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Rede des Neichsvankpräsidenten Dr. Schacht

Kambura 14. April. Auf der Jahresversammlung der Eesell- freunde des Jbero-Amerikanischen Institutes in Ham­burg eV hielt Reichsbankpräsident Dr. Schacht eine Anspra­che, in der er u. a. folgendes ausführte:

Weltwirtschaft ist für uns Heutige eine Erinnerung und eine Hoffnung' denn was gegenwärtig von ihr vorhanden ist, sind leider nur Trümmer, die diesen stolzen Namen nicht mehr ver­dienen. Sie, meine Freunde in Latemamerika, und wir in Deutschland haben den Zusammenbruch der Weltwirtschaft wohl am bittersten verspürt. Wir wissen beide auch, daß wir ihm den Krieg mit seinen unseligen Folgen verdanken. Deutschland stand ja seit 1918 in einer Dauerkrise, die sich eindeutig um den Be­griff der Reparationen gruppierte. Aber auch in Lateiname­rika stand die Entwicklung deutlich unter dem Schatten des Krieges. Der ungeheure Warenbedarf der Kriegszeit und un­mittelbaren Nachkriegszeit hatte die Produktion von Rohstoffen und Agrarprodukten in ganz ungesunder Weise zu einer Ueber- produktion gesteigert. Dieser Ueberproduktion stand als krasser Widerspruch die Verarmung der europäischen Abnehmerstaaten, vor allem Deutschlands, nach dem Kriege gegenüber.

Man hat diese unhaltbare Lage seinerzeit mit Hilfe interna­tionaler Kredite bereinigen wollen, und sicherlich vermag Kre­dit in vielen Fällen wirtschaftliche Schwierigkeiten zu über­brücken. Aber die Schwierigkeiten waren nur zum geringsten Teil wirtschaftlicher zum weitaus größten Teil dagegen politi­scher Art Die Politik der Sieger st aalen war mit den Erfordernissen wirtschaftlicher Vernunft unvereinbar, und weil der Kredit zu politischen Zwecken mißbraucht wurde, hat sich sein Segen in einen Fluch verwan­delt.

Ich stelle mit allem Nachdruck die Behauptung auf: Hätte man im Jahre 1924 die deutschen Reparationen gestrichen, so wären der Welt nicht nur die deutsche Transferkrise von 1931, sondern auch ein großer Teil der Krise in den Rohstoffländern und damit viele Verluste erspart geblieben Verluste, die für alle Betroffenen viel größer sind als das, was die Reparations­zahlungen jemals hätten erbringen können. Wir wollen uns keinen Täuschungen darüber hingeben, daß die Bereini­gung der Weltkrise mit der des Schulden Pro­blems steht und fällt. Ohne das Schuldenproblem ist we­der das Labyrinth der Handelshemmnisse noch das Währungs­chaos zu beseitigen. Ich verkenne keineswegs die Bedeutung der Besserungstendenzen, die in der letzten Zeit aufgetreten sind und die erfreulicherweise gerade den Rohstoffländern, die als erste von der Krise erfaßt wurden, jetzt zuerst zugute gekommen sind. Ich warne aber davor, ihre Bedeutung zu überschätzen: denn wohin man sieht, überall stoßen sich die gesunden Auf­triebskräfte der Wirtschaft nach wie vor an den Folgen der frü­heren politischen Fehler. Ganz abgesehen davon, daß ein Teil der Erholung in Lateinamerika auf das günstige Zusammen­treffen eigener guter Ernten mit schlechten Ernten in der übri­gen Welt entfällt, beweist der Tiefstand des Welthandels, be­weisen das Schwanken der Preiskurven und die noch immer er­schreckend hohe Weltarbeitslosigkeit, daß wir von einem ein- heitlichen Konjunkturaufstieg noch weit ent­fernt sind.

Der Handel Deutschlands mit Lateinamerika entspricht auch heute noch den Voraussetzungen, auf denen sich die Weltwirt­schaft der Vorkriegszeit aufgebaut hatte, er beruht auf durch­aus natürlichen Grundlagen. Die Partner sind aufeinander an­gewiesen und an ihrem gegenseitigen Wohlergehen interessiert.

Ich weiß sehr wohl, daß es noch eine Fülle von Schwierig­keiten gibt, die im Laufe der Zeit beseitigt oder abgeschliffen werden müssen. Derartige Schwierigkeiten sind unter den Zei­chen der Kompensations- und Verrechnungssystemen unvermeid­lich. Ich verrate aber kein Geheimnis, wenn ich Ihnen ver­sichere, daß die europäischen Clearingabkommen unvergleichlich größere Schwierigkeiten und Nachteile im Gefolge haben als die verschiedenen Verrechnungsabkommen mit den lateinameri­kanischen Ländern. Nichts beweist dies schlagender als die Tat­sache, daß unser- Außenhandel mit Lateinamerika nach oben geht, während der europäische Außenhandel kaum vor einem weiteren Einschrumpfen bewahrt werden kann.

Lassen Sie mich mit einer grundsätzlichen Feststellung schlie­ßen: Politischer Unterdrückungswille und kaufmännische Miß­gunst zwischen den Staaten haben einen wesentlichen Anteil am Zusammenbruch der Weltwirtschaft. Es kann sich erst dann zum Besseren wenden, wenn sich allgemein die Erkenntnis durch­ringt, daß Gleichberechtigung und gleiche Achtung auf politischem und wirtschaftlichem Gebiet die Grundlage einer gedeihlichen weltwirtschaftlichen Ent­wicklung ist. Es wird erst dann aufwärts gehen, wenn die alte Wahrheit wieder zu Ehren kommt: je besser es meinen Kunden gehr, desto besser geht es auch mir.

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Ser KoiljMtiMrlaiif

im 3«- md Ausland

WPD. Der Welthandel liegt nach wie vor darnieder. Die internationalen Kreditbeziehungen sind schwach, das Zusammenspiel der Währungen fehlt und die starken Ab- schlretzungstendenzen der einzelnen Länder halten an. Den­noch haben nach Untersuchungen des Instituts für Konjunk- tursorschung in dem neuen Vierteljahresheft (1935, Heft 1) über die Konjunktur in Deutschland und die im Ausland m den letzten Monaten die Volkswirtschaften mit ansteigen­der oder doch wenigstens behaupteter Konjunkturtendenz das Uebergewicht. Eine einheitliche Linie fehlt aber, und wie die Abwertung des belgischen Franken um 28 v. H. und dre jüngsten Angriffe auf den holländischen Gulden, die zwar energisch abgeschlagen wurden, zeigen, sind noch genug Krisenherde vorhanden. In Frankreich ist die Wirtschafts­tätigkeit sogar auf einen neuen Tiefstand gesunken.

Aus dem allgemeinen, im ganzen also schwach ansteig, den Konjunkturverlauf der übrigen Länder, hat s Deutschland m den letzten zwei Jahren insofern b gelöst, als es infolge der Arbeitsbeschaffungsmaßnahm -?*."Ä.^"^°^Wischen Regierung eine ausgesprock; starke Vmnenmarktbelebung zu verzeichnen hat. Die A wartsbewegung wird sich, wenn auch weniger stürmisch , m den ersten zwei Jahren, fortsetzen. Die Eesamtbewegu der Wirtschaft löst sich in verstärktem Matze in Einzelschw gungen auf, je weiter die Belebung fortgeschritten ist 2 gewerbliche Gütererzeugung, die im letzten Winter ein geringeren Rückschlag als in früheren Jahren erlebte, l bereits vom Dezember zum Januar wieder leicht zugeno men und dürfte diesen Stand auch im Februar und Mi gehalten haben. Ende Februar waren fast 15 Million Menschen in Arbeit, das sind 720 000 mehr als vor ein 'vahr und 3,2 Millionen mehr als vor zwei Jahren. 5 Marz dieses Jabres ist. wie soweit mitaeteilt wurde.

Arbeitslosenziffer erneut um 415 000 zuruckgegangen. In der Verbrauchsgüterproduktion wird eine Stabilisierung auf dem neuen, etwas abgeschwächten Stand eintreten, doch ist mit der allmählichen Zunahme der Einkommen im gan­zen, wie gesagt, erneut mit einem weiteren Ansteigen zu rechnen. In der Produktionsgüterindustrie, dem eigentlichen Träger des Aufschwungs, ist die Erzeugung weiter gewach­sen. Der Absatz von Walzeisen hat im vierten Vierteljahr 1934 wieder um rund 9 v. H. zugenommen; Gewinnung und Verbrauch von NE.-Metallen steigen Der Jnlandsab- satz von Maschinen ist in lebhaftem Aufschwung begriffen. Die Bauwirtschaft erwartet mit dem Eintreten milderen Wetters wieder stark erhöhte Beschäftigung. Die Wagenstel­lung der Reichsbahn steigt; für den Stückgutversand ist der fortschreitende Ausbau des Güterkraftverkehrs von Bedeu­tung. Auch Post und Binnenschiffahrt melden merkliche Ver­kehrsbelebung.

Nach wie vor bleibt der Außenhandel im Aufschwung zu­rück. Die Lösung der Autzenhandelsfrage ist für die Roh­stoffversorgung der deutschen Wirtschaft von größter Be­deutung. Es ist zu hoffen, daß die neuerdings stark ein­setzenden Maßnahmen von seiten der Regierung, des Han­dels und der Industrie zur Förderung des Exports von Er­folg begleitet werden. Die Außenhandelsziffern vom Fe­bruar berechtigen durchaus zu dieser Erwartung.

Im ganzen wird die Saisonbelebung in den nächsten Mo­naten durch die landwirtschaftliche Erzeugungsschlacht be­günstigt, die vermehrte Einstellung von Arbeitern und er­höhten Bedarf von Produktionsmitteln im Gefolge hat. Weiter wird die Belebung durch die fortschreitende Moto­risierung sowie durch die zunehmende Nachfrage nach Woh­nungen und den Autostratzenbau gestützt Vor allem werden auch die Aufgaben anregend wirken, die mit dem Zwang zur Verbreiterung der deutschen Rohstoffbasis Treib­stofferzeugung, Textilstosfe, Metallerzeugung usw. ge­stellt sind.

Von den autzerdeutschen Ländern können vor allem die Vereinigten Staaten von Nordamerika eine starke Wirt­schaftsbelebung verzeichnen. Die Kaufkraft der Farmer dürfte sich im letzten Jahre um etwa 25 v. H. erhöht ha­ben, doch ist in der industriellen Produktion zumindest auf Teilgebieten mit einem Rückschlag zu rechnen. In Großbri­tannien sind die Ansätze zu einer weiteren Belebung noch schwach, während die übrigen Länder des Sterling-Blocks (Schweden, Norwegen, Finnland, Kanada) bedeutende Fortschritte gemacht haben Weiter leicht gebessert hat sich die Lage in Oesterreich und der Tschechoslowakei.

Demgegenüber machen sich in Japan Zeichen konjunk­tureller Hochspannung mehr und mehr bemerkbar. Die Geldsätze steigen, die Effektenkurse gehen zurück, während die Rentabilität der Exportindustrien allmählich abnimmt. Produktion und Ausfuhr sind bisher zwar unvermindert stark gestiegen, doch scheint es, daß der weiteren Wirtschafts­expansion Grenzen gesetzt sind. Es bleibt abzuwarten, wie sich der zunehmende Widerstand gegen das Vordringen Ja­pans in aller Welt politisch auswirken wird. Große Fort­schritte haben die südamerikanischen Rohstoffländer gemacht. In Südafrika, Australien und Neuseeland stören die niedri­gen Wollpreise. Auch der europäische Agrarraum bietet noch ein verhältnismäßig trübes Bild. Eine Ausnahme bilden nur Lettland und Estland (1934 gute Ernten) und Jugo­slawien (zunehmende Industrialisierung und bergbauliche Produktion). Polen und Litauen leiden unter Absatzschwie­rigkeiten. In Rumänien, Ungarn und Bulgarien bestehen Devisenschwierigkeiten, die ein schnelles Vorantreiben der eigenen Industrialisierung bei gleichzeitiger Einfuhrdros­selung zur Folge haben.

Für eine durchgreifende Besserung der weltwirtschaftlichen Beziehungen scheinen also zunächst noch wenig Aussichten zu bestehen. Die augenblickliche politische Lage läßt im übrigen nicht darauf schließen, daß in absehbarer Zeit großzügige Verständigungsmaßnahmen und nur solche könnten ei­nen Umschwung herbeiführen zu erwarten waren. V.

Bor dem LuMutzgesetz

Berlin, 13. Avril. Die hohe Bedeutung des zivilen Luft­schutzes für die gesamte Bevölkerung wird, wie das NdZ. meldet, von dem Abteilungsleiter im Reichslustfahrtministerium, Mini­sterialrat Dr. Knipser, in einer Luft-Sondernummer der NS.- Veamtenzeitung unterstrichen. Der Referent erwähnt die vier großen Gruppen des Luftschutzes und fügt hinzu, daß die gesamte Arbeit auf dem Gebiete des Luftschutzes bisher im wesentlichen auf freiwilliger Grundlage geleistet worden sei. Die ungeheure Ausdehnung der Aufgaben erfordere es jedoch, auch den einzel­nen Menschen zur Mitarbeit heranzuziehen und das ganze Gebiet einer gesetzlichen Regelung zuzusühren. Diese wird in Kürze erfolgen.

Das gesamte deutsche Volk", so schließt der Referent,sein Leben, seine Arbeit und seine Güter vor den Folgen von Luft­angriffen zu schützen, ist die gewaltige Aufgabe, die dem Luftschutz gestellt ist. Alle hierzu erforderlichen Maßnahmen rechtzeitig zu treffen, ist die große Aufbauarbeit, die den Behörden zusällt"

Gorings Dank

Berlin, 13. Avril. Ministerpräsident General Eöring teilt mit: Anläßlich unserer Vermählung sind meiner Frau und mir so zahlreiche Beweise herzlicher Freundschaft und getreuer Ge­sinnung zugegangen, daß es uns vorerst nur möglich ist, auf die Tausende von Briefen und Telegrammen allen, die unserer in nationalsozialistischer Verbundenheit gedachten, auf diesem Wege unseren aufrichtigen Dank zu sagen. Die uns aus allen Volks­kreisen des Reiches und insbesondere von den Berliner Volks­genossen entgegengebrachte liebevolle Anteilnahme, die uns mit stolzer Freude erfüllt hak, haben wir als die Krönung aller Freundschaftsbeweise empfunden, die uns an unserem Hochzeits­tage widerfahrn sind. Allen Kameraden der Ehrenformationen wie des Ehrenspaliers schüttle ich dankbar herzlichst die Hand. Auch für die sinnigen, herzlichen und kostbaren Gaben, die in so außerordentlicher Fülle und Reichhaltigkeit uns übermittelt wur­den, vermag ich auch im Namen meiner Frau zunächst nur auf diesem Wege zu danken.

Zahlreiche Opfer einer Heiratsschnnndlerkalide

Berlin, 13. April. Anfangs Februar wurde die 32jährige Haus­angestellte Alma Garbe in Spandau offenbar ermordet aufgefun­den. Nach den bisherigen Ermittlungen hat der wenige Tage später festgenommene 25jährige Paul Polte ihren Tod mittelbar oder unmittelbar verschuldet. Er war der Kriminalpolizei als gewerbsmäßiger Heiratsschwindler bereits bekannt. Auch diesem Mädchen hatte er die Ehe versprochen und es wenige Monate vor ihrem plötzlichen Ableben zum Abschluß einer auf 5000 RM. lau­tenden Lebensversicherung zu seinen Gunsten veranlaßt, deren Prämien er aus eigener Tasche zahlte. Die Leichenöffnung er­gab, daß Alma Garbe durch Einnehmen von an sich harmlosen.

tn größeren Mengen aber tödlich wirkenden Tabletten vergiftet worden war.'In der Wohnung Poltes. der sich stets alsSyn­dikus" oderRechtsbeistand" auszugeben pflegte, wurden noch Packungen dieser Tabletten gefunden. Auch sein für die Tatnacht angegebenes Alibi stimmt nicht. In diesem Zusammenhang konnte die Kriminalpolizei einen Komplizen Poltes festnehmen, den 35jährigenBaumeister und Architkten" wie er sich vor­zustellen pflegte Reinhard Benner. Mit seiner Festnahme, der bald noch einige andere folgten, kam man nun hinter das Treiben einer Bande von Heiratsschwindlern, die vor keinem Mittel zurückschreckte, um ihre Opfer auszuplündern. Di« Zahl der geprellten Opfer konnte noch längst nicht ermittelt werden. Besonders kraß liegt der Fall der Alma Garbe.

«Graf Zeppelin" auf der Heimfahrt

Hamburg. 13. April. Wie die Deutsche Seewarte meldet, -it das LuftschiffGraf Zeppelin" um 3 Uhr MEZ. in Pernambuco zur Heimfahrt gestartet.

..Geschwader Jmmelmann" und Geschwader Böllke"

Berlin, 14. April. Das Reichsluftfahrtministerium gibt be­kannt: Der Führer und Reichskanzler hat auf Vorschlag de» Reichsministers der Luftfahrt General der Flieger Eöring, dem Fliegergeschwader in Mecklenburg die BezeichnungGeschwader Jmmelmann" und dem Fliegergeschwader in Niedersachsen di« BezeichnungGeschwader Bölcke" verliehe«, um neben dem un­vergeßlichen größten Jagdflieger Deutschlands, Freiherr von Richthofen, auch die gleich ruhmvollen Namen seiner beiden Kameraden in der neu erstandenen Reichsluftwaffe fortleben zw lassen.

Der Führer hat den Erlaß vollzogen in der Gewißheit, datz die Geschwader Jmmelmann und Bölcke, durchdrungen von d«k hohen Bedeutung der ihnen übertragenen Ueberlieseruag, stch in Geist und Leistung der damit verbundenen besonderen B«!v pflichtung stets gewachsen zeigen. Die Mitteilung v»u dem D» laß ist inzwischen durch eigenhändiges Schreibe« des LeiOdr- Ministers der Luftfahrt an dir Mutter Jmmelmanms »nb ds-; Eltern Völckes gegangen, wobei General Eöring sei«« bes«> deren Freude darüber Ausdruck gab, der ilebermittl«r auch die Hinterbliebenen ehrenden Erlaßes sein tseu»«»

BersSymmpsaussAuy Italien-Abessinien?

London, 14. April. Wie aus Stress gemeldet wird, soll der zwischen Italien und Abessinien zur Regelung der Erenzstrei- tigkeiten vereinbarte Versöhnungsausschutz wahrscheinlich in Kairo zusammentreten. Da sich die abessinische Frage noch auf der Tagesordnung des Völkerbundes befindet, wird der Rat lediglich Mitteilung von der Einsetzung des genannten Aus­schußes machen. Sollte in Kairo keine Regelung erzielt werden, so wird der Streitfall dann automatisch vor die nächste Genfer Tagung kommen.

Enllaffllilk des Msischen 6iaalsministers für Arbeit und Boikswohlsahrt

Berlin, 13. April. Im weiteren Zuge der Reichsreform und der damit im Zusammenhang stehenden Umstellung der sächsischen Verwaltung hat der Führer und Reichskanzler auf Vorschlag des Reichsstatthalters in Sachsen den sächsischen Staalsminister für Arbeit und Wohlfahrt, Dr. jur. Georg Schmidt, aus seinem Amte entlassen.

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Der Berliner Nuntius in Rom

Rom, 13. April. Der Berliner Nuntius Msgr. Cesare Orse- nigo ist in Rom eingetroffen und vom Heiligen Vater in Pri­vataudienz empfangen worden. Seine Anwesenheit wird sowohl mit den Verhandlungen über die Ausführungsbestimmungen des Konkordats, als auch mit Len bevorstehenden Ernennungen neuer Bischöfe (Bischöfe für Berlin und Mainz, Weihbischöfe für Trier und Bamberg) in Zusammenhang gebracht.

Württemberg

Garten- anwirlschasisoerband Württemberg

Der Zusammenschluß der deutschen Eartenbauwirtschaft ist verkündet worden. Es wird in dieser Verordnung bestimmt, daß alle an der Eartenbauwirtschaft beteiligten Betriebsgruppen, also Hersteller, Verarbeiter und Verteiler von Gartenbauerzeug­nissen zuGartenbau-Wirtschaftsverbänden" zusammengeschlosfen werden. Für das Gebiet jeder Landesbauernschast wird ein der­artiger Wirtschaftsverband gebildet. Die Geschäftsstelle des Gartenbau-Wirtschaftsverbandes Württemberg" befindet sich in Stuttgart-N. Keplerstraße 1. Zum vorläufigen Vorsitzenden die­ses Verbandes wurde ernannt: Stadtrat Hugo Kölle, Heilbronn a. N.; zum Geschäftsführer: Dr. Adolf Heine, Stuttgart.

Die neuen Gartenbau-Wirtschaftsverbände umfaßen im einzel­nen folgende Betriebe: 1. Die Betriebe, die Eartenbauerzeugniße (Obst, Gemüse, Blumen und Zierpflanzen, Gemüse- und Vlumen- samen, Baumschulen mit Ausnahme der forstlichen Baumschulen) anbauen und in den Verkehr bringen, ferner die Betriebe, die Tabak anbauen und ihn als Rohtabak in den Verkehr bringen (Erzeugergruppe). 2. Die Betriebe, die Obst und Gemüse aller Art, einschließlich der Südfrüchte und Pilze, verarbeiten, also die gesamte Obst- und Gemüseverwertungsindustrie (Verarbeiter­gruppe).

Zu der Verarbeitergruppe gehören ferner die Betriebe, die gewerbsmäßig 3 ) Limonaden, Brauselimonaden, Kunstbrause- limonaden oder Tafelwässer Herstellen oder Tafelwäßer an Quel­len abfüllen, mit Ausnahme staatlicher und gemeindlicher Be­triebe, b) Essige, auch Halbfabrikate, aus Branntwein, Wein Obstwein, Vier, Malzauszügen oder anderen aus Feld- oder Gartenfrüchten gewonnenen Flüssigkeiten Herstellen, c) Speise­senf (Mostrich) oder verwandte Erzeugnisse, auch Halbfabrikate, aus Senfsaat, Senfkuchen. Senfmehl oder ähnlichen Stoffen Her­stellen, cl) Zuckerrüben zu Rübenkraut (Rübensaft) verarbeiten. 3. Die Betriebe, die mit den unter 1. und 2. genannten Erzeug­nissen handeln, also der Obst-, Gemüse- und Slldfrüchtehandel (Verteilergruppe). Als Händler gelten auch die Betriebe, die den Kauf dieser Erzeugnisse vermitteln (Kommissionäre, Agen­ten. Makler).

Stuttgart» 13. April. (Lehrgang für Auslands- fchulung.) Das Deutsche Ausland-Institut Stuttgart veranstaltet vom 29. April bis 4. Mai 1935 in Stuttgart einen Lehrgang zur Schulung von Volksgenossen aller Be­rufe für den Aufenthalt im Ausland. Die fachlich-beruf­lichen Voraussetzungen werden bei jedem Teilnehmer als gegeben angenommen. Die in dem Lehrgang zu lösende Aufgabe ist eine volkspsychologisch-praktisch Einführung in die Verhältnisse im Ausland im allgemeinen und die be­sonderen Bedingungen der verschiedenen Zielländer.

Schmie, OA. Maulbronn. 13. April. (Landesver­band für Kinderpflege.) Die Mitgliederversamm­lung des Ev. Landesverbands für Kindervileae in Würt-