Wtr werden nach außen hin unsere Friedens­politik fortsetzen. Weil Frankreich friedlich gesinnt sit, muß es ständig auf die Landesverteidigung und auf die kollek­tive Organisierung der Sicherheit achten. Wir werden getreu unseren Freundschaften und unseren Bündnissen alle zur Mit­arbeit aufrussn. Wir sind dem Völkerbund ergeben und unsere Anwesenheit in Genf wird eine tätige und wachsame sein. Die Männer, auf denen die schwere Verantwortung der Regierung liegt, wissen, daß das zu vollziehende Werk ihren ganzen Mut und ihren ganzen Willen in Anspruch werden wird.

Sie werden nur ein Ziel haben: nämlich zu handeln. Auf allen Gebieten handeln und rasch handeln. Die ausgedehnten Vollmachten, die wir von dem Vertrauen des Parlaments ver­langen, werden niemals von diesem Zweck abgelenkt werden. Sobald das Parlament wieder zusammentreien wird, werden wir Rechenschaft ablegen. Das Parlament wird uns nach unseren Taten beurteilen, das souveräne Parlament wird dann sagen, ob wir die getreuen Beauftragten und die guten Diener des Landes gewesen sind.

Erster Sieg Bouifssns

Paris, 4. Juni. Nach der Verlesung der Regierungserklärung durch den Ministerpräsidenten wurden die Jnterpellationsan- träge bekanntgegeben. Ministerpräsident Bouisfon verlangte so­fort Vertagung ihrer Beratung unter St-llung der Vertrau­ensfrage. Bei dieser ersten Abstimmung siegte die Regierung mit 380 gegen 192 Stimmen.

Gegen die Vertagung sprachen sich verschiedene Interpellanten aus. So machte ein Abgeordneter geltend, daß die Regierung erst einmal über ihre Absichten hinsichtlich der ehemaligen Front­kämpfer Auskunft geben müßte; der Sozialist Leon Blum ver­langte die sofortige Beratung der Interpellationen unter Beru­fung auf die Ereignisse der letzten Zeit, so vor allem die Rede des Reichskanzlers Hitler, die Reise Lavals nach Osteuropa und den französisch-sowjetrussischen Pakt.

Ministerpräsident Bouisfon nahm darauf erneut das Wort und erklärte, die Regierung beharre auf der Vertagung sämt­licher Interpellationen. Er stellte dann, wie bereits oben ge­sagt, die Vertrauensfrage. Im übrigen erklärte er sich bereit, bezüglich des Ermächtigungsgesetzes der Kammer die notwendi­gen Erklärungen zu geben.

Das ErmSchliauiMgefetz BsuWns

Paris, 4. Juni. Das Ermächtigungsgesetz, das Mmisterpräfi- dent Bouisfon im Parlament beantragte, hat folgenden Wort­laut:

Um die Entwertung der Währung zu verhüten, wird die Re­gierung durch Senat und Kammer ermächtigt, bis zum 31. Okto­ber 193S alle Maßnahmen mit entschlossener Kraft zu treffen, die geeignet sind, die Sanierung der Staatsfinanzen zu verwirklichen, die Wiederaufnahme der wirtschaftlichen Be­tätigung zu ermöglichen und die Beeinträchtigung des öffentlichen Kredits zu verhüten und zu unterbin­den. Diese Verordnungen werden vor dem 1. Januar 1936 dem Parlament zur Ratifizierung unterbreitet.

ErmWligimgsgesetzevlwurs vow Finanzan-schutz yebMigi

Paris, 4. Juni. Der in der Kammer eingebrachte Ermächti­gungsgesetzentwurf ist sofort dem zuständigen Finanzausschuß der Kammer zur Begutachtung weitergeleiter worden.

Der Finanzausschuß hat mit 19 gegen 18 Stimmen dem Ent­wurf seine Zustimmung erteilt, nachdem Vouisson und der Fi­nanzminister die Vorlage vor dem Ausschuß verteidigt hatten.

Im weiteren Verlauf der Nachmittagssitzung der Kammer er­stattete der Berichterstatter des Finanzausschusses Abg. Ba- rsty sein Gutachten zu dem Ermächtigungsgesetz. Der Bericht­erstatter gab zunächst davon Kenntnis, daß der Finanzausschuß das Ermächtigungsgesetz angenommen hat, und wies mit Be­friedigung aus das Wiederaufleben des Vertrauens hin, das in dem Steigen der Kurse der Staatspapiere seinen Ausdruck finde. Anschließend begann eine Geschäftsordnungsdebatte, die bisher keine weitere Klärung brachte.

VorMon gestürzt

Paris, 4. Juni. Das Kabinett Vouisson ist von der Kammer gestürzt morden. Die Kammer hat mit 264 ge­gen 262 Stimmen der Regierung die von ihr geforder­ten Vollmachten verweigert.

Zwischenfall Sei den RadikaNozkalislen .

Herriot droht mit Rücktritt

Paris, 4. Juni. Kurz vor Beginn der Kammersitzung trat die radikalsozialistische Kammerfraktion zusammen. In der Frak­tionssitzung kam es zu Zwischenfällen. Staatsminister Her­riot gelang es nicht, einen größeren Teil der Fraktionsmitglie­der, die noch immer gegen die Bewilligung von Vollmachten sind, zu einem entgegenkommenderen Standpunkt zu bekehren. Her­riot verließ darauf die Fraktionssitzung mit der Mitteilung, er werde als Vorsitzender der radikalsozialistischen Partei zurück­treten. Nur mit Mühe gelang es Fraktionsmitgliedern, begüti­gend einzugreifen und Herriot zur Zurücknahme seiner Absicht zu bewegen.

Die neue tschechoslowakische Regierung

Prag, 4. Juni. Der Präsident der Republik hat durch ein Handschreiben an Jan Malypetr die neue Regierung ernannt. Die Regierung hat am Dienstag bereits im Schloß Lany den vorgeschriebenen Eid in die Hand des Präsidenten abgelegt. Sie setzt sich folgendermaßen zusammen:

Jan Malypetr, Ministerpräsident (Agrarier),

Dr. Joseph Cerny, Innenminister (Agrarier),

Machnik, Nationale Verteidigung (Agrarier),

Dr. Eduard Bene sch, Minister des Auswärtigen (Tsche­chische Nationalsozialisten),

Dr. Iwan Derer, Justiz, (Tschechische Sozialdemokraten), Dr. Ludwig Czech, öffentliches Gesundheitswesen und Kör­pererziehung (Deutscher Sozialdemokrat),

Dr. Franz Spina, ohne Portefeuille (Bund der Land­wirte),

Dr. Karl Trapl, Finanzen (gehört keiner Partei an). Der Verteidigungsminister Mechanik war bereits Vorsigender- Stellvertreter des Wehrausschusses der Kammer. Handelsnn- nister Najman war bereits in früheren Regierungen Eisenbahn­minister.

Die Londoner Flotten besprechungen

London, 4. Juni. Die deutsch-englischen Flottenbesprechungen wurden am Dienstag mittag nach über dreistündiger Dauer auf den Nachmittag vertagt und um 1 Uhr wieder ausgenommen. Die Besprechungen während des Nachmittags bauerten fast ein­einhalb Stunden.

Die englische Abendpresse steht völlig im Zeichen der deutsch­englischen Flottenbesprechungen Allgemein steht man in Eng­land dem Verlauf dieser Besprechungen mit Spannung entge­gen. Es wird darauf hingewiesen, Laß es die ersten Besprechun­gen dieser Art sind, die seit dem Weltkriege zwi-chen den beiden Ländern stattsinden. Die Ueberschriften der Blätter sind zurück- baltend und bringen lediglich zum Ausdruck, daß die Verhand­lungen begonnen haben.

Lord NoLhsrmere über den Führer

London, 4. Juni.Daily Mail" veröffentlicht einen Artikel von Lord Rothermere:Adolf Hitler aus der Nähe". Darin heißt es u. a.:Die hervorragendste Gestalt in der heutigen Welt ist Adolf Hitler. Sein überragender Geist magnetisiert das ganze Gebiet der Außenpolitik!". Loro Rorhermere bezeichnet Hitler alspraktischen Mystiker" und fährt fort.Hitler steht m der direkten Reihe jener großen Menschheitsfüh­rer, die selten mehr als einmal in zwei oder drei Jahrhunder­ten auftauchen. Er ist die Verkörperung des Geistes der deut­schen Rasse. Hitlers tiefer Glaube an seine eigene Sendung ist eine Kraft, die sich fühlbar macht, sobald man mit ihm in Be­rührung kommt. Ihre Intensität macht die oft erörterte Frage, ob er es ehrlich meine oder nicht unwichtig. Ein Mann, der so vollständig von einem großen Ziele besessen ist, hat keine Ver­wendung für Spitzfindigkeiten und Heucheleien. Hitlers Ziel ist es, die volle Souveränität Deutschlands in innerpolitischen An­gelegenheiten wieder herzustellen und in der Außenpolitik Deutschland wieder auf den Stand einer Weltmacht erster Klasse zu erheben. Hitler macht es klar, daß es in diesem Ziel kein Nachlassen gibt. Der erste Eindruck, den man in Hitlers Gegen­wart empfängt, ist der seines außerordentlichen Ernstes. Seine Gespräche sind niemals unbestimmt. Seine Haltung läßt nie nach. Wie ruhig und unbeweglich sein Verhalten auch sein mag, so fühlt man doch instinktiv, daß unter der Oberfläche jenes glü­hende Ziel vorhanden ist, das seine ganze Existenz beherrscht."

Lord Rothermere fährt dann fort: Hitler werde niemals ein stereotyper Staatsmann werden. Bürokratie und Amtsschimmel entsprächen seiner Natur, nickt ..Die öffentlicken Erklärungen.

W M

Die GeWchte einer Liebe / Von Hellmui Kays er

BertrleH: Romauvexlaa K. L H. Greifer, G. m. b. H., Rastatt

2S Nachdruck verboten

lLas junge Volt lanzie.

Plötzlich ertönte der Ruf:Damenwahl!"

Onkel Otto schrak zusammen, als sich Else scherzhaft vor ihm verneigte. Darf ich bitten, Onkel Otto?"

Der Inspektor sah, wie der Förster grinste. Ta riß er sich zusammen und tanzte mit Else Polka wie ein Jüngling.

Fein seht's, Onkel Otto! Sie sind doch wenigstens noch'n Mann! Schauen Sie, alle fangen schon an schlapp zu machen."

Das muß ich aber sagen, Mamsell! Propver schauen Sie aus! Ach was... Mamsell... nee, nee.. Frl. Else!"

Finden Sie wirklich, Herr Inspektor?"

Reinweg zum Anbeißen! Na, ich bin ja gespannt, wann die Hochzeit ist!"

Als wie meine? O, det glauben Sie wohl selber nicht!"

Aber klar, Fräulein Else! Da wird ja sogar so ein altes Junggesellenherz ganz rappelich, wenn man Sie an­sieht !"

Der zärtliche, kokette Blick des Mädchens zeigte ihm zu seinem Schrecken oder Vergnügen Onkel Otto war sich über sein Gefühl in dem Augenblick selber nicht ganz klar, daß die Schmeichelei saß.

Wie alt sind Sie denn. Onkel Otto?"

85 Jahre, drei Monate und 16 Tage!"

So! Da sehen Sie aber doch noch jünger aus, Herr Jnivektor!" flötete Elle sanft, so daß es Onkel Otto durch

i Mark und Bein ging. Er war sichHederum nicht ganz ! klar, ob vor Schrecken oder vor Freude.

Dunnerlittchen, die Else war doch ein ganz appetit­liches Mädchen.

Hm, es war ja sehr schön, Junggeselle zu sein, aber so'n bißchen echte Zärtlichkeit war jedenfalls auch nicht zu verachten.

Er beschloß, einmal darüber nachzudenken.

*

Jochen hatte Lieschen beim Tanzen mutwilligerweise einen Kuß geraubt.

Lieschen war außer sich und schmollte. Jachen ver­suchte wieder gutzumachen, aber Lieschen hatte einen Dickschädel.

Als selbst ein Kniefall nicht verfing, sondern Lieschen eher noch wütender machte, da beschloß er, sie zu ärgern. Er tanzte mit Else und machte ihr den Hof.

Alles schmunzelte dazu, nur die arme dumme Else, die sich erst jetzt ihrer Frauenschönheit voll bewußt ge­worden war, die lachte verlegen; ihr stiegen die Kompli­mente zu Kopf.

Am meisten amüsiert sich der Förster. Er sitzt im breiten Lehnsessel. Neben ihm steht ein großer Teller mit belegten Bratenbrötchen. Außerdem eine Flasche guter Jagdkorn.

Ein Brötchen, dann ein guter Jagdkorn und dann bringt ihm der brave Andreas, den er stark im Verdacht hat, daß er unerlaubterweise manches Karnickel aus dem Walde in seine Pfanne gebracht hat. der aufpaßt wie ein Hechelmacher, so sehr er selber schon angeheitert ist, ein Glas gutes bayerisches Bier, dann brennt er sich die Pfeife wieder an. . . . und dann geht das mit dem Bröt­chen wieder los und so weiter.

Dabei betrachteten feine Aeuglein das lustige, lebens­frohe Bild.

Aber alles nimmt ein Ende.

Einer nach dem anderen spannt aus und als die Glocke

> mit denen er Geschichte macht, sind nicht das Ergebnis langer I Besprechungen und stellen nicht ein Kompromiß zwischen den ' auseinandergehenden Ansichten verschiedener Geister dar. Ihre Kraft und ihre Klarheit sind auf die Tatsache zurückzuführen, daß sie Hitlers eigenem Kopf entspringen, wobei nur ein oder zwei intime Mitarbeiter mit ihrem Rat Mitwirken!"

Der Verfasser spricht dann von der einfachen Lebensweise Hit­lers und sagt, daß seine Liebe für Kinder und Hunde ein wei­terer Beweis für seine starke Gefühlswelt sei. Hitler habe sein volles Teil an Verrat und Enttäuschung erfahren. Solche Er­fahrungen seien unvermeidlich in einer politischen Laufbahn, aber Hitlers empfindsame Natur fühle sie sehr stark, umsomehr, als er selbst instinktiv treu gegenüber seinen Freunden sei.Die wenigen Männer, die in enger und ständiger Fühlung mit ihm stehen, sind beinahe alle seine Mitarbeiter von Anfang an. Durch ihre Ergebenheit und Bewunderung für ihren Führer, die durch ein Dutzend Jahre der Entmutigung und des Triumphes erprobt sind, sind der überzeugendste Beweis für Hitlers edlen und loyalen Charakter.

Die Zukunft Englands als der größten Weltmacht ist auf Ge­deih und Verderb mit den Handlungen dieses Mannes verbun­den, der der unbestrittene Herrscher der strengsten Kontinental­macht ist. Die gegenwärtige Tendenz unserer öffentlichen Mei­nung geht dahin, übereilte Ansichten über Hitler zu bilden auf Grund einer Einzelhandlung oder eines einzelnen Gesichtspunk­tes seines ungeheuren Feldzuges für die Wiederherstellung von Deutschland. Aus solchen Urteilen, die sich aus ungenügende oder irreführende Beweise stützen, können sich leicht katastrophale in­ternationale Mißverständnisse ergeben. Es ist erfreulich zu je- l hen, daß Hitlers Rede seine Volkstümlichkeit in England stark erhöht hat. Ich bin aufs tiefste überzeugt, daß, je besser er der Masse des englischen Volkes bekannt wird, um so höher seine Würdigung sein wird und umso enger die Beziehungen zwischen den beiden Ländern sein werden."

Drei mexikanische Dörfer durch Wolkenöruch vernichtet

Hunderte von Toten

Mexiko-Stadt, 4 Juni. Eine furchtbare Naturkatastrophe ver­nichtete am Montag die in der Nähe Mexiko-Stadt gelegenen Dörfer San Pedro, Actopan und San Gregorio. Die Zahl der Toten wird auf 189 bis 200 geschätzt. Gegen 15 Uhr setzte an den Hängen des Ajusco-Vergmassivs ein Wolkenbruch von ungewöhnlicher Heftigkeit ein. Riesige Wassermassen stürzten von den Hängen in die Ortschaften, alles mit sich reihend. Die Einwohner von San Pedro und Actopan waren, als das Un­glück hereinbrach, in der Kircke versammelt. In wenigen Se­kunden stieg das Wasser zw: lleter hoch. Alle Kirchenbesucher ertranken. Die Flutwelle setzte mit außerordentlicher Geschwin­digkeit ihren Weg fort und erreichte bald darauf das Dorf San Gregorio, wo bisher 22 Tote gezählt werden. Die heimgeluchten Ortschaften sind von einer 59 Zentimeter dicken Schlammschicht überzogen. Die genaue Zahl der Todesopfer ist naturgeniäß noch nicht bekannt. Eine private Schätzung spricht sogar von etwa 400 Toten.

Tag der deutschen Technik" in Breslau

Breslau, 4 Juni. DerTag der deutschen Technik", das große Treffen der deutschen Ingenieure in Breslau, hat am Dienstag mit einer Arbeitstagung begonnen. lieber 2500 Fachleute aus allen Teilen Deutschlands nehmen an der Fachtagung teil. Zn engster Gemeinschaft mit dem Tag der deutschen Technik hält der Verein deutscher Ingenieure seine 73. Hauptversammlung ab, die Technische Hochschule Breslau verbindet mit ihm die Feier ihres 25jährigen Bestehens. Da die Tagung eine Veranstaltung der gesamten deutschen Technik sein soll, umfaßt ihr Rahmen ein außerordentlich vielgestaltiges Gebier technischen Fachwissens. Zn acht Fachgruppen sind daher die an den Vormittagen des 4. und 5. Juni gehaltenen Fachvorträge gegliedert, die alle die tech­nischen Fragen erörtern, die im Mittelpunkt des Gegenwarts­interesses stehen. Unter dem TitelNahrung und Kleidung aus deutscher Erde",Deutsche Rohstoffe aus deutschem Boden", Energiewirtschaft aus heimischen Kraftquellen",Wohnen auf deutscher Scholle" geben Einblick in die große Zahl von tech­nischen Arbeiten, die der Vermehrung der Erzeugung von Stoff und Kraft aus eigenen Mitteln und der Förderung der Sied­lung dienen.

früh uni drei Uhr schlägt, da sind auf dem Schlachtfelde nur noch der Förster, der Inspektor, Lieschen, Jochen und Else übriggeblieben.

Kinners!" sagt der Inspektor munter.Habt ihr Lust in's Bett zu gehen?"

Jus Bett, heute! Zu dem Ehrentage? Jibt's nicht! Ausjeschlossen!" protestiert Jochen empört.

Onkel Otto sieht ihn mit einem Blicke der Anerken­nung an.

Dann feiern wir drüben in unserer stillen Klause weiter. Lieschen kocht uns einen Kaffee."

Man brach ans Widerspruch duldete Onkel Otto in seiner Stimmung nicht und bald dampfte in der Jnspektorstube der Kaffee auf dem Tische. Mächtige Kuchenberge luden zum Schmausen ein.

*

Auch im Herrenhause war es ruhiger geworden.

Zuerst zog sich die Familie des Rechtsanwalts zurück.

Frau van Halten war längst schlafen gegangen.

Hans blieb allein mit den Künstlern und er hat die Stunde, die sich nach anschloß, nie vergessen.

Da gingen die vier Künstler erst einmal voll aus sich heraus, da fiel von jedem das sogenannteprominente Wesen" man könnte es besser Unwesen nennen ab. da waren sie wieder ganz die einfachen Menschen von früher.

Sie lachten, tanzten und sangen. Sie erzählten aus ihrem früheren Leben und aus so manchem Wort klang die Sehnsucht heraus, noch einmal so sein zu können, wie man es früher war. ganz einfach, unbekannt, nicht be­drückt durch tausend Pflichten, unabhängig von der Ge­sellschaft.

Wie die Kinder wurden sie.

Gerda Martinis Temve wm-mi ging durch. Sie produ­zierte sich als Breti'lsäiigeriu und erntete rasenden Applaus der Kollegen.

(Fortisetzung folgt)