Die drei saarländischen Verbindungsbahnen nach Loth­ringen werden ebenfalls am 1. März mit vollem Inventar und rollendem Material zurückgegebcn. Die bei ihnen beschäftigten französischen Eisenbahnbeamten werden aus dem Saarland zu­rückgezogen, die deutschen Beamten treten wieder in den Reichs­dienst zurück. -

Eine Vereinbarung mit Frankreich über die Regelung der Sozialversicherungspflicht gewährleistet den Ver­sicherten die Erhaltung ihrer Rechte. Ein allgemeines deutsch­französisches Abkommen soll in nächster Zeit die Bestimmungen der deutschen und französischen Sozialversicherung grundsätzlich regeln. Auch für die französischen Privatversicherungen ist eine besondere Vereinbarung hinsichtlich des saarländischen Versiche­rungsstandes getroffen worden.

Für die Aufbringung des im römischen Abkommen vom 3. De­zember 193-1 vereinbarten Pauschbetrages von 990 Millionen Franken wurden die technischen Vorkehrungen zur Einsammlung und Abführung der umzutauschenden Franken geschaffen. Die BIZ. übernimmt die Rechnungsführung und Verwaltung der für den erwähnten Pauschbetrag von 909 Franken und den Dienst der saarländischen Ausländsanleihen bestimmten Beträge.

Rkichsrechiliche Regelung des Ahnenpasses

Berlin, 6. Febr. Zu dem bei den Standesämtern erhältlichen Ahnenpatz hat nunmehr Reichsinnenminister Dr. Frick in einem Erlatz an die Landesregierungen eine reichsrechtliche Regelung bekanntgegeben. Der Minister sagt u. a., daß der Nachweis der arischen Abstammung von ein und derselben Person in vielen Fällen mehrfach gegenüber verschiedenen Stellen geführt werden müsse und daß der Nachweis erleichtert werde, wenn dabei ein Ahnenpaß, aus dem sich die notwendigen Feststellungen treffen lassen, benutzt wird. Im Interesse der Erleichterung der Ein­tragungen in den Ahnenpatz wird der Minister keine Bedenken dagegen geltend machen, daß die Standesbeamten die Richtigkeit jeder Eintragung bescheinigen, die mit einem ihnen vorgelegten, ordnungsmäßig ausgestellten Kirchenbuch- oder Standesregister­auszug übereinstimmen. Diese Auszüge sollen aber in der Regel nicht vor mehr als zwei Jahren ausgestellt sein. Der Ahnen­patz, so sagt der Minister,dient ausschließlich zum Nachweis der arischen Abstammung. Er ersetzt also nicht die Beibringung von Personenstandsurkunden in anderen Fällen. Die Standes­beamten haben hierauf besonders hinzuweisen, wenn der Ahnen- vatz zum erstenmal zur Vornahme von Eintragungen vorgelegt wird". Als Gebühr für jede Bescheinigung bestimmt der Mi­nister einen Betrag von 10 Pfg. mit der Maßgabe, datz bei jeder Vorlage nicht mehr als höchstens eine Reichsmark an Gebühren entstehen sollen.

Wie das Ehrenkreuz zu tragen ist

Berlin, 6. Febr. Zur Durchführung der Verordnung des Reichspräsidenten über die Stiftung eines Ehrenkreuzes hat der Reichsinnenminister eine dritte Verordnung erlassen. Darin wird bestimmt, datz den Reichsdeutschen die Angehörigen eines fremden Staates und Staatenlose gleichzustellen sind, die im Weltkrieg als Angehörige der deutschen Wehrmacht Kriegsdienste geleistet l haben. Personen, die die Reichsangehörigkeit durch die Aberken- z nung oder Widerruf der Einbürgerung verloren haben, kann j das Ehrenkreuz nicht verliehen werden. Zugleich wird ein Erlatz - der zuständigen Ministerien bekannt, wonach das Ehrenkreuz für i Kriegsteilnehmer anschließend an die deutschen Kriegsauszeich- - nungen, also hinter allen von deutschen Ländern verliehenen Kriegsauszeichnungen zu tragen ist.

Regelung des demsch-sranzöfiichen Grenzverkehrs

Berlin, 6. Febr. In den Wirtschaftsverhandlungen, die zur Zeit in Berlin geführt werden, sind die deutsche und die fran­zösische Regierung Lbereingekommen, die Bestimungen des Ab­kommens vom 25. April 1929 über den Kleinen Erenzverkehr zwischen den beiden Ländern auf die Gesamtheit der deutsch-fran­zösischen Grenze auszudehnen. Eine gemischte Kommission wird alsbald zusammentreten, um Einzelfragen zu regeln, die sich bei der Anwendung der neuen Vereinbarung ergeben.

Um eine Unterbrechung des Grenzverkehrs zu vermeiden, wer­den die in den Händen der beiderseitigen Grenzbewohner be­findlichen Grenzausweise bei dem ersten Erenzübertritt des Aus­weisinhabers nach dem 28. Februar 1935 von der Grenzbehörde des Landes, in dessen Bezirk der Ausweis ausgestellt ist, mit folgendem Aufdruck versehen:Gültig bis zum 31. März 1935 . Dem Aufdruck sind die Orts- und Tagesangaben, sowie der Stempel der Grenzbehörde beizufügen. Die Erenzbehörde des anderen Landes setzt unter diesen Ausdruck gleichfalls ihren Stempel. __

Der RiesenSrand in Frankfurt a. M.

Frankfurt a. M 6. Febr. Die Justizpressestelle teilt mit: Die Bearbeitung der Brandursache des Hauses Zeil 41 wird von der Staatsanwaltschaft und der Polizei mit größtem Nachdruck betrieben Gestern fand eine sehr eingehende Besichtigung der Brandstelle statt, über deren Ergebnis im einzelnen zur Zeit im Interesse der Untersuchung nichts gesagt werden kann. Es besteht dringender Verdacht der vorsätzlichen Brandstiftung. Die beiden Inhaber der Firma Veit Wohlfahrt, die Kaufleute Ju­lius Kahn und Friedrich Wohlfahrt, wurden bereits am Sonn­tag auf Anordnung des Oberstaatsanwalts vorläufig festgenom­men. Auf Grund der Ergebnisse der Besichtigung der Brand­stätte am Montag hat darauf der zuständige Richter gegen die zwei Festgenommenen Haftbefebl erlassen.

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Ein Erotzfeuer in Frankfurt a. M.

zerstörte ein mehrstöckiges Geschäftshaus.

Begabung und SreriWrion

Frankfurt a. M., 6 . Febr. Das Erbgesundheitsgericht Frank­furt a. M. hatte im November des vorigen Jahres einen An­trag auf Unfruchtbarmachung eines Studenten u. a. mit der Begründung abgelehnt, datz sie in diesem Falle wegen der be­sonders hochwertigen geistigen Anlagen besser unterbleiben solle. Dieses Urteil des Erbgesundheitsgerichtes hat nun zu einer außerordentlich interessanten Debatte in juristischen Fachkreisen geführt, die auch für einen größeren Kreis beachtenswert ist. Es handelte sich um eine bestimmte Form der Melancholie, also einen Fall von manisch-depressivem Irresein, der an sich unter das Sterilisationsgesetz fällt. Der Student hatte schon seit früher Jugend eine außerordentliche musikalische Begabung gezeigt. Eine Reihe äußerer Umstände hatten dann Verstimmungs­zustände hervorgerufen, die Ende Januar 1934 dazu führten, datz der Student in eine Nervenklinik ausgenommen wurde, aus der er im August zwar als gebessert, aber noch nicht als geheilt wie­der entlassen wurde. Das Gericht hat nun zunächst die Erkran­kung als einen leichten Fall angesehen. Sämtliche drei Er­krankungen in der Familie des Studenten seien erst durch das Hinzutreten nicht-erblicher äußerer Faktoren ausgebrochen. Nach wissenschaftlicher Erfahrung sei aber anzunehmen, datz Eemüts- erkrankungen, die unter Mithilfe äußerer Faktoren ausgelöst würden, auf eine Erbanlage von wesentlich geringerer Stärke zurückgingen als die Kerngruppe erblicher Gemütserkrankungen, die auch ohne äußeren Anstoß zum Durchbruch kämen. Das Ge­richt nahm daher an, datz etwaige Nachkommen des Studenten unter normalen Lebensumständen einer seelischen Erkrankung entgehen dürften. Als weiteren Grund seiner Entscheidung hob das Gericht noch hervor, datz es sich um einen Künstler von außer­gewöhnlich hoher musikalischer Begabung handle, von dem er­wartet werden dürfe, datz er auch die Begabung weiter ver­erben könne.

Die Müller

Berlin, 6. Febr. Die Vernehmung der entmenschten Mutter, der 25jährigen Frau Iünemann, die sich, nachdem sie ihre drei kleinen Kinder hilflos in ihrer Wohnung hatte verhungern lassen, selbst der Polizei gestellt hat, enthüllte ein ebenso tra­gisches wie furchtbares Bild menschlicher Verkommenheit. Das Motiv zu der beispiellosen Tat ist in dem selbstsüchtigen Trieb dieser Frau zu suchen, ein ungebundenes Leben führen zu können. Frau Iünemann, die keinerlei Reue zeigt, wird sich wegen Mor­des an ihren drei Kindern zu verantworten ha ben. Lena nellei- dings hat sich der Zustand ihres Sohnes Bernhard bedeutend ver­schlechtert, so datz auch er voraussichtlich kaum am Leben bleiben dürfte.

Nach eigenem Geständnis hat Frau Iünemann durch die NSA. und die Wohlfahrtsbehörden für sich und ihre Kinder stets reich­lich genug Bargeld und Naturalien erhalten. So bekam sie erst am 14. Januar eine Unterstützung von 60 RM. ausgezahlt. Anstatt aber dieses Geld für ihre Kinder zu verwenden, traf sie sich noch am gleichen Abend in einem Cafe mit mehreren Freundinnen und blieb mit ihnen in leichtsinniger Gesellschaft bis spät in die Nacht zusammen, wobei sie mehr als 25 RM. für Vier, Schnäpse und Zigaretten ausgab. Nach ihren eigenen An­gaben hat sie seit diesem Tage nur noch selten ihre Wohnung aufgesucht und fast ausschließlich bei einem Freunde, den sie kurz vorher kennengelernt haben will, übernachtet. Vom 25. Ja­nuar ab hat sie den Kindern überhaupt keine Nahrung mehr zu­kommen lassen. Angeblich war sie am 30. Januar das letztemal in ihrer Wohnung. Damals hätten die Kinder sie um Nahrung gebeten, doch hätte sie zu wenig Zeit gehabt, um sich um sie zu kümmern. Ohne sich durch das Wimmern irgendwie rühren zu lassen, ließ sie die bereits halb Verhungerten hilflos zurück. Als die Rabenmutter am 31. Januar noch eine Anzahl Lebens­mittelgutscheine und Kohlenkarten von der NSV. erhielt, gab sie diese in der Pension, in der sie übernachtete, in Zahlung, wie sie überhaupt fast alles Bargeld, das ihr in die Hände kam, ausschließlich für ihre eigenen selbstsüchtigen Zwecke verwandte. Sie war eine starke Raucherin und hat bis zu 50 Zigaretten je Tag geraucht. Ihre Selbstgestellüng ist, wie sie angibt, nur deshalb erfolgt, weil sie durch die Veröffentlichungen in der Presse und durch die Fahndungen der Kriminalpolizei vollstän­dig in die Enge getrieben war und wußte, daß sie bei ihrem Auftreten in der Öffentlichkeit sofort verhaftet werden würde.

Sieben Todesopfer der Law-nenstiirze ln der Schweiz

Berlin, 6. Febr. In der ganzen Schweiz haben sich in alle» Berggegenden infolge der starken Schneefälle, auf die Föhn und Regen folgten, Lawinen losgelöst. Es sind sieben Todes­opfer zu beklagen. Die Unglllcksfälle ereigneten sich bei Les Avants am Genfer See, im Berner Oberland und im Kanton Eraubünden. Die tieferen Lagen find schneefrei geworden. In ! den höheren Lagen liegt der Schnee in großen Massen. Es gibt Bezirke, wo die Schneehöhe 34 Meter beträgt. Einzelne Ort­schaften waren mehrere Tage von der Außenwelt «-geschnitten.

Die Verbindung ist jetzt überall wieder hergestellt.

Hochwasserdienst am Rhein eingerichtet

Köln, 6. Febr. Nachdem die Rheinstrombauverwaltung am Dienstag abend bereits eine Hochwasserwarnung ver­öffentlicht hat, ist am Mittwoch morgen der amtliche Hochwasser- dienst eingerichtet worden. Aus Maxau wird am Mittwoch früh ein Wasserstand von 5.93 Meter gemeldet, gegenüber 4.87 Meter ^ ! am Dienstag morgen. Der Koblenzer Pegel stand am Mittwoch , um 6 Uhr auf 5.09 Meter. Vom Oberrhein wird noch lang­sames Ansteigen der Fluten gemeldet, so daß nach den bis jetzt vorliegenden Meldungen bei Koblenz mit einem Höchststand von 5.76 bis 6 Meter zu rechnen ist. In Köln ist bei einem Pegel­stand von 5.20 Meter noch ein Steigen des Wassers um 4 bis 5 Zentimeter stündlich zu beobachten.

Günstige Nachrichten kommen von den Nebenflüssen. Seit Dienstag 16 Uhr ist der Neckar im Fallen. Von Trier t wird ebenfalls sinkender Wasser st and der Mosel k gemeldet. Die Hochwasserfluten von Nahe und Lahn gehen » ebenfalls zurück. Der Main steigt noch langsam. Das Fallen der >

Nebenflüsse läßt die Hoffnung zu, datz das Hochwasser des Rheins i

bald seinen Höchststand erreicht haben wird.

Bor der Versteigerung im Schloß Sykillenorl

Breslau, 6. Febr. Als Auftakt zu der großen Versteigerung im sächsischen Königsschlotz Sybillenort, die am Freitag statt- - - findet, begann am^WittwoK früh die Vorbesichtigung, In dem

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Der Liebe Leid

und Glück.

Roman von Robert Fuchs-Liska.

RaivdniS v«rbot«n.

And er verstummte unter dem Blick Suses. Tie trat auf das Kind zu und ritz es von Justs Seite fort:Ich verbiete Ihnen, Herr von Hartmann, mein Kind in einen Verkehr zu ziehen, den ich nicht dulden kann. Es war ein Fehler, datz ich Trudchen diesem Manne anvertraute, den ich für zu aufrichtig hielt, als datz er mit Ihnen unter einer Decke stecken würde."

Sie denken ungerecht von Herrn Wappler. den gar keine Schuld treffen kann. Nur mein Bitten vermochte" Was ich zu denken habe, braucht mir niemand zu sagen. Ich bin klug genug, um da? Possenspiel zu durch­schauen. das man mit meiner Leichtgläubigkeit tr ' Am Gottes willen, gnädige Frau", warf Just ein, hier handelt es sich nicht um ein Einverständnis, daS zwischen mir und Herrn Wappler bestünde. Ter , fall dem ich dankbar bin, führte das Kind auf meinen Weg. Nur aus dem Gedanken an eine Stunde, in der Sie und ich einander näherstanden, als es die unseligen Irrt "imer heute Anlassen wollen ..." j

Und wieder unterbrach sie ihn:Hoffen Sie sich über das Herz meines Kindes wieder in mein getäuschtes Ver> trauen zu schleichen? Tann mutz ich Sie darauf auf­merksam machen, Herr von Hortmann, datz ich eher das Kind verlieren möchte, als es noch ein einziges Mal in Ihrer Nähe zu sehen. Sie dürfen meinem Talent zur Komödiantin ruhig Zutrauen, datz es nicht über mein Gefühl der Mutterpflicht hinauswachsen könnte."

Tann wendete sie sich zu Wappler:Der einzige Vorwurf, den man mir machen kann, ist der, datz ich das Sind zu ahnungslos aus den Händen gab. Ich glaubte

ja, es wäre bei Ihnen so gut aufgehoben wie bei mir. Dah die Lüge auch ehrbaren Angesichts in der Welt um­herlauft . . . nun, das hätte ich aus der Erfahrung an andern lernen sollen."

Und wieder warf sie Just den stählernen Blick zu. Wie in der Bullnacht. Tann hob sie das Kind auf und trug es hinaus in den noch immer wartenden Miet­wagen, mit dem sie gekommen war.

Als die Räder vom Hanse sortrollten und die Kutsche in dem trüber Dunst verschwunden war, der im nieder­dämmernden Abend in den Straßen lag, wendete sich Just zu Wappler.

Ich bitte Sie um Verzeihung, datz ich nun die Ur­sache eines Zwistes zwischen Ihnen und ^-au von Ger- t-enring geworden bin. Allein, wer konnte ahnen, daß die gnädige Frau so überraschend von ihrer Reise zurück­käme."

Und da Wappler ihm keine Antwort gab. sondern in finsterem Brüten nach der Türe starrte, die sich hin: Suse geschlossen hatte, setzte er noch hinzu:Sie hatten recht ... es wäre doch bester gewesen, wenn ich meine Empfindungen für das Kind unterdrückt und Sie nicht zu einem Vertrauensbruch gezwungen hätte."

Wappler, der nur das eine Wort auffatzte und es als einen neuen Vorwurf empfand, senkte wie zum An­griff den Kopf und starrte Just mit zornigen Augen an. Seine Brust hob und senkte sick in tieien, gewalttätigen Atemzügen, die er schnaufend ausstietz. Tann ging er mit schweren Schritten auf den Mann zu. Es war ihm wie eine Binde von den Augen gefallen. Das Unbegreifliche, das ihn so in SiZ-s Verschweigen, in ihren Bitten, sie nach nichts zu fragen, gequält hatte Plötzlich war es mit blen'ender Deutlichkeit vor seinen Blick getreten und ließ ihn erkennen, warum der Hatz gegen den reichen Mann bestand. Und er sah in Just den Vernichter seines ge­träumten Glückes. Er hob die Faust und wollte sie mit gSvaltigem Schlag auf das Haupt des vermeintlichen Feindes schmettern. Ta griff Just nach dem drohend

erhobenen Arm des unglücklichen Mannes und drückte ihn mit großer Kraft nieder. Einen Augenblick standen sich Oie beiden Männer gegenüber. Das aschkahl gswor- dene Gesicht Wappters nahm die tiefrote Farbe des Zorns an. der keinen Unterschied zwischen Gut und Böse mehr kennt. Tann aber, unter der pressenden Faust z Justs, wich langsam das Blut wieder aus seinen Wangen^ und aus dem fetzt leichenblaß werdenden Antlitz des .

Mannes sahen die unheimlich stierenden Augen mit schrecklichem Zorn. Tann aber griff er nach seinem Hals, als möchte er sich von einer umstrickenden Schlinge befreien, bis endlich sein Mund die Kraft gewann, heiser zu rufen:Hinaus . . . oder ich täte Siel"

Da wendete Just sich der Türe zu und ging tiefge- beugten Hauptes, nachdem er noch einen Blick unsagbaren Mitleids auf den ins Herz getroffenen Menschen gewor­fen hatte.

Hinter der sich schließenden Tür aber brock Wappltt mit einem dumpfen Wehlaut zusammen. Und vor dem 'ckweren Fall erschraken die Vögel und flatterien angst­voll in ihren Käfigen auf. ^

Draußen ging der warme Abend über die Erde, und x

immer noch strömte der Regen eintönig auf die Vorstadt D

und vckhclie durch die Dachtraufen nieder, um in den f

Rinnsteinen über die gurgelnden Abllüsse hinweg- wärt? zu xilen, wo die sick neiaeude Skr che nach den ^

Wiesen ging. Tort aber lag die Nacht schon schwarz und D

unl simlich auf den Mastern. k

Ta erwachte Wappler aus seinem dumpfen Brüten, k

Er sah sich in der finster gewordenen Stube um, in die 8

eine Laterne vor dem Fenster matten Schein verbreitete. «

Dann erhob er sich schwer vom kalten Fußboden und ging müden Schrittes nach der Lampe. Mit -'tternden >

Händen entzündete er die schwache Flamme. Dann sank s

er auf das Sofa und barg weinend sein Gesicht in den s

Armen. Und in das quälende Schluchzen schickte einer i

feine Stimme in einem wehmütigen Gesang.

(Fortsetzung folgtz.