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Nummer 51

Fernruf 479

Der Lohn der Treue

Die Grenzen sind gefallen

Nun ist der Tag gekommen, den die Bewohner des Saar­landes seit 15 Jahren herbeigesehnt haben. Nun können sie Häuser und Türme mit den Flaggen schmücken, die ihnen vertraut waren und teuer geworden sind. Keine künstliche Farbenzusammenstellung, kein krampfhaft propagiertes Wappen- und Hoheitszeichen, die ihren Herzen stets fremd geblieben sind, zeigen sich in der Öffentlichkeit mehr. Reichsadler und Hakenkreuz treten in ihre Rechte. Nun ist ihnen nicht länger der Mund verschlossen. Der Tag des Schweigens, als der sich der 13. Januar in der Erinnerung darstellt, wird abgelöst von dem Tag des Jubels und der Freude. Jetzt werden die Worte des Dichters zur herrlich­sten und beglückendsten Wahrheit:

Nun laßt die Clocken von Turm zu Turm

durch's Land frohlocken im Jubelsturm.

Des Flammenstotzes Geleucht facht an,

Der Herr hat Grotzes an uns getan.

Ehre fei Gott in der Höhe!"

Es erübrigt sich, noch einmal die Stationen an unserem geistigen Rllckerinnern vorüberziehen zu lassen, die zu dem Freudenfest dieses Tages geführt haben. Sie sind noch frisch genug in unser Gedächtnis eingegraben und werden in ihm haften bleiben. Ist es doch eine Eigentümlichkeit des mensch­lichen. Erinnerungsvermögens, datz die unangenehmen und schmerzlichen Dinge mit zunehmender Zeit in der Vergan­genheit versinken. Frisch und lebendig erhalten sich dagegen die freudigen Ereignisse des Lebens. Und das ist gut so, denn sonst liefen wir Gefahr, von den Widerwärtigkeiten des Lebens auch durch die Macht der Erinnerung erdrückt zu werden.

Auch all die Bedrängnisse und Leiden, die die Bevölke­rung des Saargebietes in der Zeit der Besatzung und der Verwaltung durch den Völkerbund ertragen mutzte, werden unter dem lindernden Einflutz der Zeit allmählich, wenn auch nicht ganz vergessen werden, so doch aber an Schärfe verlieren. Bleiben wird die Erinnerung an die ununter­brochenen Kämpfe für das Deutschtum der Saar, das auch durch die Lüge Clemenceaus von den 150 000 Saarfranzo­sen nicht in Frage gestellt werden konnte. Bleiben wird die Erinnerung an das zähe Ringen und endliche Sich-den- noch-Durchsetzen, allen Intrigen und Gewaltmatznahmen zum Trotz.

Deutscher Wille zur Gemeinschaft und Treue zum Vater­land haben die Grenzen überwunden, die weltfremder Sie­gerdünkel durch deutsches Land zog. Die Binnengrenzen, die nunmehr der Vergangenheit angehören, sind in der Glut der Begeisterung am 15. Januar, als das überwältigende Abstimmungsergebnis der Welt bekannt wurde, dahinge­schmolzen. Zwischen der Saar und dem deutschen Vaterland gibt es nichts Trennendes mehr. Auch sie ist nunmehr ein­gegangen in das grotze gemeinschaftliche Vaterland und sie hat den Weg sreigemacht zu der Vollendung der Reichsre­form, die nicht vorgetrieben werden konnte, solange ein so grotzes und wichtiges Glied am deutschen Volkskörper noch fehlte.

Nun empfangen die Deutschen an der Saar den Lohn für die Treue. Ihre Verbindung mit dem Vaterland ist ein Festtag für das ganze deutsche Volk. Wie es der Dichter gesagt hat, erleben wir es heute in Wirklichkeit: Glocken, Fahnen, Flammenstötze gewitz nur äutzere Zeichen einer ungeheuren innerlichen Freude und Begeisterung, aber doch auch Mahnmal der Treue für uns, auch für die Welt, datz sie erkenne, wie ganz anders geartet dieses Deutschland und das ganze deutsche Volk ist, als es sich die Friedens­macher von Versailles gedacht und vorgestellt haben. Die erste Bresche in die Zwing-Uri ist geschlagen; sie wird nicht die einzige bleiben. Die Treue unserer Brüder und Schwe­stern an der Saar hat uns den inneren Glauben gefestigt, datz es deutscher Einigkeit gelingen wird, das Werk der Befreiung zu vollenden, zu dem die Saar das Signal ab­gegeben hat.

Nun ist die Saar wieder im Reich und ihre Bewohner sind daheim in Deutschland. Für sie gilt fortan der Wahl­spruch, der vor 70 Jahren in unserer Geschichte im Kampfe um Schleswig-Holstein eine entscheidende Rolle gespielt hat:Up ewig ungedeelt". Treue um Treue.

Gruß der Reichsfchrifttumskammer

Von Richard Euringe r.

NSK. Dem Dichter möchte es so scheinen, als sei die Taar, die deutsche Saar, durch ein Lied erobert worden; burch ein alltägliches Arbeitslied, das der Kumpel im Koh­lenbergwerk summt, freilich auf einen neuen Text, auf den

leiblichen Teck

Freitag den 1. März 1S35

KW imerkr!

Deutsch ist die Saar, deutsch immerdar...

Aber es war nicht der Text allein und es war nicht das Wort allein, das die Saar zurllckerobert, sondern der Hei­matklang des Sanges, der Klang, der im Blute weiter­summt, ob man auch den Text verböte. Der Klang im Blut, der Klang im Ohr, der Mutterlaut der großen Sage, der sein- Singen und Sagen nicht läßt, hat die deutsche Saar erobert, hat die Menschen zurückerobert für ihr Volks­tum und Vaterland, die ihr schon verloren glaubtet, ihr Schwätzer und Hetzer, die ihr so meint, ihnen eben durch das Wort ein T für ein U vormachen zu können. Das Wort" ist geduldig wie das Papier; aus Buchstaben lassen sich Silben stechen, und treibt ihr den Geist aus der Spra­che heraus, so läßt sich mit Morten ein System a la Status guo bereiten. Den Klang aber, nein, den habt ihr nicht. Die Parole n i x w i e h e m m ", die könnt ihr logisch nicht widerlegen. Da springt der Volkswitz wie ein Quell auf, da bricht das Blut aus Grund und Boden und aus dem tiefen Schacht heraus, den eure Logik nicht ergründet.

In den Tagen der Entscheidung stieg uns anderen ein Gesicht aus, das Traumgesicht des Kampfes, im Gleichnis, und wir sahen in den Schacht, in die Grube, und sahen das Saarvolk wie verschüttet durch eine furchtbare Katastrophe, sahen es verschüttet und abgesprengt, abgeriegelt und ab­gesargt, lebenden Leibes, vom Muttervolke, in erstickender Beklemmung, und eine Mauer ausgedämmt, undurchdring­lich zwischen beiden, als sollten sie nie sich wiederfinden, um ein einig Volk zu sein. Da Hub drüben ein Gesang an und Hub hüben ein Gesang an, und so hörten sie sich singen, das Volk der Kumpel im Sarg des Schachts und das an­dere der Befreier. Da schöpften sie Mut, hüben und drüben, und wußten tröstlich: was uns trennt, das sind nur Berge und sind Mauern, Berge, die der Glaube versetzt, und Mauern, die der Wille einreitzt, aber wir sind nicht zu trennen ! Wir müssen nur glauben und müssen wol­len, dann reißen wir die Mauer ein, wir Kumpels dies­seits und jenseits der Mauer, wir Volk vom Volke, das sich befreit!

Und nun haben wir es geschafft. Ihr habt euch be­freit und ihr habt uns befreit, wir haben euch den Sieg ersungen, den ihr uns ersungen habt, und wir liegen uns in den Armen. Fleisch und Blut sind wieder ein Leib und das Wort ist wahr geworden, das ihr mit euren Fäusten geglaubt habt.

Es geht ein Zug durch die deutsche Geschichte, seit Deutsch­land in Adolf Hitler ausstand, ein Zug wie in sagen­haften Zeiten: Wir ersingen uns die Freiheit! Horst Wessel sang die Straße frei, im Schritt der braunen Bataillone, und dein Singen an der Saar, Kumpel, hat uns Berge versetzt! Wir sind doch das Volk der Sänger und Dichter, wir erringen uns das Reich allen Spöttern zum Trotz mit Waffen, von denen sich Schulweisheit nichts träumt! Wir erobern nicht mit Kanonen, nicht mit Giftga­sen und Mörsern, sondern doch durch deutschen Geist!

Der deutsche Sinn, der deutsche Sang, hat die Saar zu­rückerobert wie er das Reich zurückerobert aus den Krallen

Tagesspiegel.

Der Tag der Heimkehr der Saar ist für ganz Deutschland ein nationales Fest, dem durch Flaggenhissung Ausdruck gegeben wird. Am heutigen Abend finden überall die gro­ßen Aufmärsche statt, bei denen die Saarbrücker Kundge­bung übertragen wird.

Im Saargebiet gehen die Festeswogen hoch, viele Tau­sende von Festgästen sind schon eingetroffen, um den Freu­dentag der Saar mitzuerleben.

Neichsminister Dr. Eöbbels hat aus Mitteln der Reichs­propagandaleitung den notleidenden Volksgenossen an der Saar 780 vvv Reichsmark zur Verfügung gestellt.

In der Nacht zum Donnerstag besuchte der Führer noch­mals drei Stunden die große Autoschau in Berlin.

Die Neuordnung der großen juristischen Staatsprüfung ist nun durchgeführt, für die Oberlandesgerichtsbezirke Darmstadt, Karlsruhe» Stuttgart und Zweibrücken wird in Stuttgart eine Prüfungsstelle errichtet.

Der englische Außenminister Simon hat am Donnerstag ln P^ris einen Vortrag gehalten, mit Laval verhandelt »vd zuletzt u» Rundfunk gesprochen.

Fernruf 479 70. ZahkßkMI»

undeutscher Schwätzer! Das wollen wir wissen und wieder lernen, und wollen es auch die anderen lehren, die Völker jenseits unseres Volkes, damit sie erkennen, wir sind nicht Eroberer fremder Länder, fremder Landstriche und Provin­zen, sondern die Eroberer Deutschlands! Wir erobern uns das Volk, das uns Fremdlinge abgeschwätzt, ewig schwei­fende Emigranten, die vom Volk zu Volk herumziehen, um die Völker zu zersetzen.

Wir erobern uns unser Volk, unser eigenes Volkstum, wieder und den Boden seines Blutes! Wir erobern uns un­sere Scholle, unserer Väter Sitte wieder, unsern Werk- und Arbeitsplatz, unsere Stätte hier auf Erden! Wir gehen nicht auf Raub aus mit Hatzgesängen, wir stimmen das Werklied des Friedens an! Wir singen und sa­gen uns wieder zum Volk, friedlich werkend unter Völkern, die gleich guten Willens sind! Denn wie sollten wir Länder erobern, die nicht ewig deutsches Land sind, mit Liedern wie dem von der Saar, die nichts singen als die Liebe zum Ei­gentum und Angestammten! Das müssen endlich auch die einsehen, die der Geist noch nicht angeweht hat, der neue Geist des neuen Reiches. Es ist Adolf Hitlers Geist, der Geist des schlichten Arbeitsmenschen, der sich seinen Platz erkämpft in der Verteidigung seines Eigensten, aber nicht aus Beute auszieht.

Und sie haben es schon eingesehen: die völkischen Män­ner aller Völker lernen es an unsern Siegen, datz wir um den Frieden kämpfen, um den Frieden unseres Volkes nach lauter Zwietracht und Feindseligkeit, nach einem llnfrie- densvertrag, der die Welt in Hatz zerstückelt. Sie sehen es, datz wir nicht Waffen schmieden, die der Rache Rost ver­zehrt, sondern uns den Geist ertrotzen, der Vreschen bricht durch Hindernisse, und Berge wegräumt zwischen den Völ­kern.

Des Geistes will die Welt erfüllt sein. Wir freuen uns der Kumpels drüben, der Patrioten und Muskoten drüben in den andern Völkern, gegen die wir einst gekämpft, daß sie um ihr Volkstum kämpfen, datz sie ihr Heiligstes hei­lig halten, datz sie ihre Sänge singen wider den Hatz der ewigen Hetzer. Erobern sie so sich ihr Volk, wie wir das unsere erobern, so verbindet uns ein Geist, der Geist, der die Hindernisse wegräumt, aus denen wir uns einst be­schossen. Sie stehen aus ihren Gräbern auf, wie wir aus unsern Gräbern aufstehen und wir werden in einem Geist uns eines Tages die Hände reichen als Nationalsozialisten hüben und drüben, als Sozialisten jeder Natron, als red­liche Kumpels hüben und drüben. Wenn dann die Stimme der Völker spricht, so wird der Schwätzer schweigen müssen, der alle Sprachen radebrecht, weil ihm die Stimme des Blutes versagt ist. Das gibt, wenn keinen Völkerbund, dann doch noch ein Bündnis der Nationen, das wirklich den Frie­den garantiert, den Frieden nationaler Ehre und sozialistischer Werkgemeinschaft.

Des Geistes, Brüder an der Saar, habt ihr ein Gleichnis vorgelebt, weithin sichtbar, vor den Völkern!

>Die Vorbereitungen im Saarland

Saarbrücken, 28. Febr. Schon am Donnerstag herrscht überall im Saargebiet ein ungewöhnlich reger Betrieb. Fieberhaft wer­den allenthalben die letzten Vorbereitungen für die Befreiungs­feiern geirossen. Saarbrücken und das Saargebiet rüsten sich, den führenden Persönlichkeiten des Reiches, die am Freitag zum größten deutschen Feiertag des Jahres an die Saar kommen werden, einen festlichen Empfang zu bereiten. An den großen öffentlichen Gebäuden sind Installateure am Werk, um alles für die großartigen Festilluminationen zu richten. Ueberall werden Lautsprecher ausprobiert, die die großen Kundgebungen aus dem ganzen Saargebiet verbreiten sollen. Vor dem Rathaus von Saarbrücken arbeitet man eifrig an den großen Tribünen, an denen vorbei sich der Aufmarsch vollziehen wird. Zahlreiche Gäste sind bereits aus dem Reich eingetroffen. Am Donnerstag früh kam ein ganzer Mustker-Sonderzug an. In den Mittagsstunden trafen zahlreiche Sonderzüge mit den Gästen aus dem Reiche ein. Besonders stark ist der Automobilverkehr. Die Hauptstraßen von Saarbrücken sind in den Mittagsstunden fast vollständig ver­stopft. Durch die Adolf-Hitler-Stratze fährt Auto nach Auto. Ungeheure Menschenmassen sind auf Len Straßen.

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Der Dreier-Ausschutz in Saarbrücken

Saarbrücken, 28 Febr. Die drei Mitglieder des Dreier-Aus- ' schusses, der Kabinettschef Mussolinis, Baron Aloisi, der ar­gentinische Botschafter rn Nom, Canti Io, und der spanische Gesandte in Bern, Lopez Oliv an, sinv am Donnerstag mit Kraftwagen von Straßburg kommend in Saarbrücken eingetrof- fcn. Sie begaben sich unverzüglich zum Präsidenten der Rcgie- rungskommission, Knox. Zu ihrer Abholung hatte sich der ita­lienische Konsul Outuri nach Straßburg begeben. In ihrer Be­gleitung befinden sich Lommendatore Cortese und Marquis d'Aieta. Die Herren nahmen als Gäste der Reichsregierung auf Schloß Halberg bei Saarbrücken Wohnung.

Aebergabe der Polizeipewall des Saargebieles

Saarbrücken, 28. Febr. Am Donnerstag vormittag 11.36 Uhr wurde im Kreisständehaus die Polizeigewalt des Saargebietes durch den Präsidenten der Regierungskommission an den Deauf»