artige Bedingungen konnten von oenzenigen, oenen ne auferlegt wurden, nur mit tiefster Verzweiflung und mit dem ganz natür­lichen Hintergedanken angenommen werden, sich ihnen so bald wie möglich zu entziehen. So wird es immer sein, und es ist nur allzu einleuchtend, daß ein aufgezwungener Vortrag von dem Besiegten zerrissen werden mutz, sobald er selbst stark genug dazu geworden ist.

Rach 1870 haben wir nur den einen Gedanken gehabt: den Frankfurter Vertrag zu zerreißen. Wir haben danach gehandelt, sobald wir dazu in der Lage waren. Genau soverhältes sich mit dem Vertrag von Versailles. Es ist zweck­los und unsinnig, um nicht zu sagen: ungerecht, wenn man jetzt die Deutschen des Treubruchs beschuldigt. Es handelt sich ledig­lich darum, ob wir sie dazu zwingen können, den Vertrag zu halten. Das aber können wir nicht!

VoMon Ski rer KMMMhW

Paris, 31. Mai. Zur allgemeinen Ueberraschung erschien wäh­rend der zweiten Sitzungspause Ministerpräsident Flandin, den Arm in der Binde, von seinem Arzt begleitet, auf der Regie­rungsbank Als der Kammerpräsident die Sitzung wieder er­öffnet«;, bestieg Flandin sofort die Rednertribüne, um die Vorlage zu verteidigen. Flandin wies auf die Begrün­dung zum Ermächtigungsgesetz und auf die technischen Ausfüh­rungen des Finanzministers hin, um dann scharf gegen die Spe­kulation zu Felde zu ziehen. Im weiteren Verlauf seiner Aus­führungen suchte der Ministerpräsident nachzuweisen, datz die von der Regierung geforderten Vollmachten nicht in Wider­spruch zur republikanischen Verfassung ständen. Zum Schluß sei­ner Rede kündigte der Ministerpräsident an, daß Finanzminister Germain Martin eben seinen Rücktritt angeboten und er die­sen angenommen habe. Er selbst werde neben dem Ministerprä­sidium das Finanzministerium übernehmen.

Die Ausführungen Flandins wurden von der Kammer kühl ausgenommen. Die Ankündigung des Rücktritts des Finanzmi­nisters hat nicht sonderlich überrascht.

In der Aussprache über die Abstimmung erging sich ein kom­munistischer Redner in heftigen Angriffen gegen die Regierung und in einer Verherrlichung derFriedenspolitik der Sowjet­regierung"

Staatsminister Herriot richtete noch einen letzten Aufruf an die Abgeordneten, der Regierung Flandin die beantragten Voll­machten (die durch Annahme von Abänderungsanträgen im Laufe der Aussprache schon zeitlich eingeschränkt worden waren), zu bewilligen. Herriot warnte vor der Spekulation, die durch eine Regierungskrise einen neuen Auftrieb erhalten hätte, wies auf die Gefahren des Eoldabflusses hin und malte das Ge­spenst der Entwertung an die Wand. Er fügte hinzu, vielleicht würde eine Entwertung des Franken ein Wettentwerten in der ganzen Welt auslösen. Der radikalsozialistische Abgeordnete Bonnet entwickelte in der nächtlichen Aussprache dann die An­sicht des Teiles der Radikalsozialisten, die gegen die Vollmach­ten sind. Abgeordneter Franklin Bouillon verweigerte die Vollmachten mit der Begründung, datz gegen die Spekulation keine Verordnungen helfen, sondern nur die Polizei.

Die Regierung Flandin ist bei der Abstimmung in der Kam­mer über das Ermächtigungsgesetz in der Minderheit geblieben und demgemäß zuriickgetreten. Die Kammer hat der Regierung die Ermächtigung mit 353 gegen 202 Stimmen versagt.

Paris, 31 Mai. Kammerpräsident Fernand Vouisson hat sich in einer Unterredung mit dem Präsidenten der Republik bereit erklärt, das Kabinett der verbreiterten Union zu bilden.

Kammerpräsident Fernand Vouisson, der als der Mann der Stunde gilt, ist Abgeordneter von Marseille. Er steht im 61. Le­bensjahr, ist aus Constantine gebürtig und ist. von Beruf In­dustrieller. Im Jahre 1909 wurde er zum erstenmal zum Ab­geordneten gewählt. 1924, als er auf der Liste des Linkskar­tells zum Abgeordneten gewählt wurde, trat er der sozialisti­schen Partei bei. 1927 wurde er als Sozialist zum Kammerpräsi­denten gewählt, ein Amt, in dem er sich als unbestreitbarer Präfidentenfachmann" einen Ruf schuf Vor etwa zwei Jahren vollzog Vouisson ohne ersichtlichen Grund und ohne großes Auf­sehen seinen Austritt aus der sozialistischen Partei und ist seit­dem keine parteipolitische Bindung wieder eingegangen.

Paris, 31. Mai. Aus der Unterredung, die der Staatspräsi­dent heute vormittag mit Fernand Vouisson hatte und in deren Verlauf dieser die Aufgabe der Kabinettsbildung über­nahm, wird bekannt, datz Vouisson den bisherigen Außenminister Laval als für die Kabinettsbildung geeignete Persönlichkeit bezeichnet habe. Der Staatspräsident habe jedoch darauf be­standen, daß Fernand Vouisson selbst die neue Regierung bilde. Vouisson hat die Absicht, sein Kabinett in möglichst kurzer Frist zusammenzustellen. ^ :

Schwierigkeiten für Vouisson

! Sozialisten lehnen Mitarbeit ab

Paris, 31. Mai. Die Aussichten des Kammerpräsidenten Fer­nand Vouisson. ein Kabinett der breiten Union zu bilden, wu-een am Freitag mittag in varlcunentarischen Kreisen nicht sehr günstig beurteilt. Vouisson hat in seinen Besprechun­gen mit den politischen Persönlichkeiten erklärt, datz er von der Kammer die Uebertragung von Vollmachten verlangen werde und zwar ohne erneute Aussprache. In parlamentarischen Krei­sen zeigt sich ein gewisser Widerstand, dem Kammerpräsidenten von vornherein jo weitgehende freie Hand zu lassen. Gewisse Gerüchte wollen wissen, datz Vouisson seine Forderungen gegen­über den Fraktionen so hoch schraube, damit ihm die Kabinetts­bildung unmöglich werde und er seinen Auftrag an den Staats­präsidenten zurückgebe» könne. Bouissons Aussichten zeigen sich bereits dadurch, datz die Sozialisten sehr bestimmt ihre Mitarbeit an einem Kabinett der breiten Union abgelehnt haben, immer schlechter.

Vorgehen gegen die französischen Franc-Zoekulanien

Paris, 31 Mai. Die Pariser Behörden scheinen nunmehr tat­kräftig gegen die französischen Franc-Spekulanten Vorgehen zu wollen. Nachdem das Bankhaus Tumin bereits geschlossen wor­den ist, haben zehn Polizeikommissare den Austrag erhalten, in bestimmten Pariser Bankgeschäften Haussuchungen vorzunehmen. Die auf dem Haupttelegraphenamt angehaltenen Depeschen speku­lativer Art haben der Polizei gezeigt, wo die Spekulanten zu suchen sind.

RöchMls die Mer-Rede

im englischen Unterhaus Simon über den Luftpakt

London, 31. Mai. Am Freitag wurde im Unterhaus die außenpolitische Aussprache fortgesetzt. Der Führer der liberalen Opposition, Sir Herbert Samuel, stellte die Rede Hitlers in den Mittelpunkt der Betrachtungen. Sie sei nach überein­stimmender Ansicht eines der wichtigsten Ereignisse in der gegen- wärtiaen internationalen Politik. Unter Bezugnahme auf ein«

j Erklärung Edens, datz die Welt heute in einer Uebergangs- s Periode lebe, erklärte Samuel, datz die Richtung, die die Reg'«- :

. rungen in diesen Monaten einschlagen würden, den Gang der , Welt möglicherweise für die ganze kommende s Generation bestimmen würde. Könne man Vertrauen s haben, solange drei Großmächte, Amerika, Japan und Deutsch- s

- laitd, außerhalb des Kollektivsystems seien und eine weitere :

; Großmacht diesem System nur ein lauwarmes Interesse ent- s s gegenbringe? Wenn es nur möglich wäre, ein Abkommen über - s die Begrenzung der Luftstreitkräfte der westeuro- j : päischen Länder zu erreichen, so würde das zweifellos allgemein i

begrüßt werden. Hitler habe eine Erklärung abgegeben, die !

! sich durch ihre Entschlossenheit und durch das Fehlen ?

von Flachheiten und diplomatische Unbestimmtheit auszeichne. ! s Es ist Pflicht Großbritanniens, sich mit diesen s

- Vorschlägen ebenso zu befassen, wie wenn sie von dem Mi- ^ s nisterpräsidenten Großbritanniens gemacht worden wären. Noch

j Ansicht vieler Engländer sei die Vorstellung, daß Sowjetrußland ! insgeheim eine große Angriffsaktion im Interesse des Kommu- l nismus gegen das übrige Europa plane und vorbereite, eine , j Halluzination. Er sei überzeugt, daß eine Befriedung in West- !

' europa nur eine nützliche Rückwirkung auf die Fragen im Osten s ^ hätten. Hitler habe die Aufmerksamkeit der Welt auf die Mög- > lichkeit gelenkt, Luftangriffe auf Gebiete außerhalb der eigent- ' lichen Kriegszone zu verbieten. In England sei man der An- ; sicht, daß sich das als unpraktisch Herausstellen werde, aber diese ! s Ansicht werde sicherlich nicht von den Franzosen geteilt. England s , gebe viele Millionen aus, um seine Luftstreitkräste auf den s ^ Stand der Deutschen zu bringen. Der M a ß sta b s e i F r a n k- f reich. Alle müßten sich, so sagte Samuel an anderer Stelle, s

- darüber einigen daß es vernünftig sei. wenn man sich nicht ! hinter dem Rücken Deutschlands auf bestimmte Vor- ?

, schlüge einige. Diese Frage sei von dringlicher Bedeutung. i

j Der konservative Oberstleutnant Headham führte aus: !

i Hitlers Rede dürfe nicht aus die leichte Schulter genommen wer- : den. Manche Leute in England bezweifelten den Ernst der Lb- ^ sichten Hitlers Sie meinten. Deutschland werde für einen An- i . griffskrieg weiter rüsten. Er glaube, daß Deutschland nichts der- artiges beabsichtige. Deutschland sei mit dem Versailler , Vertrag unzufrieden und auch er sei nicht der Meinung, datz , ein solcher Vertrag für alle Ewigkeit gültig sein dürfe. Solange :

! man sich dem Glauben hingebe, daß die territorialen s . Bestimmungen für alle Zeiten Geltung haben müßten, so i lange sei ein Krieg unvermeidbar. Deutschland, Ja- , pan und Italien seien wirtschaftlich in der Lage, für eine Ex- s pansion weiterzuarbeiten. Großbritannien stehe der ganzen Welt ! zum Bezug von Rohmaterialien und anderen Dingen zur Ver- ' fügung. Die Lage von Ländern wie Deutschland und Japan, die große Bevölkerungen, aber nicht die Erleichterungen hätten, ' s die sie zur Entwicklung ihrer Wirtschaft benötigten, würdige man j aber kaum. Es sei seine ehrliche Ueberzeugung, daß man, wenn - , diese Fragen nicht bester gelöst würden, den Gefahren eines ;

, Krieges nicht werde ausweichen können. ^

! Der Regierungsliberale Vernays setzte sich ebenfalls für ^ die Revision ein, die aber in Genf vorgenommen werden müsse. !

Hierauf gab §

z Außenminister Sir John Simon s

, zunächst eine kurze Erklärung über den gegenwärtigen Stand ^ z der L u ft pa k t - V e r h a n d l u n g e n ab. Er erinnerte das -

: Haus daran, datz der Luftpaktvorschlag nach den französisch-eng- '

i Irschen Besprechungen in London das Licht der Well erblickt hat. i Das Wesentliche sei, datz der Pakt zwischen den Locarno­mächten abgeschlossen werde und die Locarno-Verpflichtungen ,

; genauer festlegen solle. Das sei wichtig, weil der Vorschlag, falls er verwirklicht werde, einen neuen Beitrag durch gewisse Mächte ' mit sich bringen würde beispielsweise Frankreich, was

* sich zum Nutzen Englands auswirken würde. Der Lustpakt

^ würde England einen neuen Schutz gewähren. -

s Er habe immer die Ansicht vertreten, datz kein Grund bestehe, ^ warum England nicht aktiv die Verhandlungen über einen Lo- i carno-Luftpakt vorwärts treiben solle: denn die Frage-der Ein- - fügung eines solchen Paktes in eine allgemeinere Regelung er- ! gebe sich in einem späteren Stadium. Simon fuhr dann fort: Es ist durchaus richtig, daß wir jetzt nach der Rede Hitlers in einer vorläufigen und versuchsweisen Form den Vorschlag ' erhalten haben, den die deutsche Regierung für nützlich hielr.

> Wir freuen uns sehr, diesen Vorschlag zu besitzen. Wir haben bereits Andeutungen von einigen anderen Regierungen, und zwar von der französischen Regierung und bis zu einem ge­wissen Grade auch von der italienischen Regierung. Der Zeit­punkt rückt sehr schnell heran, wo es sich zweifellos als wün- ^ schenswert erweisen wird, einen engeren Gedankenaustausch her- i beizusühren."

Simon entwickelte dann im Einzelnen den englischen z Standpunkt zur Frage des Luftpaktes, bei dem drei Elemente berücksichtigt werden müßten. England sei bereit, ! seinen Teil zu den Verhandlungen beizusteuern, und er freue s s sich, aus der Rede Hitlers zu entnehmen, datz auch die deutsche '

Negierung zur Teilnahme an den Besprechungen bereit sei. l ! l

: Im weiteren Verlauf der Unterhaus-Aussprache nahm auch

Lordsiegelbewahrer Eden das Wort. Er nahm zunächst den >

' Außenminister vor der Behauptung in Schutz, datz dieser in sei- i , ner Ausdrucksweise zu vorsichtig gewesen sei. Es sei durchaus nötig, vorsichtig in der Rede, aber aktiv in der Tat zu sein.

^ Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen erklärte Eden, das Wesentliche einer Arbeit unter dem Locarno-Verfahren sei üer ^ Umstand, datz die Begrenzung lediglichauf eine be- . schränkte Anzahl von Mächten Anwendung finde. Der Versuch, praktisch mit der ganzen Welt über eine ' , Luftbegrenzung zu verhandeln, würde gegenwärtig wahrscheinlich , ein hoffnungsloser Prozeß sein. Die Sicherheit, die der Luftpakt i gebe, und die Begrenzung und Beschränkung der Luftrüstungen i seien untrennbar miteinander verbunden. Die englische Ansicht s gehe bestimmt dahin, daß man, um mit dem Luftpakt und der i ! Luftbegrenzung Fortschritte zu erzielen, nicht Fortschritte in den ? . übrigen im Londoner Protokoll erwähnten Fragen abzuwarten ! ! brauche. Es sei durchaus richtig, daß einige dieser Fragen wie s § beifpielsweis- der Donaupakt, bereits beträchtliche Fortschritte - s gemacht hätten und was auch immer die schließlich« Form sein ! werde, es gebe keinen Grund, um die Fortschritte in der Behänd- s I lung dieser Frage zu verzögern, an denen England ein lebens- , wichtiges Interesse habe. Es sei die erklärte Absicht der deutschen

- Regierung, bis zur gegenwärtigen Stärke der französischen Luft- l streitkräfte aufzubauen. Nach seiner Meinung sei es sehr un­wahrscheinlich. daß irgend etwas außer einem Begrenzungs- ! abkommen diese Absicht ändern würde. Eden widersprach !

! dann ebenfalls dem Vorschlag. England möge in der Hoff- ;

- nung, datz sich andere Länder diesem Beispiel anschließen wür- ! den, die Durchführung seines Luftaufrüstungs-

i Programms ein st eilen, und erst einmal den Ausgang der Verhandlungen über die Begrenzung abzuwarten. Keine > verantwortliche Negierung könne im gegenwärtigen Augenblick s ein solches Risiko übernehmen. (Beifall.) In der Frage der kollektiven Sicherheit habe der Oppositionsführer Attlce die Ne- j gierung mangelnder Aufrichtigkeit beschuldigt, weil sie nicht oas !

- in die Tat umsetz«, was sie predige. England müsse aber sie s Bedingungen berücksichtigen, unter denen es sich bemühe, seine i

Worte in die Praxis umzusetzen. Die Aufgabe würde verhält­nismäßig leicht sein, wenn alle Länder bereits einem System der kollektiven Sicherheit angehörten. Das aber sei zur Zeit nicht der Fall. Englands Aufgabe bestehe darin, alles in seiner Macht Stehende zum Aufbau eines Systems kollektiver Sicherheit zu tun und andere Nationen zum Beitritt zu bewegen. Der Maßstab, der es den beteiligten Mächten ermöglichen werde, in der Luft einen gleichgeartetn Beitrag zum kollektiven Sicherheitssystem zu leisten, scheine nach seiner Auffassung die Luftparität der vier Großmächte Westeuropas zu sein. Es handle stch um die Frage, eine Grundlage zu finden, auf der die Verhand­lungen stattfinden könnten.

Der parlamentarische Reuterkorrespondent bemerkt zu der Rede des Lordsiegelbewahrers, datz Eden mit ganz ungewöhn­lichem Nachdruck und Selbstvertrauen gesprochen habe. Keiner der Zuhörer habe bezweifelt, datz Eden in Kürze anstelle Simons das Außenministerium übernehmen und, wie man jetzt zuversicht­lich erwartet, die rechte Hand Baldwins werden würde.

Swemk-Nier in Berlin

Schmückung früherer Neichskriegsflaggen mit dem Ehrenkreuz

Berlin, 31. Mai. Am heutigen Skagerraktag wurden 63 frühere Reichskriegsflaggen der Kaiserlichen Marine, die in Ge­fechten und bei kriegerischen Unternehmungen, des Weltkrieges geweht haben mit dem Ehrenkreuz für Frontkämpfer ausgezeich­net. In Berlin »ahm der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Admiral Dr. h. c. Rneder, im Lichthof des Zeughauses die Schmückung der folgenden 13 Reichskriegsflaggen vor: 2 Flag­gen des PanzerkreuzersMoltke", von denen eine bei der Be­schießung von Loweston im Jahre 1916, die andere beim Oesel- Unternehmen im Jahre 1917 gesetzt war. Ferner je eine Reichs­kriegsflagge des PanzerkreuzersScharnhorst", der KreuzerEm­den" undKarlsruhe", der UnterseebooteU 20",UV 126", UC 22", des MarineluftschiffesL 63", des Minenlegers Hertha" eines Vorpostenbootes sowie ver türkischen Kriegs- flaggen des PanzerkreuzersEoeben" und des KreuzersBres­lau".

Zur Verleihung der Ehrenkreuze war eine Ehvenkompngnie der Marine-Unterofsizier-Lehrabteilung Friedrichsort angetre- ten. Ferner nahmen Abordnungen des NS.-Deutschen Marine­bundes, der Marine-SA., der Mar!ne-HJ., des Reichstreubun­des ehemaliger Berufssoldaten und des NS.-Frontkämpferbun- des (Stahlhelm) an der Ehrung teil. Zahlreiche Ehrengäste waren der Einladung des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine, Admiral Dr h. c. Raeder, gefolgt.

Bei den Skagerrak-Feiern in den Marine-Standorten wurden außerdem in Kiel 20, in Flensburg 3, in Stralsund 3. in Swine­münde 3, in Piilau 3, in Wilhelmshaven 12, in Cuxhaven 3, in Emden 2 und in Borkum 1 Reichskriegsflagge die gleiche Ehrung zuteil.

*

Zum Gedächtnis der Gefallenen der Seeschlacht vom Skagerrak fanden am 19. Jahrestag der Seeschlacht Gedenkfeiern statt. Am Ehrenmal erfolgte eine feierliche Kranzniederlegung durch Abordnungen der Marinekameradschaften von Groß-Berlin. Konteradmiral Lützow gedachte des Opfertodes unserer Helden zur See und knüpft daran die Mahnung, alle Kraft in den Dienst der Nation zu stellen und in treuer Pflichterfüllung den Weg zu gehen, den der Führer vorgezeichnet hat und vorlebt.

Inzwischen war von der Kaserne des Wachregiments Berlin in der Rathenower Straße die Marinewache abmarschiert. Unter Vorantritt der Kapelle der 5. Marineartillerieabteilung Pillau marschierten die blauen Jungen, begleitet zu beiden Sei­ten von Hunderten von begeisterten Berlinern mit klingendem Spiel über den Linden-Platz und die Siegesallee, um dann unter den Klängen des Deutschlandliedes durch das Brandenburger Tor einzuziehen Vor dem Ehrenmal nahm die Marinewache Ausstellung. Bei präsentiertem Gewehr wurde das Lied vom guten Kameraden gespielt. Darauf erfolgte durch den Ober­befehlshaber der Kriegsmarine, Admiral Dr. h. c. Raeder, im Lichthof des Zeughauses die Schmückung der 13 alten Kriegs- flaggen der Reichsmarine mit den Ehrenkreuzen. Die Marine- Kompagnie marschierte dann im Anschluß an die Feier durch ein dichtes Spalier nach der Wilhelmstratze, um vor dem Gebäude der alten Reichskanzlei beim Oberbefehlshaber der deutschen Wehrmacht, dem Führer und Reichskanzler, einen Doppelposten zu stellen.

Me SNgerrM-Feier o ^

in Wilhelmshaven, Kiel und Stettin

Wilhelmshaven, 31. Mai. Noch nie hatte die Skagerrak-Feier in der Marinestaüt Wilhelmshaven so viele Gäste aus dem Reich gesehen, wie i» diesem Jahre. Die Skagerrak-Gedcnkfahrt des DDAC. und des NSKK. hatten allein 1000 Teilnehmer nae!)? Wilhelmshaven befördert und zwar aus allen Gegenden des Reiches. Am Himmelfahrtstage fand bereits ein Großer Zapfen­streich und ein Begrützungsabend statt. Am Freitag oor-mtiag wurde der Skagerrak-Gefallenen an ihren Gräbern mit einer Gedenkfeier gedacht. Um 13 Uhr begann die große Parade oer See- und Landstreitkräfte. Der Stationschef der Marinestai-on der Nordsee. Vizeadmiral S ch u l tz e, hielt eine Ansprache, in der er die Bedeutung der Skagerrak-Schlacht sür den weiteren Ver­lauf des Krieges und sür die Zukunft darlegte.

Kiel, 31. Mai An dem Standorts-Appell der Kriegsmarine am Vormittag des Skagerrak-Tages auf dem Kasernenhos Kiel- Wik nahmen alle Landmarinetsile, Seestreitkräfte sowie Abord­nungen des Fliegerhorstes Holtenau und der Landespolftci- abteilung Kiel teil. Der Chef der Marinestation der Ostsee, Vizeadmiral Albrecht, hielt eine Ansprache.

Gegen Mittag fand im Marineheim die Einweihung des Ehrenmals der Stadt Kiel für ihre im Weltkriege gefallen«n Söhne statt.

Stettin, 31 Mai. Am Skagerrak-Tag lagen elf deutsche Kriegs­schiffe im Stettiner Hafen, ein Flottenbesuch, wie ihn Stettin, seit der Vorkriegszeit nicht mehr gesehen hat. Der Flottenbeiuch erreichte seinen Höhepunkt bei der Skagerrak-Gedenkfeier am Freitag, die mit einem Feldgottesdienst auf dem Skagerrak-Platz begann. Nach einer Totenehrung gab der Oberbürgermeister bekannt, datz die schönsten Straßen und Plätze nach den Ehren­tagen der deutschen Marine benannt worden seien.

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Die Dsutschlandflieger in Mannheim

Mannheim, 31. Mai. Um 13.40 Uhr traf auf dem Mannheimer Flughafen dr erste Verband, die Fünfer-Formation der Luft­hansa, ein. Kurz nach 14 Uhr trafen die Vierer-Verbände aus Dresden, Breslau und der Fünfer-Verband Halberstadt ein. Zu­letzt erschienen auch die größeren Verbände mit sechs bis neun Makckinen. iür dre Mannbeim nur. Wendemarke, nicht Zwangs-