk. Seine Aufforderung an Deutschland, den Donau- und Ostpakt zu unterzeichnen, stimm« völlig mit den Ansichten der französischen Regierung überein. Wenn Laoal auch Anhänger einer Einigung mit Deutschland bleibe, so hänge doch diese Einigung von einer allgemeinen Regelung aller schwebenden Fragen ab. Die zukünftigen Verhandlungen über den Lustpakt müßten mit denen über den Ost- und Donaupakt Hand in Hand gehen. Man könne es nur begrüßen, daß die großen Richtlinien Frankreichs und Englands zusammenfallen.
Der „Petit Parisien" betont vor allem, der Gesamteindruck der Redschei von der Tatsache beherrscht, daß England wieder in die Linie der Londoner Erklärung vom 3. Februar und der Stresa- Konferenz zurückkehre.
Dem „Echo de Paris" bietet die Rede keine greifbare Genugtuung gegenüber Frankreich. Das Blatt erklärt. Frankreich könne sich dem Luftpakt nur anschließen wenn festgestellt sei, daß er nicht gegen Frankreich selbst angervendel werden könne.
Für den „Excelsior" ist die Unterhaus-Rede eine angenehme Ueberraschung. Sir Samuel forderte Deutschland auf. seinen Beitrag zum Frieden zu bringen Diesen Wunsch teilt Laval vorbehaltlos und mit ihm das darin einmütige französische Volk. Für Frankreich hängt aber diese so notwendige Politik der deutsch-französischen Annäherung davon ab. daß Deutschland Verpflichtungen zu kollektiver Sicherheit zu übernehmen bereit i>t.
Das „Oeuvre" bezeichnet die Ausführungen des Außenministers als eine besonders glückliche Einleitung für das bevorstehende neue System politischer Verhandlungen, zu denen Deutschland selbstverständlich herangezogen werde.
„Ere Nouoelle" bemerkt. England biete Frankreich schöne Worte, die mit den Taten der letzten Zeit nicht in Einklang gestanden hätten. Die nahe Zukunft werde beweisen, ob sich in der englischen Politik tatsächlich eine Aenderung vollzogen habe.
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Eine Million Tonnen Mehrertrag
Berlin, 12. Juli. Zu Beginn des neuen Eetretdewirtschafts- jahres 1935,36 sprach Ministerialdirektor Dr. Moritz vom Reichs- und preußischen Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft vor Vertretern der Presse. Nach den bisher vorliegenden Berichten und Schätzungen der dies,äbrigen Getreideernte, so führte er aus, ist mit einem höheren Ertrag als im Vorjahre zu rechnen. Dies ist nicht nur auf gute Wachstumsvoraussetzungen zurückzuführen, sondern in erheblichem Umfange auch auf die Leistungen der Bauern im Rahmen der Erzeugungsschlacht. Auf Grund der Vorschätzung des Statistischen Reichsamtes von Anfang Juli ist eine Getreideernte von insgesamt 21,9 Millionen Tonnen zu erwarten; das sind rund eine Million To.n neu mehr als im vergangenen Jahr. Es ist jedoch damit zu rechnen, daß die Ernte einen noch höheren Ertrag gibt, jodatz Deutschland unter Einbeziehung der Uebergangsbestände von 1934 im neuen Eetreidewirtschaftsjahr voraussichtlich ohne Einfuhr auskommt. Mit Sicherheit gilt dies fürWeizen und Roggen. Etwas ungünstiger ist die Sachlage beim Futtergetreide. Die Eerstenernte ist zwar gut, in Bezug auf Hafer steht es aber nicht wesentlich günstiger als im abgelaufenen Jahr. Dabei darf nicht übersehen werden, daß wir in der Futtergetreideversorgung in der zurückliegenden Zeit immer mehr oder weniger noch auf die Einfuhr aus dem Auslande angewiesen waren. Im neuen Wirtschaftsjahr wird Brotgetreide für Futterzwecke jedoch aus der eigenen Ernte unbedenklich in erheblichem Umfange verbraucht werden können.
Ausgangspunkt bei den neuen Bestimmungen war, daß die Vrotpreise auch weiterhinunverändert und stabil sein müssen. Dieses Ziel wird auch im neuen Eetreidewirtschaftsjahr verwirklicht; nur in einigen wenigen Orten, jedoch nicht in Berlin, sollen im Verlaufe des neuen Wirtschaftsjahres mäßige Vrotpreiserhöhungen zugelassen werden weil hier die Vrotpreise im Verhältnis zu dem Jahresdurchschnitt der Brotgetreidefestpreise und zu den Erzeugungskosten der Müller und Bäcker auf Grund besonderer wirtschaftlicher Entwicklungen zu niedrig sind
Zur Frage der Erzeugerpreise stellte Ministerialdirektor Dr. Moritz fest, daß an dem Festpreisgebäude des vergangenen Jahres grundsätzlich nichts geändert wird. Um aber angesichts der zu erwartenden befriedigenden Getreideernte dem Bauern die Aufbewahrung seines verkaufsfähigeu Getreides für einen längeren Zeitraum zu erleichtern und die Vorratsbildung in der zweiten Hand zu fördern, sind die monatlichen Preiszuschläge (die sogenannten Reports) nicht unerheblich erweitert worden. Der Unterschied zwischen dem niedrigsten Preis eines Preisgebietes zu Beginn des Getreidejahres und dem höchsten Preis desselben Gebietes am Jahresschluß beträgt in diesem Jahr gleichmäßig bei allen Getreidearten 2V RM. je Tonne, während der bisherige Unterschied rund 30 Prozent darunter lag. Der Roggenschlußpreis des eben abgelausensn Wirtschaftsjahres gilt kräft besonderer neuer Vorschriften bis zum 31. Juli 1935. Damit soll denen geholfen werden, die noch nennenswerte Bestände an alterntigem Roggen haben.
Die Käferpreise sind, abgesehen von dem erweiterten Report, wie im Jahre 1934 35 bemessen worden Bei den übrigen Getreidearten sind vor allem aus produktionspolitischen Gründen einige Verschiebungen notwendig gewesen Der Weizenanfangspreis liegt in diesem Jahr etwa 4 RM. je Tonne niedriger als im vergangenen Jahr, um damit einmal einer Ausdehnung der Weizcnanbaufläche über den Bedarf hin- ; aus entgegenzuarbeiten und um andererseits die Möglichkeit zu ° schaffen, die Vrotpreise stabil zu halten Durch die Herabsetzung der Weizenanfangspreise wird ermöglicht, daß die Mühlen für s jede Tonne vermahlenen Weizen eine Abgabe an einer Aus- s gleichskasse zahlen die den Bäckern die Stabilität des Brotprei- - ses ermöglichen sollen, ein Verfahren, das nach den bisherigen Erfahrungen weiter ausgebaut worden ist. Der Roggenan- fangsprets ist um erne Reichsmark je Tonne erhöht worden. Hierdurch wird die Spanne zwischen dem Roggen- und Weizenpreis aus produktionspolitischen Gründen verringert. Der Eerstenpreis wurde um 6 RM. je Tonne erhöht, um einen Anreiz für eine erhöhte Gerstenerzeugung zu geben, s Die neue Eetreidewirtschaftsordnung bringt verschiedene Ver- ^ Lnderungen. Die bedeutsamste ist, daß zwar an dem Gedanken
der geregelten Ablieferung von Brotgetreide als Abtteferungs- recht und Ablieferungspflicht (Ablieferungskontingentierungj festgehalten wird, die Ablieferung im einzelnen aber nicht mehr durch Regierungsverordnung, sondern durch Anordnungen der Hauptvereinigung und der Eetreidewirtschaftsverbände geregelt wird Der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft setzt nur noch das Reichsablieferungskontingent fest.
Die Mühlen sind verpflichtet, nur mit Plomben versehenes Getreide zu verarbeiten Dadurch hat der Bauer die E-währ, daß das ihm zugewiesene Ablieferungssoll auch fortlaufend Absatz findet.
Ein allgemeines Verfütterungsverbot für Roggen und Weizen besteht nicht mehr. Neuerdings werden auch beim Hafer nur für Futterhafer Festpreise angesetzl, während für Gerste und Hafer, die Jndustriezwecken dienen, zunächst keine Preise festgesetzt werden Unter besonderen Umständen ist indessen auch hier eine Preisfestsetzung vorgesehen.
Zur IrZdenfrage Ln der Wirtschaft
Berlin, 12. Juli Der nationalsozialistische Wirtschaftsdienst „Deutsche Volkswirtschaft" beschäftigt sich, wie das NdZ meldet, mit der Judenfrage in der deutschen Wirtschaft. Neben der Ausschaltung der Juden aus dem öffentlichen Leben werde dem Juden in seiner privaten Tätigkeit der Boden langsam aber sicher durch Herbeiführung einer neuen Wirtschaftsgesinnung und eines neuen Wirtschaftssystems entzogen. Auf dem Gebiete des Handels, auf dem der Jude zweifellos befähigt sei, sei man der jüdischen Tarnung durch die Kennzeichnung „ deu t- sches Geschäft" begegnet. Wenn trotzdem viele Volksgenossen nicht die erforderliche Konsequenz aufbringen, so sei bas bedauerlich, liege aber sehr oft daran, daß noch viele jüdische Geschäfte anonym und von arischem Verkaufsperjonal geführt würden. Es zeuge von einer unerhörten Großzügigkeit und Toleranz, wenn hier nicht auf eine verschärfte Ofsenlegungspslich: gedrängt werde Es stehe fest daß viele in der Ausschaltung des Judentums aus dem öffentlichen Leben, >owie dem Kultur- und Geistesleben die Judenfrage als gelöst betrachteten. Die Wirtschaft dagegen sei ein Gebier, auf dem man vielfach büre; „Rein wirtschaftlich — ungefährlich" Gegen einen solchen Standpunkt müsse schärfstens Verwahrung eingelegt werden. Es gehe nicht länger an, daß öffentliche Aufträge an jüdische Firmen vergeben werden, daß man als Nationalsozialist bisweilen unbeabsichtigt finsolge der Anonymität) in einem jüdischen Geschäft kaufen müsse, daß überhaupt an einer Ware jemals ern jüdischer Spekulani ungesehen sich „die Hände gewaschen bat" Nichts als Klarhei: sei zu fordern, denn solange die Dinge nicht ofsenlägen, sei die Judenfrage nicht gelöst.
München, 12. Juli. Der Führer besichtigte am Freitag in Begleitung des Reichskriegsministers, Generaloberst von Blomberg, des Reichsministers der Luftfahrt, General der Flieger. Göring, und des Staatssekretärs der Luftfahrt Generalleutnant Milch, die Bayerischen Motorenwerke in München Anschließend begab sich der Führer mit seiner Begleitung im Flugzeug »zum Flugplatz Lager Lechfeld und besichtigte dort die Fliegergruppe Lechseld.
GeleMe AnsmtzM der Hsare-Rede in Rom
Rom, 12. Juli Nachdem der vollständige Wortlaut der englischen Unterhauserklärung oorliegt, sind hiesige zuständige Stelle» damit beschäftigt, sie einer eingehenden Prüfung zu unterziehen Man will erst ihre praktische Bedeutung genau abwägen, ehe man irgendwie amtlich Stellung nehmen will.
Ablehnend ist dagegen die Haltung der italienischen Mit- tagsblälier In bisweilen drastischen Worten geben sie dem Mißvergnügen darüber Ausdruck, dag die Anerkennung des italienischen Expansionsrechts im englischen Unterhaus doch nur recht bedingt ausgesprochen worden sei.
„Teuere" meint, nach dem Abschluß der Parlamentstagung brauche Italien weder weitere Variationen über das Thema der traditionellen englisch-italienischen Freundschaft noch weitere Rechtfertigungen zu den berühmten „konstruktiven" Vorschlägen zu hören Italiens Interesse sei ausschließlich, zu erfahren. wie sich die englische Regierung in der unmittelbaren Zukunft verhalten wolle, nachdem das italienische Recht aus Ex- pansionen anerkannt und auch jeder Druck „um Schaden Italiens in Abrede gestellt worden sei.
Das Mittagsblatt des halbamtlichen „Eiornale d'Jtalia" sagt unter der ironischen Ueberschrift „Expansion auf dem Mond". Die Frage der traditionellen Freundschaft könne nur als lästig empfunden werden, wenn sie nicht in der Praxis eine Berücksichtigung der Notwendigkeiten des modernen Italiens in sich schließe. Der englische Außenminister müsse Italien erst noch Mitteilen, auf welchem Teil des Mondes es seinen anerkannten Rechten Genüge leisten dürfe und an welche Regierung des Jenseits es sich wenden dürfe, um Genugtuung für das offenkundige Unrecht zu erhalten, das ihm von Abessinien angetan worden sei.
„Popolo d'Jtalia" schreibt Sir Samuel habe nicht viel gesagt, was nicht schon von anderen wiederholt ausgedrücki worden sei. Neu sei jedoch der Ton der ganzen Rede Die Erwähnung der freundschaftlichen Tradition, die England mit Italien verbinde, werde in Italien ein gutes Echo auslosen, ebenso auch der Hinweis, daß England nicht daran denke, kollektive Saiil- tionen gegen Italien vorzuschlagen Das Unterhaus habe aber vergeblich daraus gewartet, daß der britische Außenminister sich klar über die Absichten der Regierung ausspreche.
Weniger zustimmend ist die Stellungnahme der „Stampa" Das Blatt meint, man könne wahrlich nicht finden, daß die Rede eine Klärung der Lage gebracht habe. Die Haltung Englands im italienisch-abessinifchen Streit sei keineswegs tlarge- stellt worden.
Englischer FrsnMmpferdesuch in DsulWünL
Die Abordnung der British Legion am Sonntag ln Berlin
Berlin, 12. Juli. Am Sonntag, den 14'. Juli, werden die Vertreter des großen englischen Frontkämpferverbandes, der British Legion, zu ihrem Besuch in Deutschland in der Reichshauptstadt eintreffen. Abordnungen der deutschen Frontkämpser- bünde werden die britischen Vertreter auf dem Bahnhof ffcried- richstraße empfangen. Die Abordnung estehl aus den Herren Major F. W. L. Fetherstone-Godley. der gleichzeitig der Führer der Abordnug ist, Oberst Ashwanden. Oberst G. Crosfield, Oberst A. D. Murray, Hauptmaun M. A. Hawes und Oberwachtmeister Eggleston.
^ Die Vertreter der British Legion werden voraussichtlich zehn